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Fanfiction

Süße Dunkelheit - Kapitel 56

von Jane-Do

Huhuuu *wink und für alle erst mal heißen Kakao mit Weihnachtskeksen da lass*

Erst mal ein dickes Sorry, dass es so lange mit dem neuen Kapitel gedauert hat. Wie wahrscheinlich so viele andere auch, hatte der Vorweihnachtsstress mich fest in seinen Klauen. Ich hoffe, ihr hattet schöne Weihnachten und habt euch schön beschenken lassen.

@Sevina: Deine Fantasie ist aber auch nicht von schlechten Eltern.^^ Du wirst schon sehen, was passiert. Freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat.

@Schneewittchen: Puh, was für ein langes Kommi. *freu* Ja, Harry und auch Hermine leiden ziemlich darunter, das Ron nicht mehr ist. Leider ketten sich die Ereignisse ja direkt aneinander, sodass kaum Zeit zum Trauern bleibt. Was Severus und Hermines Liebe angeht: Joa, die Beiden sind doch eigentlich vom Alter her, und ihrem Leben ziemlich unterschiedlich, da können die sich ja nur sehr schlecht anschauen, und es macht direkt Klick. Obwohl es das in sehr vielen FF's genauso gibt(selbst schon gelesen hab^^). Bei so einer Begegnung muss es eine Geschichte geben, ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, dass es funktioniert, es sei denn, die FF würde sehr out of Charakter ausarten. Die Sache mit Draco ist schon verzwickt, aber dazu kannst du in diesem Kapitel mehr lesen. (werde mir morgen dein neues Kapitel vornehmen, hatte nicht benügend Zeit, um es gebührend zu lesen und zu kommentieren. =) )


Nu ja, weitere Kapitel sind zwar schon fertig, aber noch nicht überarbeitet. Werde versuchen am WE ein neues Kapitel zu posten, falls erwünscht. ^^
Wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr (auch für alle Schwarzleser^^) und viel Spaß mit dem neuen Kapitel.

LG, Jane

::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Der lange Fußmarsch schwächte Hermine zwar nicht direkt, aber es war doch ziemlich mühsam, wenngleich Draco sie auch nicht mehr scheuchte, als er selber gehen konnte. Sie war zwar schwanger, leicht ermattet, aber nicht krank, und ansehen konnte man ihr es noch nicht wirklich, und er wusste nichts von ihrem Umstand. So sollte es vorerst auch bleiben. Ihre Laune dagegen war eine ziemliche Katastrophe und dass merkte sie sogar selbst. Draco knurrte ab und an, wenn er ihre nörgelnden Kommentare, bezüglich der unwegsamen Gegend, nicht mehr ertragen konnte, doch daran ändern konnte er zu seinem Bedauern nichts. Zumindest nichts, was er ihr zumuten würde.
„Wie weit ist es noch?“, fragte Hermine wohl nun schon zum zwanzigsten Mal und wie bei den vorangegangenen Fragen zuvor, antwortete er lediglich: „Nicht mehr sehr weit.“

Seit sechs Stunden waren sie inzwischen unterwegs und die Sonne hatte kaum noch durch den Wolken verhangenen Himmel hervorkommen können, und die Kälte hatte in ihrem Gesicht bereits rote Spuren hinterlassen. Graublau präsentierten sich die kalten Vorboten des Winters am bedeckten Himmel und die Temperaturen waren alles andere als angenehm für stundenlange Wanderungen - oder gar für Übernachten in freier Wildbahn. In diesem Teil des Waldes lag noch kaum Schnee, zu geschlossen waren die Baumkronen, in denen sich Krähen lautstark unterhielten.

