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Fanfiction

Harry Potter and the Legions of Chaos II - Age of Gods - Journey into the unknown

von Shag

2. Journey into the unknown

Jack konnte nicht so recht glauben, was er vor sich sah. Sollte dies der entscheidende Hinweis sein, den er so verzweifelt gesucht hatte? Die Chance war gering, aber immerhin war es eine Chance. Die Worte waren eindeutig. Tod und Verderben würden jeden erwarten. Doch hatte er eine Wahl? Er spürte, dass seine Kräfte in ihm brodelten und immer intensiver wurden. Lange hätte er keine Kontrolle mehr über sich selbst. Die Folgen wären katastrophal. Es blieb ihm nur diese Möglichkeit.
Nervös schaute der Schüler Jack an und versuchte aus dessen Gesichtsausdruck schlau zu werden, der wie versteinert auf die aufgeschlagenen Seite starrte.
„Ist alles in Ordnung, Professor?“
„Mhm, warte einen Moment.“ Jack hatte inzwischen seine Feder in der Hand und schrieb einige Zeilen auf ein Stück Pergament. Noch einmal überflog er seine eigene Schrift und versiegelte das Blatt, bevor er sich wieder an Greg wandte.
„Hör mir zu. Du musst mir einen Gefallen tun. Gib diesen Brief Professor Granger.“
„Natürlich. Ich gehe sofort los.“
„Nein.“ Jack griff nach seinem Ärmel und durchdrang ihn mit seinen Augen. „Erst in drei Stunden, hast du mich verstanden? Du gibst ihr den Brief erst in drei Stunden, versprich es mir.“
„Versprochen.“ Greg nickte seinem Lehrer noch einmal zu, während dieser seinen Zauberstab und seine Lederjacke zusammensuchte. Er wollte nicht, dass seine Freunde ihm schon wieder folgen. Jedes mal, wenn er irgendeiner kleinen Spur nachging, bedeutete es Ärger. Jedes mal brachte er sie in Gefahr, und dies mal sah es nicht nach einem kleinen Abenteuer aus. Nein, er würde vielleicht sogar den Tod finden, aber es blieb ihm keine Wahl. So machte er sich in Windeseile auf den Weg hinaus aus dem Schlosstor. Der Unterricht schien für die Klassen beendet zu sein, da das Schloss voll belebt war, und überall Schüler seinen Weg kreuzten. Fast hätte er auf seinem Weg Minerva umgerannt, als er gerade mit seinen Gedanken bei seinem Fund in dem Buch war.
„Ah, Jack. Wohin des Weges?“, fragte ihn seine Kollegin.
„Tut mir leid, Minerva. Keine Zeit. Ich muss was erledigen.“ Mit den Worten war er auch schon wieder verschwunden. Ob Dumbledore davon wusste? Wusste er, dass die Runen in der Mysterienabteilung zu finden waren? Eigentlich müsste er es wissen, genau wie Harry und Hermine. Sie waren in ihrem fünften Schuljahr dort gewesen und hatten es mit eigenen Augen gesehen. So viel wusste er noch aus Hermines Erinnerungen, die wie ein Schleier in seinem Kopf herumspukten und ihn nun nicht mehr loslassen wollten. Doch er war sich sicher, dass auf jeden Fall seine Freundin dieses Erlebnis nicht mit den Runen in Zusammenhang gebracht hatte.
Der Motor seines Motorrads röhrte über die Ländereien, während schwere Stichflammen aus dem Auspuff und zwischen den Rädern aufflammten. Einige erschrockene Schüler standen mit offenen Mündern auf dem Weg, als ihr Lehrer an ihnen vorbei heizte, ohne ihnen nachzusehen.
Das herbstliche Wetter war nicht unbedingt schön, aber über so etwas machte sich Jack schon länger keine Gedanken mehr. Der eisige Wind zog an seinen Haaren vorbei und bescherte ihm nur einen wohligen Schauer, als er auch das letzte aus seiner Maschine herausholte und abhob. Mit einem weiteren Knopf war er unsichtbar und auf dem Weg nach London. Unendlich schnell schoss die Landschaft an ihm vorbei, und er bemerkt kaum, dass etwas über zwanzig Minuten vergingen, bis er die Hauptstadt Englands unter sich hatte und auf einer nicht sehr belebten Seitenstraße aufsetzte und wieder sichtbar wurde. Es regnete, und dicke Tropfen bahnten sich ihren Weg an Jacks Haaren hinab, als er vor einem ziemlich heruntergekommenem Schaufenster seine Harley parkte. Es war Freitag Nachmittag, und die Innenstadt war überfüllt wie eh und je. Menschen drängelten aneinander vorbei und liefen unachtsam über die Straße. Trotz des Regens gingen sie hier ihren Geschäften nach und kümmerten sich kaum um den jungen Mann, der nun in einer alten kaputten Telefonzelle verschwand.
„Willkommen im Ministerium für Zauberei“, hörte Jack eine weibliche Stimme durch den abgerissenen Hörer dringen. „Bitte nennen sie ihren Namen und den Grund ihres Besuches.“
Bestimmt würde Jack hier nicht seinen richtigen Namen hinterlassen. Das war einfach zu gefährlich. „Knecht Ruprecht. Einbruch in die Mysterienabteilung.“
„Herzlich Willkommen Mr. Ruprecht. Bitte entnehmen sie die Besucherplakette, und zeigen sie ihren Zauberstab am Empfang vor. Wir wünschen einen angenehmen Aufenthalt.“ Mit diesen Worten spürte Jack wie sich die Kabine abwärts bewegte und ihn in das Herz des Ministeriums führte. Wie kann man nur so dämlich sein? Jack schüttelte nur noch mit dem Kopf als er über die Worte der weiblichen Stimme nachdachte. Die würden hier wirklich jeden reinlassen.
