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Fanfiction

BETAVERSION: Die Unteren Ränge - Schlange frißt Kröte

von Kiosk

39. Ulysses Rathburn: Schlange frißt Kröte


Personen:

Ulysses Rathburn: Todesser der auf die Unteren Ränge verbannt wurde

Zebulon Huntsville: Todesser. Eventuell fädelte er Ulysses Verbannung selbst ein…

Dilanio Lowell: Ehemaliger Abtrünniger und jetzt ein Werwolfs-Todesser

Lazarus Marlowe: Ein Todesser mit Wohnsitz in Afrika. Setzte den Okkulator ein

Hywell Hargreave: Bei Hasdrubal untergetauchter Todesser der Unteren Ränge

Hasdrubal Sacheverell: Erfolgreicher Auror. Vater des ermordeten Quirin

Nefarius Woodward: Todesser der Unteren Ränge. Einer der drei Personen die im Getöteten Ritter angeheuert wurden

Bisherige Handlung:
Nachdem Zebulon die Leitung über die Suche an sich genommen hat und der Okkulator Hywells Standpunkt anzeigte, haben die vier Todesser in dem gegenüberliegenden Haus Stellung bezogen…mit tödlichen Konsequenzen für die dort lebende Muggelfamilie. Während Lazarus seinen ersten Mord begeht und Hasdrubal die Akten im Ministerium durchsucht, ist Ulysses etwas unzufrieden mit der Situation…

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Note: Auch in diesem Kapitel gibt es wieder einen „Flashback“ den ich aber nicht „Flashback“ nenne sondern dreister weise gar keinen Namen gebe…seit also nicht verwirrt Kinder ;)

Datum: später Abend des 26. Oktobers 1978

Die vier Todesser hielten Wache.
Sie saßen in dem Wohnzimmer des Muggelhauses und blickten durch das große Fenster hinaus auf die regennasse, kalterleuchtete Straße und auf den schlichten Altbau des Aurors Hasdrubal Sacheverell. Eigentlich beobachteten von den vier Todessern lediglich Zebulon Huntsville und der Werwolf Dilanio Lowell die Gegend. Zebulon mit einer rasenden Ungeduld und Dilanio mit der instinktiven Ruhe eines hungrigen Wolfes, der nach einer leichten Beute Ausschau hält. Der jüngste der anwesenden Todesser, Lazarus Marlowe hockte an einem großen Eßtisch und starrte düster vor sich hin…zweifellos beschäftigte er sich gedanklich noch mit seinem ersten Mord, der nun knapp eine Stunde zurücklag, schätzte Ulysses. Im Geiste schüttelte er den Kopf darüber. Sensibler, dummer Junge.
Ulysses selbst beschäftigte sich auch mit einem Mord, allerdings einem zukünftigen: Wenn Blicke töten könnten, wäre Zebulons Schädel schon mindestens zwanzigmal implodiert. Naja, aber das wäre auch zu schmerzlos gewesen…es muß viel langsamer und gemächlicher von statten gehen. Ulysses legte sich einige schwarzmagische Flüche zurecht, die diesen Voraussetzungen entsprachen. Schade nur, das er sie nie anwenden konnte: Er war auf die Unteren Ränge verbannt wurden, er stand in der Rangordnung also deutlich unter Zebulon. Bis vor kurzem war das anders gewesen, da war er einer der ranghöchsten Mitglieder des Äußeren Kreises gewesen, eigentlich schon beinahe ein inoffizielles Mitglied des Inneren Kreises. Zu dieser Zeit hätte er sich noch irgendeine fadenscheinige Erklärung einfallen lassen können, warum er Zebulon auf brutale Art töten mußte…mit der Verbannung auf die Unteren Ränge war diese Option nicht mehr vorhanden. Schade…dabei liegen mir die besten Flüche schon auf der Zunge, ich müßte nur noch den Zauberstab ziehen und sie aussprechen.
Sein Blick wanderte von Zebulons Hinterkopf zu seinem eigenen, linken Unterarm auf dem das Dunkle Mal eingebrannt war. Allerdings war dieses seit gut einem Tag nicht mehr vollständig: Die Schlange, die sich aus dem Mund des Totenschädels gewunden hatte, war verschwunden. Jetzt trug er das Zeichen der Unteren Ränge und die waren es nicht wert die eintätowierte Schlange, das Zeichen Slytherins, auf ihrem Arm zu tragen, ihnen blieb nur der nackte, grinsende Totenschädel. Er haßte das Zeichen der Unteren Ränge. Es machte ihn krank bei dem Dunklen Lord in Ungnade gefallen zu sein.
Als Verbannter hatte Ulysses nicht einmal mehr das Recht, den Dunklen Lord zu sehen oder mit ihm zu sprechen. Genau das war aber ein ebenso wichtiger Bestandteil in seinem Leben gewesen, wie das Foltern und Morden anderer Menschen. Neben dem Dunklen Lord zu stehen hatte ihn immer mit Respekt und einer Art heiliger Angst erfüllt…jetzt fielen diese beiden Emotionen weg und ihm blieb nur noch der alles verzerrende Hass, der Wahnsinn und jenseits davon eine tiefe, trostlose Leere. Eine Leere die er nicht ausfüllen konnte, nicht einmal der Mord an Zebulon Huntsville hätte ihn genug befriedigen können um dieses klaffende Loch zu stopfen.