Merlin bewahre! Worauf hatte sie sich bloß eingelassen, als sie Draco ihren Zauberstab und somit ihr Vertrauen in dessen Hände legte? Sie wusste es nicht, hoffte allerdings, dass sie mit ihrer Menschenkenntnis nicht als zu falsch gelegen hatte. Er empfand etwas für sie, das hatte sie in den wenigen Tagen, in denen sie wusste, mit wem sie den Kerker bewohnte, deutlich gespürt. Allerdings würde sie seine Gefühle nicht erwidern. Konnte es nicht. Armer Kerl, dachte sie, als sie über einen halb verrotteten Ast stieg und schließlich mit ihrem Umhang unglücklich daran hängen blieb. Demzufolge lag sie innerhalb von einem Bruchteil von Sekunden der Länge nach auf dem kalten, mit Blättern und Raureif bedeckten Boden und fluchte leise vor sich hin. Noch bevor sie sich hätte aufrichten können, war Draco neben ihr und half ihr beim Aufstehen.

„Ist dir was passiert?“, fragte er vorsichtig nach und sah an ihr herab, als Hermine wieder aufrecht stand und sich grummelnd Laub, und andere Überreste vom Umhang klopfte.
Dabei sah sie aus, als würde sie sich selbst einer Selbstanalyse unterziehen und schüttelte schließlich nur ihren Kopf. Dabei beäugte sie ihn misstrauisch. Sorge und Mitgefühl waren in seinem Gesicht zu lesen, aber ebenso noch immer eine leichte Abneigung für ihresgleichen oder dem allgemeinen Umstand, welches er scheinbar mit der Muttermilch eingeflößt bekommen hatte. Sie war ein Schlammblut in seinen Augen und würde es immer sein, so sehr er auch versuchte dagegen anzukämpfen.
„Nein, es geht schon.“

Sie raffte ihren Umhang zusammen und ging weiter, ohne ihn noch groß zu beachten.
Er kam ihr bald vor, wie Mister Jekyll und Doktor Hyde. Auf eine Weise mochte, oder glaubte sie vielleicht zu lieben und die andere Seite von ihm wollte sie hassen, wie er es seit ihrer ersten Begegnung tat. Sie schüttelte diese wirren Gedanken ab. Sie halfen ihr nicht weiter und machten sie nur konfus und brachten ihr Mitgefühl für ihn auf den Plan. Am Ende würde sie noch Mitleid mit ihm haben. Neuerdings schienen ihre Gedanken ein Eigenleben entwickelt zu haben, sodass sie sich ständig mit irgendwelchen Nebensächlichkeiten auseinander gesetzt sah. Das brachte sie doch alles nicht weiter!

Kurz bevor die Nacht herein brach, erreichten sie schließlich ihr Ziel und schon von weitem konnte man das kleine Lagerfeuer sehen, dass an seltsam geformte Felsen vorbei lugte, als wäre es ein Eindringling in dieser tiefschwarzen Nacht. Schnaufend ließen sie den schützenden Wald hinter sich und betraten das Hauptquartier der „Neuen Vereinigung“.
Gerade, als Hermine sich glücklich schätzen wollte, endlich diesen Stundenlangen Marathon hinter sich zu haben und glücklicherweise von einer Übernachtung mit Draco absehen konnte, sah sie, was genau das Feuer verdeckt hatte und nur mit Mühe konnte sie sich einen Laut der Panik verkneifen. Draco, so kalt und abweisend er ihr auch immer vorgekommen war, schnappte nach ihrem Unterarm und schleifte sie mit sich, während sie, mit offenem Mund noch immer die Riesen anstarrte, welche das Lagerfeuer mit ihren massigen Leibern einschlossen und ihm tonlos folgte.

„Komm schon, die sind nicht immer so friedlich. Sie mögen eigentlich keine Zauberer, und Hexen ebenso wenig, egal welcher Herkunft.“, flüsterte er leise und ging auf eine schroff wirkende Felsformation zu, die vor ihnen aufragte. Ein massiger Kopf wandte sich zu ihnen um, schien aber nicht sonderlich an ihnen interessiert zu sein. Hermines Herz machte erst einen Hüpfer aus Panik, dann aus purer Dankbarkeit. Sie wäre vor Furcht beinahe versteinert.

