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Fanfiction

Süße Dunkelheit - Kapitel 49

von Jane-Do

Huhuu...

Ich hoffe doch, ihr seid alle gut ins neue Jahr reingekommen?

Sorry, war in dieser Woche nicht in der Lage, das Kapitel hochzuladen, denn ich war von der Arbeit total platt.


@Hermine21423: Hermines Situation ist nicht gerade beneidenswert, da gebe ich dir Recht. Sie ist schließlich schon immer jemand gewesen, die immer ihren Horizont erweitert und diese erzwungene Untätigkeit ist für sie unhaltbar.

@ProudToBeASnape: Herzlich willkommen hier in unserer Runde. *dichdrück* Ich danke dir für dein Kompliment und hoffe doch, dass ich dieses Niveau beibehalten kann. Die Entwicklung der beiden Huaptprotagonisten liegt mir enorm am Herzen und ich bin bemüht, es einigermaßen glaubhaft entwickeln zu lassen.

@Snapes_Wife: Oh je, du arme. Tust mir wirklich leid. So im Weihnachtstress und dann noch lernen was das Zeugs hält. Zu deiner indirekten Frage der Todesser; na ja, ich will es mal so sagen, es kommt alles irgendwie anders. ^^ Bin mal wieder etwas nebulös, sorry. Dank dir für dein Lob. :hug:


Wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel. Drück euch alle.

LG, Jane


********************************************************************

Der Weihnachtsmorgen war eigentlich immer etwas besonderes, was nicht unbedingt an den Geschenken lag, die man zumeist erhielt. Es waren eher die allgegenwärtigen Emotionen und die nicht greifbare, wohlige Stimmung, die kaum besser als mit Harmonie und Besinnlichkeit beschrieben werden konnte. Doch selbst diese Bezeichnungen waren in gewisser Weise nicht ausreichend, wenn man bedachte, das selbst Severus an diesem Morgen, von einer guten Laune begleitet, seine nackten Füße aus dem Bett hängen ließ und dabei die schlafende Hermine betrachtete. Einige ihrer wirren Locken hatten sich in ihr Gesicht verirrt und er widerstand nur schwer dem Drang, ihr diese aus dem Gesicht zu streichen.

Schon eine ganze Weile saß er so da und beobachtete sie. Seine Füße fühlten sich kalt an, doch das störte ihn nicht. Seit dem sie ihm gestern zum wiederholten Male gesagt hatte, dass ihr der Altersunterschied zwischen ihnen beiden nicht das Geringste ausmachte, grübelte er im Stillen darüber nach, was das für ihrer beider Zukunft bedeuten konnte. Seit der Verlobung vor fast drei Monaten, hatte er diesen Gedanken beiseite geschoben, doch jetzt, nach den vergangenen Wochen des eng aufeinander Hockens, stoben alle Gedanken erneut auf ihn ein. Unbeantwortete Fragen quälten ihn und ließen ihn des Nachts unruhig schlafen und zum Teil wach liegen.

In neun Monaten würden sie beide eine Entscheidung treffen müssen, denn dann war das Jahr vorbei und die magische Verbindung wurde entweder durch eine Vermählung gefestigt oder alles löste sich in Nichts auf. Wie würde sie sich entscheiden? Wie würde er sich entscheiden? Noch immer war er sich dessen nicht sicher und dass war für ihn eine unhaltbare Situation. Er war es nicht gewohnt, nicht Herr der Lage zu sein. Dennoch hatten ihre Worte vom Vorabend ihm neuen Auftrieb gegeben, wodurch er auch seine gute Laune vom Morgen bestätigt sah. Es mochte sicher nichts mit der Tatsache zu tun haben, dass sie sich in der vergangenen Nacht geliebt hatten, bis sie schließlich schwer nach Atem ringend, Arm in Arm, vor Erschöpfung eingeschlafen waren. Ein leises Lächeln huschte über sein Gesicht als er daran zurück dachte. Er strich sich seine dunklen Haare hinter den Ohren und streckte sich gähnend.