Als Jack die Eingangshalle des Ministeriums betrat, herrschte auch hier reges Treiben. Hexen und Zauberer liefen durch die Halle an einem großen Springbrunnen vorbei, den Jack schon bei seinem letzten Besuch bewundert hatte. Aber hier war momentan so viel los, dass es ihn gewundert hätte, wenn ihn jemand bemerkt hätte. Seinen Zauberstab würde er jetzt garantiert nicht vorzeigen. Er wollte einfach so tun, als würde er hier arbeiten. Vielleicht würde er dann ganz ohne Probleme an sein Ziel gelangen. So machte er sich auf den Weg zu dem Fahrtstuhl an der gegenüberliegenden Wand. Zu seinem Glück stiegen alle Insassen aus, als sich die Türen öffneten, und er war der einzige, der nun im Innern war. Nur ein paar kleine Papierflieger teilten sich die Kabine mit ihm und schwebten wie kleine Schmeißfliegen um seinen Kopf. Leise, beruhigende Musik trällerte vor sich hin, als er auf dem Weg nach unten war. Schließlich öffnete sich wieder die Tür und machte den Weg in einen etwas dunklen Korridor frei.
Weshalb wusste er nicht genau, aber aus irgendeinem Grund folgte er zielstrebig einem Weg zu einer Tür, die verschlossen war. Er fühlte sch fast wie ein Stückalten Metalls der von einem übergroßen Magneten angezogen wurde. Noch nie hatte Jack diese Gänge gesehen aber seine Füße schienen den Weg genau zu kennen. Auch der Alohomora Spruch wirkte hier nicht, und Jack schaute schon genervt, als er seinen Zauberstab wieder weg packte. Dann halt auf meine Weise, dachte er sich als er mit einer Bewegung seiner Hände die Tür aus den Angeln sprengen ließ. Das nächste, was er wahrnahm, war ein lautes Geheul, was eigentlich nur von einer Alarmanlage stammen konnte.
„Ups“, war das einzige was ihm noch dazu einfiel und ihn seine Beine in die Hand nehmen ließ. Noch einen weiteren Korridor rannte er entlang, der nur von Fackeln erleuchtet wurde. Seine Schritte hallten unheimlich von den Wänden wieder und vermischten sich mit den Geräuschen näher kommender Personen. Sie schrieen für Jack unverständliche Befehle durcheinander, aber ihm war klar, dass sie hinter ihm her waren. Noch eine weitere Tür lag vor ihm, und Jack landete in einem runden Raum in dem ringsherum gleich aussehende Türen zu sehen waren. Jack kannte diesen Raum, als wäre er selbst vor knapp zehn Jahren hier gewesen. Aber es waren wieder nur Hermines Erinnerungen. Sie standen in eben diesem Raum und markierten die benutzten Türen, um sich auf ihrer Suche nach der Prophezeiung nicht zu verlaufen. Es gab eigentlich keinen sichtbaren Unterschied zwischen den Türen, aber Jack wusste instinktiv, wo er lang musste. Dieses magnetische Gefühl wurde immer intensiver und er wusste nicht, was das zu bedeuten hatte.
Bevor er sich allerdings richtig orientieren konnte, war die Luft erfüllt von einer Unmenge an Plops, und er stand eingekreist in der Mitte des Raumes. Schätzungsweise zwanzig Zauberer und Hexen standen in Kampfstellung um ihn herum und zielten mit ihren Zauberstäben auf ihn.
„Keine falsche Bewegung Mr. Orwood. Es ist aus.“ Die Stimme kam ihm bekannt vor. Es war einer der Auroren, die er einmal in der Winkelgasse getroffen hatte, zusammen mit Ron und Harry. Instinktiv nahm Jack sine Arme hoch und schaute in die Runde.
„Sie legen sich nun auf den Boden und rühren sich nicht, dann geschieht Ihnen nichts, Professor.“
„Jungs, ich möchte euch nicht verletzen. Lasst mich durch.“ Seine Stimme war leise aber bestimmt. Er hegte keinen Zweifel daran, dass ihn jeder verstanden haben musste.
„Sie sind von zwanzig voll ausgebildeten Auroren umstellt. Seien sie nicht unvernünftig.“ Die Luft knisterte geradezu vor Anspannung, als Jack anfing zu lächeln.
„Tut mir leid, Leute, aber das hier ist zu wichtig.“ Von einem auf den anderen Moment spürte er die wohlige Hitze aus seinem Innersten aufsteigen. Flammen schlängelten sich blitzschnell um seine Schläfen hinauf bis zu seinen Haarwurzeln. Seine Hände und sein Kopf waren innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde zu glühenden Fackeln geworden. Gerade noch rechtzeitig konnte Jack in die Luft springen und den Flüchen der Auroren ausweichen, bevor er sie in einer telekinetischen Druckwelle zu Boden warf. Jeder einzelne fiel dem Druck Jacks zum Opfer und stöhnte laut auf, als er schon durch eine Tür verschwunden war. Dass er sie dabei vor ihren eigenen Flüchen gerettet hatte, schien keiner bemerkt zu haben.
„Verdammt, das ist der Feuerteufel. Hinterher“, hörte Jack noch die Stimmen, als er zielstrebig auf ein Podest zu rannte. Auch dieses Bild kannte er noch zu gut aus Hermines Kopf. Zu schmerzlich war der Gedanke an den Verlust, den sie und ihre Freunde in diesem Raum erlitten haben. Er war Harrys Pate aber auch für sie ein guter Freund. Einer der Gründe, weshalb er ihr nichts gesagt hatte. Sie hätte ihn niemals gehen lassen. Der Moment der Wahrheit war nun für Jack gekommen. Entweder seine Vermutung bestätigte sich, und er würde finden, wonach er gesucht hatte, oder er würde endlich seinen Frieden finden. Egal was geschehen würde, es gab keinen anderen Weg für ihn.
Die Runen, die den Bogen um den Schleier zierten und für eigentlich jeden Menschen der heutigen Zeit unverständlich sein müssten, wurden immer deutlicher. Nur das leise Geflüster war in dem Raum zu hören, bevor die Auroren hinterher stürmten. Die Stimmen hinter dem Schleier wiederholten immer und immer wieder die Worte, die auf dem Bogen standen. Die Sprache einer längst vergessenen Zeit. Jack dreht sich noch einmal um, warf noch einen Blick auf die Auroren, die auf ihn zu rannten und sich vor ihm postierten. Sie waren sich scheinbar nicht ganz einig, wie sie weiter vorgehen sollten.
„Kommen sie von dem Schleier weg, Professor.“
Doch Jack winkte ihnen nur noch zu, bevor er mit einem Satz durch den Bogen sprang und verschwand.

****************************************************************

Es war noch ein wenig zu früh für das Abendessen, und so schlenderte Greg seinen Gedanken nachhängend durch das Schloss bis er seine Freunde aus der Bibliothek kommen sah. Schon bevor er von zu Hause abgehauen war, waren die vier wie ein Familie für ihn gewesen. Doch besonders die Tatsache, dass sie auch in dieser schweren Zeit hinter ihm standen, zeigte ihm, wie stark das Band zwischen ihnen war.
„Na, kommst du von Professor Orwood?“, fragte ihn Amy, die ihm sofort um den Hals fiel und ihm einen Kuss aufhauchte.
„Äh, ja schon länger. Ich war noch ein wenig spazieren.“
„Und dafür trägst du ein Buch mit dir herum? Du siehst ein wenig verwirrt aus.“
„Es ist alles in Ordnung, ich muss nur den Brief hier bei Professor Granger abgeben. Professor Orwood ist vorhin aus dem Schloss gestürmt, nachdem ich ihm die Seite mit der Abbildung des Schleiers im Ministerium gezeigt habe.“
„Ja, der Professor ist manchmal ein wenig seltsam,“ antwortete Amy mit einem Lächeln. „Sag mal, was glaubt ihr läuft zwischen den beiden?“
„Wie meinst du das?“
„Na hör mal, hastdu die Blicke noch nicht bemerkt die sich die beiden ab und zu zuwerfen? Vielleicht sollten wir den beiden mal ein wenig nachhelfen.“ Das teuflische Grinsen, dass Greg bei seiner Freunden schon zur Genüge kannte war wieder mal aufgetaucht und bedeutete, dass sich wieder mal etwas in ihrem Kopf entwickelte, was ihr wohl niemand ausreden könnte.
„Och komm schon, du willst doch nicht schon wieder die Kupplerin spielen. Du weißt was da manchmal bei rauskommt. Vor allem sind das unsere Lehrer.“
Doch Greg erkannte, dass wohl nicht einmal der Teufel persönlich sich ihren Ideen entgegen stellen konnte wenn sie sich einmal etwas vorgenommen hatte. Mit einem Kopfschütteln gab er schließlich jeden weiteren Versuch auf. „Also wir sehen uns gleich beim Essen.“

Die Gespräche bei Jack Orwood taten ihm wirklich gut. Besonders wenn er mit ihm Musik machte, fühlte er sich richtig frei und merkte, dass auch sein Lehrer dieses Gefühl mit ihm teilte. Er war ihm wirklich ein guter Freund geworden in den letzten Wochen. Nur was sein heutiges Verhalten betraf, konnte er sich nicht erklären. Und dann hatte Jack nun noch ein Problem mehr von dem er noch nichts wusste. Dieses Problem hieß Amy und sie würde wohl nicht Aufgeben bevor sein Lehrer, nein, sein Freund verkuppelt wäre. Aber auch dieser Dickkopf war einer der Punkte für die er seine Freundin so sehr liebte.
Zielstrebig ging er die große Halle an den Haustischen entlang und schaute hinauf zum Lehrertisch, an dem der Schulleiter zusammen mit den Professoren Potter und Granger in ein Gespräch verwickelt war. Ein wenig mulmig war ihm schon, wusste er doch nicht wirklich, was er ihr sagen sollte.
„Professor Granger, haben sie kurz Zeit?“
„Was gibt es denn, Mr. Travis?“ Die drei Lehrer schauten ihn erwartungsvoll an, als er vor ihnen stand.
„Professor Orwood bat mich ihnen diesen Brief zu geben.“
Hermine zog die Augenbrauen hoch, als sie das Stück Pergament entgegennahm und das Siegel brach. Sie erkannte eindeutig Jacks Schrift und erwartete ein paar nette Worte, vielleicht sogar einen Liebesbrief. Doch als sie die Zeilen überflog, wich ihr freudiger Gesichtsausdruck, und Entsetzen machte sich in ihr breit.

Geliebte Mine,
ich weiß, wie beschissen es ist, dass ich dir meine Pläne auf diese Weise mitteile. Nichts würde ich lieber tun, als dich noch einmal in die Arme zu schließen. Doch ich weiß du würdest mich niemals gehen lassen oder mich sogar begleiten wollen. Das konnte ich einfach nicht zulassen.
Ich habe gefunden, wonach ich gesucht habe. Wenn alles gut geht, werde ich in Kürze wieder bei dir sein. Falls nicht möchte ich dir noch einmal sagen, wie sehr ich dich liebe. Du bist das Beste, was mir jemals geschehen ist, und ich werde immer bei dir sein. Wenn du diesen Brief ließt, werde ich mein Schicksal erfüllen oder mit einem Lächeln dem Tod entgegensehen. Ich weiß, dass es hart klingt, aber es gibt keinen anderen Weg als den, welchen ich jetzt beschreite. Wenn irgendjemand von der falschen Seite findet was ich suche, könnte dies das Ende der Welt bedeuten.
Wenn du wissen möchtest, wo ich bin, frag doch einmal Albus. Er weiß es, auch wenn er mir die Informationen vorenthalten hat.