Der Eingang, den Draco ansteuerte, war im Dunkeln nicht mal zu erahnen gewesen, aber er ging zielstrebig darauf zu, als käme ihm nichts vertrauter vor, als dieser Ort. Sie musste sich eingestehen, er wirkte manchmal recht eigentümlich – zumindest für seine Verhältnisse. Aber worüber machte sie sich eigentlich Gedanken, wo ihr doch sehr wahrscheinlich demnächst andere, schlimmere, Probleme bevorstanden.

Mit gemischten Erwartungen ließ sie sich von Draco durch die schmale Öffnung der Felsen bugsieren und stieß sich vorsorglich erst einmal den Kopf, und zog ihn schmerzverzerrt ein, ehe sie noch weitere Bekanntschaft mit dieser absonderlichen Behausung machen konnte.
Den weiteren Weg erhellte Draco mittels Zauberstab und dirigierte sie vor sich her. Ihre Schritte hallten von den Felswänden wider und das Licht aus dem Zauberstab warf seltsame Formen an die Wände. Tanzende Schatten, so kam es Hermine in den Sinn, doch sie verwarf den nutzlosen Gedanken ziemlich schnell, als sie zum Ziel ihres Weges angelangt waren.
Eine hallenähnliche Behausung, die mit sehr viel Fantasie als eine Empfangshalle bezeichnet werden konnte, scheinbar tief in der Erde versunken, mit Stalaktiten, die mit ihren langen Fingern von der Decke herunter wuchsen und dem ganzen Flair etwas Schauriges gaben.

Eine Gestalt saß auf einer Art Thron einige Meter entfernt, und starrte mit eisigem Blick die Neuankömmlinge an. Ein irres Blitzen ging von ihren Augen aus und Hermine suchte unwillkürlich in ihrem Umhang nach dem inzwischen so vertrautem Holz, welches ihr immer Sicherheit spendete. Doch da war nichts außer einer leeren Innentasche und inzwischen verfluchte sie sich und ihre blöde Menschenkenntnis. Wahrscheinlich hatte die sich mit ihren Hormonen nicht vertragen und hatte sich auf unbestimmte Zeit verabschiedet, wie ihre Nerven, die inzwischen ziemlich blank lagen. Sie versuchte ihre Nervosität herunter zu spielen und atmete schwerfällig auf. Draco neben ihr, fasste sie fester an ihrer Armbeuge und ging langsam auf die Gestalt zu. Offenbar versuchte er Hermine durch diese Geste zu beruhigen. Und was das absurdeste an der ganzen Sache war, es funktionierte!

Sie erkannte die Gestalt auf Anhieb! Bellatrix Lestrange! Oh wie Hermine die perfiden Praktiken der Schwarzhaarigen Hexe verachtete! Das irre Glitzern in Bellas Augen schien sich aufzulösen und einem stechenden, berechnenden Blick Platz zu machen. Allerdings galt der nicht Hermine, sondern Draco.
„Tante Bellatrix.“
Draco machte einen knappen Bückling vor der Schwarzhaarigen.
„Draco, mein liebster Neffe.“, säuselte sie verlogen und ein Hauch Geringschätzung schwang dabei in ihrer Stimme mit.
„Was tust du hier und warum bringst du dieses Schlammblut mit?!“

