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Fanfiction

Das Verlangen macht die Umkehr schwer - Irrwege

von solvej

Kaum ist Harry um die Ecke des Gewächshauses gebogen, verfällt er schon in einen schnellen Laufschritt Richtung Schloss. Er eiltdurch das große Portal, hat er es doch ziemlich eilig, auf Malfoy-Suche zu gehen. Obwohl er zwei Stufen auf einmal nimmt und mit wehendem Umhang durch die Eingangshalle hastet, bemerkt er aus den Augenwinkeln die Andeutung einer Bewegung und fährt herum.

"Malfoy!"

Draco steht mit dem Rücken zur Wand in einer Nische hinter einer rostigen Ritterrüstung und sieht ziemlich ertappt aus.

"Eh... Potter", antwortet er und zwängt sich aus seinem schlechten Versteck hervor.

Harry verzichtet darauf, ihn zu fragen, was er dort getrieben hat. Stattdessen packt er ihn am Oberarm, ignoriert Dracos gemurmelten Protest und zerrt ihn hinter sich her in einen verlassenen Seitengang.

"Was willst du überhaupt von mir, Potter?", mault Draco ihn an, als sie Harrys Meinung nach endlich weit genug im Schatten verschwunden sind.

"Zabini", antwortet Harry ihm knapp.

Draco verengt die Augen zu Schlitzen. "Nein, Malfoy. Du erinnerst dich? Draco Malfoy, dein personifizierter feuchter Traum, der dir das Leben zur Hölle macht?"

"Die Beschreibung kommt zwar hin, bis auf das Feuchte und den Traum, aber das mein ich nicht", schnaubt Harry ungeduldig. Er hält Dracos Arm immer noch fest umklammert. "Zabini weiß was. Ich weiß nicht was er weiß, aber er erpresst mich damit und ich weiß nicht -"

"Bitte, was? Wissen, nicht wissen - was willst du mir damit sagen, außer dass du dich nicht vernünftig ausdrücken kannst?"

"Zabini erpresst mich."

"Ging's darum vorhin? Wollte sehen, was du da zu schaffen hast, wegen deines seltsamen Abgangs vor der Stunde." Draco hebt kritisch eine Augenbraue und fügt dann hinzu: "Ich musste sogar schwere Magenkrämpfe vortäuschen, um ein paar Minuten früher aus Alte Runen zu kommen, aber ich war ziemlich überzeugend..." Für einen Moment verzieht er die Lippen zu einem selbstverliebten Grinsen, das Harry kurz an Gilderoy Lockhart denken lässt, aber diesen Gedanken schüttelt er schnell wieder ab.

"Du hast kein Recht mir zu folgen!", fährt er scharf dazwischen, als Draco weiter mit seinem genialen Plan angeben will.

"Und warum diskutierst du ausgerechnet mit Zabini darüber, ob du schwul bist oder nicht?", erwidert Draco ebenso hitzig.

"Und was hast du überhaupt heimlich mit Granger zu diskutieren?" Wütend baut sich Harry vor ihm auf und verschränkt die Arme. "Ich meine - Hermine... Das ist alles deine Schuld", fügt er nuschelnd hinzu und seine imposante Pose scheint etwas in sich zusammenzusacken.

Draco unterdrückt ein kleines Kichern und er hat eine enorme Genugtuung in den Augen, so wie jemand, dessen lang gehegter Plan endlich aufzugehen scheint. "Was das angeht, Harry -", Harry zuckt unter der Erwähnung seines Namens kaum merklich zusammen, "- solltest du dich besser selbst einmal fragen. Es hat mit dir und Granger und einem missglückten Zauber zu tun - und mit mir, der dir wie üblich den Arsch rettet!"

Empört schnappt Harry nach Luft. "Was bitte soll das heißen - wie üblich? Du hast mir noch nie auch nur die kleine Zehe gerettet! Und von meinem Arsch will ich jetzt gar nicht erst anfangen..."

Draco verschränkt die Arme und legt den Kopf schief. Ein paar Sekunden lang mustert er Harry mit einem abfälligen Zug um den Mund, aber in seinen Augen liegt so etwas wie Erwartung, als hoffe er darauf, dass Harry sich endlich besinnt. Als aber von diesem nichts mehr, kommt schüttelt er resigniert den Kopf.