In Liebe, dein Jack

Alarmiert mit leicht panischem Gesichtsausdruck schaute sie Greg an, der immer noch vor ihr stand. „Wann hat er Ihnen diesen Brief gegeben?“
„Vor drei Stunden. Ich musste ihm versprechen, erst jetzt zu ihnen zu kommen. Stimmt etwas nicht?“
„Hermine, was steht in diesem Brief?“, hörte sie Harrys Stimme hinter sich und spürte die Blicke von ihm und Albus in ihrem Nacken. Wortlos reichte sie ihnen das Stück Pergament weiter. Nach einigen kurzen Augenblicken wandte sie sich mit finsterer Mine an Dumbledore.
„Wo ist er, Albus?“
Nun schaute auch Harry ihn verwirrt an, und sie sahen in die geweiteten Augen ihres alten Freundes. Das war einer der wenigen Augenblicke, in denen er sprachlos wirkte.
„Wo ist er?“ Ihre Stimme war inzwischen so laut, dass einige Schüler sich erschrocken zum Lehrertisch umdrehten und das Schauspiel interessiert verfolgten.
„Ich wollte es ihm nicht sagen. Wir haben schon einmal einen guten Freund an diesem Ort verloren. Wenn er dort ist, gibt es kein Zurück mehr für ihn.“
„Ich frage dich nur noch einmal, Albus. Wo ist er?“ Ihre Augen blitzten gefährlich auf, und jeder, der sie näher kannte, wusste, dass nun nicht mehr mit ihr zu spaßen war.
„Er ist bei Sirius“, kam seine traurige Antwort nach kurzem zögern.
„Wie meinst du das?“ Harrys Augen weiteten sich, als er Dumbledores Blick suchte.
„Die Runen, sie stehen auf dem Schleier. Dem Zugang zum Totenreich.“
„Nein, das......das meinst du nicht ernst.“ Aus Harrys Stimme konnte man die Verzweiflung heraushören. Etwas das man bei ihm schon lange nicht mehr erleben konnte.
„Wen er nicht mehr zurück kommt, Albus“, wandte sich Hermine wutentbrannt an ihren Mentor, „mache ich dich dafür verantwortlich.“