Ihr schwarzes Haar umrahmte unordentlich und wirr ihr Gesicht, wie eh und je und ihre dunklen Augen, umringt von mehr als einen leichten Schatten negativer Ereignisse und Unannehmlichkeiten, fixierten Hermine aufs Genauste. Bellas Gesicht wirkte leicht eingefallen und ausgemergelt, nichts desto Trotz waren es gerade ihre Augen, die ihre ganze Autorität unterstrichen und niemand wagte es offenbar, diese zu untergraben. Aber das hier gerade etwas absolut nicht nach ihrem Plan lief, konnte selbst Hermine sehen.
Wieder senkte Draco ergeben seinen Kopf und hob ihn erneut, um zu sprechen.
„Entschuldige, Tante, aber meine Tarnung drohte aufzufliegen. Daher hielt ich es für klüger hierher zurück zu kehren.“, berichtete Draco mit fester Stimme.
Es war ziemlich deutlich, was Bellatrix von Dracos Meinung hielt und rümpfte säuerlich ihre Nase.
„Das erklärt nicht, warum du das Schlammblut mitgebracht hast!“
Sie schrie wütend auf und rutschte aufgebracht nach vorn auf ihrem Thron.

Draco blieb nach außen hin gelassen.
„Ich will sie für mich, Tante.“, sagte er knapp und Hermine wandte abrupt bei diesen Worten ihren Kopf, um in das Gesicht des Blonden zu sehen.
Hatte sie sich gerade etwa verhört? Das konnte er doch gerade nicht wirklich gesagt haben, oder doch? Was hatte er vor und was für ein absurdes Spiel spielte er mit ihr? Sie suchte nach einem Anzeichen von Lüge in seinem Gesicht, ließ in ihrem Kopf noch einmal all die Gründe passee laufen, weshalb sie ihm vertraut hatte. Sie konnte nicht mehr klar denken. Hatte er sie etwa nur hierher gelockt, um sie für sich zu behalten und am Ende war Severus nicht einmal mehr hier? Sie schwankte leicht und in ihrem Kopf spürte sie eine Art Karussell.

Noch bevor Hermine darauf etwas erwidern konnte, hörte sie Bellas schrilles, irres Lachen und atmete schwerfällig aus. Dieses Lachen, wie oft hatte sie es schon gehört und jedes Mal zeugte es von Wahnsinn und verursachte ihr Kopfschmerzen.
Das konnte einfach nur schlimm enden! Wieso hatte sie so etwas nicht vorausgesehen?!

oooOOooo


Severus war es gleichgültig, in welchen Laboren er Tränke braute, Hauptsache, die Zutaten und die Gerätschaften stimmten perfekt mit seinen Ansprüchen überein. Selbstredend war das hier nicht der Fall und so schnitt er mit einer mangelhaften Klinge an der Baumschlangenhaut herum, so dass ihm schon allein beim Zusehen das Herz blutete. Er hatte seinen Auftrag inzwischen fast erledigt. Bald würde sich zeigen, wozu Bellatrix all das Glück, welches er in den vergangenen Wochen in Flaschen verkorkt hatte, brauchte. Allerdings war er sich sicher, dass es nichts Gutes bedeuten konnte, dem Glück so ins Handwerk zu pfuschen.

Noch zwei Tage, dann war es geschafft. Würde er dann für sie noch von Nutzen sein? Bella hatte schon zu Voldemorts Lebzeiten ein Auge auf ihn gehabt, warum das so war, war ihm bis heute ein Rätsel. Mehr als einmal hatte sie Annäherungsversuche unternommen, die er mehr als angewidert von sich geschoben hatte. Aber vielleicht konnte es ihm in der jetzigen Situation die Haut retten. Doch wer weiß wie lange? Er wollte nicht länger darüber nachdenken, denn sie widerte ihn einfach nur an und sein Magen konnte unmöglich noch weitere Pein ertragen als der Fraß, den man ihm hier vorwarf.

Lange hatte er das Brauen für Bellatrix hinausgezögert, sehr zu ihrem Missfallen, hatte diese und jene Zutat angefordert, um Zeit zu schinden, doch egal was er auf die Zutatenliste schrieb, sie besorgten es ihm. Und außerdem war Bella nicht dumm, hatte sogar mehr Ahnung von Zaubertränken als so manch eine andere Hexe. Nun war es fast geschafft und er sah das große Spektakel näher rücken. Selbstredend hatten sie ihn nicht in ihre Pläne miteinbezogen, hatte es aber auch nicht erwartet. Dafür war seine Ablehnung, ihrer absurden Gruppierung gegenüber, einfach zu offensichtlich gewesen.

