Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Süße Dunkelheit - Kapitel 37

von Jane-Do

Hallo alle miteinander.

Sorry, habe ja nun wirklich lang warten müssen, bis ich wieder neu updaten konnte, aber mein PC hat fürchterliche Zicken gemacht, auf dem ich nun einmal alle meine Kapitel gespeichert habe.
Aber inzwischen ist wieder alles hergestellt und sogar Vista läuft inzwischen halbwegs normal. ^^

Na ja, hier nun das nächste Kapitel, gleich nach dem Feedback.

@Black Lady 66: Hm ja, einige Fehler schleichen sich halt immer irgendwie mit rein. *schulterzuck* Schon, dass es dir aber dennoch gefallen hat. ^^

@The Still Murderer: Ich muss immer schmunzeln, wenn ich deine Kommentare lese. ^^ Danke dir, für dein Kompliment.

@Snapes_Wife: Jap, erst bin ich so lang weg und dann spinnt der PC, wo ich euch doch einige Kapitel aus dem Urlaub mitgebracht habe. *grumel*
Du hast Harry und Hermine schon ganz richtig einsortiert, aber wie Harry reagieren wird... , kommt bald. ^^ Und was dein/ein Happy End anbelangt..., du bekommst es. ^^

@eule20: Na ja, Harry ist schon immer irgendwie komisch, finde ich zumindest, aber in dieser Tragödie mag ich es ihm nachsehen. Er hat Schlimmes überstanden, wurde wie ein Spielball benutzt und sein Freund, nebst dessen Freundes Mutter ist in diesem Kamof gefallen. Eine nicht zu verachtende Kleinigkeit, an der so mancher schon verzweifelt hat.

@Inga: Hm ja, Harry hat zumindest Augen im Kopf und kennt Hermine ziemlich gut. Wenn diese Probleme von solchen Ausmaßen hat, dann bleiben die natürlich vor ihm nicht verborgen, auch wenn Hermine sie ihm noch vorenthält.

So, nun aber das neue Kapitel. Ein weiteres folgt dann nächste Woche Freitag, wie gewohnt. ^^

(natürlich nur, sollte mir mein PC nicht wieder den Geist aufgeben. Habe aber sicherheitshalber meine FF gesichert. ^^)


LG, Jane


*********************************************************************


Der Ghul, der sich in Hermines Domizil ziemlich wohl zu fühlen schien, war in der vergangenen Nacht wieder einmal äußerst ungnädig mit ihr gewesen und so lag sie wiederholt etliche Stunden wach und fand so genügend Zeit zum Grübeln. Um sich abzulenken tat sie das, was sie für richtig hielt, bevor sie zu einer grübelnden Hülle mutieren würde; sie schnappte sich einige der neu besorgten Bücher, die sie voraus schauend für ihr zukünftiges Studium besorgt hatte und vergrub sich regelrecht darin. Erst, als die Morgensonne undenkbar freundlich am Horizont zum Vorschein kam und sie zum hundertsten Mal den Ghul verfluchte, legte sie ihre Bücher, mit samt mehrere Meter langen Pergamentseiten ihrer Notizen, beiseite und bereitete sich seelisch, wie körperlich auf den heutigen Tag vor.

Das Haus lag noch friedlich da und Hermine atmete auf, als sie die Küche öffnete und sie menschenleer vorfand. Noch niemand wuselte am frühen Morgen hier herum und sie war dankbar dafür. So saß sie ganz allein und lauschte dem leisen Atem des Hauses, welcher sich gelegentlich durch ein Knacken der Holzdielen bemerkbar machte, welches ab und an hier und da ertönte. So früh am Morgen lag der Tag noch frisch mit seinem jungfräulichem Tau und dem morgendlichen Gezwitscher der Vögel da, als sie sich mit einer Tasse Tee in der Küche an den dunklen, inzwischen von den Jahren ramponierten, Tisch setzte und nun sinnierend da saß.
Scheinbar ließ Harry sie in Ruhe und bedrängte sie in keinster Weise, obwohl er sie gelegentlich skeptisch beobachtete, was sie sehr wohl bemerkt hatte.

