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Fanfiction

Jenseits von Eden - Sanctus Espiritus

von Clarice

So, hier ist es nun: das letzte Kapitel! Ich werde jetzt keine großen Reden schwingen (das mach ich nachher noch xD). Aber auf eure Kommentare werde ich jetzt nicht eingehen, denn ich möchte nicht irgendwie vorgreifen oder versehentlich etwas verraten à la "XY war blöd/schlau/gemein/Käsekuchen aber wart's nur ab" und dann schick ich ein ";)" hinterher und schon ist was verraten^^
Gut, einfach lesen!

~+~*~+~*~+~

Kapitel 52 - Sanctus Espiritus

Sanctus Espiritus, redeem us from our solemn hour
Sanctus Espiritus, insanity is all around us
Sanctus Espiritus, is this what we deserve?
Can we break free from chains of never-ending agony?
Our solemn hour - Within Temptation

Diana lag bäuchlings auf ihrem Bett und fühlte sich elend. Wie hatte alles soweit kommen können? Sie hatte ihre beste Freundin innerhalb eines Moments an Tom Riddle verloren. Vielleicht wäre es nicht so schlimm gewesen, wenn sie wüsste, dass es Alexandra gut ergehen würde. Aber Tom Riddle war schlecht. Er war schlecht für sie und vor allem auch schlecht für sich selbst.
Tom Riddle war eine tickende Zeitbombe. Und irgendwann würde ein bloßer Atemhauch genügen und er würde jeden, der in seiner Nähe war, mit sich in den Abgrund reißen.
Diana hätte sich am Liebsten übergeben.
Es klopfte leise an der Tür und eine zarte Hoffnung regte sich in ihr. Die Tür öffnete sich. „Diana?“
Sie drang die Tränen zurück. Nein, es war nicht Alexandra und ihr wurde nur allzu deutlich bewusst, dass sie die einzige Person gewesen wäre, die sie jetzt hätte sehen wollen.
„Diana, deine Mutter sagte, es wäre in Ordnung, wenn ich nach dir sehen würde.“ Jake Dalton schloss leise hinter sich die Tür und kam dann zu ihrem Bett. „Darf ich mich setzen?“
Sie sah ihn nicht an und antwortete nicht. Sie wollte sich jetzt keine Gedanken über ihn oder Lestrange machen. Sie wollte einfach nur unglücklich sein, wenn sie Alexandra nicht helfen konnte.
Jake setzte sich an ihr Bett, sagte aber nichts.
„Was willst du hier?“, fragte Diana nach einiger Zeit mit belegter Stimme.
„Ich würde sagen, mich davon zu überzeugen, was für ein Idiot ich bin.“
Diana setzte sich auf und sah ihn an. Sie wusste, dass sie wohl einen schrecklich Anblick bot, mit ihrem zerzausten Haar und ihrem verweinten Gesicht. „Wieso Idiot?“
„Weil ich einem Mädchen hinterher renne, das jemand anderen hat, der besser zu ihr passt.“
Sie verstand im ersten Moment nicht, was er sagen wollte.
„Es tut mir Leid, Diana. Ich weiß, ich habe mich unmöglich benommen. Ich meine, wir sind nur Freunde und kein Paar. Und ich war ein sehr mieser Freund.“ Er lachte kurz bitter. „Tut mir Leid.“
„Warum denkst du, dass Lestrange besser zu mir passt?“, war das erste, was Diana in den Sinn kam.
„Er ist Gregorian Lestrange. Er kann dir mehr bieten.“
„Aber Lestrange ist wahnsinnig. Und ich meine, er ist wirklich verrückt.“
Jake nickte langsam. „Diana, ich finde du solltest vielleicht etwas an die frische Luft gehen. Dein Gesicht könnte etwas Farbe vertragen. Willst du vielleicht Eis essen gehen?“
„Du bist so nett“, entfuhr es ihr, bevor sie darüber nachdenken konnte.
„Nett“, wiederholte er trocken.