Niemals wieder wollte er sich unter solchen Bedingungen wieder finden, einer Organisation des Grauens untergeordnet zu sein. Nie mehr jemanden ausgeliefert sein und Dinge tun, die er nicht einmal auszusprechen wagte.
In seiner Laufbahn als Todesser hatten sich da Geschehnisse angesammelt, die er sich nie mehr ins Gedächtnis zu rufen beabsichtigte, damit er nicht wahnsinnig wurde. Zu grausam war seine Vergangenheit und vor allem abstoßend. Er fragte sich, was Hermine zu ihrem Verlobten sagen würde, wüsste sie mehr aus dieser, seiner Zeit.

Und da war er wieder an einem Punkt angelangt, der es ihm schwer machte, nicht ins Grübeln zu verfallen. Inzwischen waren sie schon fast vier Monate verlobt, ohne wirklich zu wissen, was es bedeutete, wo genau sie standen. Hermine erwähnte nicht ob sie mit diesem Arrangement glücklich war, oder nicht. Er hatte es ebenso vermieden, sich darüber zu äußern, und so waren sie zu einer schweigsamen Übereinkunft gelangt, dieses Thema nicht mehr anzusprechen. Er seufzte leise. Wie hatte sich sein Leben nur in ein solches Desaster verwandeln können? Aber war es nicht absehbar gewesen, dass er niemals seinen Frieden finden, dafür aber stattdessen jegliches Glück für andere gepachtet war? Hatte er seine Zukunft nicht schon so gesehen? Die Zeit mit Hermine war berauschend für ihn gewesen, etwas, was er für sich nie beanspruchen würde, weil er glaubte es nicht zu verdienen. Sein Leben hatte sich mit ihr völlig auf den Kopf gestellt. Wie und wann hatte Hermine in seinem Leben diesen Stellenwert für ihn eingenommen? Ihre grenzenlose Freiheit hatte sie mit ihm geteilt, hatte ihm versichert, ihn zu lieben. War er wirklich bereit diesen Preis für ihre Liebe zu zahlen? Ihre Freiheit? Was fand sie nur an ihm, und wusste sie wirklich, wem sie ihr Vertrauen und all ihre Liebe schenkte?

Grübelnd quetschte er auf einer Knolle herum, die eine eigenartig farbige Flüssigkeit absonderte. Sie war rot wie Blut, klebte an den Fingern und roch ein wenig streng. Er würde das Zeug nur schwer von seinen schlanken Fingern herunter bekommen, soviel war schon mal sicher. Er tat es als Verkettung unvermeidlicher Umstände ab. Was sollte er auch dagegen tun? Dieser Gedanke hier gehörte eindeutig zu den weniger nützlichen. Hätte er seinen Zauberstab zur Hand gehabt, so hätte es ihm keinerlei Probleme bereitet, seine Hände sauber zu zaubern. Doch hier, tief unten in der Erde, in diesem mehr als dürftigen Labor, lagen die Dinge anders.

In den vergangenen Wochen waren ihm Gedanken gekommen, manche nützlich, manche weniger nützlich, dafür aber umso mehr deprimierend. Er hatte mit dem Gedanken gespielt, sich und seinem Leben ein Ende zu setzen, damit Bellatrix ihre wahnwitzigen Pläne nicht in die Tat umsetzen konnte. Doch dann fiel ihm wieder das Medaillon ein, welches Bella mit einer Hingabe pflegte, dass es Severus schlecht wurde. Es war Hermines Medaillon, welches Severus ihr zu Weihnachten geschenkt hatte. Bellas gierige Finger mit der Kette in Berührung zu sehen, ließ ihn würgen. Er wusste, wenn er sich befreien konnte, würde Bella nur mit dem Finger zu schnippen brauchen, um an sie heran zu kommen. Also ergab er sich seinem Schicksal.