„Frohe Weihnachten.“, erklang Hermines müde Stimme brüchig hinter ihm, wobei sie sich im Bett räkelte und anschließend die Decke wieder zu sich zog, die dabei bis zu ihrem Bauchnabel verrutscht war.
Severus registrierte es wohlwollend, wenn auch ein wenig bedauernd, als die Decke wieder alles verhüllte und beugte sich zu ihr hinunter. Seine Lippen berührten ihre nur ganz sacht, und als Hermine dem hinterher lechzte, als er sich ihr wieder entzog, stieß er ein raues Knurren aus.
„Dir ebenfalls frohe Weihnachten, Hermine. Hast du gut geschlafen?“
Nun lächelte sie ihn aufreizend an und verschränkte dabei einen Arm hinter ihrem Kopf.
„Mir war nicht bewusst, dass ich überhaupt geschlafen habe.“, erwiderte sie leise und benetzte sich ihre Lippen mit ihrer Zunge.
Ein angenehmes Schaudern ergriff Severus bei diesem Anblick in seinen Lenden, doch er widerstand dem Drang, sich erneut zu ihr ins Bett zu begeben und weiß Merlin was mit ihr anzustellen. Er schlüpfte stattdessen unter großer Selbstbeherrschung in seine schwarze Hose, die am Vorabend ihren Weg fliegend quer durchs Zimmer gefunden hatte.
„Ich versichere dir, du hast geschlafen. Wenn der Schlaf auch sicher ebenso wenig gehaltvoll war, wie der meinige.“
Noch einmal reckte sich Hermine geräuschvoll und schwang ebenfalls ihre Beine aus dem Bett. Mit nur einem Unterschied, sie trug nicht einen Fetzen am Leib!
Er betrachtete sie sorgfältig, wie sie sich ihren Morgenmantel überwarf und anschließend barfüßig ins angrenzende Bad verschwand.
„Wenn der Tag ebenso von Erfolg gekrönt ist, wie die vergangene Nacht, dann wird sich alles sehr bald zum Guten wenden.“, sprach er in Gedanken versunken und verließ wenige Minuten später den Grimmauldplace, um seinen Plan in die Tat umzusetzen.

oooOOooo


Der Schnee hatte auch in diesem Teil der Welt für einen gewissen Zauber gesorgt, da machte es auch keinen Unterschied, wenn das prunkvolle Anwesen einen Hauch von Überlegenheit und Arroganz ausstrahlte, welches vor ihm aufragte. Das enorme, doppelseitige Eisentor war von Eiskristallen belegt und die übergroßen „M´s“, die in mitten der wuchtigen Flügel eingearbeitet waren, hatten dadurch nur wenig von ihrem üblichen arroganten Charme eingebüßt. Schon immer war das Anwesen der Malfoys eine exklusive Adresse unter den Todessern gewesen, denn Narzissa hatte stets großen Wert auf Stil und Etikette gelegt. Überall auf dem Anwesen war ihre ganz persönliche Note zu sehen, wenn auch im Moment von einer filigranen Decke aus kristallenem Schnee überzogen.
Severus´ Schritte waren gedämpft, als er durch den Schnee ging und auf das vereiste Tor zusteuerte. Das Passwort, welches er murmelte, hatte sich nicht geändert. Merlin sei Dank!
Der glitzernde Kiesweg war ausnahmslos vom Schnee beseitigt worden. Sicher eine Anordnung Narzissas, die penetrant auf Ordnung achtete.
Wie würde ihr Empfang sein? Er bezeichnete Narzissa als eine gute Freundin, und dass nicht erst seitdem er zum Todesser wurde. Damals, als er sich den Todessern anschloss, hatte sie ihn verbal dafür geohrfeigt, sich diesem Verein angeschlossen zu haben. Noch lange nach dieser Auseinandersetzung hatte er über ihr Verhalten nachgedacht und war nur wenige Wochen später zu dem Entschluss gekommen, dass sie Recht gehabt hatte. Ihre Freundschaft hatte sich damals langsam entwickelt, doch nie war daraus mehr geworden.
Wahrscheinlicher war jedoch, dass er nie eine Frau an seiner Seite unter den gegebenen Umständen hatte haben wollen und er nie mehr in ihr sah, als eine sehr gute Freundin. Schließlich hatte sie am Ende Lucius geheiratet und das war auch gut so.

