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Fanfiction

BETAVERSION: Die Unteren Ränge - Funebria Feralis

von Kiosk

22. Ulysses Rathburn/ Elicius Norcross: Funebria Feralis

Personen:

Ulysses Rathburn: Ein Todesser. Er ist einer der fünf Mörder von Quirin Sacheverell

Zebulon Huntsville: Ein Todesser. Er ist einer der fünf Mörder von Quirin Sacheverell

Hasdrubal Sacheverell: Ein erfolgreicher Auror und Vater des ermordeten Quirin

Quirin Sacheverell: Ein junger Auroren Anwärter. Von Todessern ermordet

Elicius Norcross: Ein flüchtiger Todesser aus Askaban und ein Abtrünniger. Bruder von Erinys

Erinys Norcross: Eine abtrünnige Todesserin und Verlobte von Ulysses

Ambulo Frémiot: Ein abtrünniger Todesser der Elicius befreite und dabei ums Leben kam

Bisherige Handlung:
Einige Tage sind vergangen seitdem die fünf Todesser Ulysses, Lazarus, Zebulon, Severus und Dilanio den jungen Auroren Anwärter Quirin brutal ermordeten. Während Ulysses und Zebulon ihren Erfolg mit einigen Bieren feiern, muß sich Elicius Norcross einem ganz anderen Problem stellen: Er muß zurück zum Dunklen Lord bevor dieser Verdacht schöpft und ihn suchen läßt.

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Datum: Abend des 20. Oktobers 1978