„Und ich weiß, du bist all das, was Lestrange niemals sein könnte“, fuhr sie dennoch fort. Es war befreiend diese Worte auszusprechen.
„Aber?“
„Ich will nicht abstreiten, dass Lestrange seine Vorzüge hat. Dass er sogar eine angenehme Gesellschaft sein kann. Aber die Wahrheit ist- “ Sie stockte kurz. „Die Wahrheit ist, du bist zu gut für mich. Du solltest dir jemanden suchen, der zu schätzen weiß, was für ein toller Fang du wärst. Wie bewundernswert und gut du bist. Gott verdammt, du bist der anständigste und bemerkenswerteste Mensch, den ich kenne!“ Auf einmal war ihr wieder zum Weinen zumute und sie hätte ihr Gesicht am Liebsten in ihrem Kissen versteckt.
„Das interessiert mich einen Dreck!“, brauste er auf und sprang von ihrem Bett auf.
„Was?!“ Diana starrte ihn verwundert an. So eine Reaktion passte nicht zu ihm.
„Du redest Blödsinn, Diana! Ich bin nicht anständig oder bemerkenswert. Ich bin nicht gut. Denkst du ernsthaft ich bin hierher gekommen, weil ich ein so guter Freund bin? Klar, damit versuche ich das vor dir und sogar vor mir selbst zu rechtfertigen! Aber in Wirklichkeit denke ich immer und immer wieder darüber nach, wie ich es schaffen könnte, Lestrange auszustechen. Wie kann ich dich davon überzeugen, dass du nicht zu Lestrange gehörst sondern zu mir? Siehst du, ich bin selbstsüchtig und durchtrieben! Ich habe nichts Edles an mir, wenn es um dich geht! Ich bin egoistisch und tief in meinem Inneren ist es mir vollkommen egal, dass du viel besser zu Lestrange passen würdest. Und… verdammt, ich hasse es so zu tun, als würde ich es verstehen können, was du an ihm findest! Denn ich finde, er ist der mieseste, bösartigste und vor allem grausamste Mensch, den es auf der ganzen Welt gibt!“
Diana brachte kein Wort heraus und starrte ihn nur an.
„Ja, ich weiß, damit bin ich wohl endgültig aus dem Rennen, aber ich habe es einfach so satt so zu tun, als wäre ich so gut und selbstlos. Weil… weil ich… weil ich einfach so wahnsinnig verrückt nach dir bin, dass es mich schon fast in den Wahnsinn treibt… und ich weiß, ich rede kompletten Stuss daher und es macht überhaupt keinen Sinn, aber… aber ich weiß auch nicht.“ Er ließ sich wieder auf ihr Bett fallen und vergrub das Gesicht in den Händen. „Ich bin eben ein riesiger Idiot, wie ich schon gesagt habe“, murmelte er fast unverständlich.
Diana legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er drehte sich zu ihr. „Aber ich mag Idioten“, sagte sie mit einem kleinen Lächeln, das er genauso zaghaft erwiderte. „Solange sie nicht ganz wahnsinnig sind.“ Und dann waren ihre Gedanken wieder bei Lestrange und ihr wurde klar, wie ernst es ihr vorhin gewesen war, als sie sagte, er sei wirklich wahnsinnig.
„Ich werde nicht lügen: es geht mir nicht darum, Unheil zu verhindern oder etwas Edles zu tun. Ich war immer auf meinen Vorteil aus und ich verfolge auch jetzt nur meine Angelegenheiten.“
Oh Gott, was hatte sie getan! Selbst als er ihr die Wahrheit gesagt hatte, war sie auf sein Spielchen hereingefallen! Und wer wusste, was Lestrange nun wieder plante! Wenn irgendetwas passieren würde, dann wäre es alleine ihre Schuld! Wie hatte sie nur so dumm sein können? Sie hatte sich wirklich auf Lestranges Seite geschlagen und ihren Beitrag geleistet.
Sie musste so schnell es ging zu Alexandra und sie wenn nötig zwingen, ihr zuzuhören. Es war egal, ob Alexandra sie hassen würde oder nicht. Lestrange durfte man genauso wenig vertrauen wie Riddle, auch wenn er die Wahrheit sprach.
