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Fanfiction

Das Verlangen macht die Umkehr schwer - Bruchlandung

von solvej

„Ich will mich ja nicht einmischen, aber 
“, sagt Hermine und sieht Harry mit leicht nach links geneigtem Kopf durchdringend an.

Harry unterbricht sie. „Einen Satz mit ‚Ich will mich nicht einmischen, aber‘ zu beginnen, ist schon einmal mit Abstand das DĂŒmmste, das du tun kannst“, sagt er in perfekt beherrschtem Tonfall.

Empört schnappt Hermine nach Luft. Das man etwas, das sie gesagt hat, als ‚dumm‘ bezeichnet, passt ihr alles andere als in den Kram. Ron wĂŒrde das wahrscheinlich ab und an trotzdem gerne tun, aber er ist seit neuestem klug genug, um Hermines Empfindlichkeit auf diesem Gebiet einschĂ€tzen zu können und es deswegen zu unterlassen. Harry besitzt dieses FeingefĂŒhl offenbar nicht.

Sie sitzen im Gemeinschaftsraum und machen Hausaufgaben. Ron ist mit seinen schon fertig und spielt draußen Quidditch mit ein paar anderen beschĂ€ftigungslosen Gryffindors. Alle paar Minuten wirft Harry sehnsĂŒchtige Blicke aus dem Fenster und oft schreckt er hoch, weil er sich einbildet, gerade sei etwas draußen vorbeigezischt.

Ron hat frei, weil er seine Hausaufgaben schon erledigt hat. Harry nicht, weil er die Zeit, in der Ron Hausaufgaben gemacht hat, knutschend mit Malfoy in einem Besenschrank verbracht hat. Hermine hat derlei Dinge natĂŒrlich nicht getan, aber weil sie ungefĂ€hr doppelt so viele FĂ€cher belegt wie Harry und Ron zusammen, muss sie pausenlos arbeiten.

NatĂŒrlich kann Harry von ihr nicht die geringste Spur von Mitleid erwarten. Ganz im Gegenteil hat sie die ganze Zeit diesen ‚Ich hab’s dir doch gesagt‘-Blick aufgesetzt, der Harry fast in den Wahnsinn treibt und ihn so weit bringt, jeden Moment seine Sachen hinzuschmeißen und davon zu stĂŒrmen. Aber das letzte bisschen Vernunft, das er sich ĂŒber all dem Chaos noch bewahrt hat, hĂ€lt ihn davon ab.

Stur starrt er, seine Wut unterdrĂŒckend, auf das fast komplett leere Pergament, das mittlerweile eigentlich seinen Aufsatz fĂŒr ZaubertrĂ€nke zeigen sollte. Nach geschlagenen eineinhalb Stunden – nun, nennen wir es der Einfachheit halber ‚Arbeit‘ – sollte man meinen, der Aufsatz wĂ€re inzwischen da. Aber Harry hat enttĂ€uscht feststellen mĂŒssen, dass er sich nicht durch bloße Willenskraft von selbst geschrieben hat.

Trotzdem wird er das mit dem nĂ€chsten Aufsatz wieder versuchen. Und wieder. Genau so, wie er es die sechs vergangenen Jahre bei jedem einzelnen probiert hat. Manchen mag so viel Starrsinn unbegreiflich erscheinen, aber immerhin spricht es fĂŒr seine Ausdauer. Harry ist zĂ€h.

Die beiden krakeligen SĂ€tze auf dem Pergament kann man mit ein bisschen gutem Willen als Einleitung interpretieren, findet Harry. Dabei weiß er genau, dass Snape diesen guten Willen nicht zeigen wird, aber es ist ihm egal. Er schreibt noch einen halben Satz, streicht ihn wieder durch und sieht schließlich doch auf, mehr aus Verlegenheit vor seinem leeren Blatt, als weil er so große Lust hĂ€tte, Hermine anzuschauen.

