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Fanfiction

Süße Dunkelheit - Kapitel 53

von Jane-Do

Hi ihr alle da draußen. *wink*
Vermutlich werdet ihr nach so langer Zeit nicht mehr genau wissen, worum es in dieser FF geht. *seufz*
Lange hat es gedauert, bis ich ein neues Kapitel on stellen konnte, und dass leider nicht nur, weil ich wenig Zeit hatte, sondern weil ich in ein tiefes Loch meiner nicht vorhandenen Muse gefallen bin. Irgendwie hatte ich keinen Schimmer, wie es hier weiter gehen sollte. Habe zwar noch einige Kapitel geschrieben, aber besonders zufrieden war ich damit nicht. Und so habe ich lieber eine gaaanze Weile pausiert. Ich hoffe, ihr seht es mir nach. *hoff*

Nun, nachdem ich die gesamte FF noch einmal überarbeitet(nicht inhaltlich, nur Rechtschreibfehler) habe, kommt nun hier nach fast einem Jahr ein neues Kapitel. Hoffe, euch gefällts.

LG, Jane


:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
An diesem Abend war Hermine versucht, einfach ihre Klamotten zu packen, um vor all ihren gegenwärtigen Problemen zu flüchten. Wohin war ihr egal, Hauptsache weg! Draco war ausgesucht höflich zu ihr, und sie hätte sich dabei am liebsten übergeben, oder ihm vorzugsweise eine runter gehauen, wenn er ihr im Vorbeigehen mit der Hand sachte über ihre Lippen strich, oder sie lediglich anlächelte. Seit dem sie wusste, mit wem sie in den vergangenen drei Wochen zusammengelebt, gearbeitet und nicht zuletzt zusammen…-geschlafen hatte, überfiel sie ein regelrechter Ekel und ihre angespannten Nerven taten ihr Übriges, sodass er sie hin und wieder aufmerksam musterte.

Auch sie beobachtete ihn. Unauffällig. Wieso, fragte sie sich, hatte sie nicht bemerkt, dass er es war? War er ein solch begnadeter Schauspieler, oder kannte sie Severus Snape wirklich so schlecht? Schon allein bei dem Gedanken, dass sie ihn wohl kaum tagelang, oder wochenlang im Bett hinhalten konnte, ohne dass er misstrauisch werden würde, überkam sie erneut eine enorme Übelkeit und schnürte ihr die Kehle zu. Ihr ganzer Körper schüttelte sich vor Ekel. Draco war Severus’ Schüler gewesen und hatte somit reichlich Gelegenheit gehabt, ihn ausgiebig zu studieren. Darüber hinaus war sein ehemaliger Lehrer oft im Hause Malfoy zu Besuch gewesen, denn Severus war ein Freund Narzissas, Draco’s Mutter. Hermine malte sich die schlimmsten Bilder aus, in denen Severus stecken mochte und ums nackte Überleben kämpfte. Ihr Severus, musste diesen Wahnsinn überleben und sie würde darum zu kämpfen wissen.
So langsam glaubte sie, ihr Verstand würde zusehends unter dieser ganzen Belastung schlapp machen, doch dann kam von irgendwoher noch mehr Übel, der Marke katastrophal, hervor und ließ sie über die anderen ein wenig hinweg sehen.
Nichts desto Trotz hatte auch Draco bemerkt, dass selbst ein Harry Potter nicht zur nächtlichen Stunde um ein Gespräch bitten würde, wenn es nicht absolut brannte. Immerhin war die Kommunikation zur Außenwelt nicht ohne Grund ein beschlossenes Faktum.