"Weißt du was, Malfoy?", sagt Harry endlich, der sich von diesem Blick sehr unangenehm berührt fühlt. "Das wird mir alles irgendwie zu kompliziert. Ich dachte, gerade mit dir ginge es ohne dieses ganze... Drumrum und ich muss mich nicht mit dir unterhalten und alles..." Harry geht beim Reden mit schnellen Schritten im Gang auf und ab, während Draco wie versteinert an die Wand gelehnt steht und ihm mit Blicken folgt. "Und jetzt liegt meine beste Freundin liegt im Krankenflügel, ich werde erpresst, meine Freundin redet nicht mit mir und du stellst auch noch Ansprüche. Mir reicht’s!"

Damit dreht er sich auf dem Absatz herum und verschwindet in der Dunkelheit. Eigentlich in die falsche Richtung, aber als ihm das bewusst wird, ist es schon zu spät und er will seinen dramatischen Abgang nicht durch eine peinliche Umkehr ruinieren. Also läuft er weiter, tiefer in die Kerker hinein, nur um ein bisschen Zeit totzuschlagen und dann, wenn er sicher sein kann, dass Draco weg ist, in seinen Gemeinschaftsraum zurückzukehren.

Dass alleine, im Dunkeln und in völliger Stille gewisse Erinnerungen in ihm aufsteigen, ist fast nicht zu vermeiden.

Draco und er allein am Quidditchfeld. Befriedigung? Ja. Sexuell? Nein. Er biss Dracos Lippe blutig und der schwere, metallische Geschmack lag noch für Stunden auf seiner Zunge, selbst dann noch, als er Ginny geküsst hatte, als er zu Abend gegessen hatte, als er nachts mit weit geöffneten Augen auf seinem Bett lag und in den dunklen Himmel seiner schweren Bettvorhänge starrte.

Die Verfolgung. Die Suche nach einer Schwachstelle, der hoffnunglose Versuch, Dracos Gedanken zu lesen. Harry beobachtete ihn mit einer düsteren Obsession, die seinen realistischen Blick auf alles in seiner Umgebung trübte - bis Draco die Initiative ergriffen hatte. Es war, wie in seine Falle zu tappen, und das mit einer schmerzlichen Leidenschaft, welche die Umkehr unmöglich machte.


Irgendwo hier muss es gewesen sein, denkt Harry, diese zweite Zusammentreffen, nachdem er Draco damals gefolgt ist. Plötzlich zuckt er scharf zusammen, als er ein seltsames, splitterndes Geräusch aus einem Korridor in der Nähe hört und glaubt für einen wahnsinnigen Moment, es wäre Draco. Aber eine Sekunde darauf hört er schon Peeves schepperndes Lachen und Harry schlägt einen anderen Weg ein, um ihm nicht zu begegnen.

Sex. Sex in kalten, feuchten Kellerräumen, in leeren Klassenzimmern, draußen, abseits vom Schloss - überall dort, wo sonst niemand freiwillig hin wollte. Das Wechselspiel von Gewalt und Lust, Hass und Verlangen trieb Harry bisweilen fast an den Rand seiner Kräfte. Und der Reiz des Verbotenen, der weder ihm noch Draco unbekannt war. Sie beide legten beim Dehnen der Regeln immer schon die größte Passion an den Tag.

Der Rückschlag durch Hermines Entdeckung. Es war das erste Mal, dass Harry daran dachte, einfach damit aufzuhören, musste aber feststellen, dass es so nicht funktionierte. Wie eine Droge, und wo er einmal damit angefangen hatte, konnte er nicht wieder davon lassen.

Der Balanceakt zwischen Ginny und Draco, Einerseits Ginnys sanfte Ruhe und positive Energie, die sie zumindest bis zu dem Moment immer ausgestrahlt hatte, an dem sie zu einer eifersüchtigen Furie mutiert war. Andererseits Draco, der das Schlimmste an ihm schon kannte, vor dem es keine Blöße gab, und vor dem er sich nie zu verstellen brauchte.


Unter leisem Fluchen schlägt Harry mit der Faust gegen die raue Steinwand und einen Moment lang hat er das Bild von sich und Draco vor Augen, wie er ihn brüsk gegen die Wand stößt und küsst, grob sein Hemd von den Schultern zerrt und ihn dabei leise zum Stöhnen bringt.

