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Fanfiction

Süße Dunkelheit - Kapitel 41

von Jane-Do

Hallo zusammen…

So, bin grad eben erst rein und hatte einen mächtig anstrengenden Tag auf der Arbeit. Fragt bloß nicht… *seufz*

@Snapes_Wife: Severus könnte sich wohl schon melden, aber er tut es aus einem ganz bestimmten Grund nicht. Warum, wirst du schon bald erfahren. Ich fürchte, Harry ist wohl nicht unglücklich darüber, dass Snape sich Hermine nicht mehr nähert, obwohl er deutlich sieht, wie schlecht es ihr geht. Heute habe ich schon an Kapitel 45 und 46 gearbeitet, und ich kann dir sagen, es WIRD definitiv eine SS/HG-FF. ^^

@Inga: Hm ja, in Harry hat Hermine wieder ihren alten Freund wiedergefunden, aber auch dass hilft Hermine in ihrer Trauer nur bedingt. Wirst schon sehen, ich kürze einige Wochen ab, damit sich hier mal langsam etwas tut. ^^

@The Still Murderer: Lach, ja, mitunter muss man nicht immer verstehen, warum ein Mann etwas tut, oder nicht tut. Aber glaube mir, er hatte einen triftigen Grund. In dieser ungewissen Zeit haben sich Harry und Hermine als Freunde wiedergefunden, aber dennoch bereitet es ihr enorme Schwierigkeiten, ihn zu vergessen.

@eule20: Jup, ein verrückter Plan und ausgetüftelt wird er von der alten McSchottenrock. Hermine kann wirklich froh sein, dass sie Harry an ihrer Seite weiß und es ist einfach nur schön, dass sie nach so vielen gesagten und ungesagten Dingen, die manchmal weniger schön waren, wieder zueinander gefunden haben. Severus weiß sich zu schützen und andere gleich mit. Da liegt ja das Problem!

@dracxi: Hey, schön, dass du wieder reinschaust. Schlechtes Wetter? Hm, kann dir nicht sagen, ob´s schlecht war, musste nämlich den ganzen Tag arbeiten und dass bevorzugt drinnen. ^^ Severus Snape ist nun mal ein Eigenbrödler und dass wird er wohl auch immer bleiben. Er hat seine eigene Art, mit Problemen fertig zu werden und so auch jetzt.

So, nun aber viel Spaß mit dem neuen Kapitel.

LG, Jane

PS: Wo sind denn hier eigentlich alle Leser hin? Den neuen Band müssten doch inzwischen eigentlich alle gelesen haben, oder?

*******************************************************************

„Du hast versprochen, dass wir heute ausgehen, Hermine.“, ereiferte sich Ginny, die nun zusammen mit Harry in Hermines Wohnzimmer stand und ihre Freundin wütend anblickte.
„Da hat sie recht, Hermine, du hast fest versprochen, mitzukommen.“
Auch Harry war über Hermines Ausrede, dass sie doch nicht mitkommen konnte, da sie noch einen Aufsatz fertig schreiben und eigentlich noch vieles Nachlesen musste, wenig begeistert und stellte sich nun direkt vor Hermine und seine Haltung konnte auch als bedrohlich gelten, wenn da nicht der flehentliche Blick von ihm gewesen wäre.