Er war es fast müde sich Gedanken zu machen, wäre da nicht noch immer der innige Wunsch gewesen, Hermine noch einmal in seinen Armen halten zu dürfen und ihr zu sagen, wie sehr er sie liebte. Das war wiederum eines der positiven Dinge, die ihm diese unfreiwillige Isolation eingebracht hatte. Er war sich nun seiner Liebe zu ihr sicher, auch wenn er es noch immer kaum glauben konnte. Wieso hatte er überhaupt je daran gezweifelt? Er wusste es nicht. Was er aber definitiv wusste, war, dass er sich nicht aufgeben durfte, und dass war ein Unterfangen, welches ihm unter diesen Bedingungen sehr zusetzte. Er würde seinem Leben kein Ende setzen, um Hermine nicht in Gefahr zu bringen, nein, er wollte sie wieder sehen. Er würde in dieser Hinsicht egoistisch sein, wollte sie für sich, sie nie wieder gehen lassen.

oooOOooo


Noch immer war Hermine derart betäubt vor Schock, dass es Draco ein Leichtes war, sie hinter sich herzuschleifen und er machte davon schon seit einigen Metern munter Gebrauch. Ihre Gedanken kreisten einzig darum, wie sehr sie sich in Draco getäuscht hatte und was nun aus Severus und ihr werden würde. Ganz abgesehen von dem Baby, welches sie seit kurzem unter ihrem Herzen trug. Noch machte es sich nicht bemerkbar, außer durch gelegentliche Übelkeiten, und dafür war Hermine im Augenblick ziemlich dankbar. Nicht auszudenken, wenn Draco oder Bellatrix Lestrange davon wüssten. Sie hätten ein wunderbares Druckmittel, welches sie gegen sie und Severus einsetzen könnten, und das würden sie, da war sich Hermine ziemlich sicher.

Sie geriet ein paar Mal ins Stolpern, doch Draco zog sie entschlossen mit sich, dass sie kaum eine Möglichkeit hatte, auf ihre Knie zu fallen. Mitten im Gang blieb Draco unvermittelt stehen und zog Hermine zu sich heran. Er legte brutal seine Lippen auf ihre, aber nicht so, dass es schmerzte.
Hermine war im ersten Moment viel zu geschockt, um auch nur irgendetwas zu unternehmen. Sie riss lediglich starr vor Schreck ihre Augen auf und sah ihm geschockt ins Gesicht. Seine Lippen fühlten sich weich, und fordernd auf ihren an, dennoch bewegte sie ihre Lippen nicht einen Zentimeter und so hielt Draco irgendwann seufzend inne. Er wand sich ohne ein Wort zu verlieren einfach wieder um und zog sie mit sich. Noch als Hermine sich fragte, was dass nun zu bedeuten hatte, bog Draco um eine düstere Ecke. Noch immer zu sehr aufwühlt und geschockt, nahm sie erst ziemlich spät die vertrauten Gerüche von Zaubertrankausdünstungen wahr.

Einige Meter entfernt sah sie ein warmes, flackerndes Licht und hatte somit immerhin ein vages Gefühl, wo ihr Weg sie hinführte. Das Licht strahlte aus einem kleineren Höhleneingang. Draco blieb kurz davor stehen und drehte sich erneut zu Hermine um. Sie machte einen resoluten Schritt zurück, wobei sich auf Dracos Gesicht ein Hauch von Scham zeigte.
„Keine Sorge. Ich werde dich nicht noch einmal unaufgefordert küssen. Du musst verstehen, ich musste es zumindest versuchen.“
Eine Spur Röte machte sich auf dem blassen resignierten Gesicht breit, das konnte Hermine sogar bei diesem schummrigen Licht erkennen.
„Ich verstehe nicht...“, murmelte Hermine leise und blickte Draco irritiert an.
Er verzog grübelnd seinen Mund und blickte Hermine aus seinen kühlen, blauen Augen an.
„Ich..., ich...“, begann er stotternd und blickte zu Boden. „Ach verdammt! Ich will es so nicht! So ist es falsch.“