„Was wollte Harry denn, Hermine?“
Da, da war wieder so ein Indiz! Entweder hatte sie solche Auffälligkeiten bis jetzt gekonnt übersehen, oder aber, sie hatte sie schlichtweg ignoriert. Vielleicht hatte sie sich auch nur so sehr gewünscht, dass Severus und Harry eines Tages ein engeres Band als das der Feindschaft verband, dass sie es nicht bemerkt hatte. Er nannte ihn Harry! Niemals nannte Severus ihren Freund Harry! Bestenfalls noch Potter, wenn er Glück hatte. Doch nachdem sie einen erneuten Würgereiz erfolgreich unter Kontrolle gebracht hatte, setzte sie ein bitteres Lächeln auf und sah traurig zu ihm hinüber. Offenbar mit Erfolg, denn Dracos angespannte Mimik entspannte sich merklich.
„Er hat Beziehungsprobleme, die keinen Aufschub duldeten.“
Draco schnaufte und zog eine missbilligende Mine, die ihrem Severus wiederum so ähnlich sah, dass sie hätten Brüder sein können.
„Das sieht ihm mal wieder ähnlich!“, zischte Draco abfällig und brütete weiter über einem kleinen Heft, in welches er ihren momentanen Fortschritt verzeichnete.
Offenbar war Draco nicht nur ein begnadeter Schauspieler, sondern ein ebenso guter Tränkebrauer. Hermine konnte beim Brauen keinerlei Unsicherheiten an ihm feststellen, und auch sonst arbeitete er ziemlich effizient und akkurat. Wäre er nicht Draco und versuchte sie, Severus und den Rest des Ordens den Garaus zu machen, hätte sie ihn für einen sehr fähigen Zauberer gehalten.
Sie erwiderte nichts auf seine Äußerung und tat, als hätte sie nichts gehört.

Für den heutigen Abend hatten sie keine weiteren Aufgaben zu erledigen und der Trank war ohnehin fast fertig. Alle Zutaten waren hinzugefügt und der Sud musste lediglich noch eine Woche ziehen, wobei er lediglich von mal zu mal umgerührt werden musste. Sie betete fast, dass diese eine Woche schnell vergehen mochte, denn schließlich konnten sie sich im Kerker nur bedingt aus dem Weg gehen, ohne dass ihm ihre Abweisung auffiel. Morgen früh würde sie Minerva über die brandheißen Neuigkeiten in Kenntnis setzen und Hermine hatte eine gewisse Ahnung, dass diese ihrer ehemaligen Lehrerin ebenso wenig behagen würden, wie ihr selbst. Auf was für ein irres Spiel hatte sie sich hier bloß eingelassen?!
Am liebsten hätte sie Minerva noch am selben Abend darüber informiert, doch sie vermutete, dass Draco dann Verdacht schöpfen würde.
Es war schon spät. Hermine zog sich gähnend zurück und gab vor, todmüde zu sein. Draco sah ihr mit hochgezogenen Augenbrauen hinterher und nickte bloß. Wenn sie diesen einen Abend so einfach davon kommen konnte, sollte es ihr nur Recht sein. Im Wissen mit ihm zu schlafen, dass es Draco war, war eine ganz anders Sache. Obwohl ihr noch immer mehr als ein Schauder über den Rücken lief, in Gedanken daran, wie oft sie in den vergangenen drei Wochen miteinander geschlafen hatten. War er etwa auf solch eine bösartige Weise krank, das ihm diese Art von Erniedrigung Spaß machte, wenn er mit ihr schlief?
Als sie in den weichen Kissen auf der Seite ganz weit am äußeren Bettrand lag, liefen ihr vereinzelt leise Tränen an der Wange herab. Ihre Gedanken galten Severus, dem es hoffentlich gut ging und aushielt, bis sie eintreffen würden. Und ein nicht zu verachtender Punkt war, wie hintergangen und beschmutzt sie sich durch Dracos Übergriff sie sich fühlte.
Oh wenn es doch nur schon so weit wäre und wir Severus finden könnten.

