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Fanfiction

Süße Dunkelheit - Kapitel 42

von Jane-Do

Hi zusammen…

@Black Lady 66: Schön, dass du wieder da bist. ;-) Na ja, meine Schreibweise entwickelt sich irgendwie immer, je nach Laune und Emotionen und ist irgendwie nie gleich. *seufz* Zu deinem Kommentar: Als Männermordender Vamp möchte ich sie mir auch nicht vorstellen, deshalb habe ich Hermine, das wirst du in diesem Kapitel erkennen, abweisend dem männlichen Geschlecht gegenüber, dargestellt. Das mit dem Praktikum war wir wirklich süß, aber Hermine weiß noch nichts von ihrem Glück.

@Sevina: Ich weiß ja, dass du dich mit Band sieben ein wenig schwer tust, aber ich sag dir, es lohnt sich, ihn zu lesen. ^^ Severus Reaktion nach dem Prozess ist in einer Weise wirklich nachvollziehen, denn dies macht er nicht nur zum eigenen Schutz. Hermine dagegen versucht ihn in den kommenden Wochen, schweren Herzens, zu vergessen, nach anfänglichen Schwierigkeiten, zumal sie glaubte, er würde sich schon bald von allein melden. Die Szene mit dem Schultreffen war für Hermine schon ein Schritt weit zwar aufgezwungen, aber doch von Nöten, denn sie trudelte langsam einer schweren Depression entgegen, was bei ihren Erlebnissen auch verständlich ist. Harry dagegen erweist sich wieder mal als Freund, den Hermine in dieser Zeit bitter nötig hat. Deine Vermutungen, wer dieser schwarzhaarige Mann sein mag, waren schon ganz richtig. So ganz kann und will sich Severus nicht in sein Schneckenhaus verziehen und sei es auch nur, um die Fäden für Hermines Ausbildung in die Hand zu nehmen. Das Treffen bei der Verleihung des Merlinordens ist so eine Andeutung, wie normal das Leben nach schrecklichen Tragödien weiter geht. Für den Cliff entschuldige ich mich natürlich, aber hin und wieder macht es sogar ein wenig Spaß, einen einzubauen. *evilgreen*

@The Still Murderer: Es tut mir wirklich sehr leid, dass ich ausgerechnet an dieser Stelle abgebrochen habe, aber du verstehst…, es gab lange Kapitel lang kein Cliff, dachte, wäre mal wieder Zeit dafür. ^^ Oh, ich habe schon so eine gewisse Ahnung, wie lang so eine Woche sein kann, zumal ich bei diversen FF´s sogar schon Monate auf ein neues Kapitel gewartet habe. ^^ Severus hat Hermine definitiv nicht vergessen, schließlich zieht er sich nicht nur zu seinem Schutz zurück in sein Schneckenhaus-Cottage. ^^

@Snapes_Wife: Lach, na ja, es gab doch schon so lange keinen Cliff in dieser Geschichte, dachte es wäre mal wieder angebracht. ^^ Dieser kleine Bestechungsversuch von Severus an einen anderen Tränkemeister war seines Erachtens alles, was er in diesem Moment für sie tun konnte, zumal er mehr als nur eine gewisse Ahnung davon hat, wie schwer es ist, einen der begehrten Praktikumsplätze zu bekommen.

@dracxi: Ach je, die Meisterin der Cliff´s legt Beschwerde ein. ;-) ^^ Na ja, hin und wieder machen diese fiesen Cliffis sogar Spaß. Aber dass weißt du ja.  Na wer mag es denn nun sein, der sich da an die Drei herangeschlichen hat und mit seiner rauen Stimme die Runde stört? Lies einfach… ^^ Das Saufgelager war eine kleine Ablenkung und Hermine brauchte das bitter nötig, um von ihrer Depri- Fase herunter zu kommen.

@eule20: Ja, auch mir hat beim Schreiben dabei das Herz ein wenig schneller geschlagen, weshalb meine Finger dabei fast einen Knoten bekommen haben, weil die Ideen gerade zu aus mir heraussprudelten. ^^ Es ist wirklich mies, Hermine allein und im Ungewissen zurück zu lassen, aber Severus hatte einen ziemlich edlen Grund, auch wenn dieser zuletzt sehr schmerzhaft ist. Dass siehst du richtig, denn Hermine kann Männern im Moment nicht viel abgewinnen, und auch, wenn Severus jetzt auftauchen würde, würde ihm dass nicht gut bekommen. Aber ließ mal lieber selbst.