„Du kennst doch Lestrange...“
Alexandra hatte Recht gehabt. Sie kannte Lestrange. Nur hatte sie das für einen kurzen Moment vergessen.
„Ich muss sofort los!“, rief Diana. „Ich bin so dumm! Ich muss los!“ Sie sprang vom Bett auf und wollte gerade apparieren, da schloss sich Jakes Hand um ihr Handgelenk.
„Was ist denn auf einmal los?“
„Alexandra hatte Recht! Sie hatte so Recht und es ist meine Schuld, wenn etwas passiert!“

Sie wusste, dass es so oder so das Dümmste war, was sie überhaupt tun konnte. Wenn sie sich irrte, dann hätte sie sein Vertrauen missbraucht. Und wenn es wahr war… Sie war sich gar nicht sicher, ob sie Gewissheit haben wollte. Aber es musste sein. Sie konnte so nicht weiter machen. Sie hatte in den vergangen zwei Tagen kaum geschlafen. Sie würde noch durchdrehen, wenn sie nicht endlich Gewissheit haben würde.
Darum stand Alexandra nun in dem schwummrigen Laden und wartete angespannt.
„Wer sind Sie?“, kam es unfreundlich von dem kleinen Mann, der den Raum soeben durch eine Tür am hinteren Ende betreten hatte. Er wäre vermutlich höflicher gewesen, wenn Alexandras Erscheinung eindrucksvoller gewesen wäre. Doch sie trug nur eine einfache weiße Bluse und eine schwarze Hose.
„Alexandra O'Malley“, sprach sie gelassen und bemühte sich dabei, den Mann von oben herab zu betrachten.
Er schien zu überlegen, woher er den Namen kannte. Plötzlich zog er erstaunt die Augenbrauen in die Höhe. „Verzeihen Sie vielmals, dass ich Sie nicht erkannt habe, Miss! Mr. Burkes, zu Ihren Diensten! Womit kann ich Ihnen helfen?“
Wie weit man doch mit einer reinblütigen Abstammung kam, dachte sie, bevor sie ihm antwortete: „Ich würde mich mit einer einfach Aussage begnügen. Ich interessiere mich für ein Gift-“
„Ah, davon habe ich reichlich im Sortiment! Ich habe die gewöhnlichen wie Arsen oder hätten Sie gerne etwas ausgefallen? Soll es tödlich giftig sein oder nur eine leichte Übelkeit hervorrufen? Ich-“
„Mr. Burkes, wenn Sie mich ausreden lassen würden, dann könnte ich Ihnen sagen, dass ich nur an einem speziellen Gift interessiert bin. Ich bin sicher Sie haben von Tybalt Lestranges Tod erfahren?“ Alexandra hatte keine Ahnung, welches Gift es war, das ihn getötet hatte. Es kamen ein paar in Frage. Aber Mr. Burkes sah wie jemand aus, der zwar den Eindruck von einer schäbigen Gestalt machte, der aber sicherlich einige Verbindungen nach oben hatte. Zudem gingen vermutlich auch einige Leute aus dem Ministerium bei ihm ein und aus.
„Ja, ich hab davon gehört. Tragische Sache. Er war ein sehr guter Kunde.“
„Kann ich mir denken. Und Sie wissen, welches Gift verwendet worden ist?“
„Wie sollte ich?“
Sie lächelte ihn freundlich an und näherte sich ihm, bis sie sich über die Theke beugte, hinter der er stand. „Kommen Sie. Ich weiß, Sie wissen es. Mich interessiert nur, wem Sie in letzter Zeit dieses Gift verkauft haben. Vor vier Wochen. Ende Juli. Erinnern Sie sich?“
„Miss O'Malley, ich behandle die Angelegenheiten meiner Kunden sehr vertraulich.“ Er erwiderte ihr lächeln, doch es wirkte eher beunruhigend. „In der Branche von mir und meinem Geschäftspartner ist Diskretion sehr wichtig.“
„Mr. Burkes, das kann ich natürlich nur zu gut verstehen. Aber in diesem Fall bitte ich Sie, eine Ausnahme zu machen.“
„Es tut mir Leid, aber das ist unmöglich.“
Alexandra beschloss, es auf einem Umweg zu versuchen. „Sie haben doch vor ungefähr derselben Zeit einen gewissen Tom Riddle eingestellt. Sie kannten Ihn schon länger?“
„Ja, schon seit zwei Jahren“, entgegnete er mit leichter Skepsis.
