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Fanfiction

Das Verlangen macht die Umkehr schwer - Einbruch

von solvej

Eigentlich würde Harry nichts lieber tun, als Blaise möglichst grausam, möglichst langsam und möglichst blutrünstig um die Ecke zu bringen. Da hat Ginny allerdings etwas dagegen einzuwenden (sie meint, es wäre "Verschwendung" - was auch immer sie damit sagen will) und deswegen findet sich Harry einige Tage später, zähneknirschend, aber doch, in einem Geheimgang unweit der Fetten Dame wieder, und wartet auf Blaise.

Nach langwierigem gutem Zureden hat er eingesehen, dass es in dieser Situation das Klügste ist, die ganze Sache einfach so unproblematisch wie möglich hinter sich zu bringen - Zabini kriegt seine bescheuerte Flagge wieder und Malfoy wird auch in Zukunft kein Thema mehr sein. Er will seine frische Scheinbeziehung mit Ginny, die bisher harmonischer läuft als es die echte je war, nicht gleich wieder aufs Spiel setzen. Alles wird gut. Das sagt sich Harry zumindest immer wieder, während er nervös von einem Bein auf das andere steigt und hastige Blicke auf die Uhr wirft.

Als sich endlich vorsichtige Schritte nähern zuckt er trotzdem einen Augenblick lang zusammen. Zabinis Gestalt löst sich nur Sekunden später aus dem Schatten des unbeleuchteten Ganges und Harry fährt ihn unwirsch an: "Du solltest es nicht auch noch ausreizen. Du hast es ohnehin nur Ginny zu verdanken, dass ich dir wirklich helfe." Während er ihn aus wütend verengten Augen anblitzt, wird ihm gleichzeitig klar, wie unglaublich perfide Blaise' Plan eigentlich ist.

Möglicherweise hat dieser den Ausdruck der plötzlichen Erkenntnis in Harrys Gesicht entdeckt, denn er grinst überheblich breit. Mit einem Kopfnicken bedeutet er Harry voran zu gehen.

Mit verkrampften Kiefern und ohne ein weiteres Wort tritt Harry aus dem Geheimgang, wirft vorsichtshalber noch schnelle Blicke in alle Richtungen, ehe er Blaise vorauseilt. Dabei spukt ihm der verbitterte Gedanke im Kopf herum, dass Blaise entweder ein Genie oder ein Hellseher sein muss, dass er schon im Vorhinein gewusst hat, dass er mit doppelter Absicherung am sichersten ins Ziel gelangt. Weder die eine noch die andere Option macht ihn in Harrys Augen sonderlich sympathisch.

"Muffliato!", nuschelt Harry, als er vor der Fetten Dame steht, und ehe Blaise sich verwirrt an die Ohren greifen kann, hat er schon das Passwort genannt und den Zauber wieder aufgehoben.

Fragend zieht Blaise eine Augenbraue hoch und einen Mundwinkel herunter, was ihm einen unverkennbaren Ausdruck von "eigentlich sollte ich misstrauisch sein, aber du bist die Anstrengung nicht wert" ins Gesicht zeichnet.

Harry schnaubt beleidigt und wendet sich ab, um als erster durch das Portraitloch zu klettern. Wie erwartet ist der Raum dahinter leer - immerhin ist es weit nach Mitternacht. Er bedeutet Blaise, ihm zu folgen und einen Moment später steht das erste Mal seit vielen Jahren - mehr wahrscheinlich, als sich einer von ihnen in diesem Moment vorstellen könnte - ein Slytherin im Gryffindor’schen Gemeinschaftsraum.

Neugierig lässt Blaise seinen Blick durch den Raum schweifen, der nur noch von ein paar nachglimmenden Restchen in den Kaminen spärlich beleuchtet ist. "Abgesehen davon, dass hier viel zu viel Rot ist...", murmelt er und nickt beinahe anerkennend. Harry wirft ihm einenbefremdeten Blick zu.

"Da lang", lenkt er brüsk zum eigentlichen Ziel ihrer Exkursion zurück und schiebt Blaise einfach auf die Treppe zu den Jungenschlafsälen zu.

"Und dort geht's zu den Mädchen?", erkundigt sich Blaise interessiert und blinzelt sehnsüchtig zur anderen Treppe.

"Denk gar nicht erst dran", knurrt Harry und steigt die Stufen schneller hinauf.

Blaise verdreht die Augen, was Harry vor ihm Merlin sei Dank nicht sehen kann. Sonst hätte er ihn womöglich kurzerhand über das niedrige Geländer geschubst. Aller Wahrscheinlichkeit nach wäre Blaise daran nicht gestorben, hätte sich mit ein bisschen Glück nicht einmal etwas gebrochen - aber weh getan hätte es zumindest.