Funebria Feralis” war einer der düsteren Orte der Stadt Bristol, ein dreckiger, heruntergekommener Pup irgendwo inmitten eines stinkenden Industriegebietes. Für Muggel unerreichbar, bildete „Funebria Feralis“ ein Unterschlupf für zwielichtige Magier und Mischwesen. Allerdings gab es selbst unter den zwielichtigen Gestallten der Zauberwelt nicht viele, die freiwillig einen Schritt in diese Bar setzten würden: Die Besitzern war ein uralter, häßlicher Halbvampir namens Hirudo Laverna, deren lange, weiße Haare über den Boden strichen, während sie sich, seltsam zuckend und ruckartig fortbewegte. Die alte Hirudo beäugte jeden ihrer wenigen Gäste mit ihren kritischen, lauernden Augen und ihr narbiges Gesicht schien seit jeher den Ausdruck tiefsten Abscheus und Hasses widerzuspiegeln.
Seit gut einhundert Jahren existierte das „Funebria Feralis“ schon und seit jeher waren die Gäste rar, aber treu, was daran liegen mochte das sie es bei den meisten anderen Pups nicht einmal durch die Eingangstür geschafft hätten. Es würde wahrscheinlich niemanden verwundert, wenn man ihm erzählt hätte, Todesser würden sich regelmäßig im Feralis blicken lassen. Die stinkende Bar in dem sich der Schmutz und Dreck eines Jahrhunderts auf dem Boden angesammelt hatte, schien der perfekte Aufenthaltsort für Todesser zu sein.
Ulysses Rathburn und Zebulon Huntsville bezeichneten sich in der Öffentlichkeit gegenseitig als „Arbeitskollegen“…was natürlich nicht stimmen konnte, denn Zebulon war ein kleiner Angestellter einer privaten Firma, die sich auf das wiedereinfangen flüchtiger oder verschollener Posteulen spezialisiert hatte. Zebulons Arbeit bestand im Wesentlichen darin an seinem Schreibtisch zu hocken und die verschiedenen Flugrouten mit den aktuellen Wetterdaten zu vergleichen.
Ulysses Rathburn hingegen ging offiziell keiner beruflichen Tätigkeit nach, sondern er verbrachte seine Zeit meist damit konsequent nichts zu tun. Rein theoretisch könnte es sich bei den beiden Männern also nicht um Arbeitskollegen handeln, wenn es da nicht den Umstand gegeben hätte daß beide Todesser waren und dem Dunklen Lord dienten. In diesem Zusammenhang machte die Bezeichnung „Arbeitskollegen“ auch mehr Sinn…
Ulysses Rathburn saß im Schneidersitz auf dem Tresen, eine Flasche Irisches Hexenkorn in der einen, eine halb aufgerauchte Zigarette in der anderen Hand und bebte vor Lachen.
„Naja, auf jeden Fall lasse ich mich morgen bei der Trauerfeier blicken“, gluckste Zebulon, der vor ihm auf einem Barhocker saß, ebenfalls eine Flasche Irisches Hexenkorn in der Hand: „Bin ja schließlich offiziell noch „Ein Freund der Familie“!“
Ulysses zog an seiner Zigarette und grinste breit: „Ich wette du fängst an zu lachen bei dieser Scheißtrauerfeier und fliegst auf…aber eine wirklich geniale Idee von dir, da morgen aufzutauchen. Grüß Hasdrubal und seine Alte von mir!“
Wieder hallte ihr Lachen durch die leere Bar. Ulysses drückte die Zigarette aus und kramte in seiner Jackentasche nach der Schachtel, während Zebulon sagte: „Ist doch `ne offizielle Trauerfeier, warum kommst du nicht einfach mit?“
Ulysses zog die Augenbrauen hoch, während er sich eine neue Zigarette mit seinem Zauberstab anzündete: „Ach echt? Eine Offizielle?“ echote er und sein Gesicht nahm einen nachdenklichen Ausdruck an, bevor er seinem Kameraden auf die Schulter schlug: „Das ist gar keine schlechte Idee, Kumpel. Weißt du, wir könnten irgendwas drehen und ein bißchen…ähm…Unruhe stiften im Namen unseres Dunklen Lords. Ich will diesen scheiß Hasdrubal noch etwas ärgern, bevor der Dunkle Lord ihn beseitigen läßt.“
Zebulon nippte an seinem Bier und schien sich das Ganze durch den Kopf gehen zu lassen: „Da sind aber verdammt viele Auroren anwesend…“
Ulysses klopfte sich ein paar Mal gegen die eigene Stirn: „Ich bin nicht umsonst in Ravenclaw gewesen, weißt du?“ zwinkerte er vergnügt: „Wenn ich mich in seltenen Fällen einmal dazu entschließe einen Plan zu entwickeln, dann ist der Plan auch absolut sicher. Außerdem haben wir bei Quirin Sacheverell schon erstklassige Arbeit geleistet, warum das nicht bei der restlichen Familie fortführen? Dem Dunklen Lord ist`s eh egal was wir treiben, solange wir uns nicht in die Wichtigen Sachen einmischen.“
Zebulon wollte gerade etwas darauf entgegnen, als ein großer schwarzgekleideter Mann das Feralis würdevoll betrat und den Blick auf die beiden Todesser richtete.
„Elicius?“ stieß Ulysses ungläubig aus.

