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Harry Potter and the Legions of Chaos II - Age of Gods - Shadows of the past

von Shag

6. Shadows of the past

Scrimgeour schaute ein wenig verwirrt bei den Worten seines Angestellten und blickte in die Runde. Die Reporter, die bis eben noch eifrig am Mitschreiben der Gespräche mit Jack waren und ihren Fotografen gelegentliche Anweisungen zukommen ließen, hatten sich als erste gefasst und stürmten zeitgleich in Richtung Ausgang, was bei der Menge an Leuten in einem Türrahmen ein interessantes Bild ergab. Man konnte es in etwa mit dem Versuch umschreiben, eine Wassermelone durch einen Gartenschlauch zu saugen.
Jack hatte sich inzwischen wieder vollständig von seinen Wunden gesäubert und seine Haare ansatzweise gerichtet, als er sich wieder zum Oberhaupt der Zauberer wandte.
„Minister“, kam es auch sofort von ihm, „ich würde Ihnen raten, ihre Wachhunde zurückzupfeifen und zu versuchen, mit diesem ‚alten Mann‘ ein ruhiges Gespräch zu führen.“
Während dieser Worte lief nun auch die letzte Gruppe Zauberer und Hexen um Jack in Richtung Fahrstuhl, der sie in die Eingangshalle befördern sollte.
„Warum sollte ich das tun? Wir befinden uns immer noch im Ministerium. Hier gelten immer noch Gesetze, an die sich auch diese Eindringlinge zu halten haben.“
„Wenn Sie meinen. Aber sagen Sie nachher nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt, wenn ihr Ministerium die Menschen in ihm unter sich begräbt.“
Missmutig blickte Scrimgeour erst zu Harry und dann zu Dumbledore, die beide bestätigend nickten und ihm zur Umsicht rieten. Kurze Zeit später waren sie auch schon alle in der Eingangshalle angekommen, in der sich das beschriebene Bild bestätigte. Die kleine Gruppe um den Minister hatte Mühe, sich durch die Menschenmasse zu drängen, aus der immer wieder vereinzelte Blitze der Presse schossen, um auch ja gute Bilder sammeln zu können. Auf der anderen Seite stand eine etwa hundert Mann starke Gruppe Soldaten in festen, rot schimmernden Rüstungen. Genau wie Jacks Soldaten in Phleget trug jeder Soldat einen Nasalhelm, ein Schild und eine Hellebarde in der anderen Hand. Ihr Anblick wirkte fast majestätisch, als ihre ebenfalls roten Umhänge hinter ihnen anfingen, in einem Windhauch zu wehen.
„Krass“, kam es von Greg und Amy wie aus einem Mund, die sich bisher ziemlich im Hintergrund gehalten hatten und nun kaum ihre Augen von dem Schauspiel abwenden konnten.
In der Mitte standen der weißhaarige Zauberer, den Jacks Freunde eben schon kennen lernen durften, und sein Berater in immer noch demselben weiß, welches einen erhabenen Kontrast zu den Rüstungen seiner Soldaten bildete. Überraschenderweise hob der Minister sofort beschwichtigend eine Hand und bedeutete den Auroren und Muggelsoldaten, ruhig zu bleiben, da sie schon ihre Waffen, beziehungsweise Zauberstäbe, im Anschlag hatten. Zusammen mit Dumbledore machte sich der Minister auf den Weg zum Freiraum, der sich gebildet hatte, und traf sich dort mit Abrakahl, der ebenfalls mit seinem Berater auf die beiden zukam.
„Was meinst du, was die jetzt besprechen wollen?“, fragte Hermine an Jack gewandt.
„Ich denke, dem Minister wird ein Ultimatum gestellt. Entweder die Zauberer und Hexen Englands schließen sich dem Krieg gegen die Muggel an oder gehen seinen Truppen aus dem Weg.“
Hermine zog scharf die Luft ein und schaute ihren Freund ungläubig an. „Das kann dieser Abrakahl doch nicht tun. Glaubst du, er hat soviel Macht?“
Jack lächelte nur leicht gequält und blickte ihr tief in die Augen. „Ich glaube es nicht, ich weiß es. Uns stehen schwere Zeiten bevor. Als ich in Phleget war, habe ich den Rest von Gors Erinnerungen und Wissen erhalten. Wenn du möchtest, schau in meine Gedanken. Aber ich warne dich, es ist erschreckend.“
Hermine schluckte und hob anschließend zögerlich ihren Blick und schaute Jack tief in die Augen. Bei ihm brauchte sie keinen Zauberstab oder gar den Legilimentik Spruch. Ohne ein weiteres Wort drang sie in die Tiefen seiner Gedanken und ging auf eine kleine Reise, die sie nur kurz darauf bereute. Man konnte ihr den Schock regelrecht ansehen, als sich ihr Blick wieder aufhellte, und sich ihr Geist aus dem Jacks zurück zog.
„Das kann nicht sein“, flüsterte sie. „Sag mir, dass das alles nicht geschehen ist. Sag mir, dass es sich nicht wiederholt.“ Vereinzelte Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wange, welche die gewohnte Rosigkeit verloren haben. Sanft strich er ihr über ihr Gesicht und trocknete es mit einem wohligen Gefühl der Wärme aus seinen Fingerspitzen.
„Es tut mir leid, Hermine. Ich wünschte das könnte ich.“