Bevor Ginny weiter etwas dazu sagen konnte, wäre sie beinahe über Krummbein gestolpert, der schnurrend um ihre Beine gekreist war und kam gerade eben noch fluchend zum stehen.
„Aber ich muss doch noch…“, entgegnete Hermine verzweifelt, aber Harry unterbrach sie ungehalten.
„Du musst wieder unter Menschen und Spaß haben, Hermine. Du hast mir versprochen, dass du dir Mühe geben wirst, dein Leben wieder in den Griff zu bekommen!“
Er legte ihr eine Hand auf die Wange und sah ihr direkt in die traurigen, braunen Augen.
„Es wird leichter für dich sein, es endlich zu akzeptieren, und der beste Weg dahin wird sein, mal wieder raus zu kommen und am Leben teil zu haben.“, flüsterte er ihr ins Ohr.
Mit seinem Daumen strich er eine glasklare Träne von ihrer Wange fort, bevor Ginny sie hätte sehen können. Sie wusste nichts von Snape und Hermine und so sollte es vorerst auch bleiben.
„Also los, geh und zieh dich an, schmeiß dich in einen atemberaubenden Fummel. Wir warten.“, erwiderte Harry versöhnlicher und blickte ermutigend zu ihr hinunter, in ihre traurigen, braunen Augen.

Nach dieser kurzen Einlage, befanden sich die Drei nun in den beleuchteten Straßen von Edinburgh und waren auf dem Weg in ein ganz bestimmtes Lokal, wo sie sich mit ehemaligen Schülern treffen wollten. Immerhin wusste Hermine noch, wie sich Frau kleidete und für Partys zurecht machte. Ginny und Harry gingen Hand in Hand neben ihr her, was ihrer Laune auch nicht sonderlich auf die Sprünge half. Sie gönnte es ihnen, kein Zweifel, aber sie so verliebt und unbefangen miteinander zu sehen, schmerzte ihr gebrochenes Herz enorm. Vielleicht hatte Harry doch Recht, und sie musste endlich mal wieder unter Freunde und Spaß haben, um Severus aus ihren Erinnerungen zu verbannen, doch das schien leichter gesagt, als getan.

Das Lokal erwies sich als beliebter Treffpunkt junger Studenten, Junggebliebene und solchen, die einfach nur Spaß haben wollten. Die Musik war nicht übermäßig laut, und man konnte sich miteinander unterhalten, ohne sich die Seele aus dem Hals zu schreien, oder dem anderen gleich auf die Pelle rücken zu müssen, um eine Mund - zu - Ohr - Unterhaltung zu führen. Einige der Ehemaligen waren gekommen, und so waren sie keine kleine Gruppe von Leuten, die nun munter untereinander Neuigkeiten austauschten, was ihren Werdegang nach der Schule betraf.
Neville, wer hätte es nicht vermutet, machte eine Ausbildung zum Botaniker. Parvati und ihre Schwester machten eine Ausbildung bei einer bekannten Kosmetikkette und selbst Dean war gekommen, der sich dem Beruf Quidditchreporter verschrieben hatte. Eine bunte Mischung von jungen Leuten, deren Berufsziele unterschiedlicher nicht sein konnten. Alle waren glücklich, sich wieder zu sehen und selbst Hermine vergaß für einen Moment ihre Sorgen, wenn dieses auch größtenteils dem Rotwein zu zuschreiben war, der ihre ausgetrocknete Kehle zum wiederholten Male hinunter lief.

Eigentlich hörte sie eher zu, als dass sie erzählte, aber wenn sie nichts sagen musste, dann war sie auch nicht gezwungen, irgendjemanden Lügen aufzutischen, dessen Realität sie eigentlich verdrängen wollte. Immerhin bewirkte der Wein, dass ihr Hirn ein wenig betäubt war, wenn es sie auch nicht weniger emotionslos machte, denn als Ginny sie mit zur Toilette streifte, kicherte sie ungehalten und laut, als diese ihr sagte, dass da eben ein süßer Typ ein Auge auf sie geworfen hätte.
„Scht…, sei doch still, Hermine.“, fuhr Ginny sie lachend von der Seite an, doch Hermine winkte noch immer lachend ab.
„Warum denn? Soll er doch mitbekommen, dass ich interessiert und zu haben bin.“
Energisch zog Ginny Hermine nun hinter sich hinterher und kannte kein Pardon. Hermine, noch immer lächelnd, stapfte mit ihren Pumps hinter ihr her, während ihr Neckholder mit seinem Inhalt verdächtig wackelte.
„Was ist denn mit dir, Ginny?“, fauchte Hermine ihre Freundin beim Nase pudern an und sah beiläufig von ihrer Arbeit auf, in das Gesicht der jüngeren Rothaarigen neben ihr.
„Was mit mir los ist?! Du hast Nerven, Mine!“ Doch inzwischen huschte auch über Ginnys Gesicht ein schwaches Lächeln und sie stieß ihrer Freundin scherzhaft in die Seite, bevor sie beide wieder zurückgingen.