****************************************************************

Gleißend helles Sonnenlicht strahlte Jack entgegen, als er den Durchgang verließ. Doch nichts mehr war von einem Tor zu sehen. Zum Schutz gegen das blendende Licht setzte er sich die Sonnenbrille auf, die er von Fred bekommen hatte.
„Zwei Sonnen?“ Beeindruckt starrte Jack in den Himmel und wieder nach vorne. Ein weites Feld lag vor ihm, auf dem sich eine unzählbare Menge an Kokons, Reihe an Reihe vor ihm erstreckte. Sie waren weiß und mit dem Boden verwachsen.
Im Hintergrund sah er einen dichten Wald, der die Landschaft von einem kleinen Hügel trennte, auf dem sich das Gemäuer eines gigantische Schlosses empor streckte, direkt vor einer etwas riesigen Stadt mit einer Unzahl an Gebäuden. Dicht im Hintergrund umgab die restliche Landschaft ein massives Gebirge, dass sich über den gesamten Horizont erstreckte. Die Berge schienen in Flammen zu stehen, so stark glühten sie vor sich hin.
Verwirrt schritt er auf den ihm am nächsten stehenden Kokon zu und untersuchte ihn näher. Feine Falten hatte sich in die Oberfläche geschlagen. Doch konnte er nichts entdecken, dass ihm Aufschluss über die Funktion der Dinger hätte geben können. Leicht strich er über die raue Oberfläche, bis er genervt ausholte und einmal kräftig zuschlug. Eine vielleicht unüberlegt aber meistens effektive Geste. Die Oberfläche des zwei Meter hohen Kokons zerbröckelte und viel raschelnd in den sandigen Boden. Erschrocken machte Jack einen Satz zurück, als ihm eine Gestalt entgegen fiel und in sich zusammensackte. Nur ein paar Fetzen bedeckten den knochigen Körper des Skelettes, dass ihm zu Füßen lag. Im innern des Kokons waren nur noch vereinzelte, schlauchartige Adern zu sehen die hilflos nach unten hingen.
„Was zum Geier....?“
Du weißt, was es ist. Hörte er die Stimme seines Vertrauten in seinem Kopf hallen.
Nahrungsbehälter.
Stimmt genau. Du erinnerst dich?
Ja, verschwommen. Das ist ja ekelhaft. Erinnert mich ein wenig an Matrix.
Ohne auf die längst verweste Leiche zurück zu blicken, ging Jack auf den Wald zu, der sich über das Land erstreckte. Er erinnerte sich an die Kokons und daran, wie sich seine ‚Untertanen‘ von den verirrten Menschen ernährten. Er wollte gar nicht erst die anderen Kokons öffnen und seine Vermutung bestätigt wissen. Seit sein Vorgänger gefallen war, hatten sich wahrscheinlich auch seine Untergebenenweiter entwickelt und benötigten nicht mehr diese barbarische Art der Energiegewinnung. Nun war sein Ziel das Schloß. Das Heim seines Vorgängers. Das Schloß von Gor, dem Herrn des Höllenfeuers. Die Landschaft allerdings machte nicht den Eindruck, die Heimat eines Dämons zu sein. Viel zu Idyllisch lag der Wald vor ihm und beherbergte, seinem Klang nach zu urteilen, eine Unmenge an Vögeln.
Mit einem weiteren Blick in die beiden gleißenden Sonnen konzentrierte sich Jack auf den Dämonen in sich und breitete nur Sekunden später seine Flügel aus. Er spürte deutlich die trockene Luft, die seine gigantischen Schwingen umspielte, als er sich mit einem kräftigen Satz gen Himmel erhob und sich in Richtung Schloss davon hob. Fast geräuschlos flog er über den Wald aus massiven Bäumen hinweg, nur die kräftigen Flügelschläge erzeugten ein Geräusch, wodurch er ein wenig höher stieg. Das Schloss kam immer näher, und schon bald hatte er die ersten Zinnen erreicht und sich auf der Spitze des erstbesten Turmes niedergelassen. In einem schnellen Sturzflug stand er auch schon Sekunden später vor einem riesigen Eichentor, seine Gargoyle Gestalt war schon wieder verblasst, und die Tür schwang kraftvoll auf. Er war zu Hause. Ihn wunderte es ein wenig, keine Wachen zu sehen, aber wahrscheinlich hatte auch niemand mit seiner Ankunft gerechnet. Es war vermessen zudenken, niemand würde sich mehr in den alten Gemäuern aufhalten. Seine Untertanen warteten nur auf ihn, ihren Herrscher. Persönlich war er noch nie an diesem Ort gewesen, doch strömte allmählich das gesamte Wissen seines Vorgängers auf ihn ein, das sich schon seit der Begegnung mit der Kugel und der Verschmelzung mit Hermine in seinem Geist festgesetzt hatte. Zielstrebig bestieg er eine halbrunde steinerne Treppe, seine Schritte hallten an den kahlen Wänden, die nur spärlich durch einzelne Fackeln erleuchtet waren. Ein weiteres hölzernes Tor flog direkt vor ihm auf und machte den Weg in eine Halle, ähnlich der großen Halle von Hogwarts, frei. Nur standen hier keine Haustische. Die Halle war gigantisch und am Ende befand sich eine Art Thron. Grelle Flammen zeichneten die Konturen des Herrschersitzes, und nun wusste er auch, wo die Einwohner des Schlosses waren.
Kein Ton war in der Halle zu hören als Jack am Eingang stehen blieb und den langen Gang aus Wachen musterte. Sie sahen aus wie Menschen, doch wusste er es besser. Es waren verlorene Seelen die allein durch ihr Opfer ihr menschliches Aussehen behalten haben. Sie haben ihre Seele dem Feuergott überlassen um dem Tod zu entrinnen. Sie waren seit tausenden von Jahren seine treuen Diener und wussten, dass er alleine über ihr Schicksal entscheiden konnte. Wellenartig kamen immer mehr dieser Erinnerungen wieder ans Tageslicht. Mit jedem Schritt, den Jack tat, und jedem Bild, das er wahrnahm, konnte er sich an ein leben erinnern, welches er niemals geführt hatte.
In festen Rüstungen standen sie vor ihm. Metallene Nasalhelme mit Nackenschutz schützten ihren Kopf, nur ein paar wenige höherrangige Soldaten hatten noch ein kunstvolles Visier, um ihre Gesichter zu schützen und verzierte Flügel an den Seiten des Helmes. Jeder trug in seiner Rechten ein etwa zwei Meter langes Pilum und ein längliches, ovales, unten spitz zulaufendes Schild in der Linken Hand, dass ihn ein wenig an die Krieger der Normannen erinnerte. Auf dem Rücken trug jeder ein Schwert, wovon er aus dem Winkel nur den Griff erkennen konnte. Ohne Zweifel sahen diese Männer beeindruckend aus, und er fühlte sich ein wenig unbehaglich. Doch konnte er sich hier nicht unsicher geben. Er wusste nicht warum, aber er spürte, dass sie alle nur auf ihn gewartet haben.
„Lang lebe Lord Gor“, kamen die Stimmen seiner Soldaten wie eine Welle über ihn während sie sich alle ihr Pilum mit der rechten Hand, die zu einer Faust geballt war auf den Brustpanzer schlugen.
