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Fanfiction

Süße Dunkelheit - Kapitel 39

von Jane-Do

Hallo zusammen!

Nun hat es dann doch noch einen Tag länger gedauert, wie versprochen, aber ich hatte in dieser Woche leider keine Zeit. Die Letzte Woche hat sich nun als sieben-Tagewoche entpuppt und so wie es aussieht, wird die kommende Woche da auch keine Ausnahme machen. *seufz*

@Snapes_Wife: Ich versuch euch nun auch wirklich nicht mehr zu lang zappeln zu lassen und in diesem Kapitel gibt es eine entscheidende Wende. Harry bildet sich zumindest ein, Snape noch immer als die Fledermaus anzusehen, auch wenn dieser nicht minder zum Sieg beigesteuert hat.

@The Still Murderer: Ach ja, aber ich schätze, du wirst doch auch beim Training und den Spielen genügend Abwechslung gefunden haben, jetzt, wo die Saison wieder angefangen hat, gell? ^^ In Hermines, und Severus Haut möchte ich da im Moment auch nicht stecken, obwohl…, in Hermines… *lol*

@Black Lady 66: Ist schon wahr, Harry benimmt sich da wirklich nicht gerade wie ein wahrer Freund, obwohl auch ein Freund mal fehlgeleitet sein kann.

@eule20: Eben aus diesem Blickwinkel kann ich Harrys Beweggründe auch verstehen, denn einfach waren auch, oder gerade für ihn, die vergangenen Wochen nicht. Wenn nicht gar die vergangenen Jahre, die voll Erwartungen anderer ihm gegenüber waren.

@Anoel: Er sieht vielleicht wie schlecht es ihr geht, aber noch mehr ist er geschockt davon, dass seine Freundin seinen meist gehassten Menschen auf der Welt tief empfundene Wertschätzung und noch dergleichen mehr, entgegen bringt. Und du hast schon ganz richtig gelesen, denn der Zaubergamott ist nicht gerade gerecht, oder zumindest, ein Teil dessen.


So, nun wünsch ich euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel.


LG, Jane


***************************************************************

Wie ruhig und geordnet es in ihren eigenen Wänden ablief, war schon geradezu suspekt, wenn sie bedachte, wo sie sich noch in den letzten Tagen befunden hatte. Doch es war auch erdrückend so allein zu sein und völlig tatenlos zusehen zu müssen, wie die Verhandlungen für Severus abliefen.
Ihre Eltern hatten sie zuerst bedrängt mit ihnen zu reden, doch Hermine blockte völlig ab. Schließlich sahen ihre Eltern ein, dass es wohl keinen Zweck hatte, sie zu bedrängen und ließen sie in Ruhe, in der Hoffnung, dass sie von allein auf sie zukommen würde. Nun saß sie schon seit geraumer Zeit am Fenster und sah den farbigen Blättern nach, die allesamt von einer großen Ulme herab fielen und federgleich gleitend am Boden landeten. Ein fröhlich, bunter Teppich aus Laub lag bereits im Garten, aber er wollte sich partout nicht auf ihrem Gemüt widerspiegeln.