Auf sein Klopfen öffnete sich keine fünf Sekunden später die weiße, mit bunten Glasintarsien bestückte, Tür und ein Elf mit fleckiger Schürze trat daneben zum Vorschein.
„Sie wünschen, Sir?“, fragte der stark schrumpelige Elf krächzend aber freundlich und beäugte Severus dennoch mit einer gewissen Arroganz.
„Ich wünsche mit der Dame des Hauses zu sprechen. Mein Name ist Snape.“
Mit einer angedeuteten Verbeugung verschwand der Elf hinter der geschlossenen Tür und es dauerte nur wenige Minuten, als er Severus mit einer knappen Geste hinein bat und ins Kaminzimmer führte.
„Die Herrin…“, setzte der Elf an, wurde jedoch von einer eisigen Frauenstimme unterbrochen.
„Das genügt, Dormat. Bitte bringe uns Kaffee.“
Unter einer weiteren tiefen Verbeugung, sprach der Elf „Natürlich, Herrin“ und verschwand mit einem Plopp aus dem Zimmer.
Zurück blieb die Ungewissheit, was ihn erwartete und ebenso die Unsicherheit, die Narzissa fast ins Gesicht geschrieben stand, die alles Mögliche bedeuten konnte.

„Severus“
Mit wenigen Schritten war sie jedoch bei ihm und aller Gefahr zum Trotz nahm sie ihn in den Arm. Eine Portion Mitgefühl und Sorge trat in ihr Gesicht.
„Hast du eine gewisse Vorstellung dessen, wie sehr du in Gefahr schwebst?!“, flüsterte sie leise an seiner Halsbeuge, wobei er ihr beruhigend über ihr weißblondes Haar streichelte.
„Narzissa, meine Liebe. Natürlich, weiß ich darum.“
Mit leicht geröteten Augen sah sie zu ihm auf und strich ihm mit einer Hand über seine Wange. Ihre hellblauen Augen schimmerten dabei verdächtig, doch sie verstand es bestens, sich unter Kontrolle zu halten und distanzierte sich wieder von ihm.
„Es tut gut, dich zu sehen. Geht es dir gut?“ Sie ließ sich in einen der weißen Sessel sinken und deutete ihm an, es ihr gleich zu tun, wobei sie ihn von oben bis unten betrachtete, als würde sie einen Ganz-Körper-Chec an ihm vornehmen.
Ein herrlicher Kontrast bildete Severus zu dem weißen Sessel mit seiner ganz in Schwarz gehaltenen Kleidung, doch für derlei Nebensächlichkeiten hatte er noch nie einen Gedanken verschwendet. Stattdessen nickte er auf ihre Frage.
„Sicher, es geht mir gut, danke. Narzissa…, es tut mir leid wegen Lucius. Verzeih, dass ich bei seiner Beisetzung nicht anwesend war.“
Der Elf erschien wieder im Raum. Diesmal trug er ein silbernes Tablett, mit einem ebenso silbernen Kännchen und den dazugehörigen verschnörkelten Tassen.
„Danke, Dormat. Ich werde dich in der nächsten halben Stunde nicht benötigen.“

Mit fester Stimme hatte Narzissa diese Worte zum Elfen gesagt, der ohne weitere Erklärung wusste, dass er nur unter Strafe in der kommenden halben Stunde stören durfte. Er verschwand so schnell, dass Severus nicht mal mehr dessen verschwinden mitbekam.
Schnell kehrten sie zu ihrem Gespräch zurück, wobei Narzissa müde abwinkte.
„Sei nicht albern, Severus. Ich wusste doch, dass du auf der Flucht warst und es wohl noch immer bist. Was führt dich zu mir?“ Sie goss mit geübter Hand Kaffee ein und reichte Severus eine der Tassen.
„Noch immer schwarz? Dein Kaffee, meine ich?“ Sie schmunzelte über Severus´ gerunzelter Stirn, doch als sich ein müdes Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete, ließ sie sich ihren Kaffe schmecken.
„Danke, Narzissa. Mein Kommen ist weniger freundschaftlich, wie du dir sicher denken kannst.“, begann er und nachdem sie ihm nickend andeutete, dass er fortfahren solle, atmete er noch einmal tief durch.
„Ich habe eine große Bitte an dich. Ich weiß nicht, in wie weit du über die aktuellen Ereignisse im Bilde bist“
„Bestens, Severus. Mehr als mir lieb ist“, unterbrach sie ihn seufzend und er nickte ergeben, bevor er weiter sprach.
„Noch immer bin ich auf der Flucht.“, sprach er, wobei sein Blick minutiös den Raum absuchte.
Hinter den Fenstern hatte es wieder zu schneien begonnen und das Kaminfeuer, im kühl aber pompös eingerichteten Raum, prasselte gierig.
„Ich hörte davon.“, erwiderte sie gelassen und nippte an ihrer Tasse, dabei schlug sie ruhig ein Bein über das andere und betrachtete ihn mitfühlend.