Immer wenn sich die Gelegenheit ergab und er sich an ihre Versen heften konnte, war er scheinbar zufällig zugegen. Nicht, dass sich Hermine beklagen wollte, wenn er ihre Nähe suchte, oder in ihr die Freundin sah, die sie schließlich war. Sie hatten gemeinsam eine Menge erlebt, einiges davon nicht unbedingt von angenehmer Natur, sozusagen so eben überlebt. Offenbar hatte Harry das Resultat des Kampfes sehr gut verarbeitet, bis auf die Tatsache, dass er dabei seinen besten Freund verloren hatte, was er so hingegen verarbeitete, als dass er Ron nicht erwähnte. Aber in seinen Augen konnte Hermine deutlich diesen ungesagten Schmerz erkennen, und es quälte sie, ihn so zu sehen. Wenn Hermine ihn in Momenten des unbeobachtet seins sah, spürte sie, wie er trauerte. Um seinen besten Freund, der mit ihm alles geteilt hatte, selbst, seine eigene Familie, dessen weibliches Oberhaupt ebenfalls in diesem sinnlosen Kampf ihr Leben gelassen hatte.

~ ~ ~ ~

An einem weit aus weniger friedlichen und noch kargeren Ort, saß Severus allein auf eine Handvoll schmutzige Strohfetzen, auf dem ansonsten nackten, kalten Granitgestein, wenn man von den Mitbewohnern absah, die nur zu gerne in Fäkalien, Not und Leid hausten. Eben hob er seine Hand und stülpte sie ausgehöhlt auf eben einen solchen Mitbewohner und hob ihn mit einer Sanftheit an, dass es schon an Absurdität grenzte.

Doch Einsamkeit, Schmerz und Hoffnungslosigkeit führt nicht selten zu den abnormsten Handlungen und so hielt er das Insekt prüfend vor seine Augen, als wäre es das Einzige Wesen, welches seinen Schmerz verstehen konnte. Er blinzelte kurz durch seine geschwollenen Augenlider und setzte es wieder auf dem blanken Boden ab. Das Tier krabbelte ungesehen in eine der vielen Nischen davon. Er lehnte an der kalten Mauer, die seine Gefängniszelle umgab. Schon längst machte ihm die Kälte nichts mehr aus, die hier all gegenwärtig war, als dass er sie nicht mehr spürte, da seine Glieder längst verfroren waren.

Es war zugig und kalt in Azkaban und das waren noch die Vorzüge in diesem finsteren Loch. Grausamkeit und Folter war die Kehrseite und mehr als einmal musste er sie schon über sich ergehen lassen. Immerhin hatten ihm die Wärter in einem Anflug von Erbarmen, oder doch purer Gehässigkeit, den Tag seines Gerichtsverfahrens genannt, um ihm so in Angst und Schrecken zu versetzen, aber Severus sehnte bereits die Verhandlung herbei und dass war etwas, was die Wärter überhaupt nicht gut aufnahmen. Seine amüsierte Fassade schlugen sie ihm regelrecht aus dem Gesicht und zum Schluss setzten sie noch gezielte Hiebe auf seine eigentlich inzwischen verheilte Beinwunde, da sie ihn nackt, an den Händen gefesselt, mit kalten Wasser peinigten und so diesen Schwachpunkt deutlich sehen konnten.

Leider folgte darauf, dass die Narbe sich unter dieser Gewaltanwendung wieder öffnete, was die Wärter dann wieder zufriedener stimmte.
Bald würden sie ihn holen und ihn mitnehmen, ungnädig und grob, wie schon in den vergangenen Tagen zuvor, einer ungewissen Zukunft entgegen. Aber immerhin hatte er etwas, woran er sich in den letzten Tagen der Einsamkeit gehalten hatte, Hermine. Diese Erinnerung an die vergangenen Tage, ihre gemeinsamen Erlebnisse, waren wie Balsam nach der Stundenlangen Pein, die er über sich ergehen lassen musste.

Die ersten Tage, als sie sich ihm gegenüber ziemlich prüde und ängstlich gab, wenn sie sich zum Schlafen neben ihm legen musste, oder die Art Belustigung in ihrem jungen Gesicht, als sie mit ihm durch die Muggelwelt gegangen war. Ein kleines Grinsen huschte ihm Angesichts der abnormen Umstände und der Umgebung grotesk übers Gesicht. Er hatte sich etwas für die Zukunft vorgenommen, sollte die Wahrscheinlichkeit eines Freispruchs eintreten. Er hörte bereits die Schritte, wie sie sich langsam knirschend näherten und schließlich den Zauber murmelten, der seine Tür öffnete.

Sie waren da! Endlich! Es war das erste Mal, dass er sich freute, die Gefängniswärter zu hören, oder gar zu erblicken.

