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Fanfiction

BETAVERSION: Die Unteren Ränge - Die Tötung der Lämmer

von Kiosk

Lazarus Marlowe/ Ulysses Rathburn: Die Tötung der Lämmer

Personen:
Lazarus Marlowe: Ein Todesser mit Wohnsitz in Afrika. Beauftragt Hywell zu finden

Ulysses Rathburn: Todesser der nach einer gescheiterten Aktion auf die Unteren Ränge verbannt wurde

Zebulon Huntsville: Nachdem Ulysses scheiterte, übernahm Zebulon die Leitung der Suche

Dilanio Lowell: Ein Werwolfs-Todesser. Beauftragt Hywell zu finden

Hywell Hargreave: Untergetauchter Todesser der Unteren Ränge. Versteckt sich bei Hasdrubal

Hasdrubal Sacheverell: Auror. Vater von Quirin, der von Todessern ermordet wurde

Kalliope: Eine Todesserin die Ulysses Verletzungen gepflegt hat

Philario: Ein Todesser der Ulysses Verletzungen gepflegt hat


Bisherige Handlung:
Der untergetauchte Todesser Hywell hat ausgerechnet bei dem erfolgreichen Auror Hasdrubal ein Versteck gefunden. Der Exokkulator, ein magisches Werkzeug das Lazarus hergestellt hat, zeigt zumindest an das sich Hywell in Hasdrubals Haus in der Stadt Cardiff aufhält.
Nach Ulysses gescheiterter Mission übernimmt Zebulon Huntsville die Leitung über die Aktion…und das tut er mit großem Vergnügen.

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Datum: Abend des 26. Oktobers 78