Der Abend war ein voller Erfolg gewesen, zumindest dachte Harry es, denn Hermine feierte ausgelassen, wenn auch für seinen Geschmack ein wenig zu gelöst. Aber immerhin hatte er sie den gesamten Abend nicht traurig oder Trübselig gesehen. Also auf dieser Linie schon einmal ein voller Erfolg. Als sie dann schließlich im Morgengrauen den Heimweg ansteuerten, lag Edinburgh im schleierhaften Nebel und den Mädchen fröstelte es. Die Straßen lagen einsam und Menschenleer vor ihnen und nur das Zähneklappern und das Giggeln der Mädchen durchbrachen die stille Eintracht der schlafenden Bürger und deren friedlichen Sinnen.

Immer wieder bat Harry, dass sie doch leiser sein mögen und hielt Ausschau nach möglichen Gefahren. Zum apparieren war niemand der Drei noch im Stande gewesen, denn der Alkohol tat sein Übriges, was wohl auch die gute Laune der Mädchen erklärte, die sich leicht torkelnd an Harry klammerten.
„Ich weiß ganisch, wassu has, Harry“, plapperte Ginny lachend und zwinkerte ihrem Freund lächelnd zu, der sie jedoch gerade im selben Moment fester umklammerte, da sie mit ihren hohen Schuhen umknickte und fluchend Verwünschungen ausrief.
„Wir hattn nur´n bissen Spaß, nich wahr, Herm?“ Leicht schlaksig hakte Ginny sich nun fester bei Harry ein und lächelte ihn und ihre Freundin an.
Harry rollte leicht genervt mit den Augen und seufzte schwer auf.
„Womit habe ich dass bloß verdient?“, wisperte er leise und hatte deutlich Mühe, beide Frauen fest zu halten, um nicht mit ihnen bäuchlings am Straßenrand zu landen.
„Ach komm schon, Harry“, sprach Hermine ebenfalls lachend und knuffte Harry leicht in die Seite, „sei kein Spielverderber. Wir haben doch nur´n bisschen Spaß. Gönnst du uns das´n nich?“
Auch Hermine war, ebenfalls wie Ginny, auf einer anderen Sphäre und himmelte Harry aus ihren braunen Augen an, während sie doch deutliche Mühe hatte, ihre Beine koordiniert zu bewegen.

„Der Himmel möge sich auftun, wenn ich dass hier genieße!“, fluchte Harry leicht gereizt und sah sich noch einmal um.
Schon seit geraumer Zeit hatte er das Gefühl, beobachtet zu werden, und seine Sinne hatten sich in der Vergangenheit ziemlich selten geirrt. Merlin sei Dank war es nicht mehr weit und Hermines Wohnung war fast in greifbarer Nähe. Nur noch um die nächste Ecke und sie waren da. Mit sichtlicher Mühe war es ihm gelungen, die Frauen in Hermines Wohnung zu verfrachten und er war enorm erleichtert, als diese nun in Hermines Bett lagen und kurz darauf einschliefen. Er legte sich dazu und war kaum später ebenfalls eingeschlafen.