Sie war sich sicher, dass Tom es mit seiner charismatischen Art geschafft hatte Burkes für sich einzunehmen. „Er hat nicht zufälligerweise etwas mit dem Verkauf vom besagten Gift zu tun?“
Burkes sah sie überlegend an.
„Er ist ein Freund von mir;“ fügte Alexandra hinzu.
„Wenn das so ist…“
Sie riss sich zusammen, um sich nicht auf die Lippe zu beißen.
„…warum fragen Sie ihn dann nicht selbst?“
Alexandra öffnete den Mund, um etwas zu sagen.
„Da kommt er.“
Zu Tode erschrocken wirbelte sie herum. Sie spürte wie aus ihrem Gesicht das letzte Bisschen Farbe wich, als sie ihn sah, wie er gerade an der Auslage vorbei schritt und jeden Moment den Laden betreten würde.
Er sollte doch überhaupt nicht hier sein! Er sollte Besorgungen erledigen, so wie er es jeden Montag tat. Dann war er den ganzen Nachmittag nicht im Laden. Nein, nein, nein!
Sie fühlte die Thekenkante an ihrem Kreuz und hielt sich mit ihren Händen daran fest, während sie hilflos mit ansah, wie er den Laden betrat. Als er sie erblickte, blieb er abrupt stehen.
„Warum so früh zurück, Tom?“, wollte Burkes wissen.
„Joseph O'Riley war nicht zuhause. Ich glaube, er hat das Land verlassen und ich dachte mir, dass das Sie oder Mr. Borgin interessieren würde“, erklärte Tom nüchtern, wobei er Alexandra nicht aus den Augen ließ.
„Der Mistkerl denkt wohl er kann sich so vor seinen Schulden drücken. Aber da irrt er gewaltig.“ Burkes seufzte. „Na sei's drum! Gut, dass du hier bist. Miss O'Malley?“
Er erwartete wohl, dass sie Tom fragen würde. „Ach, vergessen Sie's. Es ist nicht so wichtig.“
„Was ist denn?“ Toms Blick war durchdringend.
„Es ist nichts, wirklich. Ich muss gehen. Auf Wiedersehen, Mr. Burkes.“ Alexandra eilte an Tom vorbei aus dem Laden und kam sich unendlich dumm vor.
Kaum fünf Sekunden später war Tom auch schon hinter ihr und rief, sie solle gefälligst stehen bleiben. Sie wollte nicht auf ihn hören und rannte weiter, bis er sie eingeholt hatte und gegen die nächstbeste Wand drückte.
„Verdammt noch mal, was sollte das eben? Was hattest du hier zu suchen?“ Er war wütend. Furchtbar wütend sogar und bemühte sich nicht es zu verbergen.
„Darf ich etwa nicht dorthin, wo du arbeitest?“
„Doch“, sagte er und es klang, als versuche er, ruhig zu werden, was ihm nicht gelang. „Aber darum geht es hier nicht. Du hattest einen Hintergedanken. Ich kenne dich, Alexandra. Was also wolltest du hier?“
„Ich wollte wissen, wer das Gift gekauft hat, mit dem Tybalt umgebracht worden ist.“
„Nein“, sprach er energisch und laut, sodass sich einige Passanten nach ihnen umdrehten. „Nein, du wolltest nicht wissen, wer es gekauft hat. Du wolltest wissen, ob ich es war.“
„Warum machst du es mir nur so schwer, Tom?“ Sie hätte sich ihm am liebsten in die Arme geworfen, doch sie wusste, sie durfte nicht nachgeben. Würde sie jetzt nachgeben, dann würde sie es immer wieder tun, und das wäre nicht ihre Art.