XXXXXXXXXX

Wie sehr Elicius es haßte diesen Ort wieder zu betreten. Funebria Feralis erinnerte ihn an die alten Zeiten vor den Conventiculum und seiner Verhaftung, als er Stunden damit verbracht hatte stumpfsinnig in sein Bierglas zu starren und sich vor Augen zu führen, was er im Namen des Dunklen Lords für Greueltaten ausgeführt hatte. Das war damals. Heute betrat er als stolzer Mann das Funebria Feralis, zwar geradewegs zurück zu dem Dunklen Lord, aber immerhin in der Gewißheit halbwegs richtig zu handeln.
Der Pup war genauso leer und dreckig wie er ihn in Erinnerung hatte: Bretter waren vor die Fenster geschlagen worden, so das nur wenige, senkrecht einfallende Sonnenstrahlen durch die Fugen schienen. Staubflocken schwirrten durch die abgestandene Luft, es roch nach altem, schimmligem Holz, Alkohol und Zigarettenrauch.
Die Bar war so gut wie leer, selbst die alte Besitzerin Hirudo Laverna war nicht anwesend. Die einzigen Gäste waren zwei Männer, der eine auf einem Barhocker, der andere saß betont lässig auf dem Tresen.
Den einen, größeren Mann erkannte Elicius sofort wieder: Zebulon Huntsville. Im wahren Leben war er ein verbitterter, kleiner Angestellter mit einem langweiligen Bürojob und einer dominanten Ehefrau…und so hatte er einen krankhaften Gefallen daran gefunden, außerhalb seines eintönigen Büros, zu foltern und zu morden. Der muskulöse, breitgebaute Mann mochte auf dem ersten Blick etwas einfältig wirken, doch wer einmal das Vergnügen gehabt hatte, sich auf eine wissenschaftliche Diskussion über Alte Runen und Runenlegung mit ihm einzulassen, wußte das dieser Mann einen sehr gesunden Verstand besaß. Was ihn nicht ungefährlicher machte…
Der andere Mann…Elicius Herz verpaßte einen Schlag und er vergaß das linke Bein beim Gehen nachzuziehen, so das er fast gestolpert wäre…war Ulysses Rathburn. Kein geringerer als sein Fast-Schwager Ulysses mit dem er einmal während der Schulzeit heimlich einen südafrikanischen Gummibaum mit einem Wachstums-Zauber belegt hatte, der daraufhin eines der Gewächshäuser gesprengt hatte und so unter anderem für die Verbreitung giftiger Sumpfosselsporen gesorgt hatte…alles nur damit sie am nächsten Tag nicht zum Kräuterkundeunterricht mußten. Der Junge, mit dem Erinys und er ihre Hogwartstage verbracht hatten und der Mann, der sich während der Abschlußfeier im letzten Schuljahr mit seiner Schwester verlobt hatte. Und auch der Mann der wegen der bloßen Existenz der Conventiculum, unschuldig gefoltert wurden war.
Und jetzt sah Elicius ihn nach einem Jahr der Ungewißheit wieder: Ulysses Rathburn war fast nicht mehr wiederzuerkennen. Früher hätte man ihn ohne Probleme als gutaussehend bezeichnen können…sicher nicht von einer solch majestätischen Erscheinung wie Elicius selber, aber dafür hatte er um so liebenswürdiger ausgesehen. Erinys hatte ihn einmal als „putzig-hübsch“ beschrieben und das traf es wohl am Besten. „Putzig-hübsch“ war der Ulysses Rathburn von heute allerdings nicht mehr: Seine Haut war fahl und eigenartig fleckig, wobei sich diese Flecken unter seinen Augen zu einer einzigen, bläulich-dunklen Schatten zusammengeschlossen hatten. Seine glanzlosen, dunkelbraunen Haare waren zu einem kurzen Zopf zusammengebunden, doch die meisten Strähnen hatten sich wieder daraus gelöst und fielen unordentlich in sein bleiches Gesicht.
Die kurzen Fingernägel waren schwarz lackiert, aber die Farbe war an den meisten Stellen schon lange abgeblättert und an seinen Fingern trug er mehrere Ringe, die verdächtig nach schwarzmagischen Runenringen aussahen…aber er trug keinen Verlobungsring mehr.
Vielleicht eine logische Konsequenz wenn man über seine Verlobte hergefallen war und versucht hatte sie zu töten...
Aber dieser Ulysses, der jetzt so übertrieben lässig auf dem Tresen hockte, trank, rauchte, sich mit dem sadistischen Zebulon abgab, hatte definitiv nichts mehr mit dem Ulysses von früher zu tun. Früher war Ulysses nie so kränklich blaß gewesen, hätte niemals schwarzmagische Runenringe an den Fingern getragen und auch die Kleidung war früher nicht so dunkel gewesen. Aber er lebte! Ulysses lebte noch immer! Allerdings ließ die Gesellschaft in der sich Ulysses befand nichts Gutes hoffen.
Die hellen, grauen Augen seines Fast-Schwagers schwappten zu Elicius hinüber. Sie stachen aus seiner schattigen Augenpartie hinaus wie kalte Sterne am Abendhimmel…sehr kalte Sterne. Sterne wie aus dreckigem Eis.