Hermine erinnerte sich noch gut daran, wie gerne sie sich als Kind mit ihrem Vater damit eine Blätterschlacht geliefert hatte. Doch das kleine Grinsen, welches ihr für einen kurzen Moment übers Gesicht gehuscht war, verschwand augenblicklich, als sie daran dachte, wie furchtbar sie sich mit Harry gestritten hatte, was auch der Grund ihres Auszugs aus dem Grimmauldplace war. Dieser verbohrte Kerl hätte Minerva fast alles erzählt, aus purem Hass Severus gegenüber. Am Ende hatte Hermine es ihrer ehemaligen Lehrerin selbst gesagt und war dann vor den Augen einer zutiefst geschockten Minerva ausgezogen und hatte verkündet, wo man sie fand, falls im Orden wieder so etwas wie Normalität und Gerechtigkeit herrschen würde. Selbst Harry war von ihrer Reaktion so überrascht gewesen, dass er kein Sterbenswort sagte und nur tatenlos zusah, wie sie die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ und den Grimmauldplace für unbestimmte Zeit den Rücken kehrte. Allerdings hatte Hermine den Eindruck, als wäre Minerva nicht so überrascht, wie sie es hätte eigentlich sein sollen.
Einmal hatte Hermine Harry bei einer Verhandlung gesehen, doch sie ignorierte ihn gewissenhaft, obwohl sie seine Blicke deutlich auf sich spüren konnte. Zu jeder der drei folgenden Verhandlungen war sie erschienen und noch immer war kein Ende in Sicht. Minerva kämpfte hart für ihn, doch scheinbar war der Zaubergamot schwer bis überhaupt nicht von Severus’ Unschuld zu überzeugen und ihre ehemalige Lehrerin war der Verzweiflung nahe. Zu Anfang hatte sie noch kämpferisch und selbstbewusst gewirkt, doch bei der letzten Verhandlung wirkte sie ausgelaugt und kraftlos.

Schon seit dem Morgen fühlte Hermine eine Übelkeit in ihrem Magen, doch jetzt erwischte es sie urplötzlich und eiskalt, und sie rannte so schnell sie konnte Richtung Bad. Gerade eben schaffte sie es das WC zu erreichen und übergab sich geräuschvoll darin. Mit wackeligen Knien stellte sie sich wieder auf und wusch sich anschließend das Gesicht, wobei sie sich im Spiegel betrachtete. Ihr blickte eine junge Frau entgegen, dessen Augenringe genauso deutlich zu sehen waren, wie bei einer Schwerkranken die an Schwindsucht litt.
„Meine Güte, Hermine. Du hast wirklich schon mal besser ausgesehen“, sprach sie ihrem Spiegelbild zu und beachtete es dann aber nicht weiter. Das konnte sie jetzt überhaupt nicht brauchen. Sie wollte doch für Severus da sein. Immerhin etwas, was sie für ihn tun konnte.
Den Nachmittag verbrachte sie damit, in ihren Büchern zu lesen und einige Bewerbungen an hiesige Universitäten zu schicken, die Übelkeit verschwand aber den ganzen Tag über nicht. Am Abend war es dann wieder soweit, sie übergab sich erneut und ihr Körper fing an zu frösteln. Einige Male folgte dieses Ritual noch in der Nacht und Hermine beschlich langsam ein Gefühl, welches sie panisch von sich fern zu halten versuchte. Nein, das konnte unmöglich sein! Schließlich hatten sie immer verhütet, wie sollte sie dann schwanger werden…
Die nächtlichen Aufenthalte im Bad sprachen aber eine andere Sprache und ihre Mutter, die ihr in der Nacht beistand, sah sie mit einem seltsamen Blick an, der nur einer Mutter gehören konnte, die sich dasselbe fragte. Am Morgen setzte Fieber ein und Hermine ging es wirklich schlecht. Sie lag apathisch in ihrem Bett und sah einfach in den, zu ihrer Stimmung passenden, trüb, grauen Himmel, der sich vor ihrem Fenster präsentierte. Ihre Mutter hatte sich an diesem Morgen von deren Praxis freigemacht und pflegte ihre Tochter fürsorglich.

„Hermine, Schatz, du musst etwas trinken, komm, ich helfe dir“, sprach ihre Mutter und setzte sich an den Rand des Bettes, doch Hermine rührte sich kein bisschen.
„Komm, Liebes. Nur ein wenig.“ Sie streichelte ihrer Tochter dabei eine verirrte Locke aus der Stirn und sah sie liebevoll an.
„Ich mag nichts, Mum“, redete Hermine leise und sah ihre Mutter aus schweren Augenlidern an.
Ein kleiner Spalt machte sich in der trüben Wolkendecke auf und ein Hauch des blauen Himmels dahinter zeigte sich und Hermine sah wieder gen Himmel.
„Schatz, sag, gibt es wirklich nichts, was du mir sagen möchtest?“
Diese Frage schwebte eine Weile lang im Raum, bis der Lockenkopf sich wieder zu ihrer Mutter herumdrehte und sie verzweifelt ansah.
„Es gibt vieles, was ich dir sagen möchte, Mum, aber nicht jetzt.“
Damit war das Gespräch beendet und Hermine lag weiter apathisch da und fieberte vor sich hin. Ganze drei Tage erging es ihr so, immer mit dem Drängen ihrer Mutter, dass sie trinken musste, was sie dann schließlich auch hin und wieder tat. Immerhin war nach diesem Krankheitsbild schon mal etwas klar: Eine Schwangerschaft und die damit verbundenen Begleiterscheinungen verschwanden nicht von ein auf dem anderen Tag.