Ulysses war sich bewußt, das diese Leere einen stechenden Schmerz aussandte, wenn er an früher dachte. Was soll das? Warum „früher“? Damals war ich nichts weiter als eine kleine, verweichlichte Heulsuse die seine Zeit damit verbracht hat, mit Elicius und Erinys rumzuhängen…der Gedanke an diesen beiden Personen verursachte schon wieder diesen kurzen, aufheulenden Schmerz. Elicius war tot, war Matsch! Erinys war auch tot. Er haßte Erinys! Wegen ihrem Verrat wurde er damals gefoltert. Wegen ihrem Verrat war er überhaupt ein Todesser. Komisch…sollte er ihr nicht dankbar sein, statt sie zu hassen? Er mußte zugeben, daß seine Gefühle diesbezüglich sehr zwiespältig waren. Da gab es das klare „Einerseits“ und das klare „Andererseits“.
Er wußte daß die Folter, die Erinys Verrat damals heraufbeschworen hatte, ihn irgendwie verändert hatte. Zebulon hatte es „geisteskrank“ genannt. Vielleicht stimmte es, vielleicht war er tatsächlich geisteskrank. Er haßte diese Vorstellung. Das er ein Todesser geworden war, folterte und mordete, weil er geisteskrank war, klang in seinen Ohren schon nach einer halben Entschuldigung. Nach einer Ausrede. Er brauchte keine Ausrede, er folterte und mordete mit Freude im Namen des Dunklen Lord…oder? Oder war der Grund doch eine Geisteskrankheit? War er hilflos im Angesicht der kranken Irrungen seines zerrissenen Verstandes?
Er empfand es als merkwürdig an die Folterungen zurückzudenken, aus dem Grund, weil er jede einzelne so lange vergessen hatte. Selbst die Erste, die grausamste und längste. Jetzt versetzte die Rückbesinnung ihm ein ungutes Gefühl. Davor hatte es ihm immer quälende Kopfschmerzen bereitet, wenn er versucht hatte, sich daran zu erinnern warum und wie er überhaupt ein Todesser geworden war. Es existierte kein warum und wie. Er erinnerte sich nur an den brennenden Schmerz, als er das Dunkle Mal empfangen hatte. Seine letzte Erinnerung davor war, wie er versucht hatte ein Buch zu lesen, während Erinys ihm irgendwas erzählt hatte. Wie auch immer: Jetzt wußte er das es ein „dazwischen“ gab. Jetzt erinnerte er sich wieder daran daß er über Stunden hinweg auf dem Boden herumgezuckt war, wie ein geköpfter Hahn, während ein Cruciatus nach dem anderen auf ihn eingeschlagen war und an all die anderen, dreckigen Dinge die sie mit ihm angestellt hatten. Und allzu gut erinnerte er sich auch an Erinys, die dem Dunklen Lord immer wieder beteuerte, das sie nichts mit den Conventiculum zu tun hatte, doch keiner der Anwesenden hatte ihr das auch nur eine Sekunde lang geglaubt. Nicht einmal Ulysses selbst, der zu diesem Zeitpunkt weder etwas mit den Todessern, dem Dunklen Lord oder den Conventiculum zu tun gehabt hatte, im Grunde überhaupt nicht sagen konnte, um was es eigentlich genau ging. Erinys hatte ihn angesehen und weitergelogen, versucht sich irgendwie herauszuwinden. Dafür haßte er sie. Sie hätte sein Leiden nach der ersten Minute einfach beenden können, in dem sie die Wahrheit gesagt hätte, aber statt dessen hatte seine Verlobte dafür gesorgt das er Stundenlang in Todesqualen um Hilfe geschrieen hatte. Am Ende war Ulysses nicht mehr gewesen als ein zusammengekrümmtes Stück elendiger Schmerz, hatte zitternd in seiner Blutlache gelegen und den Dunklen Lord im Geiste angefleht ihn endlich zu töten.
Er hatte einfach willenlos auf seinen Tod gewartet.
