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Fanfiction

Dudley Dursley und der Junge, der zu Hause blieb - Am Ende kackt die Ente

von Sáthien

Es ist soweit, das letzte Kapitel ist da. *schnief* Aber damit ihr noch ein wenig davon habt, ist es fast doppelt so lang wie die anderen Kapitel. Und einen Epilog habe ich auch noch für euch! Also, alles halb so wild...

@Niniél: Ja, leider ist das Ende gekommen... Ist doch eine tolle Vorstellung, ein Professor Snape, der geistesabwesend auf einem Stück Pergament herumkritzelt.
@Rune: Freut mich, dass ich dich zum Lachen bringen konnte! :) Severus mutiert in vielen Fanfictions einfach so zum Säufer und leert ein Whiskeyglas nach dem anderen, ich dachte, ich entschärfe das nur ein wenig, mehr nicht. *g*
@Gimli Gloinssohn: Tja, Kommischreiben zahlt sich für alle beteiligten aus, was? ;) Freut mich, dass du sie witzig findest!
@MAPADOER: Leider ist ja heute schon das letzte Kapitel da, aber es freut mich total, dass du noch hierher gefunden hast und dir die Story gefällt! :)
@aha: Vielen, vielen Dank für dein fettes Lob! Ich bin ja ganz verlegen... :)) Ich wäre auch frustriert, wenn ich in Hogwarts wäre und nicht alle Köstlichkeiten probieren könnte.

Vielen, vielen lieben Dank für eure Reviews!!
Ich hoffe, das Kapitel wird euch gefallen und ihr werdet es als "würdigen" Abschluss sehen... *Sektflasche entkork* *mit euch zur Feier des Tages anstoß* ;)
Ich wünsche euch viel Spaß!


---



Dudley hatte einen neuen Berufswunsch: Lehrer!
Es gefiel ihm unheimlich gut, wie er so da saß, in diesem tollen, großen Stuhl – der viel eher einem Sessel glich – an einem großen Lehrerpult, auf dem allerhand Süßigkeiten Platz gehabt hätten, und Crabbe die Anweisungen aus dem Buch vorlas.
Crabbe hatte darauf bestanden, die Cola selbst zusammenzumischen, und Dudley hatte zugestimmt – unter der Bedingung, dass er sie am Ende würde kosten dürfen. Immerhin war sie selbstgebraut und somit so frisch, wie man es sich nur wünschen konnte…

„Und jetzt noch Koffein!“, verkündete Dudley vergnügt, während Vincent wild mit den Zutaten hantierte.
„Ja, aber nicht so viel“, meinte dieser tadelnd, mit hochgezogenen Augenbrauen und wichtigtuerischer Miene. „Schließlich ist Koffein eine Droge, und in rauen Mengen ebenso süchtig machend wie andere Rauschmittel – und wir sind immerhin noch Kinder!“
Dudley, das dicke Kind, wedelte ungeduldig mit der Hand.
„Ja, ja, schon gut, mach wie du meinst. Hier steht ja auch –“, er presste seinen dicken Zeigefinger auf die Mitte der Buchseite, „ – dass man das weglassen oder aber nach Belieben dosieren kann. Sag mal, seit wann gibt Coca Cola seine Rezepte preis?“
Crabbe sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an und kam dann langsam auf ihn zu, einen kritischen Blick auf das Buch werfend.
„Nein, hier steh es, das ist das Rezept von Pepsi Cola“, klärte er Dudley auf und watschelte wieder zurück vor das Lehrerpult. „Was kommt als nächstes, Harry?“
„Äh, Moment!“, er ließ das Buch auf seine fetten Oberschenkel fallen und hob gebieterisch die Arme. „Klasse? Schreibt ihr auch alle schön mit?“
Dem folgte ein leises „Ja, ja…“, worauf Dudley nur leise kichern konnte. Lehrersein war etwas Feines!
„So, weiter geht es, Vincent. Hier steh, äh…“ Er fuhr mit dem Zeigefinger die Zeilen entlang.
Rühren sie mit dem Zauberstab fünfzehn Mal mit dem Uhrzeigersinn, bis sich ein gleichmäßiges Blubbern einstellt.
„Also, guck mal her! Du musst das mit deinem Zauberstab umrühren, und zwar so herum.“ Er machte eine ausladende Bewegung mit seinem linken Arm. „Fünfzehn Mal, okay?“
Crabbe nickte nur, während er den Zauberstab zückte und ihn langsam in die rotbraune Flüssigkeit tauchte. Ein leises Zischen ertönte nach der dritten Umdrehung der Flüssigkeit, während sich ein leicht gelblich schimmernder Dampf sichtbar machte.

