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Fanfiction

Gefühle - Keine Chance mehr?

von @knuddelmuff

Während des gesamten Tages fand man Lily entweder stur und mit leerem Blick in eine Ecke starrend oder wild grübelnd auf einem Platz ganz hinten im Klassenzimmer sitzend vor.
Cady warf ihr regelmäßig Blicke zu, da sie irgendwie das mulmige Gefühl nicht los wurde, dass ihre Freundin mitten im Unterricht einpennen oder steif vom Stuhl kippen würde, so wie sie aussah.
Sie meinte zu bemerken, dass Lily sogar das Blinzeln mit den Augen an diesem Tag ausfallen ließ.

„Weiß denn niemand von Ihnen die Antwort?“, fragte Professor McGonagall mit einem fast hilflosem Blick in die Klasse hinein und fixierte ihre Schüler mit maßlos strenger Miene.

„Miss Evans, Sie wissen doch sicherlich eine geeignete Antwort?“
Evans, hörte das rothaarige Mädchen eine Stimme ihren Namen sagen. Der Name kam ganz langsam, als würde er von sanftem Winde zu ihr herübergeweht, bei ihr an. Dann blickte sie erschrocken auf.

„Verzeihung Professor – aber was haben Sie eben gesagt?“
McGonagalls Nasenflügel bebten beängstigend, woraufhin sie all ihre Schüler anherrschte: „Morgen will ich zehn Fuß Pergament von jeden von Ihnen hier auf meinem Pult sehen!“
„Waaas, zehn Fuß?“
„Über was sollen wir denn schreiben?“
„Das sollten Sie selber wissen, Mr Pettigrew! Sie können gehen!!“
Die Professorin schnaubte laut vor Wut, krallte sich ihre Tasche mit ihren Unterlagen und stürmte davon.

„Was ist denn mit der los?“, wunderte sich Remus, der seiner sonst durch nichts unterzukriegenden Lehrerin für Verwandlung irritiert nachsah.
„Ist mir doch Wurscht“, maulte Sirius, „Mach dir lieber darüber Gedanken, wem wir das zu verdanken haben!“
Er wandte sich zu Lily um und sah sie feindselig an.
Lily schluckte und richtete ihren Blick auf den Tisch.

„Brauchst gar nicht anfangen zu flennen, Evans! Du hast doch nichts anderes verdient!“, sagte Sirius mit einer Lautstärke, dass sich alle noch anwesenden zu ihm umdrehten und anschließend neugierig zu der Angesprochenen herüberspähten.
Lily sah nun zu ihm auf und ihr Inneres krampfte sich eng zusammen, als sie die blanke Wut in Sirius` Augen auflodern sah.
Sie griff fahrig nach ihrer Tasche und rannte unter den verdutzten und interessierten Blicken anderer hinaus.

Sie rannte, wie sie noch nie in ihrem Leben gerannt war.
Lily stiegen brennende Tränen in die Augen, die sie verzweifelt zu unterdrücken versuchte.
Doch als sie gerade um die nächste Ecke gebogen war, flossen sie ungehemmt hinaus.

Was sollte sie nur tun?
Sie konnte Sirius nur zu gut verstehen … Natürlich hatte er einen Hass auf sie, wo sie doch seinen besten Freund so sehr verletzt hatte.
Das hatte sie doch nicht gewollt!
Lily war klar, dass der Kuss mit Amos der größte Fehler ihres Lebens gewesen war.
Sie musste es wieder gut machen!
Aber dazu fand sie sich, jedenfalls in diesem Moment, absolut nicht in der Lage. Von der kämpferischen Natur, von der sie sonst umgeben wurde, war nichts mehr übrig.
Leicht schluchzend ließ das aufgelöste Mädchen sich hinter einer gewaltig hohen Statue entlang der rauen Steinmauer zu Boden gleiten.

Ein Hass kam urplötzlich in ihr auf … Ein Hass auf sich selbst. Der beste Ausweg aus dieser überaus miserablen Lage schien ihr, sich mit höchster Gewalt selbst zu verletzen, sich unsägliche Schmerzen zu bereiten, sich jedes Haar einzeln auszureißen, sich ein Dutzend schwarzmagische Flüche aufhalsen zu lassen … Vielleicht würde sie einen Slytherin beten, einen besonders häßlichen Zauber an ihr abzulassen. Doch sie wusste, dass sie damit noch lange nicht die Schmerzen würde ausgleichen können, die sie James zugefügt hatte ...

