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Fanfiction

Harry Potter and the Legions of Chaos II - Age of Gods - Awakening

von Shag

Harry Potter and the Legions of Chaos II – Age of Gods


Inhaltsangabe:
Fortsetzung von LoC1 - A new Menace.....Also vorher den ersten Teil lesen.
Jack hat sich in der Welt der Zauberer gut eingelebt und ist gemeinsam mit seinen neuen Freunden in einen Krieg geraten dessen Ausmaße bislang noch nicht zu erahnen sind. Auch wenn die Meisten von ihnen im letzten Kampf gegen Voldemort geglänzt haben, sehen sie sich nun einer noch größeren, tödlicheren Herausforderung gegenüber. Doch eines steht fest: Ihr Gegner kennt keine Gnade, genau so wenig wie die Götter an seiner Seite.
Wird Jack es schaffen seine Kräfte vollends unter Kontrolle zu bekommen und seinen ehemaligen Meister besiegen können. Oder ist die dunkle Seite doch stärker?

Vorwort:
Alle Charaktere aus dem Harry Potter Universum gehören nicht mir. Sie entspringen dem Köpfchen und der Feder von J.K.Rowling. Ich verdiene weder Geld noch Blumentöpfe mit dem was ich hier schreibe also bitte verklagt mich nicht. Das Einzige was ich als Lohn zu erwarten habe, wenn die Leser gnädig sind, sind vielleicht ein paar Kommentare.
Die Story ist ab 16 Jahren geratet......ich denk das dürft passen. Wenn nicht...heult doch 

1. Awakening

Ein heftiges Gewitter tobte und ließ die Nacht mit Blitzen durchzucken. Gewaltige Donnerstöße ließen das Herz des jungen Mannes erbeben, der sich den Weg an dem matschigen Pfad entlang bahnte. Schlamm spritze auf und heftete sich an den Saum seines Umhanges, der im Sturm flatterte. Das schwarze Haar hing triefend in sein Gesicht und wischte einzelne Blutspuren hinfort.
Wie er an diesen Ort gekommen war, konnte er nicht genau sagen, doch das Unwetter nahm nur noch mehr zu. Inzwischen war Jack in einer schmalen Seitengasse angelangt, die nur noch von zwei flackernden Laternen beleuchtet wurde. An den Wänden klebte Blut, das langsam auf den Boden tropfte und sich mit dem schmutzigen Wasser vermischte. Man konnte den leicht metallischen Geruch in der Luft geradezu herausschmecken. Behutsam setzte er einen Fuß vor den anderen und merkte erst jetzt, dass er auf leichten Widerstand unter seinen Füßen traf. Bei näherem Hinsehen wurde ihm übel, und nur knapp konnte er den Brechreiz unterdrücken, als er auf verstümmelte Körperteile hinabblickte. Langsam verfolgte er die Seitenstraße weiter und konnte inzwischen schon von weitem einen Mann sehen, der ihm den Rücken zugewandt, über irgendetwas gebeugt war. Schmatzende Geräusche drangen durch das Donnergrollen der Nacht, als er sich der Person immer mehr näherte.
Ruckartig hatte dieser Mann, seinen Kopf in Jacks Richtung gedreht. Es war kein Gesicht, wie er es von normalen Menschen kannte. Es war eher eine Fratze, an deren zu langen Zähnen noch mehr Blut abperlte. Erst jetzt erkannte er, über was dieses Wesen gebeugt war. Es war ein Mensch, kaum älter als zwanzig Jahre. Nur an seinem Gesicht konnte er erkennen, dass es Harry war. Er war Jack ein guter Freund geworden und lag nun völlig ausgeweidet vor ihm im Schlamm. Die tief schwarzen Augen starrten ihn für kurze Zeit an, ehe er mit einem Satz an die Hauswand sprang und sich weiter zurückzog. Dieses Wesen landete genau vor einer Art Thron, der nur aus Knochen zu bestehen schien. Zwei weitere Personen standen wir eine Leibgarde davor und erwarteten ihn scheinbar schon. Erst jetzt wurde ihm bewusst, um welche Personen es sich dabei handelte. Seine vermeintlichen Geschwister, die Götter des Chaos. Bokzar, Mnbul und Alzar schauten ihm erwartungsvoll entgegen, als ein weiterer Blitz die Seitengasse etwas mehr erhellte und den Blick auf den knochigen Thron frei gaben. Ein älterer Mann mit langen, lockigen, weißen Haaren und einem kurzen Vollbart schaute auf ihn herab, bis im nächsten Moment sein Gesicht wieder von Schatten eingehüllt war.
Sein Herz schlug schneller, wusste er doch, dass seine Kräfte gegen diese Personen nicht viel ausrichten konnten.
„Gor“, sprach der alte Mann auf seinem Thron in ziemlich rauer und tiefer Stimme. „Endlich kehrt mein letzter verlorener Sohn an meine Seite zurück.“
Ein weiterer Blitz durchzuckte die Nacht, als Jack auf seinen Knien zusammenbrach und die Hände vor sein Gesicht schlug. Er war nicht mehr im Stande irgendetwas zu tun. Nur Angst füllte noch sein Herz aus.
„NEEEEEIIIIIIIIIINNNNNNNN!“

Hastig schlug Jack die Augen auf. Fahles Mondlicht drang durch das Fenster und erhellte einen Teil seiner Gemächer. Langsam tastete er seinen Körper ab nur um festzustellen, dass er alles nur geräumt hatte. Sein Bett war zerwühlt und deutete auf einen mehr als unruhigen Schlaf hin. Langsam stand Jack auf und bewegte sich auf wackligen Beinen auf den Spiegel zu, der in der Nähe seines Bettes an der steinernen Wand hing. Das Mondlicht wurde ein wenig in ihm reflektiert. Nicht sehr stark, aber es genügte, um sich darin spiegeln zu können. Schwer atmend blickte er in sein eigenes Gesicht. Der Anblick erschreckte ihn ein wenig, sodass er sich auf der Kommode unter dem Spiegel erst einmal mit seinen Händen abstützen musste. Langsam richtete er sich wieder auf und fuhr sich noch einmal mit der Hand durch seine Haare, als ihm der Atem stockte. Ein weiteres Gesicht war in eben diesem Spiegel aufgetaucht und zeigte Hermine, die hinter ihm stand. Langsam drehte er sich um und wollte schon auf sie zugehen, als er erschrocken einen Schritt zurückwich. Ihr Gesicht war völlig blass und ihre Körperhaltung deutete eher auf eine leblose Person hin. Die Augen waren völlig weiß und starrte ihn unverhohlen einfach nur an. Ihr Körper war teilweise mit Schlamm beschmiert und ihr Nachthemd hing schief und zerrissen an ihrem Körper herunter. Hermines Stimme klang kratzig und rau. Es war nicht mehr die warme, liebevolle Stimme, die immer eine beruhigende Wirkung auf ihn hatte. Es war nicht mal mehr als ein flüstern.
„Der Krieg hat begonnen, Gor. Komm zu uns zurück.“