Das erinnerte Ulysses an einen Moment in seiner Kindheit, als er einmal, zusammen mit Erinys und Elicius, beobachtet hatte wie eine Schlange eine Kröte fraß. Aus irgendeinem Grund hatte ihn dieses Bild immer verfolgt, sogar noch heute, als Todesser: Die Schlange hatte einfach ihren Rachen aufgesperrt und nach der Kröte geschnappt, diese zuckte nur kurz, in einem kläglichen Versuch zu flüchten, blieb dann aber einfach sitzen. Die Schlange hatte sich in dem Tier verbissen, renkte ihren Kiefer aus und zog die Kröte Zentimeter um Zentimeter in ihren Schlund hinein. Die Kröte ließ es geschehen, hockte weiterhin untätig da, mit einem stumpfen, ausdruckslosen Ausdruck in den schleimigen Amphibienaugen, bis nur noch ihr sumpffarbener Kopf aus dem Schlund der Schlange ragte und schließlich ganz im Körper des Angreifers verschwand. Der Umriß der Kröte zeichnete sich noch deutlich im Inneren der Schlange ab und Ulysses wettete, das sie noch immer lebte und mit dem gleichen stumpfsinnigen Ausdruck da hockte und langsam von den ätzenden Magensäften zersetzt wurde. Er haßte die Augen dieser Kröte. Der personifizierte Stumpfsinn im Angesicht des Todes. Und er wußte, daß er genau so ausgesehen hatte, während der ersten Folterung. Genauso gebrochen und ausdruckslos, während der Körper von den verschiedensten Folterflüchen geschüttelt wurde. Würdelos. Dumm. Stumpfsinnig. Wie eine Kröte im Rachen einer Schlange.
Und genau dieses Schicksal, diesen Ausdruck, wünschte er sich für Zebulon Huntsville.
Zebulon und Dilanio, die weiter am Fenster wache gehalten hatten, regten sich plötzlich, ihre Köpfe verfolgten eine Bewegung außerhalb des Hauses. Ulysses sah desinteressiert auf, konnte zwar nichts sehen, aber er ahnte daß es falscher Alarm war.
Nach einem Moment entspannte sich der Werwolf wieder und ließ die Schultern hängen: „Das war nur der Nachbar.“ sagte er.
Ulysses kam sich reichlich dämlich vor hier einfach nur herumzusitzen und abzuwarten. Es war doch sowieso klar, das Hywell Hargreave nicht zufällig das Haus des Aurors aufgesucht hatte…freiwillig würde er nicht mehr herauskommen, dazu war ihm sein Leben zu lieb. Und der Auror mußte selbstverständlich ebenfalls von allem wissen. Keine Chance also einen Bewohner des Hauses abzufangen, wenn er gerade dabei war den Müll vor die Tür zu stellen. Er hätte Zebulon gerne „freundlich“ darauf hingewiesen, aber er wußte daß es nur wieder in körperlichen Schmerzen enden würde, also ließ er es. Kann mir ja auch egal sein, wenn Zebulon scheitert, dann kriegt er die Rechnung dafür und der Dunkle Lord wird ihn genauso bestrafen wie mich.
Zebulon rückte vom Fenster ab und schmiß sich neben ihn auf die Couch: „Wir haben Zeit.“ grunzte er, doch es klang eher nach dem kläglichen Versuch, sich selbst zu beruhigen. Ulysses wischte sich einige dunkle Strähnen aus seinem Gesicht und zog die Nase kraus: „Ach wirklich? Ich bin sicher der Dunkle Lord wird ähnlich viel Verständnis für dich aufbringen wie für mich, wenn du seinen Zeitplan durcheinander bringst.“ lächelte er kalt.
Zebulon warf ihm einen mörderischen Blick zu und seine Augen verengten sich gefährlich, doch er antwortete nicht. Ulysses Lächeln verbreitete sich und er senkte seine Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern hinab: „Ich werde sicher ebensoviel Spaß bei deiner Bestrafung haben, wie du bei meiner. Allerdings werde ich deine perversen Spielchen nicht aufgreifen, da wirst du leider drauf verzichten müssen.“
Zebulons Mundwinkel zuckten und seine Augen weiteten sich leicht. Ulysses schenkte ihm ein verächtliches Grinsen: „Um auf deine Frage von vor knapp vierundzwanzig Stunden zurückzukommen: Ja, ich erinnere mich. An alles. An jedes Wort, an jede Geste und ich werde mich dafür rächen, glaub mir.“
Und er erinnerte sich besonders deutlich an den Vorfall vor knapp vierundzwanzig Stunden:

XXXXXXXXXX

Zebulon versetzte ihn einen letzten Tritt in die Magengegend, der Ulysses herumwarf, so daß er keuchend auf dem Rücken zum Liegen kam. Ein brennendes Gefühl, wie ätzende Säure, breitete sich in seinem Inneren aus, obwohl er schon jeden Tropfen blutiger Magensäure hervorgewürgt hatte. Zebulon hockte sich neben ihn und schien kurz Atem holen zu wollen, bevor er die Folterungen fortsetzen würde.
Ulysses wußte das der Dunkle Lord ihn nicht töten würde, er hatte ihn nicht auf die Unteren Ränge verbannt, um ihn dann zu töten. Aber die Folterungen konnten sich noch ewig weiterziehen. Ulysses hatte keine Kraft mehr. Selbst die Schmerzen schienen sich größtenteils hinter einer Nebelschicht verborgen zu halten. Er befand sich in einem Dämmerzstand zwischen Bewußtsein und Ohnmacht.
Etwas streifte sein Gesicht, seine Nasenspitze. Ulysses öffnete alarmiert die Augen, nur um Zebulons Gesicht direkt über seinem zu finden. Was zum…?!
Er versuchte seinen Kopf instinktiv wegzudrehen, doch Zebulon packte ihn und fixierte ihn am Boden, so daß er sich nicht mehr rühren konnte. Zebulon grinste höhnisch, sein Gesicht immer noch viel zu nah.
„Zebulon, was immer du vor hast laß es!“ zischte Ulysses warnend und er meinte es ernst: Wenn Zebulon das wagte, von dem Ulysses annahm was er vor hatte zu tun, würde er für nichts und niemanden garantieren und Zebulon in blutige Fetzten reissen. Ulysses Befürchtung bestätigte sich: Zebulons Kopf senkte sich weiter über ihn, bis er Ulysses aufgeplatzte, trockene Lippen fand und zu einem grausam verhöhnenden Kuß ansetzte. Ulysses Augen weiteten sich und er versuchte sich loszureisen, doch er konnte sich kaum einen Millimeter bewegen. Purer Hass flammte in ihn auf, als Zebulon mit einer groben Handbewegung seinen Kiefer öffnete, so daß er seine Zunge in seinen Mund schieben konnte. Er wagt es! Er wagt es tatsächlich! Ulysses regte sich nicht mehr, er lag einfach still da und versuchte es auszublenden, sich damit abzulenken Foltermethoden zu entsinnen, um Zebulon dafür irgendwann zu strafen. Zebulons Zunge ließ ihn würgen, die widerlich aggressive Art mit der er seine Mundhöhle bearbeitete, machte ihn nicht nur krank, es machte ihn rasend vor Wut.
Zebulon genoß selbst das. Es machte ihm scheinbar mindestens genausoviel Spaß wie die körperlichen Folterungen davor. Verdammt, täuschte er sich, oder war Zebulons Gesichtsausdruck tatsächlich leidenschaftlich? Ulysses schloß die Augen. Das darf doch alles nicht wahr sein! Ich lasse das nicht einfach so mit mir machen! Ich bin derjenige, der das mit anderen macht, da kann ich doch nicht selbst plötzlich das Opfer sein!?
Ihm war dunkel bewußt, wie Zebulons rauhe, aufgesprungene Handflächen seinen Kopf losließen und langsam sein Gesicht und seinen Hals entlang strichen. Zebulon löste sich aus seiner knienden Position und hob das eine Bein über Ulysses Körper, so das sein massiger, viel zu schwerer Körper rittlings auf Ulysses saß. Das war zuviel! Fast schon automatisch spannte Ulysses seine Kieferknochen an und biß auf Zebulons Zunge, die noch immer tief in seinem Mund versenkt war. Zebulon schrie gedämpft auf und riß seinen Kopf erschrocken loß. Ulysses schmeckte Blut. Ich hätte ihm die Zunge ganz abbeißen sollen, verdammt!
Er öffnete die Augen und sah wie Zebulon ihn zornig und geschockt anstarrte, als hätte er es mit einer persönlichen Beleidigung zutun gehabt: „Verdammter Bastard!“ zischte er: „Du hast mir fast meine verdammte Zunge abgebissen!“
Ja, leider aber eben nur fast.
Dem rasenden Ausdruck in Zebulons Gesicht nach zu urteilen, würde er auf die Rache nicht lange warten müssen. Einen Augenblick später hatte Zebulon auch schon seinen Zauberstab an Ulysses Schläfe gehalten und zischte: „Crucio!“
Wie ein kochendheißer Blitz jagte der Schmerz in sekundenschnelle durch jede Verästelung seines Gehirns und breitete sich wie ein außer Kontrolle geratenes Feuer in seinem ganzen Körper aus. Er wußte nicht wie lange er geschrieen und sich verzweifelt hin und her geworfen hatte, bis Zebulon den Folterfluch stoppte. Durch die Schmerzen zum Rande des Bewußtseins zurückgeworfen, bekam Ulysses das Folgende nur noch durch einen nebelhaften Schleier hindurch mit. Zebulon hatte seine Zunge wieder tief in seinen Mund geschoben, seine Hände griffen unter die Todesserroben und strichen nun über seinen Brustkorb und Bauch. Eigentlich konnte man das ganze nur noch als ironisch betiteln, denn jetzt war Ulysses ein Sadist im Angesicht eines anderen Sadisten. Ein Peiniger der selbst gefoltert wurde. Und ein Schänder dem eine Vergewaltigung drohte. Und obwohl Ulysses auch all diese Leiden verkörperte fürchtete er sich davor, hatte panische Angst. Wirklich ironisch.
Zebulons widerliche, kalten Hände rutschten langsam und gnadenlos tiefer, doch eine zischende, kalte Stimme beendete es: „Es reicht jetzt Zebulon.“ Voldemorts Stimme. Ulysses war noch nie so dankbar über einen Befehl gewesen oder darüber, diese Stimme zu hören.