~ ~ ~

Schon früh war Hermine aufgebrochen und streifte inzwischen haltlos an den verschlossenen Läden Londons entlang, die allesamt erst später öffnen würden. Alles war besser, als im Grimmauldplace zu warten, bis die Verhandlung begann und sie nur wieder fragende Augenpaare über sich ergehen lassen musste, weil sie es ihr mit Sicherheit ansehen würden, dass sie furchtbar nervös war und mit ihm litt. Und so machte sie sich schließlich zwei Stunden vorher in Richtung Winkelgasse auf, nachdem sie London getrost hinter sich gelassen hatte. In der Winkelgasse dagegen war schon reges Treiben zu beobachten, was wohl nicht minder der Gerichtsverhandlung zu zuschreiben war.

Natürlich war der krasse Gegensatz dazu auch die Wochen und Monate zuvor gewesen, da sich die Zauberer und Hexen vor den Fall Voldemorts kaum auf die Straßen gewagt hatten und nun wieder aus ihre Ecken gekrochen kamen.
„Feiglinge, alle miteinander!“, murmelte Hermine aufgebracht, als sie die vielen Menschen bei Fortescues Eissalon sitzen sah, die sich munter über ihre Kaffeetassen unterhielten, als hätte es diesen lange Jahre anhaltenden Fluch, in Gestalt von Lord Grausamkeit, nie gegeben. Was manche Menschen doch schnell vergaßen, dachte sie zähneknirschend und huschte eben an Florish and Blotts vorbei.

Auch in diesem Geschäft war es rappelvoll. Natürlich, die Schule würde bald wieder beginnen und die Schüler benötigten ihre neuen Schulbücher. Wie beneidete sie die Menschen plötzlich, als sie diese mit glücklichen Gesichtern dicht an dicht da stehen sah und Erinnerungen an ihren ersten Besuch in der Winkelgasse kamen ihr in den Sinn. Doch diese Erinnerungen fanden nur kurzen Zugang zu ihrem Gehirn und schlagartig bahnte sich das vorliegende Problem mit aller Gewalt zurück in ihre verletzten Eingeweide.
Ihre Füße trugen sie schneller voran und sie eilte nun auch durch die Zauberwelt, ohne eigentlich zu wissen, warum sie das tat. Schließlich schlüpfte sie in den Tropfenden Kessel, trank dort ein Butterbier, um sich wieder aufzuwärmen und danach verschwand sie durch den Kamin, Richtung Ministerium.

Sie rieb sich fröstelnd ihre Finger aneinander und wartete vor dem Gerichtssaal, ebenso, wie es viele andere taten, um dem Spektakel beizuwohnen. Schwatzend und wild spekulierend tratschten die Wartenden wie alte Fetteln und rätselten schon jetzt, welche Strafe Severus erhalten würde.
„Sollen sie ihn doch einem Drachen zum Fraß vorwerfen. Verdient hätt er´s allemal! Aber wahrscheinlich verschmähend selbst die Drachen ihn…“, redete eine verhutzelte Hexe, mit in die Stirn geschobenen zerfledderten Hut, ihrem Gegenüber zu, die ihr nickend Recht gab.

Und so sah es in etwa überall aus und Hermine machte sich nichts vor. Es würde Severus sicher nicht einfach fallen, jemals wieder Fuß in dieser Gesellschaft zu fassen, sollte das Unmögliche eintreten und er freigesprochen werden. Fast wünschte sie sich, bei dem Anblick der verhassten Fratzen, dass dem nicht so war, aber die lautere Stimme in ihrem Kopf schob die leisere mit aller Macht zur Seite und nun hatte wieder die Hoffnung die Vorherschaft in ihrem im Moment aufgebrachten Gehirn.

Die mächtigen überdimensionalen Flügeltüren, die zum Gerichtssaal führten, waren vom Alter geschwärzt und die Zeit hatte deutlich ihre Spuren darauf hinterlassen. Sie hatten Severus Verhandlung zu einer öffentlichen Sache erklärt und alle, die in den Saal passten, konnten daran teilnehmen. Merlin sei Dank, war sie schon früh genug dagewesen, um sich hinter einer kleinen Menschenmasse anzustellen, die wohl auf keinen Fall das Ereignis des Tages verpassen wollten. Schon jetzt spürte sie erste Ermüdungserscheinungen und ihre Beine verkrampften sich schmerzhaft, aber sie ignorierte es und atmete stattdessen ruhig und gelassen, soweit das im Augenblick möglich war.