****************************************************************

Schweißgebadet wachte Jack in seinem Bett auf und merkte, wie die Sonne leicht in seinen Augen kitzelte. Leichtes Morgenrot hatte den nur mäßig mit Wolken verhangenen Himmel bedeckt. Heftige Atemstöße entkamen seiner Kehle als er sich erschrocken in seinem Bett aufrichtete. Wie schon so oft schmerzte sein Kopf; der Morgen tat ihm nicht so gut wie er es gerne gehabt hätte. Ein Duft stieg ihm in die Nase, der ihn immer wieder aufs neue Betörte. Er konnte diesem Duft eigentlich nur einer Person zuordnen, was ihn ungemein beruhigte. Er war ziemlich froh, hier neben seiner Freundin aufzuwachen, wusste er doch nicht wie er es in sein Bett geschafft hatte. Vor allem war er beruhigt, diesen Alpträumen endlich entronnen zu sein. Der Abend zuvor war doch viel zu anstrengend gewesen. Der Krieg hatte begonnen. Mit einem bombastischen Schlag hatten ihre Feinde, die Legionen des Chaos, ein neues Zeitalter eingeläutet und aufs Neue eine ganze Stadt in Schutt und Asche gelegt.
Apathisch saß er kerzengerade im Bett und merkte nur beiläufig, wie eine weiche Hand seine Wange entlang strich. Rehbraune Augen schauten ihn liebevoll an und gaben ihm das Gefühl von Sicherheit.
„Schh, du hattest einen Alptraum.“
Jimmy schlief noch auf seinem Schrank. Eigentlich schlief er immer, wenn er nicht gerade dabei war zu fressen, mit Jack Quatsch zu machen oder irgendjemanden zu ärgern.
„Wie komme ich hierher?“
Ihr Gesichtsausdruck wurde ein wenig ernster, als sie weiter mit ihm sprach. „Du bist Zusammengebrochen, als wir Snape und ein paar andere vom Orden in den Krankenflügel gebracht haben. Was ist mit dir passiert?“
Erst jetzt fiel ihm auf, dass er nur noch eine Shorts trug. An Hogsmeade konnte er sich noch verschwommen erinnern. Der Rest war allerdings irgendwie verschwommen. „Na du weißt ja, das Übliche. Ein paar Schwarzmagier, ein paar Flüche, ein wenig Krieg.“
„Jack, du kannst mich nicht anlügen, hast du das vergessen?“ Inzwischen klang Hermine schon ein wenig strenger und schaute ihm tief in die Augen.
„Ach was weiß ich.“ Er mochte es noch nie, wenn man einen zu großen Aufstand um ihn machte. Deshalb hatte er gestern Abend auch noch nichts gesagt. Er war sich aber auch ziemlich sicher es noch in sein Bett zu schaffen. „Ich hab’ gespürt wie Abrakahl erwacht ist. Hab’ ich euch ja erzählt. Dazu noch fünf oder sechs von diesen verdammten Flüchen und du hast einen guten Muskelkater.“
Erschrocken hatte sie sich im Bett aufgerichtet. „Was für Flüche?“
„Na diesen bekloppten Crucio Fluch. Kann höllisch weh tun. Und ich glaub’ ich hab mir eine Massage verdient.“ Ein schmutziges Grinsen entfuhr seinem Mund als er seinen Kopf auf ihren nackten Bauch legte.
„Warum um Himmels Willen hast du gestern nichts gesagt? Wir hätten dich sofort zu Poppy gebracht. Sechs Folterflüche hintereinander. Damit ist doch nicht zu spaßen.“
„Mhm, genau deshalb habe ich nichts gesagt. Bekomm’ ich nun meine Massage oder nicht?“
„Du gehst nach dem Frühstück sofort in den Krankenflügel.“ Langsam begannen ihre Hände, an seinem Rücken zu arbeiten.
„Jawohl Ma’am. Möchtest du reden; über gestern meine ich? Wir haben viele Leute verloren.“
„Ich weiß. zweiundzwanzig Tote auf unsere Seite. Dreizehn schwer Verletzte, abgesehen von den Menschen in der Stadt, die nicht gekämpft haben. Das kann so nicht weiter gehen.“
„Weiter oben.“ Jack stöhnte einmal kurz auf, bevor er auf ihre Aussage näher einging. „Ich sage dir das nicht gerne. Aber ich glaube es hat gerade erst richtig angefangen.“
„Und mit ein paar Schülern reden wir heute noch ein ernstes Wörtchen.“ Jack wusste sofort, was sie meinte. Vier ihrer Schüler waren scheinbar auf verbotene Weise zu ihnen appariert, um ihnen im Kampf beizustehen. Eigentlich wäre das schon ein Grund sie von der Schule zu werfen.
„Seid nicht zu streng mit ihnen. Greg hat gestern seinen Vater verloren. Und die Bilder, die sie sehen mussten, waren wohl Strafe genug für sie.“
„Jack?“
„Mhm?“
„Ich mache mir Sorgen um dich.“
„Keine Angst, ich bin nur ein wenig geschlaucht und steh noch leicht neben mir. Es geht mir gut.“
„Das meine ich nicht.“ Hermine schnaufte hinter ihm noch einmal durch, ihr warmer Atem wirkte irgendwie beruhigend auf ihn, sodass er sich vollkommen entspannen konnte. „Ich meine, vor nicht allzu langer Zeit hast du noch Mühe gehabt, einen Salzstreuer mit Kraft deiner Gedanken zu bewegen. Wenn du jetzt einen Alptraum hast, bebt das ganze Zimmer.“
„Ich weiß. Ich spüre diese Macht in mir und habe Mühe, dass sie nicht Besitz von mir ergreift. Ich muss diese Kette finden. Wo immer sie auch ist.“