*Unten vor dem Haus blickte ein dunkelhaariger Mann die Hausfassade empor und seufzte auf, als das Licht in dem einzig erhellten Fenster erlosch. Sein blasses Gesicht zeigte deutliche Sorge und die tief eingegrabene Falte zwischen seinen Augenbrauen enorme Zweifel.
Habe ich wirklich richtig gehandelt?*

Der Morgen war nicht gerade sanft mit ihnen umgesprungen und Hermine und Ginny saßen mit angesäuerten Minen da und schlürften eine ordentliche Portion Alkaselzer, dem ein starker Kaffee folgte. Harry dagegen war schon unterwegs und besorgte Brötchen zum Frühstück. Eine ausgiebige Dusche tat ihr Übriges und immerhin sahen die Frauen wieder halbwegs hergerichtet aus, als Harry zurück kam und die Beiden nippend an ihren Tassen vorfand.
„Guten Morgen ihr Beiden Alkoholleichen.“, sprach er trällernd und zog sich seinen Stuhl zurecht, nachdem er eine Tüte mit herrlich duftenden Brötchen auf dem Tisch abgelegt hatte.
„Nicht so laut, Harry!“, bat Ginny und verzog eine schmerzhafte Grimasse, als Harry ihr einen sanften Kuss auf die Stirn gab.
„Wieso denn nicht?“, fragte Harry amüsiert und butterte sich bereits eine erste Brötchenhälfte, in die er nun herzhaft hinein biss.
Hermine, die das sah, würgte kurz, bevor sie eilig aufsprang und Richtung Bad rannte. Noch ehe sich Harry Gedanken darum machen und weiteres hinein interpretieren konnte, sprang auch Ginny auf und tat es ihrer Freundin gleich.
„Wenn man das Zeug nicht vertragen kann, sollte man es besser lassen. Warum mussten sie auch soviel von dem Feuerwhiskey trinken, die ihnen der Typ spendiert hat.“

Noch jetzt dachte er an dem Abend zurück, wie Hermine sich umringt von Männern wieder fand, aus dessen Kreis er sie erst einmal befreien musste. Auch Neville kümmerte sich liebevoll um Hermine und wer weiß, was noch mit ihr geschehen wäre, wenn sie ihr nicht beigestanden hätten, betrunken wie sie war. Nicht auszudenken. An Interessenten hatte es ihr zumindest nicht gemangelt.
Zwei Stunden später sahen die Frauen schon wesentlich gesünder um ihre Nasen aus und ein wenig Farbe kehrte zurück in ihre Gesichter.
„Hast du schon gehört, Hermine? Mein Vater soll den Orden des Merlin zweiter Klasse verliehen bekommen.“
Ginny sah einen Augenblick so aus, als würde sie den Tränen nahe sein und Hermine und Harry konnten sich sehr gut vorstellen, woran sie dachte. Ihre Mutter hatte sie erst vor kurzer Zeit in dem Gemetzel verloren, was sie ständig als Schleier aus Trauer und Wut mit sich herum trug. „Wirst du auch kommen?“
Einen Moment lang war Hermine überrascht gewesen und war wirklich geneigt einfach nein zu sagen. Doch das konnte sie ihrer Freundin nicht antun, nicht, nach ihren Verlusten. Wobei, fragte eigentlich irgendwer nach ihren Verlusten?
„Natürlich, ich komme gerne.“
Sie lächelte Ginny über ihre Kaffeetasse an, wenn es in ihrem Innern auch alles anderes als fröhlich zuging.

