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Fanfiction

Das Verlangen macht die Umkehr schwer - Morgengrauen

von solvej

Manchmal kommt es Harry so vor, als wäre er Dr. Jeckyll und Mr. Arsch. Aber mit dieser Vermutung versucht er nur, sich vor sich selbst zu rechtfertigen, denn eigentlich ist er sich ziemlich sicher, dass er kein bösartiges Alter Ego hat, das ihn dazu bringt, seine Freundin zu betrügen und heimlich Malfoy zu vögeln.

„Hey, wa–? Ginny?! WAS ZUM TEUFEL TUST DU IN UNSEREM SCHLAFSAAL?“, dröhnt plötzlich Rons Stimme durch den Raum und unterbricht damit Harrys Überlegungen. Wie ertappt bleibt Ginny stehen, schon halb durch die Tür, nur mit Unterwäsche und T-Shirt bekleidet und einem Bündel aus ihren restlichen Sachen unter dem Arm. Verlegen sieht sie ihren Bruder flüchtig an und wird rot, einen Moment lang streift ihr Blick Harrys Bett. Harry lässt sich schnell wieder nach hinten in die Kissen fallen und kneift die Augen zusammen. Aber zu spät.

„HARRY!“

Ginny nĂĽtzt den Augenblick und macht sich in aller Stille davon, bevor Ron mit seinem GebrĂĽll den ganzen Gryffindorturm aufweckt. Vermutlich ist das ohnehin schon passiert.

„Erklär mir mal, was meine kleine Schwester morgens um acht so gut wie nackt in unserem Schlafsaal tut!“, keucht Ron, bemüht nicht unkontrolliert los zu schreien. In seinen Augen steht deutlich der Schock, den er gerade erlitten hat.

In Harrys Kopf arbeitet es fieberhaft. Er sucht nach einer Antwort, die sowohl ehrlich, als auch beruhigend klingt, um seinen besten Freund nicht weiter in Aufruhr zu versetzen. Nach ein paar Sekunden, in denen er Ron ausdruckslos angestarrt hat, kommt er zu dem Schluss, dass es eine solche Antwort nicht gibt. Ron in seinem kastanienbraunen Hochwasserpyjama wirkt vollkommen erstarrt, bloß sein Adamsapfel zittert heftig, was Harry beinahe zum Lachen gebracht hätte. Aber nur beinahe.

„Also“, sagt er schließlich, „wär’s dir lieber, wenn ich mit Malfoy ins Bett gehe?“

Diplomatie ist noch nie Harrys große Stärke gewesen.

Ron wird ein bisschen grün im Gesicht, dann dreht er sich um und stürmt aus dem Schlafsaal Richtung Badezimmer. Möglicherweise, mutmaßt Harry, muss er sich übergeben. Ob nun deswegen, weil Harry offenbar „mit seiner kleinen Schwester ins Bett geht“, oder wegen des unschönen Bildes, das Harry ihm gerade vor sein inneres Auge gemalt hat.

Beim FrĂĽhstĂĽck begegnet er Hermine.

„Wo ist Ron?“

„Hat sich seit einer halben Stunde im Badezimmer eingesperrt“, erklärt Harry beiläufig und lädt sich eine große Portion Rührei und Speck auf seinen Teller. Angewidert verzieht Hermine das Gesicht. „Tee?“, fragt Harry und hält ihr die Kanne unter die Nase.

„Nein, kein Tee! Du erklärst mir jetzt, was mit Ron los ist!“, beharrt sie stur auf einer Antwort. Sie sieht ihn aus schmalen Augen kritisch an. „Das hat doch nicht etwas mit –“

„Hat es nicht!“, unterbricht Harry brüsk. „Er hat Ginny in unserem Schlafsaal erwischt.“

„Ginny also“, sagt Hermine pikiert. „Deine Freundin, die –“

„Seine Freundin, die was?“, schnappt Ginny, die in diesem Augenblick hinter ihnen aufgetaucht ist. Sie lächelt Harry matt an und lässt sich dann neben ihm auf die Bank fallen. „Tee?“, bietet Harry mit einem gewinnenden Grinsen auch ihr an und sie nickt dankbar.