Sichtlich beeindruckt und ohne sich weiter auf die Soldaten zu konzentrieren schritt er den Gang entlang auf den Thron zu, an dem schon zwei Männer warteten. Sie waren beide in lange, schwarze Gewänder gehüllt, deren Seiten mit orange-roten Flammen geziert waren. Durch die großen Fenster an den Wänden drang das grelle Sonnenlicht ein, das sich in den Rüstungen seiner Krieger reflektierte.
„Seid gegrüßt mein Lord“, begrüßte ihn der sichtbar ältere Mann und streckte ihm freundschaftlich die Hand entgegen. Jack konnte sich nun erinnern, dass dies der Berater Gor’s war. Sein Name war Maximus und wenn jemand als Stratege gelten konnte, dann er. Seine langen grauen Haare lagen in Wellen über seinen Schultern und riefen einen weisen Eindruck hervor. „Ihr seid endlich zurück gekehrt.“
„Seid gegrüßt, Maximus.“ Sein Blick wandte sich nach rechts auf den zweiten, wesentlich jüngeren Mann. Er hatte kurze schwarze Haare und ein Schwert an der Seite in einem Halfter hängen. Seine harte Gesichtszüge zeigten schon, wie viel Erfahrung er bisher im Kampf sammeln durfte.
„Hallo Novolus.“
Der junge Mann musterte ihn eindringlich, bis er ein wenig sein Gesicht verzog. „Begrüßt man so einen alten Freund?“, fragte er ihn unverblümt und zog ihn in eine freundschaftliche Umarmung, was ein leichtes Schmunzeln in das Gesicht des alten Beraters rief.
„Wir haben lange auf eure Rückkehr gewartet, mein Lord“, wand sich nun Maximus wieder an ihn. „Auch wenn ihr zweifelsohne einen neuen Körper habt, und viele Erdenjahre vergangen sind. Euch hat noch jemand vermisst.“ Grinsend klatschte der alte Mann einmal in die Hände, worauf eine Seitentür des Thronsaals aufschwang, und ein beeindruckendes Wesen auf Jack zu rannte. Es war eine Art Hund. Genau konnte Jack es nicht sagen. Er hatte eine große kräftige Statur und zottiges schwarzes Fell. Alleine ohne den Kopf ging ihm das Tier schon bis zur Hüfte. Für die meisten Menschen dürfte der Anblick eines solchen Höllenhundes, anders konnte man ihn einfach nicht bezeichnen, einen Herzinfarkt hervorrufen. Doch Jack spürte eine ungewisse Vertrautheit zu diesem Tier. Seine Augen glühten bedrohlich, ein Tanz der Flammen spielte sich in seinen Pupillen ab, als der Hund vor ihm stehen blieb. Jack ging auf die Knie und blickte dem Tier genau in die Augen. Man konnte merken, dass ihn das Wesen neugierig musterte und kurze Zeit später das Band akzeptierte, dass noch immer zu seinem Vertrautem Gor bestand. Das Tier hatte sich an Jacks Vorgänger gebunden und war nun sichtlich erfreut, seinen Herrn wieder zu haben. Das veränderte Aussehen schien ihn dabei nicht zu stören. Schwanz wedelnd rieb das Tier seinen Kopf an Jack und lies sich genüsslich den Nacken kraulen. Sein Vorgänger hatte einen äußerst seltsamen Sinn für Humor und dem Tier den Namen Kerberos gegeben. Eigentlich der Name des Höllenhundes, der die Tore zur Unterwelt bewacht, aber irgendwie fand Jack den Namen auch passend.
Als Jack sich wieder erhoben hatte, blickte er sich noch einmal in der Halle um. Über dem Thron prangte ein riesiges Wappen. Eine Tatze mit je einem Feuerkranz an der Seite die sich spielerisch zu zwei Flügeln zusammenfügten. Als er sich noch einmal zu dem langen Gang der Wachen umdrehte, rief er ihnen noch ein lautes ‚Wegtreten’ entgegen, und die Soldaten entfernten sich mit lauten Schritten aus der Halle. Nur zwei platzierten sich zur Linken und Rechten des feurigen Throns und noch mal zwei an den Flanken des Eingangs der Halle.
„Ist Abrakahl wieder erwacht, mein Lord?“ Der alte Mann musterte ihn neugierig.
„Ja. Er ist wieder am leben.“
„Wann werden wir uns seinen Truppen anschließen? Eure Truppen sind bereit für den Kampf, Lord Gor.“
„Zu erst einmal würde ich es begrüßen, wenn ihr beiden mich mit ‚Jack‘ anredet. Lasst wenigstens ihr beiden das Lord weg. Zum anderen werden wir uns nicht Abrakahl anschließen.“
„Aber mein Lord, Jack“, Novolus wirkte sichtlich nervös, „wir dachten ihr kämpft an seiner Seite?“
„Die Zeiten haben sich geändert. Ich bin nicht mehr der Diener von diesem Bastard. Ich konnte mich seiner Knechtschaft entziehen. Habt ihr ein Problem damit?“ Jack zog fragend eine Augenbraue nach oben und musterte seinen neuen alten Freund.
„Natürlich nicht. Wir dienen nur euch. Wie ist euer Plan?“
„Wir werden uns gegen ihn richten. Momentan gibt es für euch noch nicht viel zu tun. Ich muss bald wieder zurück und suche hier nach Dingen, die ich für den Kampf benötige. Außerdem habe ich nicht mehr alles in Erinnerung rufen können, was mein Wissen anbelangt und meine Fähigkeiten. Ihr müsstet mir ein wenig auf die Sprünge helfen.“
„Gewiss, mein Lord.“ Der alte Mann klatschte zweimal in die Hände, und eine leicht bekleidete Dienerin kam auf den Thron zu. Ihr Körper war nur durch leichte Schleier verhüllt und ließ jede Kontur und mehr Haut als nötig durch den dünnen Stoff dringen. Sie hatte ziemlich dunkle Haut, und ihre Bewegungen wirkten einfach nur fließend. Mit einem leichten Knicks bleib sie vor ihm stehen und öffnete eine kleine verzierte Schatulle aus schwarzem Stein.
„Catena Phlegeton, mein Lord. Wir haben sie all die Jahre für euch aufbewahrt.“ Mit geweiteten Augen betrachtete Jack den Anhänger, der an einer stählernen Kette befestigt war. Es war eine Art schwarzes Pentagramm, in das sich feine Flammen eingewoben hatten. Die Kette war seinem Wissen nach unzerstörbar, weder Magie noch pure menschliche Gewalt könnte ihr Schaden zu fügen.
„Ich werde euch später in eure Waffenkammer führen und eure Ausrüstung bereit legen, Jack.“ Der junge Mann blickte ihn erwartungsvoll an. „Aber ich bin mir sicher, ihr wollt euch ein wenig ausruhen. Eure Konkubinen stehen euch zur Verfügung.“
Jack bleib für einen Moment der Mund offen stehen, was seinen Gegenüber zu einem breiten Grinsen veranlasste. „Meine was?“
„Eure Konkubinen. Ich bin mir sicher, ein wenig Spaß dürfte euch nach der Reise gut tun.“
„Nein, nein.“ Jack hob abwehrend die Hände. „Schickt die Mädels wieder weg. Ich benötige nichts in der Richtung.“ Noch vor ein paar Monaten hätte sich Jack für solche Worte selbst geohrfeigt aber die Zeiten hatten sich tatsächlich geändert.
„Ihr habt eine Auserwählte gefunden?“
„In der Tat. Also keine Konkubinen für mich. Zeigt mir das Schloss.“