Es war ungefähr halb acht, als Jack mit Hermine die große Halle betrat. Seine Beine fühlten sich immer noch sehr wacklig an, was aber scheinbar niemandem auffiel. Von den Ereignissen der letzten Nacht hatten die Schüler wahrscheinlich noch nichts mitbekommen. Den vier Ausreißern wurde verboten, über die Ereignisse zu sprechen, und die Zeitungen waren noch nicht angekommen. Doch sollte sich dieses Thema, wie zu erwarten war, zum Gesprächsstoff Nummer eins entwickeln. Spätestens nachdem Dumbledore den Schülern nach dem Frühstück in groben Auszügen von den Ereignissen berichtet hatte, war die komplette Halle von einem lautstarken Gemurmel durchzogen. Ein wenig Aufheiterung entstand, als Dumbledore noch auf ein Anliegen der Vertrauensschüler zu sprechen kam. Scheinbar haben sich vereinzelte Schüler bei ihnen gemeldet, die Angst vor einem streunendem Wolf haben, der sich im Schloss aufhält. Sie waren sichtlich beruhigt zu hören, dass dieses Tier zahm ist und ihrer Professorin Granger gehörte. Auch wenn Jack fast sein Tee aus der Nase gelaufen wäre, als er das gehört hatte.
Den ganzen Tag sprach niemand mehr über etwas anderes als den Angriff auf Manchester. Sogar unter Jacks Kollegen war es nicht anders. Die Sorgen waren besonders jetzt am ersten Tag nach diesem Massaker ziemlich groß. Besonders die begründete Befürchtung, dass Abrakahl, der Herrscher der Chaos Legionen, wieder erwacht war, sorgte für Aufregung auch wenn niemand wirklich etwas mit dem Namen anfangen konnte. Jack spürte seine Nähe seit gestern Abend. In Gedanken machte er sich eine Notiz, seine Okklumentik Übungen weiter zu verstärken. Er wusste von Harry, dass er zu Voldemorts Zeiten dasselbe Problem hatte, und ihm diese Übungen helfen würden.
Den weiteren Schultag konnte er sich nicht wirklich konzentrieren. Die Ereignisse der letzten Nacht und seine körperliche Verfassung machten ihm doch mehr zu schaffen, als er befürchtet hatte.
Gegen vier Uhr stand er nun mit Harry und Hermine im Büro des Schulleiters. Greg, Marla, Amy und Vivianne saßen Dumbledore gegenüber während Jack sich mit Fawkes vergnügte. Dumbledore hatte gerade seine Standpauke beendet weshalb die Gesichtsausdrücke der vier Schüler alles andere als Glücklich aussahen. Einem Schulverweis konnten sie gerade noch entgehen. Hauspunkte gingen allerdings in hoher Anzahl flöten.
„Professor Orwood“, fuhr Dumbledore nun fort, „hat sich bereit erklärt die Art ihrer Bestrafung selbst zu gestalten.“ Harry und Hermine schauten ihn mit fragenden Mienen an, worauf Jack ihnen nur zuzwinkerte. „Ich denke Sie alle werden das nächste mal gründlicher darüber nachdenken eine solche Dummheit zu begehen. Sie werden sich morgen früh um sechs Uhr in der Eingangshalle einfinden. Einzelheiten erfahrt ihr dann. Ihr könnt jetzt gehen. Ach ja, kommen Sie in gemütlicher Kleidung,“ fügte der Schulleiter noch hinzu.
Sichtlich geknickt und doch erleichtert verließen die Schüler das Büro des Schulleiters, während ihnen Dumbledore bedeutete noch zu bleiben. Das zwielichtige Sonnenlicht, dass durch die Fenster trat, brach sich in einigen kleinen Instrumentarien, die im Raum auf kleinen Tischen verteilt standen.
„Was hast du mit ihnen vor, Jack?“ Harry wirkte ziemlich neugierig. Skeptisch verfolgte er Jacks Blick der eine Elster verfolgte, die vor dem Fenster ihre Kreise zog. Ein belustigtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er erst Dumbledore und danach Hermine und Harry taxierte.
„Sie werden die nächsten zwei Monate mein Trainingsprogramm mitmachen. Die vier wollten Action, jetzt bekommen sie Action.“
„Ich hoffe sie lernen die Lektion“, erwiderte Harry mit einem undeutbarem Gesichtsausdruck.
„Urteile nicht zu hart über sie, Harry.“ Dumbledore resignierte kurz bevor er weiter sprach. „Ich kenne mindestens zwei in diesem Raum die in dem Alter nicht besser waren. Von mir einmal abgesehen. Woher hast du von dem Anschlag gewusst, Jack?“
„Mr. Travis hat mir berichtet, dass irgendetwas in dieser Nacht geschehen würde. Scheinbar hatte er Andeutungen von seiner Familie zu den Vorhaben gehört. Kurz darauf habe ich einen Brief auf meinem Schreibtisch gefunden. Er war von Bob oder Snape, in dem er mir mitteilte, dass um Mitternacht in Manchester ein Angriff der Legionen bevorstehen würde.“
„Wo wir auch schon beim nächsten Thema wären. Was denkt ihr, wie wir nun mit Severus verfahren sollten?“
„Ganz klar“, fuhr Harry ruhig und doch ein wenig kalt dazwischen bevor jemand etwas sagen konnte. „Er kommt vor Gericht und verbringt den Rest seines Lebens in Azkaban.“
„Nein“, sagte Jack. „Ich weiß was zwischen euch war, und dass er Sie umbringen wollte, Professor. Aber er hat mir inzwischen mehr als einmal wertvolle Informationen mitgeteilt und hätte gestern fast sein Leben für uns gelassen. Auch wenn es euch nicht gefällt, er ist für mich so etwas wie ein Freund geworden. Ich werde nicht tatenlos mit ansehen, wie er in dieses Loch wandert.“
„Ich bin deiner Meinung, Jack.“ Überrascht drehte sich nicht nur Jacks Kopf in Richtung des Schulleiters.
„Ich weiß, dass es für Harry oder Hermine schwer nach zu vollziehen ist aber Severus war mir immer ein guter Freund. Auch wenn er mich schon einmal umgebracht hat, habe ich ihm verziehen. Ich verlange nicht, dass man diese, meine größte Schwäche, versteht aber ich hoffe, dass du es akzeptieren kannst, Harry. Genau so wie es auch andere akzeptieren müssen.“
„Das spielt auch momentan keine große Rolle“, warf Hermine plötzlich ein. „Ich denke wir haben ein größeres Problem als es den Anschein macht.“ Jack wusste genau worauf sie hinaus wollte und wartete nur darauf, dass sie seine Gedanken laut aussprechen würde. „Ich denke der Anschlag gestern war nur ein Ablenkungsmanöver.“
„Wie meinst du das?“ fragte Harry ein wenig irritiert.
„Ist euch nicht aufgefallen, dass unsere Feinde zusammen mit ihren Anführern gestern Nacht zehn Minuten vor Mitternacht verschwunden sind? Jack hat noch keinem etwas davon erzählt“, kurzzeitig schaute sie zu ihrem Freund herüber, „doch ich denke sie haben ihr Ziel erreicht.“
Jack nickte nur und lächelte sogar für einen Moment, bevor sein Gesicht wieder ernstere Züge annahm. „Abrakahl ist wieder am leben.“