Der dicke blonde Junge hinter dem Lehrerpult runzelte die Stirn. Moment, wie herum wanderte der Zeiger der Uhr noch mal?

Erst als plötzlich ein Übelkeit erregender, saurer Gestank aus Crabbes Richtung herüberwehte, machte der dicke Blondschopf sich die Mühe, einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr zu werfen.
„Oh-oh…“, nuschelte er und warf einen alarmierten Blick zum Colakessel, aus dem bereits Dampf von giftgrüner Farbe emporstieg.

***


Der Junge, der ein schönes neues Zimmer hatte, saß an seinem Schreibtisch in selbigem, und starrte trübsinnig auf den blauen Himmel, an dem hier und da die eine oder andere Wolke zu sehen war. Er grübelte nach, so leidenschaftlich, wie es eigentlich nur alte Herrschaften oder Depressive taten.
Eigentlich besaß er jetzt alles, was er sich je gewünscht hatte…
Eine Familie, die ihn lieb hatte, die Freiheit, tun und lassen zu können, was er wollte, ein schönes Zimmer mit einem Bett und einem Fernseher ganz für sich alleine – und vor allem war er seinen tyrannischen Cousin los.
Doch irgendwie machte ihn das alles nicht glücklich, jetzt da er es hatte. Es machte ihn nicht glücklich, wie ihn Tante und Onkel immer betrachteten, verzückt vor Liebe und zugleich eingeschüchtert. Es machte ihn nicht glücklich, vor lauter Freiheit nicht zu wissen, was er den ganzen Tag lang tun sollte.
Zum Lesen fehlte ihm der Antrieb, zum Spazierengehen der Mut, denn die merkwürdigen Katzen spukten ihm immer noch im Hirn herum. Auf die Anwesenheit seiner Verwandten wollte er heute einfach verzichten, das ständige Umsorgtwerden ging ihm, wenn er ehrlich war, langsam ziemlich auf die Nerven, auch wenn es das Abschreckende, was am Anfang da gewesen war, verloren hatte. Und das Fernsehprogramm wiederholte sich sowieso jeden Tag…
Es war schon komisch, erst vor ein paar Tagen hatte sein Cousin die Familie verlassen – und doch kam ihm die ganze Situation schon längst wie Alltag vor. Ohne Überraschungen, ohne Herausforderungen…

Er stand auf und lief ein wenig umher, den Smarties in der Schüssel auf seinem kleinen Runden Tisch böse Blicke zuwerfend. Er hatte nicht die Absicht, sie anzurühren, das hatte er in den letzten Tagen schon oft genug getan. Er wollte nicht solch monströse Ausmaße annehmen wie Dudley.
Letztendlich ließ er sich seufzend auf sein Bett nieder. Irgendetwas musste passieren, aber bald. Geistesabwesend griff er zu einem Buch aus dem Regal und begann lustlos darin zu blättern.