Lily wischte sich mit ihrem Umhangärmel das Gesicht trocken. Und als hätte eine unsichtbare Person ihr Mut zugeflüstert, wurde sie von einer neuen Entschlossenheit gepackt: Sie würde jetzt zu James laufen und einfach mit ihm reden.

Dies in die Tat umzusetzen, erwies sich jedoch als ziemlich schwer.
Nicht nur, weil es ihr schwer fiel, den Mut dafür aufzubringen, sondern auch, weil sie James, mit Ausnahme im Unterricht, nicht begegnete. Am Anfang einer Stunde war er der erste, der im Klassenzimmer saß und am Ende war er der erste, der es wieder verließ. Es war Lily schleierhaft, wie er das so schnell hinkriegte, denn selbst wenn sie ihm fast auf den Fersen aus dem Klassenzimmer hinaus folgte und dann auf den Korridor spähte, war er unauftreibbar.

Nun ja, irgendwann jedoch würde sie ihn zu fassen kriegen und dann nicht zögern. Die Rothaarige ahnte nicht, dass dies noch am selben Tag geschehen würde.

Als der Gong zum Ende der letzten Unterrichtsstunde des Tages erklang, schritten Lily und Cady in ihren Gemeinschaftsraum.

„Das war der beschissenste Tag in meinem Leben“, nuschelte Lily betrübt. Nicht nur ein Mal wurde sie von einem Lehrer sauer angefahren, weil sie nicht zugehört hatte.
Den ganzen Tag hat sie überlegt, wie sie ihren Fehler irgendwie wieder gut machen könnte. Lily konnte sich nicht erinnern, sich jemals so sehr nach einem kreativen Einfall gesehnt zu haben wie an diesem Tag. Und trotz dem war ihr kein Geistesblitz gekommen. Ihr Kopf war wie leer gefegt.

Was Lily noch trauriger machte, war, James` leidende Miene mit ansehen zu müssen. Ihm war es im Unterricht nicht anders ergangen wie ihr. Damit sind nicht die wütenden Anherrschungen der Lehrer gemeint, die kannte er ja zu genüge. Aber es bereitete ihr böse Magenkrämpfe, wenn sie den Jungen dort teilnahmslos mit ausdrucksloser Miene sitzen sah. Mit seinen Freunden redete er knapp ein Wort, und auch sonst war er total abwesend zu jedem.
Vor allem an seinen Augen konnte man seine Stimmung nur zu gut erkennen … Sonst war immer ein Schimmer in ihnen zu finden, in diesen wahnsinnig schönen Augen, doch jetzt waren sie irgendwie glanzlos und trüb.

Als sie und Cady dann durch das Porträtloch kletterten, um in den Gryffindor Gemeinschaftsraum zu gelangen, wurde Lily von ihrer Freundin angestupst.
„Dort hinten ist James …“, sagte Cady nur und deutete in die linke Ecke, in der der Benannte mit seinen Freunden saß. So wie es aussah, redeten diese gerade wild auf ihn ein, er jedoch schien davon nicht unbedingt Notiz nehmen zu wollen oder er bekam wirklich nichts von dem mit, was sie sagten.

Lily fasste ihr Herz in beide Hände und steuerte auf den Tisch der Rumtreiber zu. Schon von weitem erkannte Sirius sie und zischte James auch gleich darauf zu: „Evans ist in Anmarsch. Lass dich nicht von ihr belabern …“
James nahm die Worte seines Freundes nur verschwommen war, so dass er kurz zusammenschreckte, als sie in sein Blickfeld trat.
Seiner verwirrten Miene wich jedoch nach höchstens zwei Sekunden ein eiskalter Blick.

„Was willst du denn hier?“, raunzte er Lily zu und sah ihr tief in die in diesem Moment mit Tränen gefüllten Augen.

„James …“, flüsterte sie kaum vernehmlich, „Bitte … Können wir reden?“
Es machte Lily beinahe krank, einen so verletzten Ausdruck in James` Gesicht sehen zu müssen.
Und es war ihre Schuld …
James starrte Lily an.

„Was willst du? Reden? Worüber??“
„Na … Ü-über uns ...“ Lily brach mit brüchiger Stimme ab.
„Über uns???“, wiederholte James ungläubig, „Was gibt es da zu reden, Lily?“
Lily steckte ein überaus fetter Kloß im Hals. Sie hatte das Gefühl, sie müsse ersticken. Sie wollte ein Wort sagen, doch es kam nichts heraus. James` Stimme tränkte vor Wut und gleichzeitig vor Verzweiflung und Enttäuschung.

