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Fanfiction

Hilfe, ich bin eine Mary Sue! - Die schwierige Entscheidung des Sprechenden Hutes

von Sáthien

@ Serpens: Mein Gehirn wird auch langsam weich, ich glaube, ich sollte meinen Hausarzt fragen, ob es nicht schädlich ist, so etwas zu schreiben. Und keine Angst, da ich ja alles aus Gwendolyns oder Marias Sicht schreibe, kann ich ja nicht wirklich explizit schreiben, ob Hermine es schafft Snape zu verweichlichen. ;) Und außerdem, wer würde bei einer so tollen Mary Sue Granger vorziehen? *öhöm* Ja, alles, was hier vorkommt, habe ich in irgendeiner Form gelesen. Auch das mit Luna. Hab dir davon glaube ich schonmal erzählt, oder?
@ Loony_Lovegood: Also, in Panik versetzten will ich dich ja nun nicht. ;) Nur ein bisschen. Ich neme es dir nicht übel, wenn du dich nicht weiter traust. Will ja nicht, dass hier jemand Schäden davonträgt...
@ mitglieddesphönixordens: Ich verarbeite hier Dinge, die ich alle schonmal in irgendeiner Form (manchmal 1 zu 1) gelesen, leider gelesen habe. Dazu gehört auch die aufgestylte Luna. *schauder*
@ littlepanimausi: Danke für dein Lob! Gut, ich übertreibe hier natürlich ein wenig, allein schon weil es aus der Sicht der Mary Sue geschrieben ist. Es gibt ja auch abgeschwächtere Formen. ;)
@ Mineko: Finde ich klasse, dass du das Ganze mit Humor nimmst! Manch anderer hätte das vielleicht nicht getan. :) Respekt. Und du hast Recht, man muss zu dem stehen, was man schreibt. Und mein OC aus meiner 1. FF hat auch am Anfang Mary Sue Anwandlungen... Tja, so ist das.
@ eule20: Ja, das hattest du schonmal erwähnt. ;) Es ist doch schlimm genug, wie oft es tatsächlich passiert, dass die zwei einfach so mutieren. Vielleicht nicht auf einmal, aber es passiert. *wein*
@ Lil.E.: Tja, ich will auch nicht wissen, wo das noch hinfĂĽhrt... arme Maria. Sie hat / wird noch ein Trauma erleiden. Bis hierhin war es ja mehr oder weniger der Anfang.
@ Rune: Ich glaube, daran wird es liegen. Die sind zu beschäftigt, um mir Drohmails zu schreiben. ;) Oft ist es ja auch so, dass Leute, die Sues schreiben nicht wissen, dass sie Sues schreiben... Und Luna ist mal wieder nur ein weiteres Opfer. Ich muss doch meine schlimmen Erfahrungen auch irgendwo verarbeiten. *wein*

Vielen, vielen lieben Dank an jeden einzelnen von euch für die Reviews. Bin immer wieder baff, wie viele diese Geschichte lesen... ihr seid aber auch alle Masochisten, was? *tss* Ich hoffe, dieses Kapitel ist nicht ganz so schlim... *räusper* Vielleicht sollte ich die Hoffnung lieber gleich aufgeben.


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Die schwierige Entscheidung des Sprechenden Hutes