***


Mit weit ausladenden Schritten entfernte sich Sevi, äh, Professor Snape immer weiter von seinem Klassenraum, in dem das von ihm noch unbekannte Chaos ausbrach. Er hatte sein klares Ziel vor Augen: Die Heilung des Schulleiters und somit eine etwaige Gehaltserhöhung. Dumbledore konnte sich freuen, dass Snape noch immer in Hogwarts war, bei diesem Hungerlohn…
Er raste die Treppen hoch, sich immer wieder vergewissernd, ob ihm die kleine Katzengruppe noch immer folgte. Ein jedes Mal sahen die fünf Fellknäuel ihn aus ernsten, dann und wann gespenstisch leuchtenden Augen an. Irgendwie unheimlich…
Nie hätte Snape gedacht, dass Katzen tatsächlich so etwas wie… nun ja, logisches Denken anwenden würden. Woher wussten sie überhaupt von einem so exotischen Trank wie Feles Amens?
,Einfach nicht darüber nachdenken, Sevi, altes Haus’, ermutigte er sich selbst, das gelegentliche Miauen und die leisen Trippelschritte links und rechts von ihm, sowie hinter ihm, ignorierend.

Nach langem auf und ab und vielen Abstechern durch Geheimgänge erreichte er endlich den Flur, an dessen Ende sich die Krankenstation befand. Er strich kurz seine Robe glatt, vergewisserte sich, dass sich das Gegengift für den Schulleiter noch immer in seiner Innentasche befand – nur um im nächsten Moment einen schrillen, mädchenhaften Schrei von sich zu geben. Diese Verdammten Katzen! Pfeilschnell schossen sie zwischen seinen Beinen hindurch und hielten nicht an, ehe sie die doppelflüglige Tür des Krankenflügels erreichten.
Sie wandten ihre Köpfe und sahen ihn mit großen, wachsamen Augen an.
„Miau?“
„Meownz?“
„Mie-jeauh?“
Severus fasste sich an sein armes Herz, tief durchatmend. Sein Blick verfinsterte sich.
„Maunz“, nuschelte er genervt, und legte die letzten Meter zur Tür mit betont langsamen Schritten zurück. Verdammte Flohfänger. Sie zwinkerten ihm zu – beinahe schien es, als lächelten sie ihn an – und hüpften mit einem gewaltigen Satz an die Türklinken, um sie ihm zu öffnen.
Mit einem leisen Quietschen öffnete sich die hohe Tür und gab den Blick auf einen großen, abgedunkelten Raum preis, der durch die Sonnenstrahlen, die staubig durch die Ritzen zwischen den Vorhängen fielen, seltsam imposant wirkte.
Die staubgraue Mrs Norris und der bläuliche dicke Kater, dessen Namen Snape nicht wusste, warteten scheinbar darauf, dass er eintrat, denn sie begannen, ungeduldig mit den Schwänzen zu schlagen. Snape räusperte sich und betrat den dunklen Raum. Kaum hatte er sich einige Schritte hineingewagt hatte, schloss sich die Tür hinter ihm mit einem lauten, theatralischen Knall. Er zuckte zusammen und blieb stehen.

Mit einem Mal war es stockfinster. Die wenigen Strahlen, die das Zimmer erhellten, trugen nicht minder zur plötzlichen, gespenstischen Atmosphäre bei. Geistesabwesend griff er nach dem kleinen Fläschchen mit dem Gegengift und umklammerte es fest. Er hatte schon immer Angst im Dunkeln gehabt.
Mit einem unterdrückten Aufschrei fuhr er herum. Irgendetwas ist an ihm vorbei gerannt – irgendetwas Großes, irgendetwas Lebendiges!
Letzteres war allerdings doch ein wenig beruhigend, denn es wäre noch weitaus beängstigender gewesen, wenn es sich dabei um etwas Totes gehandelt hätte…
Seine Augen gewöhnten sich nur langsam an die Dunkelheit. Irgendwann erkannte er die Umrisse der sauber aneinander gereihten Betten. Und irgendwann eine Gestalt, die zwischen ihnen kauerte. Sie erinnerte Snape an… an eine überdimensionale Katze mit einem langen Bart.