Lazarus folgte dem tobenden Zebulon Huntsville, als dieser aus dem Nebenzimmer stürmte und wieder den Raum betrat, in dem sich die anderen Todesser aufhielten. Man warf Zebulon von allen Seiten her finstere Blicke zu und Lazarus Verdacht erhärtete sich, daß der breitgebaute Todesser tatsächlich eindeutig verachtet wurde. Der einzige Todesser in dem Zimmer, der Zebulon nicht auf diese Weise anstarrte war der Werwolf Dilanio Lowell, der ruhig in einer Ecke saß.
„Dilanio! Herkommen!“ befahl Zebulon schroff. Der Werwolf kam augenblicklich näher, mit einem neugierigen und gespannten Gesichtsausdruck verfolgte er jede noch so kleine Bewegung von Zebulon.
Zebulon wiederum kümmerte sich nicht weiter um ihn, sondern wandte sich den anderen Todessern zu: „Ihr Anderen verschwindet!“
Zebulon als, wie er selbst behauptet hatte, Ranghöchster im Raum, konnte sich sicher sein, das die anderen seine Befehle befolgten. Man warf ihm zwar vernichtende Blicke zu, doch keiner ließ auch nur die kleinste Silbe einer Beschwerde verlauten. Der Raum hatte sich bald geleert und Lazarus war alleine mit Zebulon und Dilanio…und dem verletzten Ulysses, der aber regungslos dalag und zu schlafen schien, dessen „Anwesenheit“ also kaum zählte.
Doch genau auf Ulysses hielt Zebulon jetzt zu und stoppte erst, als er das Fußende der Couch erreicht hatte. Lazarus ahnte nichts Gutes. Ohne die Todesser Philario und Kalliope und auch den Anderen war Ulysses schutzlos…abgesehen von Lazarus und Dilanio.
„Aufwachen!“ knurrte Zebulon: „Ulysses, wach auf!“
Ulysses regte sich noch immer nicht. Lazarus bezweifelte das der Todesser überhaupt bei Bewußtsein war. Zebulon trat heftig gegen die Couch und seine Wut schien sich wieder zu verdichten.
„Zebulon, was willst du überhaupt von ihm?“ fragte Lazarus.
Zebulon schenkte ihm ein gereiztes Augenrollen: „Er kommt mit!“
„Was?! Er kann nicht mitkommen, er ist schwerverletzt, er ist noch nicht einmal bei Bewußtsein!“ stieß Lazarus hervor. Er bezweifelte stark, das Ulysses überhaupt stehen konnte, wenn er erst mal wieder wach war. Zebulons sadistische Machtspielchen wurden immer offensichtlicher. Kaum war Ulysses auf die Unteren Ränge verbannt, nutzte Zebulon seine gestärkte Position immerweiter aus…es war schlichtweg unvernünftig was er tat!
Zebulon grinste kalt: „Rührend Lazarus, aber ich entscheide hier wer mitkommt und wer nicht! Und glaub mir, ich würde lieber einen gevierteilten Ulysses mitnehmen, als ein Weibstück wie dich. Und solange Ulysses fähig ist seinen Zauberstab zu halten“; Zebulon zuckte gelassen mit den Schultern: „ist doch alles in bester Ordnung!“
Lazarus wandte sich hilfesuchend zu Dilanio Lowell, doch dieser schüttelte nur abweisend den Kopf, als Zeichen das Lazarus sich besser nicht einmischen sollte. Lazarus hatte kein recht sich über Dilanios Haltung zu beschweren: Er selbst hatte dem Abtrünnigen jeden seiner rebellischen Gedanken mit einem Zauber ausgetrieben und ihn zu einem folgsamen Werwolf gemacht.
Zebulon schien währenddessen immer weniger Geduld aufbringen zu können, um Ulysses aufzuwecken. Am Ende hielt er ihm einfach Mund und Nase zu und wartete ab wie der Andere darauf reagieren würde. Nach einer Zeit warf sich Ulysses schwach hin und her, in dem instinktiven Versuch Zebulon abzuschütteln. Schließlich flogen seine Augen ruckartig auf und er fixierte panisch Zebulon, der über ihm stand. Zebulon lachte kurz, zog die Hände weg und Ulysses schnappte keuchend nach Luft.
„Mitkommen Ulysses!“
Ulysses sah ihn verständnislos an: „Was?“ krächzte er.
„Wir haben Hywell Hargreaves neues „Versteck“ herausgefunden. Cardiff. Zufällig genau in der Straße in der Hasdrubal Sacheverell lebt…zufällig sogar genau in seinem Haus.“
Ulysses schien es weitestgehend egal zu sein, wo sich Hywell derzeit befand. Er warf Zebulon einen mörderischen Blick zu und seine hellen Augen verengten sich gefährlich. Lazarus machte sich keine Sorgen mehr darum, das Ulysses vielleicht zu schwach war seinen Zauberstab zu halten…viel wahrscheinlicher war es, das Ulysses seinen Zauberstab dazu benutzen würde Zebulon in tausend blutige Stücke zu hexen, anstatt Hywell nachzustellen.
Zebulon erwiderte den finsteren Blick: „Willst du dich beschweren Ulysses? Geh zum Dunklen Lord und heul ihn voll. Er hat sicher großes Interesse an dem Wehklagen eines Mitglieds der Unteren Ränge.“ spottete er kühl.
Ulysses senkte geschlagen den Blick.
„Wie auch immer“, fuhr Zebulon fort, den warnenden Blick noch immer auf Ulysses gerichtet: „Wir werden uns mal etwas bei Hasdrubal und seinem Besucher umsehen. Vielleicht schaffen wir es ja, das unser untergetauchter Todesser vor die Tür kommt und die Sache mit uns regelt.“

