von alan4ever
Es ist Nacht, ich wandre im Dunkeln, wie einst als ich ganz alleine war.
Der Wind weht ganz sacht und ich fühle die Kälte, die um mich herum ist und schreit nach Wärme und Licht. Mein ganzer Körper ist gefroren.
Ich fühle nichts.
Von weitem höre ich das Seufzen und Klagen der Verwandten, Nachbarn und Bekannten, die weinen um ihre Familie, Freunde und Kind. Ich habe damit Beigetragen dass sie heute nur noch Tote sind. Ich bin schuldig, ein Verräter, der das Leben nicht mehr verdient und zum Tode verurteilt ist. Ich habe sie gepeinigt, gequält, gefoltert und anschliessend alle ohne Ausnahme getötet.
Ich fühle mich nicht schuldig.
Einsam, verlassen wandre ich des Nachts hier im Dunkeln und verstecke mich vor ihnen. Gesucht, gejagt werde ich schon seit langem und ich wandre am Abend und schlafe am helllichten Tag. Ach wie lange habe ich die Sonne nicht mehr scheinen sehen in meinem Herzen und wie lange vermisse ich meine eigene Jugend, mein Lachen das mich einst verlassen hat.
Doch ich fühle nichts.
Es ist Nacht, ich wandre im Dunkeln, wie einst als ich noch glücklich war. Hinter mir höre ich Schritte und mein Atem steigert sich. Stille. Wieder die Schritte. Und von weitem höre ich sie nun rufen. Ich laufe immer schneller und schneller, tiefer und tiefer doch es ist zu spät. Ich bin in der Falle nun endlich ist es so weit. Der Schuldige wird gefasst, der sein Leben gehasst, gehetzt, verspottet, verfolgt und gejagt wurde. Nun haben sie mich
und ich fühle nichts!
~Rul Blenson, Todesser~
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