Ulysses Augen weiteten sich und irgend etwas schien in seinem Blick aufzuflackern, vielleicht eine alte Erinnerung, vielleicht Emotionen.
„Elicius?“ Ulysses sah aus, als hätte sich gerade ein Gespenst vor ihm in der Luft materialisiert, wobei das in der Zauberwelt oft genug passierte. Zebulon drehte sich schlagartig zu Elicius um und sein breiter Kiefer schnappte auf, doch er sagte nichts. Elicius Blick blieb weiter auf Ulysses gerichtet und die Tatsache das Ulysses noch immer mehr wie ein verschrecktes Kind als ein Wahnsinniger aussah machte ihm Hoffnung. Ulysses erkannte Elicius zumindest wieder…das war vor einem Jahr, kurz nach der Folterung anders gewesen. Dort hatte Ulysses ihn nur aus leblosen, kalten Augen angesehen, in denen urplötzlich ein infernalischer Hass aufgeleuchtet war, als Elicius seine Hände auf den Schultern des Anderen plaziert hatte.
„Was zum Teufel machst du denn hier?“ grunzte Zebulon, scheinbar hin und hergerissen zwischen Verwunderung und Mißtrauen.
Elicius hielt auf die beiden zu und stoppte einige Meter vor ihnen, als er bemerkte, das Zebulon nach seinem Zauberstab griff.
Elicius hob beschwichtigend die Hände: „Ganz ruhig, Huntsville. Du hast es also noch nicht gehört?“
„Was?“ fragte Zebulon argwöhnisch.
„Ambulo hat mich aus Askaban befreit und ich bin flüchtig. Scheinbar versucht das Ministerium die Sache zu vertuschen, wie immer.“
Zebulon hob langsam die Augenbrauen an und runzelte die Stirn: „Nee…hab nichts von `ner Flucht mitgekriegt, du Ulysses?“
Ulysses antwortete nicht, sondern beobachtete weiterhin seinen Fast-Schwager mit diesem merkwürdigen Ausdruck in den Augen.
Zebulon wandte sich schulterzuckend wieder an Elicius: „Okay…ich sag`s gleich. Ich traue dir nicht. Marschierst hier einfach so rein, als ob du aus`m Sommerurlaub zurückgekehrt wärst, oder so. Wer sagt mir denn, das du`s wirklich bist?“
Elicius lächelte in seinen Bart. Statt sich an Zebulon zu wenden, suchte er wieder Ulysses Blick: „Kannst du dich noch an die 6. Klasse erinnern, Ulysses? Wir hatten Pflege magischer Geschöpfe und sollten stellvertretend für einen Klassenkameraden seinen Argentischen Schwefelwaran füttern. Wir haben aber beide diesen Schüler gehaßt und haben beschlossen ihn etwas einzuheizen. Weißt du noch was du da gemacht hast, Ulysses?“ fragte er freundlich. Es tat Elicius in der Seele weh, als er beobachtete, wie ein Ausdruck von Verwirrung und Schmerz in Ulysses helle Augen kroch. Ganz langsam senkte Ulysses den Blick und starrte verloren in seine Bierflasche: „Alkohol…“ antwortete er schleppend: „Ich habe ihm Alkohol zu trinken gegeben.“
„Stimmt“, sagte Elicius eindringlich und versuchte sich zu einem Lächeln zu zwingen: „Du hast dem Schwefelwaran Alkohol zu trinken gegeben und er hat angefangen Feuer zu spucken. Vier Schüler und unser Lehrer wurden mit Verbrennungen in den Krankenflügel eingeliefert. Und weißt du noch was du gesagt hast, um dich rauszureden?“
Ulysses Stirn runzelte sich und er rieb sich mit der freien Hand über die Schläfe, als würde er unter Kopfschmerzen leiden: „Hör auf.“ sagte er dann leise, aber bestimmt: „Wir glauben dir, das du es bist, Elicius.“
Zebulon`s feindseliger Blick hellte sich auf und wurde seine Miene wurde fast schon gleichgültig: „Und, was willst du von uns? Solltest du nicht eigentlich dem Dunklen Lord erklären, warum du wieder da bist?“
Elicius wagte sich zu setzten, nachdem sich nun die Situation entspannt hatte: „Genau das habe ich versucht, aber der Dunkle Lord weiß scheinbar noch nichts über meine Flucht und hat deswegen noch nicht versucht mich zu beschwören. So kann ich nicht direkt zu ihn apparieren und all die alten Verstecke die wir vor einem Jahr besetzt hatten, sind aufgegeben. Deswegen bin ich hier her gekommen, weil sich meistens irgendwelche Todesser im Feralis aufhalten.“
Zebulon nippte ungehalten an seinem Irischen Hexenkorn. „Bist aber verdammt mutig, dich einfach so in der Öffentlichkeit blicken zu lassen.“ knurrte er dann.
„Solange kein Kopfgeld auf mich ausgesetzt ist kann ich mich, zumindest an Orten wie diesem hier, frei bewegen. Und jetzt möchte ich das ihr mich zum Dunklen Lord bringt.“
Elicius richtete sich wieder auf und fischte einige Sickel aus seiner Hosentasche: „Das geht auf mich“, er ließ das Geld auf den Tresen fallen: „Und jetzt kommt.“