XXXXXXXXXX

Fast vierundzwanzig Stunden nach diesem Vorfall erinnerte sich Ulysses glasklar an alles und ein Gedanke daran genügte um die schlimmste Übelkeit hervorzurufen, vermengt mit einem ungewohnten Schamgefühl.
Was für ein perverses Spiel, dachte er bitter. Als Ulysses so dämmrig auf der Couch des Muggelhauses hockte, glaubte er sogar noch fast Zebulons Hand auf seiner Haut zu spüren, als hätte er brennende Spuren oder Narben hinterlassen…andererseits erinnerte sich Ulysses auch daran als man ihm zum ersten mal gefoltert hatte, denn bevor man ihn zu Lord Voldemort hinaufgebracht hatte, hatten mehr als genug Todesser, natürlich auch Zebulon, die Chance auf dreckige Intimitäten genutzt…er wußte also in allen Einzelheiten wie es sich anfühlte.
Aber diesmal war es anders: Damals war er nur ein ausgelieferter Gefangener gewesen der, um Erinys zu brechen, gefoltert und erniedrigt werden mußte…aber jetzt hatte Zebulon es von Todesser zu Todesser versucht. Das war etwas anderes. Das war schlimmer.
Egal wie er es drehte und wendete: Ulysses würde Zebulon nie verzeihen können. Seine ganze Frustration und sein ganzer Hass fokussierten sich auf Zebulon. Alles was er nun wollte, was er brauchte, war Rache.
Zebulon hatte zu viel Spaß dabei Verbündete zu foltern und zu viel Spaß dabei Verbündete absichtlich in die Scheiße zu reiten. Zebulon war es nicht wert ein Todesser zu sein, er mußte beseitigt werden. Und weil Ulysses diesen Befehl sicherlich nie vom Dunklen Lord erhalten würde, mußte er etwas Eigenes einfädeln um den Rachedurst zu besänftigen.
Zebulon hockte noch immer neben Ulysses auf der Couch, aber unter dem intensiven, haßerfüllten Blick von Ulysses schien sich Zebulon unwohl zu fühlen. Er starrte konsequent in eine andere Richtung, aber die breiten Schultern waren merkwürdig angespannt.
Ein kurzes, kribbelndes Gefühl ging plötzlich von Ulysses rechtem Oberarm aus, ähnlich dem Brennen des Dunklen Mals. Ulysses wußte was es bedeutete. Er stand wortlos auf und ging in die Küche, wo er sich die Jacke abstreifte und den Ärmel hochkrempelte: Um seinen rechten Oberarm war mit einem Stück Leder ein Pergamentblatt gebunden, von dem das kribbelnde Gefühl ausging. Es war ein alter Trick um Nachrichten zu übermitteln. Er band das Pergament los und sah, daß mit schwachleuchtenden, grünen Buchstaben auf dem Pergament geschrieben stand:

Hasdrubal Sacheverell befindet sich im Ministerium und hat einige Akten angefordert…eigentlich nur drei: Deine, die von Zebulon Huntsville und die von Hywell Hargreave.
N.W.