Noch immer sah Hermine ihn fragend an, doch so langsam reimte sie sich Dracos Verhalten zusammen und riss nun, wo sie das Ausmaß ihrer Verwirrung zusammenzählte, verdutzt ihre Augen auf.
„Ja, da staunst du, was?“, fauchte er sie leise an und ging offenbar aufgebracht vor ihr auf und ab. „Ich versteh mich ja selbst nicht! Wie konnte mir das nur passieren?! Mir, einem Magier von reinem Blut!“
Angewidert, von seiner Haltung was reines Blut betraf, verzog Hermine ihr Gesicht und sah ihm noch immer fassungslos hinterher.
„Wenn Vater das wüsste!“, fluchte er ungehalten und kickte einen Stein mit seinen Schuhen davon.
„Auch übrigens ein Umstand, der mich erst auf den Gedanken gebracht hat, mich auf deine Fährte zu setzen, weil du...“
Er hielt kurz inner, bevor er sie mit zusammen gekniffenen Augen ansah.
„Und was hat es mir eingebracht? Nichts! Nichts als Enttäuschung und Hohn.“, sprach er nun leiser werdend.

Hermine räusperte sich verlegen und ging zögernd einen Schritt auf ihn zu. Zwar hatten sich ihre Meinung und ihre Gefühlen ihm gegenüber nicht verändert, aber er tat ihr leid. Immerhin hatte sie seinen Vater auf dem Gewissen. Wenn auch aus purem Reflex und Überlebenswillen. Und außerdem kann man sich bekanntlich seine Eltern nicht aussuchen. Leise sprach sie auf ihn ein.
„Draco..., es... es tut mir leid, ... aber ich...“, sprach sie stockend und blieb kurz vor ihm stehen.
„Ich verstehe schon..., lass gut sein.“
Er winkte gelangweilt ab, aber er konnte Hermine mit seiner offensichtlich gespielten gleichgültigen Art nicht täuschen.
„Nein, nichts ist gut, wenn jemand in seinen Gefühlen verletzt wird.“, sagte sie leise und legte vorsichtig ihre Hand in seine. Er sah skeptisch zu ihr auf und lächelte betrübt.
„Kannst du mir sagen, was du an diesem unsagbar schlecht gelaunten Giftmischer findest?“
Hermine wirkte einen Moment von seiner offenen Art verblüfft, doch dann grinste sie und drückte Dracos Hand.
„Ich liebe Severus, Draco, und glaub mir, dass verstehen etliche Leute nicht. Ich am Anfang eingeschlossen.“

Draco legte seinen Kopf leicht schief und es schien, als würde er über ihre Worte nachdenken, dann wandte er sich um und zog sie wieder mit sich, hinein in die spärlich beleuchtete Höhle. Er murmelte noch einige Worte, die nach „versteh einer diese Weiber“ und nach „mir noch nie passiert“ klangen.
Hermine sah geflissentlich darüber hinweg, froh, auf diese Weise aus diesem Dilemma davon gekommen zu sein. Noch einen weiteren Konflikt konnte und wollte sie im Moment nicht ertragen.
Das schummrige Licht in der Höhle rührte von einigen kleineren Feuern her, über denen kleine Kessel hingen und in denen es verdächtig blubberte und Schwaden darüber hinweg zogen. Zaubertränke! Überrascht hielt Hermine einen Augenblick inne und erfasste die Situation mit einem umschweifenden Blick. Sollte..., sollte Severus...