„Bist du dir da sicher?“
„Ich bin mir ganz sicher, Professor. Ich spüre ihn. Sie rufen mich zu sich.“
Schweigend streichelte Dumbledore seinen Phönix über das rötliche Gefieder und dachte für einen Augenblick nach. „Zu erst einmal, Jack, nenn mich endlich bei meinem Vornahmen. Wir sind schließlich Kollegen. Es macht mir aber noch etwas anderes Sorgen. Die Anzahl an Soldaten, die auf der dunklen Seite stehen, bereitet mir doch ein wenig Kopfzerbrechen. Ich bin erstaunt wie viele inzwischen zu den Chaoslegionen zählen, und ich bin mir sicher, dass gestern nicht einmal annähernd alle anwesend waren.“
Jack nickte gedankenverloren. „Da haben Sie wohl recht. Mir ist es auch noch ein Rätsel. Ich weiß von Hermine über den Krieg gegen Voldemort bescheid. So leid es mir tut, wenn sich die Geschichte wiederholt, haben wir ein Problem. Abrakahl ist niemand der unvorbereitet in eine Schlacht zieht. Plänkeleien oder kleine Anschläge wird es nicht geben. Die Legionen schlagen hart und in großem Stil zu. Das muss euch jetzt schon bewusst sein.“
„Albus,“ Harry stand inzwischen am Fenster neben dem Schreibtisch und drehte sich bei seinen Worten langsam um. „Ich habe nachgedacht. Ich denke, ich werde die DA wieder zusammen trommeln.“
„Ich glaube, das ist eine gute Idee. Dieser Krieg scheint wirklich Ausmaße anzunehmen, die wir nur schwer abschätzen können. Wir können jeden gebrauchen, der uns irgendwie helfen kann. Da wäre noch etwas.“ Dumbledore schaute langsam von einem zum anderen und versuchte sich scheinbar seine Worte zurecht zu legen. Momentan wirkte er wieder wie ein alter Mann, der schon zu viel in seinem Leben miterlebt hatte. Nicht mehr wie der mächtige Zauberer, der noch gestern Nacht das Schlachtfeld beherrschte.
„Der Minister hat sich mit dem Premierminister der Muggel getroffen. In anbetracht der aktuellen Lage ließ sich dieses Treffen nicht mehr verhindern. Es sieht so aus, als würden die Muggel nun nicht mehr tatenlos zusehen, wie ihre Städte vernichtet und ihre Einwohner getötet werden. Momentan werden Spezialeinheiten der Muggel ausgehoben, die den Kampf für die neue Bedrohung aufnehmen sollen.“
„Soll das heißen, die Existenz der Zauberergemeinschaft wird sich nun den Muggeln öffnen?“ Hermine sah den alten Mann ein wenig besorgt an und erkannte, wie es aussah, die Tragweite dieser Informationen.
„Nicht gänzlich. Der Premierminister konnte nur schwer davon überzeugt werden, die Existenz unserer Gemeinschaft geheim zu halten. Doch er hat sich mit Scrimgeour darauf geeinigt, nur diese Spezialkräfte einzuweihen. Die Existenz einiger Wesen wie die der Drachen oder eines gewissen ‚Feuerteufels’“, bei diesen Worten blickte Dumbledore Jack tief in die Augen, „kann inzwischen niemand mehr leugnen. Aber wir werden mit dieser Gruppe von Muggeln zusammenarbeiten müssen.“
„Das war wohl zu erwarten.“ Harry nickte zustimmend und schien die Worte noch einmal in seinem Kopf Revue passieren zu lassen.
„Der Orden des Phönix“, fuhr Albus fort, „ist eine weitest gehend geheime Organisation, wie ihr wisst. Nicht einmal der Minister weiß mehr über uns als Gerüchte. Doch ich denke, auch wir müssen uns mit den Streitkräften der Muggel auseinander setzen. Ich habe mir überlegt, dass wir vier uns mit dem Premierminister der Muggel und dem Führungsstab seiner Spezialeinheit treffen sollten, um uns mit ihnen abzustimmen. Ohne das Ministerium. Ich bin mir nicht sicher wie sehr das Ministerium für Zauberei schon untergraben ist.“
Jack sah aus dem Augenwinkel wie Harry und Hermine ein wenig widerwillig nickten, als er noch einmal darüber nachdachte, was er eben gehört hatte.
„Hey, Stopp, Al. Warum wir vier? Was sollte ich bitte mit ihnen zu besprechen haben?“
„Nun, Jack, du bist der ominöse Feuerteufel, wenn ich die Zeitung einmal zitieren dürfte. Ich denke nicht, dass diese Tatsache lange verborgen bleiben wird. Ebenso wenig wie die Existenz der anderen drei. Es wäre doch von Vorteil wenn dich sowohl unsere Seite als auch die der Muggel kennen lernen und sehen, dass du kein bösartiger Dämon bist. Das ist vielleicht die beste Möglichkeit zu zeigen, auf wessen Seite du stehst, bevor man dich aus Angst verfolgt.“
So wenig Jack diese Worte gefielen, so sehr musste er sich eingestehen, dass sein Gegenüber recht hatte. „Die vier wissen es schon.“
„Wie bitte?“ Dumbledore legte seine Stirn in Falten. Erst jetzt bemerkte Jack, dass er laut gedacht hatte.
„Die vier Schüler von eben. Sie wissen über mich bescheid. Sie haben mich gestern Nacht ins Schloss kommen sehen und naja...“
„Das erklärt, weshalb sie bei dir waren, als Harry und ich gekommen sind,“ schloss Hermine.
„Sie werden es niemandem sagen. Ich vertraue ihnen.“
„Ich denke auch“, bestätigte ihn Albus. „Es sind gute Kinder. Auch wenn sie schon fast keine Kinder mehr sind. Nur eines noch. Kannst du mir sagen, was genau in der Gasse gestern Nacht geschehen ist, in der sie aufgetaucht sind?“
Jack schaute ihn einen Moment an und dann zu Hermine und Harry herüber, die scheinbar auch auf eine Antwort warteten.
„Es sind einige von den Soldaten aufgetaucht, unter ihnen auch Mr. Travis, der Vater von Greg. Ich weiß nicht wie gut ihr darüber bescheid wisst aber er ist im Sommer vor seiner Familie geflohen. Er hat mir erzählt, dass sein Vater ihn, unter dem Imperius Fluch, gezwungen hat grausame Dinge zu tun. Scheinbar wollte er aus ihm einen treuen Soldaten für die Legionen machen. Gestern Nacht stand er vor uns mit einigen seiner Freunden. Die haben mich und Greg dann auch mit dem Folterfluch belegt, mich sogar ein wenig zu oft.“ Jack schaute kurz zu Dumbledore auf, und wusste nicht ob seine Augen wirklich so glasig waren, wie sie sich anfühlten. „Ich habe ihn getötet“, fügte er kleinlaut an.
„Ich verstehe“, war alles was Dumbledore dazu sagte.
„Nein, das tun sie nicht.“ Jack schüttelte seinen Kopf, starrte jedoch nur zum Boden. Seine Stimme war kaum mehr als ein flüstern. „Der Junge hat alles verloren, was er hatte. Ich denke, wir sollten ein wenig auf ihn und seine Freunde acht geben. So wie ich es herausgehört habe, sind unter den Schülern einige die auf Abrakahls Seite stehen. Nicht nur aus dem Hause Slytherin“, fügte er noch hinzu und schaute Harry eindringlich an.