„Du machst es dir selbst schwer. Warum spionierst du hinter meinem Rücken? Warum?“
„Denkst du etwa, dass mir das gefällt? Aber was hätte ich tun sollen? Dich einfach fragen?“
„Warum nicht? Ich würde dich nicht belügen. Aber davor hast du Angst, nicht wahr? Du tust zwar immer so stark und selbstsicher, aber in Wirklichkeit hast du vor der Wahrheit Angst! Aber weißt du, was das Schlimmste ist?“
„Tom…“
„Dass du auf Lestranges Worte hörst, noch bevor du mich angehört hast.“ Dann packte er sie so fest, dass sie sich nicht befreien konnte und disapparierte mit ihr.
„Wo sind wir?“ Sie löste sich von Tom und sah sich um. Sie standen in einer dunklen Marmorhalle, augenscheinlich eine Eingangshalle, mit einer ausladenden Treppe.
„Wir werden jetzt Lestrange fragen, was du von allem halten solltest, denn seinen Worten glaubst du ja sofort.“
„Was?!“ Entgeistert starrte sie Tom an. Noch nie hatte sie ihn so unglaublich wütend und verärgert gesehen.
„Mir vertraust du ja anscheinend nicht genug, als dass du mich fragen würdest.“ Ein Hauself näherte sich ihnen und Tom wies ihn an, Lestrange her zu holen.
„Tom, lass uns wieder gehen. Ich vertraue dir doch.“
„Und warum konntest du mich dann nicht fragen?“
„Ich dachte, dass wäre für dich ein Grund, anzunehmen, ich würde dir nicht vertrauen.“
Tom antwortete nicht. Er presste die Lippen aufeinander und wandte sich ab. Als er plötzlich nach Lestrange rief, zuckte Alexandra zusammen. „Lestrange, wo bleibst du solange?“
„Ich bin doch hier“, ertönte er vom oberen Ende der Treppe. Gemächlich schritt Gregorian Lestrange hinunter. „Welch erfreulicher Besuch“, sagte er, doch er strengte sich nicht im Geringsten an, ein Lächeln vorzutäuschen.
„Wir haben ein paar Fragen an dich, Lestrange“, sagte Tom und durchschritt die Halle.
Lestrange, der auf der letzten Stufe stand, lehnte am Treppengeländer. „Oh, ich habe auch so einige Fragen an dich, Tom. Aber ich schätze, Diana war bei euch.“
„Tom, bitte, lass es gut sein“, versuchte es Alexandra, denn sie wusste, dass das hier nicht gut enden konnte.
„Nein, du willst unbedingt Antworten. Dann frag. Ich würde dich niemals anlügen. Aber das ist wohl nicht wichtig für dich. Also fragen wir ganz einfach mal Lestrange.“
Lestrange nahm die letzte Stufe, sodass er nun dicht vor Tom stand. Alexandra sah, wie seine Hand zitterte, als er antwortete: „Ja, fragt mich ruhig.“
„Möchtest du anfangen, Alexandra?“
„Tom!“
„Na gut, dann eben ich. Lestrange sag uns doch bitte, ob ich das Gift besorgt habe, das Tybalt getötet hat?“
„Ja, das hast du.“
„Und habe ich den Hauselfen verhext und ihm das Gift gegeben?“
„Ja.“
„Aufhören!“, rief Alexandra außer sich. „Hört sofort auf!“
„Was denn, was denn? Das Beste kommt doch noch! Lestrange, denkst du, ich habe die drei Muggel getötet, die denselben Nachnamen wie ich haben?“
„Wenn du deine Großeltern und deinen Vater meinst, dann ja.“
„Da hast du deine Antworten!“ Tom wandte sich von Lestrange ab und sah zu ihr hin. „Bist du nun zu frieden? Natürlich bist du das. Lestrange glaubst du schließlich sofort.“