****************************************************************

„Also schön, was soll dieser Aufzug hier? Und wer sind Sie?“ Der Minister war, wie es Dumbledore auffiel, nicht sehr erfreut über den Auflauf dieser zahlreichen kostümierten Männer in seinem Ministerium. Obwohl der alte Direktor nicht immer mit Rufus Scrimgeour einer Meinung war, war dies eine Sache, die er nur allzu gut nachvollziehen konnte. Nun hatte er sich mit dem, wie es aussah, Oberhaupt dieser Männer zwischen den beiden Fronten getroffen und erwartete genau wie der Minister ein paar Antworten. Die Stille war gespenstisch, welche sich in der großen Empfangshalle um den Springbrunnen aufgebaut hatte. Ohne Zweifel erhofften die Umstehenden etwas von dem, was die Neuankömmlinge zu sagen hatten, mitzubekommen.
„Ich freue mich auch Sie kennen zu lernen, Minister Scrimgeour. Wir wurden uns, denke ich, noch nicht vorgestellt. Ich bin Imperator Abrakahl und dies“, an dieser Stelle deutete der etwas ältere Mann auf die Soldaten in seinem Rücken, „ist meine persönliche Leibgarde. Ich bin hier, um Ihnen als Anführer der magischen Bevölkerung in Großbritannien ein Angebot zu unterbreiten.“
Interessiert blickte Dumbledore zwischen den beiden Männer hin und her. Er hatte noch nicht vor, sich einzumischen. Meist war es besser, sich die Dinge erst einmal entwickeln zu lassen, um sich ein Bild verschaffen zu können. Doch ohne Zweifel stand für ihn fest, dass ein mächtiger Zauberer hier vor ihnen stand. Albus Dumbledore war einer der wenigen, die gelernt haben, Auren zu sehen, und die vor ihm war schon erstaunlich.
„Sind Sie für die Angriffe auf unsere Städte verantwortlich?“ Unverblümt und unbeeindruckt überging Scrimgeour die Worte seines Gegenübers. Jeder Mensch, egal was er für ein Mensch sein mochte, hatte in Dumbledores Augen gute und schlechte Seiten. Diese Eigenschaft der direkten Offenheit war eine, die dem Direktor bisher immer sehr gefallen hatte, auch wenn er sich damit nicht allzu oft Freunde machte.
„Indirekt ja. Aber ich würde es begrüßen, wenn Sie mich anhören würden. Ich mache Ihnen ein Angebot. Denken Sie aber nicht, dass ich dies ein zweites mal tun würde.“
„Was soll das für ein Angebot sein?“, erwiderte nun Dumbledore. Er kannte den Minister inzwischen so gut, dass er wusste, wann Gespräche mit ihm zwecklos waren. Man konnte von ihm halten, was man wollte, aber wenn es um das Leben so vieler seiner ‚Untergebenen‘ ging, hätte man ihm auch erfolglos einen Abend in einer Veela Nacktbar anbieten können.
„Wir bieten euch an, euch unseren Truppen anzuschließen. Vernichtet mit uns die, die ihr Muggel nennt, damit die glorreiche Zeit der Zauberer endlich anbrechen kann.“
„Sie glauben doch nicht im Ernst, dass wir einen Krieg gegen den Rest der Menschheit führen. Das kann doch wohl nicht Ihr ernst sein?“ Das Gesicht des Ministers hatte sich gefährlich verdunkelt. Sein Gegenüber hingegen blieb erstaunlich ruhig. Sein Berater hatte zu Dumbledores Erstaunen noch kein Wort gesagt. Nein, nicht mal mit der Wimper hatte er bisher gezuckt.
„Ich scherze niemals, Scrimgeour. Was ist aus euch Zauberern nur geworden. Ihr gebt euch mit Menschen ab, die euch dienen sollten bei der Macht, die ihr besitzt.“ Bei diesen Worten blickte Abrakahl kurz abfällig auf die Soldaten im Hintergrund. „Ihr versteckt euch vor diesen Armseligen Geschöpfen und vergesst dabei, wer ihr eigentlich seid. Eure Antwort ist endgültig?“
„Natürlich ist diese Antwort die einzige, die ihr von uns erwarten könnt“, antwortete nun Dumbledore.“
„Dann rate ich euch, uns nicht in die Quere zu kommen. Sonst wird das euer aller Untergang sein.“
„Wollen Sie uns etwa drohen?“ Die Gesichtsfarbe des Ministers hatte plötzlich einen leichten Rotstich angenommen, während er seinen Gesprächspartner aufbrausend anfuhr. Doch konnte diese Geste den Mann keineswegs aus der Ruhe bringen.
„Keineswegs Minister. Das war ein wohlgemeinter Rat. Nichts geht mir über das Leben unschuldiger Hexen und Zauberer. Doch wer sich uns als Feind in den Weg stellt, hat keinerlei Gnade zu erwarten.“ Abrakahl hatte sich schon zum Gehen abgewandt, als er doch noch einmal innehielt und sich noch einmal mit einem tückischen Grinsen zu den beiden Zauberern umdrehte. „Was halten Sie eigentlich von meinem Sohn?“, fragte der vermeintliche Imperator die beiden überraschten Männer vor ihm. „Haben Sie sich schon bei Lord Gor entschuldigt? Ich, an Ihrer Stelle, würde das bald tun. Sie haben keine Ahnung, wozu er fähig sein könnte, wenn er einmal in Fahrt kommt.“

****************************************************************

Die Abendsonne breitete sich langsam über die Ländereien von Hogwarts aus, und immer mehr Bäume verfielen dem spielerischem Farbenspiel ihrer Blätter. Noch war die Zeit für den Flug gen Süden nicht gekommen, und so zwitscherten immer noch entfernt einige Vögel vor sich hin, während Jack Orwood, an seinem Schreibtisch saß. Es galt eine Menge zu tun, da ja in zwei Wochen die Prüfungskommission vor der Tür stehen würde. In was hatte er sich da nur hinein geritten? Schüler benötigten sieben Schuljahre, um sich auf die Abschlussprüfungen vorzubereiten, und er hatte damit geprahlt, es in zwei Wochen zu schaffen. Kopfschüttelnd stöhnte er auf, als sein treuer Freund Jimmy in den Raum hineinkrächzte. Doch er schien zu merken, dass sein Herrchen momentan sein Ruhe brauchte, was für den Vogel wenn man ihn kannte, recht ungewöhnlich war.
An Arbeit mangelte es ihm nun überhaupt nicht. Seine liebreizende Freundin Hermine hatte ihm sofort nach der Sitzung im Lehrerzimmer einen Plan erstellt, in dem Sie in ihrer akribisch Art jede Sekunde der nächsten zwei Wochen für ihn verplant hatte. Er war sich jetzt nicht hundertprozentig sicher, ob das ein Zug an ihr war, den er lieben oder verdammen sollte. Augen rollend entschied er sich für das letztere und blätterte in seinem Lehrbuch über Zaubertränke für das zweite Schuljahr weiter. Ein Fach, dass er einfach zum kotzen fand.
Nach dem Auftritt der Gruppe von Chaossoldaten im Ministerium war nicht mehr allzu viel geschehen, doch Jack konnte momentan an nichts anderes denken. Der Minister hatte beschlossen, in den nächsten Tagen mit einigen Leuten, unter anderem auch Albus und ihm, ein Treffen einzuberufen, in dem die Bedrohung durch Abrakahl besprochen werden sollte, doch bis dahin war noch ein wenig Zeit. Nach der Ankunft in Hogwarts musste er erst einmal seine Erlebnisse während seiner Abwesenheit wieder geben. Sogar seine zwei Schüler duften bei dieser Geschichte dabei bleiben. Eine Entscheidung Dumbledores, die nicht nur Jack verwunderte. Besonders da er Ihnen allen noch seine beiden neuen Freunde, Maximus und Novolus, vorstellte, welche von allen relativ freundlich begrüßt wurden.
Doch das eigentliche Drama spielte sich nach dem Mittagessen genau hier in seinem Zimmer ab. Genau genommen kurz bevor er diese herrlichen Zeittafeln aufgedrückt bekam. Vielleicht waren diese auch nur eine Art versteckter Rache?
Hermine hatte ihn zusammen gestaucht, dass sogar seine Großmutter vor Stolz die Brust geschwellt hätte. Aber zu seinem Verdruss musste er ihr sogar recht geben. Wäre er an ihrer Stelle, hätte er wahrscheinlich genauso reagiert, wenn sie wortlos verschwunden und für tot befunden worden wäre. Doch genau wie sie ihn immer wieder schaffte, gelang es auch ihm, Hermine zu beruhigen. Dafür musste er jetzt allerdings zahlen. Er hatte nichts gegen Lesen oder Lernen, aber unter Druck war das wieder eine ganz andere Sache.
Inzwischen war es kurz vor zehn, und der junge Gargoyle hing mal wieder kopfüber von dem magisch verstärktem Krohnleuchter und laß inzwischen Teil drei der spannenden Zaubertränke-Saga, als die Tür ins Schloß fiel, und Hermine mit einem dampfenden Teller eintrat.
„Du warst nicht beim Essen. Ich habe dir hier etwas mitgebracht.“
„Danke“, entgegnete er lächelnd und ließ seinen Blick auf das Gulasch fallen. „Aber Bommel hätte mir sicherlich auch etwas gebracht. Willst du mich nicht ein wenig anders ablenken?“
„Nein, nein.“ Energisch schüttelte Hermine den Kopf. „Bis nach deinen Prüfungen wirst du den Spaß vergessen müssen.“
Ein genervtes Stöhnen entfuhr Jack, als er sich vom Kronleuchter fallen ließ. Das süffisante Lächeln zeigte ihm, dass seine Freundin dies keinesfalls als Spaß meinte. Grummelnd fiel er über seinen dampfenden Teller her und ließ sein Buch achtlos auf seinen Schreibtisch fallen.
„Sag mal, Jack, hast du dir deinen Schreibtisch mal genauer angesehen?“
Fragend hob er eine Augenbraue, ging aber nicht näher auf den kritischen Blick seiner Freundin ein.
„In diesem Chaos kann man doch unmöglich arbeiten?!“ Erst jetzt bemerkte er was sie meinte. Bücher, Pergamentrollen, Notizen und anderes Zeug lag achtlos nebeneinander aufgetürmt, für ungeschulte Augen, na gut, für eigentlich fast alle Augen, in einem Chaos versunken, unter dem früher einmal ein Schreibtisch wenigstens sichtbar gewesen war.
„Also ich finde mich zurecht. Willst du mich testen?“
Mit einem kritischen Blick ging Hermine um den Schreibtisch herum und fuhr mit einer Hand über das Blätterchaos. „Wo sind deine Aufzeichnungen zu Zauberkunst? Sagen wir zum levitieren?“
Jack grinste, griff ohne sich umzuschauen hinter sich in einen Stapel und zog einen Zettel mit ein paar Schmierereien heraus. Wortlos übergab er ihn seiner Freundin.
„Das war nur Glück. Was ist mit den alten Runen, viertes Schuljahr, Symbole für Glück und Erfolg.“
Erneut fuhr Jack mit einem Finger über einen unüberschaubaren Stapel, bis er schließlich an einer Stelle hängen blieb und ein paar Zettel hervorholte. „Genies beherrschen das Chaos, Süße. Zufrieden?“
Mürrisch knurrte Hermine etwas vor sich hin und scheuchte Jack vom Schreibtischstuhl. „Du setzt dich jetzt auf deinen Sessel und ließt weiter. Ich sorge hier für Ordnung.“
„Aber...“
„Kein aber. Irgendwer muss doch dafür sorgen, dass du nicht im Müll versinkst.“
Grummelnd zog sich Jack mit ein paar Büchern in seine Sitzecke zurück, wo Jimmy schon auf ihn wartete und ein paar Zettel, die hier ebenfalls übereinander gestapelt waren, auseinander zupfte. Er wusste ganz genau, dass er jetzt keine Chance hatte, seiner Freundin zu widersprechen. Besonders nicht wenn sie diesen Blick aufgesetzt hatte.
Etwa eine Stunde war vergangen, seit er das Feld räumen musste, um dem Ordnungsfimmel seiner Angebeteten Platz zu machen. Er war nun bei Band vier der Zaubertränkesaga angelangt, und von seinem Schriebtisch konnte man inzwischen sogar wieder ein paar Stellen sehen, die aus Holz bestanden, als es an der Tür klopfte, und ein paar altbekannte Gesichter zum Vorschein kamen. Greg, Marla, Amy, Vivianne und Sam betraten den Raum und schauten sich um. Hermine blickte nur kurz auf, was Jack ein wenig verwunderte.
„Die Jogging-Stunde fällt heute aus. Ich darf nicht Spielen kommen“, sagte Jack in kleinlautem Ton.
„Deshalb sind wir auch nicht hier, Professor.“
Fragend schaute Jack jetzt auf und legte sein Buch beiseite. „Was kann ich dann für euch tun?“
„Es geht nicht darum, was Sie für uns tun können“, antworte Greg, „sondern eher darum, was wir für Sie tun können. Sie waren für uns, und besonders für mich da, als wir Sie gebraucht haben. Tja, und wie es aussieht, können Sie nun unsere Hilfe gebrauchen. In zwei Wochen die Abschlussprüfungen zu machen, ist nicht einfach. Und Professor Granger sagte uns, die Idee wäre nicht schlecht.“
Als Jack zurück an den Schreibtisch blickte vernahm er noch ein Grinsen bevor sich seine Freundin wieder der Unordnung widmete. „Du hast sie gegen mich aufgehetzt?“
„Wenn du das sagst, Jack, klingt das so gemein. Sagen wir so, sie haben meine volle Unterstützung und sind in den nächsten zwei Wochen deine Nachhilfelehrer.“ Die nächsten Worte gingen direkt an die kleine Gruppe von Schülern, die immer noch vor Jack standen. „Ihr erhaltet von mir alle nötigen Befugnisse für die nächsten zwei Wochen. Wenn Professor Orwood die Prüfungen besteht, ist eure Strafe aufgehoben. Ach ja, wenn er Probleme macht, kommt zu mir.“

