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Fanfiction

Harry Potter and the Legions of Chaos II - Age of Gods - Road Trip

von Shag

10. Road Trip

Der Mond warf einen glitzernden, kaum sichtbaren Strahl durch das Fenster der sich im Schein vereinzelter Kerzen auf dem Schreibtisch verfing. Ein fragender Blick ruhte auf Jack, der gerade den Brief aus seiner Hand legte.
„Was hat das zu bedeuten?“, fragte Hermine und nahm den Brief und den Umschlag wieder in die Hand. Auf ihre eigene Art und Weise untersuchte sie den Brief noch einmal mit ihren Augen und ein paar Analysezaubern auf eventuelle verborgene Nachrichten, bis Jack sie am Arm packte und sie zu sich auf den Schoß zog.
„Lass es. Du wirst keine weiteren Nachrichten finden.“
„Aber was soll das? Und wer ist Sunny?“
Ein leichtes Lächeln umspielte Jacks Lippen, als er den Brief aus Hermines Händen nahm, ihn wieder auf den Schreibtisch legte und ihre Hand ergriff. „Sunny ist der Spitzname von Sandra. Eine von meinen alten Freunden.“
„Moment mal. Den Spruch aus dem Brief habe ich schon einmal gehört. Hat das etwas mit den Kindern der Nacht zu tun?“
Darauf musste Jack grinsen. „Hermine, scharfsinnig wie immer. Du hast es erfasst.“
„Aber ich dachte, deine Freunde wären alle Muggel? Also wie ist sie an eine Eule gekommen und weiß, wie man dich finden kann? Und was möchte man dir mit dieser Nachricht sagen?“
Jack fuhr sich mit seiner freien Hand durch sein Haar und schaute seine Freundin einen Moment an, bevor er antwortete. „Gute Fragen. Leider weiß ich nur auf die letzte eine Antwort. Es ist der Ruf den wir verwendet haben, wenn wir Hilfe brauchten.“
„Was wirst du jetzt tun?“
„Ich werde das einzig richtige tun. Ich werde dem Ruf folgen.“
Hermine schaute ihn durchdringend an. „Was ist, wenn es eine Falle ist?“
„Das glaube ich nicht. Es ist ihre Handschrift. Und selbst wenn, ich werde unseren Schwur nicht noch einmal brechen. Meine Entscheidung ist gefallen. Ich reise morgen ab.“
Jacks Freundin atmete geräuschvoll aus und stand von seinem Schoß auf. Nachdenklich schritt sie durch das Zimmer und blieb schließlich vor dem kleinen Spiegel stehen. Kurze Zeit blickte sie ihrem eigenen Spiegelbild entgegen und erforschte schweigend ihre kastanienbraunen Pupillen. Sie hatte ihren Weg schon vor einiger Zeit gewählt und wusste, dass es nicht immer leicht werden würde. Aber sie würde mit ihm gehen, bis zum bitteren Ende, wenn es nötig sein sollte. Sie wusste das es gefährlich sein könnte, dass es eine Falle sein könnte. Doch es war ihr egal, entweder würde sie an seiner Seite leben oder sterben. Sollte das Schicksal doch entscheiden, auch wenn sie sich selbst so eine Einstellung noch vor einem halben Jahr niemals zugedacht hätte. Aber manchmal konnten Personen einen selbst verändern.
„Wann reisen wir ab?“
„Ich freue mich, dass du mitkommen möchtest.“
„Das steht außer Frage, Wuschel.“ Ihre Augen funkelten ihn wieder ein wenig vergnügt an. „Irgendjemand muss ja auf dich aufpassen.“
„Morgen nach dem Frühstück, wenn das für dich in Ordnung ist. Es ist Freitag und ich werde mich von Tonks vertreten lassen. Sie muss sowieso durch das Schloss geistern.“ Er merkte deutlich, dass ihr die Idee nicht gefiel, ihren Unterricht nicht besuchen zu können, und sie sichtlich mit sich selbst rang. Schließlich gab sie nach und atmete durch ihren Schmollmund hörbar aus.
„Also gut. Ich weiß nur noch nicht, wer mich vertreten soll.“
„Och, ich hätte da eine Idee.“
Ihre Augen wurden nach kurzer Zeit etwas größer, während sie ihn abschätzig musterte. „Du meinst doch wohl nicht Snape?“
Jack zuckte nur mit den Schultern. „Wieso nicht? Ich vertraue Severus. Er taucht erst am Montag wieder unter, um ein wenig für uns zu schnüffeln, und er ist der einzige, der dir in dem Fach das Wasser reichen könnte. Natürlich nur knapp“, setzte er charmant hinten an, da er wusste, dass Hermine ihre Arbeit sehr ernst nahm und immer versuchte, die Beste zu sein. Aber das war einer der Punkte, weswegen er sie so sehr liebte. Einer von vielen.
Hermine war schon sehr bald eingeschlafen, doch Jack lag noch lange wach. Seit etwa einem halben Jahr benutzte er Nachts keine Rollos mehr, nicht das es in Hogwarts welche geben würde. Er liebte einfach das silbrige Mondlicht, dass wie ein mysteriöser Glanz im Spiegel wiederschien. Fast so sehr wie die morgendlich Sonne, wenn sie in einem tristen Rot durch die Scheibe eindrang. Manchmal lernt man sogar den schlimmsten Feind zu lieben.
Sein Blick ging starr an die Decke über ihm. Seine Gedanken bewegten sich in seiner Vergangenheit. Einer Vergangenheit, von der er dachte, er hätte mit ihr längst abgeschlossen. Doch eine gewisse Freude, seine alten Freunde wieder zu sehen, konnte er sich selbst nicht absprechen. Lächelnd blickte er in das schlafende Gesicht seiner Freundin, deren Körper sich durch ihren leichten Atem langsam auf und ab bewegte. Wieder musste er an ihre erste Verwandlung in ihre Animagusform denken. Wie ein kleines Kätzchen hatte sie sich an seine Seite gekuschelt und schlummerte friedlich vor sich hin. Ein leises schnurren entfuhr ihrem Mund als Jack ihr einen Kuss auf die Wange hauchte. „Ich liebe dich, Kleines.“ Lächelnd legte er einen Arm um sie. „Für immer.“

****************************************************************

Schnellen Schrittes liefen Jack und Hermine die Flure Hogwarts’ entlang. Ihre Schritte hallten von den Wänden wie ein doppeltes Echo. Sie hatte sich noch mit Harry und Albus unterhalten und alles für ihren Kurzausflug geregelt. Doch so manche Punkte nervten ihn. Irgendwie musste der ganze Trip ja auch einen Haken haben.
„Müssen wir Malfoy wirklich mitnehmen?“, fragte Jack irgendwann genervt.
