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Fanfiction

Süße Dunkelheit - Kapitel 46

von Jane-Do

Hallöle…
Bin grad eben erst rein und dachte, ihr wollt dennoch das neue Kapitel lesen. ^^

Ich möchte mich noch bei meinen Stammlesern für ihre Reviews bei meinen Nikolaus-OS bedanken. *knuddel* Zwei weitere OS habe ich noch für euch, die auch bald gepostet werden.


@Ellen: Oh ja, ich verstehe. ^^ Ich werde meiner Grippe deine besten Wünsche ausrichten. ^^ Dank dir für dein Kompliment. *hugh*

@The Still Murderer: Mach dir keinen Kopf, ich wusste doch, dass du mit deinen Zähnen anderweitig orientiert warst. *tröst* Severus und Hermines Beziehung intensiviert sich wirklich mehr und mehr, aber dennoch machen die Geschehnisse es nicht leicht, zumal Severus noch immer Severus ist. ^^

@dracxi: Hi Süße. *hugh* Meine Grippe hält sich noch eisern an mir fest, aber meine Abwehrkräfte kämpfen unentwegt. Die emotionale Achterbahn zwischen Severus und Hermine wird wohl auch noch eine ganze Weile so anhalten, aber da möchte ich noch nicht zu viel verraten. Die Länge der Kapitel hat sich jetzt bei mir so eingependelt, aber dass kann mal mehr, mal weniger variieren.

@eule20: Danke der Nachfrage. Besser geht es nun so langsam, aber noch immer ist der Schnupfen und Husten mein ständiger Begleiter. Kannst ja mal Sigi fragen, wie ich mich bei unserem letzten Telefonat angehört habe. ^^ Harrys akzeptiert Hermines Entscheidung, dass wohl, aber da endet sein Verständnis auch schon, zumal es da um Snape geht. Über seinen Schatten zu springen, fällt ihm hier nicht gerade einfach. So so, die Versöhnung hat es dir also angetan? ^^ Ich kann dir sagen, ich les sowas auch gerne. *verlegenpfeift*


Nun aber viel Spaß mit dem neuen Kapitel.

LG, Jane

******************************************************************

Als am Abend eine kleine Menschengruppe in der Kellerküche des Grimmauldplaces zusammen traf, herrschte ausgelassenes Treiben und Fred und George gaben einige ihrer kleinen Erfindungen zum Besten, was für die allgemeine Ermunterung verantwortlich war. Hermine fragte sich, wie die Beiden den Verlust ihrer Mutter verkrafteten und ihr Herz wurde schwer, wenn sie nur schon daran dachte. Wie mussten sie sich da fühlen? Hinzu kam noch der Verlust ihres Bruders, Ron, den sie zu Lebzeiten nur zu gerne mit ihren Späßen aufgezogen hatten. Doch im Moment war davon nicht zu viel zu spüren und Hermine, wie auch Harry war über die kleine Aufheiterung mehr als dankbar.

Offenbar alle, außer Severus. Sein Stimmungsbarometer schien irgendwo unauffindbar abhanden gekommen und auch, als Hermine ihn fragend ansah, blickte er nicht weniger mürrisch in die stimmungsvolle Runde. So wie Hermine vermutete, fühlte er sich fehl am Platz, da er mit niemanden der Anwesenden weiter Kontakt hatte, als vielleicht Strafarbeiten zu verteilen, in Fred und Georges Fall mit absoluter Sicherheit, Harry war noch immer nicht seine bevorzugte Wahl, wenn es darum ging, um ein vertrauliches Gespräch unter Freunden zu bitten und Remus war auch nicht unbedingt derjenige, der auf Severus Freunde-Liste weit oben an erster Stelle stand. Tonks hielt er nach wie vor für eine nervende Angelegenheit und McGonnagal schien noch immer nicht aus dem Kollegenstatus entlassen, zumal sie sich noch immer gegenseitig verbissen mit Nettigkeiten überhäuften.