Albus Dumbledore hatte sich auf dem Boden zusammengekauert und sah ihn genauso an, wie die Katzen, die sich neben ihn gesetzt hatten, Snape glaubte sogar, ein leichtes Glimmen in den blauen Augen zu erkennen. Wenn der Direktor nicht bald das Gegengift verabreicht bekommen würde, würde er vollends verloren sein, gefangen in seiner eigenen kleinen Welt. Snape machte einen Schritt auf ihn zu.
„Direktor?“
Ein viel zu echt wirkendes Miauen ertönte und Snape wich einige Schritte zurück.

***


„Was will es von mir?“, wimmerte der Mann mit dem langen Bart leise.
Die Katzen warfen sich einen bestürzten Blick zu.
„Bald ist es zu spät, Salazar“, seufzte Mrs Norris. „Wenn er nicht bald das Gegenmittel bekommt, wird er für immer eine menschliche Katze sein…“
Salazar schüttelte energisch den Kopf. „Soweit wird es nicht kommen…“, murmelte er. „Hörst du mich, Albus?“
Der alte Mann drehte seinen Kopf, ein verwirrter Ausdruck stand in seinem Gesicht.
„Ja, Salazar, ich höre dich. Was will die dunkle Gestalt dort von mir?“
Mrs Norris schnaubte. „Dich retten, nehme ich ganz stark an…“
„Retten? Wo-wovor?“, stammelte Dumbledore.
„Er weiß es nicht mehr…“, flüsterte Mrs Norris bedrückt, Miss Tickle einen traurigen Blick zuwerfend.
„Ach, immer mit der Ruhe“, meinte Salazar gelassen. „Hör mir mal zu, das was ich dir jetzt sage, ist wichtig. Du hast doch bestimmt den dicken, blonden Jungen gesehen, der am 1. September nach Slytherin gesteckt wurde?“
Der Schulleiter nickte. „J-ja, den habe ich gesehen. Was ist mit ihm?“
Der graue Kater hob gebieterisch die Vorderpfote. „Warte. Du kennst doch sicher auch einen gewissen schwarzhaarigen Jungen mit einer blitzförmigen Narbe auf der Stirn und knallgrünen Augen?“
„Aber ja“, nickte Dumbledore heftig. „Die Beschreibung passt auf Harry Potter. In welches Haus ist er gekommen? Ich fürchte, ich war nicht ganz bei mir, an dem Abend der Einsortierung…“
Mrs Norris versetzte Dumbledore einen Schlag auf den Hinterkopf. „Er ist in gar kein Haus gekommen, er hat noch nicht einmal einen Fuß in dieses Schloss gesetzt, alter Irrer!“
Auf Dumbledores verwirrten Blick hin, erhob Salazar ein weiteres Mal seine Stimme: „Es handelt sich bei dem dicken blonden Jungen um Dudley Dursley, Harry Potters Cousin. Irgendwie hat er es geschafft, alle zu überlisten und beinahe eine ganze Woche in Hogwarts zu überstehen.“
Dumbledore wirkte erschüttert. „Und wo ist der echte Harry jetzt?“
Miss Tickle meldete sich zu Wort. „Im Ligusterweg, bei seinen Verwandten, die sich plötzlich rührend um ihn kümmern.“
Ein breites Lächeln stahl sich auf Dumbledores Gesicht. „Das ist aber schön zu hören. Dann kann ja alles so bleiben, wie es ist…“
„Nein, kann es nicht!“, fauchten die fünf Katzen wie aus einem Munde.
„Der langnasige Typ da wird dir jetzt einen Trank verabreichen, der dich wieder klar werden lässt. Aber vorher versprich uns, dass du Harry Potter nach Hogwarts bringen wirst und Dudley Dursley zurück zu seinen Eltern schicken wirst.“
Dumbledore wirkte unentschlossen. „Ja, aber wenn der Junge jetzt endlich von seiner Tante und seinem Onkel geliebt wird…“
Ein weiterer Schlag auf Dumbledores Hinterkopf seitens Mrs Norris. „Denk doch mal an die Prophezeiung, an Voldemort – der sich übrigens am Hinterkopf des Turbantragenden Idioten befindet – und all die Kinder, die ein Vorbild brauchen!“
Dumbledore war eine ganze Weile lang still. Eine ganz schön lange Weile. Die Katzen bekamen es bereits mit der Angst zu tun, als sich Dumbledore plötzlich genüsslich und sehr kätzisch räkelte.
„Na gut“, schnurrte er schließlich. „Beide Jungen werden wieder dorthin kommen, wo sie hingehören.“