Dann wünsche ich euch wie immer viel Spaß mit dem neuen Kapitel.
Zu erwähnen ist noch, dass dieses, wie auch das letzte Kapitel von Beriadanwen gebetat wurde, da Stella Snape im Moment verhindert ist. Vielen Dank.

LG, Jane

***************************************************************************

Wenn Hermine geahnt hätte, wer alles auf dieser Verleihung erscheinen würde, wäre sie wohl schon auf dem Hinweg vor Aufregung halb wahnsinnig geworden. Doch so brachen diese Eindrücke nun in geballter Form auf sie ein und ihr wurde für einen Moment schwarz vor Augen. Harry, der das sah, stütze sie und blickte niemand geringeren als Severus Snape finster von oben bis unten herablassend an.
„Und natürlich können Sie das bestens beurteilen, nicht wahr, Potter?!“, blaffte Snape den jungen Mann vor sich an und mied gekonnt Hermines Blick.
„Na sieh mal einer an. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Sie sich hierher verirren, wo einige Sie schon tot geglaubt haben!“, spuckte er dem schwarzhaarigen vor dessen Füße und verzog seine Augen zu kleine Schlitze.
Abwägend beobachtete Snape Harry und schien zu überlegen, ob dieser unter seiner Würde wahr und nickte sich bestätigend zu.
„Wie Sie unschwer erkennen dürften, erfreue ich mich bester Gesundheit und nun entschuldigen Sie mich, denn wichtigere Dinge erfordern meine Aufmerksamkeit.“
Seine raue, jedoch ruhige Stimme wetteiferte mit seinen Augenbrauen um den stärkeren Ausdruck der Verachtung, doch seine kalten, schwarzen Augen trugen eindeutig den Sieg davon.
Niemals würden diese beiden Männer Freundschaft schließen, mochte die Zukunft noch so friedlich aussehen. Sie waren Quitt. Keiner der Beiden hatte noch eine offene Rechnung dem anderen gegenüber. Er, Snape, hatte Harry auf dem Schlachtfeld geholfen, Harry hatte ihm durch seine Aussage vor Gericht den Kopf aus der Schlinge gezogen. Im stillen Einvernehmen hatten sie das erkannt und wortlos akzeptiert. Nun wandte sich Severus Snape zum Gehen und Hermine sah ihm mit offenem Mund hinterher.
„Aber…“, stotterte sie und kämpfte sichtlich mit ihrer Fassung.
„Reiß dich zusammen, Mine! Er ist es nicht wert.“, flüsterte Harry ihr leise zu und drückte sie ein wenig an sich.
„Was war denn bitteschön dass für ein seltsamer Auftritt?!“
Charlie sah Snape ebenfalls stutzig hinterher, noch immer verwundert, warum Harry und Snape sich noch immer in den Haaren lagen und darüber, weil Hermine sich so seltsam benahm.

„Ich muss hier raus!“
Die gesammelten letzten Monate schlugen wie ein Orkan auf sie nieder. Wie, als wäre sie auf der Flucht, stolperte Hermine dem Ausgang entgegen und Harry mit ihr auf den Fersen.
Draußen angekommen stoppte er Hermines rasante Flucht und stellte sich ihr demonstrativ in den Weg.
„Du flüchtest doch nicht etwa wegen ihm?!“
Er rollte genervt mit den Augen, weil er ein verräterisches Schimmern in ihren Augen sah. Dass diese bittere Episode ihn früher oder später ebenfalls betreffen würde, hatte er schon geahnt, aber nichts desto Trotz war er davon wenig begeistert.
„Willst du ihm diese Genugtuung geben, dass er als Sieger daraus hervorgeht? Oh Mine, verkauf dich doch nicht unter Wert!“
Hermine wollte protestieren, doch Harry unterbrach sie erneut.
„Warte! Du könntest jeden haben, hörst du? Selbst Charlie und wenn man von Verzweiflungstaten einmal absieht, sogar Percy. Du bist attraktiv, jung und zudem noch äußerst gescheit. Also warum heulst du diesem Kerl hinterher, wenn du jetzt nicht um ihn kämpfst oder ihm zumindest die Stirn bietest?“
Aufgebracht stand er vor ihr und sah sie entrüstet und mitfühlend zugleich an.