So führten seine beiden treuesten Diener ihn durch das Schloss. Es war wirklich gigantisch. Zwar nicht ganz so groß wie Hogwarts aber immerhin ein beachtliches Bauwerk. Die Fenster in den Gängen brachen das Licht wie riesige Kristalle und erhellten das Mauerwerk in den Gängen. Der weiße Marmor schimmerte in der Sonne und wirkte wie ein gigantisches weißes Meer. Ausnahmslos alle Beschläge an den Türen und Fenstern waren aus feinstem Gold verarbeitet und drückten die Macht des Herrschers dieses Landes noch deutlicher aus.
„Maximus“, unterbrach Jack den alten Mann in seinen Erklärungen. „Bevor ich durch den Schleier getreten bin, hörte ich Stimmen. Eigentlich war es mehr eine Art Geflüster. Was war das?“
Lächelnd neigte der grauhaarige sein Haupt und schritt weiter neben ihm den weiten Gang entlang. „Das, mein Lord, waren wohl die Echos verblichener Seelen. Längst verstorbene Menschen, die sich in unser Reich verirrt haben.“
„Dieselben die in den Kokons gefangen waren?“
„Exakt. Seit euer Vorgänger von uns gegangen ist, ist niemand mehr in unsere Welt gekommen. Auf jeden Fall niemand von dem wir wüssten. So sind unsere Energiereserven allmählich zur Neige gegangen. Einige eurer Untertanen haben mit der Zeit gelernt Ersatz zu finden. Wir beziehen inzwischen unsere Energie aus der Natur selbst.“
„Also benötigt ihr nicht mehr die Sterblichen?“
„Nein.“
„Wie groß ist dieses Reich eigentlich?“
„Ein gute Frage. Kommt mit.“ Maximus führte ihn eine lange steinerne Wendeltreppe empor. Im Gegensatz zu Hogwarts waren in diesem Schloss die Wände nicht von Gemälden geziert. Nur riesige Fenster und Wandteppiche sorgten dafür, dass das Gemäuer nicht allzu trist wirkte. Am Ende fand sich Jack mit seinen beiden Begleitern auf einem Turm wieder, dessen Rand von Zinnen umgeben war. Die Aussicht war beeindruckend. Vor ihnen lag der Wald, den Jack auf seinem Weg zum Schloss überflogen hatte. Zu seiner Rechten entdeckte er die gigantische Stadt wieder. Hinter den ersten kleineren Hütten stachen ihm immer mehr größere, komplexere Gebäude ins Auge. Aus den Schornsteinen quoll dichter Rauch, doch nichts deutete auf eine technologische Industrie hin.
„Euer Land erstreckt sich soweit ihr sehen könnt und noch ein wenig weiter. Dies ist die Hauptstadt von Phleget, Baltor. Natürlich existieren in Phleget noch weitere Städte. Ishgur, das Land der Zwerge und das Reich der Elfen, Moltan, steht nach wie vor in einer Allianz zu uns. Eure Untertanen werden begeistert sein, dass ihr wieder bei uns seid, genau wie eure verbündeten.“
Jack schloss für einen Augenblick die Augen. Das waren eindeutig sehr viele Informationen auf einmal. Zwergen, Elfen, seine Untertanen. Irgendwann bräuchte er ein wenig Zeit zum verschnaufen um diese ganzen Dinge zu verdauen die wie ein Haufen tollwütiger Trolle in seinem Kopf Limbo tanzten.
„Sie sehen alle menschlich aus? Meine Untertanen, meine ich.“
„Die meisten von ihnen sind Menschen. Menschen, die dem Tod entgehen wollten und sich hierher verirrt haben. Keinem ist es möglich in die Welt der Menschen zurück zu kehren. Auf jeden Fall nicht ohne euch. Und seit tausenden von Jahren ist niemand mehr zu ihnen gestoßen aus ihrer Welt. Das hätten wir mitbekommen.“
Jack grübelte einen Moment in seinen Erinnerungen. Es war seltsam, soweit er sich in Hermines Gedankenwelt zurecht fand, musste wenigstens eine Person vor etwa zehn Jahren in dieser Welt angekommen sein. Doch vermutlich war dieser Sirius schon tot, als er durch den Schleier fiel. Im nächsten Augenblick spürte er auch schon die Hand von Novolus auf seiner Schulter, der wie er in die Ferne blickte und den Ausblick bewunderte.
„Ich werde dir helfen, deine Fähigkeiten wieder vollkommen auszubauen. Wir werden morgen beginnen, dein Kampftraining und deine magischen Fähigkeiten zu trainieren.“
„Ich habe nicht viel Zeit. Meine Freunde werden sich Sorgen machen. Ich muss so schnell wie möglich zurück.“
„Jack, du bist der Herrscher dieser Welt. Du alleine bestimmst wie bald du zurück gelangst. Wenn du es wünschst, wird nicht mal eine Minute der irdischen Zeit vergehen bis du wieder zurück kehrst.“
Jack zog überrascht eine Augenbraue nach oben und musterte seinen Freund. So weit er sich an die Zeit Gor’s erinnern konnte, war dieser junge Mann der engste Vertraute seines Vorgängers, und er wusste, er könne ihm mit seinem Leben vertrauen.
„Das hoffe ich. Hermine wird mir das Fell über die Ohren ziehen wenn nicht.“
„Dein Weib? Ich spüre ein enges Band zwischen euch.“ Novolus schaute ihm tief in die Augen und grinste im nächsten Augenblick. „Du hast dich mit ihr verbunden?“
Jack musterte ihn misstrauisch. „Ich glaube ich kann dir nicht ganz folgen.“
Doch es war Maximus der nun mit der Erklärung fortfuhr. „Der goldene Bund. Du hast einen Tempel der Noldorianer gefunden. Eure Seelen haben sich verbunden.“
„Woher weißt du...“
„Ich sehe es in euren Augen, mein Lord. Wir freuen uns schon sie kennen zu lernen.“
Jack musste grinsen, als er sich wieder der Aussicht zuwandte. Sein Blick streifte wieder den Wald, dessen saftiges Grün ihm kräftig entgegenstrahlte. Das Geäst der Bäume wogte in leichten Windzügen, als sein Blick an einer kleinen Rauchsäule hängen blieb. „Was ist das dort, Maximus?“
Der alte Mann strich sich nachdenklich durch den Bart, und erst jetzt viel Jack die Aura auf, die ihn und den jüngeren Mann umgab. Sie waren mächtig aber nicht im entferntesten denen der Zauberer ähnlich. Er wusste genau, dass er hier zwei Dämonen gegenüber stand. Doch warum sollte er besorgt sein, war er doch selbst inzwischen auch nicht mehr so menschlich, wie es einst der Fall gewesen war.
„Es scheint, als wäre dort jemand im Wald. Die Menschen aus dem Dorf gehen nicht so tief in den östlichen Teil. Sie fürchten die dunklen Kreaturen, die sich dort aufhalten. Es wird ein Eindringling sein. Ich schicke sofort einen Trupp los.“
„Nein warte.“ Jack hob gebieterisch die Hand und sah seinen Berater von der Seite her an. „Ich werde persönlich gehen. Seht es als erstes Training. Wenn ich morgen Mittag nicht zurück bin, schickt die Wachen hinterher.“
Die beiden nickten ihm zu, als er sich von ihnen ab wand und auf die Tür des Turmes zu schritt. An der Tür selbst drehte er sich unvermittelt um, rannte auf die Brüstung zu und sprang mit einem Satz über die Zinnen. Die beiden Männer beobachteten das Schauspiel amüsiert.
„Er ist wieder zu Hause.“
„Mhm, und wie es scheint so lebendig wie nie zuvor.“