Die nächsten Tage waren für Jack die reinste Folter. Seine neuen ‚Lehrer‘ triezten ihn ohne Unterlass durch jeglichen Schulstoff. Ihm war unbegreiflich, wie sie den ganzen Stoff schon in der sechsten Klasse beherrschen konnten. Doch er musste sich fügen, wenn er sich auf keine Diskussionen mit Hermine einlassen wollte. Er wusste ganz genau, dass dies eine Art Strafe von ihr für den Schock war, den er ihr verpasst hatte, und konnte es ihr so nicht einmal übel nehmen. Nun am Wochenende sollten allerdings zwei Treffen seine Lernaktivitäten, neben dem normalen Unterricht, unterbrechen. Einmal stand das erwatete Treffen mit dem Vorstand des Ministeriums und dem der Muggel an, an dem neben ihm selbst noch Dumbledore, Hermine und Harry teilnehmen sollten. Da Jack nun aber nicht mehr einfach als Jack Orwood an dem Treffen teilnahm, sondern als Lord Gor, schleppte er noch seine beiden Berater mit.
Dieses Treffen am Samstag fand im Ministerium statt und gestaltete sich für Jack ziemlich amüsant. Die Nichtmagier, worunter auch hohe Politiker aus dem englischen Parlament waren, hatten sich scheinbar immer noch nicht an die Tatsache gewöhnt, mit Zauberern zusammen zu arbeiten, und erlebten den ersten Schock, als Jack ein wenig verspätet mit seinen beiden Begleitern in einer Stichflamme vor ihnen erschien.
Im Allgemeinen wurden eigentlich nur Dinge besprochen, die die weitere Zusammenarbeit erleichtern sollten. Man war sich einig, dass die Bevölkerung der Muggel zwar nicht für immer hinters Licht geführt werden konnte, was die Existenz der anderen Welt betraf, aber man es wenigstens noch eine Weile vertuschen sollte, soweit es möglich war.
Nachdem nun die Macht Abrakahls, durch Jack aufgedeckt wurde, konnten auch die Muggel dazu bewegt werden, weitere Streitkräfte zu mobilisieren und mit denen der Zauberer zu vereinen. Jack hingegen erklärte sich bereit, seine Truppen, von denen bisher nur wenige überzeugt waren, vorzubereiten und sich um weitere Bündnispartner zu kümmern. Auf was er damit anspielte, behielt er vorerst allerdings für sich.