Mit diesen wenig tröstlichen Gedanken schlief sie völlig übermüdet ein und bemerkte nicht einmal, dass sich Draco später zu ihr ins Bett legte und sich langsam an sie schmiegte. Am Morgen, als Hermine ihre vom Schlaf verschleierten Augen öffnete, schlug die Erkenntnis wie ein Donnerschlag auf sie ein.
Im Schlaf musste sie sich, ganz in vertrauter Manier, fest davon überzeugt, dass es Severus war, an seinen Körper gekuschelt haben und lehnte zufrieden an seiner Brust. Seine spärliche, schwarz-gräuliche Brustbehaarung kitzelte an ihrer Nase und holte sie aus ihren wirren Träumereien.
Binnen einem Bruchteil einer Sekunde war sie hellwach und wagte nicht, sich zu rühren. Der männliche Part in diesem Bett regte sich knurrend, wobei Hermines Herz raste, als befände es sich in den ersten Reihen eines Marathons. Inzwischen hatte sie sich an Severus Gegenwart so sehr gewöhnt, dass sie im Schlaf wie gewohnt seine Nähe gesucht und gefunden hatte. Mit nur einem Unterschied, dieser Mann hier war nicht Severus!

Im Zeitlupentempo schälte sie sich aus dem Bett und löste sich mit solch einem überkommenden Ekel von ihm, dass sie die Kloschüssel bereits herbeisehnte. Noch einmal knurrte Draco im Schlaf, doch es war noch früh am Morgen und der Tag nicht mal halbwegs erwacht. Er würde wenigsten noch zwei Stunden schlafen, ehe er ans Aufstehen dachte. Da war wieder so eine kleine Andeutung dessen, warum dieser Severus hier nicht ihrer sein konnte, denn ihr Severus war ein Frühaufsteher. Ein Morgenmuffel noch dazu. Draco dagegen war der Typ Normalschläfer. Dazu war er kein Morgenmuffel und er schlug auch keine sarkastischen Kapriolen, wenn man ihm beim Frühstück um den Aufstrich für das Brot bat. Warum, fragte sie sich, hatte sie all diese Kleinigkeiten nicht bemerkt, hatten sie nicht aufhorchen lassen? War es ihr recht gewesen, dass Severus gewisse Eigenarten ablegte?

Sie beschloss, diese Analyse für einen späteren Zeitpunkt aufzuheben, denn die Übelkeit wurde inzwischen unerträglich und auch das zusammenpressen ihrer Lippen würde bald nicht mehr genügen, und das Schlafzimmer würde eine übel riechende Dekoration erfahren. Dies wiederum würde sie in enorme Erklärungsnot ihm gegenüber bringen und darauf konnte sie getrost verzichten.
Sie schaffte es im letzten Augenblick die rettende Kloschüssel zu erreichen, als sie sich auch schon quälend darin erbrach. Mit vor Anstrengung gerötetem Gesicht betrachtete sie sich anschließend eine Weile lang im Spiegel. Sie fand, sie sah nicht besonders anders aus, als sonst. Sah man einer Frau an, ob sie schwanger war?
Um einen Schwangerschaftstest würde sie wohl nicht herum kommen, denn auch wenn das Schicksal diesmal äußerst rabiat mit ihr umsprang, so war es doch nicht normal, dass sie andauernd unter dieser Übelkeit litt. Und außerdem hatte sie noch immer nicht ihre Monatsblutung gehabt! Verdammt! Was sollte sie in ihrem Alter mit einem Kind anfangen?! Sie wollte doch noch so viel erreichen! Lernen! Etwas erleben! Leben! Und überhaupt, was würde Severus dazu sagen, wenn er Vater werden würde? Draco bei diesem Aspekt einmal nicht beachtet, denn schließlich erging es ihr schon seit geraumer Zeit so. Genauer gesagt, kurz nach Weihnachten hatte es begonnen, bevor Severus gekidnappt wurde. Sie mochte gar nicht daran denken, wie es wäre, wenn sie schwanger wäre, und zudem Draco als Vater in Betracht kommen würde.