„Soll ich etwa dir glauben?“, rief sie nun genau so wütend wie er. „In meinem Inneren wusste ich, dass du Tybalt getötet hast! Ich wusste es einfach, weil ich dich zu so etwas fähig hielt! Aber du hast mir eiskalt ins Gesicht gelogen! Du hast behauptet, du hättest weder Tybalt, noch deine Verwandten umgebracht.“
„ICH HABE NICHT GELOGEN!“ Er kam wieder zu ihr zurück und packte sie an den Schultern. „Sag mir, wann ich dich belogen habe! Ich habe es nie abgestritten! Nie! Ich sagte, ich würde alles für dich tun. Ich würde jeden Preis bezahlen. Absolut jeden! Und wenn diese vier Leben der Preis waren, dann habe ich ihn mit Freuden bezahlt!“
„Was ist mit dem Vertrag, Tom?“, fuhr Lestrange dazwischen. „Hast du ihr alles über den Vertrag erzählt?“
„Also war ich wirklich der Einsatz? Sagtest du nicht, du würdest mit keiner deiner Handlungen riskieren, mich zu verlieren?“
„Es war kein Risiko dabei! Ich habe es schließlich getan, oder?“
„Du hast Tybalt Lestrange umgebracht!“
„Es war der Preis. Ich war bereit ihn zu bezahlen. Bist du nun auch bereit, den deinen zu zahlen?“
„Was?“
„Ich würde alles tun, worum du mich bittest. Du wolltest, dass ich dir vertraue. Ich tue es. Alexandra, ich würde alles tun.“
„Nein“, sagte sie und schüttelte traurig den Kopf. „Das würdest du nicht. Du würdest niemals deine Pläne verwerfen.“
„Das könnte ich nicht. Sie machen mich aus! Sie machen mich zu der Person, die du kennst.“
„Nein. Denn vor Tom Riddle hatte ich nie Angst. Aber ich fürchte mich vor deinen Plänen, auch wenn ich sie nicht kenne.“
Tom trat zurück und fuhr sich mit den Händen durchs dunkle Haar.
„Tom, du hast getötet. Du hast deinen eigenen Vater getötet.“
„Vater?! Vater?! Zum Teufel, Alexandra! Du weißt so gut wie ich, dass Verwandtschaft nichts aussagt! Was ist mit deiner Mutter?“
„Kannst du oder willst du es nicht verstehen? Du hast gemordet!“
Lestrange begann zu lachen. „Besser als jede Schmierenkomödie. Wie fühlt es sich an, wenn man betrogen wird, Tom?“
„Sei still, Lestrange.“
„Ich war viel zu lange still.“ Bedächtig nähert sich Lestrange Tom und blieb dicht hinter ihm stehen. Tom, der mit dem Rücken zu ihm stand, drehte sich nicht um. „Ist es nicht herrlich, wenn man die Kontrolle über alles verliert? Wirklich Tom, du hättest mir einfach nur meinen Teil lassen sollen. Es hätte nie soweit kommen müssen. Aber du wolltest natürlich ganz allein der Gewinner sein. Du wolltest mal wieder nicht teilen.“ Lestrange lachte kurz auf. „Und jetzt hast du dir ins eigene Fleisch geschnitten. Sieh sie dir an. Sieh dir Alexandra an. Siehst du ihre vor Schrecken geweiteten Augen? Du willst doch, dass die Menschen dich fürchten und respektieren. Also ist es doch gut, dass sie Angst vor dir hat, nicht wahr?“
Alexandra begegnete Toms Blick und drängte die Tränen zurück.
„Nein, es ist nicht weiter tragisch“, fuhr Lestrange mit seiner süffisanten und samtigen Stimme fort und legte Tom eine Hand auf die Schulter. „Denn das Schlimmste für dich ist wohl, dass du nun erkennen musst, dass sie dir nie vertraut hat.“
Im Bruchteil einer Sekunde hatte Tom den Zauberstab gezogen und Lestrange wurde gut zehn Meter nach hinten geschleudert, wo er ohne sich zu rühren liegen blieb.