Auch wenn Hermine seine Bemühungen zu schätzen wusste, machten ihr diese deutlichen Aussagen doch ziemlich zu schaffen.
„Ich schaffe dass nicht mehr, Harry.“
Sie senkte beschämt ihren Kopf und schniefte leise.
„Ich hätte um ihn gekämpft, gegen jeden, als er freigelassen wurde. Aber die Monate in dieser Ungewissheit haben mir die Situation erst vor Augen geführt und ich weiß nicht mal mehr, ob ich ihn noch will.“
Ihre Stimme bebte und erschöpft vergrub sie ihre Hände in ihr Gesicht.
„Verstehst du das, Harry? Da heule ich mir Wochenlang die Augen wegen diesen Kerl aus dem Kopf und jetzt steht er da, als wenn nie etwas gewesen wäre.“
„Mehr will ich davon wirklich nicht wissen“, warf Harry angewidert ein und hob abwehrend seine Hände.
Über ihr Gesicht huschte eine Andeutung eines Lächelns und wieder schniefte sie leise.
„Was ich damit sagen will, ist, ich bin mir nicht mal sicher, ob ich ihn noch will, weil es so wehgetan hat. Verstehst du das?“
Verständnislos sah sie ihn an und erwartete von ihm ausgelacht zu werden, doch ihr langjähriger Freund tat nichts dergleichen. Er kam langsam auf sie zu und legte einfühlsam seine Hände auf ihre Schultern.
„Du bist traurig und gekränkt, wer wäre das nicht?“
Er zog sie tröstend zu sich heran.
„Na komm, du willst ihm doch nicht diesen Triumph gönnen, oder?“

Sie machte sich nichts vor, sie war gekränkt und mehr als wütend, dass Severus sich so lange aus ihrem Leben geschlichen hatte und auch, wenn er nun zu Kreuze kriechen wollte, einfach machen würde sie es ihm nicht. Was dachte er denn eigentlich von ihr? Dass sie monatelang brav wie ein Hausmütterchen auf ihn wartete, bis er sich dazu herabließ zu ihr zurück zukommen? Aber nicht mit ihr! Ein Wort der Erklärung wäre doch das Mindeste gewesen, oder etwa nicht?
In den letzten beiden Wochen hatte ein innerer Prozess in ihr stattgefunden, der ihr verdeutlichte, dass sie ihr Leben nicht darauf verschwenden konnte, auf ihn zu warten. Es hatte lange gedauert, bis sie dieses Denken als das ihre akzeptierte und jetzt, wo sie zumindest halbwegs überzeugt damit abgeschlossen hatte, tauchte er auf, wie Phönix aus der Asche.
Ihr Weinglas fest in der Rechten haltend, schritt sie mit Harry am Arm durch die Gäste, die angeregt miteinander plauderten. Etwas abgelegen und einzig allein mit einem Glas Port bewaffnet, unterhielt sich Snape gerade mit Arthur Weasley, welcher dem schwarzhaarigen Mann aufmerksam zuhörte und gelegentlich nickte. Harry steuerte Charlie an, der sich gerade mit Percy unterhielt.

„Nicht Percy!“, fauchte sie Harry grollend an, doch der ließ sich von Hermines Einwände nur wenig beeindrucken.
„Würdet ihr euch einen Moment um Hermine kümmern? Ich fürchte, eure Schwester reißt mir noch den Kopf ab, wenn ich mich nicht unverzüglich bei ihr blicken lasse.“, trällerte Harry übertrieben laut, sodass es jeder im Raum mitbekommen musste.
Charlie, der einen Tick schneller als Percy war, ergriff sofort die Gelegenheit beim Schopf und zog Hermine zu sich, und machte ihr unverblümt schöne Augen.
„Nun, Hermine, was stellen wir beide denn heute noch an?“
Charlies Augenbrauen hüpften lasziv auf und ab, was Hermine nur ein müdes, aber verzweifeltes Lächeln abrang.
Nicht, dass Charlie nicht gut aussehend und nett war, aber er war eben Charlie, gehörte sozusagen zur Familie.
Beim hinausgehen betrachtete Harry seinen ehemaligen Lehrer ganz genau und es freute ihn diebisch, dass dieser seine Augenbrauen bei Hermines Auftritt zu einem graden Strich zusammen zog.
„Immerhin scheint es ihm nicht egal zu sein.“