Lange würde es nicht mehr dauern, es war nur noch eine Sache von Minuten und es würde beginnen. Auch unter den anderen Besuchern machte sich eine Unruhe breit, was aber weniger für Severus sprach, als eher dafür, dass es eher einem wilden Mopp glich, der ihn hängen sehen wollte. Plötzlich ging ein Ruck durch die schweren Türen und sie öffneten sich wie von Geisterhand. Knirschend und kratzend öffnete sie sich und Hermine stand noch immer da, wie festgefroren und lauschte dem durchdringenden Geräusch und bemerkte dabei nicht einmal, wie sie angerempelt und beschimpft wurde. Sie wachte erst aus ihrer Lethargie, als sie jemand fest am Ellenbogen ergriff und sie mitschleifte, wie eine steife Marionette.

Erst, als sie sich inmitten von warmen, nach Schweiß stinkenden, Körpern wiederfand, sah sie zur Seite und erblickte Harry, der sich mit einer Wollmütze tarnte und sie misstrauisch beäugte, seinen Bick aber wieder von ihr löste, um sich im Gerichtssaal umzusehen. Geschockt starrte sie ihn eine Weile lang an, doch Harry ging nicht auf ihre Frage ein, die ihr mitten auf der Stirn prangen musste.
Was, fragte sie sich, tat er nur hier? Ah, natürlich! Es geht hier um seinen ganz persönlichen, besonderen Feind, der ihm zudem noch in der Sekunde der Entscheidung sein wahres Gesicht offenbart hatte. Selbstverständlich ließ er sich dass nicht entgehen. Wie mochte es in ihm aussehen? Jahre lang hatte er geglaubt, Snape sei sein Feind und spielte seine Maskerade brillant, doch nicht brillant genug für ihn.

Verhasst trat er ihm spätestens seit den Oklumentikstunden gegenüber, und so wie er geglaubt hatte, hatte Snape seine wahre Freude daran und wahrscheinlich passte es ihm nicht in den Kram, dass ihm plötzlich der Anker des puren Hasses entzogen wurde, den er für ihn empfand. Wahrscheinlicher aber, so dachte Hermine, denkst du gerade völligen Unsinn und versuchte nicht mehr in Harrys Richtung zu starren.

Das komplette Umdenken in Harrys Gehirn war noch nicht gänzlich abgeschlossen und er konnte sich nur schwer mit dem Gedanken abfinden, dass Snape sein Leben lang einer der wenigen war, der als Spielball von links nach rechts geschoben wurde, wie es gerade passte. Ebenso wie bei ihm selbst. Hatte nicht er ganz allein den Märtyrerstatus inne? Sollte es noch jemanden geben, der ebenso sehr unter all dem gelitten hatte, wie er selbst und verstehen können, wie er fühlte?

All dies, konnte Hermine von seiner Miene ablesen, schwieg sich aber aus und legte stattdessen ihre Hand auf Harrys, die noch immer ihren Ellenbogen umschlungen hielt. Gemeinsam würden sie das durchstehen, da war sie sich sicher. Schlagartig wurde es still, denn der Zaubergamott, der aus mehreren hohen Amtsträgern bestand, schritt würdevoll auf seine Plätze zu. Der oberste Richter holte mit seinen Hammer aus und schlug schwungvoll auf den Klotz, der vor ihm auf dem Richtertisch lag. Abrupt verstummten alle Anwesenden, die sich zuvor zumindest flüsternd unterhielten.

„Der Zaubergamott ist hier und heute zusammen gekommen, um einen Verräter der übelsten Sorte vorzuführen und ihm den Prozess zu machen.“ Noch lange hallte die tiefe Stimme im Saal wieder, der durch seine nach unten verjüngenden Sitze eher an einer Arena erinnerte und niemand wagte es auch nur zu flüstern, oder zu applaudieren.
Die Stille war regelrecht bedrückend und Hermine stellte vage Zweifel an, ob es wirklich sinnvoll gewesen war, an diesem Prozess teil zu nehmen.
„Man möge den Gefangenen, Severus Snape, einlassen“, wies der Richter einem Bediensteten nickend an, der sogleich an einem Hebel zog, der an einer Wand eingelassen war.