„Ich gehe nach Ron sehen“, erklärt Hermine verstimmt und rauscht davon. Harry sieht ihr hinterher und beobachtet, wie sie in der Tür mit Draco und dessen Gefolgschaft zusammenstößt. Draco lässt von oben herab irgendeinen Spruch auf sie los, wahrscheinlich etwas wie „Aus dem Weg, Schlammblut, der ungekrönte Prinz Slytherins will hier durch“. Aber Hermine ist heute nicht in der Laune für zickige Sticheleien und stößt ihn rüde mit dem Ellbogen zur Seite. Draco wirft ihr einen empörten Blick hinterher und Pansy tätschelt ihm beruhigend den Arm, den er daraufhin grob wegzieht. Dann geht er mit schnellen Schritten und mürrischem Ausdruck zum Slytherintisch.

Harry lacht leise auf und Ginny folgt seinem Blick. Draco schmollt auf seinem Platz vor sich hin und lässt sich von Pansy ein Toastbrot streichen. Niemals würde sie auf die Idee kommen, sie hätte auch nur die geringste Gemeinsamkeit mit Draco. Dabei haben sie sogar eine ziemlich große: Harry.

Nach dem Zwischenfall am Quidditchfeld ging Harry direkt zurĂĽck zum Schloss, mit dem vagen Vorhaben, in der GroĂźen Halle zum Abendessen zu gehen. Er sah nicht mehr, wo er hinging, auf was er trat, oder wer seinen Weg unglĂĽckseligerweise kreuzte. Deswegen war es auch nicht weiter verwunderlich, dass er in der Eingangshalle mit jemandem zusammenstieĂź.

„Hey, kannst du nicht aufpassen, du – Harry!“, rief Ginny überrascht aus. Als sie bemerkte, in welchem Zustand er sich befand, schnappte sie hörbar nach Luft. „Merlin, was ist denn mit
dir passiert?“ Sie machte einen Schritt zurück und musterte ihn kritisch.

„Malfoy“, sagte Harry düster. Das machte jede weitere Erklärung überflüssig.

„Komm mit, ich kümmer mich um das. So kannst du unmöglich da rein gehen“, sagte sie und wies nachlässig in Richtung seines blauen Auges und der blutigen Lippe. Energisch packte sie Harry, der eigentlich protestieren wollte, aber dazu gar keine Gelegenheit bekam, am Handgelenk und zog ihn mit sich.

Wenige Minuten später saßen sie sich in seinem leeren Schlafsaal gegenüber und Ginny heilte vorsichtig alle seine Verletzungen. Harry wusste nicht was ihn dazu verleitete, wahrscheinlich war es einfach die ganze Situation, die naturgemäß auf nichts anderes hinauslaufen konnte. Er hob mit dem Zeigefinger ihr Kinn an und küsste sie.

Ginny zu kĂĽssen war anders als Draco. Es war weicher, weniger gewaltvoll und er hatte mehr Zeit, es zu genieĂźen. DafĂĽr fehlte jener entscheidende, mit Draco unvermeidliche Kick.

Als sie sich schließlich voneinander lösten, sah Ginny ihn etwas verwirrt an. „Harry, ich –“

Er zuckte entschuldigend mit den Schultern und verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln. „Wenn du nicht –“

„Doch! Ich … ich meine –“, beeilte sie sich zu unterbrechen.

„Also…“, sagte Harry und brach ebenfalls ab, weil er nicht wusste, was er sagen sollte. Mit solchen Situationen umzugehen war noch nie seine größte Stärke gewesen. Daher lächelte er nur weiter sein verlegenes, pubertäres Jungen-Lächeln, und hoffte, alles würde sich von selbst lösen. Wie immer.

„Ja“, sagte Ginny, „also“, und grinste breit. „Ich denke, du wolltest zum Abendessen?“ Sie nahm ihn wieder an der Hand, um einiges zärtlicher als vorher, und stand auf. Harry folgte ihr dankbar, mit der verschwommenen Hoffnung, Draco möge in der Großen Halle sein, und sie zusammen sehen.


„Er ist so ein Idiot“, sagt Ginny trocken und wendet sich wieder ihrem Frühstück zu.

Das Dreieck Harry-Ginny-Draco ist von einer sehr eigentümlichen Beschaffenheit. Zwar weiß Ginny nicht, dass es ein Dreieck ist, aber gewissermaßen hat sie es doch ihm zu verdanken, dass sie jetzt mit Harry zusammen ist. Und Draco weiß nicht, dass er selbst der Anlass war für das, was ihn momentan am meisten an seinem Verhältnis zu Harry stört.

„Ja“, sagt Harry und lächelt sein Rührei an. „Find’ ich auch.“


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