"Hier", sagt Harry und macht abrupt vor einer Tür halt. Mit einem verkrampften Nicken weist er auf das Türschild aus Messing, auf dem neben vier weiteren Namen in feiner Schrift auch der von Colin Creevey steht. "Den Rest machst du allein. Ich warte."

"Ach, warten ist nicht nötig." Blaise winkt lässig mit der Hand ab. "Ich find schon allein wieder raus..."

Harry knurrt. Blaise verdreht wieder die Augen, aber weil er im selben Moment vorsichtig die Türklinke herunterdrückt, verzichtet Harry darauf, ihn von der Treppe zu schubsen. Einen Augenblick später verschwindet Blaise durch den schmalen Türspalt und alles ist still.

Der Gang lag verlassen, keiner konnte ausweichen. Mit stur gesenktem Kopf wollte er vorbeieilen.

Während er wartet, bemüht sich Harry, an gar nichts zu denken...

"Potter!", rief Draco ihn scharf zurück.

...denn er weiß, wenn er erst mit denken anfängt...

Harry wollte nicht mit ihm reden. Sie hatten das doch geklärt, gestern. Es war aus. Sowas von aus. Genau das sagte er ihm.

...dann führt das nur zu viel zu großen Sorgen...

"Fick dich doch, Potter." Dracos Stimme klang wie ein tödlicher Stich in die Brust.

...und die kann er sich im Moment nicht leisten.

Ehe er reagieren konnte, war Draco weg.

Also steht er einfach herum, wischt seinen Zauberstab am Saum seines T-Shirts ab, betrachtet seine Fingernägel und lauscht den gedämpften Geräuschen, die aus den Schlafsälen zu ihm nach draußen dringen. Ab und zu ein Rascheln, wenn sich jemand umständlich im Bett umdreht, oder ein vereinzeltes, durchdringendes Schnarchen. Aus dem Raum hinter ihm dringt leises Poltern und anschließend ein scharfes Fluchen.

Harry hält die Luft an. Blaise offenbar auch, denn einige Sekunden lang ist es völlig still. Nichts regt sich. Dann beginnt sich Harry wieder zu entspannen, als drinnen die vorsichtigen Fußtritte wieder einsetzen, immer noch auf der Suche. "Jetzt wird's aber Zeit!", denkt Harry unvermittelt und weiß im selben Augenblick, in dem der Gedanke zu Ende gedacht ist, dass er damit das Schicksal herausgefordert hat.

Kaum einen Atemzug später erklingt von drinnen erneutes Poltern, diesmal lauter, ein Aufkeuchen und danach ein spitzer Schrei. "Slytherin!"

Harry sieht es förmlich vor seinem inneren Auge, wie ein aufgescheuchter kleiner Junge mitten auf seinem Bett steht und mit ausgestrecktem Arm auf Blaise zeigt, wie zu Zeiten der Hexenverbrennung. Er schlägt sich mit der Handfläche gegen die Stirn.

Jetzt geht plötzlich alles ganz schnell: im Zimmer beginnt es sich zu regen, Stimmen werden laut, jemand springt auf. Ohne nachzudenken reißt Harry die Tür auf. Irgendwer hat Licht gemacht und Harry sieht das volle Ausmaß der Katastrophe. Der Inhalt eines Schrankes liegt über den Boden verstreut - Umhänge, Besen, Süßigkeiten, Kleinkram - und Blaise, der offenbar rückwärts darüber gestolpert ist, liegt hilflos wie eine Küchenschabe auf dem Rücken, während fünf aufgeregte Schüler ihn von allen Seiten bedrohen. Als er Harry sieht, steigt ein Glimmen grausamer Hoffnung in seine Augen. "Potter", kreischt er. "Potter hat -"

Aber weiter kommt er nicht. "Petrificus totalus!", schneidet Harry ihm kurzerhand das Wort ab.

"Harry! Woher...", stammelt Colin und reißt bewundernd die Augen auf.

Harry lächelt gewinnend. "Klarer Akt der Sabotage wegen des Quidditchspiels diese Wochenende. Wahrscheinlich wollte er eigentlich zu mir und... was weiß ich, Juckpulver in meine Quidditchroben streuen." Er untermalt seine Worte mit einer abfälligen Geste. "Offenbar hat er die Schlafsäle verwechselt. Aber ich habe sowas ja schon erwartet, deswegen war ich heute Nacht auf der Hut!"

