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Fanfiction

Harry Potter and the Legions of Chaos II - Age of Gods - The Lord of Phleget

von Shag

9. The Lord of Phleget

Ein roter Lichtblitz erhellte die Nacht, bevor eine Explosion einen kleinen Baum fällte, der den jungen Mann fast erschlug, der gerade gemächlich den Weg zu ihrem Hauptquartier zurücklegte. Erschrocken und doch geistesgegenwärtig warf sich Sam auf den matschigen Boden und schaute sich um. Gebannt starrte er auf den glimmenden Stamm zu seiner Rechten und konnte noch nicht so ganz begreifen, was hier vor sich ging, als auch schon ein erneuter Lichtstrahl auf ihn zuschoss.
„Verdammte Scheiße“, fluchte er und rollte sich auf die Seite, um dem Einschlag zu entgehen, der einen Krater in den Boden riss. Matsch spritzte auf und klatschte ihm in sein Gesicht. Was das zu bedeuten hatte, konnte er nicht einmal erahnen, aber er wusste, dass es wohl jemand auf ihn abgesehen hatte. So folgte die einzig logische Handlung, auf die er im Moment noch zurück greifen konnte. Rennen. Mit einem Satz war er wieder auf den Beinen und nahm aus dem Augenwinkel nur ein paar schwarze Schemen war, die ihn verfolgten. Doch dafür war momentan keine Zeit. Keuchend rannte er den schmalen Weg entlang und sah immer wieder hell leuchtende Blitze, die an ihm vorbei surrten, ohne zu wissen, was für eine tödliche Gefahr hinter ihm her war. Keuchend erreichte er die Zufahrt eines alten Industriegebäudes, das von außen ziemlich schäbig wirkte. Doch manchmal sollte der äußere Schein ja trügen.
Die dunklen Gestalten kamen hinter ihm immer näher. Es waren drei Personen, soviel hatte er inzwischen feststellen können. Noch im nächsten Moment war er über das Tor geklettert und hastete weiter zu einem großen metallenen Rolltor mit einigen Graffities. Er hätte das Tor der Einfahrt auch einfach mit seinem Code öffnen können, aber das hätte den Alarm nicht ausgelöst, der nun lautlos vor sich hinvegetierte. Keuchend kam er an dem Tor an und sank an der Tür rechts daneben nach Luft schnappend zusammen. Seine Ausdauer hatte wirklich nachgelassen. Im Gegensatz zu einigen seiner Freunde war er nie der Sportlichste gewesen, vielleicht sollte er das eines Tages mal ändern. Als er das nächste mal aufblickte, sah er sich auch schon den drei Gestalten gegenüber, die in ihren langen Umhängen nun gemächlich auf ihn zusteuerten. Zwei Meter vor ihm hielten sie inne und sahen auf ihn herab, die Gesichter noch immer im dunklen unter einer Kapuze liegend. Jeder von ihnen hielt eine Art Stock in ihren Händen und zielten auf ihn, als hätten sie Pistolen in den Händen.
„Das ist ein verdammter Muggel“, grollte der rechte von ihnen.
„Ja, ich spüre es auch“, antwortete der in der Mitte.
„Was wollt ihr Spinner von mir?“, fragte Sam noch immer außer Atem und strich sich eine Strähne seiner verfilzten blonden Haare aus dem Gesicht.
„Die Frage ist wohl eher, was ihr von uns wollt. Meinst du wirklich, uns ist nicht aufgefallen, dass ihr uns hinter her spioniert?“ Es war richtig. Seit dem Ereignis auf dem Fest in diesem Sommer, hatte Sams Gruppe angefangen, sich ein wenig genauer umzuschauen. Immer häufiger traten diese schwarzen Gestalten auf und machten die Gegend unsicher. Nicht das jemand von ihnen etwas gegen eine neue Gang gehabt hätte. Nur hatte jede Gruppe das Revier einer anderen zu respektieren. Ein Punkt über den sich nicht verhandeln ließ. Quasi ein ungeschriebenes Gesetz ihrer Straßen.
„Fickt euch“, knurrte Sam und starrte die Gestallten vor sich finster von unten an. Leise hörte er das Klicken hinter sich, was scheinbar keinem der drei aufgefallen war.
„Na na, wir haben auch andere Methoden etwas aus dir heraus zu bekommen.“
In dem Moment hörte Sam auch schon einen lauten Schuss über sich, bevor sein Trommelfell in einem lauten Fiepen unterging. Die Gestalt vor ihm sank leblos zusammen. Die anderen beiden schauten sich irritiert um, doch war es auch für sie schon zu spät. Nur einer hatte das Glück diesen Blitzangriff zu überleben und das auch nur weil er sich am Boden wand und schmerzerfüllt sein Knie festhielt. Blut quoll durch die an sein Bein gepressten Hände und vermischte sich mit dem dreckigen Boden. Sofort stürzte sich Sam auf die sich windende Person, kniete sich auf seinen Hals und hob den kleinen Stock vom Boden auf, während sich hinter ihm auch schon die Tür öffnete. Zwei relativ große kaffebraune Personen, einer mit langen schwarze Dreadlocks, der andere mit einer Glatze, stürmten aus der Tür und hielten jeweils ein Gewehr im Anschlag. Vorsichtig überprüften sie die beiden leblosen Körper, um keine böse Überraschung zu erleben. Doch die zerfetzten Gesichter zeigten deutlich, dass die beiden nie wieder irgendjemanden überraschen würden.
„Ist alles in Ordnung Sam?“
„Geht schon. Kommt wir bringen den hier rein.“
Den Mann, den sie durch einen ziemlich langen Korridor führten, war noch relativ jung. Der Kolben eines Gewehrs hatte dafür gesorgt, dass das inzwischen freigelegte blonde Gesicht reglos herunter hing und ihnen vorerst keine Probleme machen würde. Unsanft ließ der Mann mit der Glatze, Jason, ihr Opfer unsanft auf eine Couch fallen. Erst im Licht des großen Raumes konnte man die Ähnlichkeit der beiden Zwillinge erkennen, nur ihre unterschiedlichen Frisuren ließen einen unwissenden einen zweiten bestätigenden Blick für nötig halten. Sahin, der Zwillingsbruder von Jason, lehnte an der Wand neben der Couch, auf der ein übergroßes wirklich kunstvolles Graffiti zu sehen war, das eine schwarze Maske neben einem Mond darstellte und in einen Schriftzug überging: You don’t know the power of the dark side. Erst jetzt wurde ein Teil seiner Tätowierung sichtbar, die unter seinem Ärmel hervor lugte. Der Kopf eines Drachen war deutlich auf seinem Unterarm zu erkennen und zog sich bis auf seine Hand hinaus.