Oder: Mary Sues kriegen ExtrawĂĽrste



Ich verstaute die Kette in der Innentasche meines Schulumhanges. Mein Nacken war ein wenig verspannt, was wahrscheinlich an dem Gewicht des schönen Anhängers lag. Morgen früh würde ich sie wieder umlegen, schließlich hatte ich Hagrid ja versprochen, sie immer zu tragen. Es wäre sicher nicht so schlimm, wenn ich sie mal ablegte.
Erst jetzt bemerkte ich das hübsche, blonde Mädchen, das mir gegenüber saß. Ich lächelte es an und sagte: „Hallo, ich bin die neue Schülerin. Mein Name ist Gwendolyn Daisy Silverflower.“
Ich streckte ihr meine Hand entgegen, die sie nur zögernd annahm.
„Angenehm, ich bin Luna Lovegood“, säuselte sie mir falsch lächelnd entgegen.
Ich zog meine Hand zurück und musterte sie abschätzig. Luna Lovegood. Was für ein ätzender Name. Ich warf mein seidiges Haar über die Schulter und ließ meinen Blick über ihre Kleidung wandern.
Um Himmels Willen, wie nuttig die Kleine aussah! Rosa Top… billiger Minirock dazu... So etwas würde ich noch nicht einmal mit der Kneifzange anfassen, geschweige denn anziehen. Und dann diese dicken Schichten Make Up… zum Glück hatte ich das nicht nötig. Diese Luna war mir jetzt schon höchst unsympathisch. Weshalb hatte ich eigentlich nicht auf Draco und Hermine gewartet?
Nach kurzem Ăśberlegen kam ich zu dem Schluss, dass ich sie in der Menge wohl einfach verloren hatte.

Der Weg zum Schloss erschien mir unerträglich lang und der Blick aus der Kutsche war auch nicht gerade angenehm, war dort doch nur undurchdringliche Schwärze zu erkennen. Anhand der Geräusche allerdings konnte ich erahnen, dass wir offenbar durch einen kleinen Wald fuhren.
Ich holte meine Nagelfeile hervor und widmete mich meinem kleinen Finger, dessen Nagel ein wenig außer Form geraten war, und dachte an den Verbotenen Wald, von dem Hagrid mir bereits in der Winkelgasse so verträumt erzählt hatte.
Ich freute mich schon auf meinen ersten Besuch in diesem Wald, denn auch wenn er verboten war, würde mich nichts davon abhalten, ihn zu betreten. Mir würde dort sicher nichts geschehen. Zuerst einmal, weil ich mich ausgezeichnet selbst verteidigen konnte, wenn es nötig war und weil mich die Tiere, die dort lebten, sicher niemals angreifen würden. Normalerweise liebten Tiere aller Arten mich und gehorchten auf alles, was ich ihnen sagte, und das aus freien Stücken, ganz ohne Dressur.
Als die Kutsche mit einem heftigen Ruck zum Stehen kam verstaute ich meine Nagelfeile wieder in meiner Innentasche, ehe ich elegant aufstand und die TĂĽr mit meiner feingliedrigen Hand vorsichtig aufstieĂź.

Mir stockte der Atem. Ein atemberaubender Anblick bot sich mir: Ein riesiges, altertümliches Schloss mit unzähligen Türmen und vielen, vielen Fenstern erhob sich vor mir in den Abendhimmel. Normalerweise hatte ich mich immer gut im Griff, doch in diesem Moment entgleisten meine Gesichtszüge. Ich stand einfach nur da und starrte mit offenem Mund auf das imposante Bauwerk.
„Wird’s bald?“, ertönte plötzlich die säuselnde und doch kalte Stimme Lovegoods hinter mir. „Du blockierst mir den Weg.“
Ich drehte mich kurz zu der Person um und warf ihr einen vernichtenden Blick zu. Doch da ich mir meine gute Laune nicht verderben lassen wollte, ging ich schnellen Schrittes in Richtung Schloss, so wie die anderen SchĂĽler es taten. Ich konnte Draco und Hermine leider nirgends entdecken, also musste ich den Weg alleine gehen.