***


Snape erwachte aus seiner Starre, in der er sich während der Zeit des unaufhörlichen Miauens befand, als sich die dürre Mrs Norris zu ihm umdrehte und ihm zuzwinkerte. Als die anderen Katzen Platz machten, um ihn zu dem am Boden eingerollten Albus Dumbledore zu lassen, wagte er den ersten Schritt. Der Anblick des scheinbar verrückt gewordenen Mannes machte ihm ein klein wenig Angst, das konnte er nicht leugnen. Schließlich kniete er sich vor seinen Vorgesetzten und hielt ihm die Flasche mit dem Gegengift unter die Adlernase.
„Dies ist das Gegenmittel für das Gift, das sie geschluckt haben, Direktor.“
Keine Antwort. Aber was hatte er auch erwartet…
„Verstehen Sie mich, Direktor?“
Ein leises Maunzen ertöne, woraufhin der Schulleiter langsam nickte und seinen Mund ein klein wenig öffnete, weit genug, um das Gegenmittel zu sich zu nehmen. Snape führte die kleine Flasche an seine Lippen und wartete, bis er den gesamten Inhalt getrunken hatte.
Jetzt hieß es abwarten und Tee trinken, und so zauberte sich Snape eine Tasse heißen, schwarzen Tees herbei und ließ sich neben seinen Vorgesetzten zu Boden sinken.