Aber wer stand denn überhaupt auf seiner imaginären Freundeliste? Hatte er überhaupt Freunde, oder etwas, was dem im Entferntesten nahe kam? Eigentlich, so stellte Hermine gerade erdrückenderweise fest, wusste sie erschreckend wenig über ihren Auserwählten. Bald würde es ernst werden, oder zumindest zum Schein, da sie sich nun offiziell ein eheliches Versprechen geben sollten. Wenn auch unter Vorbehalt und als Vorwand, um der übrigen Todesser habhaft zu werden, die, so hofften sie, in dieser trauten Runde über sie hereinbrechen würden. Vor einer knappen Stunde hatte Hermine ihren Eltern per Eule von ihrem Vorhaben unterrichtet und sie informiert, dass sie am folgenden Tag gegen Nachmittag mit ihrem „Auserwählten“ erscheinen würde, um ihn vorzustellen. Selbst vor ihren Eltern sollte nicht erwähnt werden, dass die Verlobung inoffiziell ein geplanter Auftakt gegen die Todesser war.

Hermine war bereits fürchterlich hibbelig, was ihre Eltern zu ihm sagen würden. Und in diesem Moment wurde ihr schlagartig bewusst, was genau Severus zu dieser eigens verdonnerten Stille verleitete. Er trug eine düstere Miene zur Schau und war beim besten Willen nicht geneigt, sich an dieser lustigen Runde zu beteiligen. Sehr wahrscheinlich wäre dass wohl auch sonst der Fall gewesen, aber unter den gegebenen Umständen war es ihm nicht zu verdenken, dass er sich so seine Gedanken machte und sie sah es ihm nach, dass er in Gedanken versunken neben ihr saß. Schätzungsweise war es keinem Mann angenehm, seinen Schwiegereltern vorgestellt zu werden, doch jenen vorgestellt zu werden, die wahrscheinlich zum Einen genauso alt waren, wie er selbst, war nun nicht gerade der Auftakt zu einer freundschaftlichen Beziehung von Schwiegersohn zu Schwiegereltern. Und zum Anderen, war er auch rein äußerlich ganz gewiss nicht dass, was sie für ihre Tochter vorgesehen hatten. Ganz abgesehen von seinem äußerst fragwürdigen Ruf.

Alles in Allem war Severus Snape im Augenblick nicht gerade zu beneiden, weshalb er sich auch kurz darauf empfahl und die fröhliche Runde verlassen wollte. Doch die Weasleyzwillinge, immer schon darauf bedacht, das Unmögliche möglich zu machen und bei jeder sich bietenden Gelegenheit eine imaginär gezogene Anstaltslinie zu überschreiten, waren gerade in Fahrt und warfen ihrem ehemaligen Lehrer freundlich gemeinte Worte hinterher.
„Professorchen…, etwa schon müde?“, schmunzelnd sah Fred den schwarzhaarigen an und ein irres Blitzen in seinen Augen war Grund genug, um Severus vorsichtig werden zu lassen.
„Lass ihn, Fred.“, wandte Lupin ein und erntete ein süffisantes Grinsen seitens Severus.
„Ich bin nicht Fred, Remus.“, erwiderte George grinsend.
Remus sah den Zwilling ein wenig skeptisch an, doch Fred und George waren nun einmal nicht zu unterscheiden, selbst deren Mutter, Molly, hatte da so ihre Schwierigkeiten gehabt.

„Danke, ich kann sehr wohl für mich selbst sprechen, Remus. Gute Nacht allerseits.“, warf Severus spöttisch ein und wandte sich erneut zum Gehen, doch Fred, George, oder wer auch immer, ließ erneut einige Worte fallen, die den Tränkemeister noch im Gehen zurück hielten.
„Wie sieht es aus, Professor, nehmen Sie denn Ihre Angetraute nicht mit?“ Allgemeines Schmunzeln machte die Runde, aber da die Verlobung eigentlich nur eine abgesprochene Sache war und von Severus und Hermines Beziehung niemand außer Minerva und Harry wusste, hielten sie das scheinbar für einen besonders gelungenen Witz. Doch Hermine und Severus lachten nicht. Selbst Harry und Minerva stand die Sprachlosigkeit im Gesicht geschrieben, und sie schluckten schwer, gespannt darauf, was Severus darauf erwidern würde. Ginny lachte hell und Tonks fiel mit ihrem Stuhl fast vor Lachen hinten über.