XXXXXXXXXX

Sie warteten bis zum Abend und apparierten nach Cardiff. Trotz der schützenden Dunkelheit trugen sie Muggelkleidung, was sich als gute Wahl herausstellte, denn auf den Straßen der Gegend waren noch mehr als genügend Leute unterwegs die sich über die schwarze Todesserkluft hätten wundern können. Sie wurden ohnehin bereits neugierig von allen Seiten gemustert. Möglich daß es an Zebulon Huntsville lag, der stolz vorneweg schritt und sich lautstark über diverse Muggelerfindungen beschwerte…vielleicht lag es auch an dem verletzten Ulysses Rathburn, der sich hinter ihnen herschleppte und an jedem Gartenzaun und an jeder Wand schwer abstützen mußte.
Als das Haus des Aurors Hasdrubal Sacheverell in Sicht kam, verharrte Zebulon schweigend und sie duckten sich hinter eine Hecke um unbeobachtet zu bleiben. Der Altbau war unauffällig und schlicht, aber in keinem der Fenster brannte ein Licht.
„Sieht aus als wären die Vögel ausgeflogen.“ grunzte Zebulon und obwohl die Worte an sich selbst gerichtet waren und er keine Antwort darauf zu erwarten schien, sagte Lazarus: „Der Exokkulator zeigt an, das sich Hywell noch in diesem Haus aufhält. Außerdem haben sie sich vom Flohnetzwerk abgeschnitten. Sicher nicht ohne Grund, sie sind noch im Haus.“ Das Flohnetzwerk hatten sie kurz vor ihrem Aufbruch kontrolliert, genau wie sie noch einmal Hywells aktuelle Position mit Hilfe des Exokkulator ermittelt hatten. Hywell befand sich nach wie vor in dem Haus des Aurors.
Zebulon warf ihm einen finsteren, ermahnenden Blick zu, scheinbar genervt über Lazarus rebellische Besserwisserei. Lazarus zuckte im Geiste die Schultern darüber. Er haßte Zebulon Huntsville, ihn bewußt zu nerven war ein Weg es ihm zu verdeutlichen. Ulysses, der neben Lazarus stand, runzelte die Stirn: „Vorsicht“, flüsterte er gedämpft: „Du weißt ja jetzt was Zebulon mit seinen Verbündeten macht und er kann dich ohnehin schon nicht leiden…“
Daran mußte Lazarus nicht erst erinnert werden. Ulysses Zustand war die perfekte Verdeutlichung dafür.
„Das Haus gegenüber von Sacheverells“, Zebulons Worte ließen alle in die entsprechende Richtung schauen: „Wir werden von dort aus die Sache beobachten.“
Lazarus war dunkel bewußt, was das bedeuten würde: In dem Haus lebten Muggel…und diese Muggel mußten selbstverständlich erst einmal beseitigt werden, bevor sie in dem Haus Stellung beziehen konnten.
Lazarus versuchte unauffällig ein Stück weit zurückzufallen, während sie auf das Haus zuschritten. Bei allem was er bereits getan hatte, er hatte noch nie jemanden ermordet. Und jeder Tag im Dienst des Dunklen Lord, der verging, ohne daß er seinen ersten Mord begehen mußte, ließ ihn aufatmen. Aber er wußte, daß dieser Zustand nicht mehr lange anhalten konnte. Das Dunkle Mal auf seinem Arm forderte seinen Tribut…man ließ es sich nicht einbrennen, um dann tatenlos dabeizustehen, wenn die Tötungen begannen. Das Dunkle Mal kennzeichnete einen nicht nur als Todesser, es kennzeichnete einen als zukünftigen Schänder, Peiniger und Mörder. Wenn man nicht selbst getötet werden wollte, mußte man irgendwann in der Lage sein, seinen Zauberstab dafür zu gebrauchen, andere zu töten. Aber bitte nicht heute. Bitte, gib mir wenigstens noch einen Tag mehr Zeit!