„Ich dachte, du hast dich damit abgefunden, dass er selbst nichts mit der ganzen Geschichte zu tun hat?“, entgegnete Hermine und hob eine Augenbraue. Jack hatte sich, während sie die Flure entlang gingen, zwar nicht zu ihr umgedreht, aber er kannte diese Gestik von ihr und wusste nur zu gut, dass es wieder der Fall war.
„Ja, schon........aber.....“
„Außerdem hat er sich uns angeschlossen und möchte uns helfen. Wenn wir Snape akzeptieren müssen, muss es auch mit Draco gehen. Außerdem denkt Albus, dass es eine ganz gute Lektion für ihn wäre.“
„Lektion?“ Jetzt war es an Jack, fragend drein zu schauen.
„Naja, den alten Hass gegenüber Muggeln abzulegen.“
„Wenigstens kommt Sirius noch mit. Zu dritt hätten wir kaum auf mein Motorrad gepasst.“
„Wie bitte? Dein Motorrad?“
„Ups, hab ich vergessen, zu sagen, dass wir auf diese Weise reisen?“
„Ich glaube schon“, antwortete Hermine gespielt beleidigt. Die Flure zogen sich wie warm gewordene Käsestriemen. Die Sonne schien trotz des herbstlichen Wetters durch die klaren Fenster und erhellte die vereinzelten Zauberer in ihren Bilderrahmen. Kurz darauf kamen sie an der großen Halle vorbei, wo Greg und Amy standen und scheinbar auf ihn warteten. An seinem Blick erkannte Jack schon, dass der Junge ihn kurz sprechen wollte, und bedeutete Hermine, schon einmal vorzugehen.
„Was gibt’s?“
Greg schaute sich kurz noch einmal verstohlen um. Doch als er sah, dass nur seine Freundin neben ihm stand, legte er auch schon los. „Das sollte ich dich fragen, Brüderchen. Wo wollt ihr hin?“
Jack verdrehte genervt die Augen. „Bist du meine Mutter? Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Kleiner. Ich muss über das Wochenende nach Deutschland zu meinen alten Freunden.“
„Und ich gehe davon aus, dass ich dich nicht begleiten darf?“
Nun musste Jack grinsen. „Da liegst du richtig. Gibt schließlich genug Hausaufgaben für euch. Aber eine Aufgabe habe ich für dich. Übe mit Bill über das Wochenende noch ein bisschen. Ich glaube, das könnte echt was werden.“ Jack erinnerte sich noch zu gut an ihr erstes Treffen vor ein paar Wochen. Greg hatte einen Zweitklässler aus Hufflepuff zu ihren musikalischen Proben mitgebracht, der sich mehr als nur schüchtern vorstellte. Er schien regelrechte Ehrfurcht vor Jack zu haben. Doch nach dem zweiten Treffen hatte sich auch das gelegt, und er stellte sich als mehr als nur begabter Drummer heraus. Obwohl er erst ende zwölf war, konnte man sagen, dass er später einmal ein äußerst begabter Musiker werden würde. Ein solches Talent hatte Jack bisher noch nie gesehen. Kurz darauf hatte sich noch ein Ravenclaw vorgesellt und die Rolle des Basses eingenommen. Nun hatten sie das lang ersehnte ‚Schulorchester‘ von Albus zusammen, und das auch noch aus allen verschiedenen Häusern. Amy sang ab und an ein paar Stücke mit Jack zusammen. Und auch wenn Jacks kleine Gruppe nicht unbedingt konventionelle Musik spielte, war der Schulleiter mehr als erfreut.
„Alles klar, aber ich will die Neuigkeiten hören“, antwortete Greg und klopfte ihm auf die Schulter. Nachdem ihn Amy auch noch einmal kurz umarmt hatte, verabschiedete sich Jack und ging weiter in Richtung seiner improvisierten Garage, wo auch schon Hermine, Sirius und Draco warteten. Jack lehnte im Türrahmen und betrachtete sich die drei ausgiebig. Sirius fummelte an seinem Motorrad herum, während Draco an einer Ablage lehnte und mit seinem Zauberstab spielte. Hermine sah inzwischen zu ihm herüber und band sich ihre Haare zusammen.
„Und ihr seid sicher, dass ihr mit wollt?“
„Klar“, antwortete Sirius. „Sehe ich so aus, als würde ich mir so einen Spaß entgehen lassen?“
„Na gut“, gab Jack nach. Eigentlich könnte es ja auch ganz witzig werden. „Aber wir werden uns hauptsächlich unter Muggeln aufhalten. Ich hoffe, du kommst damit klar, Draco.“
Der zuckte nur mit den Schultern und verwandelte mit einem Schwung seines Zauberstabs seine Robe in normale Jeans mit Pulli und Jacke. „Ich finde mich schon zurecht. Ich habe gesagt, ich muss über meinen Schatten springen, und das werde ich auch tun. Können wir?“
„Also gut“, wandte sich nun Hermine an Sirius und Draco und reichte ihnen beiden eine Brille und ein ledernes Bündel. „Diese Sonnenbrillen sind von Fred und George entwickelt worden. Jack und ich haben schon jeweils eine. Mit ihnen könnt ihr bei Nacht sehen, abgesehen davon, dass sie sehr modisch aussehen. Da die Brillen auf Infrarot-Basis arbeiten, seht ihr auch Personen unter Tarnumhängen. Könnte noch hilfreich sein. Die Zauberstabholster sind ebenfalls von den Zwillingen. Die könnt ihr unsichtbar machen, wenn sie am Armgelenk anliegen. Wir müssen uns schließlich ein wenig unauffällig verhalten.“
Die beiden nickten und legten sich die Holster an, die kurz darauf mit ihren Zauberstäben verschwanden. „Ach noch was“, warf nun Jack ein und warf jedem einen schwarzen Umhang zu. „Steckt die ein. Diese Umhänge sind aus Acrumantulaseide. Sehen zwar ein bisschen düster aus, aber wenn ihr die Kapuzen aufhabt, kann niemand mehr euer Gesicht sehen. Ebenfalls sehr praktisch.“ Mit einem Zwinkern wandte er sich Hermine zu und musterte sie von oben bis unten. Die anderen beiden setzten sich schon auf Sirius Motorrad. „Da fehlt noch was“, murmelte Jack in seinen nicht vorhandenen Bart. Mit einem Schwenk seines Zauberstabes verwandelte er Hermines Kleidung in eine enge, schwarze Lederhose und eine passende Jacke. Mit einem Grinsen reichte er ihr einen Helm.