Einen Moment glaubten alle, Severus würde wie eine riesige Fledermaus über alle drübergleiten, so wallte sein Umhang auf, als er sich zu ihnen umdrehte und so seine imaginären, schwarzen Flügel ausbreitete, doch weit gefehlt. Er kam zwei Schritte auf den Weasleyspross zu und verschränkte nur bedrohlich seine Arme ineinander.
„Zum Mitschreiben, Mr Weasley, ich bin weder Professor, noch Ihnen in irgendeiner Weise Rechenschaft schuldig.“ Dann wandte er sich an Hermine und hielt ihr seine Hand hin. „Kommst du, Schatz?“

Diesen letzten Satz hätte er sich getrost schenken können, dachte sich Hermine. Solch einen Auftritt mochte sie überhaupt nicht, doch scheinbar hatte diese kleine Einlage ihre Wirkung nicht verfehlt, denn Tonks fiel nun wirklich mit samt ihrem Stuhl um, Ginny verschluckte sich an einem nicht vorhandenen Gegenstand und hustete, sodass Harry ihr helfend auf den Rücken klopfte, während der andere Weasley vor Lachen auf den Tisch einschlug. Minerva missbilligte Severus Aktion, wobei ihre zusammengekniffenen Lippen verdächtig bebten. Mit schmollendem Gesicht nahm Hermine seine gereichte Hand und beide entschwebten der fürchterlich lustigen Gesellschaft, denen nun in den kommenden dreißig Minuten der Gesprächsstoff nicht ausgehen dürfte, wenn sie Remus´ geschockten Gesichtsausdruck richtig einschätzte.

An dem obersten Treppenabsatz zu Hermines Zimmer angekommen, hielt sie verstimmt inne und blickte Severus bedrohlich aus zusammengekniffenen Augen an.
„Sag mir doch bitte, was dieser Auftritt zu bedeuten hatte?“ Ihre Stimmung war alles andere als beruhigend und Severus Alarmglocken standen auf Bereitschaft, doch er sah partout nicht ein, warum nicht auch er mal etwas zum Besten geben sollte und die Lacher immer nur auf der anderen Seite zu finden sein sollten.
„Auftritt?! Ist es mir nicht gestattet, ebenso lustig zu sein, wie der restliche Haufen von Hohlköpfen, die dort unten in der Küche zusammen sitzen und kostbare Zeit mit sinnlosem Geschwafel verschwenden? Oder ist es dir einfach nur unangenehm, mit mir in direkter Verbindung gebracht zu werden?“ Seine rechte Augenbraue hob sich stetig und er beobachtete sie ganz genau.

Da war er, er tauchte nach nicht mal drei Stunden auf, einer der Gründe, warum er versucht hatte, ohne sie auszukommen, was ihm, Dank seines schwächlichen Zustandes nicht gelungen war. Dieser Grund nannte sich schlicht Beherrschung, welche er an manch einem Tag verloren hatte, als er über ein Für oder Dagegen gegrübelt hatte, dieser Beziehung eine Chance zu geben. Einen tiefen Eindruck hatte er dafür bei seinen Hauselfen hinterlassen, wenn er in manch einer Stunde seine Zweifel hinuntergespült und zu tief ins Glas geschaut hatte. Nun stand sie vor ihm, blickte ihn aus großen Augen an, in denen er am liebsten schon wieder versinken würde, doch sein Verstand hielt ihn zurück. Nicht aber sein Begehren.
„Mir ist es nicht unangenehm, aber ich mochte die Art und Weise nicht, mit der du allen die Wahrheit ins Gesicht geschleudert hast. Glaubst du vielleicht, ich würde dich meinen Eltern vorstellen, wenn ich Bedenken hätte?“ Sie rümpfte verstimmt ihre Nase und rollte mit ihren whiskyfarbenen Augen.
Severus wirkte abweisend und verletzt.