****************************************************************

Der nächste Morgen kam schneller als erwartet. Wie so oft hatte sich Jack von Hermine weggeschlichen und sie friedlich schlafen lassen. In der Eingangshalle angekommen war er ziemlich überrascht. Seine vier Schüler standen schon bereit und erwarteten ihn. Sie wirkten zwar noch ziemlich verschlafen, aber das würde sich ziemlich schnell ändern.
„Morgen Ladys“, begrüßte er die vier sofort mit einem Lächeln.
„Morgen Professor. Was für eine Strafarbeit haben Sie sich ausgedacht?“
Jack schüttelte lachend mit dem Kopf. „Nicht so negativ. Ich würde es nicht als Strafe sehen. Eher als Gelegenheit. Ich meine, ihr wolltet Action. Jetzt bekommt ihr Action.“ Ihre Minen erhellten sich ein wenig, bis Jack fortfuhr und sie durch das große Schlossportal führte. Kühle Morgenluft zog an ihnen vorüber und bereitete ihm eine wohlige Gänsehaut auf seinen Armen. Das Firmament war leicht rosa gefärbt, und in der Ferne des Waldes konnte man leises Vogelgezwitscher hören.
„Ihr werdet die nächsten zwei Monate jeden Montag, Mittwoch und Freitag um halb sechs hier sein und mich treffen. Zusammen werdet ihr mein Trainingsprogramm mitmachen, was für euch heißt bis um sieben Uhr Laufen. Wer möchte, kann auch gegen Abend ein wenig Krafttraining mit mir machen, aber das ist auf freiwilliger Basis.“
„Das ist nicht Ihr ernst, oder?“ Vivianne schaute ihn genau wie die anderen etwas geschockt an.
„Oh doch, das ist mein voller ernst. Wer kämpfen will muss fit sein. Leider kann ich nichts weiter für euch tun. Wenn ihr aussteigt oder aufgebt, müsst ihr eure Koffer packen. Seid froh, dass ich Professor Granger überzeugen konnte, und ihr nicht ihre Strafe ausbaden müsst. Sonst hättet ihr das gesamt Schloss auf Muggelart geputzt, und das hätte weit mehr als zwei Monate gedauert, glaubt mir.“
Der Morgen war einfach perfekt für einen Lauf entlang des Sees. Die frische Luft tat einfach gut, und die Landschaft lag noch so friedlich wie sonst zu keiner Zeit vor ihnen. Das Laufen an sich verlief eigentlich auch recht passabel. Auch wenn Jack seine normale Geschwindigkeit ein wenig drosseln und ab und zu jemanden wieder aufhelfen musste. Teilweise waren sie einfach außer Puste oder wollten sich an einem Baum ausruhen. Aber so einfach machte er es ihnen nicht. Mit unsinnigen Pausen zwischendurch machte man sich nur das gesamte Ergebnis kaputt. Nur Greg verwunderte ihn. Er lief ohne Pause durch. Er hatte nicht einmal gemeckert oder sich irgendwie beschwert. Wenn Jack darüber nachdachte, hatte er eigentlich noch keinen Ton gesagt, seit er ihn gestern im Büro des Schulleiters gesehen hatte. Doch auch dieser Morgen ging vorbei und sie kamen sichtlich verschwitzt und abgekämpft im Schloss an.
„Gut, dass war es für heute. Wir sehen uns Freitag Morgen. Ach und Mr. Travis“, Jack hielt seinen Schüler noch einmal kurz zurück als sich die anderen schon auf den Weg machten. „Kommen Sie bitte nach dem Abendessen in mein Büro.“
Auch der restliche Tag verging wie im Fluge. Der Unterrichtet war mehr entspannend als anstrengend, da sich Jack inzwischen ziemlich gut eingelebt hatte. Er hatte wirklich einen Job gefunden in dem er sich entfalten konnte und das Gefühl etwas Nützliches zu tun. Harry war noch vor dem Abendessen aufgebrochen um an einer Sitzung des Ältestenrates teilzunehmen, in dem sich alle alten Familienoberhäupter trafen. Um was es dabei ging lag eigentlich auf der Hand, und so fragte Jack auch nicht weiter nach. Hermine wollte in ihrem Büro noch ihren Unterricht vorbereiten und so hatte Jack Zeit sich um sein Sorgenkind zu kümmern. Auch wenn er nicht sein Hauslehrer war, so konnte er doch nachempfinden wie es dem Jungen ging. Er war, wie er fand, in gewisser Hinsicht verantwortlich für das was geschehen war, und wusste wie es ist, wenn man seine Familie verliert, auch wenn bei Greg Travis die Umstände doch ein wenig anders lagen.
Jack spielte gerade mit seinem Elfen Bommel Ping Pong über seinem Schreibtisch, was dem kleinen Wesen scheinbar sehr gefiel, als es an der Tür klopfte, und Greg eintrat.
„Sie wollten mich sprechen, Professor?“
Jack warf dem jungen Mann ein Flasche zu, die er gekonnt auffing. „Gute Reflexe.“
„Danke, ich bin Jäger in der Slytherin Mannschaft.“
„Setz dich bitte, Greg.“ Jack deutete auf die kleine Sitzecke mit den beiden Sesseln und der Couch, die um einen hölzernen Tisch platziert waren. „Ich hoffe, ihr habt den Morgen gut überlebt.“
„Mh, ging so. War schon anstrengend, aber ich denke, ich bin noch ein wenig im Training. Die anderen hatten gut zu kämpfen.“
„Hör zu, ich möchte gleich auf den Punkt kommen. Ich habe das Gefühl, dass es dir besser geht, wenn du mit jemandem sprichst. Ich meine über die Nacht in Manchester.“
„Das Gefühl habe ich nicht.“ Greg stand wieder auf und lief interessiert durch das Zimmer von Jack und musterte verschiedene Dinge, wie die Boxen oder die Stereoanlage, die im massiven Holzregal stand.