Mit einem genervten Blick schaute sie ihn an. „Sehr witzig, Orwood. Dafür krieg ich dich noch.“
„Och ich finde, es steht dir“, antwortete er, setzte sich seinen neuen Helm mit den Hörnern auf und zog seine Freundin zu sich auf die Sitzbank. Mit einem Grollen und tiefen Blubbern starteten die beiden Motoren und heizten hinaus auf die Gründe von Hogwarts. Außer einer Klasse die gerade auf dem Weg zu den Gewächshäusern war, konnte man keinen Schüler sehen, hatte der Unterricht doch gerade angefangen. „Erster Stop, Winkelgasse“, rief Jack Sirius zu, der ihm zunickte. „Jack sprach eine kurze Formel und kreiste vor sich mit einer Hand, bis vor ihnen ein Portal erschien. Zum Glück hatte er Sirius darauf vorbereitet, so erschrak er nicht und fuhr geradewegs durch die rötlich schimmernde Öffnung.

Schlamm spritzte auf, als die beiden Motorräder die Straße der Winkelgasse entlang fuhren. Der Regen der letzten Nacht hatte sich mit der Erde vermischt und wartete noch auf die ersten Sonnenstrahlen, um endlich wieder trocknen zu können. Wirklich viel los war heute nicht. Da die Schule lief, und die meisten Hexen und Zauberer um diese Zeit gerade mit ihrer Arbeit begonnen hatten, erreichten sie ohne Verzögerung Gringotts. Jack straffte seine Lederjacke beim absteigen, hängte seinen Helm über den Lenker und sah sich einen Moment um.
„Hermine und ich müssen hier etwas erledigen. Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier.“ Sagte Jack und Sirius und Draco nickten ihm zu. Hermine schaute zwar ein wenig fragend, sagte aber vorerst nichts.
„Sie wünschen?“, fragte ein kleiner grimmig wirkender Kobold und blickte von seinem, für ihn sowieso zu großem Tisch herab.
„Lord Gor, ich möchte meinen Vermögensverwalter sprechen.“ Der Kobold musterte ihn einen Augenblick abschätzig, antwortete allerdings freundlich, sofern man einen Kobold überhaupt mit einem solchen Wort in Verbindung bringen wollte, waren sie doch von Natur aus nicht die geselligsten Wesen.
„Natürlich. Folgen sie mir.“
Jack nahm Hermines Hand und folgte mit ihr dem kleinen Kobold einen Flur entlang, in dem unnatürlich viele Türen zu finden waren. Die Goldbeschläge an den Bürotüren und vereinzelten Bilderrahmen glänzten im hellen Fackellicht auf. „Mine, versprichst du mir etwas?“, fragte Jack flüsternd, als sie weiter dem Flur folgten.“
„Kommt darauf an, was es ist“, antwortete seine Freundin grinsend.
„Vertrau mir einfach und versprich es mir.“
Nachdenklich schaute sie ihn an, wohlwissend das es wohl eine schlechte Idee war. „In Ordnung. Was habe ich dir versrochen?“
„Nur dass du dich nicht aufregen wirst und mir in der nächsten Stunde nicht widersprichst. Danach darfst du mich gerne umbringen.“
„Was soll.....“
„Da wären wir“, fiel der Kobold ihr ins Wort. „Mr. Griphook erwartet Sie bereits.“ Mit einem Nicken bedankte sich Jack und öffnete die Türe, wonach er und Hermine von einem weiteren Kobold, Griphook, an einen Tisch gebeten wurden.
„Lord Go...“ Jack hustete und der Kobold schaute ihn beschämt an. „Verzeihung, Mr. Orwod“, verbesserte er sich, „Ms. Granger, womit kann ich ihnen dienen?“
„Sie haben alle Aufträge ausgeführt, die ich ihnen gab?“
„Natürlich. Ich habe einen Teil ihres Vermögens angelegt, sowohl in vielversprechende Firmen der Muggel als auch der magischen Welt. Eine Liste der Firmen mit ihren Anteilen habe ich hier in diesem Umschlag.“ Damit reichte er Jack ein Kuvert, das Jack öffnete und kurz hinein schaute, um alles einmal zu überfliegen. „Was ist mit dem Tagespropheten?“
Hermine schaute fragend zwischen ihrem Freund und dem Kobold hin und her. Er würde ihr nachher einiges zu erklären haben.
„Nun, das war eine der Schwierigkeiten, die sich heraus gestellt haben. Von dem Tagespropheten konnte ich nur 24 Prozent für Sie aufkaufen. Der Rest steht nicht mehr zur Verfügung. Besonders da alleine 60 Prozent davon einer ominösen Firma obliegen, zu der ich keinerlei Informationen betreffs der Eigentümer ausmachen konnte.“
„Wie heißt die Firma?“
Unsicher schaute Griphook zu Hermine herüber und wieder zu Jack, weshalb Jack gleich sagte: „Sie können offen reden. Über alles.“
„Der Name der Firma ist Marauders finest Inc. Ich weiß über sie nur, dass sie einige Anteile an namhaften Firmen besitzen. Ansonsten konnte ich leider keine Informationen auftreiben.“
„Dieser gewitzte kleine Drecksack“, murmelte Jack und schüttelte grinsend den Kopf.
Glaubst du dasselbe wie ich?, hörte er Hermines Stimme in seinem Kopf.
Natürlich, antwortete er. Harry, wer sonst.
„Sie haben von der Firma gehört?“, hakte der Kobold neugierig nach.
„Nicht wirklich“, entgegnete Jack. Haben sie den Rest besorgen können, den ich bestellt habe?“
„Natürlich Mr. Orwood.“ Griphook holte eine kleine Mappe aus einer Schublade hervor und hielt einen Schlüssel vor sich. „Einen zusätzlichen Schlüssel für Ms. Granger.“
Grimmig wurde Jack von der Seite angeschaut, als Hermine der Schlüssel in die Hand gedrückt wurde, ohne sie weiter zu fragen. Du hast es mir versprochen. Erinnerte Jack sie in Gedanken.
Warte nur bis wir hier heraus sind, mein Lieber.
„Hier haben wir noch die gewünschten Kreditkarten für sie. Mit ihnen können sie an den Geldautomaten der Muggel Geld abheben und weltweit Zahlungen durchführen. Die entsprechende Summe wird jeweils ihrem Verließ belastet.“ Damit reichte er ihnen jeweils eine kleine Plastikkarte, die wirklich wie eine der Muggel aussah. Für jemanden der wusste, dass Gringotts mit einigen Banken der nichtmagischen Welt zusammen arbeitete, war diese Tatsache allerdings nicht weiter verwunderlich.
Nachdem sie alles weitere noch ein wenig besprochen hatten, führte sie Griphook durch eine, wie immer, spektakuläre Achterbahnfahrt bis in die tiefsten Tiefen von Gringots. Schlussendlich kamen sie vor einem zweiflügligem Tor an, dass die Nummer 66 trug. Max, dachte Jack nur. Mit Sicherheit war er es, der ihm ein Verlies solch einer niedrigen Nummer beschafft hatte. Diese waren nur den reichsten und wichtigsten Personen vorbehalten und zudem nicht gerade günstig, soweit Jack wusste. Und wie er Maximus kannte, war dies auf seinem Misst gewachsen.