Das nächste Treffen am Abend des selben Tages fand nun im Herzen von Hogwarts statt. Genauer gesagt im Raum der Wünsche. Da bis zum Beginn des Treffens noch eine Stunde Zeit war, und Jack keine wirkliche Lust empfand, sich wieder auf seine Bücher zu stürzen, begab er sich mit Novolus schon in den Wunderraum, um ein wenig zu trainieren. Jack hatte sich gerade seines T-Shirts entledigt und ein paar Lockerungsübungen durchgeführt, während sein Trainer durch den Raum schlenderte und jeden Winkel untersuchte.
Im nächsten Moment ging auch schon wieder die Tür auf und eine junge, asiatisch aussehende Frau betrat den Raum. Erstarrt und mit weiten Augen starrte sie auf den teils entblößten Jack, der sein Schwert in der rechten Hand hielt und sie ebenfalls musterte. Doch sie fasste sich relativ schnell trotz ihrer prüfenden Blicke auf seinen Muskeln wieder.
„Du musst Jack Orwood sein. Ich wollte dich nicht beim Training stören, falls das eins werden sollte.“
„Eigentlich schon. Was treibt dich schon hierher? Das Treffen beginnt erst in einer Stunde.“
„Ich hatte das selbe vor wie du. Du kämpfst mit dem Schwert?“
„Jep. Ach ja, das ist Novolus, mein Trainer.“
„Freut mich. Lust auf einen kleinen Kampf?“
Jack beäugte sie skeptisch, bevor er seinen Hals noch einmal streckte und mit einer Hand über seine Klinge fuhr. „Ich möchte dich ungern verletzen. Mein Training ist nicht unbedingt etwas für keine Mädchen.“
Die junge Frau lächelte abfällig als sie sich der Wand näherte, an der neben diversen Hieb- und Stichwaffen ein paar Katana Klingen hingen, und nahm eine von der Wand. Der Raum ähnelte momentan einem Dojo. Matten und verschiedene Geräte für unterschiedliches Kampftraining waren hier zu finden, die nur darauf warteten ein paar Menschen zu quälen und zum Schwitzen zu bringen.
„Dann beweis es mir.“ Kampfbereit stellte sich die Frau vor ihn und schwang ihr Schwert gekonnt ein paar mal, bevor sie Jacks Klinge einmal kurz mit der ihren berührte. „Mein Vater hat mir ein wenig beigebracht. Mal schauen ob deine Kampfkünste genau so gut trainiert sind wie dein Mundwerk.“
Novolus konnte sich nicht mehr halten und lachte lauthals los, während er sich am Rand auf eine Matte setzte. Im nächsten Augenblick sprang Jacks Gegnerin auch schon auf ihn zu und verpasste ihm einen Hieb auf den Oberarm. Er war viel zu unvorbereitet und perplex, als das er diesen Schlag hätte abwehren können. Doch nun merkte er wenigstens, dass sie es ernst meinte, und er keine falsche Scheu zeigen musste, nur weil er eine Frau vor sich hatte.
Der Kampf der beiden zog sich ewig hin, und Jack merkte, dass nicht nur ihm der Schweiß vom Körper lief. Aber seine Gegnerin war nicht zu unterschätzen, wie er nun deutlich merkte. Natürlich hätte er seine Magie einsetzen und seine vollen Fähigkeiten einsetzen können, um dem Kampf ein schnelles Ende zu setzen. Doch wäre das mehr als unfair gewesen und hätte nicht halb so viel Spaß gemacht. Die Klingen flirrten durch die Luft und schlugen kraftvoll aneinander. Das, was Jack durch seine antrainierte Kraft und die Power seines Schwertes aufbringen konnte, machte die junge Asiatin durch ihre Schnelligkeit und das leichte Katana wieder wett. Schlag um Schlag verging die Zeit, und keiner der beiden merkte, wie sich der Raum langsam füllte.
„Was machen die beiden da?“, fragte ein ziemlich überrascht aussehender Harry. Hermine beobachtete ihren Freund nur interessiert. Normalerweise wäre eine Frau, die ihren halb nackten Freund mit einer anderen Frau so sehen würde, vielleicht eifersüchtig geworden, doch sie kannte Jack und vor allem seinen Geist viel zu gut für einen solchen Trugschluss.
„Sie trainieren.“
„Ist das nicht gefährlich mit den Schwertern?“, fragte nun Hermine besorgt.
„Im wirklichen Gefecht kämpft Jack auch nicht mit Wattestäbchen. Aber zu deiner Beruhigung, Lady Gor, hat Jack die Klingen vorher mit einem Zauber belegt. Sie sind momentan stumpf.“
Als Jack bemerkte, dass der Raum inzwischen überfüllt war, grinste er diabolisch seiner Gegnerin zu. „Ich glaube wir sollten aufhören.“
„Wir hören erst auf, wenn der Kampf vorüber ist“, zischte sie ihm zu.
„Wie du meinst.“ Ein Knistern erfüllte den Raum, dass von Jacks Schwert ausging, als auch schon lodernde Flammen seine Klinge und schließlich ihn selbst verschlangen. Mit einem gewaltigen Feuerwirbel, der wie ein Ring von ihm als Zentrum ausging, wurde seine Gegnerin zu Boden geschleudert. Jack unterdessen landete wieder auf den Knien und stützte sich schwer atmend auf sein Schwert, während seine Flammen wieder erloschen. „Der Kampf ist vorbei.“
Lächelnd hielt er der immer noch am Boden liegenden Frau eine Hand entgegen und half ihr auf die Beine, um ihr kurz darauf mit einer knappen Verbeugung die Ehre zu erweisen.
„Das war unfair.“
Jack zog nur eine Braue nach oben, während er sich mit einer Handbewegung von dem inzwischen triefendem Schweiß zu befreien. „Wir haben nie gesagt, dass wir keine Magie verwenden. Außerdem, fordere niemals einen Dämonen zum Kampf, wenn du nicht bereit bist, den Preis zu zahlen.“ Zwinkernd fügte er noch hinzu: „Aber dein Vater war dir ein guter Lehrer.“
„Ja, wir haben im Kampf gegen Voldemort schon gemerkt, dass Cho ganz fit mit dem Schwert ist“, kam es von Harry der inzwischen neben ihm stand.
„Ah, jetzt kenne ich immerhin schon deinen Namen.“ Während er sich in Richtung Harry abwandte, spürte Jack immer wieder wie ein paar Finger immer wieder auf seine Brust und seinen Arm stuppsten.
„Uhh, sexy.“ Wem konnte diese Stimme wohl sonst gehören als Fred Weasley.
„Ja, pass auf, das du dich nicht verbrennst.“ Und wo Fred Weasley war, musste man natürlich nicht lange nach dem zweiten Part der Zwillinge suchen.
„... oder du dir die Finger brichst.“
„Sag mal“, fragte ihn George nun, „hast du keine Angst, dass da vielleicht was aufplatzt, Lord Bratwurst?“
„Vielleicht wächst da noch was in den Armen?“
Mit einer weiteren Handbewegung bedeckte seinen Oberkörper auch wieder ein frisches Led-Zeppelin-T-Shirt, und er ging ohne sich umzuschauen, doch mit einem Kopfschütteln, auf seine Freundin zu.
Ich hoffe, du bist mir nicht böse, weil ich hier mit einer anderen Frau rumgeturnt habe, sandte er ihr per Gedanken zu.
Jack, ich vertraue dir. Ich bin eher sauer, weil du heute noch nicht gelernt hast.
Mit rollenden Augen gab er ihr einen Kuss und schaute nun in die für ihn immer noch fremden Gesichter. Auch wenn ihm einige durch Hermines Gedanken bekannt vorkamen, hatte er doch eher jüngere Gesichter im Kopf. Nachdem sich Jack schlussendlich auch beim Rest der versammelten Mannschaft vorgestellt hatte, setzten sich alle an den inzwischen erschienenen Tisch.
„Willkommen erstmal an alle“, begann Harry die Sitzung seiner alten Gruppe. Die DA hatte sich in dieser Form, abgesehen vom letzten Treffen, seit Voldemorts Fall nicht mehr zusammen gefunden. „Jack habt ihr ja nun alle kennen gelernt. Aber darum soll es in der Sitzung heute nicht gehen. Auch wenn wir froh sind, dass seine Verhandlung so gut ausgegangen ist.“ Harry hielt kurz in seiner Rede inne, um einen aufmerksamen Blick in die Runde zu werfen. „Dass sich Abrakahl im Ministerium das erste mal zu erkennen gegeben hat, dürfte inzwischen wohl auch bekannt sein, genau wie seine Forderungen an die Gemeinschaft der Hexen und Zauberer. Wir haben uns heute mit den Führungskräften der magischen Bevölkerung und der Muggel getroffen und weitere Vorgehensweisen besprochen. Erfreulich ist, wie offen wir mit den Vertretern der nichtmagischen Bevölkerung reden konnten, und dass sie, trotz der Ereignisse der letzten Monate, bereit sind, mit uns zusammen zu arbeiten.“
„Wie können uns Muggel schon gegen Zauberer und Hexen helfen?“, warf ein junger Mann ein, den Jack als Martin in Erinnerung hatte, und er kam auch nicht um eine direkte Erwiderung herum.
„Die Muggel stecken genau wie ihr in diesem Krieg. Ihr könnt nicht davon ausgehen, dass sie sich heraus halten, wenn sie ausgelöscht werden sollen. Außerdem haben Muggel Möglichkeiten, von denen ihr nicht mal zu träumen wagt. Auch wenn sie über keine magischen Fähigkeiten verfügen.“
„Das soll jetzt auch nicht unser Thema sein“, unterbrach ihn Harry. „Wir haben uns entschlossen, den Forderungen von Abrakahl nicht nachzukommen, und uns offiziell auf die Seite der Muggel gestellt. Natürlich interessiert das unseren Feind nicht. Er hat uns klar gemacht, dass er uns genau so bekämpfen wird, wenn wir ihm in die Quere kommen. Und wir nehmen diese Drohung ernst. Wir haben einen Teil der Macht gesehen, über die Abrakahls Truppen verfügen. Aber jetzt übergebe ich an Jack.“
Jack schaute ihn zuerst ein paar Sekunden an, bevor er das Gesagte noch einmal sacken ließ und ebenfalls in die wartenden Gesichter starrte. Er spürte nur den Druck von Hermines Hand, die auf seinem Bein ruhte und ihm ein Gefühl der Ruhe spendete.
„Als erstes zu der vielleicht wichtigsten Frage. Ihr kennt mich nicht und seit sicher irritiert, woher ich Informationen habe, die euch Harry nicht geben kann. Ich habe, nachdem ich in das Ministerium ‚eingebrochen‘ bin, eine Welt entdeckt, die mein Vorgänger beherrscht hat. Klingt vielleicht seltsam, entspricht aber der Tatsache. In dieser Welt habe ich durch ein Ritual unter anderem die Erinnerungen meines Vorgängers, besser gesagt meiner Vorgänger erhalten. Ja, ihr habt richtig gehört. Es gab schon mehrere wie mich. Aber das ist jetzt nicht von Bedeutung. Über Abrakahl kann ich euch nichts gutes Berichten. Er ist von Grund auf Böse. Er wird sich nicht damit zufrieden geben, die Welt von den Muggeln zu säubern. Das ist nur das erste Ziel. Die Welt, wie ihr sie kennt, wird im Chaos versinken, und alle Überlebenden werden unter seiner Knechtschaft überleben müssen. Die Bilder, die ich gesehen habe, möchte ich keinem zumuten. Aber glaubt mir, wenn ich euch sage, dass euer Voldemort ein Scheiß war gegen das, was euch bevor steht. So hart wie es auch klingen mag, den kleinen Möchtegern-Lord könnt ihr nicht einmal im Ansatz mit dem Vergleichen, der jetzt vor euch steht. Wir reden hier nicht von einem Kampf gegen jemanden, der mit ein paar Todessern durch die Länder zieht und Attentate verübt. Wir reden von einem Krieg, den sich wahrscheinlich noch niemand wirklich klar vor Augen führen kann.“ Jack bemerkte, wie still es inzwischen in dem Raum geworden war, und ließ seine Worte erst einmal ein wenig verhallen, bevor er fort fuhr. „Glaubt mir, ich erzähle euch das nicht, weil ich euch Angst machen möchte. Ich erzähle euch das, weil Harry mir gesagt hat, dass jeder von euch bereit ist zu kämpfen. Und bevor ihr eine solche Entscheidung trefft, müsst ihr euch im klaren sein, was euch erwartet.“
„Du meinst wirklich, Abrakahl ist schlimmer als Voldemort? Woher willst du das wissen? Du warst damals nicht hier. Du hast nicht gegen ihn gekämpft. Du kannst überhaupt nicht wissen, wie es war.“