„Wenn das so ist. Ich habe das Bedürfnis, darüber zu sprechen.“ Jack stellte die Flasche mit dem Bier ab und neigte seinen Kopf herum, um Greg wieder im Visier zu haben. Die Sonne war bereits fast vollkommen verschwunden, weshalb die einzigen Lichtquellen vereinzelte Fackeln waren, die den Raum in ein trübes Dämmerlicht tauchten. „Du hast deinen Vater getötet Greg.“
Die Pose des Jungen gefror augenblicklich, und auch wenn Jack sein Gesicht nicht sehen konnte, spürte er was in ihm vorging.
„Ich habe schon lange keinen Vater mehr. Meine Familie ist hier in Hogwarts.“
„Du weißt, dass das nicht wahr ist.“
„Professor.“ Greg drehte sich zu seinem Lehrer um und starrte unvermittelt in sein Gesicht. „Ich weiß, dass das, was ich getan habe, schrecklich war. Aber meine Familie, besser gesagt die die davon übrig sind, sind in meinen Augen keine Menschen mehr. Ich habe meinen Vater, meine Mutter und meine Brüder schon vor langer Zeit verloren. Doch ich konnte mich erst diesen Sommer von ihnen losreißen.“
„Es muss hart sein, sich von seiner Familie abzuwenden.“
„Es war hart, mitzuerleben, was aus ihnen geworden ist. Von ihnen wegzukommen war eher eine Art Befreiung. Was denken Sie, was jetzt mit mir passiert?“
Jack runzelte seine Stirn und sah ihn verständnislos an. „Was sollte mit dir passieren?“
„Naja, früher habe ich schon Menschen getötet, als ich unter dem Imperius Fluch stand. Das könnte man als Ausrede gelten lassen, auch wenn mich das bis an mein Lebensende verfolgen wird. Aber in dieser Nacht habe ich mutwillig einen Menschen umgebracht. Inzwischen müsste diese Information schon bis zum Ministerium vorgedrungen sein.“
„Wenn deine Freunde nichts erzählt haben, bin ich mir sicher das es niemand weiß. Was die anderen wissen, ist, dass wir bedroht wurden, und ich aus Notwehr deinen Vater und seine Freunde beseitigt habe.“
„Sie meinen, Sie haben die Schuld auf sich genommen?“
„Ich habe in den letzten Monaten so viel getan, was mich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, dass dieser Zwischenfall nicht großartig ins Gewicht fällt. Hör mir zu, mir geht es darum, dass ich weiß, wie es ist, wenn man niemanden mehr hat. Wenn die Familie nicht mehr da ist. Auch wenn du momentan anders darüber denkst, sie werden dir fehlen. Wenn du das Bedürfnis hast zu reden, zögere nicht, an meine Tür zu klopfen.“ Jack beobachtete seinen Schüler, wie er langsam an der Wand entlang ging und vor den elektrischen Gitarren stehen blieb, die an der Mauer hingen.
„Danke Professor. Sagen Sie, ist das eine......“
„ESP Explorer, genau.“ Jack konnte sich ein Grinsen nicht mehr verkneifen.
„Hetfield spielt so eine, Professor, die sind Klasse und nicht gerade billig, wenn ich das anmerken darf.“
„Also erstens spielt er nicht so eine. Er hat genau die gespielt, und zweitens war sie nicht teuer. Mein Bruder hat sie einmal bei einem Gewinnspiel gewonnen. Aber weil er nicht spielen konnte, hat er sie mir zum Geburtstag geschenkt.“ Jack bemerkte, dass die Augen des Jungen immer größer wurden. „Du würdest gerne auf ihr spielen, oder?“
„Ich weiß nicht recht, Professor. Wenn die von ihrem Bruder ist......ich kann mir vorstellen, dass Sie das nicht unbedingt möchten.“
„Es gibt nur eine Person die ich nicht auf der stelle töten würde, wenn sie meine Gitarre anfasst. Aber ich denke, bei dir mache ich eine Ausnahme. Los schließ sie an.“ Jack war inzwischen aufgestanden und hatte zwei Verstärker aus einer Ecke geholt und sie angeschlossen, als Greg auch schon die ersten Töne eines ihm sehr bekannten Liedes spielte und er auch schon wieder abstoppte.
„Klang doch gut, hör jetzt nicht auf.“ Jack winkte einmal mit der Hand, um den Verstärker noch einmal deutlich lauter zu stellen.
„Das geht so nicht, Professor, da fehlt noch was. Darf ich?“ Greg zeigte kurz auf seinen Zauberstab, und Jack nickte, war er doch gespannt, was jetzt kommen würde. Nach einem Wink und einem unbekannten Zauberspruch stand ein Drumset mitten im Raum, und Jack klappte die Kinnlade herunter. „Jetzt kanns losgehen.“ Greg tippte noch einmal die Drums an und sie spielten das Intro, was wirklich noch gefehlt hatte, um Motorbreath vollends herauszuhören.
Jack war erstaunt über diese Art von Magie. An so etwas hatte er noch gar nicht gedacht. Noch mehr Erstaunen rief das Können des jungen Slytherin hervor, der wie ein Irrer über die Seiten von Jacks Gitarre schrubbte als Jack der nächste Gedanke kam, und seinen Zauberstab kurz an seine Kehle hielt. Mit den Worten ‚Sonorus Permanentum’ hatte sich seine Stimme magisch verstärkt und konnte nun die Drums und die Gitarre übertönen.