Gefolgt von Hermine betrat er das Verließ und schaute sich um. Es war ein wenig kleiner als das in Phleget, allerdings auch nicht gerade winzig. Eine mittelgroße Turnhalle hätte man schon füllen können. Und in regelmäßigen Abständen kamen natürlich noch Gewinne aus Phleget und inzwischen auch dieser Welt hinzu.
Hermine stand einfach nur der Mund offen. „Das ist alles von dir?“, fragte sie ehrlich geschockt. „Ich meine ich habe die Zahlen gesehen, aber ......... wow.“
„Du weißt, dass ich darauf keinen Wert lege. Es ist aber nützlich für den Krieg, den wir zu führen haben. Und da du alles bist, was ich brauche, gehört es dir genauso wie mir.“
„Du bist genau so verrückt wie Harry. Weißt du das?“
„Mhm, ich hab die Liste gesehen.“
„Liste?“, fragte Hermine überrascht und besah sich eine Truhe mit Edelsteinen näher.
„Die goldene Liste. Auf der stehen die vermögendsten Hexen und Zauberer der Welt und ihr ganzer bekannter Verstrickungskram in diverse Firmen und so ein Schotter. Ich glaub da war Marauders finest Inc. auf Platz vier.“ Hermine schaute ihn mit großen Augen an. „Naja, ich glaube jetzt auf Platz fünf.“
Hermine schüttelte nur den Kopf. „Ich hab wohl doch einen guten Fang gemacht“, sagte sie schlussendlich grinsend.
„Ja, ja, ich wusste doch, dass du mich nur wegen des Geldes genommen hast.“
„Nein Schatz“, beschwichtigte sie ihn und umarmte Jack. „Auch weil du ganz passabel im Bett bist.“ Nun konnte sie ein Grinsen nicht mehr unterdrücken.
„Ganz passabel, ja? Warte du nur wenn wir ein Bettchen finden.“ Nun schaute er auf ihre Hand hinab. Sie hatte gerade einen Feuerroten Diamanten in der Hand, den sie eben noch eindringlich gemustert hatte. Er schien ein inneres Feuer zu haben, fast so, als würde sein Kern permanent in Flammen stehen. „Wie gefällt dir der Feuerdiamant?“
„Er ist wunderschön. Er erinnert mich an deine Augen.“
„Diese Diamanten findet man nur in den Flammenbergen von Phleget. Und auch dort nur sehr selten. Die Zwerge haben meinem Vorgänger diese hier überlassen. Möchtest du ihn haben?“
Hermine schaute noch ein wenig genauer den Diamanten an legte ihn dann allerdings zurück in die Truhe. „Ich brauche ihn nicht. Ich habe deine Augen immer bei mir.“ Jack lächelte sie an und steckte einige Galleonen in seine Geldbörse bevor er sich Griphook zuwandte.
„Ich bräuchte noch ein wenig Muggelgeld. Könnten sie mir das auftreiben?“
„Natürlich Mr. Orwood. Ich werde es sofort ordern.“
Nach nicht mehr allzu langer Zeit verlies Jack mit Hermine die Bank und schaute dem großen Eingangsportal entgegen. Bist du sauer?, wollte er gedanklich von ihr wissen, ohne sich zu ihr umzuwenden.
Nicht wirklich, ich habe ja geahnt von welchen Summen ich erwartet werde. Aber das du schon am investieren bist und mich da auch noch mit reinziehst....
Jack grinste. Du hast es so gewollt. Du hast gesagt, du würdest mich nicht mehr gehen lassen, also kann ich auch alles mit dir teilen. Die Investitionen sind nur Mittel zum Zweck.
Hermine blieb kurz hinter dem Ausgang stehen, wandte sich zu Jack um und legte ihre Arme um seinen Nacken. Also wenn das gerade ein Antrag sein sollte, war es so ziemlich das Unromantischste, was ich seit langem gehört habe.
Jack zog nur eine Augenbraue hoch und musterte sie einen Moment. Ein Antrag? Bestimmt nicht. Wenn es bei mir mal soweit kommen sollte dann nicht hier, nicht jetzt und nicht so. Damit küsste er sie leidenschaftlich auf den Mund.
Soll das heißen, dass ich dir nicht gut genug bin?
Mh, ich weiß nicht, antwortete Jack und musste wieder grinsen.
Na hör mal. Ich bin das beste was dir je passiert ist, verstanden? Begehrte sie gespielt beleidigt auf und versuchte, die Hände in ihre Hüften zu stemmen.
Da ist jemand ganz schön von sich überzeugt. Aber ich weiß, dass du recht hast. Damit küsste er sie noch mal und ließ sie nicht so schnell wieder entkommen. Bis schließlich eine Stimme hinter ihm ertönte.
„Sucht euch ein Zimmer. Das ist ja widerlich, mitten in der Öffentlichkeit.“
Jack drehte sich um, ließ seinen Arm aber um seine Freundin gelegt. „Na Blondie, eifersüchtig?“
„Bestimmt nicht“, antwortete Draco Malfoy mit einem unterdrückten Lachen. Ein Zug, den Jack aus Hermines Erinnerungen nicht wirklich kannte.
„Komm, Süßer“, fuhr Sirius grinsend dazwischen und zog ihn auf den Sozius seines Motorrads. „Mich hast du ja auch noch.“ Damit heulte der Motor von seiner Maschine laut auf und begann tief zu blubbern. Jack und Hermine taten dasselbe bevor Jack noch einmal seine Gedanken fliegen ließ. Also wenn du heute Abend immer noch die engen Lederklamotten anhast, die ich dir vorhin angezaubert habe, falle ich wirklich über dich her. Ich hoffe, das weißt du.
Hab ich mir gedacht, antwortete sie locker. Ich denke, dann werde ich sie noch ein wenig anbehalten. Ein lautes Motorgeräusch von Jacks Maschine unterdrückte sein Lachen, als auch schon die Stichflamme aus seinem Auspuff zu sehen war. Im nächsten Augenblick waren sie auch schon unsichtbar und in einem roten Portal verschwunden.

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Hallend verklangen die Schritte im Nebel um die dunkelste aller Inseln um das britische Empire. Früher einmal war dies ein Ort gefangener Seelen, wartend auf die Erlösung durch den Tod. Seelen, nur bewacht von ihrem schlimmsten Alptraum. Dunkle Kreaturen, weithin nur bekannt als Dementoren, wachten hier über die Verstoßenen der Zaubererwelt. Vor vielen tausend Jahren war dies die Geburtsstätte, dieser Wesen, die sich ausschließlich von den Seelen wehrloser Menschen nährten. Als Alazaras getauft, zogen sie durch die Welt auf der Jagd nach neuen Opfern, immer geführt von ihrer Mutter, der Göttin des Elends – Alzar.