Am vierten Tag ging es ihr schon wesentlich besser und als am Nachmittag ein Brief per Eule einer renommierten Universität eintraf, war sie vor Aufregung kaum in der Lage gewesen, ihn zu öffnen.
„Mach ihn auf, Schatz. Oh ich bin so aufgeregt.“
Selbst ihre Mutter fieberte mit und knetete aufgeregt ihre Hände ineinander, dabei lief sie etwa zum fünften Mal von ihrem Mann, der in einem Sessel saß, zu Hermine herüber, die es sich vor dem Kamin bequem gemacht hatte.
„Meine Güte, Mum, beruhige dich. Ich mach ihn ja schon auf!“
Hermine öffnete den Brief mit leicht zitternden Händen. Das Papier wirkte so anders, als sie es von Hogwarts her kannte, doch auf neue, unbekannte Dinge hatte sie sich bereits eingestellt, da konnte doch ein Brief einer anderen Schule sie nicht so aus dem Konzept bringen.
Sie zog langsam den Inhalt aus dem Couvert und entfaltete ihn sachte. Ihre Haut kribbelte an sämtlichen Stellen und ihre Nackenhärchen stellten sich waagerecht. Knisternd barst ein Scheit im Kamin und die rot, goldenen Flammen züngelten gierig darüber hinweg.
„Oh“, war Hermines einsilbige Antwort darauf, bevor sie den Brief sinken ließ und ihre Eltern mit großen Augen ansah.

Vor Aufregung hielt ihre Mutter es nicht mehr an ihrer Stelle und sie setzte sich zu Hermine auf den weichen Teppich.
„Was ist denn Schatz? So sag doch“, ermunterte Jane Granger ihre Tochter, doch diese starte sie nur an und grinste.
„Sag deiner Tochter, sie soll endlich etwas sagen, sonst platz ich noch vor Neugier, Roger“, wandte sich Jane verzweifelt an ihren Mann, der sich alles grinsend von seinem Platz aus ansah. Doch nun ging auch er auf Hermine zu und legte sanft eine Hand auf ihrer Schulter ab, als er neben seiner Tochter in die Hocke ging.
„Oh Dad…“, sprach Hermine aufgelöst und mit zittriger Stimme zu ihrem Vater. „Ich bin auf der Universität von Glasgow aufgenommen!“
Dieses freudige Ereignis wurde von Hermine als ein gutes Zeichen aufgenommen und sie wünschte sich, dass Severus bei der kommenden Verhandlung ebensoviel Glück haben würde, wie sie. Übermorgen gab es eine erneute Verhandlung und die Zeugenliste, dessen Zeugen allesamt gegen ihn sprachen, war lang. Da konnte er etwas Glück mehr als nur gut vertragen.

An diesen Tag beabsichtigte Hermine ihre neuen Schulroben anfertigen zu lassen, und ebenso die verbliebenen Bücher zu bestellen, die der Einladung als Anhang beigefügt waren. Früh genug machte sie sich auf und besuchte Madame Malkins Kleiderwaren, um für die Verhandlung ja nicht zu spät zu kommen. Die Winkelgasse war so früh am morgen noch nicht überfüllt und nur vereinzelt waren schon Zauberer und Hexen unterwegs. Zwischen dem Kopfsteinpflaster plätscherten Rinnsale gefüllt mit Regenwasser entlang und unter ihrem Regenschirm hörte es sich an, als sammelten sich eine Horde überdimensionale Ameisen zu einer Patrouille. Das Wetter war heute offensichtlich nicht geneigt, sich von seiner schönen Seite zu zeigen und Hermine war nicht gewillt, es als schlechtes Omen anzusehen.