„Uuäh…“
Sie schüttelte sich schon allein bei dem Gedanken daran. Nur gut, dass er bedenkenlos aus diesem Raster fiel.
Poppy musste her und sie hoffte, dass diese zu den verschwiegenen Personen gehörte, denn sollten sich ihre Vermutungen bestätigen, konnte sie getrost auf einen Flächenbrand vom neuesten Klatsch aus dem düsteren Kerker verzichten.
„Ob Minerva wohl noch schläft?“, fragte sie sich und nach einer kurzen Katzenwäsche befand sie sich schließlich, keine zehn Minuten später, vor deren Räume wieder und klopfte sachte an. Wohl wissend, dass fünf Uhr am Morgen keine normale Zeit für einen kleinen Abstecher bei Minerva McGonagall war.
„Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, Hermine, schließlich muss sie unterrichten und wird bestimmt schon wach sein, um sich vorzubereiten.“, sprach sie sich ermutigend zu und sah sich unter ihrem Tarnumhang, den sie leihweise von Harry erhalten hatte, nach vermeintlichen Frühaufstehern um.
Doch scheinbar schliefen die Schüler noch und auch Hausmeister Filch und Peeves hatten offenbar ein Nachsehen mit ihr und waren nicht auf Patrouille durch den zweiten Stock, wo sich McGonagalls Wohnraum befand.

Die schwere, dunkle Holztür wurde dann nach zähfließenden drei Minuten schwerfällig geöffnet und dahinter kam eine Schulleiterin zum Vorschein, die ein langes, plüschiges, blütenbesticktes Nachthemd mit einer dazugehörigen Nachthaube trug. Sie gehörte wohl doch nicht zu den Personen, die lange Vorbereitungszeiten für ihren Unterricht benötigten. Wäre die Situation nicht so vertrackt gewesen, Hermine hätte lauthals losgelacht und sich vor Lachen den Bauch gehalten. Stattdessen lugte sie kurz mit ihrem Kopf unter dem Tarnumhang hervor und ihr Gegenüber zuckte merklich zusammen, als ein schwebender Kopf unmittelbar vor ihr, wie aus dem Nichts, auftauchte.
„Hermine? Was in Merlins Namen führt Sie zu solch einer..., ähem... abnormen Zeit zu mir?“, flüsterte sie leise und sah sich ebenfalls auf dem Gang um. „Kommen Sie erst mal herein.“
Nachdem ihre ehemalige Lehrerin für etwas Licht gesorgt hatte, zog diese sich einen flauschigen Morgenmantel über und bat Hermine auf eine geradezu einladende Couch Platz zu nehmen.

„Nun? Was führt Sie zu mir, Hermine? Ich hoffe doch, mit dem Vielsafttrank läuft alles zu Ihrer Zufriedenheit?“
Deutlich konnte Hermine Besorgnis aus ihrer Stimme heraus hören und schluckte kurz.
Wenn es doch nur dass wäre…, dachte sie betrübt und bedachte die Ältere vor sich mit einem gequälten Lächeln.
„Doch, doch. Mit dem Vielsafttrank läuft alles perfekt. Es haben sich ungleich weiter reichende Probleme ereignet und dass nicht nur in einer Hinsicht.“
Seufzend ließ Hermine ihren Kopf sinken und rieb sich mit den Händen durchs Gesicht.
„Ist es wegen…Severus? Ich habe es mir gleich gedacht, dass das mit ihnen Beiden nichts werden kann, aber…“