XXXXXXXXXX

Sobald sie das Haus betreten hatten, rückte Ulysses von Zebulon und Dilanio ab und verschwand in einem anderen Teil des Hauses. Ulysses haßte Zebulon Huntsville mit jeder Faser seines Körpers und kochend heiße Wut raste durch seine Adern und setzte sich in jeder kleinen Verästelung seines Gehirns fest. Wie gerne hätte er seinen Zauberstab auf diesen Mann gerichtet und seinen Zorn damit befriedigt, indem er den Todesser ganz langsam und qualvoll in Stücke hexte. Sobald Zebulon auch nur in Sichtweite kam, war dieses Verlangen nach Rache mehr als er ertragen konnte. Ulysses erinnerte sich deutlich an all die Folterungen, an denen Zebulon teilgenommen hatte und mit sadistischen Vergnügen seinen Zauberstab auf Ulysses gerichtet hatte…wie konnte ich das nur vergessen? Er foltert mich und nennt mich Stunden später wieder seinen Kumpel und gibt mir ein Bier aus!
Es ging nicht um die Tatsache, das Zebulon ihn überhaupt gefoltert hatte. Befehl war Befehl. Es ging darum, daß er Spaß daran empfunden hatte, daß es pures Vergnügen für ihn bedeutet hatte! Und das er den Aberdeen Vorfall, wo es ihnen mißlungen war Hywell aufzugreifen, wahrscheinlich bewußt zum scheitern gebracht hatte, nur damit der Dunkle Lord Ulysses dafür bestrafte. Das war ein klarer Verstoß gegen die Moral der Todesser. In einer Welt, die sie größtenteils haßte und sie vernichten wollte, bildeten Todesser ihre eigene, brüderliche Gemeinschaft. Ein Todesser wurde nur von anderen Todessern oder Sympathisanten des Dunklen Lords völlig akzeptiert. Außer dem Inneren Kreis, dem Äußeren Kreis und den Unteren Rängen existierte nichts für einen Todesser. Ein Todesser war immer loyal gegenüber einem anderen, solange diese Loyalität berechtigt war. Es gab nur wenige, wie Zebulon, die diese Moral ablehnten und offen hintergingen. Das war der Punkt. Zebulon hatte es genossen…und Ulysses hatte es all die Monate nicht einmal begriffen, was wirklich mit ihm geschah. Aber alle anderen hatten es gewußt. Zum ersten mal seit langen fühlte Ulysses wieder etwas wie Scham in sich aufsteigen, Scham der sich mit seiner blinden Wut mischte und nach Rache schrie! Wie dämlich muß ich auf die anderen Todesser gewirkt haben!? Sie wußten ja nicht, daß ich mich nicht erinnern konnte! Ich muß ihn vorgekommen sein wie irgendein gehirnamputiertes, naives Schoßhündchen...wie Dilanio!
Ulysses ließ sich auf einen Stuhl in der dunklen Küche fallen. Sollten die anderen doch die Arbeit erledigen und die Bewohner töten. Er fühlte sich elendig schwach und jeder Knochen und Muskel in seinem Körper sendete seinem Gehirn die unterschiedlichsten Arten von Schmerz. Der scharfe, flammende Schmerz seiner gebrochenen Knochen, das dumpfe Pochen in seinem Magen und die überwältigenden Kopfschmerzen, die kreischende Pein durch seinen Schädel und seine Wirbelsäule jagten. Er fühlte wie er in die Bewußtlosigkeit hinabzugleiten drohte, als Lazarus die Küche betrat und ihn fragend ansah.
Lazarus Marlowe machte den Eindruck eines hoffnungslos verlorenen Kindes, das in der Dunkelheit stand und nicht wußte in welche Richtung es sich wenden sollte.
„Hast du das Haus durchsucht?“ fragte Ulysses. Die Worte hallten schmerzend und tausendmal verstärkt in seinem Schädel wieder.
„Jaa…“; kam die etwas zögernde Antwort: „Die anderen haben zwei Leute getötet.“
Ulysses nickte schwach und kämpfte träge gegen die Bewußtlosigkeit an, die ihn langsam übermannte. Das würde er Zebulon sicher nicht gönnen!
Plötzlich öffnete sich eine Nebentür zur Küche und ein kleines Mädchen, nicht älter als drei oder vier, betrat die Küche und starrte die Männer aus großen fragenden Augen an. Von wegen Haus durchsucht! Im Geiste verdrehte Ulysses die Augen. Er fühlte sich körperlich überhaupt nicht in der Lage ein kräftezerrendes Avada Kedavra anzuwenden, aber da führte kein Weg dran vorbei. Desinteressiert und ohne richtig hinzusehen, hob er seinen Zauberstab und zielte auf das Kind.