Ihre Kleidung bei Madame Malkins wurde innerhalb einer Stunde angepasst und obwohl die Inhaberin selbst zweimal darauf hinwies, dass es wesentlich schneller gehen würde, wenn „Miss“ nicht so zappeln würde, gelang es ihr nicht, sich zu beruhigen. Irgendwie fühlte sie, dass heute ein besonderer Tag war, dass es heute zu einer ganz entscheidenden Wende in Severus Fall kommen würde. Die Nervosität ließ sich auch nicht mindern, als sie sich bei Fortescues einen Tee bestellte und in eines ihrer neuen Bücher versank, welches für ihr künftiges Studium von Nöten war. Und dafür gab es auch einen Grund.
Eine ihr nur zu bekannte Stimme ertönte einige Meter hinter ihrem Rücken und sie sah schlagartig auf. Panisch riss sie ihre Augen auf und sah sich nach etwaigen Möglichkeiten um, unterzutauchen, wobei sie nervös von einem Eck in das andere sah. Ihr Buch hob sie noch weiter zu ihrem Gesicht hinauf, um sich so zu verstecken, doch mit einem vier Kilo schweren Buch war auch dass auf Dauer nicht gerade einfach zu bewältigen.
Diese näselnde, blasierte Stimme würde sie unter tausenden wieder erkennen. Dieser arrogante Schönling, Draco Malfoy!

Scheinbar unterhielt er sich mit jemand. Dessen Stimme kam Hermine bekannt vor, aber dummerweise konnte sie sie nicht zuordnen. Was sollte sie bloß tun? Sollte sie versuchen, das Café so schnell wie möglich zu verlassen? Aber womöglich sah er sie gerade dann, wenn sie sich aus dem Staub machen wollte. Nachdem sie ihn auf Hogwarts in letzter Sekunde entwischt war, würde er sich wahrscheinlich nicht zurückhalten, zumal Hermine sich außer Stande sah, ein Lehrer, oder irgendeinen anderen Beschützer auf die Schnelle hervor zu zaubern.
Wobei es ihm hier in aller Öffentlichkeit zuwider sein würde, ihr etwas anzutun, dafür war er einfach zu gewieft. Doch Hermine war nicht dumm und kannte Draco lange genug. Schließlich war Draco der Sohn seines Vaters und zudem äußerst erfinderisch, wie nachtragend. Sie beschloss, das ganze erst einmal auszusitzen und abzuwarten was geschah. Draco setzte sich am anderen Eck des Cafés und plauderte mit seinem Gast, Freund, oder was auch immer dieser auch war. Scheinbar waren sie sich uneinig und Draco zischte sein Gegenüber leise aber wütend an, doch der andere war ebenfalls nicht begeistert von dem, was Draco ihm erzählte und war dementsprechend aufgebracht. Leider konnte Hermine nicht verstehen, worüber sie sich stritten, obwohl sie ihre Ohren extrem spitzte.

Ach verflucht aber auch. Was würde ich jetzt nicht für Freds und George´s Langziehohren geben, fluchte sie innerlich auf und hatte dabei deutlich Mühe, ihren dicken Folianten in die Höhe zu halten, um nicht erkannt zu werden.
Das Streitgespräch wurde abrupt unterbrochen, als Dracos Gast aufsprang und schrie: „Niemals!“
Danach verließ dieser das Lokal und erst jetzt erkannte Hermine, wer derjenige war. Doch was zum Henker hatte er hier zu suchen und vor allem in Begleitung von Draco Malfoy? Fragen über Fragen überhäuften sich in ihrem Kopf, und doch fand sie darauf keine passende Antwort. Schnaubend verließ auch Draco das Lokal, nachdem er dem Kellner für die Umstände ein angemessenes Trinkgeld hinterlegte.