Schleifend und klirrend, senkte sich ein massiver Eisenkäfig aus der Mitte der Decke und schwebte langsam zu Boden und ein leises Raunen zog durch den Raum. Severus war an seinen Gelenken gekettet, ebenso an einer breiten Metallschlinge, die an seinem Hals befestigt war. Seine Augen huschten kurz in die Runde, bis sein eisernes Gefängnis scheppernd zum Stehen kam und er dabei durchgeschüttelt wurde, ebenso, wie seine klirrenden Ketten.

Jetzt hielten es die Massen nicht mehr auf ihren Sitzen und sie schrieen und jubelten lauthals, sodass der Gerichtssaal erbebte. Nicht einmal das Hämmern des obersten Richter konnte man hören, der verzweifelt für Ruhe sorgen wollte. Schließlich schoss einer der Wachmänner genervt einen Zauber an die Decke, sodass sich ein funkelnder Schauer von der Decke über alle Anwesenden ergoss, eingeschlossen der Richter, die genervt ihre Roben von der herunterfallenden Asche befreiten. Zumindest herrschte nun wieder Ruhe und die Zuschauer verhielten sich wieder still. Auf Severus Haar hatte sich die Asche ebenfalls verfangen und Hermine hätte sie ihm nur zu gerne entfernt.

Meine Güte…, was haben sie nur mit ihm gemacht?!, schrie es tief in ihr nach Gerechtigkeit, doch sie hielt sich nur krampfhaft an Harrys Arm fest und schluckte ihren Schmerz, ihn so zu sehen, hinunter.
Sein Haar war fettiger, wie eh und je und er wies an etlichen Stellen Schürfwunden, blaue Flecken und ein geschwollenes Auge auf. Er hatte noch immer seine strenge viktorianische Robe an, wobei diese an mehreren Stellen als Fetzen an seinem Körper herunter hing.
Was haben sie ihm nur angetan, diese Barbaren?!
Wut stieg in ihr auf und Schwindel machte sich in ihr breit.
Nein, sie schüttelte ihren Kopf, so dass ihr Pferdeschwanz, den sie sich heute der Einfachheit halber gebunden hatte, hin und her schwang.
Du darfst jetzt nicht ohnmächtig werden, Hermine. Reiß dich zusammen!

Doch ihre eigenen körperlichen Reserven schienen doch sehr angeknackst zu sein, sodass selbst Harry mitfühlend zu ihr herüber sah und sie nun fragend musterte. Sie verkniff sich eine Antwort und blickte wieder auf den eisernen Käfig hinunter, in dem Severus nun verbittert in die Gesichter um sich herum blickte.

Da! Er hatte sie gesehen, blieb kurz mit seinen schwarzen, müden Augen an ihr haften. Aber er blickte sich schnell wieder um und fixierte stattdessen wieder den Zaubergamott vor sich, dessen Gesichter er größtenteils sogar namentlich zuordnen konnte.

„Die Anklage beläuft sich wie folgt.“, zischte der oberste Richter nachdem er einen Bogen Pergament aufhob und Severus missbilligend darüber musterte. Alle anderen im Saal hielten die Luft an und lauschten der Verbrechen, die Severus zur Last gelegt waren.

Die Litanei der Verbrechen war Ellenlang und Mord stand natürlich an oberster Stelle, gefolgt von Hochverrat, Verschwörung und Mitgliedschaft einer Terroristischen Vereinigung. Von Verbrechen an die Menschheit im Einzelnen wollte der Richter absehen, was Severus ein müdes Lächeln abrang. Doch keine zwei Sekunden später verschanzte er sich wieder hinter seiner eiskalten Fassade, hinter der er jahrelang Schutz vor menschlichen Zugriffen jeglicher Art gefunden hatte.

Das hier konnte gar nicht gut enden, davon war Hermine fest überzeugt, wenn sich ihr Bauchgefühl dagegen auch aufs Heftigste wehrte.