Ihm war hierbei überhaupt nicht wohl, doch er stand mit dem Rücken zur Wand. Was sollte er tun? Reglos da stehen und beobachten, wie alles langsam den Bach hinunter läuft und ihm die Zeit davon lief? Er raffte seinen Mut zusammen und blickte seine langjährige Freundin an.
„Nun, wie weit ist Draco in all dem involviert?“, fragte er gerade heraus und horchte auf jede kleine Regung ihrer sonst so kühlen Miene.
Sie wirkte nun nicht mehr kühl und gelassen und ihr Gesicht verriet, wie es tief in ihr aussah. Tiefe Sorgenfalten zierten ihr sonst so feines Gesicht und betrübt blickte sie zu Boden. Schon immer war Draco bei ihr ein wunder Punkt gewesen.
„Ich fürchte, er steht an vorderster Front. Weißt du, seit dem ich ihn gebeten habe, dass er denen den Rücken kehrt, redet er nur kaum über die ‚Neue Vereinigung’.“
Deutlich konnte Severus sehen, wie nah ihr das alles ging und er bedauerte es, ihr mit weiteren Fragen Schmerzen zu bereiten.
„Nennen sie sich so? Die ‚Neue Vereinigung’?“
Narzissa wirkte für einen Moment abgelenkt aus ihrer tiefen Verzweiflung und horchte auf. Sie atmete tief durch, bevor sie weiter sprach und nickte.
„Ja und es sind erschreckend viele neue, und hauptsächlich junge Gesichter dazu gekommen.“
Ihre Hand mit der Tasse zitterte, aber Severus versuchte darauf keine Rücksicht zu nehmen, so Leid es ihm auch tat.
„Ich weiß, ich bin einigen von ihnen schon begegnet. Manche stellen sich nicht einmal ungeschickt an, dass muss ich ihnen lassen.“
Fragend sah Narzissa auf und nachdem sie Severus´ Grinsen sah, war sie augenscheinlich beruhigt.
„Jedoch nicht gut genug, für einen passionierten Zaubertränkemeister, nicht wahr?“
Sie lächelte leicht und als hätte sie schon fast ihre Sorgen vergessen, setzte sie noch hinterher: „Sie sollten sich in Acht nehmen, wenn sie dir begegnen. Ich habe noch nie jemanden so schnell seinen Zauberstab ziehen sehen, und dass mit einer Effizienz, dass sogar der alte Lord davon beeindruckt war.“, sprach sie beinahe träumerisch, doch dass dies nicht ihrem alten Meister galt, als eher Severus selbst, wusste er nur zu gut.

Voldemort war derjenige gewesen, der ihre Vermählung mit Lucius arrangiert hatte. Nach wenigen Wochen des Kennen Lernens, hatte sie Lucius schließlich sogar lieben gelernt, was sie zu Anfang nicht für möglich gehalten hatte. Nichts desto Trotz war der Lord für sie immer ein übles Geschwür gewesen, welches ausgemerzt gehörte. Nie war sie eine treue Anhängerin gewesen, die sich ihm an den Hals warf, wie es ihre Schwester Bellatrix getan hatte. Schon allein bei dieser Vorstellung überkam sie ein gehöriger Ekel. Doch dieses Kapitel war nun vorbei und ein Neues, ebenso trauriges Kapitel, wurde bereits geschrieben.
„Danke, meine Liebe. Das Kompliment kann ich nur zurückgeben.“
Für einen Moment schwiegen sie sich wissend an, doch es war schließlich Severus, der die Stille erneut mit seinen Fragen durchbrach.