„Kommt aus euren Löchern, es sind keine mehr draußen“, rief Sam in die Halle, worauf ebenfalls bewaffnete Personen den Raum betraten. Alle waren sie schätzungsweise Mitte zwanzig und schauten skeptisch auf ihren Gefangenen.
„Fred, Sebastian“, Sahin deutete auf zwei der jungen Männer. „Entsorgt die zwei vor der Tür. Wir wollen nicht noch mehr von diesen Freaks hier anlocken.“ Die zwei angesprochenen nickten und verließen den Raum.
„Lasst uns ein paar Antworten aus ihm rauskitzeln“, forderte ein chinesisch aussehender Mann und kniete sich neben das Sofa. Die Person kam anscheinend gerade wieder zu Bewusstsein, stöhnte kurz auf und wollte sich an sein Knie greifen als er in vier Gewehrläufe blickte.
„Lass die Finger, wo sie sind.“
„Ihr habt keine Ahnung, mit wem ihr euch anlegt“, zischte der Mann, doch ließ er seine Hände, wo sie waren.
„Schnauze“, erwiderte Jason. „Du wirst uns jetzt ein paar Fragen beantworten.“
„Den Teufel werde ich tun, ihr widerlichen Muggel.“
„Wie heißt du?“ Die Antwort, die der Chinese, Win, erhielt, war eindeutig. Der Gefangene spuckte ihm ins Gesicht und schaute ihn hasserfüllt an. Ungerührt wischte er sich den Speichel aus dem Gesicht und drehte leicht seinen Kopf. „Purzel.“ Ein wirklich gigantischer junger Mann mit kurzen, dunklen Haaren trabte mit einem Hühnschenschenkel in der Hand auf ihn zu. Gigantisch war bei dieser Person wirklich der passende Ausdruck, sowohl von der Körpergröße als auch vom Umfang. Ein Typ, dem man Nachts nicht unbedingt begegnen möchte. Mit fragend hochgezogenen Augenbrauen sah er zu Win hinab.
„Machs dir gemütlich Purzel.“ Mit einem Grinsen folgte der Riese der Aufforderung und ließ sich geradewegs auf das Sofa, besser Gesagt auf ihrem Gefangenen nieder. Der stöhnte wieder schmerzerfüllt auf und wurde ziemlich rot im Gesicht, bis er schließlich keuchende Worte herauspresste.
„Frank, mein Name ist Frank.“ Nach einer Geste Wins erhob sich Purzel angestrengt von seinem Opfer.
„Na also, geht doch, wenn man die richtige Motivation hat. Also woher kommst du und deine Leute? Seid ihr eine neue Gang?“
„Ich werde nichts verraten.“
Genervt atmete Win aus und gab seinem dicken Freund wieder ein Zeichen, der nochmals anstallten machte, sich zu setzen. „Du hast jetzt zwei Möglichkeiten, Frank“, redete er auf ihr immer roter werdendes Opfer ein und packte ihn fest am Kragen. „Entweder du antwortest auf ein paar unserer wirklich einfachen Fragen, oder mein kleiner Freund hier wird heute Nacht auf diesem Sofa schlafen. Also?“
Frank keuchte und sah ihn voller Hass und Schmerzen an, doch nickte er widerstrebend, worauf sich Purzel genervt erhob und wieder in seine Keule biss. „Ich hoff’, du weißt bald, was du willst, Kleiner. Hab keine Lust, dauernd wieder aufzustehen.“
„Ich bin Soldat in der dritten Legion unter dem Kommando von Lord Bokzar.“
Win schaute zu seinen Freunden auf, packte kurz darauf Frank noch fester am Kragen und zog ihn dicht an sich heran. „Jetzt hör mir mal zu, du Freak. Welchen Teil von Purzel verstehst du nicht?“
„Win, warte mal“, drang nun eine Stimme vom hinteren Teil des Zimmers. Eine schlanke, hübsche Blondine mit ebenfalls einem Gewehr in der Hand und einer zusammengerollten Zeitung in der anderen Hand kam langsam auf die beiden zu und musterte kurz Frank. „Wie heißt dieser Lord, hast du gesagt?“
„Lord Bokzar.“
„Du glaubst dem doch nicht etwa?“, fragte Win sie unvermittelt. „Sunny, der ist auf Drogen.“ Doch Sandra hob nur die Hand und bedeutete ihm zu schweigen. „Ich habe heute etwas gefunden als ich unseren Freunden hier hinterherspioniert habe“, erwiderte sie und warf Win die Zeitung zu. Seine Freunde standen inzwischen im Halbkreis hinter ihm, alle weiterhin ihre Waffen im Anschlag, und starrten gebannt auf die Zeitung.
„Das Bild bewegt sich“, flüsterte Win. „Wie ist das möglich?“
Frank lachte manisch auf und starrte wie ein Irrer in die Runde. „Ihr werdet euch alle noch wundern.
„Schau dir die Jacke von dem brennendem Typen an, Win, und lies den Artikel.“ Als Win das Bild fixierte, auf dem eine Gestalt mit Flammenkopf auf einem Drachen saß, zogen sich automatisch seine Augen zusammen. Diese Lederjacke war ihm noch zu gut im Gedächtnis, doch hätte er niemals damit gerechnet, sie noch einmal in seinem Leben wieder zu sehen. „Das ist nicht möglich“, flüsterte er und überflog schnell den Artikel.
„Wer ist das?“, fragte er Frank mit eisigem Ton und hielt ihm die Zeitung unter die Nase, auch wenn er sich bewusst war das der Artikel für sich sprach.
„Lord Gor“, flüsterte der Mann ehrfürchtig, fast schon ängstlich und stöhnte erneut auf. Seine Wunde blutete immer noch fröhlich vor sich hin und bereitete ihm sichtliche Schmerzen, als er wieder keuchend in dem Sofa zusammen sank.