***


Ächzend und mit den Haaren voller Staub kroch Dudley unter den Trümmern des ehemaligen Lehrerpultes hervor. Mit einem angestrengten Keuchen kam er wieder auf die Beine und sah sich im demolierten Klassenzimmer um. Er schluckte.
„Auweia…“
Der Raum war ein einziges, großes Chaos. Anstelle der Tischen und Bankreihen lagen nun einzelne Holzbretter sowie lose Tischbeine. Eines, was noch eine Zeit nach der Explosion stehen geblieben war, fiel nun mit einem dumpfen Schlag auf den Boden, wo es ein kleines Wölkchen Staub aufwirbelte.
Dudley trat von einem Fuß auf den anderen. Hoffentlich war niemand ernsthaft verletzt worden, er hatte wirklich keine Lust, wegen Körperverletzung oder Totschlags der Schule verwiesen zu werden.
Nach und nach ertönte hier und dort unter den Trümmern des ehemaligen Zaubertränkezimmers leises, gequältes Stöhnen. Die ersten Schüler kamen unter den staubigen Holzbrettern hervor und hielten sich die Köpfe.
Auch Crabbe regte sich langsam unter den Trümmern des Lehrerpultes.
Dudley räusperte sich. „Äh, ich glaube, man musste doch in die andere Richtung rühren…“
Seine Klassenkameraden funkelten ihn wütend an, zumindest die, die in der Lage waren, gerade zu stehen und scharf zu sehen. Verlegen drehte Dudley sich zu Vincent um, der ihn nicht minder verärgert musterte.
„Das hast du ja ganz toll hinbekommen, Harry!“, fauchte der dicke Junge zickig. „Jetzt müssen wir den Unterricht abbrechen – und die Verletzten in den Krankenflügel bringen!“
„Wieso ich!?“, pflaumte Dudley jetzt zurück. „Immerhin hast du im Kessel gerührt, mit deinem Zauberstab!“
„Du Klugscheißer hast mir aber die Anweisungen vorgelesen!“
Crabbe begann, wild mit den Fäusten zu fuchteln, und auch Dudley ballte jetzt die Hände. Der wollte Streit? Gut, konnte er haben!
„Hört jetzt auf, euch zu zanken, ihr zwei. Wir sollten jetzt alle zum Krankenflügel gehen, nur zur Sicherheit“, ertönte eine leise Stimme aus der Mitte des Kerkerraumes. Dudley drehte seinen massigen Körper in die entsprechende Richtung.
„Ah, du schon wieder“, grunzte er abfällig, als er das Mädchen mit dem voluminösen Lockenkopf wieder erkannte, welches sie schon aus dem Hafen und zu diesem Klassenzimmer geführt hatte.
„Jaaa, ich schon wieder.“ Sie lächelte leicht. „Ich glaube, es sind tatsächlich einige verletzt worden, also sollten wir wohl wirklich zu Madam Pomfrey gehen.“
Schwungvoll drehte sie sich um, was ihre Haare kurz noch ein wenig weiter als ohnehin schon aufbauschte, ehe sie schnellen Schrittes auf die Tür zuging. Dort angekommen, wandte sie sich kurz den Schülern zwischen den Trümmern zu.
„Also, wenn ihr verletzt seid, dann folgt mir bitte! Ich werde euch den Weg in den Krankenflügel zeigen!“
Das Mädchen wirkte auf die Klasse wie ein Magnet, denn tatsächlich hörten die meisten auf ihre Worte und liefen ihr hinterher. Dudley hatte demonstrativ die Arme vor der dicken Brust verschränkt und sah schmollend zur Decke. Auf Crabbes finsteren Blick und den leichten, dennoch schmerzhaften Fausthieb auf seine Schulter, jedoch, setzte sich Dudley schließlich in Bewegung.
„Du musst zu dem stehen, was du getan hast!“, meinte der dicke Schwarzhaarige ganz Slytherin-untypisch, worauf er einige skeptische Blicke seiner Hausgenossen empfing.
Mürrisch folgte nun auch Dudley der kleinen Schülerschar, die ihm Gänsemarsch durch die Gänge lief. Es war wirklich erstaunlich, wie gut dieser Wuschelkopf sich in Hogwarts auskannte, es war beinahe schon beängstigend, mit welch traumwandlerischer Sicherheit sie die richtigen Geheimgänge betrat, zur rechten Zeit über Trickstufen sprang, dabei noch ihre Verfolger warte, und schließlich mit Stolzem Blick und ausgepowerten Anhängseln vor der Tür zum Krankenflügel Halt machte. Nun hatten sie auch alle einen Grund, von Madam Pomfrey verarztet zu werden, denn Kreislauf sowie Blutzucker waren bei fast jedem im Keller.

***


Mit einem Wink seines Zauberstabes zog Dumbledore die dunklen Vorhänge zur Seite. Die Sonne strahlte hell auf die Betten im großen Krankenquartier. Lächelnd drehte sich der alte Mann zu seinen Helfern um. Severus Snape, eingekreist von den süßesten Katzen, die der alte Mann je kennen gelernt hatte. Er konnte nicht entscheiden, wen er lieber knuddeln würde.
„Danke, Severus! Du hast was gut bei mir. Aber was hat es mit Quirrell auf sich, hast du bereits mit ihm gesprochen?“
Der Hakennasige schüttelte den Kopf. „Nein, ich hielt es für unklug, überstürzt zu handeln...“
Professor Dumbledore tätschelte dem unheimlich verdattert drein sehenden Snape den Kopf und wandte seinen Blick zur Tür, deren Spalt ein Stück breiter wurde, als einige ihre hochroten Köpfe neugierig hindurch steckten. Darunter auch der dicke blonde Junge. Dudley Dursley.
„Habt ihr euch abgesprochen?“, wunderte Dumbledore sich, abwechselnd Snape und die Schüler ansehend.
„Äh, nein, Sir, ich fürchte, das sind meine Schüler. Ich sollte jetzt wohl lieber zurück zum Unterricht, jetzt, da es Ihnen wieder gut geht.“
„Du hast extra wegen mir deinen Unterricht unterbrochen? Oooh…“ Dumbledore setzte einen „Oh-wie-süß-ein-Welpe-Blick“ auf und durchwuschelte die fettigen Haare des Tränkemeisters. „Nun gut, dann kehre zurück zu deinen Pflichten.“

