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Fanfiction

Was du zurücklässt - Was du zurücklässt

von Reaver

Die Luft war kalt und die ersten zarten Schneeflocken des Jahres fielen aus den tief hängenden Wolken. Sie legten sich über die gesamte Schöpfung, wie ein weißes Leichentuch, das die Wahrheit unter sich verbergen will. Der gefrorene Boden klang wie Stein unter den Hufen ihrer Pferde, die den schmalen Feldweg entlang gingen. Dampf stieg aus ihren Nüstern und waberte einige Augenblicke in der kalten Winterluft. Der Schneefall wurde dichter, bis selbst die schwarzen, kahlen Zweige der Bäume über ihnen nur noch wie Schemen durch den weißen Schleier sichtbar waren.
Er hasste den Winter, er hasste die Kälte, die sich in seinen Knochen festsetzte und selbst an einem waren Kaminfeuer nur widerwillig wich. Dabei hatte der Tag mit einem feurigen Sonnenaufgang begonnen, der helle Stern war wie ein gewaltiger Vogel voller flammender Wut über den Horizont gestiegen um die Welt mit seinem Licht einen neuen Tag zu schenken. Nun war die Sonne nur ein matter Punkt am Himmel, von kaum nennenswerter Leuchtkraft. Er bewegte die Finger in den schwarzen Lederhandschuhen, damit sie wenigstens etwas wärmer wurden. Das kalte Leder knarrte, ein Geräusch, dass in der Stille wie ein Peitschenknall klang.
Der Mann neben ihm, der auf dem prächtigen Schimmel ritt drehte den Kopf. Sein glatter weißer Bart, in den ein kleiner Zopf geflochten war wehte in einer plötzlichen Windböe. Sein Blick war so undeutsam wie immer, gepaart mit einem stillen Vorwurf wegen seiner Ungeduld.
Er erwiderte den Blick nicht, sondern starrte stur in den Schneefall vor ihm. Flocke um Flocke legte sich auf der gefrorenen Erde zur Ruhe. Bald würden die Äcker von einer dicken Schneeschicht bedeckt sein, die erst im fernen Frühjahr wieder verschwinden würde. Es sei denn ein verzehrendes Feuer würde sie vertreiben.
Die Schreie, die er gestern gehört hatte hallten noch immer in seinem Kopf nach. Es war eine sternklare Nacht gewesen. Nur die Gestirne und er waren Zeuge dessen gewesen, was sich in diesem Tal abgespielt hatte. Sie waren in der Dämmerung gekommen, als bereits der Nordstern am Horizont funkelnd aufgetaucht war, wie ein leuchtendes Auge, das auf sie hinab blickte. Die Nacht war schnell gekommen und hatte die Grausamkeit unter seinem finsteren Mantel verborgen, bis die ersten Flammen aus den Stroh gedeckten Dächern der Häuser geschlagen waren. Der orange Schein hatte den mit Blut getränkten Boden funkeln lassen. Niemand aus dem Dorf hatte überlebt. Noch immer überlief ihn ein wohliger Schauer, als er daran dachte, wie die fahlen Masken der Angreifer im Feuerschein ausgesehen hatten, wie Totenschädel, wie der leibhaftige Tod. Seine Boten waren gekommen, aber die Seelen würde er selber einsammeln.
Ein Kaninchen huschte vor ihnen über den Weg und hinterließ winzige Spuren in der dünnen Schneedecke. Es verschwand in den Büschen am Wegesrand und wartete ab, bis sie vorüber waren. Sein Pferd wiehrte laut und schüttelte den mächtigen Kopf, um eine Schneeflocke zu vertreiben, die genau in seinem Ohr gelandet war. Nun war er endgültig aus seinen Gedanken gerissen. Ihm blieb jetzt nur noch die Kälte, der schneidende Wind, der aufkam und ihm den Schnee ins Gesicht blies.