Jack drehte sich unsicher zu Hermine um und schaute ihr tief in die Augen. Doch sie schien schon zu wissen, was ihn beschäftigte. Sag es ihnen ruhig. Ich vertraue jedem einzelnen von ihnen. Dankbar lächelte er ihr zu und wandte sich wieder an die Runde.
„Das ist richtig. Aber was ihr nicht wisst, ist, dass sich meine Gedanken mit denen von Hermine verbunden haben. Ich weiß alles über den Krieg gegen Voldemort, was sie auch weiß. Und durch dieses Ritual in Phleget, meiner Welt, habe ich wie gesagt auch sämtliche Erinnerungen von Gor. Wir dürfen diese nicht so einfach abtun.“
„Wie schlimm ist Abrakahl wirklich, Jack?“ fragte nun Ron. „Ich meine im Vergleich zu Voldemort.“
Jack massierte sich mit seinen Fingern kurz die Stirn, um seine Gedanken wieder ein wenig frei zu bekommen, die wie ein ganzer Schwarm betrunkener Schmetterlinge in seinem Kopf umher flatterten. „Nun ja. Nehmen wir nur mal als Beispiel den Todesfluch, den Avada Kedavra. Weshalb ist er unverzeihlich?“
Natürlich war es Hermine, die antwortete. „Weil es unverzeihlich ist, ihn zu gebrauchen. Er tötet im Bruchteil einer Sekunde, und das, ohne eine Möglichkeit sich zu verteidigen.“
Jack lächelte schief, als er einen Seitenblick auf seine Freundin warf. „Glaub mir, wenn ich dir sage, dass ihr bei Abrakahl nicht dieses Glück haben werdet. Abgesehen von Folterflüchen, von denen Voldemort nicht mal geträumt hätte, ist dieser Todesfluch ein Luxus, den ihr euch bei eurem Feind nicht erhoffen dürft. Der Avada Kedavra tötet in Sekundenbruchteilen. Mit so etwas begnügt sich Abrakahl nicht. Genau so wenig wie seine Untertanen. Es gibt weitaus qualvollere und für das Böse amüsantere Methoden, seine Opfer zu töten. Gehen wir einen Schritt weiter. Magische Geschöpfe. Voldemort hatte Riesen und Werwölfe auf seiner Seite. Es werden nun Kreaturen im Spiel sein, über die Voldemort niemals seine Macht hätte ausbreiten können. Die Drachen, die London überfielen, waren der erste Schritt. Wir werden sehen, was noch auf uns zukommen wird. Auf jeden Fall werden wir unsere Fähigkeiten weiter trainieren müssen. Auch wenn ihr die Muggel für unbeholfen haltet, Abrakahl verachtet alles was von Muggeln geschaffen wurde. Also wird er auch vorerst nicht damit rechnen, dass wir ihre Mittel einsetzen könnten. Das ist ein Vorteil. Ein weiterer Vorteil, den wir haben, ist die Tatsache, dass er noch nicht weiß, dass meine Truppen einsatzbereit sind.“ Nun grinste Jack diabolisch vor sich hin, bevor sich Harry fasste und das Gespräch wieder aufnahm.
„Deine Truppen? Du meinst du hast Kämpfer in deinem Reich, die uns helfen werden?“
„Genau wie die anderen drei Götter auch. Ja.“
„Von welchen Ausmaßen reden wir hier?“
„In Baltor, der Hauptstadt von Phleget, sind momentan um die zehntausend Mann einsatzbereit. Maximus kümmert sich momentan darum, die restlichen Truppenverbände zusammen zu ziehen. Das wären noch mal um die fünfundzwanzig- bis dreißigtausend Mann. Die restlichen Verbände brauchen etwas länger um aus dem ganzen Reich zusammen gezogen zu werden.“
„Du willst uns verarschen.“ Jack war überrascht, wie ernst das Gesicht von Fred Weasley sein konnte, wenn er einmal keinen Unfug ausheckte. Und dies kam wahrhaftig nicht oft vor.
„Leider nicht. Mnbul, Alzar und Bokzar haben allerdings auch ihre Soldaten. Ich weiß es nicht genau, aber ich denke jeder von ihnen verfügt über genau so große Streitmächte. Dazu kommen die Soldaten Abrakahls. Ich habe euch gesagt, es wird ein hässlicher Krieg. Aber vielleicht spendet es euch Trost wenn ich euch sage, ich arbeite momentan an neuen Bündnissen.“
„Neue Bündnisse?“, hakte Hermine neben ihm nun neugierig nach. Sind das die, auf die du heute Mittag nicht näher eingehen wolltest?“
„Exakt. In meiner Welt leben, neben meinem Volk, noch andere Völker, mit denen wir ein relativ gutes Verhältnis pflegen.“
„Jetzt lass dir nicht alles aus der Nase ziehen. Hermine wird schon ganz kribbelig“, sagte Ron. „Über welche Völker redest du.“
„Zum einen über die Zwerge. Und bevor ihr fragt. Ja ich meine die Zwerge, die auch noch hier zum Teil zu finden sind. Es ist ein und das selbe Volk und sie haben die Möglichkeit, zwischen unseren Welten zu reisen. Außerdem leben inzwischen die Elfen in Phleget, die von den Menschen vor Jahrtausenden vertrieben wurden.“
„Elfen?“, stöhnte Ron auf. „Hast du schon welche gesehen? Sind die Elfenfrauen wirklich so schön wie es in den Legenden heißt?“ Den giftigen Blick von Aurora beachtete er dabei gar nicht, auch wenn er den Rippenstoß wohl sehr genau zu spüren bekam.
„Ich habe leider nur die Erinnerungen von Gor, Ron. Aber lass dir soviel gesagt sein. Wenn du bei dem Anblick einer einfachen Veela schon schwach wirst, lass dir besser ein Mittel gegen einen eventuellen Dauerständer geben.“
Herzhaftes Lachen war die Antwort auf das rote Gesicht Rons, bevor wieder die ernsten Mienen zum Vorschein kamen. Inzwischen waren auch Dumbledore und Sirius zu ihnen gestoßen. Allerdings hatte Jack seinem Chef schon so ziemlich alles erzählt, was er auch eben den Mitgliedern der DA versuchte, begreiflich zu machen. Einer der wenigen Momente, in denen er beobachten konnte, wie selbst der immer so gefasste Albus Dumbledore ein wenig Farbe verlor. Im Übrigen wurden nun nur noch Kleinigkeiten besprochen, die das weitere Vorgehen betrafen. Bis schlussendlich alle bis auf Hermine, Harry und seinem Paten, Ron und Aurora, sowie Hermine und Jack selbst an dem großen Tisch im Raum der Wünsche saßen.
„Jack?“, sprach ihn Dumbledore nach einer Weile des Schweigens an.
„Mhh?“
„Ich weiß, dass du dir nicht gerne in deine Gedanken sehen lässt. Harry und ich müssen allerdings viele unserer Freunde in den Kampf schicken. Vielleicht könntest du uns ein paar Einblicke in deine Erinnerungen an die letzte Herrschaft Abrakahls geben. Das würde uns vielleicht ein wenig helfen.“
Jack versuchte keinen der Blicke zu begegnen, die nun auf ihm lagen, und starrte einfach nur vor sich in die gähnende Leere einer verzierten Wand. „Jack?“ Die Stimme von Hermine holte ihn aus seinen Gedanken wieder zurück auf den Boden der Realität.
„Also gut. Aber nur du, Albus, und Harry.“
„Was?“ Hermine fuhr erschrocken herum, ein Funken Trauer in der Stimme. „Wieso möchtest du mich ausschließen?“
„Hermine.“ Jack fasste seine Freundin an der Hand und schaute ihr tief in die Augen. „Ich möchte nicht, das du das mit ansiehst. Ich zeige den beiden dies nur, weil sie es wirklich sehen müssen. Außerdem hast du heute Mittag schon alles in meinem Köpfchen gesehen.“
„Also gut.“ Jack drehte seinen Kopf zur Seite, um sie nicht ansehen zu müssen. Erst ein paar Momente später wandte er sich ruckartig zurück. „Ihr wisst wie es geht.“ Ohne einen von Ihnen weiter anzuschauen schloss Jack die Augen und erwartete das Eindringen seiner Freunde in seinen Geist. Er wusste genau, er würde die fremde Präsenz gleich wieder spüren, wie sie sich in seinem Kopf bewegen würde, um sich seine Gedanken zu betrachten. Es war nahezu beängstigend, dieses Gefühl, jemandem auf eine solche Weise ausgeliefert zu sein.
Im nächsten Moment hörte er auch schon die dreifach gesprochenen Worte: „Legilimens.“ Der fahle Schein der trüben Fackeln an der Wand flackerte ein wenig auf, während die Worte in dem Zimmer verhallten und Jack ein wenig aufzucken ließen.
Trübe Augen schauten den drei Personen vor ihm entgegen und offenbarten ihnen Bilder, die wahrscheinlich niemand von ihnen gerne gesehen hätte. Auch Sirius hatte sich in seinen Geist eingeklinkt. Ihn auszusperren wäre unsinnig gewesen. Harry vertraute ihm, und das alleine war Grund genug für ihn, dies auch zu tun.
Bilder zogen an Jack innerem Auge vorbei und breiteten sich vor den Besuchern der Gedankenwelt aus. Bilder längst vergangener Tage, die niemals mehr an die Oberfläche der Welt kommen dürfen. Ein gigantisches Feld war zu sehen. Das Auge wanderte über die Köpfe von Tausenden Menschen und magischen Wesen, die sich mit grimmigen Mienen gegenüberstanden. Herscharen der verschiedensten Völker rannten in Rüstungen und Waffen in einer gigantischen Schlacht aufeinander zu. Monströse Geschöpfe waren vereinzelt in den Massen. Drachen und andere fliegende Tiere, die die Luft über diesem Krieg in ein gigantisches Inferno verwandelten. Auf einem Hügel in der Ferne stand ein weißhaariger Mann, die Arme über sein Haupt gereckt. Nur ein leichter Wirbel aus glitzernd, schillernden Lichtern legte sich über die Anhöhe und strahlte eine unbekannte Aura aus. Ein Wesen kam aus der inzwischen entstandenen Wolkendecke hervorgestürzt. Die riesigen Schwingen breiteten sich majestätisch zu seinen Flanken aus, während der blaue Gargoyle über seinen Herrn hinweg schoss und eine tiefe Schlucht in die Reihen ihrer Feinde rissen.
„Zur Seite Bokzar.“ Sein Bruder hörte ohne sich weiter zu ihm umzudrehen. Nur seine breite Axt schwang noch einmal durch die Reihen seiner Angreifer und warf leuchtende Blitze in die sterblichen Hüllen, die wie alte Säcke auf den Boden zurück fielen. Mit einem Satz war er an den Rand zu seinem Meister gesprungen und grinste diabolisch in die inzwischen zurückweichenden Massen.
In einer merkwürdig tiefen, dämonischen Stimme sprach die Person mit dem entflammten Gargoylekopf Beschwörungen aus, die nicht nur Harry einen Schauer über den Rücken jagten.
„Feuer der Unterwelt, euer Meister ruft euch.“ Gleißende Feuerzungen schossen aus Gors Händen und verbanden sich in der Erde zu einem leuchtenden Licht. „Nosferara Bongulé, ish kannsar ora gumir.“ Die Erde im Umkreis von mehreren hundert Metern um ihn herum brach auf, während der inzwischen zurückverwandelte Mensch sich langsam in die Luft erhob. Sein dichtes Haar flatterte im Wind und spiele mit den teuflischen Winden. „Nosferara Bongulé, ish kannsar ora gumir.“ Feuersäulen schleuderten gleißende Massen Lava aus dem Erdinneren und begruben nicht nur feindlichen Menschen unter sich. Jede Art von Geschöpf fiel diesem tödlichen Schauspiel zum Opfer, und es gab nichts, was sie momentan von ihrem Schicksal erlösen konnte. Abrakahl lachte im Hintergrund, während Hunderte Kreaturen, die aussahen wie übergroße Schweine mit Hörnern, enthauptete Köpfe in die Luft hielten und seltsame Grunzlaute von sich gaben. Einige in dunkle Gewänder gehüllten Gestalten standen wie ein Schutzwall um ihren Meister und hielten mit ihren Händen eine Art leuchtende Kuppel um ihn herum aufrecht, die die umher fliegenden Brocken davon abhielt, sie alle zu Brei zu verarbeiten. Gor stieg noch ein wenig höher in die Luft, und der Kreis des Infernos breitete sich in rasender Geschwindigkeit über dem Schlachtfeld aus. Das letzte, was Harry sehen konnte, war ein in Flammen stehender Drache, der langsam sein Ende fand, und leblose, menschlich aussehende Geschöpfe unter sich begrub.