Die Nachricht stammte von Nefarius Woodward, der Letzte von den drei Mitgliedern der Unteren Ränge, die mit der Hywell Hargreave Aktion zu tun hatten. Morulus Carnifex und Lamia Carnifex waren beide von Hywells Runenzauber getötet worden.
Nefarius Woodward hatten sie damals im Getöteten Ritter angeheuert und auf Hywell angesetzt. Obwohl er nur ein kleiner Verbrecher im Untergrund war und hauptberuflich als Heiler im St.Mungos arbeitete, hatte er erstaunlich viele Quellen von denen er Informationen beziehen konnte. Hasdrubal befand sich also im Ministerium und sah sich ihre Akten an...das war interessant. Es mußte bedeuten, das er irgendwie herausgefunden hatte wer für den Mord an seinen Sohn Quirin verantwortlich war…zumindest zwei der drei Täter waren ihm offensichtlich namentlich bekannt. Ulysses überlegte was das Ministerium über ihn wissen konnte: Eigentlich nichts. Niemand hätte ihn verdächtigt ein Todesser zu sein. Soweit er wußte, galt er seit seiner Entführung vor über einem Jahr noch immer als verschwunden. Abgesehen von der Todessergemeinschaft hatte Ulysses kaum Kontakt zur restlichen Zauberwelt. Das Ministerium kannte demnach auch nicht seine Adresse. Im Gegensatz zu Zebulons Adresse…und das konnte lustig werden. Hasdrubal würde sofort herauskriegen wo Zebulon wohnte und wo er arbeitete. Ulysses mußte grinsen: Die perfekte Rache. Er hörte wie Zebulon sich von der Couch erhob und sich auf die Küche zu bewegte. Schnell zog Ulysses seinen Zauberstab und löschte den letzten Teil von Nefarius Nachricht, bis sie nur noch auf die Zeile Hasdrubal Sacheverell befindet sich im Ministerium und hat einige Akten angefordert beschränkt war.
Zebulon betrat die Küche: „Was ist los?“ fragte er argwöhnisch. Ulysses gab ihm das Stück Pergament mit der gekürzten Nachricht. Zebulon runzelte verwirrt die Stirn: „Was soll das bitte bedeuten und von wem stammt die?“ grunzte er verärgert.
Ulysses setzte ein unschuldiges Gesicht auf: „Keine Ahnung.“
Zebulon drückte ihm das Pergament zurück in die Hand, verließ die Küche und Ulysses hörte ihn zu Dilanio sagen: „Ich verzieh mich, ich muß morgen zur Arbeit. Haltet hier die Stellung.“ Mit einem Plopp war er auch schon disappiert.
Ulysses mußte sich auf die Unterlippe beißen um nicht zu lachen. Wie blöd muß man sein?
Er löschte den Rest von Nefarius Nachricht und schrieb mit der Spitze seines Zauberstabs auf das leere Pergament:

Besser du hälst dich erst einmal von Zebulon fern, ich glaube er wird bald von einer bestimmten Person Besuch bekommen.
U.R.

Darauf antwortete Nefarius Woodward:

Auf diesen Tag habe ich voller Sehnsucht gewartet.
N.W.

Kommentar: Für alle die jetzt die Hände vor dem Kopf zusammenschlagen oder sich zu sehr über die etwas andere Entwicklung freuen: Nein, weder Ulysses noch Zebulon sind homosexuell. Ulysses ist ein ziemlicher Homophob und dafür ein um so größerer Frauenfanatiker und Zebulon ist…naja…extrem vielseitig was seine Vorlieben angeht. Trotzdem dürft ihr hier und da gerne mehr hineininterpretieren, denn ist euch schon mal aufgefallen das sich Zebulon davor immer richtig freut wenn Ulysses auftaucht? Denkt viel darüber nach, denn es ist von einer „versteckten inhaltlichen Wichtigkeit“, oder so was ;)
…ein kleiner, aber sehr allgemeiner Hinweis ist übrigens Zebulons Zweitname der im Kapitel davor genannt wurde, aber nachforschen dürft ihr selber: Es ist der Name einer mythologischen Figur.

faXe: Mmhh…ich kann nur sagen: Abwarten. Deine Ideen sind teilweise nicht mal so schlecht ;)

Jean nin asar ahi smabell: Ich weiß ja nicht was du nach diesem Kapitel hier über Zebulon denkst, aber es ist mal ein neuer Aspekt, richtig? ;)
Obwohl ich davon ausgehe das ich als einzige ein richtiges Bild von Zebulons…öhm…Sexualleben habe und ich bete darum das ihn jetzt niemand als Homosexuell abstempelt.
Den Potter Film werde ich mir allerhöchstens einmal auf DVD besorgen, ich steh nicht so auf die Filme.


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