Ich durchschritt nach einigem Gedrängel das große Eingangsportal – und kam gleich darauf wieder ins Staunen. Ich befand mich in einer großen, von warmem Fackellicht erleuchteten Halle. Gut dreißig Meter von mir entfernt erstreckte sich eine breite, helle Marmortreppe in die oberen Stockwerke.
Links und rechts befanden sich je zwei groĂźe TĂĽren, von denen die rechte weit offen stand. Von hier konnte ich nicht erkennen, was sich hinter ihr verbarg, nur, dass ich scheinbar, wie die anderen SchĂĽler, dort hinein musste. Also verschwand ich in der schnatternden Menge und lieĂź mich von dem Strom dorthin treiben.
Ich konnte noch einen kurzen Blick auf einen langen Tisch erhaschen, als plötzlich eine laute, energische Stimme ertönte.
„Miss Silverflower, hierher, bitte!“
Ich drehte mich schwungvoll um und erblickte nach einigem Suchen das Gesicht einer dunkelhaarigen, streng aussehenden Frau mit einer eckigen Brille auf einer kleinen spitzen Nase. Stirn runzelnd ging ich auf sie zu. Das ordentlich zu einem Knoten geformte Haar verstärkte den strengen Ausdruck zusätzlich. Hinter ihr erkannte ich eine lange Schlange ängstlich dreinschauender, kleiner Kinder.
„Ich bin Professor McGonagall, Sie sind die neue Schülerin für den sechsten Jahrgang, richtig?“
„Ja, das ist richtig, Professor“, antwortete ich mit meiner wunderschönen Stimme und wischte mir einer meiner seidigen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ich lächelte sie freundlich an.
„Gut, dann reihen Sie sich bitte bei unseren anderen Neuankömmlingen ein.“ Sie deutete auf die Kinderschar hinter sich. „Sie werden gleich zusammen mit ihnen in Ihr Haus eingeteilt.“
Widerwillig kam ich der Aufforderung nach. Ich könnte protestieren, hatte aber keine Lust, mich mit der Person noch bevor das Schuljahr anfing zu streiten. Die Vorstellung, zwischen den Erstklässlern zu stehen und sie zugleich um mehrere Köpfe zu überragen, gefiel mir ganz und gar nicht. Also verschränkte ich die Arme vor der Brust, während sich die Gruppe in Bewegung setzte und ich zögernd folgte.

Die Halle, die ich zusammen mit den nervös zappelnden Erstklässlern betrat, war noch viel größer, als die Eingangshalle. Zur Linken befand sich ein leicht erhöhter, länglicher Tisch, an dem offenbar das Kollegium saß und zur Rechten standen vier noch längere Tische, an denen die Schüler ihren Platz hatten.
Die kleinen Kinder stellten sich in einer Reihe vor dem Lehrertisch auf, und ich tat es ihnen mit einem genervten Seufzen und einem Augenverdrehen nach.
Es gefiel mir nicht, mit dem Rücken zu den Lehrern zu stehen. Ich konnte förmlich spüren, wie sich ihre Blicke in meinen wohlgeformten Hintern bohrten. Ich trug zwar einen Schulumhang, doch wusste ich, dass sich dessen knackige, runde Form deutlich abzeichnete.
Die Lehrerin mit der eckigen Brille platzierte gerade einen vermodert aussehenden Hut auf einem dreibeinigen Schemel, der kurz darauf ein schief gesungenes Lied zum Besten gab. Ich erschauderte. Wenn einem fĂĽr so etwas der Applaus der SchĂĽler bereits sicher war, was wĂĽrde ich dann fĂĽr meine herausragenden GesangeskĂĽnste bekommen?