Die Verleihung des Ordens zweiter Klasse wurde lange nicht so beeindruckend und pompös gefeiert, wie der Orden erster Klasse. Aber immerhin. Da man auf Arthurs Trauer Rücksicht genommen hatte, fand die Zeremonie nicht öffentlich statt, sondern wurde im Garten der Familie veranstaltet. Ein festliches Zelt wurde eigens dafür vom Ministerium beauftragt und die Familie hatte es sich nicht nehmen lassen, daraus eine kleine Feier im engsten Kreis zu organisieren. Die eigentliche Zeremonie war schnell vorbei und das Abzeichen, nach einigen großen Worten des Bedauerns über Verluste, übergeben. Die gesamte Familie Weasley war anwesend, was sich deutlich durch die Menge an feuerroten Köpfen im Zelt erkennen ließ. Charlie wich Hermine die ganze Zeit über nicht von der Seite und folgte ihr Schritt auf Tritt. Auch, wenn Hermine schwer mit sich am hadern war, Severus nur ein einziges Mal genau zu betrachten, ergab sich bis jetzt dazu noch keine passende Gelegenheit.
„Möchtest du noch etwas trinken, Hermine?“, fragte Charlie wohl schon zum zehnten Mal an diesem Nachmittag, doch Hermine schüttelte wohl ebenso oft ihren Kopf, wobei ihre Haare sich dabei langsam aus ihrem Zopf lösten.
„Nein danke, Charlie. Entschuldige, ich muss mal eben für kleine Hexen. Ich bin gleich wieder da.“
Deutlich konnte sie Charlies Wunsch, er könne sie doch begleiten, von seiner Stirn ablesen, doch ein gezielt strenger Blick verdeutlichte ihm, dass sie durchaus in der Lage war, diesen Gang allein zu bewerkstelligen.

Sie bahnte sich ihren Weg durch die schwatzenden Menschen, und hier und da wurde sie freundlich begrüßt und aufgehalten.
Unterdessen gesellte sich zu Charlie eine andere Person.
„Eine ganz besondere Frau, nicht wahr?“, raunzte die raue Stimme neben Charlie und als dieser sich umwandte, sah er seinen alten Tränkelehrer an einem Glas nippend ebenfalls hinter ihr her schauen.
„Oh ja, dass kann man wohl sagen. Der Mann, der sie einmal bekommt, ist ein Glückspilz.“, sprach Charlie träumerisch und schwelgte wohl bereits auf Wolke sieben.
Snape hielt inne und betrachtete Charlie interessiert.
„Dann sind Sie und Hermine kein Paar?“
Seufzend genehmigte sich Charlie einen weiteren Schluck.
„Leider nein. Ich fürchte, sie sieht in mir nicht mehr als einen Freund, oder allenfalls einen Bruder.“
„Das ist sehr bedauerlich für Sie.“, erwiderte Snape kalt und verschwand wie ein Schatten im Trubel der anderen Gäste, ohne Charlie noch eines Blickes zu würdigen.

Die Stille im Bad war Balsam für ihre Seele, wenn diese allerdings auch ihre Gefühle erneut durcheinander warf. Sie betrachtete sich eingehend im Spiegel und befand sich als ganz passabel. Gerade, als sie das Bad verlassen wollte, erkannte sie die Person, die angelehnt an der anderen Seite des Ganges scheinbar gelangweilt auf sie wartete und sie atmete einmal tief durch, bevor sie sich innerlich auf dieses Gespräch einstellte.
„Severus…, was willst du?!“
Ihre Stimme klang hart und kalt und sie ließ sich von seiner Ausstrahlung und seiner Präsenz nicht aus der Fassung bringen. Monatelanges Bangen und die absolute Ungewissheit, was sie von seiner Aktion halten sollte, war sie an dieser Aufgabe zerbrochen und verhärmt.
„Hermine“
Er nickte ihr kurz zu und sah sie abwägend an.
„Wie mir scheint, geht es dir gut?“
Ein Augenblick herrschte ein vorsichtiges herantasten zwischen ihnen, doch der Schein mochte auch trügen.
„Obwohl die Frage leicht verspätet kommt, ich kann mich nicht beklagen, danke. Du hast meine Frage nicht beantwortet. Was willst du?“
Sie erschrak selbst über ihre eigene Courage, die sie eigentlich bis vor wenige Stunden noch irgendwo in einem dunklen, einsamen Zimmer glaubte, deren Schlüssel dieser Mann mit sich genommen hatte.
„Mich nach deinem Befinden erkundigen, nichts weiter.“, antwortete er, wobei er sie von oben bis unten musterte.