Zu seiner Überraschung stellt er fest, dass sie ihn immer noch mit großen Augen ansieht. Ihre Mundwinkel zeigen ein wenig die vergangene KrĂ€nkung, aber ihre Augen sind groß und weit offen, wie Kinderaugen. In ihrem Blick liegt ein wenig Erstaunen, Traurigkeit und – groß und drĂ€ngend, als wĂ€re sie direkt hineingeschrieben – die unausgesprochene Frage.

Harry weiß es. Sie hat ihn schon oft danach gefragt, meistens in einem gehetzten FlĂŒstern, wĂ€hrend Ron gerade ein paar Meter weit weg war, und hat nicht wirklich eine Antwort darauf erwartet. Es war eine rhetorische Frage, um ihr allgemeines Entsetzen zum Ausdruck zu bringen. Aber jetzt, wo sie ihn mit diesem Blick ansieht und kein Wort sagt, ist die Frage drĂ€ngender als je zuvor.

Und sie will eine ErklÀrung. Jetzt.

„Wie um alles in der Welt konnte das nur passieren?“

Harry war mit dem unbestimmten Wunsch nach draußen gegangen, vor dem Abendessen noch eine Runde auf seinem Feuerblitz zu drehen. Das Quidditchfeld sollte eigentlich wie ausgestorben vor ihm liegen, aber im selben Moment, in dem er es betrat, musste er feststellen, dass dem nicht so war.

Malfoy landete hart ein paar Meter vor Harry auf dem pedantisch gemĂ€hten Rasen. Dann fing er Streit an – das tat er ja immer. Harry wunderte sich nur ein bisschen, dass er sich diesmal auch traute, obwohl seine Bodyguards gar nicht dabei waren.


Wer den ersten Schlag ausgefĂŒhrt hat, weiß Harry nicht mehr. Oder er hat es verdrĂ€ngt, weil er es selbst war.

Sie prĂŒgelten sich hemmungslos, erbarmungslos, und ohne jegliche Hintergedanken. Diesmal hatte es keine PrestigegrĂŒnde, denn wer auch immer als Sieger hervorgehen sollte, hatte keine Augenzeugen. Niemand wĂŒrde je davon erfahren. Sie taten es nur, weil sie es so wollten, weil es das Adrenalin hochtrieb und sie beide diesen Rausch brauchten.

Draco kĂ€mpfte unfair – er kratzte mit seinen perfekt manikĂŒrten FingernĂ€geln und trat nach allem, was in seine Reichweite kam. Deswegen biss Harry ihn in den Hals. Ein bisschen links unterhalb von Dracos Kinn gruben sich seine ZĂ€hne in die weiche, weiße Haut, ohne daran Halt zu finden. Trotzdem wurde Draco panisch. Er zog Harry an den Haaren von sich weg und, wo er Harrys Kopf schon einmal in der Hand hatte, knallte denselben auf den Boden. Weil dieser aus Rasen bestand, tat es aber nicht sonderlich weh.

Darauf folgte dann der nebulösere Teil der Geschichte – der, von dem niemand so recht wusste, wie er sich nun wirklich zugetragen hatte.

Harry packte im Gegenzug Dracos Kopf, und einen Moment spĂ€ter stießen sie – zufĂ€llig? Absichtlich? Durch eine FĂŒgung? – mit ihren Lippen aufeinander. Wahrscheinlich war es ihnen in der aktuellen Situation wirklich egal, welche ihrer Körperteile um die Überlegenheit rangen. Trotz seiner entschiedenen Abneigung gegen pathetische Metaphern, musste Harry spĂ€ter zugeben, dass ihre Zungen wirklich „einen stummen Kampf ausgefochten“ hatten. Allerdings meinte er es im wörtlichen Sinn.