Anklagend klangen ihre Worte und Hermine musste sich sehr zusammenreißen, um nicht aus der Haut zufahren, da ihre Nerven im Augenblick doch ziemlich angespannt waren.
„Professor! Es hat nichts mit Severus zu tun.“ Warf Hermine ein und ein wenig beschwichtigend setzte sie - „Nur bedingt“ - hinterher.
Mit wenigen Worten hatte sie Minerva schließlich die Neuigkeit erzählt und so wie sie vermutet hatte, war sie darüber ebenso wenig erfreut, wie sie selbst.
Nachdenklich schritt die Ältere mit ihren Morgenmantel auf und ab und rümpfte dabei so stark ihre Lippen, dass Hermine schon befürchtete, sie könne sich zur Abwechslung statt in ihre übliche Animagusform, eine Katze, in einen Vogel mit spitzem Schnabel verwandeln.
Mit einem Mal blieb sie stehen und bedachte Hermine Stirn runzelnd.
„Sprachen Sie nicht von Problemen in der Mehrzahl?“
Nun wurde Hermine nervös und stöhnte ergeben auf.
„Ja, allerdings.“
Auch diese nicht so kleine Neuigkeit, oder besser gesagt, Vermutung, unterbreitete sie der Älteren und wie sie bereits erwartet hatte, konnte diese Severus’ Augenbrauen durchaus Konkurrenz bieten, denn ihre verschwanden fast unter ihrer hübschen Nachthaube, und der Mund stand mit ihren Augen in einem erheblichen Wettstreit, wer weiter aufgerissen werden konnte.
„Oh du meine Güte! Ich werde Poppy bitten, dass sie Sie in meinen Räumen untersucht, dann wird niemand etwas mitbekommen und Sie werden Gewissheit haben was das betrifft. Und um Draco machen Sie sich mal keine Sorgen. Ich werde ihm so viele Aufgaben zuteil kommen lassen, dass er kaum Gelegenheit haben wird Sie zu Gesicht zu bekommen. Von anderen Dingen ganz zu schweigen. Unsere Vorräte im Krankenflügel müssten, soweit ich mich erinnere, aufgefrischt werden, das sollte ihn für eine Weile lang beschäftigen.“

Minerva war es deutlich anzusehen, dass ihr diese Neuigkeiten extrem aufstießen und sie schüttelte mitfühlend ihren Kopf.
„Was Severus anbelangt, Hermine, er ist zäh und dazu noch äußerst vertraut mit den Gegebenheiten der Todesser, auch, wenn sie nun einen anderen Namen tragen. Ihm wird nichts geschehen, da bin ich mir sicher.“
Was machte sie da so sicher? So ganz konnte Hermine ihr nicht glauben, aber das änderte nichts daran, dass sie diesem Gespinst nur zu gerne glauben wollte. Noch lebhaft hatte sie in Erinnerung, wie genau die Herzensgüte der Todesser auf dem Schlachtfeld auf Hogwartsgrund ausgesehen hatte. Unwillkürlich legte sich eine Gänsehaut über ihren Körper, und auch die Tatsache, dass die Schulleiterin nun nachsichtig den Kamin in Gang brachte, ließ kaum Wärme in ihrem Innern aufkommen.

oooOOooo


„Oh doch, Severus, du wirst es tun und damit wir dem Ganzen noch einen gewissen Anreiz geben, verschonen wir im Gegenzug dein Schlammblut. Und? Was hältst von diesem Vorschlag?“
Bellatrix, ihres Zeichens extrem bedingungslos, schritt mit einem gewissen Wahnsinn im Blick vor Severus auf und ab und schlug leicht federnd mit ihren Zauberstab auf ihrer Handfläche ein. Severus war nicht neu in diesem Geschäft. Er wusste wie dieses Spiel lief und schwieg. Niemals sollte man jemanden ins Wort fallen, dessen Namen mit Wahnsinn und Mordlust in Verbindung gebracht werden konnte. Bella war da sicher ein Naturtalent und es waren nicht nur Gerüchte, dass sie nicht nur leere Drohungen aussprach.
„Was willst du genau, Bellatrix?“
Er sprach betont gelangweilt, doch in ihm brodelte es gefährlich.
Ein diabolisches Lächeln breitete sich auf das Gesicht der schwarzhaarigen aus, und eine gewisse Ahnung dessen, das ihm ihre Vorstellungen nicht gefallen wird, machte sich zeitgleich mit einer Portion Widerstreben in ihm breit.

oooOOooo


Nur am Rande bekam sie mit, das die Ältere Frühstück über den Kamin orderte, ebenso, dass sie mit der Heilerin sprach, die zwar überrascht wegen der morgendlichen Störung war, ihnen aber in einer Stunde einen Besuch abstatten wollte.
„Sie entschuldigen, meine Liebe, wo bleiben bloß meine Manieren.“
Leicht irritiert wachte Hermine aus ihren Grübeleien auf und nahm die einladende Geste Minervas, sich an den gedeckten Tisch zu setzen, dankbar entgegen. Ihre Beine zitterten noch immer, weil sie in der Nacht fürchterliche Alpträume gequält hatten und daher kaum an erholsamen Schlaf zu denken gewesen war und die Sorge um Severus sie fast um den Verstand brachte. Die eventuelle Schwangerschaft geriet dabei fast in den Hintergrund, doch sie war noch immer griffbereit, falls sich ihre anderen Sorgen für einen Moment zurück drängen ließen. Ihre Sorgen umklammerten mit festem Griff ihre trockene Kehle, in der es pausenlos einen Würgereiz gab.