„Ich weiß es nicht, sag du es mir.“, sprach er distinguiert.
Nun riss Hermine fast der Geduldsfaden, doch sie ging einen Schritt auf ihn zu, um ihm eine Hand beruhigend auf seine verschränkten Arme zu legen, während der Ghul über ihrem Zimmer ein wahres Fest zu veranstalten schien. Er wimmerte und klagte, dass es einem in den Gliedern schmerzte. Sie ignorierte den Störenfried und sah statt dessen Severus liebevoll an.
„Ich liebe dich, dass habe ich dir vor nicht mehr als drei Stunden das letzte Mal gesagt. Glaubst du, daran hat sich in den vergangenen Stunden etwas geändert?“
Noch bevor Severus darauf etwas erwidern konnte, hörten sie Schritte auf den Stufen zu ihnen hinauf kommen und Tonks steckte ihren Kopf hinter der Ecke hervor.
„Ich glaub es nicht. Mensch Leute, sucht euch doch ein Zimmer.“, sprach sie belustigt und machte auf dem Absatz wieder kehrt.
Hermine schmunzelte und auch auf Severus´ Gesicht legte sich ein Hauch von Grinsen, doch der Ernst in seinem Gesicht machte noch immer einen Großteil seiner Verfassung aus.

„Du gewöhnst dich besser daran, dass es für andere gewöhnungsbedürftig ist, dass wir zusammen sind, andernfalls wird es in der nächsten Zeit die Zauberer wohl wie bei einer Epidemie dahinraffen, wie bei Drachenpocken.“ Hell klang ihre Stimme. Es war kein Vorwurf darin, oder Spott, so wie er es schon dutzend Mal erlebt hatte, wenn er in einer Frau mehr als nur eine Mätresse gesehen hatte.
Nun schmunzelte auch er und rückte ihr immer näher, bis er sie schließlich nah an sich heran zog und ihr einen Kuss auf ihre Lippen hauchte.
„Drachenpocken?“, fragte er amüsiert nach. „Keine allzu schlechte Idee.“

oooOOooo

Der morgige Tag machte ihm mehr zu schaffen, als er bereit war, sich einzugestehen. Er konnte nicht verstehen, wie Hermine es schaffte, so unbefangen und glücklich am Frühstückstisch zu sitzen, und mit Minerva über die Verlobung zu diskutieren und zu planen, während ihn seine Vorstellungen über das heutige Treffen beinahe den letzten Funken Beherrschung raubten. Natürlich, sie wollte schon ein wenig mit planen, wenn es um ihre Verlobung ging, wenn es auch nur ein Vorwand war, um der verbliebenen Todessern habhaft zu werden. Inzwischen hatte Mundungus mit angrenzender Sicherheit seine Informationen weitergereicht und dafür verachtete Severus ihn mehr, als alles andere. Nicht, dass er das Verlangen hätte, dass diese Verlobung bis zum bitteren Ende…, nein, bitter war das ganze sicher nicht, also besser, durchgeführt wurde, doch wenn es für ihn irgendwann einmal in Frage kommen sollte, so wollte er Entscheidungsfreiheit in dieser Hinsicht haben.

Wäre Hermine dafür eine Kandidatin? Er beobachtete sie unauffällig und musste sich zu seiner Wahl gratulieren und vergaß darüber sogar für einen Augenblick sein ungutes Gefühl, ihren Eltern zu begegnen. Sie war definitiv eine Kandidatin, was er noch nie so wirklich bedacht hatte. Vielleicht einmal in einer flüchtigen Sekunde, bis er den Gedanken als lästig und ziemlich unwahrscheinlich von sich geschüttelt hatte. Eigentlich hatte er sich noch nie über diesen Aspekt Gedanken gemacht und wenn er ganz ehrlich war, gab es dazu auch noch nie wirklichen Anlass. Nun quasi vor vollendeten Tatsachen gestellt zu werden, entsprach nicht gerade seinen Vorstellungen von einer solchen Bindung.