XXXXXXXXXX

Lazarus starrte das kleine Mädchen an, das soeben die Küche betreten hatte. Warum? Warum bist du hier her gekommen? Dummes Kind! Verdammt! Du verdammtes, dämliches Kind!
Das Mädchen trug einen Schlafanzug und die langen, flachsblonden Haare standen vom Schlaf wild von ihrem Kopf ab. Sie sah verwirrt und müde von einem zum anderen, schien sich nicht recht entscheiden zu können, wie sie auf die Fremden reagieren sollte.
Lazarus wußte nicht wieso ihm diese Ähnlichkeit gerade jetzt bewußt wurde, aber das Kind erinnerte ihn stark an seine Schwester Laurie, als sie noch in diesem Alter gewesen war. Damals hatte sie ähnlich ausgesehen: Große, aufmerksame Augen und zerzaustes blondes Haar. In diesem Alter hatte er seine kleine Schwester noch geliebt. In diesem Alter war seine kleine Schwester noch zu ertragen gewesen, hatte ihn nicht provoziert, geärgert, angeschrieen…sich zwischen ihn und seinem Zwillingsbruder gedrängelt. Das fremde Mädchen hier sah der kleinen, unschuldigen Laurie so ähnlich, das Lazarus es für eine Art Zeichen hielt: Ihr darf nichts passieren!
Ulysses hob den Zauberstab. Sein blasses Gesicht spiegelte nur unmenschliche Ausdruckslosigkeit wieder. Es schien ihn nicht zu interessieren, daß dieses Kind klein, hilflos und unschuldig war. Er zielte einfach mit dem Zauberstab auf ihr Herz, bereit ihre Existenz ohne zu zögern zu vernichten. Kranker Bastard!
Lazarus reagierte instinktiv. Er zog blitzschnell seinen Zauberstab und gerade als Ulysses den ersten Teil des Todesfuchs ausgesprochen hatte, schleuderte Lazarus ihm einen Brandzauber entgegen.
Der Zauber streifte Ulysses Hand und hinterließ eine häßliche Spur, ähnlich wie ein fleischroter Striemen. Es genügte. Ulysses ließ, mehr aus Überraschung, den Zauberstab fallen und presste die verletzte Hand an seinen Körper.
„Spinnst du?!“ bellte er Lazarus an und seine grauen Augen verengten sich gefährlich.
„Das kannst du nicht tun!“ gab Lazarus zurück, seine Fassungslosigkeit färbte seine Stimme heiser und brüchig.
Ulysses starrte ihn Verständnislos an. Er versteht es nicht einmal! Er ist so krank im Kopf, das er es nicht mal begreifen kann! Lazarus hätte sich am liebsten auf den anderen gestürzt und ihn bis zur Besinnungslosigkeit geprügelt.
Das Mädchen schien sich der Gefahr nicht bewußt zu sein, sie stand unbewegt da, durch ihre kindliche Naivität unfähig die Situation zu verstehen.
Ulysses griff langsam nach seinem Zauberstab, der auf die Tischplatte gefallen war: „Wie kann man nur so dämlich sein, Lazarus?!“
„Sie ist nur ein Kind. Sie hat nichts mit der ganzen Sache zu tun!“
Ulysses zuckte fast schon trotzig mit den Schultern: „Die meisten Menschen haben nichts mit der Sache zutun, egal ob Kind oder Erwachsener. Na und?!“
„Sie ist unschuldig!“
Ulysses starrte ihn an, die Augenbrauen tief über seine geisterhaft grauen Augen gesenkt, aber ein unheilvolles Grinsen zeigte sich deutlich auf seinem Gesicht: „Was bedeutet bitte Unschuld für dich?“ fragte er halb belustigt, halb verständnislos.
„Sie ist nur ein kleines, unschuldiges Mädchen und-“
„Du wiederholst dich!“ schnitt ihm Ulysses das Wort ab. Plötzlich lächelte er nicht mehr, sondern er sah den jüngeren Todesser ernst, aber auch warnend an.
Lazarus konnte es nicht glauben. Die Begründung, warum man kein kleines, wehrloses Kind abschlachten durfte, konnte man doch beinahe schon mit den Händen greifen! Aber trotzdem wußte er, das er Ulysses nicht überzeugen konnte, weil Ulysses es schlichtweg egal war und keinen Sinn mehr dafür hatte: „Man tötet keine Kinder! Warum können wir sie nicht einfach hierlassen? Bitte, Ulysses! Sie ist doch nicht mehr als ein kleines, dummes Kind!“
Ganz langsam erhob sich Ulysses von seinem Stuhl, er hielt den Zauberstab gesenkt, aber seine Ausstrahlung war drohend genug: „So? Ist es also besser einen Erwachsenen zu töten als ein verdammtes Kind? Oder anders gefragt: Stellst du wirklich dein Leben über das eines verdammten Kindes?“ knurrte er düster.