„Du erinnerst dich noch an unsere letzte Begegnung?“, fragte er im leisen Ton, dass seine Stimme fast einem Knurren glich, doch es verfehlte seine Wirkung nicht. Narzissa zuckte fast augenmerklich zusammen.
„Wie könnte ich dass jemals vergessen, Severus. Du hast mir einen magischen Eid geschworen und Draco das Leben gerettet. Ich werde dir auf ewig dafür dankbar sein.“
Severus nickte wissend und dennoch war ihm nicht wohl bei der Sache, um die er sie nun bitten würde.
„Geht deine Dankbarkeit soweit, dass du dich aktiv als Spionin für den Orden betätigen würdest?“
Schnell und mit fester Stimme hatte er diese wenigen Worte ausgesprochen, denn er hatte befürchtet, dass er nicht dazu im Stande wäre, sie um diesen Gefallen zu bitten.
Und da er sich selber gut genug einzuschätzen wusste, so hatte er damit nicht falsch gelegen.
Überrascht sah Narzissa ihn an und ihr Brustkorb hob und senkte sich schnell. Natürlich, sie war aufgeregt und ihr nervöses Schlucken bestätigte nur seine Vermutungen. Sie war über seine Bitte mehr als überrascht.
„Nicht für den Orden, aber für dich würde ich es tun.“, gab sie dennoch stockend zurück und Severus war sich sicher, dass diese Quelle lohnendes beizutragen haben würde. Er wusste um Narzissas Hartnäckigkeit und ihrer hinterlistigen Art, und war sich sicher, sie würde ein gut funktionierendes Bindeglied zwischen der ‚Neuen Vereinigung’ und dem Orden sein.

oooOOooo


Wenig später traf er beruhigt im Grimmauldplace ein. Wohl im Wissen, dass nun die Dinge vorangetrieben wurden und er endlich etwas dazu beigetragen hatte. Er hatte vor weniger als eine Stunde das Haus verlassen, und doch hatte es genügt, um Hermine in Angst und Schrecken zu versetzen. Ihr Auftreten, als er in die Kellerküche eintrat, sprach Bände. Gehetzt sprang sie auf und überbrückte innerhalb einer Sekunde etliche Meter, um mit verschränkten Armen vor ihm stehen zu bleiben. Eine Mischung aus Wut und Verzweiflung im Gesicht.
Ein wenig amüsierte ihn dieser Auftritt, doch er versuchte sie zu beruhigen, in dem er ihr einen Kuss auf die Stirn hauchte. Harry sah angewidert zur Seite und verschwand mit seiner Nase hinter einem Buch, welches er von Ginny zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte.
„Darf ich erfahren, wo du warst?!“, fragte Hermine hinter zusammen gepressten Lippen, um nicht alle Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, doch diese Mühe konnte sie sich eigentlich sparen, denn alle Augenpaare waren auf sie gerichtet und warteten auf seine Antwort.
Entnervt verließ Hermine die Küche und Severus verstand den Wink mit dem Zaunpfahl erstaunlich schnell und folgte ihr.
„Wo warst du? Bei Merlin, ich bin fast umgekommen vor Sorge! Hast du eigentlich eine Ahnung, was ich mir für Gedanken…“, wetterte Hermine los, doch als Severus so nahe vor ihr stand und ihr mit erstaunlicher Zärtlichkeit einen Finger auf ihren Mund legte, verstummte sie augenblicklich und sah ihn mit großen Augen erwartungsvoll an.
Sie hatte keinen blassen Schimmer, was dass hier zu bedeuten hatte, doch sie barst fast vor Wut und Sorge um ihn.
„Hermine, wenn du für einen Moment deinen süßen Mund hältst, erkläre ich es dir.“
Ergeben nickte Hermine und Severus löste langsam seinen Finger von ihrem Mund.
Für eine Sekunde sah es so aus, als wolle Severus die Stufen emporsteigen, doch er setzte sich stattdessen auf die morschen Dielen und sah Hermine abwägend an.
„Nun, ich warte. Was war es wert, dass ich dich vor Sorge fast suchen gegangen wäre?“
So wie Hermine da stand, machte sie durchaus den Eindruck, dass sie sich sogleich mit einer Horde wütender Zentauren anlegen könnte, und er musste schwer bei dem Gedanken schlucken, um sich nicht zu verraten und ein Grinsen aufzulegen. Ihre Aussage, dass sie ihn fast suchen gegangen wäre, holte ihn unweigerlich auf den Boden der Tatsachen zurück.
„Unaufschiebbare Erledigungen erforderten meine Aufmerksamkeit, Hermine.“, sprach er ruhig und rieb sich mit den Händen durchs Gesicht.
Hermine war alles andere als ruhig und brauste regelrecht vor ihm auf.
„Erledigungen? Dass ist jetzt nicht dein Ernst! Nur Harrys Hartnäckigkeit hast du es zu verdanken, dass ich mich nicht in Gefahr begeben habe, um dich zu suchen und du sprichst in Rätseln von unaufschiebbaren Erledigungen?!“
Diese Ansprache ließ ihn allerdings aufhorchen und im Stillen dankte er Potter für diesen Dienst. Er war sich sicher, dass er es wohl weniger für seinen ehemaligen, verhassten Lehrer getan hatte, als für Hermine selbst, aber immerhin hatte er es bewirkt, dass sie an Ort und Stelle geblieben war. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn ‚Die Vereinigung’ sie bei ihrer Exkursion entdeckt hätte.