****************************************************************

Leicht angespannt saß der junge Lord auf seinem Thron und stützte seinen Kopf auf seine Faust. Für einen Moment zu entspannen, tat ihm sichtlich gut, war er doch schon seit gestern Morgen an diesen Stuhl gebunden und konnte ihm einfach nicht entfliehen. Leicht rieb er sich die Schläfen und fummelte achtlos an seinem weinroten Umhang herum, auf dem auf der Rückseite sein Feldzeichen zu sehen war. Niemals hätte er gedacht, dass dieser Job so anstrengend sein könnte. Fast den ganzen gestrigen Tag hatte er wichtige Persönlichkeiten aus seinem Reich empfangen müssen, die ihn in allen Bereich der Wirtschaft, Politik und sonstigem Staatswirrwarr auf den neuesten Stand bringen mussten oder um weitere Ratschläge und Anweisungen baten. Bis jetzt hatte er alle möglichen Untertanen empfangen, die in irgendwelchen Konflikten verfangen waren und nun von ihm eine Entscheidung einforderten und ihn einfach auch nur willkommen heißen wollten. Er war wirklich erstaunt, wie sehr sich das Volk freute, wieder einen Herrscher an seiner Seite zu wissen. Max hatte es zwar erwähnt, doch auf keinen Fall hatte er mit diesen Reaktionen gerechnet. Seiner Ankunft folgte ein Festzug, als er den Weg zum Schloss beschritt. Nicht einmal auf einem AC/DC Konzert hatte er eine solche Menschenmasse gesehen. Und trotz der Tatsache, dass er sich ein wenig Unbehaglich fühlte, war er doch sehr beeindruckt von dem Schauspiel.
Die zwei Sonnen strahlten durch die prachtvollen Fenster und spiegelten sich in seinen Pupillen wieder, die in einem leuchtendem Feuer brannten. Er machte sich nicht einmal die Mühe, zu versuchen, gegen diese Blendung anzukämpfen. Hatte er auf der Erde schon Probleme mit einer Sonne, die ihm Früh morgens auf den Sack ging, räumte er sich keine Hoffnung ein, gleich gegen zwei von ihnen eine Chance zu haben.
„War’s das endlich?“
Sein treuer Berater stand direkt neben ihm an seinem Platz und blickte auf eine Art Klemmbrett, bevor er ihn mit seinen grauen Augen taxierte. Ein leichtes Schmunzeln war auf seinen Lippen zu sehen, als ihn dessen Pupillen mit dem Glanz eben dieser Sonnenstrahlen anblickten. „Fast. Ihr müsst heute noch eure Truppen mustern.“ Jack verdrehte genervt die Augen und atmete einmal kräftig aus. Er hatte eigentlich von sich aus vorgehabt, heute noch bei den Soldaten vorbeizuschauen, auch wenn seine freudige Arbeitseinstellung irgendwann zwischen dem Streit um zwei Schweine und Blutfehde von zwei Streithähnen flöten gegangen war.
Im nächsten Moment schwang die Tür des Thronsaals auf, und zwei Wachen eilten die lange Halle entlang. Ihre festen Stiefel hallten auf dem steinernen Boden nach, während ihre Schwerter an den Seiten schepperten. Eine Hellebarde und einen Schild trugen sie jeweils an einer Hand. „Mein Lord“, begann der rechte, als sie sich beide vor Jack verneigten. Jack hatte sich aufgerichtet und schaute sie aufmerksam an. Niemals den Blick abwenden, dass wäre ein Zeichen von Schwäche und Unterwürfigkeit, hatte ihm Max noch eingebläut, bevor er hier aufgetaucht war. „Eindringlinge. Sie erschienen durch ein Portal im Schlosshof. Sie sagen sie hätten eine Einladung von euch persönlich.“
Jack schaute auf die Uhr und begann zu lächeln. „Pünktlich auf die Sekunde, typisch Zauberer.“ Seine Uhr zeigte ihm die Erdenzeit an und dort war nicht einmal eine Stunde seit seiner Abreise vergangen.
„Sollen wir sie festnehmen?“, fragte die andere Wache.
„Nein, bringt sie her.“
Die Wachen nickten und salutierten mit der Faust auf der Brust. Während sie wieder zum Ausgang liefen, schaute Jack sich noch einmal in dem Thronsaal um. Beeindruckend wirkten die Wachen die an den Türen standen und seinen Thron flankierten. Sie hatten sich noch nicht bewegt, nicht einmal als Jack ihnen gesagt hatte, sie sollen sich doch ein bisschen locker machen. Jack schüttelte nur belustigt den Kopf, als er draußen auf dem Gang näher kommende Schritte hörte. Kurz darauf betraten Hermine, Dumbledore, Harry und Ginny flankiert von vier Wachen den Thronsaal.
Jack stand freudig auf und wäre fast über seinen seidenen Umhang gestolpert, als er sich vom Thron erhob und seinen Freunden freudig entgegen blickte. Ihre staunenden Blicke waren ihm nicht verborgen geblieben, so musste er schmunzeln. Ihm war der erste Eindruck genauso in Erinnerung geblieben. Hermine strahlte ihn an und rannte auf ihn zu, doch kurz bevor sie ihn erreichen konnte, verschränkten ihr zwei Schwerter den Weg. Sie waren so schnell gezogen worden, dass nicht einmal Jack so schnell reagieren konnte.
„Lasst sie durch“, fuhr er die Wachen an. „Sie sind meine Freunde und haben hier völlige Bewegungsfreiheit, verstanden?“
„Jawohl, Lord Gor“, antworteten die Wachen sofort und steckten die Klingen wieder in die Scheiden.
„Wer das nächste mal meine Freunde bedroht, findet sich an den Füßen aufgehängt an der Kapelle wieder. Sagt das auch den anderen Wachen.“
„Verstanden, Sir.“
„Ach übrigens.“ Wieder funkelten seine Augen die beiden Wachen tückisch an. „Das hier ist meine Gefährtin, also hört lieber auf ihre Befehle.“ Daraufhin gab er seiner Freundin einen langen Kuss während sich die Wachen neben den Thron zurück zogen.
„Hey Al, Harry”, begrüßte er nun die beiden Zauberer. Ginny hingegen bekam einen Handkuss und eine kurze Verbeugung. „Und das liebliche Muttertierchen ist auch mitgekommen. Willkommen in meiner bescheidenen Hütte.“
„Sollen wir jetzt vor dir einen Kniefall machen, oder wie läuft das hier?“, fragte Harry grinsend.
„Es wäre angemessen“, ertönte hinter ihm die Antwort von Maximus.
„Bitte, lasst wenigstens ihr den Quatsch“, flehte Jack und schlug die Hand vor sein Gesicht. „Es reicht, wenn die hier das den ganzen Tag lang machen.