Ich langweilte mich, während die Kinder alle in ihre Häuser eingeteilt wurden und ärgerte mich über die wertvolle Zeit, die ich viel besser hätte nutzen können, als mit sinnlosem Warten. Zum Beispiel mit einer Haarkur – nicht, dass ich es nötig hatte, versteht sich, aber ich pflegte mich gern. Oder auch mit einer ausgiebigen Maniküre. Oder noch besser: Ausgiebiges Shoppen in Muggellondon. Sicher würden die Ladenbesitzer gerne ihre Öffnungszeiten überschreiten, wenn sie meine entzückende Erscheinung und die meines reichlich gefüllten Geldbeutels erblickten.
Ein von der Schreckschraube McGonagall gerufenes „Gwendolyn Silverflower“ holte mich aus meinen Gedanken. Ich verengte meine Augen zu Schlitzen. Ich hasste es, wenn man meinen wundervollen Namen nicht vollständig aussprach!
Erhobenen Hauptes stolzierte ich auf den kleinen Schemel zu, auf dem der dreckige Hut schon auf mich wartete. Ich bemerkte die gierigen Blicke der Schüler, das Getuschel und Gekicher der Jungen. Ich warf ihnen einen verführerischen Blick zu, während ich den vergammelten Hut auf meinem atemberaubenden Kopf platzierte. Einige Sekunden später konnte ich nichts mehr sehen, da mir die blöde Kappe bis zur Nasenspitze herunterrutschte.
„Oh, wie erstaunlich“, begann plötzlich eine leise, hohe Stimme in meinem Kopf zu reden. „Ja, ich wusste, dass du hier irgendwann auftauchen würdest. Oh, interessant, wahrlich interessant… hochinteressant.“
,Was bitte ist so interessant?’, zischte ich ihn in Gedanken an.
„Du trägst deine Kette nicht, Gwendolyn. Obwohl ich sagen muss, dass du ein sehr schönes Dekolleté hast…“
,Oh, danke, das ist aber lieb, dass du das sagst. Könntest du dich jetzt bitte dafür entscheiden, in welches Haus du mich steckst?’, flötete ich ihm zu
„Hm… schwer zu sagen. Schwer zu sagen.“ Der Hut schmatzte. „Hm, deine Haare sind aber lecker!“
Ich schloss die Augen. Es war manchmal wirklich schwer, so eine wundervolle Erscheinung zu sein. Ich seufzte leise, und wartete, bis der Hut genug von meinem Haar hatte.
„Nun gut, äh, ja. Wo war ich? Ach ja. In welches Haus soll ich dich stecken? Für dich müsste man wahrscheinlich noch ein neues Haus erfinden – in das dürften dann nur die hübschen Frauen hinein.“ Er gluckste. „Aber du bist nicht nur schön, nein, du bist auch intelligent. Sehr intelligent sogar und du scheust nicht davor zurück, hart zu lernen, wenn es sein muss. Demnach wäre Ravenclaw das richtige Haus für dich.“
Ich lächelte. Ravenclaw war nicht schlecht.
„Aber! Ich sehe, du vereinst viele Eigenschaften in dir… du kannst ein richtiges Arbeitstier sein und legst großen Wert auf Freundschaft, da du diese bis jetzt in deinem Leben kaum zu spüren bekommen hattest. Auch in Hufflepuff wärst du gut aufgehoben.“
Ich verzog leicht meinen Mund. Hufflepuff war mir entschieden zu uncool. Ein Dachs als Wappentier. Das sagte doch alles, oder?
„Doch warte, meine Liebe. Ich kann in dir auch List und Tücke finden, so wie einen unbändigen Stolz, auf das, was du bist und erreicht hast. Slytherin wäre auch eine gute Option für dich.“
Slytherin? Das könnte ich mir auch noch gefallen lassen. Immerhin war Draco auch ein Slytherin – und der war ja wirklich unheimlich nett.