Scheinbar ist das alles andere als gut für ihn gelaufen…, wenn ich doch nur etwas gehört hätte…

Nun, Hermine hatte nicht mehr viel Zeit, um ausgiebig darüber nachzudenken, was dieses Treffen mit Draco und Percy zu bedeuten hatte, denn die Verhandlung würde in einer halben Stunde beginnen. Eilig zahlte sie ihre Rechnung, setzte ihren Weg fort und bemerkte dabei nicht, dass sie ebenfalls beobachtet wurde.

Im Atrium des Ministeriums war es derart voll, dass Hermine Mühe hatte, zum Verhandlungssaal zu gelangen. Aber um nichts in der Welt hätte sie diese Verhandlung verpassen wollen, zumal sie gerade heute so ein gutes Gefühl hatte. Im Saal angekommen stand sie Schulter an Schulter mit anderen Besuchern und versuchte sich so gut es ging, vorzudrängeln. Doch es war ausweglos. Sie konnte kaum einen Blick auf den Zaubergamot werfen, geschweige denn einen Blick auf Severus erhaschen. Nur einen Moment lang hatte sie ihn sehen können, als sein Käfig geräuschvoll von der Decke herab gelassen wurde. Deutlich sah er sich im Saal um und offenbar amüsierte ihn der Massenauflauf und Hermine konnte es ihm nachempfinden. Der kleine Moment hatte aber auch genügt, um sich ein Urteil über seinen momentanen Gesundheitszustand zu machen. Diese Sadisten! Jeder konnte sehen, dass er misshandelt wurde, denn blaue Flecken, eine aufgeplatzte Lippe und der notdürftige Verband um sein zuvor schon verletztes Bein waren nicht zu übersehen und erscheinen in der Regel nicht von allein in einem Gefängnis wie Askaban, wo niemand außer den Gefängniswärtern Zutritt hatte.

Tiefer Groll machte sich in ihr breit und die Hasstiraden, die die Menschen um ihr herum aus voller Inbrunst schrien, vereinfachte es auch nicht unbedingt, dass sie sich wünschte, die Gefängniswärter vor ihren Zauberstab zu bekommen. Wenn schon diese ganzen Menschen einen solchen Hass auf ihn hatten, hoffte sie doch sehr, dass der Zaubergamot sich davon nicht beirren ließ und dennoch Recht sprach.

Der oberste Richter ordnete an, das sich alle setzen sollten, doch mangels an Sitzgelegenheiten mussten viele Zuschauer dennoch stehen bleiben, was ein allgemeines Kichern und eine schnaubende Geste seitens des Richters zufolge hatte. Nun erhaschte Hermine immerhin einen kleinen Blick auf Severus, als sich ein besonders großer Mann vor ihr hinsetzte und sich ein Spalt vor ihr auftat.
Seine Kleidung schien enorm schmutzig, seine Haare hingen strähniger denn je an seinem Kopf herunter und sein Gesicht wies außer seinen Verletzungen dunkle Augenringe, sowie den Schmutz von endloser Trauer und Einsamkeit auf. Wie schlimm musste es dort sein, fragte sich Hermine, die wahrscheinlich nicht einmal ansatzweise erahnen konnte, wie Askaban in Wirklichkeit war. Welch schlimme Stunden voller Qualen und Einsamkeit musste Severus dort erlebt haben und wiederholt fragte sie sich, ob sie das alles ausgehalten hätte. Wieso unternahm man denn nichts gegen diese Himmelschreiende Ungerechtigkeit?!