Jack landete direkt auf einer Lichtung und hatte nur Sekunden später seine menschliche Gestalt wieder angenommen. Das Blattwerk der Bäume raschelte, doch war hier niemand zu sehen. Die Feuerstelle lag direkt vor ihm, und das platt gedrückte Gras verriet ihm, dass hier jemand sein Lager aufgeschlagen hatte. Über dem Feuer steckte ein Tier an einem Spieß und grillte vor sich hin. Allzu weit konnte der vermeintliche Eindringling nicht sein, und so blickte er sich um. Nichts war zu sehen, was irgendwie verdächtig aussah, bis Jack das Knacken eines Astes hinter sich wahrnahm. Erschrocken schnellte er herum, doch das Letzte was er sah, war eine Art Knüppel bevor sein Sichtfeld schwarz wurde.

Als das Licht zurück kehrte, drehte sich die gesamte Welt. Auf jeden Fall hatte Jack dieses Gefühl, dass sich bestätigte als er die Augen öffnete. Ein pochender Schmerz durchdrang seinen Schädel vom Hinterkopf aus und pulsierte stetig. Erst als er nach der Beule greifen wollte, merkte er, dass irgendetwas anders war. Sein Kopf befand sich unter ihm und nun spürte er auch ein festes Seil, dass um seine Füße gebunden war. Kopfüber hing er von einem Baum, den er momentan nur in kreisförmigen Bewegungen wahrnahm. Die morgendliche Dämmerung drang nur leicht durch das Geäst über ihm, und vor dem Glimmen des Feuers konnte er die Umrisse eines Mannes sehen, der sich ihm zuwandte.
Jack hatte das merkwürdige Gefühl in einen Spiegel zu blicken. Dichte schwarze, strähnige Haare verbargen einen Dreitage-Bart und Gesichtszüge, die seinem Zwillingsbruder gehören könnten. Nur waren seine Haare inzwischen ein gutes Stück länger dieser Mann um einige Jahre älter, was durch die tiefen Augenringe hervorgehoben wurde. Er wusste sofort, wen er hier vor sich hatte. Die Berichte seiner Freunde und nicht zuletzt Hermines Erinnerungen hallten in seinem Kopf wieder, und so wollte er seinen Angreifer erst einmal nicht angreifen. Obwohl er auch in dieser Position ein leichtes Spiel gehabt hätte. Ächzend ließ er seine Arme wieder nach unten an seinem Kopf vorbei fallen, bis sich der Mann direkt vor ihn kniete und ihm in die Augen starrte.
„Wer bist du, Kleiner? Und vor allem was bist du?“ Die Stimme des Mannes klang müde und doch stark und durchdringend.
„Wer will das wissen?“
„Es ist unhöflich, auf eine Frage mit einer Gegenfrage zu antworten. Hat dir deine Mutter keine Manieren beigebracht?“
„Ich denke, es ist auch unhöflich, einen fremden mit einem Knüppel niederzuschlagen und an einem Baum aufzuhängen. Aber um deine Frage zu beantworten, ich bin Jack. Könntest du mich vielleicht hier runterlassen?“
„Für wie blöd hältst du mich? Ich bin hier im Totenreich und soll dir vertrauen? Vor allem hab ich gesehen wie du dich gestern verwandelt hast.“
„Du bist in keinem Totenreich und es wäre gesünder für dich, mich freiwillig runter zu lassen.“
Der Mann lachte herzhaft auf und sah amüsiert auf Jack hinab. „Vielleicht hast du die Lage noch nicht erkannt, Kleiner. DU hängst hier am Baum, und ICH habe deinen Zauberstab. Auch wenn die Dinger hier scheinbar nicht funktionieren.“
„Sagst du mir wenigstens deinen Namen?“
„Später vielleicht.“
„Wie lange bist du schon hier, seit du durch den Schleier gefallen bist?“
Die Augen des schwarzhaarigen Mannes weiteten sich, als er sich erneut zu ihm hinunter beugte. „Du warst auch im Ministerium?“
„Ja.“ Jack grinste ihn an. „Und wenn du ganz lieb zu mir bist, bringe ich dich wieder nach Hause.“
Fragend musterte der Mann sein baumelndes Opfer und trat einen Schritt zurück, als er sich nachdenklich durch das stoppelige Gesicht fuhr. „Warum sollte ich dir trauen?“
„Ganz einfach. Weil ich dich noch nicht getötet habe, Sirius.“


Hat mal wieder länger gedauert. Tut mir echt leid. Aber viel Stress und naja, das übliche halt. Ich nehme miraber lieber länger Zeit und liefer euch was gutes (wie ich hoffe) als schnell mal was hin zu knallen und bullshit zu fabrizieren der euch und mich nicht vollstädnig zufrieden stellt. Ich denke das ist verständlich oder?
Aber bei nur drei Kommis denke ich nicht, dass ihr soo sehnsüchtig gewartet habt. Aber ich denke dieses Chap verdient einige Kommis. Ich würde mich auf jeden Fall freuen. Also, belohnt oder bestraft mich. Ganz wie ihr möchtet.
Viele Grüße von eurem Shag


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