XXXXXXXXXX

Während sie durch die verworrenen Gänge eines der Verstecke Voldemorts schritten, studierte Elicius weiterhin aufmerksam seinen Fast-Schwager. Ulysses hatte nichts weiter gesagt, ging nicht mal auf Zebulon ein, der ihn von der Seite permanent anquatschte. Ulysses hielt den Blick gesenkt, aber seine Augen verrieten etwas Verstörtes und Verzweifeltes…etwas was Elicius hoffen ließ, daß der andere Mann noch nicht verloren war.
Er fragte sich, wie seine Schwester darauf reagieren würde. Wahrscheinlich würde sie es härter treffen, als wenn er ihr sagen würde, Ulysses sei voll und ganz verloren.
Sie erreichten einen kleinen, düsteren Raum, in dem sie Lord Voldemort zu erwarten schien. Elicius mußte sich zusammenreißen, als er sah, wie die rötlich Schimmernden Augen des Dunklen Lords ihn fixierten. Die drei Todesser sanken vor ihm auf die Knie, bis sie aufgefordert wurden, sich zu erheben. „Elicius Norcross.“ zischte Voldemort unter seiner Kapuze: „Es überrascht mich dich hier zu sehen. Erkläre!” Die Stimme des Dunklen Lords war harsch und ungeduldig, was Elicius daran erinnerte, was für ein unbedeutender Todesser er seit jeher gewesen war und das sein Meister es wahrscheinlich Leid war, seine Zeit mit ihm zu verschwenden.
„Mein Lord“, begann Elicius: „Meine Anwesenheit habe ich Ambulo Frémiot zu verdanken, der mich aus meiner Zelle in Askaban befreien konnte.“
„So? Ich kann mich nicht erinnern, Ambulo diesen Befehl gegeben zu haben.“ schnarrte Voldemort abfällig und er klang gereizt.
„Ich weiß nicht warum Ambulo mir helfen wollte, aber zwei andere Wächter Askabans haben uns geholfen zu entkommen.“
Voldemort Augen verengten sich nachdenklich und Elicius hörte etwas, was einem eiskalten Zischen gleichkam: „Wie lauten ihre Namen?“
„Cyrano Hargreave und Hywell Hargreave. Cousins. Ich denke ihre Sympathien gegenüber Euch mein Lord, hat sie dazu bewogen Ambulo und mir zu helfen. Allerdings wurde Ambulo bei unserer Flucht getötet.“
„Es war töricht von Ambulo sein Leben aufs Spiel zu setzen und nicht weniger als sein Leben hat er auch verloren. Ist das alles was du zu sagen hast, Elicius? Oder gibt es noch etwas, was ich wissen müßte?“
Seine Augen bohrten sich in die von Elicius, direkt in sein Gehirn und Elicius spürte wie einzelne Erinnerungen abgetastet wurden. Er blieb ruhig und ließ es über sich ergehen. Der Dunkle Lord hatte noch nie an seiner Loyalität gezweifelt, hätten jemals die geringsten Zweifel bestanden, dann hätte sich Lord Voldemort schnell und effektiv diesem rangniederen Todesser entledigt. Auch heute schien der Dunkle Lord nur halbherzig an seinen Erinnerungen interessiert zu sein und ließ schnell wieder von ihm ab. Statt dessen wanderte sein Blick zu den beiden anderen Todessern Ulysses und Zebulon.
„Ulysses sieh mich an.“ befahl der Dunkle Lord, in seiner Stimme schwang nun mehr Geduld mit, als noch bei Elicius.