Die Verhandlung war im vollen Gang, und Hermine merkte ihrer sonst so kämpferischen Hauslehrerin an, dass sie müde und ausgelaugt war. So sollte der heutige Tag eigentlich nicht verlaufen, zumal sie sich gerade heute solche Hoffnungen gemacht hatte.
„Bekennen Sie sich schuldig, den besagten Muggel gequält zu haben und ihn nach endlosen Qualen letztendlich getötet haben?“, sprach einer der Richter aus den Reihen des Zaubergamot’s und sah Severus pikiert von oben herab an, als ein gewisser James Coltrane gerade mit seiner Zeugenaussage endete und Severus damit sehr belastete.
Doch Severus war alles andere als bereit, seinen Kopf für diesen Unsinn herzuhalten und blaffte in seiner gewohnten Manier zurück.
„Nein, dem war nicht so!“ Seine Ketten an den Fußknöcheln rasselten und scheinbar hatte er enorme Schwierigkeiten sich aufrecht zu halten, was er aber nicht der Öffentlichkeit preis geben wollte. Und so hielt er sich krampfhaft an den Gitterstäben fest und sah sich immer wieder im Saal um, ganz so, als würde er etwas oder jemand Bestimmtes suchen.
„So geben Sie Ihre Taten endlich zu und es wird Ihnen Genüge getan, Snape!“ Diese Stimme gehörten dem obersten des Zaubergamots und Hermine war sich fast sicher, dass dieser sich bereits ein Bild über Severus´ Schuld oder Unschuld gemacht hatte.
Minerva trat empört auf und wies den Richter darauf hin, dass er sich doch bitte an das Protokoll halten solle, worauf dieser abwertend schnaubte.
„Wie Sie wünschen, Professor McGonnagal.“ Es war offensichtlich, dass das dem Richter missfiel und Hermine hätte ihm zu gerne eine Predigt gehalten, was dessen Amt von ihm verlangte, und was nicht.
„Wir rufen den Zeugen Nummer 15 auf“, sprach der hohe Würdenträger in ein Messingfarbenes Rohr neben sich, worauf hin sich eine Seitentür öffnete und die Menschen um Hermine herum aufgeregt zu tuscheln begannen.
Leider konnte sie nichts sehen, da der Kerl vor ihr zu groß war, doch Severus war ebenfalls geschockt, wenn sie seinen Ausdruck richtig deutete. Sie konnte nach den vergangenen Tagen und äußerst privaten Stunden mit ihm zwar nicht all seine vielseitigen Facetten deuten, aber Überraschung gehörte definitiv zu den vielen Gesichtern, die sie inzwischen an ihm kannte.
„Ich bitte um Ruhe im Gerichtssaal!“, ertönte es zum wiederholten Mal im Saal und ein lautes Hämmern hallte durch den großen Raum, als der Richter seinen Unmut freimachte, woraufhin sich die Zuschauer wieder auf das Geschehen vor sich konzentrierten.

Wer kann das sein?, fragte sie sich immer wieder und so sehr sie sich auch anstrengte, sie konnte nichts sehen, außer einem dunkelhaarigen Kopf, der zum Zeugenstuhl dirigiert wurde.
Nachdem die Zuschauer nun größtenteils ruhig waren, bis auf einige wenige, die noch immer mit den Köpfen zusammen hingen und munter weiter flüsterten, konnte Hermine auch endlich wieder etwas verstehen, was dort vor sich ging.
„Sind Sie sich da völlig sicher, Mr. Potter?!“, ertönte eine skeptische Stimme aus den Reihen des Zaubergamots, die zu einer dunkelhaarigen, jungen Frau gehörte.
„Ich bin mir sicher. Mr. Snape hat maßgeblich dazu beigetragen, den Kampf auf Hogwarts zu unseren Gunsten ausgehen zu lassen.“, sprach Harry Potter mit fester Stimme und Hermine glaubte fast, einem Herzinfarkt zu erliegen, weil ihr das Herz in der Brust anschwellte vor Glück.
Er hat für ihn ausgesagt…, er hat für ihn ausgesagt… , sprach sie sich immer wieder wie ein Mantra zu und zum ersten Mal, seit Severus Verhandlung begonnen hatte, machte sich so etwas wie tiefe Beruhigung in ihr breit und ein eisiger Klotz aus Angst und Ungewissheit fiel ihr wie ein klobiger Stein vom Herzen. Am liebsten würde sie Harry fest in ihre Arme schließen, auch wenn sie seine Szene im Grimmauldplace ganz sicher nicht vergessen hatte.