„Sprich bitte leiser, Hermine. Ich denke nicht, dass alle Welt an unserer Auseinandersetzung interessiert ist.“
„Und mit „alle Welt“ meinst du wohl die Menschen im Nebenraum, die mir unsagbar viel bedeuten?!“, spie sie ihm wütend entgegen.
Auf diese verbale Attacke war er nicht gefasst gewesen und so war es auch nicht minder erstaunlich, dass die Glückshormone vom Morgen gerade wie schillernde Seifenblasen vor seinen Augen zerplatzten.
„Bitte, Hermine. Ich möchte nicht mit dir streiten.“
„Oh wirklich? Ich war auf Pince-Manor, dort warst du nicht. Sag mir jetzt nicht, dass du dich in irgendeine Gefahr begeben hast, weil du eine Besorgung machen musstest.“
„Nein, das war es nicht. Ein Besuch erforderte meine Aufmerksamkeit.“, sprach er ruhig, wobei er spürte, wie unbeschreibliche Kopfschmerzen auf ihn zurasten.
Nun war Hermine völlig überrascht und riss ihre Augen auf. Ihre Zähne malträtierten wieder einmal ihre Unterlippe und sie schüttelte immer wieder fassungslos ihren Kopf.
„Wen musstest du besuchen, Severus, wen? Was war so wichtig, dass du dein Leben aufs Spiel gesetzt hast?“
Ihre Sorge überwiegte nun ihre Wut auf ihn, obwohl sie noch immer spürbar war.
In der Küche entbrannte nun ebenfalls eine Diskussion, aber Severus hörte dort nur mit halbem Ohr hin. Diese Auseinandersetzung mit Hermine stellte seine Selbstbeherrschung auf eine harte Probe und er war darauf nicht vorbereitet.
„Narzissa Malfoy.“, erwiderte er gelassen und sah zu ihr auf.
Hermine wirkte geschockt, aber nicht uninteressiert. Etwas in ihr wollte unbedingt wissen, weshalb er ausgerechnet diese Frau aufgesucht hatte, während die andere Hälfte von ihr dieses superblonde Gift in der Luft zerreißen wollte. Der wissbegierige Part überwiegte. Zumindest für den Moment
„Warum warst du dort?“
Lächelnd erhob sich Severus und deutete ihr an, sie möge ihm folgen. Augen rollend folgte sie ihm die Stufen empor, während sie sich ununterbrochen fragte, was das zu bedeuten hatte. Wahnwitzige Ideen spukten durch ihren Kopf, eine wahnwitziger, als die andere. Es half nichts, sie würde warten müssen, bis er ihr zufriedenstellende Antworten gab. Dafür, dass er sie auf die Folter spannte, hätte sie ihm am liebsten…, ja, was hätte sie ihm am liebsten? Ihn dafür umarmt, dass er gesund und wohlbehalten zurück gekehrt war? Oder ihm doch lieber die Augen ausgekratzt, weil er dieses Frauenzimmer aufgesucht hatte, während sie fast wahnsinnig vor Sorge gewesen war? Sie wusste es nicht, aber es brannte verräterisch in ihrer Herzgegend.