Lazarus antwortete nicht. Über die Konsequenzen hatte er sich keine Gedanken gemacht, im Augenblick zählte nur das Leben des Kindes, einem Kind, das seiner Schwester von damals so seltsam ähnlich sah.
Als Lazarus nicht antwortete, fuhr Ulysses fort. Seine Stimme war leise und unheilvoll: „Der Dunkle Lord wird es wissen…und er wird dich umbringen Lazarus. Ist dir das klar?“
Angst schlug in Lazarus hoch, raste wie ein wildes Tier im Inneren seines Brustkorbes und hinderte ihm am Atmen. Der Dunkle Lord…!
„Du hast keine verdammte Ahnung was der Dunkle Lord mit Leuten wie dir anstellt, bevor er sie tötet. Glaub mir Lazarus, ich hab die Bestrafungen oft genug miterleben dürfen und hab oft genug daran teilgenommen oder alleine ausgeführt, um dich davor warnen zu können. Tu dir das nicht an Lazarus.“ Ulysses leise Worte drangen tief in Lazarus Gehirn ein, entfachten Angst und Panik und kämpften langsam das Gefühl des Wiederstandes nieder. Ja, er glaubte Ulysses. Er selbst hatte schon einiges gesehen: Dilanio, Quirin, Elicius…er wußte wie der Dunkle Lord und seine Todesser mit den Feinden und Verrätern umgingen…und Ulysses Worte sagten ihm unterschwellig, das es noch mehr als das gab. Noch weitaus grausamere Strafen, Foltermethoden und Morde.
Lazarus starrte wieder auf das Kind. Inzwischen schien es begriffen zu haben, das die Situation bedrohlich war und wich an die Wand zurück…aber der kindliche, einfache Verstand reichte nicht aus, um die wahren Ausmaße zu begreifen. Lazarus wünschte, das Mädchen würde einfach weglaufen und sich vor ihnen verstecken, so daß sie es nie wieder finden würden.
„Ulysses…bitte…“, flehte Lazarus noch einmal. Ulysses hob seinen Zauberstab, doch anstatt auf das Mädchen zu zielen, zielte er auf Lazarus: „Noch hast du eine Chance Lazarus, bevor Zebulon dich findet und es dem Dunklen Lord erzählt…“, Ulysses stützte sich mit der freien Hand schwer auf der Tischplatte ab und schien gegen die drohende Bewußtlosigkeit anzukämpfen. Seine Worte wurden immer schleppender und schwacher: „Der Dunkle Lord wird nicht so gnädig sein, wie bei meinem Versagen, Lazarus.“
Gnädig? Was für ein Wort! Die einzige Gnade des Dunklen Lords hatte darin bestanden, daß er und Zebulon Ulysses noch halbwegs am Leben gelassen hatten. Das konnte man kaum mehr als Gnade bezeichnen…wie sah es dann aus, wenn man komplett in Ungnade gefallen war?
Ulysses Zauberstab war noch immer auf Lazarus gerichtet, erwartete eine Handlung von ihm.
„Verdammt, Lazarus! Tu es einfach!“
Ich? Nein, ich kann sie nicht töten!
„Warum nicht du?!“
Ein ohnmächtiges Lächeln zeigte sich auf Ulysses Gesicht, aber seine Augen drohten sich bereits nach oben zu rollen, als die Ohnmacht nach ihm griff: „Du wist nichts zu befürchten haben wenn…du…sie…“, Ulysses erhobener, rechter Arm krachte auf die Tischplatte, der Zauberstab rollte aus der Hand und er mußte sich nun schwer auf beide Arme stützen, um nicht einfach zusammenzubrechen.
Warum wirst du nicht einfach ohnmächtig? Ich kann das Mädchen vielleicht retten, wenn du ohnmächtig wirst! Die einzige Hoffnung die noch blieb! Lazarus würde das Mädchen einfach schnappen und irgendwo verstecken, ihr sagen, das sie sich ruhig verhalten soll bis das Haus leer war. Ulysses Arme gaben nach und er fiel auf den Stuhl zurück, doch er blieb halbwegs bei Bewußtsein und schaffte es Lazarus weiter aus seinen grauen Augen anzustarren: „Mach!“ drängte er ungeduldig, aber seine Stimme war nur noch ein schwaches Keuchen die in seinem rasselnden Atem unterzugehen drohte.
Lazarus Verstand schrie ihn an. Einerseits wußte er daß es notwendig war, das Kind zu töten. Entweder ich oder sie, flüsterte ihm der egoistischste Teil seines Verstandes zu. Andererseits war da das kleine Mädchen, das inzwischen in stummen Tränen ausgebrochen war, nicht ahnend daß es gerade seine Eltern verloren hatte und nun allein und hilflos war. Sie oder ich.