„Gestehen Sie die Beschuldigungen, die Ihnen zur Last gelegt werden, Sir?“, stellte der Richter nachdrücklich seine Frage direkt an Severus, doch dieser schnaubte nur abfällig und schüttelte ruhig und gelassen seinen Kopf.
„Mit Nichten, Sir!“ Snapes reibeiserne Stimme ertönte fest durch den großen Saal und alle Anwesenden konnten seine Antwort laut und deutlich vernehmen.
Die Zuschauer wurden zunehmend unruhig auf den Sitzen. Getuschel macht sich breit, was sich bald in laute Rufe verwandeln sollte und wilde Spekulation und böse Verleumdungsrufe im Saal die Runde machten. Direkt neben Harry schrie ein altes Weib, dessen Kleidung schrecklich fleckig war und wohl auch der Rest von ihr schon lange keine Pflege gesehen hatte, denn ihre Zähne waren gnadenlos schwarz: „Hängt ihn! Hängt ihn auf, diesen Bastard!“

Harry, ziemlich geschockt von dieser Reaktion, starrte das Weib mit offenem Mund an, sagte aber nichts dazu. Viele solche Äußerungen ertönten um ihn herum und nicht selten sah man den Leuten auch an, dass sie der Selbstjustiz nicht abgeneigt waren. Hass loderte in den Augen der Menschen auf und die aufgebrachte Meute stand zum Teil auf ihren Sitzen.
Erneut hagelte ein Funkenregen auf alle Anwesenden nieder, was Severus diesmal ein diabolisches Grinsen entlockte, aber als er nochmals nach Hermine Ausschau hielt, stockte sein Blick und haftete an Harry, der Hermine stützend an seine Seite drückte und sie durch die aufgebrachte Menge nach draußen beförderte.
Unterdessen lief die Verhandlung weiter, ohne dass Hermine auch nur revoltieren hätte können, weiter daran teil zu nehmen. Viel zu geschockt und geschwächt war sie von dem kurzen Ereignis und dem erbarmungslosem Gesicht der verhassten Menschen. Alles in ihr schrie danach, wissen zu müssen, was dort drin geschah, doch anderseits, was würde in ihr vorgehen, wenn sie all das hören würde, was man ihm vorwarf? War sie wirklich so stark? Wollte sie das wirklich wissen? Nein! Sie war eine schwache Person und die vergangenen Wochen hatten ihr übel mitgespielt. Nichts desto Trotz fuhr sie Harry scharf an, als sie die mächtigen Türen hinter sich geschlossen hatten.
„Was glaubst du, was du hier tust, Harry?!“ Schnaubend stand sie vor ihm und entriss ihm ihren Arm, den er nach wie vor eisern festgehalten hatte, obwohl die Menge Menschen es ihm nicht einfach machten, die Stufen zum Eingang zu erreichen.
Harry blickte sie einen Moment lang entrüstet an, dann griff er sich Augen rollend an seine Strickmütze und zog sie sich von seinen strubbligen Haaren.
„Hast du mir nichts zu sagen, Hermine?“ Seine Frage stellte er gelassen, wenn er sie auch mit einem Blick fixierte, der sie sehr an ihre alte Verwandlungslehrerin, Minerva McGonnagal, erinnerte.

Entrüstet und schockiert sah sie ihn einige Sekunden lang an und schließlich stellte sie ihre Augenbrauen zu einem geraden Strich zusammen und blickte ihn kampflustig an.
„Und das sollte bitteschön WAS sein?!“
Im ersten Augenblick glaubte Hermine, Harry würde der Geduldsfaden reißen und er würde sie anschreien, doch er besann sich scheinbar und blickte sich einmal kurz um, nur um sie dann, an der Schulter hinter sich her schleifend, in eine Ecke zu zerren. Dort fasste er sie zwar sanfter bei den Schultern an, aber seine Ausstrahlung wirkte weniger freundlich.
„Ich habe Augen im Kopf, Hermine! Also sag mir, was dass hier alles zu bedeuten hat!“
Er war aufgebracht, aber dennoch hatte er sich weitgehend unter Kontrolle. Seine grünen Augen sahen abgrundtief in ihre braunen und so wie es aussah, meinte er es absolut ernst.
Ein Zauberer, der ihnen unbekannt war, schritt mit skeptischem Blick an ihnen vorbei, blieb einen Moment lang stehen und erkundigte sich nach Hermines Befinden. Doch sie winkte dankend ab und zögernd schritt er von dannen.
„Was willst du von mir hören, Harry?! Dass ich ihn leiden kann?!“, wisperte Hermine aufgebracht und entzog sich gewaltsam aus Harrys feste Umklammerung. Sie lehnte sich erschöpft an die Wand und beobachtete ihn ganz genau.
Er wirkte hin und her gerissen, zwischen Wut, Frustration und einer gehörigen Portion Misstrauen, was Hermines Verhalten und ihre Antworten darauf betrafen.
„Hermine, ist es das, was du glaubst, oder eher etwas, was du mir Glauben schenken willst?“ Schnaubend lehnte er sich neben ihr an die kalte Mauer und rieb sich mit beiden Händen prustend durchs Gesicht, bevor er weiter sprach.
„Was war zwischen euch?“
Diesmal war es an Hermine, schnaubend auszuatmen und verbohrt stemmte sie ihre Arme in einander.
„Ich fürchte Harry, das geht dich nichts an!“ Ihre Stimme bebte ein wenig, und entweder war ihr einfach nur warm, oder sie verheimlichte ihm etwas, was sich durch ihre extrem rosige Farbe auf ihren Wangen verdeutlichte. Sie sah ihn für einen Moment lang scharf an, dann blickte sie frustriert zur Seite. Harrys Reaktion darauf war weniger freundlich und er hielt sich auch mit seinen Andeutungen nicht zurück.