Nun war ihr Meister, der Imperator des Schreckens – des Chaos -, auf dem Weg zu seiner Untergebenen. Schon am Eingang erwartete sie ihn und führte ihn in den großen schwarzen Thronsaal. Die schwarzen Nebel, welche um die ganze Inseln schwebten, schienen sie bis dorthin zu verfolgen und jede Form von Leben zu verfolgen. Der faulige Gestank verwelkter Blumen hing in der Luft und breitete sich wie ein eisiger Schauer um die triste Einrichtung aus. Spuren des einstigen Gefängnisses waren hier nirgends mehr zu sehen.
„An diesem Ort werden Erinnerungen wach.“
„Ich weiß, Vater. Es hat sich nichts verändert“, erwiderte die junge Frau. Ihr Gesicht war blass wie das des Sensenmannes selber, aber von einer Schönheit, die ihresgleichen nur schwer finden konnte.
„Ich möchte gleich zur Sache kommen. Wie steht es um deine Soldaten? Sind sie bereit?“
„Natürlich, mein Imperator. Die Alazaras haben sich allesamt bei mir eingeführt. Für die Wächterr allerdings benötige ich noch ein wenig Zeit. Der Ritus muss noch bis zum nächsten Vollmond warten.“
„Sehr gut. Sorge dich nicht. Wenn wir etwas haben, ist es Zeit. Doch ich erwarte, dass sie zur Stunde Null einsatzbereit sind und ihr meinem Ruf folgen könnt. Dann werden wir diesen unwürdigen Kreaturen die Hölle auf Erden bereiten.“ Der eisige Klang Abrakahls Stimme verklang in der Dunkelheit der schwarzen Festung. Wie ein Schleier legte sie sich um die düsteren Nebel und die schwarzen Kreaturen, deren Antlitz nichts weiter als den Schatten des Todes widerspiegelte. Eines Todes, dessen Hand sich langsam regte und darauf wartete, endlich die Finger um die Nebel der Erde legen zu können.

****************************************************************

Es war noch früher Vormittag, als Jack mit seinen drei Gefährten einen breiten Weg entlang ging. In der Ferne wehten die Äste einiger Pappeln im Wind und entließen die letzten Vögel, die sich auf den Weg Richtung Süden machten. Es war sein Wunsch, noch einmal die letzte Ruhestätte seiner Familie aufzusuchen, bevor sie sich auf die Suche nach seinen Freunden machen würden. Schon von weitem konnte er sehen, dass das Grab wie neu aussah. Irgendjemand musste es in seiner Abwesenheit gepflegt haben, und er wusste genau, dass dafür nicht viele Personen in Frage kommen würden. Bedanken würde er sich später.
Noch einmal fuhr der junge Mann sich durch sein inzwischen schulterlanges schwarzes Haar und warf einen letzten Blick auf Hermine. Ermutigend lächelte sie ihm zu und wieder durchströmte ihn ein warmes, geborgenes Gefühl, als er ihre Hand losließ und die paar Schritte bis zum Grab seiner Eltern überwand. Langsam kniete er sich nieder. Kurze Zeit schloss er seine Augen und Bilder vergangener Tage rauschten vor seinem inneren Auge vorbei. Glückliche Zeiten, in denen alles noch in Ordnung war. Vergangene Zeiten, die so niemals wieder kehren würden.
„Mama, Papa“, begann Jack langsam zu sprechen. „Ich danke euch für alles.“ Noch einmal schloss er seine Augen und eine Träne presste sich zwischen seinen Lidern hervor. „Antoine, ich wünschte, du wärst jetzt bei mir. Ich wünschte, du würdest mir beistehen, wie du es schon so oft getan hast. Aber ich weiß, dass du mich siehst. Ich werde euch niemals vergessen.“
Kurz darauf stand er wieder auf und zog einen Dolch aus seinem Gürtel. Ein leicht brennendes Gefühl breitete sich in seiner Hand aus, als die Klinge langsam einen Schnitt in das Fleisch seiner Hand ritzte. Vereinzelt tropfte Blut aus der nun zur Faust geballten Hand direkt auf den lehmigen Boden. „Ich werde euch rächen. Das schwöre ich bei meinem Blut.“
Er spürte den sanften Druck einer Hand an seiner Hüfte und legte automatisch den Kopf schief auf die Schulter seiner Freundin. „Alles in Ordnung?“, kam ihre vorsichtige Frage, worauf Jack leicht nickte.
„Ich habe lange genug getrauert, Mine. Meine Tränen sind versiegt. Es gibt jetzt wichtigere Dinge.“

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Der Wind wehte wie ein wohliger Schauer durch Jacks Gesicht. Der Motor blubberte genüsslich vor sich hin, und gelegentliches Hupen oder Geheul von entfernten Martinshörnern erfüllte die Luft. Für den Flugantrieb war in Frankfurt sicherlich zu viel los. Und Jack glaubte nicht, dass die Muggel schon in solchem Ausmaß an Zauber solcher Art gewöhnt wären.
Der nächste Halt war klar. Jack suchte schließlich nach seinen Freunden, also würde er zuerst dort suchen, wo es am wahrscheinlichsten war, sie anzutreffen. In ihrem alten Hauptquartier. Einer alten Lagerhalle im Hafengebiet am Main. Nach einiger Zeit erreichten sie auch schon das Ziel und schauten sich unsicher um.
„Sicher, das wir hier deine Freunde finden können?“ Zweifelnd blickte Draco das Metalltor an und kickt eine leere Rumflasche zur Seite, die ihren Weg kreuzte.
„Naja, hier war auf jeden Fall vor meinem Urlaub unser Hauptquartier.“
„Sieht einladend aus“, meinte Hermine und folgte Jack zu einer Tür in der Nähe des Tores. Sie war ebenfalls aus Metall, sah aber ziemlich zerdellt und eingedrückt aus und nicht im mindestens verschlossen. Mit einem alarmierten Gefühl zog Jack die Tür auf und blickte vorsichtig in das Dunkel vor ihm. Die Tür sah noch nie wirklich aus wie ein Designerstück aber auch nicht so missbraucht als hätte sich ein notgeiler Hirsch daran vergangen. Der Lichtschalter funktionierte nicht aber wofür hatte man schon eine so heiße Persönlichkeit wie Jack dabei. Ohne große Mühe stand seine linke Hand in Flammen. Die Andere zielte ruhig in die nun sichtbare Garage. Es sah eigentlich aus wie immer. Diverse Geräte standen ziellos in der Gegend herum und machten nicht den Anschein, noch Hoffnung zu hegen, einmal ins Leben zurück gerufen zu werden. Nur die Fahrzeuge fehlten. Abgesehen von einem alten ausgebrannten Golf war nichts mehr vorzufinden.