Entweder das unschuldige Lamm oder das Schwarze Schaf.
„Lazarus…sie ist nichts im Vergleich zu einem erwachsenen Menschen!“ knurrte Ulysses schwach: „Hör auf mit deiner Unschulds-Moral!“
Lazarus sah ihn verständnislos an. Unschulds-Moral?
Ulysses lächelte düster: „Was versteht sie denn schon vom Leben…oder vom Tod? Was hat sie denn schon für ein Recht zu leben, wenn sie sich nicht einmal selber versorgen kann…aber wir Erwachsenen haben viel härter gekämpft als sie. Sie ist kein besserer Mensch weil sie unschuldig ist…sie ist nicht mehr wert als du…oder ich, oder die anderen. Sie hat nicht mal eine feste Persönlichkeit…nenn sie unschuldig, aber besser ist sie nicht. Und wenn sie nicht einmal den Tod begreift, im Gegensatz zu uns…dann hat sie auch keine Angst vor dem Tod…im Gegensatz zu uns.“
Aber sie weinte! Sie weinte weil sie es begriff! Weil sie Angst hatte, trotz ihres kindlichen Verstandes!
„Entweder du…oder….sie.“
Entweder ich oder sie. Es gab keine Alternative zwischen diesen beiden Optionen. Es gab nur „Ich“ oder „Sie“.
Lazarus hob seinen Zauberstab, richtete ihn auf das Mädchen. Er fühlte die Verbundenheit zu seinem eigenen Leben, wußte, daß er mehr wert war als sie. Völlig egal wer sie waren: Er wollte überleben! Ein instinktiver Wunsch. Was war daran falsch? Vielleicht hatte Ulysses recht? Was wußte dieses kleine Mädchen vom Leben? Lazarus war zweiundzwanzig, er hatte sich das Recht erkämpft am Leben zu bleiben. Er hatte eine Vergangenheit, Erinnerungen, Wünsche und Träume, hatte gelitten und gejubelt. Sie dagegen war ein unbeschriebenes Blatt. Er nannte es unschuldig. Aber in Wirklichkeit war sie nichts im Vergleich zu ihm. Ihre Eltern hatten sie bisher am Leben gehalten, er aber hatte für sich selbst gesorgt! Er hatte tatsächlich mehr Recht auf einen Platz in dieser Welt, als sie. Das Recht des Stärkeren. Er hatte Glück, sie hatte Pech! So einfach war das. Entweder ich oder sie!
Und trotzdem tat es weh. Dummes, kleines Mädchen das der unschuldigen Laurie von früher so ähnlich sah. Es war wie seine eigene Schwester zu töten. Und obwohl er seine Schwester haßte und die Notwendigkeit dieses Mordes begriff, tat es weh.
Mein erster Mord. An einem unschuldigen, kleinen Kind…Ich bin ein Monster.
„Avada Kedavra!“
Ein grüner Blitz erhellte die dunkle Küche, schlug in die zitternde Brust des Mädchens ein. Sie blieb noch einen Moment stehen, die tränenden Augen in Schock geweitet, dann brach sie in sich zusammen. Aus. Ende. Ein klinischer Tod. Sauber. Human. Besser als der Tod der ihn andernfalls erwartet hätte: Quälende, nicht enden wollene Folter, gefolgt von einem blutigen, würdelosen Tod.
Eine einfache Gleichung. Das egoistischste und vernünftigste Ergebnis der Gleichung war, das sie sterben mußte, damit er leben konnte.
Aber es tat trotzdem weh.
Ulysses sagte nichts, aber er sah beruhigt aus und diesen Ausdruck behielt er auch, als er entgültig in sich zusammensank und das Bewußtsein verlor.
Somit war Lazarus alleine. Auf den Boden das tote Kind, auf dem Stuhl der ohnmächtige Todesser. Er stand alleine in der dunklen Küche, senkte langsam den Zauberstab. Er hörte wie sich Dilanio und Zebulon nährten. Zebulon warf nur einen flüchtigen Blick in die Küche und verschwand dann irgendwo im dunklen Haus. Dilanio blieb am Eingang stehen, überblickte ruhig die Situation: „Dein erster Mord?“
„Jaa…“
„Denk nicht zuviel darüber nach. Jeder von uns begeht seinen ersten Mord. Selbst der Dunkle Lord hatte ein erstes Opfer unter all denen, die folgten. Nichts weiter als Opferlämmer die geschlachtet werden müssen. Sieh es positiv: Alles was danach kommt, wird einfach werden, denn du hast keine andere Wahl mehr, als den Weg weiterzugehen, den du eingeschlagen hast.“