Als harmonisch konnte dieses Frühstück bestimmt nicht bezeichnet werden, aber der Kaffee tat gut und besänftigte ihre Ängste ein wenig. An Essen war nicht zu denken gewesen, und dass, obwohl Minerva McGonagall es aufs schärfste kritisierte.
„Sie sollten etwas essen, Hermine. Oder glauben Sie, durch einen Hungerstreik Ihre Probleme zu beseitigen?“
Doch das war Hermine so ziemlich egal und dass es das war, ließ sie ihrem Gegenüber durch einen finsteren Blick wissen.
„Ich kriege keinen Bissen herunter, ohne ihn nicht gleich wieder von mir zu geben.“
Schweigsam saßen sie sich gegenüber, während die Schulleiterin in aller Ruhe frühstückte, und Hermine ihr bei jedem Bissen angeekelt zusah. Dieses stille Intermezzo wurde erst beendet, als es leise, aber bestimmt, an der Tür klopfte und den Besuch der Heilerin ankündigte.
Hermines Herz schlug fast bis zum Hals und raubte ihr die Luft zum Atmen. In wenigen Minuten würde sie Gewissheit haben.
„Guten Morgen, Poppy. Entschuldige bitte die zeitige Störung. Danke, dass du es einrichten konntest...“
Nachdem die üblichen Plänkeleien ausgetauscht und geregelt waren, kam schließlich der Teil, vor dem Hermine sich bereits fürchtete.

Deutlich konnte Hermine sehen, was die Heilerin von Hermines Lebenswandel hielt und auch ihre geflüsterten Äußerungen, die klangen wie - so jung, und schon schwanger-, oder noch besser- was denkt sich dieser Mann eigentlich dabei-, waren alles andere als hilfreich, um ihre angespannten Nerven zu glätten.
Hermine kochte fast über. Wie konnte die Heilerin so über jemanden urteilen, wo sie eine Schwangerschaft noch nicht einmal bestätigt sah. Ganz abgesehen davon, dass es sie nicht das Geringste anging!
Nachdem Hermine sich auf der bequemen Couch hingelegt hatte, begann die Heilerin schließlich mit der eigentlichen Untersuchung. Sie ließ ihren Zauberstab über Hermines Körper wandern und murmelte dabei leise Zauberformeln. Gelegentlich glühte der Stab auf und als die Heilerin über Hermines Unterleib Halt machte, leuchtete er sonderbar in warmen Farben auf. Schließlich konnte Hermine es nicht mehr ertragen und schloss resigniert ihre Augen, um sich nicht noch verrückter zu machen, als sie sich ohnehin schon fühlte.

Unerträglich lang kam Hermine diese Untersuchung vor und erst auf ihre eindringliche Bitte hin, sah die Heilerin schließlich auf und gratulierte der verdatterten Hermine, die mit weit aufgerissenen Augen die neuen Erkenntnisse wie eine bittere Pille schluckte.
„Alles Gute, meine Liebe. Sie sind schwanger.“
„Ich darf doch davon ausgehen, Poppy, das dass hier streng vertraulich behandelt wird? Niemand darf darüber informiert werden. Nicht einmal der Kindsvater.“, entgegnete Minerva mit strenger Miene und erntete einen entrüsteten Blick seitens der Heilerin.
Hermine bekam von all dem nichts mit, denn sie war tief hinter einem Schleier ihrer Gedanken abgedriftet; düstere Gedanken, die sich hinter noch düsteren Aussichten anstellten. Sie verstand die Welt nicht mehr. Sie hatten eigentlich immer verhütet! Bewusst darauf geachtet! Schließlich hatte sie mit ihrem jungen Leben andere Dinge vor, als ein Kind am heimischen Herd groß zu ziehen. Und Severus? Auch er würde sicher alles andere als erfreut sein, Vaterfreuden entgegen zu sehen.