oooOOooo


Die besagte Verleihung war erst in einer Woche und Hermine hatte bis dahin kaum Gelegenheit gehabt, sich weiter darum Gedanken zu machen. Ihr Studium nahm sie sehr ernst, wie auch nicht anders zu erwarten und am späten Abend fiel sie meist zu erschöpft ins Bett, als dass sie sich noch Gedanken machen konnte, was ihr aber auch sehr gelegen kam. Sie hatte in dieser Woche einige Bewerbungen für ihr Praktikum abgeschickt, aber bis auf eine Absage hatte sie bis zum heutigen Tag keine Antworten erhalten. Es war verdammt schwer einen Praktikumsplatz zu bekommen, weil die Ausbildung zur Tränkemeisterin enorm aufwendig war, was den meisten Meistern auf diesem Fach doch zu anstrengend und kostspielig war. Zu anstrengend deshalb, weil die meisten Tränkemeister inzwischen schon zu betagt waren, um sich solch einen Klotz ans Bein zu binden. Deshalb war Hermine auch nicht verwundert über die erste, prompte Absage gewesen, die mit der Begründung abgewiesen wurde, dass der besagte Meister im letzten Sommer verstorben war. Sie seufzte dennoch frustriert aus und legte ihre Notizen für heute beiseite.
Krummbein schnurrte zufrieden um ihre Beine und Hermine bückte sich, um ihn auf den Arm zu nehmen. Leise schnurrend schmiegte sich der plattgesichtige Kater gegen Hermines kraulende Hand und genoss sichtlich diese Streicheleinheiten. Langsam ging Hermine mit ihren nackten Füßen zu ihrer großen Fensterfront, welche diesen Raum mit großzügigem Licht versorgten. Sie besah sich das abendliche Geschehen auf den Straßen. Eilende Menschen mit schweren Taschen, vorbeihuschende Autos, deren gelbe Scheinwerfer wie blendende Messer die Dunkelheit durchschnitten und vereinzelt auch Menschen, die sich angeregt die Schaufenster ansahen. Alles schien so völlig normal und ging seinen gewohnten Gang, als wäre nie etwas Derartiges wie der grausame Zwischenfall auf Hogwarts Grund geschehen.
Schwer seufzte Hermine auf, weil ihre Gedanken einmal mehr zu einem ganz gewissen Mann zurück schweiften, der es für angebrachter hielt, sich von ihr fern zu halten, sich scheinbar ganz aus ihrem Leben zurück gezogen hatte. Wie, fragte sie sich, wie schaffte er es, die gemeinsamen Stunden zu vergessen, die sie miteinander geteilt hatten? War er so Kalkül, so abgebrüht? Sie schaffte es jedenfalls nicht und sie hatte, weiß Merlin, alles Erdenkliche getan, um ihn zu vergessen.

Ich habe versucht dich zu hassen, aber es ist mir nicht gelungen. Ich habe versucht dich zu vergessen, doch auch dass konnte ich nicht, denn dein Gesicht setzt sich aus so vielen Einzelteilen zusammen, die sich einfach nicht als komplexes Etwas von meinen Erinnerungen lösen wollen. Vielleicht vergesse ich deine geschwungenen Lippen? Nein, wohl eher nicht. Deine helle Haut? Nein, und wenn ich ehrlich sein will, möchte ich keinen Zentimeter deiner Haut vergessen, denn sie fühlte sich so richtig für mich an.

Seufzend schloss sie die Vorhänge und schlief in dieser Nacht ebenso schlecht, wie in den ganzen vergangenen Wochen, in denen die Ungewissheit sie wie eine gierige Bestie verschlungen hatte.