Das war es, was Jack vermisst hatte. Die ganze Zeit hatte er das Gefühl, irgendetwas würde ihm fehlen, seit er aus Deutschland zurück gekehrt war. Dieses Gefühl, sich völlig fallen lassen zu können. Es war nicht dasselbe beruhigende Gefühl, das er hatte, wenn er bei seiner Freundin im Arm lag. Es war etwas völlig anderes. Nicht unbedingt schöner, aber einfach befreiend. Jack schloss die Augen und verfiel wie früher dem Gefühl, das ihm die Musik vermittelte. Er konnte geradezu spüren wie ihn eine Energie durchfloss und sah, dass es Greg genau so erging. Da sprang er nun mit einem seiner Schüler durch sein Wohnzimmer, und sie peitschten sich gegenseitig die Laute von Metallica um die Ohren. Haare flogen durch die Luft und Jimmy nickte im Takt auf Jacks Schultern.
Jack war gerade dabei, auf seinen Knien vor Greg herumzurutschen und ein Solo auf einer zweiten Gitarre zu spielen, als er seine Augen öffnete und zwei sehr bekannte Gesichter auf sich herabstarren sah. Mit einem Blick nach rechts aus der Tür konnte er eine Ansammlung von Schülern sehen, die versuchten ihren Kopf durch die Tür zu quetschen, die Harry gerade mühevoll schloss als Jack sein Solo abbrach, und die Musik verstummte.
Ungläubig schauten sich Harry und Hermine an und sahen von Jack zu seinem Schüler, der inzwischen seine Füße überaus interessant fand.
„Was ist hier denn los?“, fragte Harry mit einem undeutbarem Blick.
„Äh, Mr. Travis, wir sehen uns morgen früh.“
„Danke Professor, für alles.“ Mit diesen Worten drängte sich Greg an den beiden anderen Professoren aus dem Raum, darauf achtend, niemandem ins Gesicht zu blicken.
„Was war das denn Alter?“ Harry hatte es sich inzwischen auf einem Sessel gemütlich gemacht, während sich Jack zu Hermine auf die Couch setzte. Es war inzwischen fast neun Uhr am Abend, und ein leichter Wind pfiff durch das offen stehende Fenster.
„Der Junge musste reden. Und ich auch. Scheinbar haben wir die selbe Art Probleme zu verarbeiten. Und ich muss sagen, ich habe lange niemanden getroffen, der so gut ist.“
„Geht es um seinen Vater?“ Hermine schaute ihn durchdringend an. Wieder einmal spürte er die wärme die von ihr ausging und wusste nicht so recht was er sagen sollte.
„Mhm“, war das einzige was er herausbrachte.
Gibt es vielleicht noch etwas, dass du uns sagen möchtest? Ihre Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum und versuchten verzweifelt, einen Landeplatz zu sichten, während er sich in ein Kissen zurück lehnte.
Nein, war eigentlich das einzige was er zurücksenden konnte, bevor sich Harry einmischte.
„Sagt mal, müsst ihr euch telepathisch unterhalten? Das ist ja nervtötend. So, und nun zu dir, Jack. Ich weiß, dass du uns nicht die volle Wahrheit gesagt hast.“ Erschrocken schaute er in Harrys Augen, die ihn zu durchbohren schienen. In seinen Gedanken konnte er nicht sein. Seine Okklumentik schützte ihn perfekt, aber irgendwie konnte er trotzdem Jacks Lüge spüren, sodass er sofort den Blickkontakt löste und das kühle Mauerwerk musterte.
„Du hast seinen Vater nicht getötet, oder?“ Jack sagte keinen Ton. Harry wusste manchmal einfach zu viel. Von Hermine hätte er das erwartet, da sie mit seinen Gedanken verbunden war, aber nicht von ihm. Sein Schweigen schien Antwort genug zu sein.
„Harry, bitte sag nichts. Er hat doch niemanden mehr.“ Seine Stimme klang fast ein wenig hilflos.
„Was er getan hat, war schlimm, Jack. Auch wenn es irgendwie das Richtige war. Du musst aufhören, dich dafür verantwortlich zu machen.“
„Du verstehst das nicht. Ich bin in gewisser Weise verantwortlich. Ich hätte es verhindern müssen.“ Zarte Hände begannen an Jacks Haaren herum zu nesteln, als er sich gerade ein wenig vorbeugte.
„Das ist quatsch, und das weißt du. Wir können nicht alles vorhersehen. Die Nacht war für alle schlimm. Und wenn es euch beiden hilft Musik zu machen, dann macht weiter damit. Nur bitte benutzt das nächste mal wieder den Schallschutzzauber. Die Schüler haben sich alle vor deinem Zimmer versammelt.“
Jack musste sich ein Lachen verkneifen, und schaute seine beiden Freunde noch einmal an. „Es bleibt also unter uns?“
Nach kurzem zögern nickten die beiden und Harry erhob sich langsam. „Wir sehen uns morgen. Ich muss mal wieder. Ginny wartet bestimmt schon auf mich. Oh, und ich kann euch einen neuen Zauber zeigen. Wirklich alte Magie.“ Harry zwinkerte ihnen noch einmal zu, bevor er seinen Zauberstab im Kreis bewegte und unverständliche Verse vor sich hinmurmelte. Langsam bildete sich vor Harry ein Strudel, der immer größer wurde, bis schließlich ein etwa zwei Meter großer, blau schimmernder Bogen entstand. Jack und Hermine stand der Mund offen als sie sich gegenseitig ungläubig anschauten und wieder ihren Blick auf Harry warfen.
„Ja Hermine, ich weiß. In Hogwarts kann man nicht apparieren oder disapparieren. Aber niemand hat einen Schutzzauber gegen Portale eingerichtet. Bis morgen.“ Mit den Worten war Harry auch schon durch das Tor verschwunden, und das Portal hatte sich in Luft aufgelöst.
„Also Mine. Das war wirklich mal eine fette Lightshow.“
Hermine schüttelte nur noch mit dem Kopf. „Weißt du, ich habe vor geraumer Zeit aufgehört, mich über Harry zu wundern.“