Als Harry fast im gleichen Augenblick genau diese Geräuschkulisse aus der Ferne zu vernehmen glaubt, stockt ihm der Atem und er zweifelt für den Bruchteil einer Sekunde an seinem Verstand. Dann wehen jedoch ein paar geflüsterte Wortfetzen an sein Ohr und sein momentaner Schreck wandelt sich umgehend in Ärger. Hektisch wühlt er in seiner Tasche - irgendwo hier muss doch die Karte des Rumtreibers sein! - und findet schließlich was er sucht. Unruhig irrt sein Blick über das Pergament. Wenn das Draco ist, dann kann er sich sowas von auf Ärger gefasst machen!

Aber es ist nicht Draco. Ärger wird es aber trotzdem mit großer Sicherheit geben.

"GINNY!", brüllt Harry und stürmt wütend wie ein verwundeter Stier um die Ecke. In einem Winkel ein Stück von ihm entfernt kann er eine Bewegung in der Dunkelheit ausmachen, dann hört er einen leisen Schrei und erkennt schemenhaft, wie eine Gestalt in den Tiefen des Ganges verschwindet.

"Potter!", Blaise schießt plötzlich von der Seite vor und packt Harry am Arm, der blindlings hinter seiner offensichtlich Ex-Freundin herstürmen will.

Ohne sich die Mühe zu machen, Blaise zu antworten, versucht er sich freizuwinden und tritt und schlägt dabei um sich, als ginge es darum, eine unsichtbare Armee zu besiegen. "Zabini, du... du...", keucht er, ohne ein Schimpfwort zu finden, das in dieser Situation angemessen erscheint.

"Bei Merlin, jetzt stell dich nicht so an", sagt Blaise und verdreht die Augen. Mit einer Hand hält er Harry auf Abstand, mit der anderen fingert er an seiner Tasche herum und zieht schließlich seinen Zauberstab hervor. "Petrificus totalus", murmelt er fast gelangweilt und beobachtet befriedigt, wie Harry stocksteif umfällt. Er seufzt melodramatisch und beugt sich schließlich zu Harry herunter, der ihm Todesblick auf Todesblick aus schmalen Augen zuwirft.

"Tut mir leid, Potter, aber ich brauchte nun einmal einen Plan B. Und ein wütendes, verletztes Mädchen ist leichter zu haben als jedes andere - das hat nichts mit dir persönlich zu tun."

Harry schweigt. Wie könnte er auch anders.

"Und ich finde überhaupt", fährt Blaise mit hämischem Grinsen fort, "dass sie diese Behandlung von dir nicht verdient hat. Tss, tss..."

Jetzt versucht Harry, Blaise durch die Kraft seiner Gedanken tot umfallen zu lassen. Es funktioniert auch nicht.

"Bei unserer Vereinbarung bleibt es natürlich. Falls du aber vorhattest, mein kleines Geheimnis auszuplaudern, dann vergiss das schnell wieder. Ich habe Vorkehrungen getroffen -"

Womöglich ist diese unerschütterliche Überzeugung von sich selbst, diese überlkeitserregende Egomanie eine Grundbedingung des Slytherin-seins. Es kann kein Zufall sein, dass sie bei Draco und Blaise in gleichermaßen großem Grad vorhanden ist.

"- und du würdest keine Beweise finden. Ich dagegen weiß, warum Granger im Krankenflügel liegt und was Draco ihr gegeben hat."

An dieser Stelle wäre Harry die Kinnlade heruntergefallen, aber weil die genauso erstarrt ist wie der Rest von ihm, begnügt er sich damit, die Augen überrascht aufzureißen.

"Dann wäre also alles geklärt, Potter. Man sieht sich", verabschiedet sich Blaise nonchalant und steckt mit einer lässigen Handbewegung seinen Zauberstab weg. Darauf reißt Harry seine Augen, diesmal aus Entsetzen, noch weiter auf.

"Oh, dich findet hier sicher bald jemand. Nachts sind die Kerker geradezu überlaufen von Schülern", grinst Blaise noch und macht sich dann in großen Schritten davon. Dabei summt er leise eine Melodie vor sich hin.

"Zabini umbringen", notiert Harry auf seiner geistigen To-Do-Liste. Er macht sich schon einmal auf eine lange Nacht gefasst.


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