oooOooo


„Es soll Ihr Schaden nicht sein.“, erklang die tiefe reibeiserne Stimme des einen Mannes, doch sein Gegenüber schien wenig entgegenkommend zu sein.
„Mir liegt nichts ferner, als einen Praktikanten aufzunehmen.“
Schnaubend prustete der erste Luft durch seine geschürzten Lippen und bedachte den anderen mit einer äußerst missbilligende Miene.
„Nennen Sie mir Ihren Preis und ich werde ihn begleichen.“
Blaffte die feste, dunkle Stimme erneut und wartete auf eine Antwort und scheinbar hatte der hell klingende Beutel, den er dabei hoch hielt doch seine Meinung geändert, denn das Gesicht seines Gegenüber hellte plötzlich auf, als hätte er eine angenehme Erscheinung gehabt.
„Ich sage Ihnen, wenn der Praktikant nicht willig ist…“, wandte dieser noch ein, immer den Blick auf den ledernen Beutel des anderen gerichtet.
„Die… Es ist eine Praktikantin!“, erwiderte die raue, feste Stimme und hielt den Beutel bereits über der Hand seines Gegenüber, übergab ihn aber noch immer nicht.
„Eine Frau? Merlin weiß, was soll ich mit einem Weib anfangen?!“, stieß der andere geschockt hervor, doch als sich der Beutel wieder von ihm entfernte, änderte das scheinbar schlagartig dessen Meinung.
Tränkemeister hatten meist kein sehr hohes Budget und solch eine Übereinkunft konnte äußerst lukrativ sein, wenn man sich geschickt anstellte.
„Ich hege keine Bedenken, dass sie Ihnen Schwierigkeiten bereiten wird. Sie wird allen Ihren Anforderungen gerecht werden.“
Erneut klimperten die Münzen im Beutel und nach kurzer Überlegung willigte der zweite ein.
„Also gut, abgemacht. Wie lautet der Name der Praktikantin?“, wollte der zweite noch wissen, wobei er abwechselnd den Beutel und sein Gegenüber im Auge behielt.
„Ihr Name ist Granger, Hermine Granger.“

oooOOooo


Schnell war das Wochenende auf sie zugeflogen, und damit auch die Verleihung für Mr. Weasley. Wirklich große Lust hatte Hermine nicht dort hin zu gehen, aber ihr Taktgefühl und ihre enge Verbundenheit mit dieser Familie ließ sie darüber hinwegsehen. Für diesen Anlass zog sie sich einen dunklen Nadelstreifenanzug an und schnappte sich ihren Umhang, den sie lässig über ihren Unterarm trug. Ihre Haare band sie zu einem eleganten, aber lockeren Zopf zusammen und schlüpfte in die schwarzen hohen Schuhe, die sie sich von ihrer Mutter zum Geburtstag hatte schenken lassen.
Als sie so im Hause Weasley auftauchte, pfiffen die jungen Weasleymänner anerkennend, was Bill einen Seitenhieb einhandelte, den ihm seine Frau beibrachte, die sich dabei lächelnd über ihren inzwischen leicht rundlichen Bauch streichelte.
„Mensch Mine, gut siehst du aus.“ George nahm sie kameradschaftlich zur Seite und klopfte ihr dabei anerkennend auf die Schulter.
Gemeinsam gingen sie in den Wohnraum, wo bereits andere Gäste auf das große Ereignis warteten. Der Fuchsbau wirkte eigentlich wie immer. Ein wenig voll gestopft, was weniger an den Menschen, als an den Unmengen überfüllten Regalen und Nischen lag, die zum Teil ächzten vor lauter Last und an den urigen Wänden, die beim erbauen dieses Hauses scheinbar ihren eigenen Willen durchgesetzt hatten und schief und schräg dahinzogen. Fehlte nur der warme Mittelpunkt - Mrs. Weasley.
Ein unangenehmer Schauer kroch über ihren Rücken und sie vermochte ihn auch nicht zu beseitigen. Nachdem Severus rehabilitiert worden war, hatte sie es vermieden diesen Ort aufzusuchen, weil sie den Anblick der trauernden Weasleys nicht ertragen konnte. Sie selbst litt unendliche Qualen, weil die Ungewissheit um Severus sie innerlich auffraß, noch mehr Leid und Qualen war sie beim besten Willen nicht bereit zu ertragen.