Das Mädchen atmete einen tiefen Zug Sauerstoff ein, um ihr Gehirn zum Reden anzuregen. Der Kloß löste sich nach und nach auf.
Als sie ihre Stimme endlich wieder gebrauchen konnte, sagte sie mit verzweifelter Stimme:

„James, ich muss mit dir reden! Das mit Amos, das tut mir so unendlich Leid! Ich wollte das nicht, ehrlich! Ich weiß nicht, was da mit mir los war! Das waren … Alte Erinnerungen, die in dem Moment hochkamen! Ich empfinde nichts für ihn, das musst du mir glauben …“
„Bist du fertig?!“, fragte James und ließ grobe Gleichgültigkeit in seiner Stimme mitschwingen, als Lily geendet hatte.

„Nein! Verdammt, glaub mir doch, ich wollte das wirklich nicht! Glaubst du etwa, der Kuss mit dir hat mir gar nichts bedeutet??“
„Ja, Lily, das denke ich. Zumindest kann er dir nicht allzu viel bedeutet haben, wenn du gleich am nächsten Tag mit deinen Ex rummachst …“
James erhob sich und wollte in seinen Schlafsaal verschwinden, aber ein fester Griff um seinen Arm hinderte ihn daran.

„Ich lasse dich nicht gehen! Ich weiß doch selber nicht, warum ich Amos geküsst habe! James, ich mag dich doch! Ich … Ich liebe dich!“
James verlor kurz den Verstand, konnte an nichts denken, keinen Gedanken fassen. In diesen wunderschönen hellgrünen Augen spiegelten sich Tränen wider.
Dann hallte Sirius` Satz in seinem Kopf wider.

„Lass dich nicht von ihr belabern …“

„Sag mal, bist du komplett durchgedreht?“, fauchte er dann.
"Wie, glaubst du, soll ich dir das jetzt noch glauben können? Du hast dich mit Diggory geküsst, verdammt!!! Meinst du nicht, du hast mich schon genug verletzt? Reicht dir das noch nicht, Lily?? Du hast mir nur was vorgemacht, das weiß ich jetzt. Warum machst du jetzt noch weiter mit deinem Spielchen?“
James wartete aber keine Antwort ab, die Lily so oder so nicht hätte geben können vor Sprachlosigkeit. Er riss sich gewaltsam von ihr los und spurtete schnaubend die Wendeltreppe hinauf in seinen Schlafsaal.

Eine enorm höllische Wut pulsierte in seinen Adern. Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, trat er mit dem Fuß gegen eines der Betten.
„SCHEIßE!“

„Hey Alter, ganz ruhig …“
„Sie ist es nicht wert, Mann.“
„Du hast doch keine Ahnung!“, brüllte James seinen besten Freund an. „Ob sie es wert ist oder nicht, das macht keinen Unterschied! Ich liebe sie, Sirius, hast du das immer noch nicht verstanden??“
„Doch, schon … Verdammt James … Tut mir echt Leid.“
Sirius legte vorsichtig eine Hand auf James` Schulter, nicht sicher, ob James einen weiteren Wutanfall bekommen würde.
Er konnte aufatmen, denn der ließ sich langsam auf seinem Bett nieder.

„Hey James … Wenn ich ehrlich bin …“ Sirius schluckte kurz schwer, als ob er einen schleimigen Frosch hätte hinunterschlucken müssen.
„Ja? Was, wenn du ehrlich bist?“, wollte James wütend wissen.
„Also, wenn ich ehrlich bin, glaube ich, dass die Evans dich sehr wohl mag. Was rede ich hier von mögen, ich meine natürlich, dass ich irgendwie das Gefühl habe, dass sie dich wirklich liebt. Sie ist schließlich nicht der Typ dafür, jemanden so zu verarschen.“
„Mich schon.“, gab James tonlos zurück.
„Sie hat mich immer gehasst.“
„Das dachte sie.“, lehrte Sirius ihm eines Besseren. „Sie hat eben geflennt, und das sah wirklich nicht gespielt aus …“
„Quatsch.“, flüsterte James und spürte, wie seine Augen unbarmherzig brannten. „Wie erklärst du dir dann das mit Diggory?“
Sirius beobachtete, wie James aufstand und nach etwas in seinem Koffer kramte.
„Was willst du jetzt mit dem?“, sagte er verdattert und besah sich den Tarnumhang in James` Händen.
„Ich muss mal kurz alleine sein … Bis später …“

Und im nächsten Moment war James verschwunden – oder es schien zumindest so. Sirius seufzte, machte jedoch keine Anstalten, James zu folgen. Er war sein bester Freund und er konnte nur zu gut verstehen, dass er Zeit zum Nachdenken brauchte.