„Nun, es liegen prägnante Beweise vor, dass der Gefangene Mr. Snape sehr wohl auf Anraten gehandelt, und für den Orden tätig war. All seine Vergehen können wir inzwischen nicht mehr rekonstruieren, ob als Spion oder im eigenen Interesse begangen. Wer ist dafür, dass der Angeklagte in allen Anklagepunkten frei gesprochen wird?“
Wieder sprach die Frau aus den Reihen des Zaubergamots und sah sich fragend in ihrer Runde um.
Zögernde Hände sah Hermine aufsteigen, aber auch einige Mitglieder, die stur sitzen blieben und aussahen, als würden sie gerade zur Auswahl des bestaussehenden Schnarchkackler aufgerufen. Doch offenbar war die Übereinstimmung derer, die Severus nach den vorliegenden Beweisen, wobei nicht zuletzt durch Harrys Aussage, den letzten Anstoß gab, für unschuldig hielten, größer, als diese, die ihn liebend gerne in Askaban gesehen hätten.
„In allen Punkten für unschuldig erklärt!“
Der oberste Richter sah aus, als hätte er in eine besonders saure Zitrone gebissen, als er das Urteil verkündete und mit seinem Urteilshammer kräftig auf seinen Tisch einschlug.
Zuerst war da nur ein Tuscheln im Saal, aber schnell wurde es zu einem ausgewachsenen Tumult, in dem sich Hermine mittendrin wiederfand und so schnell nicht wieder herauskam. Empörte Rufe und Rangeleien entbrannten um sie herum, und es war ihr nicht möglich, den Ausgang anzusteuern. Sie versuchte sich durch die Massen durchzuschieben, und den Ausgang anzusteuern, aber es war vergebene Liebesmüh, denn den anderen Zuschauern, denen dieses Urteil offenbar suspekt war, ließen lauthals ihren Unmut freien Lauf.

Gerade, als sie glaubte, eine Lücke entdeckt zu haben, erntete sie einen unkontrollierten Schlag auf den Kopf und verlor für einige Sekunden das Bewusstsein. Der staubige Boden kam in Zeitlupentempo auf sie zu, aber ein paar kräftige Hände packten sie bei den Armen und hielten sie im letzten Moment von einem schmerzhaften Sturz ab. Im ersten Moment realisierte sie nicht einmal dass, aber schon nach wenigen Schritten, die sich derjenige mit ihr gen Ausgang bahnte, erkannte sie ihn. Harry! Ihr erster Gedanke war, dass er ihr gestohlen bleiben konnte, nachdem was er sich im Grimmauldplace geleistet hatte, aber nach seiner letzten Aktion wäre sie durchaus bereit, ihn herzlich zu umarmen, ganz gleich, was alle Welt davon halten mochte. Zu ihrer Überraschung gelang es ihnen innerhalb weniger Minuten, den Saal halbwegs ohne Blessuren zu verlassen und nun standen sie einfach da und sahen sich an. Doch auch das war ihr gerade einerlei, denn Severus war frei gesprochen. Sie stand da und versuchte zu realisieren, was sich da gerade eben vor ihrem Auge abgespielt hatte.

Eine Unmenge an Gefühlen schlugen Hermine entgegen und die vergangenen Tage und Wochen der Ungewissheit, lösten sich wie ein Knoten vor ihrem inneren Auge. Als ihr das erst einmal bewusst wurde, stockte ihr Atem, doch Harry zog sie ohne Weiteres zu sich heran und umarmte sie, wie er es schon einige Male bei ihr getan hatte. Nur, diesmal konnte er ihren Schmerz nicht ganz nachvollziehen, ebenso wenig, wie ihre Gefühlsduseleien Snape gegenüber. Er würde wohl nie verstehen, was Hermine in diesen Kerl sah oder was sie an ihm anziehend fand. Wichtig war für ihn im Moment nur, dass er Hermine als Freundin fast verloren glaubte und nun wieder neue Hoffnungen schöpfte, auch, wenn er den verhassten griesgrämigen Mann wohl niemals in sein Herz schließen würde.


TBC


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