In ihrem gemeinsamen Zimmer angekommen, sprach Severus einige Formeln, um sich gegen weitere Ohrenpaare zu schützen und widmete sich seiner Verlobten. Himmel, sprach er zu sich selbst. Wie das klingt! Hatte er dieses Wort überhaupt schon einmal bewusst benutzt?
„Nun? Verrätst du mir, was du mit den Malfoys zu schaffen hast?!“, sprach Hermine gereizt und wartete gespannt auf eine Erklärung.
Severus ließ sich verhältnismäßig viel Zeit, oder zumindest kam es Hermine so vor. Allein diese Tatsache machte sie noch wütender.
„Ich habe gar nichts mit den Malfoys zu schaffen, bis auf die Tatsache, dass Narzissa eine alte Freundin ist.“, erwiderte Severus erbost und schenkte Hermine einen stechenden Blick. Sie ließ sich davon jedoch wenig beeindrucken und fuhr mit ihrer stoischen Gemütslage fort.
„Eine Freundin?!“ Ihre Stimme war leicht schrill, doch Severus sprach unbeeindruckt weiter.
„Eine Freundin, nicht mehr und nicht weniger. Ich habe sie um einen Gefallen gebeten und ich bin mir mehr als sicher, dass sie uns helfen wird.“
Nun war Hermine völlig überrascht und schluckte, bevor sie sich auf den Rand des Bettes setzte. Sie zermarterte unentwegt ihr Hirn, allerdings ohne einen helfenden Gedanken zu fassen, was Severus mit dieser Aktion bezweckt haben mochte. Er ließ ihr den Moment, und kostete es sogar ein wenig aus, sie sprachlos zu erleben.
„Wie sollte sie uns helfen können? Ausgerechnet Narzissa Malfoy?!“ Starke Zweifel standen ihr fast auf dem Gesicht geschrieben und sie blickte Severus skeptisch an, wobei sie ihm mit einem missbilligenden Blick zu verstehen gab, was sie von den Malfoys im Allgemeinen hielt.
Er schritt langsam auf sie zu und setzte sich neben sie.
„Du weißt um den magischen Eid, den ich ihr damals geschworen habe. Ich wusste, dass ich auf ihre Hilfe hoffen konnte. Sie wird als Spionin tätig sein und uns mit nützliche Informationen versorgen.“

Nachdem Severus sie über die nötigsten Einzelheiten in Kenntnis gesetzt hatte, verfiel Hermine in eisiges Schweigen. Sie konnte nicht verhehlen, dass sie dieser Frau weder traute, noch, dass sie eine Eifersucht ergriff, wenn sie nur an sie dachte. Doch unter den gegebenen Umständen musste sie logisch voran gehen.
„Bist du dir sicher, dass sie dir gegenüber loyal ist? Ich meine, wird sie dich nicht verraten?“
Für einen Augenblick, so glaubte Hermine, so etwas wie Zuversicht in seinem Gesicht gesehen zu haben, doch keine Sekunde später hatte er wieder seine übliche Maske aufgesetzt und wirkte wie eh und je. Kühl, distanziert und unbeeindruckt von ihrer Skepsis.
„Dessen bin ich mir sicher. Ich soll dich übrigens herzlich von ihr grüßen.“
Wenn Hermine bis jetzt glaubte, in irgendwelchen irren Träumen gefangen zu sein, so war sie sich gerade fast sicher, sich verhört zu haben und jeden Moment aus diesem irren Traum aufzuwachen. Doch nichts dergleichen geschah, denn sie befanden sich noch immer in der jetzigen Realität, aus der es scheinbar kein Entrinnen gab.
„Sie hat was?! Wie kommt sie dazu? Ich meine…, sie kennt mich nicht und ich habe ihren Mann auf dem Gewissen!“
Aufgeregt sprang Hermine auf und ging nervös im Zimmer auf und ab. Aufgewühlt versuchte sie ihren Blick auf etwas zu fokussieren, damit sie sich wieder unter Kontrolle brachte. Vergebens.