Genervt vor sich hinmurmelnd verließ Snape den Raum, die Schülerschar, die nun vollends verwirrt war, mit einem lässigen Wink seiner Hand bittend, ihm zu folgen. Auch Dudley drehte sich wieder schwerfällig um und setzte sich bereits in Bewegung, doch Professor Dumbledore hielt ihn zurück.
„Dudley, wir sollten uns ein wenig unterhalten.“
Der Junge erstarrte, was gut an den leicht vibrierenden Fettschichten zu erkennen war, und drehte sich schließlich kreidebleich zu seinem Direktor um.
„J-ja, äh, okay, aber Sie… verwechseln mich. Ich bin Harry!“ Sein Blick war jetzt ein wenig panisch.
„Mein Junge, es verwundert mich, dass du als Nichtmagier so weit gekommen bist – aber leider ist der Spaß jetzt vorbei.“ Seine Worte waren freundlich, und er lächelte, während er ein wenig im Zimmer auf und ab lief. Die Katzen verfolgten ihn mit ihren Blicken. „Ich weiß nicht, wie es dem echten Harry bei deinen Eltern geht, aber feststeht, dass er hierher gehört und du nicht…“ Er sah Dudley ernst über seinen Brillenrand hinweg an.
„A-aber, das Essen! Und ich meine… es macht Spaß…“, murmelte der Junge mit glasigem Blick.
Der Alte grinste. Der Junge sah wirklich aus wie ein kleines, süßes Ferkel.
„Ich schlage dir einen kleinen Deal vor, mein Junge. Wie wäre es, wenn du einfach wieder nach Hause fährst und ich dir jede Woche ein Paket mit Süßigkeiten zukommen lasse? Ich selbst habe gute Kontakte zu allen Schokoladenfabriken der Zaubererwelt – auch zu der Willy Wonkas – und könnte dich so mit den feinsten Leckereien versorgen, die du dir nur vorstellen kannst!“
Dudleys Augen begannen zu leuchten. „Ehrlich? Jede Woche?“
Dumbledore nickte. „Ja, jede Woche. Und bedenke nur: Wenn du hier bleibst, wirst du nie wieder fernsehen können. Nie wieder „Der große Humberto, Dudley, ist es dir das wert?“
Eine Weile herrschte Schweigen. In der Zeit begannen die Katzen, miteinander zu balgen und umher zu rennen. Dumbledore beobachtete sie vergnügt. Fast könnte man meinen, es seien ganz normale Tiere, unfähig logisch zu denken. Doch er wusste es ja inzwischen besser.
„Nein“, kam es schließlich leise von Dudley. „Nein, ist es mir nicht.“ Seine Stimme wies jetzt ein deutliches Zittern auf, genau wie seine Unterlippe.
„Nana, nicht weinen! Hier hast du ein Zitronenbonbon!“ Er reichte ihm eine kleine, bunt verpackte Kugel.
„D-danke“, schluchzte Dudley. „Darf ich noch zum Mittagessen bleiben?“
Dumbledore schmunzelte. „Das darfst du. Und danach fährst du nach Hause. Deine Eltern machen sich bestimmt schon Sorgen…“
Der dicke blonde Junge wischte sich die Tränen weg, vergnügt auf dem Bonbon herumkauend. „Und… kann ich meinen Zauberstab behalten?“
„Deinen Zauberstab?“
„Ja, der kann Schokoladenperlen zaubern!“
Dumbledore schmunzelte. Ach ja, dieser Zauberstab, den Ollivander damals heimlich als Schüler angefertigt hatte. Er erinnerte sich. Hatte er ihn doch tatsächlich an einen Kunden gebracht…
„Ja, den darfst du behalten, mein Lieber.“
Er legte ihm eine Hand auf die dicke Schulter und Seite an Seite verließen sie den Krankenflügel, mit den erleichterten Blicken der schnurrenden Katzen im Nacken.

---


Nicht den Epilog vergessen. ;)


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