„Ich bin so dumm, so dumm, so dumm!“
Die Tränen sprudelten nur so aus Lily hinaus, so dass ihr Kissen schon ganz nass wurde.
Sie lag auf dem Bauch ausgestreckt auf ihrem Bett. Cady ruhte über ihr und strich ihr sanft über den Rücken.
„Das wird schon wieder, Lily, da bin ich mir ganz sicher. James liebt dich doch.“
„Was spielt das für eine Rolle?“, fragte Lily verzweifelt. „Er glaubt nicht, dass ich ihn auch liebe, und ohnehin kann er mir nicht vertrauen … Und ich kann es ihm noch nicht mal verübeln …“
Doch das hielt Lily nicht davon ab, weiter in ihr Kissen zu weinen.

„Weißt du, was du brauchst? Du brauchst eine Idee, eine sehr gute Idee, Lily!“
Verwirrt richtete die Rothaarige sich auf und sah Cady ins Gesicht.
„Was schwafelst du da von einer Idee??“ Sie klang beinahe zornig.
„Na, wie du James davon überzeugen kannst, dass du ihn tatsächlich liebst und dass das alles kein Spielchen war, wie er es ausgedrückt hat.“

„Du bist witzig, dann lass dir mal was einfallen!“, fauchte Lily.
„Hey, nicht ich hab hier Scheiße gebaut, das warst immer noch du, Liebes!“, erwiderte Cady heftig, fuhr aber etwas sanfter fort: „Ich helfe dir, etwas zu finden, wie du es anstellen kannst!“
„Danke …“, murmelte Lily leicht beschämt.
„Aber das wird sowieso nichts nützen … James wird mich auf immer und ewig hassen …“

Die frisch erworbene Entschlossenheit vom Nachmittag, ihn irgendwie zu überzeugen, dass es ihr wirklich Leid tat, schwand sehr rasant.

„So ein Schwachsinn!“, schimpfte Cady. „James und dich hassen? Vielleicht wird er versuchen, dich zu hassen, vielleicht will er es sogar, aber das wird ihm nicht gelingen, weil er dich eben liebt, das leuchtet dir doch ein?“
Lily antwortete nicht.
Niedergeschlagen sank sie auf ihre Matratze zurück und machte es sich zur Aufgabe des Abends, mit hin und wieder kleinen Strömen von Tränen, zur Decke zu stieren.
Der verletzte, enttäuschte Ausdruck in seinem Gesicht ... Die von Wut durchtränkte Stimme ... Die Gedanken daran ließen Lily erneut Tränen in die Augen steigen.

Es war unvorstellbar, dass James sie noch lieben würde.
Das hatte sie sich nun selber verspielt. Sie hatte ihn nicht verdient.
War er nicht schon immer freundlich, charmant und süß zu ihr gewesen?
Und sie hatte ihn immer nur angeschrien und dafür verachtet, dass er so nett zu ihr war. Warum nur?
Lily vergrub ihr Gesicht in den Händen.
Erst wurde er jahrelang von ihr nur herablassend behandelt, dann küssen sie sich, er muss sich echt gefreut haben, ebenso wie sie, und am nächsten Tag muss er zusehen, wie mit ihrem Ex knutschte …

Lily entschloss sich, noch mal im Gemeinschaftsraum nachzugucken.
Dort traf sie jedoch nur Sirius, Remus und Peter an.

„Wo ist James?“
„Das wüsstest du wohl gerne“, knurrte Sirius und beäugte sie schief.
„Du hast schon genug angerichtet, also hau ab hier, er kommt sowieso noch nicht wieder. Wessen Schuld das ist brauche ich hier wohl nicht zu erläutern.“
Remus warf ihm einen Blick zu, der wohl so viel bedeuten sollte wie Muss-Das-Jetzt-Sein?
„Ja, muss es!“, fauchte Sirius, der den Blick richtig interpretiert hatte.
Zwar glaubte er dem Mädchen, dass sie seinen Freund wirklich liebte, das war schließlich schon so gewesen, als der noch mit Mia zusammen gewesen war, aber sie hatte ihn nunmal schwer verletzt.