Nein..., soviel Glück wollte sie nicht erwarten, nachdem in den vergangenen Wochen schief gelaufen war, was nur schief laufen konnte. Doch plötzlich erhob sich ein dunkler Schatten in einer Ecke, wie aus dem Nichts und ächzte, als hätte er Schmerzen. Hermines Sinne waren zum Zerreißen gespannt.
Der Schatten wandte sich um und in seinen Händen hielt er eine Holzkiste, die wohl nicht gerade leicht war. Das blasse hakennasige Gesicht hätte Hermine wohl überall erkannt, obwohl es noch immer im Halbdunkeln lag. Für eine Sekunde schien es, als würde ihr Herz seinen Dienst versagen und ihr Atem stockte.
„Severus...“, flüsterte sie leise und sah ungläubig zu ihm hinüber, während ihre Beine ihren Dienst zu versagen drohten.

Fast hätte Severus vor Schreck und Freude die Kiste fallen gelassen, doch er fasste sich irgendwie und stellte sie fast wie in Trance auf einen nahegelegenen steinernen Tisch ab. Er ging langsam auf Hermine zu, zog kurz die Augenbrauen zu einem geraden Strich zusammen, fast, als wollte er sich selbst davon überzeugen, dass er nicht träumte. Draco beachtete er nicht sonderlich, er registrierte ihn lediglich am Rande. Vor ihr blieb Severus stehen und sah noch immer irritiert auf ihr hinab, in ihr hübsches Gesicht, welches er in seinen einsamen Stunden immer wieder in seinen Träumen gesehen hatte. Nun stand sie hier, vor ihm, an diesen Ort, ganz so, als würde er wieder träumen. Er zwinkerte kurz mit seinen Augen und zog seine Augenbrauen kraus, sodass eine steile Falte zwischen seinen Augen entstand. Dann hoben sie sich fast an den Haaransatz, seine Arme schnellten blitzschnell vor und er hielt sie in seinen Armen. Fest, und besitz ergreifend. Er sog ihren Duft, ihre Gestalt und ihr ganzes Sein in sich auf.

Fast hatte er geglaubt, dass hier wäre ein weiterer böser Traum, dem ihn Bella vorgaukelte, das hätte so genau ihrem Naturell entsprochen. Sie wusste inzwischen sicher ziemlich genau bescheid von der Verlobung. Ob sie nun auch über die Beziehung von ihm und Hermine wusste, wusste er nicht zu sagen. Verdammt, er wusste es ja nicht einmal selbst, wie Hermine zu all dem stand. Aber wenn Bella an das Medaillon von Hermine gelangt war, war sie sicher bestens im Bilde.
Er seufzte tief und sah über Hermines Haaren Draco Gesicht. Er wirkte wie gestählt, fast so, als wünschte dieser ihm eine dicke fiese Spinne ins Gesicht, möglichst, von der Sorte giftig.

Hermines Arme hatten sich wie selbstverständlich um seinen Körper geschlungen, weil sie einfach dort hingehörten und er spürte ihre vertraute, wohlige Wärme, die von ihr ausging. Wie sehr hatte er das vermisst, sie vermisst. Hatte er überhaupt eine Ahnung gehabt, wie viel sie ihm bedeutete? Tief in seinem Unterbewusstsein hatte er es wohl schon vermutet, es sich aber nie wirklich eingestehen wollen, obwohl er sich ja schon selbst eingestanden hatte, dass er sie liebte. Es ist schon noch etwas anderes, wenn man jemanden mag und ihn gerne um sich herum haben möchte, als wenn man liebt und sich das Gefühl des Atmens beraubt sieht, sofern diese andere Hälfte einem genommen wird. Ja, so hatte es sich die vergangen Wochen angefühlt.

Er streichelte über ihre Haare und legte schließlich seine Hände zu beiden Seiten an ihren Wangen. Seine Augen bohrten sich tief in ihre und in ihren Cognacfarbenen Augen traten kleine Tränen hervor, die er zärtlich mit seinen Daumen weg wischte.
„Alles wird gut.“, sprach er leise und küsste sie auf ihre Stirn, sodass sie leise seufzte.

TBC


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Helena Bonham Carter