Diese ganze Idee…, Minerva, diese alte Schachtel… Es hätte durchaus Albus´ Idee sein können, wenn er nicht hundertprozentig wüsste, dass er ihn vor Monaten eigens, im Auftrag von Albus selbst, hatte töten müssen. Gerade, als sie über die Wahl von Hermines Kleid sprachen, wurde auch Severus hellhörig und lauschte ihrem Gespräch.
„Aber du kannst auf einer Verlobung unmöglich in dieser Aufmachung erscheinen, Hermine. Vergiss nicht, du und Severus, ihr seid an diesem Tag die Hauptpersonen.“, sprach die Alte mit gerümpfter Nase und bedachte die Jüngere neben sich mit einer gewissen Spur Skepsis.
„Ich hege langsam die Befürchtung, Minerva, dass du in dieses Ereignis mehr interpretierst, als eigentlich gedacht war.“ Hermine griff sich seelenruhig ihre Tasse Kaffee, während sie sprach und Severus hatte den nötigen Anstand, seiner ehemalige Kollegin bei diesem Vorwurf feist ins Gesicht zu grinsen, und Hermine zu diesem hervorragenden Treffer zu beglückwünschen.

„Ich sehe das ähnlich, Minerva. Diese Zeremonie wird im engen Kreis abgehalten, um so wenigen wie möglich der Gefahr auszusetzen. Wenn du eine Verlobung im eigentlichen Sinne wünscht, dann such dir gefälligst einen Mann, der bei diesem Hokuspokus mitmacht.“
„Es wird doch wohl noch erlaubt sein, Wünsche und Anregungen zu äußern?“, fragte McGonnagal spitz und sah beide fragend an.
Einen Moment lang herrschte Ruhe in der Küche und bis auf das Wasserplätschern in einer Ecke, wo Kreacher Geschirr sich selbst spülen ließ, war nichts zu hören.
„Minerva“, warf Hermine ein. „natürlich darfst du, nur solltest du bedenken, dass diese Verlobung nur einem Ziel dient und dieses Ziel sollten wir nicht außer Acht lassen.“
Die Ältere nickte verdrießlich und schlürfte ohne eine weitere Bemerkung ihren Tee.

oooOOooo

Der Nachmittag kam erschreckend schneller, als es Severus lieb gewesen war. Gemeinsam hatten sie beschlossen, den Grimmauldplace per Apparition zu verlassen. Hermines Elternhaus war vorrübergehend mit starken Schutzzaubern und Bannen ausgestattet worden, falls einige Todesser auf die Idee kommen sollten, ihnen einen erinnerungswürdigen Besuch abzustatten. Nun standen sie beide Hand in Hand im Hinterhof des Hauptquartiers und Hermine nickte ihm ermutigend zu, was er mürrisch zur Kenntnis nahm. Schmunzelnd apparierte sie sich beide in den Garten ihrer Eltern.

Als Severus zuletzt diesen Ort betreten hatte, war er verletzt und auf der Flucht gewesen. Er fragte sich, was hatte sich seit dem geändert? Na ja, verletzt war er zwar nicht, aber kam seine Nervosität nicht dem gleich, was damals seine Verletzung gewesen war?
„Kommst du, Severus?“, fragte Hermine ihn und war bereits zwei Schritte vorgegangen, als sie bemerkte, dass er ihr nicht folgte und stattdessen ehrfürchtig zum Haus hinaufsah.
„Hmpf“, grummelte er vor sich hin und folgte ihr Richtung Haus.
„Sie werden dir schon nicht den Kopf abreißen.“ Ihr Lachen klang hell und begeistert, als sie sie um den Hauseigenen Pool führte. „Sie sind ziemlich aufgeschlossen, weißt du?“
Severus war sich absolut nicht sicher, ob ihre Eltern SO aufgeschlossen waren und straffte seine Schultern, als Hermine an der Hintertür klopfte.