„Und ihr wisst auch nicht, wann er wieder kommt?“, versuchte Lily es weiter und sah diesmal Remus an, von dem sie glaubte, dass er ehrlich zu ihr sein würde.
„Nein, Lily. Am besten du versuchst es morgen noch mal, ich denke, heute kommt er erst später wieder … Es würde ohnehin nichts bringen.“, fügte Remus leise hinzu.

„Dann warte ich eben, bis er wieder da ist!“, sagte Lily stur und stampfte zu einen der Sessel am Kamin und pflanzte sich entschlossen dorthin, mit einem Blick geradewegs Richtung Porträtloch.

Sirius schnaubte.
„Als ob er dich sehen will!“
„Das ist mir egal, er muss einfach mit mir reden.“, erwiderte Lily entschlossen.
Doch nach einiger Zeit wurden ihr die Lider schwer.
Irgendwann, als sogar die Rumtreiber die Hoffnung, dass James demnächst wieder erscheinen würde, aufgegeben hatten, verkrümelten diese sich im Schlafsaal.

Bloß Remus blieb noch für ein Wort mit dem Mädchen zurück.

„Hey Lily … Meinst du nicht, dass es besser wäre, wenn du morgen noch mal versuchst, mit James zu reden?“
„Nein!“, antwortete Lily knapp.
Remus stieß einen langen Seufzer aus.
„Du hast ihn sehr verletzt, weißt du.“
Ihre Blicke begegneten sich.
„Remus, hälst du mich für komplett bescheuert? Natürlich weiß ich das!“, fuhr Lily ihn an. „Aber … Aber es tut mir wirklich Leid, das musst wenigstens du mir glauben! Ich … Ich liebe ihn … Und für Diggory empfinde ich rein gar nichts mehr!“
Remus hielt dem Blick des Mädchens stand.
„Jaah, Lily, ich glaube dir. Aber es wird wirklich schwer, James davon zu überzeugen. Morgen kannst du von mir aus wieder versuchen mit ihm zu reden, aber bitte lass ihn heute in Ruhe. Gute Nacht, Lily …“
Remus verabschiedete sich mit einem leichten Nicken, bevor er Peter und Sirius in den Schlafsaal folgte.

Lily fühlte sich mit einem Mal hilflos, allein gelassen.
Sollte sie Remus` Rat folgen und schlafen gehen?
Nein.
Nein, sie würde jetzt so lange warten, bis James wieder kommen würde.
Doch die Stunden zogen weiter und weiter von dannen.
Die Augen fielen Lily immer wieder zeitweise zu. Gegen halb drei dann schlief sie ein.

Ein leises Knarren drang an ihre Ohren, sie war im Halbschlaf.
Und mit einem jähen Stich im Magen schlug Lily die Augen auf.
Es war erst eine viertel Stunde vergangen, seit sie eingenickt war.
Mit zusammengekniffenen Augen sah das Mädchen zum Porträtloch.
Sie wusste nicht warum oder was es war, aber das Mädchen spürte die Anwesenheit eines anderen.
Leicht nervös sah sie sich im verdunkelten Raum um, da die Flammen vom Feuer, das noch vor ein paar Stunden munter im Kamin geprasselt hatte, allmählich verloschen.
Doch es gab keinerlei Hinweise darauf, dass sich irgendjemand außer ihr zu dieser Zeit im Gemeinschaftsraum befand.

Das Geräusch konnte nicht von draußen stammen, überlegte Lily, da dort Windstille herrschte. Es wehte höchstens ein kleines bisschen, wodurch aber keinesfalls ein Knarren verursacht werden konnte.

Die Rothaarige versuchte, sich das Geräusch in Erinnerung zu rufen, und es kam ihr irgendwie bekannt vor. Nach einigem Grübeln kam sie jedoch zu dem Entschluss, dass das Knarren irgendeinen Zusammenhang in ihrem Traum gehabt haben muss, an den sie sich aber nicht mehr richtig erinnern konnte.

Nach fünf Minuten dann wurde es Lily doch ein wenig zu blöd, und sie stand auf.
Wo war er wohl gerade?
Lily hatte das verdächtige Gefühl, dass James sich auf dem Gelände aufhielt. Ja, bestätigte sie es für sich selbst. Die Schlossgründe gaben einem einfach die Gelegenheit, über etwas nachzudenken und alleine zu sein.


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