Sie taten das nicht, weil sie sich gerade eben ihrer bis dato unterdrĂŒckten GefĂŒhle bewusst geworden waren, oder aus Ă€hnlich klischeehaften GrĂŒnden, die man ihnen sicherlich gern unterstellt hĂ€tte, um ein bisschen Romantik in die Sache zu bringen. Sie versuchten, sich gegenseitig zu demĂŒtigen und ihre Macht ĂŒber den anderen zu beweisen.

‚Ha, Malfoy, gib’s zu, du wolltest das!‘
‚Potter, ich wusste doch, dass du auf sowas stehst!‘
Vielleicht hĂ€tten sie das laut gesagt, wenn ihre MĂŒnder in diesem Augenblick nicht anders beansprucht gewesen wĂ€ren.

Die Hauptsache war es, dem anderen weh zu tun, mit allen Mitteln, die notwendig waren. Selbst, wenn das bedeutete, dass Slytherin Gryffindor kĂŒsste, dabei seine Lippe blutig biss und der andere gleichzeitig seinen Arm auf den RĂŒcken verdrehte – oder umgekehrt. So genau war das nicht mehr auszumachen.

HÀtte man einen von beiden gefragt, ob ihnen das Befriedigung verschaffte, wÀre die korrekte Antwort gewesen: Befriedigung? Ja. Sexuell? Nein.

Irgendwann stand Harry ohne Vorwarnung auf und ging weg. Das Abendessen hatte lÀngst angefangen.


„Das geht dich nichts an“, sagt Harry mit einer Stimme, die eigentlich keinen Protest zulĂ€sst.

Hermine sieht aber trotzdem so aus, als wĂŒrde sie gleich irgendeinen klugen und gut durchdachten Einwand erheben wollen, wie das nun einmal ihre Art ist. Daher steht Harry auf, noch bevor sie den Mund aufmachen kann, und setzt sich ans andere Ende des Raumes zu Ginny, die eben vom Unterricht gekommen ist.

„Hey“, sagt er und drĂŒckt ihr einen flĂŒchtigen Kuss auf die Lippen. „Alles klar bei dir?“

„Geht so“, sagt Ginny gelangweilt, wĂ€hrend sie ihre BĂŒcher auspackt. Manchmal fragt Harry sich, ob es nun an ihm liegt oder an ihr, dass ihre Unterhaltungen immer nur in der intellektuellen Anspruchslosigkeit umherdĂŒmpeln. Aber eigentlich ist ihm das gar nicht so wichtig, sie verstehen sich ja auch so.

„Hermine benimmt sich seltsam in letzter Zeit“, sagt Ginny und wirft einen misstrauischen Seitenblick in Richtung Kamin, vor dem Hermine in einem roten Polstersessel sitzt und schmollt. „Fast, als hĂ€tte sie Mitleid mit mir.“

„Reiner Selbstschutz“, lĂŒgt Harry ohne mit der Wimper zu zucken und tippt sich leicht gegen die Stirn. „Weil sie die Sache mit Ron nicht auf die Reihe bekommt, sieht sie Beziehungen generell als etwas Böses.“ Er lĂ€chelt Ginny sein strahlendstes Helden-LĂ€cheln zu, das er so oft vor dem Spiegel geĂŒbt und zur Perfektion gebracht hat.

Kurz runzelt sie noch die Stirn, bis sie schließlich breit grinsend vorschlĂ€gt, gemeinsam noch eine Runde um den See zu drehen. Harry ist begeistert.


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Dan ist wirklich gut. Mit ihm zu arbeiten war wunderbar. Armer Junge, er musste so geduldig sein. Ich musste schwafeln und darĂŒber sprechen, dass ich der Meister des Universums bin, dass ich böse bin und dass ich ihn umbringen werde und er musste verschnĂŒrt dastehen, sich krĂŒmmen und vor Schmerzen stöhnen, wĂ€hrend ich einen Monolog fĂŒhrte. Der Monolog des bösen Genies - kein Film ist komplett, wenn er fehlt. Ich liebe es, böse Figuren zu spielen!
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