„Hermine.“
Hörte sie aus einer Ecke laut rufen, sodass sie sich abrupt umdrehte und in das freudestrahlende Gesicht Arthur Weasleys schaute, dessen Antlitz aber noch immer von grauen Schatten umspielt wurde.
„Schön dass du kommen konntest. Was für ein Spektakel, nicht wahr?“, sprach Arthur gut gelaunt, doch Hermine konnte er nichts vormachen. Sie war, was Trauer anbelangte, im Moment äußerst feinfühlig und spürte sehr wohl die gespielt lockere Art des Älteren.
„Ja, ein Spektakel der besonderen Klasse.“
Sie drückte seinen Unterarm mitfühlend und blickte ihn tröstend an.
Er verstand sofort und bedankte sich nickend bei ihr.
„Wie geht es Ihnen, Mr. Weasley?“, fragte Hermine und erntete eine wenig tröstliche Antwort.
„Man versucht damit zu leben, aber gelingen tut es einem nicht wirklich.“
Er sah mit gesenkten Lidern zu Boden und eine Welle des Mitgefühls ergriff Hermine, die ihr ergreifend ins Herz schnitt.
„Muggel haben da ein Sprichwort, Mr. Weasley.“
Er sah wieder auf und man sah deutlich, wie seine Augen drohten zu überschwemmen.
„Welches?“
„Die Zeit heilt alle Wunden.“ Ermunternd versuchte Hermine ihn anzulächeln, scheiterte aber auf der ganzen Linie.

Dankbar sah er sie einen Moment lang an, bevor er sich seinen anderen Gästen widmete. Er tat Hermine so unsagbar leid und wenn sie könnte, sie würde ihm ein wenig seiner Bürde abnehmen.
Plötzlich trat Ginny neben sie und griff ihr verschworen unter und zog sie zur Seite.
„Ich glaube, unser Perce hat ein oder zwei Augen auf dich geworfen, Mine.“, kicherte Ginny und sah sich noch einmal um und wie zur Bestätigung blickte Percy sein Weinglas haltend ihnen hinterher. „Und Charlie scheint auch nicht abgeneigt, der alte Schwerenöter.“
Sie blickte ihren älteren Bruder zu und winkte ihm freundlich, sodass er auf sie zukam.

„Ginny, was tust du da?! Percy…, grundgütiger..., niemals…“
Doch noch ehe Hermine weiter darauf eingehen konnte, war Charlie vor ihnen aufgetaucht und begutachtete unverhohlen seine Schwester und deren Freundin.
„Ihr zwei Hübschen…, was haltet ihr von einem Glas Wein?“, fragte er galant zwinkerte Hermine zu, die sich nun verzweifelt an Ginny krallte. Doch noch bevor sie irgendetwas hätte einwenden können, griff Charlie ihr unter und schleifte sie mit zur Küche. Dort angekommen musste Hermine aufatmend feststellen, dass sie zumindest nicht allein waren.
„Und Hermine? Was darf es sein?“
Er lächelte sie noch immer an, wobei seine weißen Zahnreihen munter aufblitzten.
„Wein, Sekt oder doch eher Feuerwhiskey?“
Abwehrend hob Hermine ihre Hände.
„Nein, bloß keinen Feuerwhiskey!“, erwiderte sie, noch an den letzten Umtrunk zurückdenkend.
„Oh, schlechte Erfahrungen gemacht?“, stellte er gutgelaunt fest und hielt ihr statt dessen ein Glas mit Rotwein hin, welches Hermine dankend entgegen nahm.
Harry, der die Beiden schäkern sah, gesellte sich zu ihnen, obwohl Charlie ihn unmissverständlich zu verstehen gab, dass er störte. Doch Hermine sah ziemlich dankbar aus, was ihn zu dem Entschluss brachte, dass er ihr den Gefallen tat, und blieb.
„Wie mir scheint, kannst du dich schon wieder nicht vor lauter Verehrern retten, was?“, stellte er überflüssiger Weise fest und Hermine bestrafte ihn dafür mit einem vernichtenden Blick, der sich gewaschen hatte.
„Meine Güte, ich fürchte, Snape hat enorm auf dich abgefärbt, Mine.“
Spottete Harry und grinste sie frech an.
Doch noch bevor Hermine dazu etwas erwidern konnte, ertönte hinter ihnen eine ihr nur zu bekannte seidige Stimme und ihr Herz machte einen Aussetzer.


***************************************************************

TBC


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