Sein Magen bestand aus einem einzigen Klumpen und seine Hände fühlten sich unangenehm zittrig an.
/Zum Teufel aber auch! Da hast du Jahrelang dein Leben aufs Spiel gesetzt und den fürchterlichsten aller Kreaturen deinen Kopf hingehalten und nun hast du Bedenken ihre Eltern kennen zu lernen!/
Hermine ergriff seine Hand und sah zu ihm auf.
„Sie sind nett, du wirst schon sehen.“, sprach sie und im nächsten Moment erklangen aufgeregte Stimmen, die sich der Hintertür näherten.
/Augen zu und durch, Severus./
„Hermine, Schatz.“, rief eine weibliche Stimme, gefolgt von einer männlichen, die ebenfalls voller Enthusiasmus klang. „Jane, sie ist da…, endlich!“
Zwei freudestrahlende Menschen tauchten hinter der Glastür auf und ließen Hermine und Severus ein, wobei Severus deutlich den prüfenden Blick ihrer Eltern auf sich spürte. Bei Merlin! Fühlte sich glücklich sein etwa so an? Er zweifelte stark daran.

„Mum, Dad! Oh ist das schön euch zu sehen!“
Umarmungen und Beteuerungen wurden ausgetauscht, während sich Severus das Schauspiel aus einer anderen Perspektive ansah. Der Perspektive einer seltsamen Erscheinung, eines in die Jahre gekommenen Schwiegersohnes, an dessen Händen das Blut unzähliger Menschen haftete. Seine Zweifel wurden noch größer, als sie ohnehin schon waren.
Seine Sinne vernahmen gerade noch, dass Hermine ihn namentlich vorstellte und ihm Hände gereicht wurden, die er wie gelähmt entgegen nahm, wobei er einen Blumenstrauß aus dem Nichts erscheinen ließ und ihn Hermines Mutter überreichte.
„Es freut uns, Sie kennen zu lernen..., äh, wie sagtest du noch, Hermine? Snape?“ Hermines Vater wandte sich zu seiner Tochter, doch noch bevor Hermine hätte antworten können, sprach Severus: „Nennen Sie mich Severus, Sir.“

Kurz darauf fanden sie sich im Hausinneren wieder, welches Severus nur noch vage in Erinnerung hatte, weil er bei seinem letzten Besuch andere Prioritäten gesetzt hatte, als dass er auf die Ausstattung, oder den Geschmack, der Grangers Acht gegeben hätte. Das Leben als Zahnärzte schien ertragreich zu sein, denn die Grangers lebten nicht schlecht für Muggel oder sogar Zaubererverhältnisse. Sie lebten zwar nicht feudal, aber doch durchaus gehobenen Standard, würde er einfach mal behaupten. Der Boden im gesamten Haus war mit dunklem, geschliffenem Fischgrätenparkett ausgelegt, dunkles Kirschholz rahmte das Ensemble ein, welches von geschmackvollen Möbeln ergänzt wurde.

Die Kaffeetafel war im Speisezimmer errichtet worden, aus dem es herrlich nach duftendem Kaffee roch. Er verfluchte sich für seine mangelnde Courage und nahm auf dem ihm dargebotenen Stuhl Platz. Hermine platzierte sich direkt neben ihn und legte ihm unter dem Tisch eine Hand auf sein Bein. Zur Beruhigung, wie er vermutete. Als wenn ihm dass helfen würde!
Das genaue Gegenteil war der Fall, denn sein Verlangen nach dieser jungen, ungewöhnlichen Hexe war von Neuem angestachelt und er war bemüht sich dennoch nichts anmerken zu lassen und versuchte ein Lächeln auf sein Gesicht zu zaubern, was ihm aber nicht gelingen mochte, aber stattdessen zu einer komischen Fratze mutierte. Hermines Mutter sah ihn derart seltsam an, dass er in dieser Hinsicht keinen Versuch mehr startete und stattdessen seine übliche Miene zur Schau trug.

Reserviert, kühl, mit einem Hauch von Überlegenheit.
„Was sagtest du noch gleich, Hermine, ist der Beruf von Severus?“ Warf Hermines Vater der Konversation bemüht ein und blickte von seiner Tochter zu ihrem Angebeteten, den er stirnrunzelnd musterte.
Severus sah es ihm nach.
„Hm ja, wie soll ich es erklären, ohne zu weit auszuschweifen? Er ist Lehrer für Zaubertränke, allerdings im Moment ohne Anstellung.“
/Spätestens jetzt bist du ein für allemal unten durch, Severus. Ein solcher Verehrer, der zudem noch arbeitslos ist! Eine hervorragende Wahl, Hermine!/
„Aha.“, war die knappe Antwort ihres Vaters, der ihn nun für keinen Moment mehr aus den Augen zu verlieren schien.