Der Nebel der Gedanken klärte sich erst wieder auf, als man die Konturen einer wunderhübschen jungen Frau erkennen konnte. Ihre langen blonden Haare lagen ruhig über ihr in der Luft, und die abendlichen Sonnen über seinem Reich, schienen ihrem Kleid zu schmeicheln. Ein freudiges Lächeln huschten über ihr Gesicht, als sie die Flügelschläge ihres Mannes hörte, der hinter ihr auf der Terrasse des weißen Schlosses landete. Er sah viel jünger aus als der Gargoyle, der eben noch Heere von ein paar tausend Menschen vernichtet hatte. Das bläulich schimmernde Fell war so schnell verblasst, wie sich seine Flügel auflösten.
„Akaine, meine Liebe.“
„Pevret, du bist endlich zurück.“
„Ja, ich bin endlich wieder bei dir. Wie gefällt es dir in Phleget?“, fragte Gor seine Frau.
„Es ist wunderschön.“
„Nicht halb so schön wie du.“ Kurz darauf hatte sie Pevret – Gor – auch schon in ihre Arme geschlossen und versank mit ihm in einem leidenschaftlichen Kuss.

Wieder wurden Hermine und die Zauberer neben ihr in den Gefilden von Jacks Gedanken in Nebel gehüllt und fanden sich kurz darauf in einem riesigen Schlosshof wieder. Der Himmel war in ein dunkles Rot getränkt, nur durchzogen von schwarzen Wolkenfetzen. Ein Mann hing schlaff an einem Kreuz und hob langsam den Kopf an, der rot geränderte Augen und ein blasses Gesicht verbargen. Ein Träne lief an seiner Wange herab, als er auf den geschundenen toten Körper der jungen Frau am Boden blickte. Man konnte so viel aus den ehemals kräftigen Augen lesen, die einst einem der mächtigsten Wesen dieses Zeitalters gehörten. Verzweiflung, Trauer, Hass.
„Da liegt sie mein Sohn.“ Der weißhaarige Mann mit dem kurz geschorenen Bart kam auf das Kreuz zugeschritten und starrte ihn überheblich an. „Siehst du nun, wohin dich dein Verrat gebracht hat? Du hast mich verraten wegen einer Sterblichen. Aber ich verzeihe dir, mein Sohn. Ich weiß, dass es nicht dein Fehler war.“ Wie durch Geisterhand öffneten sich die fast laschen Fesseln. Die Nägel die seine Glieder zusätzlich an dem hölzernen Holzkreuz befestigten, schossen mit den Resten des schon weitgehensdt versiegten Blutes hervor und ließen den Mann zu Boden gleiten. Direkt neben seiner kalten Frau kauerte er sich auf den Boden und strich ihr über die blassen Wangen. „Akaine.“ Seine Stimme war kaum mehr als ein leises Wispern. Die Luft um ihn herum roch schweflig, besonders jetzt, als immer mehr verkohlte Leichen um ihn herum zum Vorschein kamen. Alles Opfer seiner eigenen Hände, genau wie seine Frau.
Mit einem letzten verzweifelnden Versuch streckte er seine Hand aus und schoss einen Feuerball auf Abrakahl, der sich langsam näherte und diesen Angriff mit Leichtigkeit abwehrte. „Es ist traurig, Gor, dich so zu sehen, den treuesten meiner Kinder. Zusammen hätten wir die Welt beherrschen können. Für dich gibt es nun nur noch den Tod.“
Beide Hände waren auf den Mann gerichtet, der sich vor Schmerzen auf dem Boden krümmte und sich mit letzter Kraft am Saum seiner Frau festhielt. Leichtes, flackerndes Feuer begann auf seinem Körper zu lodern und brannte sämtliches Fleisch herunter. Schmerzerfüllte Schreie drangen durch die Nacht und hallten noch lange nach, als der verbrannte Körper Gors schon in einem Windhauch davon geblasen wurde. Die Asche verteilte sich sachte auf den Leichen im Umfeld, während sich ein trauriger, weißhaariger Mann von den Szene abwandte und zu seinem Diener zurück kehrte.