Die nächsten zwei Wochen verliefen ohne erschreckende Vorkommnisse. Die Feinde verhielten sich schon zu ruhig. Jack zog seinen Unterricht unermüdlich durch, während er täglich die Bibliothek plünderte. Allmählich hatte er das Gefühl, dass er schon mindestens die Hälfte der Buchbestände durchstöbert hatte. Es war erschreckend wie schnell er die Seiten überflog und auch noch alles in sich aufsog, wie ein frisch gebastelter Staubsauger. Die Freizeit vertrieb er sich meistens mit ein paar Auroren, da er im Verhältnis zu Hermine oder Harry doch weniger Unterricht zu halten hatte. Er war beinahe am Verzweifeln, als ihn Ron schon wieder einmal im Schach geschlagen hatte. Eigentlich war er immer sehr gut gewesen, wenn es um dieses Spiel ging, aber gegen Ron konnte er noch keinen Blumentopf gewinnen. Seine Freundin Aurora machte es sich immer öfter bei Jack gemütlich. Zu seinem Erstaunen hatte sie den selben Musikgeschmack, was doch für reichlich Gesprächsstoff sorgte. Es hatte sich auch zu ihr eine feste Freundschaft entwickelt, war Aurora doch sehr lebenslustig und kaum noch ohne Ron aufzufinden. Man merkte ihm förmlich an wie er aufblühte und sich einfach wohl fühlte.
Immer wieder besuchte Jack Hagrid, war er doch inzwischen fast süchtig nach seinen Felsenkeksen, was bei Harry immer nur ein Kopfschütteln hervor rief. Das Ministerium hatte sich jetzt offiziel mit den Spezialeinheiten der Muggel zusammengetan und haben das Training aufgenommen. Die Zauberergemeinschaft war beeindruckt wie erfinderisch Muggel sein konnten, da sie ja ohne Magie arbeiten mussten. In ein paar Tagen hatte auch Dumbledore mit ein paar Führungskräften der Muggel ein Treffen anberaumt wobei Harry, Hermine und Jack anwesend sein sollten. Das würde garantiert ziemlich interessant werden.
Ab und zu drehte er ein paar Runden mit seinem Motorrad um den See und traf sich ziemlich häufig mit Greg, um mit ihm Musik zu machen. Man merkte wie viel Spaß den beiden diese Abwechslung bereitete, und sogar Hermine hörte den beiden sehr gerne zu.
Der Oktober brach herein und das Wochenende stand vor der Tür. Freitag Nachmittag war wieder einmal Greg in Jacks Wohnzimmer und stimmte seine Gitarre. Er hatte seine eigene wieder ausgepackt und wollte nun mit Jack ein neues Lied einstudieren. Jack hatte gerade sein Buch über Abrakahl beiseite gelegt, als er bemerkte, dass ihm Greg über die Schulter starrte.
„Was ist das?“ fragte er neugierig.
„Behalt es für dich. Das ist ein Buch von Abrakahl. Ich versuche Hinweise zu finden.“
„Ähm, Professor. Die Zeichen können von niemandem gelesen werden. Es ist nicht mal jemandem bekannt welche Sprache das ist.“
„Ein paar wenigen schon. Ich kann sie lesen. Aber woher weißt du was darüber?“ Das Sonnenlicht brach sich auf seinem Schreibtisch in einem Kelch und warf ein buntes Muster an das Gemäuer von Jacks Räumlichkeiten.
„Na, die Zeichen habe ich schon einmal gesehen.“
Nun wurde Jack hellhörig. Alarmiert sah er seinen Schüler an und blickte ihm tief in die Augen. „Wo hast du diese Runen schon einmal gesehen? Es ist wirklich wichtig, Greg.“
Ich komme gleich wieder Professor. Ich hole das Buch schnell. Mit diesen Worten war Greg auch schon aufgesprungen und eilte aus der Tür. Jack schaute ihm gedankenverloren nach. Könnte dieser Junge die Informationen gefunden haben? Es war unwahrscheinlich, aber die Chance bestand nach wie vor. Ungeduldig wartete er noch einige Minuten, bis Greg wieder zurück kam und einen dicken Wälzer anschleppte.
„Das ist die Geschichte des Ministeriums, Greg.“ Nicht wirklich überzeugt fuhr er über die goldene Schrift des ledernen Einbandes.
„Ich weiß, Seite 453.“
Jack blätterte die vergilbten Seiten um und fand schließlich ein Kapitel über die Myterienabteilung. Sein Blick wurde starr, als er das entdeckte was er seit Wochen suchte. Die Runen würden für die meisten Menschen unlesbar sein, aber Jack verstand sofort ihre Bedeutung.

Gefunden habe ich, was ich lang sucht.
die Stätte des Feuers, des Grauens und des Tode.
das Land der Schatten durchstreife ich nun
und warte in ewiger Verdammnis.


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