„Wäre das alles nicht schon schwer genug“, seufzte der Hut theatralisch, „bist du zudem auch noch unglaublich mutig und setzt dich gerne für andere ein. Vielleicht wäre also auch Gryffindor das richtige Haus für dich.“
,Gut, und in welches Haus wirst du mich nun stecken, Hut?’ Ich wippte ungeduldig mit meinem Fuß.
„In gar keins.“
,Wie bitte?’
„Ich stecke dich in keines der Häuser. Du bist zu gut dafür. Wie gesagt, für dich müsste ein neues Haus erfunden werden. Nun, warte, vielleicht sollte ich das sogar jetzt gleich tun?“
Ich hörte, wie der Hut ein leichtes Reißgeräusch von sich gab, und im nächsten Moment so sprach, dass es in der Großen Halle deutlich hörbar war.
„Silverflower!“
Ich erstarrte. Hatte der Hut da wirklich gerade meinen Namen gesagt? Ich setzte ihn vorsichtig ab und lieĂź meinen Blick ĂĽber die stumm gewordene SchĂĽlerschar gleiten. Sie starten mich mit offenen MĂĽndern an.
Er hatte extra für mich ein Haus erfunden, mit meinem Namen. Ich lachte kurz begeistert auf. Ich drehte meinen Kopf ein wenig und sah den geschockten Blick Professor McGonagalls und die Lehrer, die allesamt aufgesprungen waren und allesamt entsetzt aussahen. Ich stand auf, lächelte, und legte den Hut zurück auf den Schemel.
„Nun, Professor McGonagall, an welchen Tisch darf ich mich setzen?“
Ich grinste.
Sie sah verdattert aus, wusste anscheinend keine Antwort auf meine Frage. Stattdessen winkte sie den Schulleiter zu sich, der mit wehendem Bart auf uns zukam, ein ernster Ausdruck auf seinem Gesicht.
„Miss Silverflower, bitte folgen Sie mir“, sagte er schlicht und bedeutete McGonagall und drei anderen Lehrern, mitzukommen.
Ich schüttelte kurz mein Haar und lief hinter ihm her. Dem Direktor gefiel bestimmt nicht, dass ich etwas Besonderes, etwas Besseres als die anderen Schüler war. Aber man konnte ihn sicher leicht bezirzen…
Professor Dumbledore hatte einen ordentlichen Zahn drauf. Da ich sehr sportlich war, kam ich zum GlĂĽck leicht hinterher. Er durchquerte die Eingangshalle, spurtete mit einer fĂĽr sein Alter erstaunlichen Leichtigkeit die Treppe hoch, und riss die erstbeste TĂĽr auf, die in Sicht war.
Trotz des hohen Tempos, das er vorgegeben hatte, wirkte ich noch immer elegant, und durchschritt die Tür noch vor den anderen Lehrern, die erst einige Sekunden später das beinahe leere Klassenzimmer betraten, das sich hinter der Tür befand. Dumbledore ließ sich auf einen Stuhl nieder und bat auch mich Platz zu nehmen.
Leise seufzend tat ich, wie geheißen und sah ihm fest in seine strahlend blauen Augen. Ich lächelte ihn freundlich an.
„Um was geht es?“, fragte ich mit sanfter Stimme.
„Nun, Miss Silverflower – darf ich Gwendolyn sagen, meine Liebe?“
Ich nickte. „Aber ja doch, Professor.“
„Gut, Gwendolyn. Mir fällt gerade auf, dass du die Kette, die ich dir von Hagrid geben ließ nicht trägst. Weshalb?“
Ich holte sie aus der Innentasche heraus und zeigte sie ihm. „Aber ich habe sie bei mir, sehen Sie?“
„Leg sie sofort wieder um, Gwendolyn“, sagte Dumbledore warnend, seine Augen geweitet.
Ich runzelte die Stirn. Gut, wenn er denn unbedingt wollte. Ich hatte ohnehin vorgehabt, sie am morgigen Tage wieder zu tragen, und wenn es den alten Mann glücklich machte… Ich entwirrte die Kette und legte sie mir vorsichtige um den Hals.