„Was ist hier passiert“, flüsterte Jack und zielte unsicher mit seiner Magnum in jede Ecke.
„Was meinst du?“, fragte Sirius und sah ihm durch den Schein seines Zauberstabs an.
„Es sind keine Mottoräder oder Autos hier. Wenigstens eine Spur von unserem kleinen Bus müsste zu sehen sein.“
„Vielleicht sind sie gerade unterwegs?“, fragte Hermine.
Jack schüttelte den Kopf und ließ eine kleine Flamme vor dem verkohlten Innenraum des Golfs tanzen. „Das Auto gehört Ben. Irgendetwas ist hier passiert. Außerdem rieche ich Blut.“
„Blut?“, hakte Sirius nach. Doch Jack deutete mit seinem Kopf nur nach rechts zu einer weiteren Tür. Langsam schlichen sie weiter in Richtung des alten Aufenthaltsraumes seiner Freunde und fanden nur Chaos vor. Die Möbel waren allesamt zertrümmert und alle möglichen Gegenstände lagen verstreut auf dem Boden herum. An einem alten Tisch, der nur noch von zwei Beinen schief gehalten wurde, klebten wirklich noch vereinzelte Blutreste, und Einschusslöcher in verschiednen Größen waren überall in den Wänden zu sehen, wenn sie nicht gerade angesengt waren. An der Wand über einem Sofa verlief noch eine ziemlich breite rote Spur. Jack untersuchte sie und bemerkte, dass das Blut schon etwas länger an der Wand klebte und ziemlich eingetrocknet war.
„Hier hat eindeutig ein Kampf stattgefunden.“ Draco schlich herum und levitierte an manchen Stellen größere Haufen Gerümpel auf die Seite, um nach weiteren Hinweisen zu suchen, bis Sirius ihn in die Seite stieß.
„Schaut da drüben.“ Ihre Blicke richteten sich an die Wand rechts von ihnen, wo ein großes Symbol in die Wand gebrannt war und aus eigener Kraft ein wenig zu leuchten schien. Das Symbol des Chaos.
„Die Legionen sind hier gewesen“, schloss Hermine ruhig. „Vielleicht konnten sie entkommen.“
Eines war sicher. Hier war niemand mehr. Und wie es aussah, würden seine Freunde auch nicht mehr zurück kommen, wenn es ihnen möglich wäre. Die Kampfspuren zeigten deutlich, dass es eine blutige Auseinandersetzung gab und dies kein sicherer Ort mehr war. Doch wo könnten sie ihre Zelte erneut aufgeschlagen haben?
„Ok“, forderte Jack die Aufmerksamkeit zurück. „Hier werden wir sie nicht mehr finden. Ich würde sagen, wir ziehen weiter.“
„Schon eine Idee, wohin wir als nächstes gehen?“, fragte Sirius nach.
„Zu Peter. Er hatte sich mit seiner Freundin eine Wohnung gemietet und ist um diese Zeit eigentlich immer zu Hause gewesen. Vielleicht haben wir Glück.“
„Und wenn nicht?“, hakte Draco nach.
„Wenn nicht, freut sich mein Magen bestimmt über einen Döner.“ Mit diesen Worten machte Jack kehrt und verlies das Zimmer wieder. Die Fackel – seine Hand – flackerte weiter vor sich hin und zeigte ihm den Weg.
„Ein was?“, hörte er Dracos Stimme noch hinter sich. „Was zur Hölle ist ein Döner?“
Jack grinste, hielt aber nicht im Laufe inne. „Muggelkunde, Lektion eins. Fastfood.“

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Knarzend gaben die hölzernen Stufen unter den Lederstiefeln von Jack und seinen Gefährten nach. Das Treppenhaus sah ein wenig heruntergekommen aber nicht unsauber aus, auf seine ganz eigene Art vielleicht schon etwas stilvoll. Es wirkte alles wie noch im Frühjahr, bevor Jack seine Reise angetreten hatte. Sogar die Tür war noch unverändert und verlor noch immer Reste der einstmals kräftigen blauen Farbe. Nur der Blumenkranz in der Mitte musste sich neu an die Tür geschlichen haben.
Nach kurzem Klopfen, hörten sie von der anderen Seite des Eingangs auch schon näher kommende Schritte, worauf die Tür geöffnet wurde. Wahrscheinlich wurde hier irgendjemand erwartet, da keine Frage nach ihrer Person gestellt wurde.
Das Gesicht einer jungen Frau erschien in der Tür und es schien fast so, als hätte irgendjemand die Zeit lahm gelegt. Die Augen der Frau, umrahmt von mittellangen braunen Haaren, schauten wie eingefroren in Jacks Gesicht und erlaubten ihrem Mund keine wirkliche Reaktion. Irgendwann war doch noch etwas wie ein Flüstern zu hören. „Jack?“
„Stören wir gerade?“
„Wie ist das möglich? Wir dachten du wärst tot?“, fragte sie immer noch ungläubig flüsternd, worauf sie ihn stürmisch umarmte.
„Siehst gut aus“, sagte Jack mit einem Lächeln, als er sich endlich wieder von ihr lösen konnte. „Können wir vielleicht rein kommen?“
„Ja, kommt nur rein“, antwortete sie, immer noch ein wenig verwirrt und führte sie in die Wohnung. „Ich mache euch einen Kaffee.“ Im nächsten Augenblick standen die vier auch schon bei ihr in der Küche und schauten sich kurz um. Es sah merkwürdig aufgeräumt aus, wenn auch nicht mehr so vollgestopft wie früher.
„Darf ich dir meine Begleiter vorstellen?“, fragte Jack und ging mit seinem Finger die Reihe durch. „Sarah, das sind Sirius und Draco, und das ist meine liebreizende Freundin, Hermine. Leute, das ist Sarah.“ Das Wasser blubberte in der Maschine fröhlich vor sich hin und produzierte allmählich den starken Kaffee, den man von ihr gewöhnt war.
„Freundin? Es geschehen wirklich noch Zeichen und Wunder.“, fragte Sarah staunend und schüttelte jedem die Hand.
„Ist Peter nicht zu Hause?“, fragte Jack schließlich und beobachtete aufmerksam Sarahs Kehrseite, die sich merkwürdig verkrampfte. Sie hatte gerade ein paar Tassen aus dem Schrank geholt und stellte sie geräuschvoll auf der Ablage ab, drehte sich aber nicht um.
„Du hast es noch nicht mitbekommen?“
„Was?“, fragte Jack verwundert und lehnte sich neben sie um einen Blick auf ihr Gesicht erhaschen zu können. Allerdings war es durch ihre Haare zu stark verborgen.