Knurrend zog er seinen schwarzen Reiseumhang aus dem dicken Wollstoff enger um sich. Es war eine Schande, das jemand wie er frieren musste. Dieser Umstand ließ ihn die Grenzen seiner Macht fühlen und es machte ihn wütend. Bis jetzt hatte es ihm nichts gebracht seine Freiheit aufzugeben um mit diesem Mann zu reisen, der stumm neben ihm auf seinem Pferd saß. Sein Spitzhut verdeckte den Großteil seines Gesichtes, aber trotzdem konnte er immer wieder den Blick seiner Augen spüren. Es war ein Blick, der ihm tief in die Seele zu dringen schien und es kostete ihm unendlich viel Kraft seine Geheimnisse vor diesem Mann verborgen zu halten. Er atmete tief durch und versuchte sich wieder in Erinnerungen zu flüchten.
Die Menschen in jenem Dorf hatten ihn einmal als Hexer beschimpft und mit Steinen beworfen. Er hatte sie nicht einmal gehasst, denn sie wussten nicht wer er war. Es war so lange her und jeder verändert sich mit der Zeit. Nicht einmal seine Mutter hatte ihn erkannt, bleich wie er war. Die Jahre im Keller einer Burgruine hatten ihre Spuren hinterlassen. Seine Haut war fast so weiß wie der Schnee, aber trotzdem wirkte sein Gesicht edel, die Augen wach und von einem kalten Blau. Das schwarze, glänzende Haar trug er nun offen bis auf die Schultern hinab.
Gestern Nacht waren sie alle gestorben. Findig und listig wie seine Mutter war versuchte sie durch das Gebüsch hinter ihrer Hütte zu entkommen, aber es war vergebends gewesen. Die Schwerter der Angreifer hatten sie in Stücke gehackt, wie alle anderen. Dabei hätte er sie retten können, nur wofür? Nun wusste er auch, dass Gott nicht einmal halb so mächtig war wie alle behaupteten. Er musste sich ein Lächeln verkneifen, als das Bild des In Flammen gehüllten Kirchturms vor seinem inneren Auge auftauchte. Das eiserne Kreuz auf seiner Spitze hatte begonnen in der Hitze zu glühen, aber Gott hatte nichts getan um die Schändung seiner Weihestätte zu verhindern. Wahrscheinlich war er auch nur ein närrischer alter Mann, wie sein Begleiter.
Der Gedanke machte ihm die Reise wieder etwas erträglicher. Vielleicht hatte es sich doch gelohnt mit ihm zu kommen. Es gab noch viel zu lernen, viel zu verstehen, aber schon jetzt war er mächtiger als die meisten anderen in diesem Land. Noch hatte er sich vor den Augen der Welt verborgen, aber der Tag würde kommen, da würde er aus den Schatten treten und die Menschen würden vor ihm erzittern.
„An was denkst du Junge?“, fragte sein Begleiter mit seiner ruhigen, kraftvollen, wohlklingenden Stimme, in der immer eine Spur von Spott mit zu schwingen schien. „An das Ziel unserer Reise.“, log er. Niemand konnte den alten Mann belügen. Außer ihm. Es war eine seiner Qualitäten, die ihm schon in seiner fernen Kindheit oft geholfen hatten.
„Denke an die Reise selbst, denn nur der Schritt den wir gerade tun entscheidet über unser Leben.“, sprach der weißhaarige Mann und rückte seinen breitkrämpigen Spitzhut zurecht.
„Ja Meister.“, erwiderte der junge Mann und blickte wieder nach vorne in den Schnee.
Merlin nickte, aber sein Blick blieb noch kurz auf den Gesicht des jungen Schwarzhaarigen haften.
Das Gesicht von Grindelwald verzog sich zu einem bösen Grinsen, als er wieder an gestern Nacht dachte und das, was seine Gefolgsleute mit seinem Heimatdorf gemacht hatten.


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