„Ich möchte euch jemanden vorstellen.“ Fragend schauten sie zu Jack hoch, doch der grinste nur vor sich hin. „Kyrbi“, rief er laut aus und in der Ferne konnte man das Getrappel von Pfoten auf Stein hören. Durch eine offen stehende Tür an der Hinterseite rannte ein Ungetüm von einem Hund hinein und ließ Jacks Besucher zurück zucken. Nur die Wachen bewegten sich noch immer um keinen Millimeter. Eigentlich konnte man schon von keinem Hund im eigentlichen Sinne mehr sprechen. Dieses Geschöpf war um einiges größer, tief schwarz und hatte Zähne, die wie scharfe Rasierklingen im Sonnenlichten aufblitzten. In seinen Augen glimmte ein rasendes Feuer, was seine Erscheinung noch ein wenig unheimlicher machte. Nun stand Kerberos direkt vor seinem Herrchen und er spürte Hermines Hand, die seinen Arm fest drückte.
Kyrbi fasste diese Reaktion vielleicht ein wenig falsch auf und fletschte die Zähne, wodurch sich Hermines Fingernägel noch ein bisschen tiefer in Jacks Fleisch drückten. Jack hob beruhigend die Hand und ging auf seine Knie um dem Tier direkt in die Augen zu schauen, merkte er doch, dass Harry schon sozusagen den Finger am Abzug hatte. Nur hatte bisher noch keiner ein Wort gesagt.
Jack fing den Blick des Tieres auf und spürte, wie es in seinen Kopf eindrang. Sein Weg zu kommunizieren. Zu seinem Herrn konnte Kerberos eine gedankliche Verbindung herstellen, wodurch sie zwar nicht reden, aber Bilder verschicken konnten. Und der Hund fand, wonach er suchte. Sofort änderte sich seine Erscheinung und er wirkte nun nicht mehr ganz so monströs und einschüchternd. Schwanzwedelnd ging er auf Jack und seine Freundin zu und blickte sie mit treuen und trotzdem noch glimmenden Augen an, während er sie mit seiner Schnauze anstupste und sich auf den Rücken legte. Beeindruckend, wie schnell so ein Höllenhund zu einem zahmen Schoßtierchen werden konnte.
„Ein beeindruckendes Anwesend, Jack“, brach nun Dumbledore die Stille und drehte sich mit funkelnden Augen im Kreis. Kurz darauf nahm Jack Hermine an der Hand und verbrachte die nächsten Stunden damit, seine Freunde durch das komplette Schloss zu führen. Wir groß dieses Gemäuer wirklich war, fiel ihm erst jetzt, bei seinem zweiten Rundgang, auf. Mit Hogwarts konnte es allemal mithalten. Nur wirkte es im Gegensatz zu Hogwarts nicht so verspielt und verwinkelt, sondern eher wehrhafter. Gegen Mittag wurde im Speisaal ein überaus umfangreiches Essen serviert.
„Ist dir was aufgefallen, Mine?“, fragte Jack dann während des Essens, doch sie schaute ihn nur fragend an. „Keine Elfen in unserem Schlösschen. Alles bezahlte Diener.“ Bei den Worten musste sie sich seinem Grinsen anschließen und nickte zufrieden.
„Und du solltest mal seine Konkubinen sehen.“ Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute Hermine zu Harry und musste lachen. „Wenn sie wirklich an Sirius Beschreibung rankommen, dann.......“ Stockend sah er zu Jack, der sein Gesicht in seinen Handflächen vergrub. „Oh, oh“, war Harrys einzige Reaktion.
„Danke du Sack“, stöhnte Jack auf und blinzelte durch seine Finger hindurch, ohne sich zu seiner Freundin zu drehen.
„Konkubinen?“, fragte sie fordernd. Jack wurde unterdessen immer kleiner auf seinem Stuhl und schüttelte nur den Kopf.
„Es ist nicht so, wie du denkst...“
„Das will ich dir auch geraten haben, mein Lieber.“ Ihr Zeigefinger stichelte immer heftiger auf seinen Oberarm ein, und Jack sah nur den Ausweg, jetzt für ein wenig Ablenkung zu sorgen. Nach einem kurzen Klatschen in die Handflächen erschien ein Diener, und Jack forderte ihn auf, seinen Freunden ihre Unterkünfte zu zeigen, während er mit Hermine noch eine Runde drehen wollte. So schnappte er sie kurzerhand am Arm und zog sie aus dem Speisesaal in Richtung des Hofes durch die hallenden Steinflure.
„Ich hoffe, du glaubst nicht, du könntest mich so einfach ruhig stellen.“
„Doch das glaube ich“, antwortete Jack, blieb stehen und zog sie unter einem langen Kuss in seine Arme. „Siehst du, hat doch geklappt. Du weißt ganz genau, dass ich nur dir gehöre. Und die Konkubinen habe ich gleich am ersten Tag gefeuert.“
„Ja, ich weiß“, antwortete sie gespielt genervt und folgte ihm wieder Arm in Arm.
„Möchtest du jetzt die Beleidigte Leberwurst spielen oder lieber deine Überraschung haben?“
„Überraschung?“, fragte sie schon wieder so neugierig wie immer. Langsam schlenderten sie über den Hof und sahen in einiger Entfernung eine ganze Reihe Soldaten diverse Übungen abhalten. Was Hermine dabei am meisten beeindruckte, war die Tatsache, dass die Soldaten während der Übungskämpfe den normalen Kampf mit Magie kombinierten. Das Beeindruckende dabei war, dass es ausschließlich zauberstablose war. Doch richtete sich die Magie in Phleget nicht nach den auf der Erde bekannten Mustern. Sie stammte noch aus einer Zeit, die auf der Erde schon längst vergessen war. Einer Zeit, in der Dinge wie Zauberstäbe noch nicht existierten. Eine Tatsache, an die sich Außenstehende vielleicht gewöhnen mussten, die für die Menschen auf Phleget jedoch ganz normal war. Doch ihr Weg führte sie zu ein paar Toren in der Burgmauer, wovon eines geöffnet war und ihnen Einlass gebot.
„Naja, wenn du nicht willst....:“
„Doch, ich liebe Überraschungen. Was ist es?“, fragte sie nun schon ziemlich aufgeregt.
„Ich weiß zufällig, dass du als kleines Kind reiten gelernt hast, aber durch Hogwarts nie ein eigenes Pferd bekommen hast.“
Hermine begann zu strahlen. „Du meinst....?“ Doch das Strahlen in ihrem Gesicht erstarb, als sie sich in der Stallung in der sie nun angekommen waren umschaute. Riesige tiefschwarze pferdeähnliche Ungetüme standen um sie herum und blickten sie aus feuerroten Augen an. Ihre Mähnen und Schwänze schienen in einem unheimlichen Feuer zu lodern, und ihre Nüstern stießen ab und an dunklen Rauch aus. „Sind das....?“
„Nachtmare, jepp. Sehen schlimmer aus, als sie sind“, antwortete Jack unbekümmert. Er hatte schließlich schon Zeit, sie zu bewundern, da er schon ein wenig früher hier angereist war. So hatte er auch die Überraschung für Hermine entdeckt.