***


Vor meinen Augen tanzten kurz bunte Sterne und in meinem Körper breitete sich ein flaues Gefühl aus. Ich schüttelte meinen Kopf. Widerlich.
„Nanu!“, entfuhr es mir, denn Albus Dumbledore saß vor mir.
Seine Augen ruhten auf dem Anhänger. Falsch. Seine Augen ruhten auf meiner – Gwendolyns – üppiger Oberweite. Notgeiler alter Sack.
Es dauerte wieder eine Weile, bis ich die Ereignisse der eben geschehenen Dinge wieder im Kopf hatte, doch dann fielen sie mir siedendheiĂź wieder ein.
„Professor, äh, in welches Haus gehöre ich denn nun?“
Der alte Mann räusperte sich kurz und errötete leicht, als er den Blick von „meinem“ Busen abwandte.
„Oh, ich – in gar keines, fürchte ich“, sagte er vergnügt. „Da es das Haus Silverflower nicht gibt und ich nicht in der Lage bin, einen fünften Tisch in die Große Halle zu stellen – der Platz würde einfach nicht ausreichen – oder gewillt bin, das altehrwürdige Hogwartswappen neu gestalten zu lassen, denke ich… du darfst es dir selbst aussuchen, Gwendolyn.“
Ich schluckte. Dieser Name. Mir lief ein unangenehmer Schauer ĂĽber den RĂĽcken.
„Hm, wie wäre es wenn Sie mich einfach wieder nach Hause schicken würden? Der Hut denkt offenbar nicht daran, mich irgendwo einzusortieren, warum sollten Sie oder ich es tun? Na, was sagen Sie?“
Er wirkte verdutzt. „Aber, aber, ich dachte du hättest dich so sehr darüber gefreut, endlich nach Hogwarts zu dürfen? Ist das etwa so schnell verflogen? Das ist eine einmalige Gelegenheit.“
„Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich für mein Haus entscheiden würden… Gwendolyn…“, ertönte plötzlich eine dunkle Stimme hinter mir. Eine Stimme, die es tatsächlich schaffte, den Namen Gwendolyn anzüglich klingen zu lassen.
Der Urheber der Stimme trat neben den Schulleiter, dunkel, unheilvoll, mit schwarzen Augen – und seidig glänzendem, duftendem Haar. Snape. Ich seufzte. War denn hier keiner mehr normal?
„Eine so talentierte, hübsche junge Frau heiße ich doch gerne willkommen.“
Er beugte sich tatsächlich zu mir hinunter und hauchte einen Kuss auf meine Hand.
Ich sprang wie von der Tarantel gestochen auf.
„Wunderbar“, sagte Dumbledore enthusiastisch, die Hände aneinander reibend. „Dann ist das wohl beschlossene Sache. Zeige ihr doch bitte den Weg zu ihrem Zimmer, Severus, danach könnt ihr ja wieder zurück in die Große Halle kommen.“
„Meinem Zimmer?“, fragte ich verwirrt, während sich Snape direkt neben mich stellte.
„Oh, hat dir Hagrid nicht davon erzählt?“, fragte Dumbledore, als er sich langsam vom Stuhl erhob.
Ich schĂĽttelte den Kopf.
„Du bekommst ein eigenes Zimmer, damit du genügend Ruhe hast, den Stoff der letzten Jahre aufzuholen, was du, wie ich denke, mit Leichtigkeit schaffen wirst. Ich fand die Idee ganz nett.“
„Ich auch…“, flüsterte Snape so leise, dass nur ich es hören konnte.
Dumbledore lächelte fröhlich.
„Gut, bis später ihr zwei. Kommt meine Lieben, es warten noch einige Erstklässler auf die Wahl des Sprechenden Hutes. Nicht zu vergessen… das Festmahl.“
Er rieb sich mit geschlossenen Augen genüsslich lächelnd über den Bauch, während er das Zimmer langsamen Schrittes verließ. Die drei anderen Lehrer, ich erkannte außer Professor McGonagall auch den kleinen Professor Flitwick und die korpulente Professor Sprout, tauschten skeptische Blicke aus und folgten ihrem Vorgesetzten, nicht ohne noch ein paar Blicke über die Schulter auf Snape und mich zu werfen.
„Kommen Sie, Gwendolyn… ich möchte Ihnen zeigen, wo ihr Bett steht… ein schönes großes Himmelbett… mit genügend Platz für Sie und – ihre Katze.“ Ich hörte, wie er leise lachte.
Er legte mir die Hand auf den Rücken – meiner Meinung nach ein wenig zu tief – und schob mich mit sanfter Gewalt zur Tür.
Das konnte ja heiter werden...

tbc


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Jany Temime, KostĂĽmbildnerin