Sie hat sich in den wenigen Monaten sehr verändert. Sie ist wesentlich fraulicher geworden. Und ich muss sagen, es steht ihr gut. Bis auf dass sie so dünn geworden ist, dass scheint mir bedenklich.

„Gut, dass hast du somit getan.“ Sie bedachte ihn mit einem scharfen Blick. „Kann ich sonst noch etwas für dich tun?!“
Eine Holzdiele knarrte unter ihren Füßen, als sie im Begriff war, dieser Situation lieber zu entfliehen, und sich an ihn vorbei zu drücken, weil sie mit sich haderte, ob sie ihm einfach an den Hals springen, oder ihm einfach eine runter hauen wollte, für die Dreistigkeit, jetzt einfach so hier aufzutauchen und zu tun, als wäre nie etwas zwischen ihnen gewesen. Mitunter hatte sie auch Gedanken gehegt, ob er dieses wochenlange Szenario zwischen ihnen nur gespielt hatte, weil sie ihm hilfreich war. Doch diesen schrecklichen Verdacht hatte sie schnell beiseite geräumt. Aber tief in ihrem Unterbewusstsein schlummerte er noch immer, stets griffbereit, wenn eine erneute Hoffnungslosigkeit an ihren labilen Nerven knabberte.
Selbst ein Spion, der seine Gefühle scheinbar wie gebrauchte Kleidung von sich ablegen konnte, konnte nicht so kalt und berechenbar sein.
Severus lehnte nach wie vor an der gegenüberliegenden Wand und hatte seine Arme ineinander verschränkt. Dabei beobachtete er sie ganz genau, auch wenn seine Miene sich offenbar durch ihre Bissigkeit nicht aus dem Konzept bringen ließ. Doch seine Zornesfalte auf seiner Stirn sprach gelegentlich eine ganz andere Sprache, denn sie wies mitunter eine enorme Tiefe auf.
„Sag du es mir.“, erwiderte er und legte seinen Kopf leicht schief, wobei sich eine Augenbraue merklich Richtung Haaransatz aufrichtete.
Auf diese Weise leicht aus dem Konzept gebracht, blieb Hermine abrupt stehen und sah ihn nun keine dreißig Zentimeter neben sich stehen. Noch bevor sie etwas darauf erwidern konnte, hörte sie jemanden die Stufen herauf kommen und kurz darauf lugte Charlies Kopf hinter der Ecke hervor.
„Ach, hier bist du. Ich habe mir schon Sorgen gemacht.“
Charlies wettergegerbte Haut wirkte im Halbdunkel des Flurs noch dunkler, aber seine schneeweißen Zähne blitzten grotesk dazu auf.
„Wenigstens einer, der sich Sorgen macht.“, antwortete Hermine bissig, worauf Charlies Lächeln für einen Moment verschwand und Snape schief ansah. Dann nahm er den ihm gereichten Arm entgegen und gemeinsam verschwanden sie und ließen einen zutiefst deprimierten Severus Snape zurück.
„Ich fürchte, dass hast du gründlich versaut, Severus.“
Und da niemand ihm widersprach, sah er seine Vermutung bestätigt und ging ebenfalls zurück.