/Lieber Merlin, wenn sich irgendwo für mich ein Loch im Universum offenbart, bitte erlöse mich!/
Hermines Mutter war da scheinbar offener und Severus mochte sie schon jetzt. Sie war ihrer Tochter außerordentlich ähnlich und dass nicht nur rein äußerlich. Sie trug ihre Haare in einem geordneten Knoten und sehr gepflegte Kleidung. Ihre Augen waren ein wenig anders, aber ansonsten eindeutig Hermines Mutter.
„Darf ich Ihnen ein Stück Kuchen auftragen, Severus?“, fragte sie freundlich und machte sich bereits am Kuchen zu schaffen.
„Gern, danke.“
„Weißt du, Dad, er ist erst seit kurzem nicht mehr im Dienst.“ Versuchte Hermine zu ergänzen, doch offenbar blieb der dunkelhaarige Mann neben Hermine für ihn ein Objekt, welches besser erst einmal beobachtet gehörte.

„Warum haben Sie Ihren Beruf aufgegeben, Severus?“, fragte Hermines Mutter, die sich ihm als Jane vorstellte, während sie ihre Lippen an ihre Tasse setzte.
Severus´ Nackenhaare stellten sich auf. Wie sollte er ihnen erklären, warum er seinen Job an den Nagel gehangen hat, ohne ihnen Näheres von seinem Dilemma zu erzählen?
„Ungünstige Augenblicke erforderten meine ganze Aufmerksamkeit und ließen sich nicht mehr mit meinem Beruf vereinigen.“ Eine kleine verräterische Schweißperle bildete sich auf seiner Stirn und er sah noch immer kein Ende dieser apokalyptischen Zusammenkunft.
/So kann man es auch nennen./, dachte Hermine und musste sich, ob der Situation und der vergangenen, doch folgeschweren Monate, dennoch ein Grinsen verkneifen.
„Ist es wegen diesem schlimmen Mann gewesen?“ Stellte Hermines Mutter diese eine Frage, doch Severus und auch Hermine wussten, dass sie mit diesem „schlimmen Mann“ niemanden geringeres als Voldemort persönlich meinte.
„Ja, Mum. Severus hat seinen Beruf geopfert, um diesen Mann zu beseitigen.“

Nun wurde auch Hermines Vater hellhörig.
„Soll das etwa heißen, er ist nicht mehr? Ist tot?“ Unglauben machte sich auf dem Gesicht des Mannes breit, aber Severus hatte bereits solch eine Reaktion erwartet. Muggel gingen in der Regel mit solchen Neuigkeiten nicht gerade leichtfertig um, wenn jemand aus dem Weg geschafft, oder besser gesagt, wie bei den Barbaren, ausgeschaltet wird.
„Ja, Dad. Das war vor etwa fünf Monaten.“, erwiderte Hermine und sah Severus stolz von der Seite an, aber was sie sah, gefiel ihr ganz und gar nicht. Er fühlte sich unwohl und er tat ihr unendlich leid. Wie schrecklich musste er sich fühlen, fragte sie sich. „Aber ich habe euch doch von diesem Ereignis berichtet.“

„Sagen Sie, Severus, und wie finanzieren Sie seit dem Ihren Lebensunterhalt, wenn ich fragen darf?“
Hermines Vater schien wirklich darauf bedacht, Severus auf den Zahn zu fühlen und er machte seine Sache gut, befand Severus und schwitzte weiterhin.
„Natürlich dürfen Sie, Sir. Der Zufall will es, dass ich in ein wohlhabendes Haus geboren wurde, sodass es mir erlaubt ist, meinem Beruf für einige Zeit fern zu bleiben.“
Nun hellte sich die Miene des Schwiegervaters in Spe auf und Überraschung machte sich auf seinem Gesicht breit. Zumindest schien er seine Tochter in finanzieller Hinsicht abgesichert zu sehen, was für ihn offenbar nicht irrelevant war.
Severus Schweißperlen verschwanden für einen Moment und er atmete erleichtert auf.