„Aha! Das geht mich also nichts an?!“, blaffte er sie an.
„Nichts AHA!“, äffte sie ihn nach und ihr Mund wurde zusehend trockener vor Nervosität.
„Also, Hermine, du willst mir jetzt aber nicht sagen, dass du und er…, ich meine…, ihr habt es getan?!“
Einen Moment lang, sah selbst Harry über seine mutmaßlichen Andeutungen überrascht und angeekelt drein, doch scheinbar machte es für ihn sogar einen Sinn.
„Hermine, sag mir bitte, dass ich mich irre!“
Schwer atmend stellte er sich ihr gegenüber und blickte ihr dabei geschockt direkt ins Gesicht. Doch Hermine sah genervt und uninteressiert zur Seite.
„Hm, keine Antwort…, also habe ich Recht?!“
Wieder gab sie ihm keine Antwort, denn was sollte sie ihm schon sagen? Anlügen wollte sie ihn nicht, auch nicht, wenn es um ein vieles bequemer gewesen wäre. Harry rollte mit seinen Augen und machte kehrt. Er trat wütend vor einen steinernen Pfeiler, der seinem Tritt natürlich nicht nachgab, weshalb auch sein Schmerzlaut nicht all zu überraschend darauf folgte. Er wandte sich ihr wieder zu und sah sie stumm und fragend an. Doch Hermine zog nur ihre Lippen kraus und ließ alles über sich ergehen. Nichts desto Trotz antwortete sie noch immer nicht, was Harry langsam rasend machte.
„Willst du mir vielleicht endlich mal antworten?! Hermine? Ich verlange endlich eine Antwort! Hast du mit diesem…, diesem…“
Ihm fehlten die Worte, angesichts seiner Vermutungen, was Hermines und Snapes Beziehung zueinander betraf und er sah einfach nur angewidert drein. Er konnte und wollte sich einfach nicht vorstellen, was sie miteinander getan hatten.

„Diesem WAS?!“, entgegnete sie bloß und funkelte ihn dabei regelrecht an.
Schwer atmend ging Harry auf und ab und sah immer wieder verwundert zu Hermine herüber, die seinem Blick herausfordernd begegnete. Zwischendurch murmelte er unverständliche Worte, die Hermine nicht verstand, obwohl sie sich wirklich alle Mühe gab, ein wenig Verständnis für ihn aufzubringen.
„Es geht dich nicht das Geringste an, Harry, und selbst wenn ich mit ihm geschlafen hätte! Ich lebe mein eigenes Leben und ich bin verdammt noch mal alt genug, um selbst meine Entscheidungen fällen zu können und um zu wissen, was gut oder schlecht für mich ist.“
Zu Anfang hatte ihre Stimme noch hart und kämpferisch geklungen, aber am Schluss klang sie schon wesentlich versöhnlicher und schließlich ging Hermine sogar zwei Schritte auf ihren langjährigen Freund zu.
„Es geht mich also nichts an? Hm? War es denn eine gute Entscheidung?“, wollte er eigentlich nur rein hypothetisch von ihr wissen, doch als sie ihm auf seine Frage antwortete, blieb ihm fast die Spucke im Hals hängen und er verschluckte sich hustend.
„Ich schätze, das war es.“


TBC


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 3. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Die Entschlüsselung der Namen ist gut und schön, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass dem zuviel Bedeutung beigemessen wird. Überspitzt gesagt, könnte Malfoy auch Müller-Lüdenscheid heißen, er würde aber dieselbe finstere Figur bleiben.
Klaus Fritz