Sie wünschte sich so sehr, Severus wäre in diesem Moment an ihrer Seite, würde sie trösten und aufbauen. Doch würde er es verstehen? Würde er glücklich über diese Hiobsbotschaft sein? Sie bezweifelte es stark, denn schließlich tat sie es nicht mal selbst. Was würde aus ihrer Ausbildung? Und überhaupt, in diesen Zeiten sich zusätzlich noch mit einer Schwangerschaft, und einem Säugling, auseinander zu setzen, wäre sicher auch keine Herausforderung, der sie sich gern freiwillig stellen würde. Aber hatte sie eine Wahl? Nein! Sie fluchte still in ihren Gedanken. Warum spielte das Leben ihr nur solch einen Streich? Hatte sie nicht genügend Sorgen?! Und überhaupt, hatten die vergangenen Monate ihr nicht genügend Übel mitgespielt?
Gerade eben bekam sie noch mit, wie sich die schwere Tür hinter der Heilerin schloss und seufzte ergeben auf.

„Sagen Sie mir, Hermine, wenn ich mich irre, aber gehe ich recht in der Annahme, dass Sie das nicht beabsichtigt haben?“
Dieser fragende, stechende Blick über die rechteckige Brille, ihrer ehemaligen Lehrerin, traf sie tief, doch unerschütterlich bot Hermine dem ihre Stirn.
„Warum sollte ich wohl so etwas Absurdes planen wollen?!“
Ruckartig sprang Hermine von der Couch auf und verschränkte ihre Arme vor der Brust, knabberte grübelnd an ihrer Unterlippe.
„Nun, absurd würde ich es wohl nicht nennen, aber wissen Sie, Hermine, es gibt Möglichkeiten, auch hier in der Zaubererwelt, dem entgegen zu wirken, wenn Sie verstehen, was ich meine.“
Und ob Hermine verstand wo von sie sprach. Sie hatte ja noch nicht mal richtig realisiert, dass sie schwanger war, wie sollte sie sich jetzt dafür oder dagegen entscheiden? Und überhaupt! Wesentlich wichtiger fand sie, dass Severus erst einmal aus den Klauen der „Neuen Vereinigung“ befreit wurde.
„Ich verstehe sehr wohl. Aber das kommt für mich nicht in Frage, und ob es zu einem späteren Zeitpunkt sein wird, kann ich nicht sagen. Zumindest nicht jetzt.“
Verstehend nickte die Ältere und trat neben ihre ehemalige Schülerin. Ihre Augen waren warm und auch wenn es Hermine nie für möglich gehalten hätte, sie wirkten verständnisvoller, als sie es ihnen zugetraut hätte.
„Es wird schon, Sie werden sehen. Es gibt auch gute Neuigkeiten, womit ich natürlich nicht andeuten möchte, das Ihre…“
„Schon gut!“, unterbrach Hermine den leisen Versuch McGonagalls, sich aus dieser misslichen Lage zu komplimentieren. „Ich schätze, ich kann im Moment gute Neuigkeiten vertragen.“
Mrs Schottenrock nickte kurz und bedachte Hermine weiterhin mitfühlend.
„Wir haben von Severus gehört, Hermine. Allerdings nichts besonders aussagekräftiges. Nur, dass er noch lebt.“
Immerhin ein kleiner Lichtblick, schwangen die wenig tröstlichen Gedanken in Hermines Kopf umher, bevor die Übelkeit sie übermannte. Mit weit aufgerissenen Augen presste sie sich ihre Hände vor den Mund, doch nur dem beherzten Eingreifen der Älteren war es zu verdanken, dass der Wohnraum von Gryffindors Oberhaupt nicht mit einem hübschen Dekor versehen wurde, weil sie der Jüngeren mit gequälten Blick einen Eimer darbot.


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