Die Zauberstäbe senkten sich mit den zitternden Händen von Jacks Freunden, als sie sich aus seinen Gedanken zurück zogen. Nur ein würgendes Geräusch durchbrach die Stille, und zu Jacks Verwunderung war es Harry, der sich direkt vor ihnen über dem Tisch übergab. Eine Reaktion, die er von vielen erwartet hätte, am allerwenigsten jedoch von ihm. Hermine und Sirius waren noch zu verstört, um irgendeine Reaktion von sich zu geben, doch man sah deutlich ein paar Tränen in ihren Gesichtern. Dumbledore schien wohl der zu sein, der immer noch am gelassensten, wenn man es denn so nennen durfte, war. Freundschaftlich legte er einen Arm um seinen ehemaligen Schüler, der ihm zunickte und ihm somit deutlich machte, dass alles in Ordnung sei. Jack schaute nur auf seine Knie und wischte mit einer Handbewegung das Erbrochene vom Tisch.
„Ich nehme an, du hast uns nicht die schlimmsten Bilder gezeigt, Jack?“ sprach ihn Dumbledore nach einiger Zeit an. Jack schüttelte nur mit dem Kopf.
„Wie genau sind deine Erinnerungen?“ Harrys Frage klang fast fürsorglich in seinen Ohren. Nicht mit einem Hintergedanken an mehr Informationen oder Neugier gebunden.
„Sie sind ein Teil von mir. Es ist, als hätte ich selbst all das erlebt. Ich kann mich an alles genau erinnern, als wäre ich selbst dort gestorben.“ Hermine schmiegte sich eng an seine Brust und weinte leise in seinen Arm hinein. Jack konnte sie momentan nicht ansehen. Zu frisch waren die neu aufgewühlten Erinnerungen an den Verlust seiner Frau. Oder eher der Frau seines Vorgängers. Was machte das noch für einen Unterschied?
„Warum wurde Gor getötet?“, fragte sie ihn schlussendlich und versuchte vergeblich seinen Blick zu finden.
„Gor, Pevrel, hat sich in Akaine verliebt und konnte nicht mehr ohne sie leben. Eine Entscheidung die Abrakahl nicht anerkennen konnte. Er brauchte Gor für sich und wollte ihn nicht teilen. Schon gar nicht mit einem Menschen, einem nicht magischen Menschen. Gor hatte die Kette wieder in seine Gewalt gebracht und gegen ihn gekämpft, nachdem Abrakahl ihn mit Hilfe der Kette dazu gezwungen hatte seine Frau zu töten. Am Ende erlag er ihm.“
Beruhigend spürte er Hermines Arm auf seiner Schulter, während er weiterhin auf den Boden starrte. Ohne weiter auf seine Freunde zu achten, stand er auf und verließ eilig den Raum. Die verbliebenen Personen starrten sich nicht sehr überrascht an, und Hermine war schon drauf und dran, ihm hinterher zu gehen, als sie von Sirius am Arm festgehalten wurde.
„Aber, ich muss...“
Doch Harrys Pate schüttelte seinen Kopf. „Nein, musst du nicht. Ich werde nach ihm sehen. Wenn ich ihn richtig einschätzen kann, möchte er in Ruhe gelassen werden.“
„Warum folgst du ihm dann?“, fragte ihn Albus Dumbledore.
„Weil ich genau so stur bin wie er“, antwortete er mit einem aufgesetzten Lächeln bevor er die Tür hinter sich schloss.