Ulysses Kopf ruckte hoch und Lord Voldemort und der Todesser hielten eine Zeit lang diesen Augenkontakt aufrecht. Scheinbar sondierte der Dunkle Lord nun Ulysses Gedanken und Erinnerung und dem Anwachsen von dunkler Energie in dem Raum, sagte Elicius, das dem Dunklen Lord nicht gefiel was er sah. Elicius wagte seinen Kopf etwas zu drehen, so daß er Ulysses Gesicht besser sehen konnte. Täuschte er sich, oder zeichnete sich da tatsächlich Trotz in Ulysses hellen Augen ab? Trotz gepaart mit Verzweiflung und nachdenklicher Melancholie…nicht gerade der Blick eines treuen Todessers. Nein, ganz und gar nicht der Blick eines treuen Todessers, eher der Blick eines Rebellen. Er ist nicht verloren, dachte Elicius, er kämpft. Elicius brennender Hoffnungsschimmer verging von einer Sekunde auf die andere, als ihm klar wurde, das Ulysses diesen Kampf nicht gewinnen konnte. Der Dunkle Lord hatte seinen Zauberstab schneller gezogen, als Elicius wahrnehmen konnte und Ulysses blieb nur noch Zeit seine Augen ein Stück weit vor Entsetzten aufzureisen, bevor der Cruciatus ihn traf.
Ulysses war merkwürdig ruhig, als der Fluch ihn niederwarf. Er schrie nicht, er stolperte nur keuchend rückwärts, ging zu Boden und wurde von krampfhaften Zuckungen durchgeschüttelt. Elicius machte sich keine Hoffnungen, das Voldemort die Intensität des Folterfluchs vielleicht gering gehalten hatte…dem Schwall von blutigem Erbrochenen das Ulysses hervorwürgte und dem blutigen Rinnsaal das aus seinen Ohren herausbrach und über sein Gesicht schwappte, nach zu urteilen schonte Voldemort ihn keineswegs. So dankbar Elicius auch war, das Ulysses nicht verloren zu sein schien, so verzweifelt war er auch, seinen alten Freund erneut gefoltert zu sehen. Elicius senkte den Blick und konzentrierte sich darauf, den Boden vor seinen Füßen anzustarren und das erstickte Keuchen des Gefolterten zu ignorieren.
Voldemort unterbrach den Cruciatus und wandte sich zu den beiden Todessern um: „Elicius verschwinde, du bist für heute entlassen. Zebulon, komm du darfst mithelfen.“
Elicius konnte gerade noch sehen, wie sich ein sadistisches Grinsen auf Zebulons Gesicht zeigte und mit einer schnellen Handbewegung auch schon seinen Zauberstab gezogen hatte.
Elicius bewegte sich wie automatisch aus dem Raum und warf noch einen letzten Blick auf den schwer atmenden Ulysses, der auf der Seite lag und unter den Nachwirkungen des Cruciatus zitterte. Seine Augen waren geöffnet, aber jeglicher Glanz war daraus verschwunden. Sie waren kalt und haßerfüllt. Wie das Tor zur Hölle, von der Farbe heller Asche. Ulysses war nicht mehr darin zu entdecken, weder der Ulysses von früher, noch der Ulysses der vor knapp einer Stunde mit ihm einige Worte gewechselt hatte und ihn dabei so verzweifelt angesehen hatte.
Elicius riß sich zusammen, schritt an seinem alten Freund vorbei und verschwand aus dem Raum. Das letzte was er hörte war wie zwei Cruciatus-Flüche auf den Gefolterten einschlugen.