„Oh Gott!“ Alexandra rannte an Tom vorbei zu Lestrange und kniete sich neben ihn hin. Langsam ob sie seinen Kopf an und spürte etwas Feuchtes an ihren Fingern. Blut. „Oh Gott! Was hast du getan?“ Anklagend sah sie zu ihm hoch.
„Was ich getan habe? Lestrange wollte es so! Denkst du, er wusste nicht, was es hieß, mich zu reizen?“
„Wie konntest du nur?“ Sie sah zu Lestrange hinab.
„Was?“
Sie hatte immer gewusst, dass Tom kalt und amoralisch war. Aber nun musste sie sehen, dass er vor allem egoistisch und skrupellos war. „Wie konntest du nur sagen, vier Leben seien mein Preis gewesen?“
„Ich hätte auch fünf bezahlt. Oder zehn. Hundert. Wie viele ist egal.“
Sie schüttelte den Kopf, denn das hatte sie nicht gemeint. „Nein, wieso dachtest du, du müsstest einen Preis bezahlen?“
„Was soll das heißen?“
„Wieso dachtest du, du müsstest einen Preis für mich zahlen? Ich gehörte dir doch schon längst.“
Er schien nicht zu verstehen, worauf sie hinaus wollte.
„Du hast nicht für mich getötet. Du hast es nur für dich. Für dich und deine Ziele. Du wolltest, dass Lestrange sich nicht in deine Angelegenheiten einmischt. Und deine Großeltern und dein Vater haben nichts mit mir zu tun! Es geht nur um dich, deine Zukunft und deine verfluchten Pläne!“
Nun war es Tom, der ungläubig lachte. „Kaum zu glauben, aber Lestrange hatte wohl Recht. Du vertraust mir nicht.“
„Doch, natürlich tue ich das. Aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob das gut wäre…“
„Du kannst doch ruhig zugeben, dass du es niemals getan hast.“ Er machte ein paar Schritte auf sie zu, und sie wich ein wenig zurück. „Du hast Angst vor mir“, stellte er nüchtern fest.
„Wer bist du?“, fragte sie. „Wer bist du? Vor Tom Riddle hatte ich nie Angst.“ Alexandra kniete noch immer neben Lestrange und Tränen liefen ihr über die Wangen.
„Tom Riddle“, wiederholte er. „Dieser Name bedeutet nichts. Es ist nur der Name irgendeines Muggels. Meiner nicht würdig.“
Alexandra konnte den Blick nicht von Lestrange lösen. Sie strich ihm das Haar aus der Stirn. „Was hast du jetzt vor?“, fragte sie leise.
„Ich hätte dich gerne an meiner Seite gehabt. Aber wenn du mir nicht vertraust, kann ich dir auch nicht vertrauen.“
„Das ist nicht wahr und das weißt du. Ich liebe dich, was willst du denn noch?“
„Du hast auf Lestranges Wort vertraut, ohne mich zu fragen. Und wenn du Lestrange vertraust, misstraust du mir. Du hast mich verraten, Alexandra. Nicht ich dich.“
„Und nun?“, fragte sie zornig und schaffte es ihn anzusehen. „Willst du mich vielleicht umbringen? Es wäre sicherlich keine Überwindung für dich. Du hast schließlich nur mit mir geschlafen. Und wenn du deinen eigenen Vater umbringen kannst, warum dann nicht auch mich? Worauf wartest du?“ Sie konnte ihm ansehen, dass es vieles gab, was er nun gerne gesagt hätte. Unschöne Sachen.
Doch er blieb stumm. Er sagte absolut nichts. Und dann disapparierte er.
Alexandra spürte, wie sie keine Luft mehr bekam und begann hemmungslos zu schluchzen. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie einfach nur neben Lestrange am Boden saß, ehe sie hörte, wie jemand anderes in der Halle erschienen war. Sie wusste, es war nicht Tom und deswegen sah sie nicht auf.
„Alexandra! Nein, verdammt! Lestrange!“
Sie sah zur Seite und erblickte Diana. „Er ist weg“, brachte sie mühsam hervor.