„Aber ich dachte, diese Tiere wären nur Legende.“
„Wie du siehst, sind sie es nicht“, lächelte er sie an. „Sie sind um einiges Robuster als normale Pferde und die Leithengste können sogar fliegen. Allerdings haben wir davon nur einen. Du brauchst keine Angst zu haben“, sagte Jack und stupste sie in Richtung eines der Tiere. Behutsam ließ sie ihre Hand über das Fell streichen, dass noch viel schwärzer war als die tiefste Nacht. Würde es etwas dunkleres geben als pures Schwarz, hier hätte man die Farbskala wahrscheinlich neu definieren müssen.
„Wow“, war alles, was Hermine bei dem Anblick herausbekam. „Ich weiß nicht, ob ich so ein Tier reiten kann.“ Ihr Blick konnte sich noch immer nicht von der feurigen Mähne abwenden, die wie in einem Windhauch gefährlich loderte.
„Musst du auch nicht. Für dich hab ich etwas besonderes. Komm“, forderte er sie auf und zog sie an der Hand zu einer Tür weiter hinten im Stall. Der Anblick, von dem was sie nun zu sehen bekam, ließ sie noch einmal die Luft anhalten. So schwarz und furchteinflößend wie die Nachtmare auf sie gerade gewirkt hatten, erschien ihr nun das majestätische Tier vor ihr. Strahlend weiß und noch ein Stück größer als die Nachtmare trabte es auf Hermine zu und senkte den Kopf zu ihr herunter. Das Tier richtete für einen Augenblick seine Flügel auf, nur um sie wieder dicht an seinen Körper zu legen, was Hermine mit Ehrfurcht zur Kenntnis nahm. Sanft streichelte sie über das zarte Fell und schaute erstaunt und verträumt zugleich Jack in die Augen.
„Das ist Schneefeuer. Ein Pegasus. Er gehört jetzt dir.“
„Ich hätte niemals geglaubt, dass ich jemals einen Pegasus sehen würde.“
Jack kicherte leise vor sich hin. „Und das von jemandem, der Umgang mit Phönixen hat.“
„Das kann ich nicht annehmen, Jack“, hauchte sie leise wieder mit sehnsüchtigem Blick auf die beeindruckende Gestalt von Schneefeuer.
„Nenn mir einen Grund, warum nicht. Du bist schließlich meine Freundin und ganz nebenbei, meine Stellvertreterin noch vor Max. Und wenn du sie nicht annimmst, spreche ich kein Wort mehr mit dir. Außerdem scheint sie dich zu mögen.“
„Sie?“
„Ja, sie ist die Gefährtin von Schattenwind.“ Jack steckte zwei Finger in den Mund und pfiff einmal laut aus, worauf erneutes Hufgetrappel ertönte. Kurz darauf stand ein weiterer Pegasus neben Schneefeuer. Noch ein Stück größer und im Gegensatz zu seinem Weibchen tief schwarz wie die Nachtmahre. Allerdings von nicht geringerer Schönheit als Hermines Tier. „Gefällt dir die Überraschung?“
Hermine ersparte sich die Antwort und fiel Jack um den Hals. Er wusste genau, dass sie es vermisst hatte zu reiten, und bei so einem Anblick einer mystischen Pferdeart konnte wohl niemand widerstehen.
„Danke“, hauchte sie ihm entgegen, bevor sie ihn am Nacken zu sich hinunter zog und in einen langen Kuss verwickelte.
„Wir nehmen sie mit nach Hogwarts, Hagrid wird sich freuen. Jetzt müssen wir zwei hübschen erst mal ein paar Soldaten begutachten. Neugierig?“
„Na klar, lass mal sehen, wie die Kämpfer des großen Gor aussehen.“ Mit einem Zwinkern nahm sie wieder seine Hand und ging mit ihm zusammen wieder durch die Stallung aus dem Tor hinaus. Der Weg war nicht sonderlich weit, waren doch die Übungsplätze direkt neben den Ställen. Eine Großzahl an Soldaten übte hier momentan den einfachen, waffenlosen Zweikampf, während ein Mann in einem feinen Umhang vor einigen auf und ab ging, die gerade Liegestützen machten. Scheinbar diejenigen, die sich eine Strafe eingehandelt hatten. Bisher hatte sie noch niemand der Anwesenden gesehen und so beobachteten sie einfach nur. Doch Jack war nicht unbedingt erfreut darüber, was er zu sehen bekam. Der General, der immer wieder auf die am Boden trainierenden Soldaten eintrat und sie schmerzvoll aufstöhnen ließ, erregte doch seine Aufmerksamkeit. Bei jedem Tritt zuckte Hermine kurz zusammen und drückte seine Hand etwas fester. Ein Typ, der Jack auf Anhieb unsympathisch vorkam, auch wenn er so aussah, als würde er vielleicht etwas vom Führen der Armee verstehen. Doch Jacks Kragen platzte erst ein paar Minuten später. Eine junge Frau schlich über den Rasen, die scheinbar für die Ausrüstung zuständig war. Sie war in ein paar verschlissene leichte Umhänge gehüllt und sammelte verschiedene Trainingswaffen ein, als sie vom General selbst mit dessen Zauberstab auf ihren Hintern gehauen wurde, worauf sie umfiel und natürlich ihre ganzen Sachen über den Boden verteilte. Dabei muss erwähnt werden, dass die Zauberstäbe hier in Phleget noch die Maße eines großen Stabes von eineinhalb bis zwei Metern hatten. Zwar benötigte man nicht unbedingt einen Zauberstab aber sie konnten einige Zauber verstärken und waren nebenbei ein Zeichen von Wohlstand.
Jack ließ Hermines Hand los und ging, gefolgt von ihr, über den Platz direkt auf seinen General zu, der sich sofort verbeugte. „Mein Lord, welch Freude euch hier begrüßen zu dürfen.“
Hermine sah ihn fragend an und richtete ihren Blick auf die junge Frau, deren lange blonde Haare Schlamm absonderten und sie beim sammeln der Übungswaffen stark behinderten. „Schweigt, General. Was geht hier vor?“
„Ich überwache das Training ihrer Soldaten, Lord Gor“, antwortete dieser prompt. Die Soldaten hatten sich inzwischen aufgerichtet und standen stramm vor ihm. Jack jedoch ließ von ihm ab und wandte sich der Frau zu, die immer noch am Boden umherkroch. Lächelnd hielt er ihr eine Hand hin, was sie erschrocken zurück weichen ließ.