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Ulysses Gehirn hatte eine Überlebensstrategie entwickelt. Auch wenn Ulysses es selber nicht ahnte, die tiefsten Schichten seines Unterbewußtseins wußten, das sein Überleben nur dann gesichert war, wenn sie Ulysses Menschlichkeit weiterhin gnadenlos verbannten. Sein Gehirn hatte die Verbindung hergestellt zwischen dem zulassen von Gewissenszügen und der darauf folgenden Bestrafung und reagierte immer wieder gleich: Sobald er bestraft wurde, fiel sein Gehirn wieder in das alte, zerstörerische Muster zurück, welches Ulysses weiteres Überleben garantierte: Es überflutete ihn mit Hass und Abgestumpftheit, vergrub seine früheren Erinnerungen und sein Gewissen. Er wurde kalt. Er wurde leer. Er überlebte.
Und was, dachte Ulysses während er von zwei synchronen Cruciatus-Flüchen getroffen wurde, was bleibt mir anderes übrig? Ich habe nichts außer dem Dunklen Lord. Ich bin vollkommen ausgehüllt und leer. Die einzigen Gefühle entstehen wenn ich foltere und morde, oder wenn ich dem Dunklen Lord gegenüberstehe. Ohne das, bin ich nur eine leere Hülle, ohne Gefühle, ohne Regungen.
Das war der Grund für seine Loyalität. Ohne den Dunklen Lord war er Nichts, mit ihm war er zwar ein Mörder, aber er war wenigstens Etwas. Dem Dunklen Lord zu dienen war der einzige Weg nicht zu einem gefühlslosen, unmenschlichen Schatten zu verkommen. Der Dunkle Lord war sein Verderben und seine Rettung.
Lord Voldemort und Zebulon Huntsville stoppten mit ihren Folterungen und Ulysses sah wie sich der Schatten seines Meisters in sein Blickfeld bewegte. Geschwächt und zitternd sah Ulysses auf und sah wie der Dunkle Lord über ihn stand und, seltsam perspektivisch verzerrt, auf den Todesser hinunterstarrte.
„Hast du genug Ulysses? Sieh mich an.“
Ulysses zwang sich direkt in die infernalisch glühenden Augen zu schauen, die seinen Blick erwiderten. Über diese Verbindung drang Voldemort in sein Gehirn vor und Ulysses spürte, wie sich der Geist des Dunklen Lords zwischen seinen Erinnerungen und Gedanken bewegte und in die tiefsten Gründe seiner Seele hinabstießen. Dort fand Voldemort nichts mehr von dem rebellischen Trotz oder Melancholie, das war vom Cruciatus ausgebrannt wurden. Statt dessen fand Voldemort Hass, Ergebenheit und Dankbarkeit aber vor Allem neu entfachter Wahnsinn. Er zog sich aus Ulysses Kopf zurück.
„Warum muß ich dich nur immer wieder daran erinnern Ulysses? Dir bleibt nichts außer der dunklen Seite. Warum versuchst du dich dennoch immer wieder vor dem zu retten was du geworden bist?“ Seine zischende Stimme klang nur oberflächlich ruhig und einfühlsam. Unter dieser Oberfläche hörte Ulysses eine deutliche Drohung heraus.
„Ich weiß…nicht, mein…Lord.“ brachte Ulysses schwach hervor und versuchte den Geschmack von Blut und Erbrochenen zu ignorieren, der seine Mundhöhle ausfüllte.
„Du enttäuscht mich Ulysses.“
„Es tut…mir…Leid, mein Lord.“
„Zebulon, schaff ihn raus.“
Ulysses wurde unsanft auf die Beine gezogen und herausgestoßen. Während er, von Zebulon gestützt, durch die Korridore hinkte, begann er die Geschehnisse so schnell zu vergessen, wie ein Mensch nach dem Aufstehen den Traum vergessen konnte, den er eben noch durchlebt hatte. Ulysses vergaß das Elicius es geschafft hatte alte Kindheitserinnerungen zu beschwören, er vergaß das er die schlimmsten Selbstzweifel ausgestanden hatte, er vergaß die rebellischen Gedankengänge, er vergaß die Folterungen, er vergaß das Zebulon ihn ebenfalls gequält hatte, er vergaß Voldemorts Worte…am Ende des Tages fühlte sich Ulysses wie immer und genau wie immer war er der Überzeugung, noch niemals habe ihn ein Cruciatus auch nur gestreift…