„Ist schon gut!“ Diana eilte zu ihr, ließ sich neben sie auf den Boden sinken und nahm sie in die Arme. „Ist schon gut, Alexandra. Alles wird gut.“ Dann warf sie einen kurzen Blick auf Lestrange. „Ist er…“
Alexandra schüttelte den Kopf. „Nein. Er ist nur bewusstlos.“
„Er hat noch mal Glück gehabt.“
Wieder verneinte Alexandra. „Wenn er ihn hätte töten wollen, dann hätte er einen der unverzeihlichen Flüche verwendet. Er wollte, dass Lestrange lebt, warum auch immer.“
„Oh, Alex!“ Diana drückte sie fester an sich. „Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist!“
Alexandra konnte hören, wie ihre Freundin mit den Tränen kämpfte.
„Ich bin so unendlich froh. Was hätte ich nur ohne dich gemacht?“
„Diana, es tut mir Leid.“
„Nein, schon gut. Ich weiß. Es ist nicht deine Schuld. Du hast keine Schuld.“
„Aber ich hätte es sehen müssen. Ich hätte es wissen müssen!“
„Nein, das hättest du nicht. Es ist nicht deine Schuld.“
Alexandra klammerte sich wie eine Ertrinkende an Diana.
„Ich hab dich lieb, Alex.“
„Ich dich auch. Woher wusstest du, dass ich hier bin?“
„Du warst nicht im Ministerium und auch nicht bei dir zu Hause. Wo hättest du sonst sein sollen?“ Diana versuchte ein Lächeln und besah sich dann Lestrange. Sie berührte ihn an der Wange. „Lestrange? Kannst du mich hören? Lestrange?“
Er gab ein Stöhnen von sich und es dauerte eine Zeit, bis er schließlich die Augen aufschlug. „Was zum…“, begann er, als er Alexandra und Diana erkannte. Dann stieß er sie zur Seite und sprang mit ungeahnter Kraft auf die Füße. „Wo ist er?“, rief er. „Wo ist er hin?“
„Es ist weg, Gregorian“, sagte Alexandra.
„Da kannst du froh darüber sein“, fügte Diana hinzu.
„Nein! Nein, er kann nicht weg sein!“ Lestrange sah die beiden entsetzt an. „Wo ist er? Wo?“ Er sah sich in der Halle um. „Nein! Wo ist er hin?“ Als ihn seine Kräfte verließen, sank er auf die Knie. Seine Schultern bebten und eine Stelle seines dunkeln Haars war von Blut verklebt. Zornig schlug er mit der Faust auf den Boden. „Nein!“
Da wurde Alexandra klar, dass Lestrange nicht am Leben hang. Sie ließ sich von Diana aufhelfen. „Lass uns gehen, Di.“ Sie nahm ihre Hand und drückte sie fest.
Und dann gingen sie und ließen Lestrange und alles Dunkle hinter ihnen zurück. Es mochte in all seiner Schönheit und Pracht noch so verheißungsvoll nach Paradies aussehen. Doch der Garten Eden hatte seinen Preis, denn dort regierte der Teufel. Und Alexandra wollte ihn nicht zahlen, denn der Preis wäre ihre Seele gewesen.
Der Garten war es nicht wert, als dass man seine Seele für ein paar Versprechungen verlor. Da würde Alexandra lieber jenseits von Eden leben. Zusammen der Person, auf die sich immer hatte verlassen können: Diana Walters.

~+~*~+~*~+~

Auch hier noch keine grßen Reden... falls jemand versehentlich runterscrollt, wird das hier Spoiler frei gehalten... ABER ich erwarte mir jetzt 30 Kommentare... bei 38 Fav-Einträgen gehe ich davon aus, dass 8 die Story nicht gelesen haben, also her damit :P
UND es folgt noch ein Epilog, in denen die letzten Sachen geklärt werden. Auch ein Nachwort (da darf ich große Reden schwingen!!) kommt noch... also dran bleiben ;)


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