/Immerhin einen Pluspunkt scheine ich zu besitzen./, ging es ihm durch den Kopf und erleichtert widmete er sich nun seinem gereichten Kuchen, den er köstlich fand.
Diese gelockerte Szenerie hielt sich noch für etwa eine dreiviertel Stunde, in der sich Severus zum wiederholten Male fragte, warum er sich das alles angetan hatte und verfluchte sich aufs Übelste für seine schwachen Nerven.
Nun kam die alles entscheidende Frage und wenn er ehrlich war, so hatte er schon seit Beginn ihres Besuches darauf gewartet. Sie schwebte im Raum und man hätte eigentlich sein Herz laut rebellieren hören müssen, doch es blieb für alle unsichtbar und Merlin sei Dank auch unhörbar.
„Hermine, Schatz. Sag, warum habt ihr es denn so eilig mit der Verlobung? Bist du etwa schwanger?“ Fast beiläufig stellte Jane Granger diese Frage, doch Severus hatte sich dabei an seinem Kaffee verschluckt und hustete nun leise vor sich hin.

„Nein, Mum, bin ich nicht.“ Für einen Moment sah es so aus, als wollte Hermine ihnen am liebsten die Wahrheit sagen, doch sie besann sich kurz darauf wieder. Severus fühlte mit ihr. Wie mochte es für sie sein, ihren Eltern so eine Geschichte aufzutischen, wo er, wenn er an ihrer Stelle gewesen wäre, wenn er denn jemals Kinder haben würde, seinen Schwiegersohn ins nächste Jahrhundert hexen würde.
Nun sah Hermines Vater ihn wieder mit diesem seltsamen Blick an, als wollte er ihn fragen, ob Severus es so eilig hatte, weil seine Lebensuhr doch wohl schon gehörig tickte. Severus ignorierte es und ließ lieber Hermine reden.

„Was haben wir denn zu verlieren, Mum? Warum sollten wir es nicht tun?“
„Ich weiß es nicht, Schatz.“
Dieser Nachmittag, oh wie hatte er sich davor gefürchtet und nun wusste er auch warum.
Hermine wischte sich ihren Mund mit einer Stoffservierte ab und blickte nun mit festem Blick zu ihrer Mutter herüber.
„Hättest du es damals wirklich ausschließen können, dass das mit dir und Dad funktioniert?“
Jane Granger schüttelte ihren Kopf und musterte ihre Tochter noch immer interessiert.
„Wer kann dass schon wissen.“, sprach sie prustend und blickte lächelnd zu ihrem Mann herüber.
„Siehst du, das haben wir uns ebenfalls gedacht. Wir sind jetzt seit fast vier Monaten zusammen und es hat sehr gut funktioniert. Also worauf sollen wir noch warten?“
Es ging Hermine bei diesem Disput offenbar nicht gut und er bedauerte es, dass sie ihre Eltern so an der Nase herum führen musste.

„Ihr seid schon seit vier Monaten zusammen?“, warf ihr Vater ein und beteiligte sich nun ebenfalls wieder an diesem Gespräch. „Was hat euch aufgehalten, uns davon in Kenntnis zu setzen?“
Hermine legte ihre Hand auf Severus´, die scheinbar verkrampft in einer Servierte festhing und gewaltsam aus ihr befreit werden musste, und lächelte ihn an.
„Severus wollte es schon vor zwei Monaten, aber ich hatte so entsetzlich viel zu tun.“
Er glaubte fast, er hätte sich verhört, und blickte fassungslos zu ihr herüber. Fast war er versucht zu glauben, dass sie eine Meisterin der Schauspielkunst sei und er sich in den kommenden Wochen, Monaten oder gar Jahren, besser wappnen sollte.

Am Ende dieser wilden Fahrt in Form eines eigentlich eher harmlosen Kaffeetrinkens, verabschiedeten sich die Vier voneinander und Hermine wurde noch einmal herzlich von ihren Eltern gedrückt, während Severus einen steifen Händedruck erhielt. Was konnte noch Schlimmeres passieren, fragte er sich.

TBC


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