Kommentar: Es mußte natürlich das kleine 0815 Mädchen sein, das stirbt (Nein, ich habe ihr keinen Teddybär in die Hand gedrückt, das wäre dann doch zu kitschig gewesen lol). Lazarus ist mit seinem Protest wirklich weit gegangen…mit dem Dunklen Lord im Nacken hätte ich keine zwei Sekunden gebraucht um mich für mein eigenes Leben zu entscheiden.

Kalisto: Nun ich und eine andere Autorin sind auf die Idee gekommen das man mehrere FFs miteinander verbinden könnte, so das quasi eine große FF daraus entsteht. Also haben wir meine FF und ihre FF miteinanderverbunden indem wir die Ereignisse der jeweils anderen in die Handlung mit eingebunden haben. In DUR werden zB Charaktere erwähnt, die in ihrer Geschichte Hauptrollen tragen etc.
Und jetzt sind wir auf die Idee gekommen eine gemeinsame Vorgeschichte zu schreiben. Schauplatz ist das Hogwarts der Sechziger Jahre. Es funktioniert so das ich über die Häuser Ravenclaw und Slytherin schreibe und sie über die anderen beiden. Die Ereignisse, die Schüler, die Lehrer sind in beiden Geschichten gleich, also ist es in Wirklichkeit eine Geschichte die aus zwei Blickwinkeln erzählt wird. Wenn du neugierig geworden bist, dann schau mal bei xperts nach der FF „Hogwarts 1961: Ravenclaw/ Slytherin“ oder „Hogwarts 1961: Hufflepuff/ Gryffindor“. Sie sind beide frisch reingestellt und ich würde mich freuen wenn die Leser von DUR auch diese Vorgeschichte lesen. ^^

Jean nin asar ahi smabell: Nein Kapitel 74 ist das Ende. Ich habe gerade 71 fertig geschrieben und setze mich bald an die letzen drei…aber ich kann mich irgendwie nicht überwinden XD
Den Überblick hätte ich auch schon laaaange verloren, wenn ich mir nicht alle wichtigen Daten und Lebensläufe notiert hätte. So weiß ich immer genau welche Augenfarbe ein Char hatte, was er alles erlebt hat, etc.
Bei dem Rest würde ich einfach mal abwarten…;)
Aber dein Tipp stimmte…bezüglich der bestimmten Person ;)


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