Die kleine Familienfeier war eigentlich ein lauschiger Ort, wo Freunde und gute Bekannte sich miteinander austauschen konnten. Gelegentlich zeugten auch einige Lacher von guter Laune, was aber auch an einer gehörigen Portion Alkohol liegen mochte. Hermine war nicht nach trinken oder Lachen zumute, und inzwischen fand sie Charlies Anhänglichkeit ziemlich lästig, so sehr sie ihn auch als Freund schätzte. Gerade stellte sie ihr noch halbvolles Glas ab, als Charlie schon wieder hinter ihr her war, gleich im Gepäck mit Percy und einem weiteren Rotschopf, der ihr als Cousin namens Brian vorgestellt wurde. So langsam hatte sie das wirklich satt und flüchtete regelrecht vor ihnen. Im letzten Moment zog Ginny sie in eine ruhige Ecke, als das sabbernde Trio sie fast eingeholt hatte.
„Meine Güte, Hermine. Was ist denn mit denen passiert?“, kicherte Ginny, als die drei hormongesteuerten Kerle gerade vorbei waren.
Schnaubend seufzte Hermine auf und löste ihr Haarband, sodass ihre gelockten Haare nun weich auf ihren Schultern lagen. Ihr Zopf hatte schon vor einer ganzen Weile aufgehört, sich nach ihren Wünschen zu richten.
„Frag mich nicht, frag deinen Angebeteten! Er hat sie auf mich gehetzt.“
Gerade noch einmal rechtzeitig zog Hermine ihren Kopf ein, sonst hätte Percy sie fast gesehen. Genervt rollte sie mit ihren Augen.
„Harry? Na warte, dass kann er doch nicht machen!“, wetterte Ginny und brauste auch schon los, um Harry zu suchen.
Nun stand Hermine allein da und sah sich zum ersten Mal an diesem Abend die Gesellschaft ohne den lästigen Beigeschmack hormonellen Überdrusses an.
Kleine Lampions waren aufgehängt worden, in denen kleine Glühwürmchen flatterten und unter dem Zeltdach schwirrten seltsame kleine Funken, die Hermine nicht zuordnen konnte. Ein Wärmezauber hielt die Kälte draußen, sodass niemand frieren musste. Alles in allem eigentlich eine sehr gelungene, harmonische Feier. Eigentlich! Wäre da nicht jemand ganz Bestimmtes aufgetaucht und hätte ihre Gefühlswelt wieder vollkommen auf dem Kopf gestellt!

Dieser ganz bestimmte Jemand unterhielt sich gerade mit einem älteren Herrn, sodass er nicht mitbekam, wie Hermine ihn eine Weile lang musterte. Doch scheinbar schien er über die Jahre ein gewisses Gespür entwickelt zu haben, wenn er beobachtet wurde und drehte sich schlagartig um. Gerade im letzten Moment wandte sich Hermine um und widmete sich einem hochinteressanten Beistelltisch, auf dem ein kleines Blumenarrangement drapiert war.

Das letzte was du willst, ist, dass er glaubt, du würdest dich wieder für ihn interessieren! Wenn er glaubt, dass ich es ihm so einfach durchgehen lasse, dann hat er sich aber geschnitten. Und wieso mache ich mir über all das noch Gedanken, wenn ich mir überhaupt nicht mehr sicher bin, dass ich ihn wieder zurück will?

Nervös zupfte Hermine an einem Grashalm, der aus dem Blumenstrauß herausragte und grübelte vor sich hin.
Hast du je aufgehört, dich für ihn zu interessieren?! Oh ich werde bald noch wahnsinnig!
Von weitem hörte sie, wie Harry Ginny aufs Tanzparkett zog und ihre Freundin sich lachend amüsierte.
Wenigstens eine, die glücklich ist.
„Ein besonders schönes Arrangement von Anthoxanthum odorathum, Anthyllis vulneraria, Amaranths officinalis und Alcea rosea.“
Die raue Stimme in ihrem Nacken ließen ihre Haare aufrecht stehen und ihre Augen schlagartig aufreißen.
„Nicht zu vergessen die Acanthus mollis und Acalpha hispida.“, erwiderte sie gelassen und wandte sich langsam zu ihm herum.
„Wie mir scheint, warst du in den vergangenen Monaten nicht untätig.“
Sprach er emotionslos, obwohl seine tiefe Stimme ihr durch und durch ging, und bedachte sie mit einem prüfenden Blick.
„Und wenn ich das sagen darf, Hermine, gut siehst du aus.“
Ein wenig dünn vielleicht, setzte er noch gedanklich hinterher, wobei seine Augen ihre fixierten.
Was wird dass denn jetzt?! Eine Art Analyse?, schnappte sie gedanklich und musste sich schwer zusammen reißen, um ihn keine gepfefferte Antwort vor die Füße zu spucken.
„Danke.“, lautete dagegen ihre knappe Antwort, und so wie sie fand, war er gut davon gekommen. Doch so ganz konnte sie es natürlich nicht lassen.
„Untätig kann ich meine Lage nicht gerade bezeichnen, doch was ist mit dir?“