Colin und seine Zimmergefährten ergehen sich dermaßen in Bewunderung für Harrys unglaubliche Voraussicht, dass sie die eklatanten Mängel in seiner aus dem Ärmel geschüttelten Erklärung nicht bemerken. "Und was jetzt?", fragt einer der Jungen.

"McGonnagall holen!", schlägt ein zweiter vor, und die anderen nicken bekräftigend.

"Nein!", hält Harry sie ungewollt scharf zurück. "Eh... ich meine... er soll nur zu seinen Slytherinkumpanen zurückgehen und ihnen erzählen, wie kläglich er versagt hat. Das wird ihm der Schmach genug sein." Als er die zweifelnden Gesichter der Jungen bemerkt, fügt er hastig hinzu: "Und McGonnagall wäre sicher nicht erfreut, wenn wir sie um die Uhrzeit aus dem Bett holen!"

Die Schüler geben klein bei und Harry sagt noch: "Beim Spiel zahle ich es ihnen ohnehin heim." Und damit hat er sie in der Tasche. "Tragt ihn runter!", befiehlt er großmännisch und die Jungen machen sich mit unerwartetem Eifer daran, die Aufgabe zu erfüllen. Harry hält sich jedoch nicht damit auf, sich darüber zu wundern, sondern folgt ihnen wenige Momente später.

Nachdem sie Blaise am Gang vor dem Portraitloch abgelegt haben, schickt Harry sie wieder zurück. Er selbst bleibt stehen, wartet, eine Schulter an die Wand gelehnt, bis die Schritte im Inneren des Gemeinschaftsraumes verklungen sind, bevor er mit einer lässigen Bewegung seines Zauberstabes Blaise von der Ganzkörperklammer befreit.

"Du Idiot!", zischt Blaise und klopft sich den Staub vom Umhang, während er sich hochrappelt. "Von wegen unfehlbarer Plan!"

"Was denn?", sagt Harry und grinst. Er wäre nicht Harry Potter, ohne seinen Hang, unfehlbare Pläne zu schmieden. Er wäre allerdings auch nicht Harry Potter, wenn diese Pläne jemals so klappen würden, wie sie gedacht waren. Sein unbestreitbares Talent liegt eigentlich darin, dass sie meistens so schief gehen, wie sie nur schief gehen können, er aber trotzdem mit vollem Erfolg daraus hervorgeht. Und genau das ist in diesem Moment sein Trumpf. Es macht ihn glücklich, auch einmal die Oberhand zu haben. "Hier!" Unter seinem Umhang zieht er einen grünlichen Stofffetzen hervor und wirft ihn Blaise zu.

"Wo hast du die her?", fragt Blaise, der über dem Moment der ehrlichen Verblüffung sogar auf sein cooles Gehabe vergisst.

Harry zuckt mit den Schultern. "Die waren alle so beschäftigt, den Slytherin aus ihrem Schlafsaal zu schaffen... Hab sie unter Colins Bett rausgefischt."

Blaise verengt die Augen zu Schlitzen. "Und was hättest du gemacht, wenn du aus Versehen eine alte Unterhose von Creevey erwischt hättest, hm?"

"Ich bitte dich - in grün?" Harry zieht eine Augenbraue hoch und wirkt einen Moment wie ein groteskes Zerrbild von Draco Malfoy.

"Idiot", murrt Blaise.

"Ich schätze, wir sind quitt. Also hau ab."

Zu Harrys grenzenloser Verwunderung dreht sich Blaise tatsächlich auf dem Absatz um, den kleinen Stofffetzen fest in seiner Faust vergraben, und verschwindet mit ausgreifenden Schritten in der Dunkelheit.

Als er sich endlich auf den Weg in seinen eigenen Schlafsaal begibt, ist Harry beinahe nachdenklich. Natürlich hätte er es alles einfacher haben können - sich mit dem Tarnumhang in Colins Zimmer schleichen, die dumme Flagge holen und wieder verschwinden - aber er hat sich absichtlich für die umständlichere Variante entschieden. Nicht nur aus Sorge, dass die Sache mit seinem Umhang auffliegen könnte, oder um Blaise mit Absicht in eine peinliche Situation zu manövrieren. Also, natürlich auch deswegen, aber hauptsächlich, um ein bisschen Spaß zu haben. Und nur widerwillig gesteht er sich jetzt ein, dass ihm dabei etwas gefehlt hat. Mit Blaise zu zanken und die Regeln zu brechen und sich um Ginny zu streiten ist einfach... anders.

Anders als mit Malfoy.


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