„Keine Angst, steh auf.“ Etwas verunsichert kam sie seiner Aufforderung nach und stellte sich aufrecht vor ihn. „Was ist hier los?“ Ein wenig ratlos blickte sie sich zum General um. „Schau nicht zu ihm. Ich habe dich etwas gefragt.“ Er merkte, dass Hermine ihn ein wenig säuerlich anschaute, aber sie fiel ihm wenigstens nicht in den Rücken und ersparte sich vorläufig einen Kommentar.
„I-Ich...habe......aufgeräumt...und.....und war wohl ein wenig ungeschickt. Ich bin ..... zuständig ..... für die Ausrüstung eurer Soldaten, mein Lord“, antwortete sie etwas zögerlich doch mit einer leichten Verneigung.
„Hör auf, dich dauernd zu verneigen, ich hasse das. Aber das habe ich nicht gemeint, was ist hier vorgefallen?“ Er bemerkte wieder, wie sie zögerte und sich nicht wirklich traute, ihm zu antworten. „Wie ist dein Name?“
„Anabelle Mostard, mein Lord.“
„Gut, Anabelle. Ich habe dich etwas gefragt. Was ist eben hier vorgefallen.“
„General Klint hat mich geschlagen, weshalb ich ungeschickter Weise hingefallen bin. Es tut mir leid, mein Lord.“
Jack schüttelte nur den Kopf. „Hab ich hier nur willenlose Zombies?“, nuschelte er vor sich hin, was Hermine zum kichern brachte, trotz der prekären Situation. „Gab es dafür einen Grund?“, hakte er weiter nach.
„Mein Lord....“
„Sie habe ich nicht gefragt, General Klint.“, unterbrach er ihn ruhig aber bestimmt. Auffordernd schaute er weiterhin in die Augen von Anabelle, die inzwischen leicht feucht waren, ihn aber dennoch mit einem Rest Stolz anblickten.
„Ich denke, der General wird seine Gründe gehabt haben.“
„Geschieht das öfter?“
„Ja, mein Lord. So oft wie es notwendig ist“, antwortete sie unterwürfig.
„Hör mir zu, Anabelle. Ich möchte eine ehrliche Antwort. Und denke daran, ich merke wann du mich belügst. Gefällt es dir so behandelt zu werden?“
„Nein, mein Lord.“
„Was würdest du jetzt am liebsten tun? Denk daran, eine ehrliche Antwort bitte.“
Sie zögerte kurz, entschloss sich dann aber doch etwas kleinlaut zu antworten. „Ich würde ihn am liebsten erschlagen.“
Jack schaute sie weiter durchdringend an, und sie dachte wahrscheinlich schon gleich hingerichtet zu werden. „Ist das dein Wunsch?“ Zögerlich nickte sie und Jack bemerkte wie Klint neben ihm immer größere Augen bekam. „Du weißt, dass er General ist und Kampferfahrung besitzt?“
Nun schien allerdings ihre Entschlossenheit und ihr Stolz gesiegt zu haben und ihre Stimme wirkte schon ein wenig fester. „Das ist mir bewusst, Lord Gor.“
„Gut. So sei es. General Klint, nehmt ihr die Herausforderung an?“
Der General schien ein wenig sprachlos, doch schlich sich ein fieses Grinsen auf sein Gesicht. „Natürlich.“, antwortete er abfällig und warf Anabelle einen bösen Blick zu.
„Wählt eure Waffen. Der Kampf ist beendet wenn das erste Blut fließt oder einer kampfunfähig ist.
„Jack“, wandte sich seine Freundin wütend an ihn. „Was denkst du dir dabei? Er wird sie umbringen.“
„Würdest du dich nicht verteidigen wollen, wenn man dich so behandelt?“
„Doch, aber...“
„Eben, und ich wette eine Flasche Whisky auf Anna“, zwinkerte er ihr zu.
„Wetten? Auf was wettet ihr?“ kam eine Stimme hinter ihnen, und Jack erblickte Novolus, der mit Harry, Ginny und Albus den Weg zu ihnen herunter geschlendert war. „Sag nicht das Stallmädchen kämpft gegen Klint.“
„Jep.“
Dumbledore und seine beiden Begleiter hielten sich während dessen dezent im Hintergrund, auch wenn sie äußerst gespannt das Geschehen verfolgten.
„Ich setze dagegen. Ach und Hermine vergiss unser Training morgen nicht.“
„Ihr könnt doch hier nicht auf das arme Mädchen wetten. Ach und wie könnte ich das Training vergessen, der Muskelkater erinnert mich jeden Tag auf ein neues daran.“
Jack zog Hermine liebevoll in den Arm und lächelte sie an. „Ich denke, Anabelle wird Klint ganz schön den Arsch versohlen. Unterschätze niemals eine wütende Frau, hat mir mal jemand gesagt.“ Gespannt schauten die drei, und inzwischen auch der Rest der Soldaten, zu wie sich die beiden Kontrahenten vorbereiteten und sich in Kampfstellung voreinander positionierten. Annabelle hatte einen bestimmt zwei Meter langen Holzstock in der Hand. Klint hingegen sein Schwert, welches er kraftvoll durch die Luft sausen ließ. Ohne weiter abzuwarten schlug Klint auch schon auf seine Gegnerin ein, die trotz ihrer Überraschung geschickt auswich. Alles in allem musste Jack sogar selbst zugeben, dass er mehr als überrascht war. Er hatte zwar seine Vermutung gehabt, aber niemals hätte er geglaubt, wie flink und geschickt diese Unscheinbare Dienerin sein konnte. Immer schneller wich sie dem inzwischen sichtbar wütendem General aus. Mit zornigem Gesicht versuchte er immer wieder auf Anabelle einzuschlagen, kassierte dafür allerdings nur blaue Flecke von ihrem Kampfstab. Doch scheinbar hatte sie schon bald genug von den Spielereien und wirbelte einmal kräftig den Stock um ihren Körper, zog im selben Zug die Beine von Klingt weg und schlug gegen sein Schwert, welches in hohem Bogen in ihre ausgestreckte Hand flog. Bei der nächsten Begegnung spürte der General schon seine eigene Klinge an der Kehle.
