von SarahBlack
Hermine saß über ein Buch gebeugt in der Bibliothek. Trotzdem bemerkte sie den Blick. Sie fühlte sich beobachtet und sah auf. Ein paar Meter von ihr entfernt stand Draco Malfoy.
"Was willst du?", fragte sie genervt.
Malfoy antwortete nicht. Stattdessen setzte er sich ihr gegenüber an den Tisch und sah auf den Titel des Buchs in ihrer Hand.
"Das kann doch nicht dein Ernst sein", meinte er.
"Was?", fragte Hermine verwirrt.
"Dass du jeden Tag in der Bibliothek sitzt und liest", erklärte Malfoy. "Ich mein...ist dir das nicht auf die Dauer zu langweilig? Willst du nicht mal was Anderes machen?"
"Was denn zum Beispiel?", wollte Hermine wissen.
"Irgendwas", meinte Malfoy.
"Um deine Frage zu beantworten", sagte Hermine. "Mir wird nicht langweilig beim Lesen. Es macht mir Spaß und ich lese so viel ich will."
"Du könntest zumindest mal 'ne Pause machen", schlug Malfoy vor.
"Seit wann interessiert es dich, was ich mache?", fragte Hermine.
Malfoy schwieg.
"Und seit wann sitzt du mit mir an einem Tisch und redest ganz normal?", Hermine wurde misstrauisch.
Malfoy blieb immer noch stumm. Er wusste selbst nicht, was in ihn gefahren war. Er saß hier und redete mit einem Schlammblut. Was, wenn ihn jemand sah? Erschrocken sprang er auf. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, verließ er fluchtartig die Bibliothek. Hermine schüttelte den Kopf und beugte sich wieder über ihr Buch.
"Na, warst du wieder in der Bibliothek?", fragte Ron, als Hermine zum Mittagessen erschien.
Hermine nickte und setzte sich neben ihre beiden Freunde.
"Willst du denn nicht einmal etwas Anderes machen?", fragte er genervt. "Immer muss es die Bibliothek sein."
"Das ist doch gar nicht wahr", entgegnete Hermine. "Es stimmt schon, dass ich im Moment oft in der Bibliothek bin. Es ist ja auch wichtig, wir haben bald U.T.Z. Prüfungen und ich möchte vorbereitet sein. Aber sonst mache ich auch mal etwas Anderes."
"Hermine, wir haben gerade mal Oktober", sagte Ron geschockt. "Du willst dich doch nicht im Ernst jetzt schon auf die Prüfungen vorbereiten!"
"Wann denn sonst?", fragte Hermine. "Es ist wichtig. Ich möchte gerne einen guten Abschluss haben."
"Aber es reicht doch auch, wenn du nach den Weihnachtsferien mit dem Lernen anfängst", sagte Ron. "Du brauchst dich doch jetzt noch nicht wegen den Prüfungen zu stressen."
"Du kennst sie doch", meinte Harry.
"Aber..."
"Lass es gut sein", sagte Harry. "Du wirst sie nicht davon abbringen."
Hermine stand auf.
"Wo willst du jetzt schon wieder hin?", wollte Harry wissen. "Du hast doch kaum was gegessen."
"Ich gehe in die Bibliothek", erklärte Hermine und verschwand.
"Ich glaub's einfach nicht", sagte Ron. "Dass sie nicht einmal was Anderes machen kann. Wenn sie so weiter macht, kippt sie noch um."
Hermine stand auf einem Stuhl und griff nach einem Buch. Das konnte doch nicht wahr sein. Wieso waren die guten Bücher so weit oben, so dass sie nicht dran kam? Sie streckte ihre Hand weiter aus, aber sie erreichte das Buch nicht. Stattdessen stieß sie gegen ein anderes Buch. Plötzlich spürte Hermine etwas Schweres auf ihren Kopf fallen, dann wurde alles schwarz.
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