„Peter ist tot“, antwortete sie leise und wischte sich über die Augen.
„WAS?“
„Es passierte im Sommer bei diesem Fest. Wir sind später gekommen und haben dich auf der Bühne gesehen. In diesem alten Steinbruch. Da waren diese Leute in den schwarzen Umhängen und das Letzte, woran ich mich erinnern konnte, bevor ich ohnmächtig wurde, war die Panik, die ausgebrochen war. Die Todesursache konnte nicht festgestellt werden, wie auch bei ein paar anderen. Und wir dachten, du wärst auf der Flucht von dort erwischt worden.“
Immer noch weinend nahm Jack sie in den Arm und strich ihr leicht über den Rücken. Nur schwer konnte er seine Gefühle unterdrücken, aber Hermines Blick zufolge konnte sie es auf jeden Fall spüren. „Es tut mir leid, was passiert ist. Er war ein guter Freund.“
„Mir tut es auch leid um deine Familie.“ Ihre Haare richtend setzte sie sich mit den anderen an den Tisch, während Jack die Tassen und den Kaffe verteilte. „Was geht hier vor, Jack? Diese komische Gang in den Umhängen sieht man hier immer öfter und das, was da in England passiert, ist doch auch nicht normal.“
Jack schaute zu seinen Freunden, die unauffällig mit dem Kopf schüttelten. Ihr etwas genaues zu erzählen, wäre wohl ein wenig zu riskant gewesen.
„Ich weiß es nicht. Aber ich finde es heraus. Kannst du mir sagen, wo ich die anderen finde?“
Ihr Kopfschütteln war eigentlich schon Antwort genug. „Seit Peters Tot habe ich eigentlich keinen Kontakt mehr zu ihnen. Versuch es mal im X-18 zwei Straßen weiter, du weißt ja, wo das ist.“
„Weißt du zufällig, ob eure Freunde Probleme oder Auseinandersetzungen mit irgendwelchen Leuten hatten?“, fragte Sirius. Jack war erleichtert, dass er den Zustand ihrer alten Unterkunft nicht direkt ansprach. Wahrscheinlich wusste seine alte Freundin gar nichts und würde sich nur Sorgen machen und zu viele Fragen stellen.
„Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Wie gesagt, ich habe schon längere Zeit keinen Kontakt mehr zu ihnen.
Jack nickte und nippte gedankenverloren an seinem Kaffee. Im Stillen verfolgte er eine alte Krähe, die am Himmel ihre Bahnen zog und laut krächzte. Leicht strich er mit dem Daumen über Hermines Hand, die in seiner lag. So vergingen noch ein paar Stunden indem sich die fünf zwanglos unterhielten und doch wieder ihrer Wege zogen und schließlich in einem Burgerladen landeten.
Der Tag verging relativ schnell und schon bald fuhren zwei laut grollende Motorräder vor dem X-18 vor. Ein nicht unbedingt nobel aussehender, aber scheinbar doch sehr beliebter Club. So schien es auf jeden Fall, in Anbetracht der Menschenmassen, die sich vor dem Eingang tummelten und auf Einlass warteten. Die Sonne hatte schon vor längerer Zeit den Himmel verlassen, und das Nachtleben erhielt Einzug.
„Ok, Leute, hört mir zu“, zog Jack die Aufmerksamkeit seiner Begleiter auf sich. Die Motorräder waren unauffällig magisch gesichert worden und würden niemand mehr ungestraft an sich heran lassen. „Wir sind jetzt im tiefsten Muggel-Land, auch wenn ich ein paar vereinzelte magische Auren sehen kann.“
„Du kannst Auren sehen?“, unterbrach ihn Sirius.
„Äh, ja. Aber das ist jetzt nicht so wichtig. Verhaltet euch unauffällig. Auch wenn einige Muggel inzwischen schon von der Zaubererwelt wissen dürften, sollten wir uns nicht gleich verraten. Wir suchen nur nach meinen Freunden und verhalten uns ganz normal.“
„Woher wissen wir ob wir jemanden gefunden haben?“, fragte Draco skeptisch. Seinen Hass gegenüber Nichtmagiern hatte er scheinbar wirklich abgelegt, aber man konnte deutlich sehen, dass er sich ein wenig unbehaglich fühlte.
„Gute Frage. Wenn ihr einen riesigen Kerl seht, der ungefähr an die Ausmaße von Hagrid rankommt, oder zwei etwas größere, schwarze Zwillinge, einer mit Glatze, der andere mit langen Dreadlocks, dann habt ihr sie gefunden. Die Anderen sind eher unauffällig.“
Nach diesen Anweisungen folgten sie Jack durch die Menschenmenge zum Eingang wo Jack erst einmal herzlich von einem bulligen Kerl begrüßt wurde, der gerade am Kontrollieren von Ausweisen war. Überschwänglich riss er ihn in eine Umarmung und beachtete die missmutig blickenden Menschen gar nicht, die immer noch auf Einlass warteten. „Mann, Jack, wie siehst du denn aus? Ich hab dich ja ewig nicht mehr gesehen.“
„Ich war längere Zeit im Urlaub. Das hier sind meine Freunde und ich war zu faul, mich anzustellen.“
Zweifelnd zog der Mann seine Augen zusammen und grinste kurz darauf. „Du hast dich hier noch nie angestellt. Macht das ihr rein kommt.“ Mit drohend erhobenem Zeigefinger fügte er noch hinzu: „Aber mach keinen Ärger heut Abend, verstanden?“
„Kennst mich doch. Sag mal, ist von den Jungs jemand hier?“
„Tut mir leid. Hab selbst eben erst mit der Schicht angefangen.“
Nickend nahm er Hermine an die Hand und zog sie hinter sich her. Grell blitzendes Strobolicht flackerte ihnen ins Gesicht, und der Sound von tiefen Bässen pulsierte durch ihre Körper, als sie sich durch die Tanzfläche wühlten. Man merkte deutlich, dass das Wochenende eingeläutet wurde und eine lange Nacht bevorstand. Dichter Rauch einer Nebelmaschine und von unzähligen Zigaretten hing bis tief über dem Boden und verteilte sich langsam in der großen Halle. Dabei hing allen der Dunst von Alkohol, Nikotin und ein wenig Schweiß in der Nase. Durch seine durch Wuschels verschärfte Sinne intensivierte sich der Geruch noch und ließ spezielle Düfte, die er sonst besser wahrnehmen und zuordnen konnte, verblassen.
„Gib mir vier Bier und vier Whisky Jo“, rief Jack einem glatzköpfigen älteren Mann über die Theke in dem Versuch, die Musik zu übertönen, zu. Jo grinste ihn an, nickte und hielt immer wieder ein Glas unter den Zapfhahn.
Du kannst auch keine Theke ohne ein Bier verlassen, was?, hörte er die Stimme seiner Freundin in seinem Kopf.
Kennst mich doch, antwortete Jack, grinste und gab ihr einen Kuss.
„Auch mal wieder hier Jack?“, fragte er als er ihnen die Gläser auf die Theke stellte. „Deine Freunde haben lange nach dir gesucht.“
„Hast du irgendwen von ihnen gesehen?“
Jo schüttelte den Kopf und kippte selbst einen Whisky in seinen Rachen. „Seit diese neue Gang aufgetaucht ist, kaum noch.“
Jack schaute Hermine fragend an, die allerdings auch nur mit der Schulter zuckte und den Barkeeper fragend anschaute. „Neue Gang?“
„Keiner weiß genau, wie die heißen. Die haben meistens schwarze Umhänge an und sind auf Ärger aus. Die verbreiten sich hier gerade wie die Pest. Dass du das noch nicht mitbekommen hast.“
„Ich war lange im Ausland.“
Jo nickte und lehnte sich dichter über die Theke, um Jack ein wenig näher zu kommen. „Die Horror-Geschichten aus England hast du aber mitbekommen, oder?“
„Ich hab davon gehört ja.“
„Meinst du, das ist die gleiche Gang? Da drüben sollen die sich genau so verbreiten wie hier, hab ich gehört.“
Jack nickte und dachte kurz nach, während er einen Schluck von seinem Bier nahm. „Und du bist dir sicher, dass du die Anderen hier schon länger nicht mehr gesehen hast?“
Wieder schüttelte sein Gegenüber den Kopf. „Leider ja. Ich glaube die Kinder der Nacht waren ein sehr beliebtes Ziel von denen. Die kommen immer noch vorbei und fragen die Gäste nach deinen Freunden......und besonders nach dir“, fügte Jo flüsternd hinzu, ganz so, als ob er sicher gehen wollte, dass ihm niemand zuhört. „Aber ich weiß von Nichts“, schloss er und wandte sich wieder seinem Zapfhahn zu.
„Meinst du das waren die Legionen?“, fragte Sirius.
„Natürlich. Die magische und die Muggelwelt sind wohl nicht mehr so abgegrenzt, wie wir geglaubt haben. Ich sehe immer mehr magische Auren hier und schaut mal hier an den Pfosten.“ Jack deutete auf einen Holzpfosten neben der Theke in dem das Symbol der Chaoslegionen zu sehen war. Doch es war nicht einfach in das Holz geritzt, wie so häufig, sondern tief in das Innere des Balkens gebrannt. „Die sind hier überall.“
„Wie gehen wir weiter vor?“, fragte Draco zwischen zwei Schlucken von seinem Bier, einen Arm auf der Theke abgestützt.
„Ganz einfach“, antwortete Jack, als er seinen Whisky in einer Hand schwenkte. „Ihr hört euch hier um und haltet die Augen offen, und Hermine und ich gehen unter die Leute.“ Der elektrische Sound der Musik presste sich aus den Boxen des Clubs und vermischte sich mit den Bässen, die immer stärker wurden. Momentan lief gerade ‚Smack my Bitch up‘ an, und die Menge um sie herum wurde immer dichter, als Jack seine überraschte Freundin an die Hand nahm und hinter sich herzog. Allerdings wurden auch die Auren, die Jack wahrnehmen konnte, immer dunkler. Ein Fakt, der ihn doch ein wenig beunruhigte. Früher war er öfter hier, und auch wenn er zu seiner Zeit noch nichts von Magie wusste, glaubte er nicht, dass jemals so viele Schwarzmagier hier gewesen waren.
Du hast es auch bemerkt, stimmts?, fragte ihn Hermine gedanklich während sie sich zum Rhythmus bewegten.
Jack nickte nur und blickte sich weiter um. Die Stimmung wurde immer ausgelassener und trotz der immer zahlreicher werdenden Hexen und Zauberer schien kein Muggel irgendetwas zu bemerken. Wir sollten uns noch ein wenig umsehen und dann lieber abhauen, Mine. Hier wird es langsam gefährlich für uns. Mit diesen Gedanken folgte er ihr wieder zurück zur Bar und versuchte noch einmal erfolglos, den Barkeeper auszuhorchen, während er noch ein Bier trank. Nur kurze Zeit später fand er sich auf dem Klo wieder. Bier hatte schon immer die Eigenschaft, extrem erleichternd zu wirken, besonders, wenn es wieder den Körper verließ. So stand Jack vor dem stinkenden Becken und betrachtete sich einige Schmierereien an der Wand, während er dem Getuschel dreier Männer hinter ihm lauschte. Zum Glück waren seine Ohren inzwischen immer auf Empfang gestellt, weshalb er sich nicht einmal großartig anstrengen musste, um sie zu verstehen.
„Du bist dir sicher, dass sie wissen, wo er steckt?“
„Hundertprozentig. Und soll ich dir verraten, was das schlimmste ist? Es sind ganz gewöhnliche Muggel.“
„Du meinst diese Nachtschwärmer haben ohne Magie einen ganzen Trupp unserer Soldaten ausgelöscht?“ Das machte Jack nun doch neugierig. Er hatte zwar nur den Schluss des gesamten Dialogs aufschnappen können, aber das hatte scheinbar schon gereicht. Grinsend packte er alles wieder ein und wandte sich um. An der Wand lehnend grinste er weiter zu den drei Männern hinüber.
„Was grinst du so blöd? Findest du uns lustig?“
Jack neigte ein wenig den Kopf ,als sich alle drei ein wenig näherten und jeweils eine Hand in ihren Jacken verschwinden ließen. „Ein wenig schon, ja.“
„Ich glaube, wir müssen diesem Muggel ein paar Manieren beibringen“, sagte der rechte der drei, versiegelte die Tür mit einem lautlosem Zauberspruch und nickte seinen Freunden zu. Kurz darauf hatte Jack drei Zauberstäbe vor seinem Gesicht, das immer noch durch das trübe Licht in einem dunklen Schatten verborgen lag. Kopfschüttelnd stieß er sich von der Wand ab und zog den Ärmel seiner Lederjacke zurück, damit sein Stab sichtbar wurde.


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Im Buch wird sie als hässliche Kröte beschrieben. Als man mir dann sagte: ,Du wärst toll in der Rolle‘, antwortete ich: ,Herzlichen Dank!‘ Aber natürlich habe ich mich gefreut, als man mich darum bat, denn die Rolle ist ein echtes Juwel, es ist einfach traumhaft, in dieser Welt mitmischen zu dürfen … ganz abgesehen davon, dass ich in der Achtung meiner zwölfjährigen Tochter deutlich gestiegen bin.
Imelda Staunton