Kommentar: Der Name des Bieres „Irisches Hexenkorn“ kommt mir so seltsam bekannt vor…wenn ich das irgendwie aufgeschnappt habe tut`s mir leid, liegt an meinem beschissenen Input.
Ich mag übrigens Zebulons dämlichen Schreibtischjob
Bei solchen Leuten kann ich mir immer gut vorstellen, das die irgendwann mal austicken.
Das Zebulon sogar noch sadistisch grinst, als er seinen Kumpel foltern darf, sollte einen zu denken geben. Ich halte Zebulon insgesamt für den Schlimmeren der beiden. Ulysses ist halt wahnsinnig und kann teilweise also als vermindert Schuldfähig angesehen werden, während Zebulon das alles von Anfang bis Ende freiwillig macht und sich auch freiwillig dem Dunklen Lord angeschlossen hat. Es macht ihm sogar Spaß seinen besten Kumpel zu foltern und das ist wirklich übel. Schade daß sich Ulysses nur nicht mehr daran erinnert…
Das nächste Kapitel ist übrigens MEIN persönliches Lieblingskapitel XD

Trilok: Kein Problem ;)
Aber meine Veröffentlichungs-Geschwindigkeit werde ich wohl erst mal beibehalten ;)
So schlimm ist sie ja nicht, ich meine, alle 2 Tage ein neues Kapitel ist noch ziemlich luxuriös für den Leser

Jean nin asar ahi smabell: Soso, du glaubst also meine Charaktere haben keine großen Überlebenschancen? ;) Und alle werden am Ende blutig draufgehen? Naja, dann lasse ich dir mal diese Befürchtung denn ich schweige mich zu diesem Thema vollkommen aus. Ich weiß schon wie das Ende aussehen wird, ziemlich genau sogar ;)
Aber zuuuu düster wird es auch nicht, aber düster genug. Gute Mischung würde ich sagen.
Tja…was läßt sich Hasdrubal nur einfallen um herauszufinden wer die Mörder seines Sohnes sind…Das ist ein sehr wichtiger Teil der Geschichte und ich bin sicher das ich hier den Leser gleich mehrfach überraschen werde. Und ob Lazarus ein Abtrünniger wird…du wirst sicher verstehen, wenn ich auch darauf nicht antworten kann. Das ich ein UlyssesErinys Shipper bin liegt wohl daran das ich weiß wie es früher bei ihnen ablief, bevor Ulysses gefoltert wurde. Jetzt dürfte man die beide aber nicht mehr in einem Raum einsperren, das würde böse enden. ;)
Bei Kapitel 60 bin ich noch nicht, aber ich muß mal wieder richtig anfangen zu schreiben, dann schaff ich das im Nu…aber diese verdammte Faulheit ;)

Eule20: Argh, hätte ich doch bloß nicht verraten das Ulysses eine Person mag. Soll ich euch wirklich mehr verraten? Also, JA Ulysses hat eine Freundin. Sie wird auch noch vorkommen, aber das dauert noch ein bißchen.
Lazarus kapselt sich von seiner Familie ab, aber das hat er schon immer gerne gemacht. Lernen tut er auch ständig, aber nicht speziell für den Dunklen Lord. Er bildet sich halt nur gerne ;)


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Die Entschlüsselung der Namen ist gut und schön, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass dem zuviel Bedeutung beigemessen wird. Überspitzt gesagt, könnte Malfoy auch Müller-Lüdenscheid heißen, er würde aber dieselbe finstere Figur bleiben.
Klaus Fritz