Grinsend wandte sich Jack kurz zu Hermine und dann zu Novolus, denen noch immer der Mund offen stand. „Ich bevorzuge schottischen Single Malt.“ Im nächsten Moment war er auch schon auf dem Weg zu Anabelle die noch immer das Schwert auf Klingt gerichtet hielt.
„Wirklich beeindruckend.“
„Da kann ich nur zustimmen, Jack“, bestätigte ihn auch Harry.
„Danke, Lord Gor.“ Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie langsam die Waffen sinken ließ. Auf dem Feld war es so still wie schon lange nicht mehr.
„Wo hast du so kämpfen gelernt?“
„Mein Vater ist Schmied. Er hat sein Geschäft unten in der Stadt. Er hat mir alles beigebracht.“
„Auch die Schmiedekunst?“
Jack merkte, dass sie wieder ein wenig unsicherer wurde und verlegen den Blick senkte, was ihn doch ein wenig stutzig machte. Hermine und Novoulus waren inzwischen wieder an seiner Seite und verfolgten das Geschehen interessiert. „Raus mit der Sprache.“
„Ich weiß das es gegen das Gesetz ist, dass eine Frau solche Arbeiten erlernt.“ Demütig neigte sie ihren Kopf und wich seinem Blick aus. „Ich werde jede Strafe annehmen, aber bitte habt Mitleid mit meinem Vater, mein Lord.“
Jack schwieg für einen Augenblick und wandte sich dann kurz an seinen Trainer. „Novolus?“
„Ja, ja, ich weiß. Bin schon auf dem Weg.“ Mit diesen Worten eilte Novolus zurück zum Schloß.
„Was sollte das denn?“, fragte Hermine irritiert und blickte nun zwischen Jack und Anabelle hin und her. Diese hatte ihren Kopf wieder leicht gehoben und schaute flehentlich in Jacks Richtung, ohne wirklich seine Augen treffen zu wollen.
„Er ist auf dem Weg zu Maximus. Es müssen ein paar Gesetze geändert werden“, grinste Jack sie an. „Nun zu dir.“ Jack wandte sich wieder an die junge Frau vor ihm. „Es wird dir und deiner Familie nichts geschehen. Aber du hast meinen General besiegt und du weißt was das bedeutet?“ Ihre Augen wurden nun schlagartig größer als sich Jack von ihr abwandte und sich zu den Soldaten umdrehte und in die riesige Menge blickte, die sich inzwischen hier versammelt hatte. Klint rappelte sich unterdessen wieder auf und schaute ihn genau so interessiert an.
„Ihr kennt die Regeln?“, rief er in die Menge. Doch ohne eine Antwort abzuwarten erhob er wieder seine Stimme. „Wer einen Vorgesetzten mit gutem Grund fordert und in einem fairen Duell besiegt, geht automatisch Verpflichtungen ein. Ehrt Anabelle Mostard mit dem Respekt der ihr gebührt.“
Die Soldaten hoben allesamt ihre Waffen und ihre Stimme fast zeitgleich. Sogar Klint konnte sich dessen nicht entziehen. „Lang lebe General Mostard. Lang lebe Lord Gor.“
Jack verdrehte genervt die Augen und Hermine wusste nicht, ob sie lachen oder einfach nur weiter beeindruckt das Schauspiel mitverfolgen sollte.
„Also gut, General.“ Beim letzten Wort musste Jack lächeln und er sah das auch Anna sich dem nicht entziehen konnte. „Du hast drei Tage, dich von deinen Führungsoffizieren in alles einweisen zu lassen. Dann erwarte ich deinen Bericht über das komplette Herr. Danach geht es mit dem Training weiter. Bis dahin haben die Soldaten Urlaub. Wenn es Probleme gibt, wende dich an Novolus oder mich.“
„Ihr seid zu gütig, mein Lord.“ Wieder verneigte sie sich vor ihm.
„Ach und noch was“, flüsterte er ihr zu. „Wenn wir unter uns sind und du diesen ganzen Lord Terz abziehst, bekommen wir zwei Ärger. Ich bin einfach nur Jack und das hier ist Hermine, meine Partnerin. Sie wird mich vertreten wenn ich nicht da bin.“
„Sehr wohl, mein Lord.“
Jack schüttelte nur den Kopf und drehte sich zu Harry. „Ändert sich das irgendwann?“
Darauf mussten Harry und die anderen drei lachen. „Keine Chance. Gewöhn’ dich lieber dran.“

Nachdem Jack noch die Soldaten in ein übungsfreies Wochenende geschickt hatte, war er mit seinen Freunden zurück zum Schloss gegangen. Natürlich nicht ohne Schattenwind und Schneefeuer besuchen zu gehen. Waren Jacks Freunde schon von der Armee mehr als erstaunt gewesen, die nur teilweise hier direkt am Schloß war, oder vom Schloß selbst, so gingen ihnen bei den Nachtmaren und dem Pegasuspärchen doch die Augen über. So etwas bekam man doch nicht alle Tage zu sehen.
Der nächste Ausflug führte sie in die Bibliothek. Man kann sagen, dass dies nicht nur für Hermine die Krönung des Tages war. Die Bücherei war schier gigantisch. Was allerdings daran liegen könnte, dass hier das komplette schriftliche Erzeugnis von Phleget gesammelt war, auf jeden Fall alles, seit die Erfindung der Schriftzeichen diesen Planeten erreicht hatten. Zu ihrem Leidwesen gab es kaum Bücher oder anderweitige Schriften, in einer ihnen bekannten Sprache. Viele konnte man noch auf Lateinisch oder Altgriechisch vorfinden, doch die meisten Schriftstücke waren in Altnoldorianisch gehalten, was nur Jack und Hermine nicht zu stören schien. Doch bei den Büchern der Zwergen und Elfen machten auch sie schlapp.
Allerdings brachte das Hermine wieder auf ein neues Thema. Jack hatte ja berichtet, dass er Botschafter zu diesen beiden Völkern ausgesandt hatte. Allerdings waren weder die Botschafter noch irgendwelche Antworten zurück gekehrt.
So verbrachten sie noch einen schönen Nachmittag im ‚Wohnzimmer‘, was Jack nur so nannte, weil in dieser Halle eine gemütliche Sitzecke vor einem Kamin zu finden war. Hier tranken sie noch ein wenig Wein und unterhielten sich einmal ganz ausgelassen, ohne an die Wirren des aufsteigenden Krieges denken zu müssen. Dieser würde sie noch früh genug einholen. Wahrscheinlich früher als ihnen allen lieb war.