Jack fand er, wie er erwartet hatte, auf dem Astronomieturm. Der Mond hing hoch erhoben über dem angrenzendem Wald und spiegelte sich in dem klaren See wieder wie eine Taschenlampe in einem Spiegel. Nur der leichte Nebelschleier um die Baumkronen zeugte von den Schrecken der Gegenwart in ihrem tristen Kontrast zur Vergangenheit, die wie ein Donnerschlag über sie herein gebrochen war.
„Was soll ich nur tun Sirius?“ Jack bewegte seinen Kopf keinen Millimeter, als er seinen neuen Freund ansprach. Doch wusste er genau, dass er es war, der ihn aufgesucht hatte. „Wie soll ich das alles überstehen?“
„Ich würde sagen, halte dich an deine Freunde. Freundschaft ist das einzige, was uns durch diese finstere Zeit helfen kann.“
„Ich habe Angst sie zu verlieren. Ich habe Angst, dass mich die Vergangenheit einholt, Sirius.“
Kurzes Schweigen trat ein, während Sirius stumm nickte. „Mhm, ich weiß was du meinst.“ Forschend schauten seine Augen zu dem jungen Mann neben ihm, der mit ein paar tanzenden Flammen in seiner Handfläche spielte. „Vergiss nicht, du bist nicht der, den wir gesehen haben. Auch wenn du seine Erinnerungen hast. Du bist auch nicht Hermine, nur weil du dich mit ihr verbunden hast. Du bist du selbst und wirst deine eigenen Entscheidungen treffen.“ Ohne weitere große Worte trat Sirius zurück und ging langsam ein paar Schritte, bis er die Tür des Turmes erreichte.
„Geh zu ihm“, sagte er zu der jungen Hexe die nun die Plattform betreten hatte und ihn erwartungsvoll anschaute. Mit einem Nicken wandte sie sich ab, ging auf Jack zu und nahm ihn liebevoll in die Arme. Minuten verstrichen, ohne dass einer von beiden ein Wort sagte, bis schlussendlich doch die friedliche Stille durchbrochen wurde.
„Ich wollte nicht, dass du diese Bilder siehst, Miene.“
„Ich wollte es aber.“ Mit neu gewonnener Stärke klammerten sich ihre Augen an seinen fest. „Ich habe gesagt, ich werde immer für dich da sein. Also ist dein Leid auch meines. Es hört sich kitschig an, aber ich meine es so. Auch wenn diese Erinnerungen schrecklich waren, bin ich froh ,dass du sie uns gezeigt hast. Aber da ist noch mehr, oder? Ich weiß, dass du noch viel verbirgst. Es hat nichts mit Abrakahl zu tun, aber ich spüre, dass du vieles nicht erzählt hast. Ich dachte, wir hätten keine Geheimnisse voreinander? Ich spüre doch, dass es dich belastet.“
Jack schwieg kurz und strich seiner Freundin sachte durch ihr duftendes Haar. „Du hast recht. Aber es gibt Dinge, über die kann ich nicht sprechen. Nicht mal mit dir.“
„Mhm, verstehe.“
„Nein, tust du nicht. Es geht nicht darum, dass ich etwas vor dir verheimlichen möchte. Ich kann ganz einfach über manches nicht sprechen. Selbst wenn ich es wollte, könnte ich es nicht. Und du wirst diese Dinge auch nicht in meinen Gedanken finden. Es tut mir leid.“
„Nein, mir tut es leid. Ich verstehe es, wenn es Dinge gibt, die du für dich behältst. Ich weiß, wie du zu mir stehst, und das genügt mir.“
Die Nebelschwaden verdichteten sich weiter und erreichten langsam die Wurzeln der Bäume. Hagrids Hütte war noch beleuchtet, und man konnte ahnen, dass er sich gerade einen Gute-Nacht-Tee zubereitete. Nur ein paar Eulen verabschiedeten den Tag mit lauten schuhuenden Lauten.

****************************************************************

Die nächsten Tage waren geprägt von der Lernerei eines jungen Lords, der nebenher noch seine Pflichten als Lehrer wahrzunehmen hatte. Unerbittlich paukten seine Schüler mit ihm den Stoff aus sieben kompletten Schuljahren und ließen ihm keine Ruhe mehr. Für Belustigung sorgte für ihn nur der kurze Besuch bei Professor Trewlaney, die er einmal aufsuchte, um sich ein wenig Rat für seine Prüfung in Wahrsagen zu holen. Irgendwie schien sie ihm ein wenig zu abgehoben und nicht wirklich mit der Realität vertraut. Alles was sie in den verschiedensten Gebieten der Wahrsagerei herausfinden konnte, war Jacks außerordentlich grausamer Tod. Auch wenn dies für Jack nicht unbedingt überraschend war, empfand er es doch als äußerst nervtötend. Nur Harry und Ron konnten dem etwas Lustiges abgewinnen, als er ihnen von dem Treffen berichtete. Im Allgemeinen lernte er in diesem Fach nicht mehr, als das dieses Gebiet der Magie reine Zeitverschwendung war. Die Zukunft war für ihn einfach nicht vorhersehbar, auch wenn manche das Gegenteil behaupten mochten. So entschloss er sich ziemlich schnell, während der Prüfung einfach eine lustige Geschichte zu erfinden, danach nie wieder eine Kugel in die Hand zu nehmen und alte Teebläter in den Müll zu werfen, anstatt aus ihnen zu lesen.
Eines Mittags kam eben dieser junge Mann ziemlich abgehetzt und mit gejagten Augen durch das Tor von Harrys Arbeitszimmer gestolpert und schlich sich schnellst möglich zu seinem Tisch, an dem Harry saß und ihn fragend anschaute. Ron saß auf einem Sessel in seiner Nähe und hob fragend eine Augenbraue. Jack legte nur einen Finger auf die Lippen.
„Sshht.“
„Was ist denn mit dir los?“, fragte ihn Harry.
Jack schaute noch einmal in jede Ecke, bevor er sich wieder seinem Freund zuwandte. „Es ist Hermine. Sie ist total übergeschnappt. Sie hat ein paar Schüler abgerichtet und auf mich angesetzt. Sie hat mir jeden Tag verplant und Greg und seine Freunde sind noch bekloppter. Ich werd noch verrückt. Die Prüfungen sind in zwei Tagen, und ich hab’ Angst, bis dahin durchgedreht zu sein.“ Noch einmal schaute er sich prüfend um. „Du musst mich verstecken“, flehte er Harry an, seine Hände fest um seinen Kragen geklammert. Im nächsten Moment war er auch schon unter dem Schreibtisch abgetaucht. Und das keinen Moment zu früh.
Wie zu erwarten, stampfte eine wütende Hermine durch die Tür und stemmte die Hände in die Hüfte. „Ok, ihr zwei. Wo ist er. Kommt mir nicht mit Ausreden. Ich weiß ganz genau, dass ihr ihn versteckt.“
„Ich weiß gar nicht, wovon du redest, Miene“, antwortete Harry und zeigte unauffällig auf seinen Schreibtisch. Mit einem gekonnten Griff, langte Hermine unter den Tisch und erwischte ihren Freund an den Ohren, an denen sie ihn hochzog. Ron hatte inzwischen Tränen vom Lachen in den Augen.
„Was denkst du dir eigentlich? Einfach so abzuhauen. Du hast noch so viel zu lernen und nur noch zwei Tage Zeit.......“ Jack warf Harry einen giftigen Blick zu und zischte etwas, was wie ‚Verräter‘ klang. „.......was glaubst du wie du das schaffen sollst........“

Anmerkung:
Naja, ihr kennt das ja. Ein paar Ausreden, noch ein paar Entschuldigungen reingepackt. Habt ja gemerkt das es länger gedauert hat. Dafür gabs jetzt aber auch ein extrem langes Chap. Und ich denke es hat Kommentare verdient, oder? Also haut rein und wir sehen uns bald wieder.
Liebe Grüße, euer Shag


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Es gibt einen Grund dafür, warum alle großen Fantasy- und Science-Fiction-Filme im Gedächtnis der Leute geblieben sind. Sie haben eine große Tiefe und nicht nur eine oberflächliche Handlung. Und deswegen werden wir in 50 oder 100 Jahren auch immer noch die Harry-Potter-Bücher lesen und hoffentlich die Filme anschauen.
Michael Goldenberg