Severus schlang seine Arme wie gewohnt ineinander und straffte seine Haltung. Er wusste, dass er früher oder später auf sie und ihre spitze Zunge treffen würde, und er hatte sich schon hundert Mal eine passende Antwort zurecht gelegt. Doch jetzt wo es soweit war, sah die Sache ganz anders aus.
Charlie, der soeben Hermine wieder entdeckt hatte, erntete einen finsteren Blick seitens Snape noch bevor er sich dazu entschlossen hatte, ihr weitere Aufwartungen zu machen und verzog sich sogleich wieder. Wohin war Hermine egal, auch wenn ihr Charlie ein wenig Leid tat.
„Ich hatte ebenfalls zu tun.“
Seite Stimme klang scharf wie Eissplitter und seine Haltung war kühl, doch Hermine konnte er mit dieser Ausstrahlung weder täuschen, noch beeindrucken. Dennoch war sie vorsichtig.
„Aha? Und darf man auch erfahren, womit du in den vergangenen Monaten beschäftigt warst? Oder obliegt das irgendeiner Geheimhaltungsstufe? Aber nein, kann es ja nicht, denn du warst schon seit eben so vielen Monaten nicht mehr im Orden, wie du untergetaucht bist!“

Am liebsten hätte sie ihm noch weitere Dinge vorgehalten, nämlich die nicht so kleine Tatsache, dass er sich einfach aus ihrem Leben geschlichen hatte, wie eine feige Katze und sie mit offen liegendem Herzen zurück gelassen hatte.
Noch ehe Severus darauf etwas erwidern konnte, sprach Percy Hermine von der Seite an und bat um diesen Tanz, offenbar nicht damit rechnend, dass ihm eine Begegnung mit der Dritten Art bevor stehen könnte.
„Tut mir Leid, Weasley, diesen Tanz hat sie mir schon versprochen.“, knurrte er ihn an, und noch bevor Hermine hätte protestieren können, schnappte Severus sie am Ellenbogen und zog Hermine zur Tanzfläche.
„Bist du jetzt völlig übergeschnappt?!“, fauchte sie ihn zischend an, als er seinen Arm zum Tanz um sie legte. Dennoch, er drückte sie nur noch näher an sich und führte sie gekonnt über das Parket.
„Wie mir scheint, wirst du umschwärmt wie ein Licht von tanzenden Mücken. Ich dachte, es käme dir gelegen, wenn ich dem abhelfe.“, erwiderte er gelassen und ließ sich von ihrer ablehnenden Haltung überhaupt nicht beeindrucken.
„Das geht dich nicht das Geringste aaa…“
Er schwang Hermine weit ausholend im Tanz von sich und ihr Satz endete abrupt. Dann zog er sie wieder zu sich zurück und erntete zuerst einen erschrockenen, dann einen zutiefst boshaften Blick.

Eine Weile lang tanzten sie gemeinsam, und Hermine versuchte ihn schlichtweg zu ignorieren. Natürlich funktionierte das überhaupt nicht, was wohl auch daran lag, dass sie seinen Körper nah an ihrem spürte und sie mit ihren hohen Schuhen bei dieser Geschwindigkeit mit der sie sich bewegten, einfach Halt bei ihm suchen musste.
„Wir haben noch nie miteinander getanzt.“, stellte er fest und strich ihr mit seiner Rechten über ihren Rücken, was sie fast wahnsinnig werden ließ.
„Severus, was wird das hier?!“
Sie kniff ihre Lippen fest aufeinander und sah ihn ernst an, gespannt, was nun folgen sollte.
Er ließ sich jedoch die nötige, dramaturgische Zeit um auf ihre Frage zu antworten, aber noch ehe er antworten konnte, ertönten Schreie und einige laute „Plopps“ vor dem Zelt.
„Halt dich fest!“, flüsterte er und eine Sekunde später waren sie gemeinsam verschwunden, noch ehe die vermummten Todesser einen Fuß ins Zelt gesetzt hatten.

************************************************************************
TBC


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