Die Sonnen gingen langsam unter und tauchte das weite Land Phlegets in einen satten Rotton. Vereinzelte Wolken trübten nur gering das angenehme Klima und zogen dürre Schatten in die Ferne des Waldes. Schon bald machten sich die Freunde wieder auf den Weg zurück nach Hogwarts. Harry führte alle bis auf Hermine und Jack durch ein Portal zurück. Jack holte unterdessen mit seiner Freundin ihre beiden neuen Gefährten aus den Ställen, Kyrbi musste er zu seinem Bedauern noch hier lassen. Er wusste nicht, ob er momentan genug Zeit für noch ein Haustier haben würde, auch wenn sich Kerberos wahrscheinlich bestens um sich selbst kümmern konnte. Dafür war Hagrid mehr als erfreut darüber, sich um das Pegasus Pärchen kümmern zu dürfen. Natürlich unter der Bedingung, sie ein paar mal in seinem Unterricht den Schülern zeigen zu dürfen.
So verstrich der Tag allmählich, obwohl zwischen Jacks Abreise und Ankunft nur etwas über eine Stunde vergangen war.

Es war nun schon später Abend, als er mit Hermine zusammen in ihrem gemeinsamen Zimmer auf der Couch saß und gemütliche Musik aufgelegt hatte. Wenigstens noch ein bisschen Ausspannen bevor es schon wieder ins Bett ging, und ein neuer Tag sie erwarten würde. Genüsslich legte er seinen Kopf in den Schoß seiner Freundin und schloss entspannt seine Augen. All seine Gedanken verflogen, während sie leicht mit einer Hand immer wieder durch seine Haare fuhr. Bestimmt eine Stunde verging, ohne dass einer der beiden auch nur einen Ton sagte, doch sie genossen die Ruhe und die Geborgenheit beide.
„Mine?“, durchbrach Jack irgendwann die Stille, die nur durch die leichte Musik von Ray Charles untermalt wurde. „Weißt du wann man jemand ganz besonderen gefunden hat?“ Seine Augen waren noch immer geschlossen und allein durch das wärmende Kaminfeuer drang nicht sehr viel Licht durch seine Augenlieder.
„Mhm?“
„Wenn man einfach mal nur gemeinsam die Klappe halten kann.“
„Ich weiß, was du meinst“, antwortete sie leise und griff nach Jacks Hand.
„Was hältst du von Phleget?“
Hermine schwieg für einen Moment, sie dachte scheinbar nach, bevor sie entgültig antworten wollte. „Ich weiß nicht, es ist alles so riesig und wirkt so gigantisch.
„Das ist es wirklich.“
„Versteh mich nicht falsch, ich finde das Land und das Schloss fantastisch. Es sieht beinahe ein wenig aus wie in einem Märchenland. Besonders, wenn man sich den Herrscher betrachtet.“ Bei diesen Worten strich sie ihm sanft über die Wangen und lächelte auf ihn hinab. „Aber es ist für mich noch so ungewohnt riesig.“
„Die Herrscher“, verbesserte er sie.
„Wie bitte?“
„Du meintest die Herrscher. Im Plural.“
„Du meinst das wirklich ernst oder?“, fragte sie ihn ruhig.
„Natürlich. Du glaubst doch nicht, dass ich da alleine auf dem Thron versauern möchte. Mitgehangen mitgefangen, Süße.“ Mit einem Zwinkern hob er seinen Kopf an und drückte ihr einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen. „Ich habe gesagt, du gehörst zu mir, und ich teile alles mit dir.“
„Ich weiß. Und mich wirst du nicht mehr so schnell los“, zwinkerte sie ihr zu.
„Na das will ich auch hoffen.“ Wieder versanken sie in einem langen Kuss, der erst durch ein leises Klopfen am Fenster unterbrochen wurde. Erschrocken fuhren sie auseinander und blickten auf eine braune Eule, die auf dem Fenstersims um Einlass bat. „Ich hoffe, das ist jetzt verdammt wichtig“, grummelte Jack vor sich hin und begab sich missmutig zum Fenster und nahm den Brief entgegen.
Auf dem Umschlag stand nur sein Name. Ohne weitere Hinweise auf einen möglichen Absender. Neugierig betrachtete er den Umschlag in seiner Hand und wendete ihn ein paar mal in der Hand, vielleicht in der Hoffnung, doch irgendetwas übersehen zu haben. Die Vorsicht, die ihn in den letzten Monaten immer häufiger in ihren Bann gezogen hatte, siegte auch dieses mal wieder. Mit einer kurzen Formel und einem Schwenker seines Zauberstabes untersuchte er den Brief auf etwaige Zauber die versteckt sein könnten. Warum er den Stab noch benutzte, wusste er selbst nicht so genau. Vielleicht war es einfach nur Spaß an der Freude oder einfache Gewohnheit, so genau konnte er das selbst nicht sagen.
Doch was er zu sehen bekam als er das Blatt Papier entfaltete, ließ ihn doch ein wenig erblassen. Es hatte ihn schon verwundert, weshalb eine Eule einen normalen Umschlag, wie ihn Muggel benutzten, austrug. Aber einer kleiner einfacher Zettel? Das war etwas, das er jetzt nicht erwartet hätte. Doch was ihn dazu veranlasste, ein wenig an Farbe zu verlieren und stumm auf den Stuhl zu sinken, war etwas anderes. Es war der Inhalt des Briefes.
„Ist alles in Ordnung?“ Hermine stand nun vor ihm und schaute Jack besorgt an. Jacks Blick wurde ernst, und seine normale Gesichtsfarbe kehrte wieder an die Oberfläche zurück, als er ihr das Stück Papier entgegen streckte. „Was steht da?“ Jack wunderte sich kurz, bis ihm wieder einfiel, dass sie ja kein Deutsch konnte. So nahm er ihr den Zettel wieder ab und las noch einmal kurz die Buchstaben die zu ein paar Worten in einer relativ hübschen weiblichen Schrift zusammengefügt waren.

Kinder der Nacht
Wir stehen zusammen................
Sunny


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Es war wirklich schwierig, niemandem erzählen zu dürfen, dass ich die Rolle der Cho Chang bekommen hatte, wo es doch so verlockend war! Ich hatte meinen Freunden erzählt, dass ich zum Vorsprechen gehen würde, also haben sie immer wieder gefragt, ob ich sie nun bekommen hätte. Ich musste dann immer sagen, dass ich nich glauben würde, dass ich sie bekommen hätte und nach einer Weile hören sie auf, mich danach zu fragen. Als ich es ihnen zu guter letzt erzählt habe, haben sie einfach nur geschrien. Meine Freunde haben mich wirklich unterstützt.
Katie Leung