„Sie kennt dich, Hermine. Du gehörst dem Goldenen Trio an. Ich fürchte, die Kleinigkeit, dass du Lucius auf dem Gewissen hast, habe ich wohl verschwiegen. Doch ich bin mir fast sicher, sie weiß es bereits. Schließlich wusste es Draco.“
Diese Aussage brachte auch keine nennenswerte Besserung ihrer momentanen Gemütsverfassung und so malträtierten ihre Finger ihre Stirn, um den drohenden Druck von sich zu halten, während sie versuchte, einem Gummibaum, der in der Ecke stand, ihre Aufmerksamkeit zu schenken um sich ein wenig abzulenken. Dieser blöde Baum verstand natürlich ihre prekäre nicht Lage und unterstützte somit ihre schlimmsten Befürchtungen in keinster Weise.
„Sie weiß es bestimmt.“, flüsterte sie leise vor sich hin und hegte ein wenig Hoffnung, aus diesem Schlammassel doch noch mit einigermaßen heiler Haut davon zu kommen.
Eine warme Hand legte sich beruhigend auf ihre linke Schulter und dirigierte sie bestimmend sich umzudrehen. Severus dunkle Augen bohrten sich tief in ihre und seine raue Stimme vermochten ihr wenigstens etwas Zuversicht zu geben.
„Sie wird es verstehen, da bin ich mir sicher. Aber vorerst haben wir uns einen kleinen Vorteil verschafft.“
Er nahm ihre Hand in seine und legte eine kleine, flache Schachtel hinein. Sie war mit grünem Samt ummantelt und trug oben auf ein filigranes, silbernes „S“.
„Frohe Weihnachten, Hermine.“
Sanft strich Hermine über die Schachtel und vergaß sogar für wenige Augenblicke ihre Sorgen und Bedenken. Sie spürte seine Lippen an ihrer Stirn und den schmerzlichen Verlust, als sich diese wieder von ihr lösten. Ganz langsam öffnete sie die Schachtel und was darin zum Vorschein kam, ließ ihr den Atem stocken.
„Das…, das…“, stammelte sie und kurz darauf fand sich Severus in einer überschwänglichen Umarmung wieder, die ihm fast den Atem raubte.
„Das ist viel zu kostbar, das kann ich unmöglich annehmen, Severus.“, flüsterte sie an seiner Brust und dennoch hatte Severus davon jedes einzelne Wort verstanden.
„Du kannst und du wirst. Darf ich es dir anlegen?“
Zwei Minuten später standen sie gemeinsam vor einem Spiegel und Hermine fühlte fast ehrfürchtig mit spitzen Fingern über ihr Geschenk. Das Spiegelbild zeigte Severus, wie er sie von hinten im Arm hielt und seine Verlobte wohlwollend betrachtete und Hermine, die sich an dem silbernen Medaillon mit dem kleinen eingearbeiteten Smaragd gar nicht satt sehen konnte.
„Es ist so wunderschön.“, stammelte Hermine und hielt das Medaillon in der Hand, um es noch besser bestaunen zu können.
Langsam dreht Severus sie zu sich um und hob ihr Kinn in die Höhe, damit sie ihn ansehen konnte.
„Du bist wunderschön, Hermine.“
Quälend langsam beugte er sich zu ihr hinunter und legte seine vollen Lippen auf die ihren. Sie erwiderte den gefühlvollen Kuss, allerdings hielt sie noch immer das Schmuckstück in ihrer Hand, als hätte sie angst, dass es sich später doch noch als ein Traumgespinst erweisen könnte.


TBC


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