von eule20
Mühsam schlug Snape die Augen auf, um sie gleich wieder zu schließen.
Etwas stand neben ihm.
Sein Kopf war schwer wie Blei und er fror am Rücken.
Es raschelte bei jeder Bewegung.
Er öffnete die Augen noch mal.
Zu seiner Rechten standen hohe Bäume.
Ein eiskalter Morgennebel ließ sie nur undeutlich erscheinen.
Snape stützte sich mit dem Ellenbogen auf und hob den Kopf.
Er stöhnte vor Schmerzen, die diese Bewegung verursachte.
Er sah sich um.
Rechts von ihm ragte der Verbotene Wald in die Höhe, links konnte er in der Ferne Hogwarts ausmachen.
– Wie war er hierher gekommen? Er hatte sich verlaufen, aber wie kam er hierher?-
Er setzte sich auf, in seinem Kopf drehte sich noch immer alles.
Vorsichtig stand er auf.
Er schleppte sich in Richtung Schloss, war aber nicht fähig, den Kopf zu heben.
Er schaffte es gerade so bis zum Schlosstor, vor dem er völlig erschöpft zusammenbrach.
Wie der Zufall es so wollte, war Hermine an diesem Morgen zeitig auf den Beinen.
Zum einen hatte sie die Nacht kaum geschlafen aus Sorge um Severus, zum anderen benötigte sie frischen Morgentau für einen Trank.
Sie öffnete das Schlossportal und stieß einen spitzen Schrei aus.
„Du meine Güte, Severus! Was ist mit dir? Antworte doch!“, rief sie.
Snape war allerdings nicht in der Lage zu antworten, geschweige denn, sie zu hören, war er doch bewusstlos.
„Was ist denn mit ihm geschehen? Er ist ja total unterkühlt“, fragte Madam Pomfrey.
„Ich weis es nicht, Poppy. ich hab ihn draußen gefunden. Ich hole besser Dumbledore.“
Als Hermine eine Stunde später mit den Professoren McGonagall und Dumbledore zurückkam (sie hatte die zwei erst aus dem Bett klopfen müssen), war Snape immerhin schon wieder bei Bewusstsein, wenn auch noch furchtbar schwach.
Dumbledore lief auf ihn zu.
„Was ist mit dir geschehen, Severus?“
„Ich weiß es nicht genau, auf jeden Fall war die letzte Nacht ziemlich makaber.“
Und so erzählte er, dass er in Gedanken versunken im Verbotenen Wald gelandet sei, sich dort verlaufen hatte, unterwegs Brombeeren aß und auf dieses Herrenhaus traf.
Er schilderte all die unheimlichen Eindrücke, erzählte von der Frau und das er letztendlich am Waldrand wieder aufgewacht sei.
Alle vier hatten aufmerksam zugehört.
In Dumbledores Augen war ein Funkeln der Erkenntnis getreten.
„Tja Severus, in diesem Wald gibt es weder Häuser noch Seen. Dafür aber Früchte, die vorgeben Brombeeren zu sein und fürchterliche Halluzinationen hervorrufen.“
Snape sank in die Kissen wie ein Häufchen Elend.
„Und…..“, fuhr Dumbledore fort „was ihren unbekannten Begleiter angeht … nach seiner Wortwahl schätze ich, es war ein Zentaur, der sie eingesammelt und an den Waldrand gebracht hat.“
Snape blieb stumm. Dafür meldete sich Madam Pomfrey zu Wort.
„Das war ja überaus freundlich von ihm. Jetzt zu Ihnen Severus. Sie haben sich eine schlimme Lungenentzündung eingefangen, es wird wohl etwa zwei Wochen dauern bis ich Sie wieder gehen lassen kann.“
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel
