Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Süße Dunkelheit - Kapitel 26

von Jane-Do

Hallo alle zusammen.

Hoffentlich hattet ihr auch etwas von der Unmengen Sonne und habt die Ferien ebenso genossen, wie ich.

@Mary63: Hermines Problem ist schon gravierend, aber sie ist ein helles Köpfchen und weiß sich zu wehren. Danke für deine Erholungswünsche, die habe ich auch dringend benötigt.

@Severa: Nicht immer ist der liebe Tränkemeister anwesend, aber manche Probleme lösen sich auch auf anderer Weise. ^^

@Ithilien: Ich mag Neville auf einer Art, denn es steckt echt Potential in ihm, nur traut er sich selbst nicht zu, welches zu besitzen. Draco´s Charme hat sich in meiner FF in keinster Weise verändert und ich habe versucht, ihm so realistisch, wie eben möglich darzustellen. Ich hoffe, mir ist es einigermaßen gelungen. Hintergrundbeschreibungen gehören zu meinen FF´s, denn ich mag keine Geschichten, in denen nur Monologe geführt werden, es sei denn, es ist nur ein OS oder ein Drabbel. Nun denn, da les mal, wie Hermine sich mit dieser Situation auseinandersetzt.

@Black Lady 66: Ja ja, irgendjemand muss doch den bösen Part übernehmen, wenn es Snape nicht tut, gell?

@ladyfleur: Na ja, hassen tu ich Malfoy zwar nicht, aber ich verachte ihn schon ein wenig. Schon allein für seine Art, wenn er immer so überheblich auftritt. Dann spann ich dich nicht länger auf die Folter. ^^

@Sweety-Devil: Wie Hermine aus dieser Situation entkommt und ob es überhaupt dazu kommt, wirst du in diesem Kapitel erfahren. ^^

@eule20: Oh ja, Ferien sind schon was tolles, auch wenn es nicht weit weg ging und nicht für lange. Eine Horde Todesser? Oh je, also ich bin für alle Anregungen offen, aber wie soll ich die bloß einbauen? *grübel* Wird, denke ich, auch so schon nicht gerade einfach für Hermine und Snape.^^

@Inga: Oh ja, Snapes Bett hätte ich mir auch gerne mal aus direkter Nähe angesehen. ^^ Na dann lies mal, was Hermine anstellt, um sich in Sicherheit zu bringen.

@kahey2804: Ich hoffe doch, dass das nun nicht so lange war, aber die gefühlte Ferienzeit war irgendwie auch schnell dahin. ^^ Schön, dass du wieder dabei bist, freut mich. *knuddel*

@Anoel: Ich fürchte, für dieses Denkarium wird Hermine vieles auf sich nehmen. Wer weiß, wie viel davon abhängt… ;-)

Viel Spaß beim lesen und weil ich heute so gut gelaunt bin, wünsche ich dass auch den "Gast"-Lesern. ^^

Dann spann ich euch nicht weiter auf die Folter und schon gehts los.

LG, Jane



********************************************************************
Wie ein Mantel aus bedrückender Schweigsamkeit, hüllte ihn die Dunkelheit ein, als er sich leise Richtung Hogwarts schlich. Auf dem matschigen Boden zu seinen Füßen wäre er beinahe ausgerutscht, als er gerade dabei war, sich hinter einem mit Moos bewachsenen Baum verstecken zu wollen, was ihn nun zischend Verwünschungen ausrufen lies.

„Verdammt!“, murrte er leise, neben anderen unschönen Ausdrücken und fasste sich wieder an sein verletztes Bein. Ausgestanden war seine Verletzung noch lange nicht, und nur dem beherzten Eingreifen Hermines, war es zu verdanken, dass er überhaupt laufen konnte. Hätte sie auf ihn gehört und keine Kräuter aus diesem seltsamen Laden mitgenommen, sähe es inzwischen wohl übel aus.

Wie sie sich ihm gegenüber durchsetzte imponierte ihm, auch wenn es ihn stellenweise nah an die Grenzen, seines nicht so sehr dehnbaren Nervenkostüms brachte. Niemand hatte es bis jetzt gewagt, sich ihm dermaßen entgegen zu stellen. Nun ja, diejenigen, die es versucht hatten, bereuten es später, wenn er sie zwischen seine Finger bekam, andere besaßen nicht die Courage oder Frechheit, es überhaupt erst zu erwägen, ihm die Stirn zu bieten. Einzig Albus war es vergönnt gewesen, derart mit ihm umzuspringen, was dieser zu seinem Leidwesen auch des Öfteren ausgekostet hatte. Ein zäher Kloß aus Bitterkeit setzte sich in seinem Hals fest und er vermochte ihn nicht hinunter zu schlucken. Er schüttelte den Gedanken beiseite und konzentrierte sich wieder auf seinem allumfassenden Problem.

Imposant ragte Hogwarts vor ihm auf, und mit seinen erleuchteten Fenstern wirkte es wie sein Zuhause, in dem er in den vergangenen Jahren ein Leben geführt hatte, welches so abwechslungsreich, wie erschreckend war. Was hatte ihn nur dazu bewogen, dieses Leben in Kauf zu nehmen? Nein, er durfte an seinen Handlungen keine Zweifel hegen, schon gar nicht, nachdem der Dunkle Lord endlich besiegt worden war. Aber etwas fragte er sich trotz allem. Welches Leben hätte er geführt, wenn er bei den Todessern geblieben wäre? Wie wäre sein Leben verlaufen, wenn er sein Leben dort erst gar nicht verschenkt hätte? Eines wäre mit Sicherheit nie geschehen, Hermine wäre er nie so nahe gekommen, wie es im Moment der Fall war. Und das es so gekommen war, dafür war er mehr als dankbar, auch wenn er daran noch leise Zweifel hegte.
Er durfte so etwas wie Gefühle für sie empfinden, sie kennen lernen, auch wenn sich aus diesem Dilemma niemals so etwas wie eine Beziehung entwickeln würde. Würde er es auf einen Versuch ankommen lassen? Da war dann immer noch die riesige Kluft des enormen Altersunterschiedes zwischen ihnen, denn er war beinahe doppelt so alt wie sie. Meine Güte…, sie könnte deine Tochter sein.., hallte es in seinem Kopf wieder, nebenbei noch die nicht unbedeutende Kleinigkeit, dass sie gerade mal eben die Schule beendet hatte und ihre berufliche Laufbahn gerade erst beginnen würde.
Zu viele Kleinigkeiten, befand er und schluckte endlich den bitteren Kloß herunter.

Vor den Toren tat sich endlich etwas. Eine schlanke Gestalt erschien, vom Eingang schwach beleuchtet und wirkte dadurch wie eine zarte, zerbrechliche Blume. Dieser Gang, nein, er kannte diesen Ganz inzwischen so gut, als wäre er ein Bestandteil seiner selbst. Sie war es und sie wirkte überhaupt nicht glücklich. Sie blieb stehen und krümmte sich, als hätte sie große Schmerzen. Jetzt reichte es ihm und allen Gefahren zum Trotz, löste er sich aus seinem Versteck und lief auf sie zu. Der Matsch spritzte unter seinen Schuhen nach allen Seiten davon, aber das bekam er alles nicht mit. Mit entschlossenen Schritten war er innerhalb weniger Sekunden bei ihr.

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Da stand er nun, allein und mit selbstsicherer Miene hielt er ihren Schal eng umschlungen an ihrem Hals und seine zusammen gekniffenen Augen blickten sie finster und kalt an. Draco!
Ihr Herz raste und beinahe hätte sie das Denkarium vor Schreck fallen gelassen, weil ihre Hände zitterten. Ihr Hals schrie empört nach Luft, als er nun an ihren Schal zog. Nun ja, wirklich überrascht hätte sie eigentlich nicht sein müssen, ihn noch einmal gegenüber zu treten, wo sie doch schon geahnt hatte, weshalb er in der großen Halle klein bei gegeben hatte.

„So sieht man sich also wieder, dreckiges Schlammblut!“, zischte er zwischen seinen vor Hass verkniffenen Mund und spuckte ihr dabei dieses eine schreckliche Wort so verächtlich vor ihre Füße, so dass sie es beinahe wahrhaftig vor sich liegen sah.
„Was willst du Malfoy?!“ Ihre Stimme klang nicht weniger begeistert als seine, aber sie war auf der Hut und umfasste den Zauberstab in ihrer Rechten noch fester. Umwickelt mit Severus´ Umhang, war das Denkarium für Draco nicht sichtbar, aber seine Augen hatten ihre Last sehr wohl registriert. Nicht aber den Zauberstab, den sie darunter versteckt hielt.

„Du…, dass du es wagst, überhaupt das Wort an mich zu richten, du elendiges Schlammblut!“ Er bedrängte sie nun weiter, während Hermine ihrerseits versuchte, einen Schritt zurück zu gehen. Aber da war nichts, als die blanke grobe feuchte Kerkermauer, die ihr bereits fröstelnd die Kälte in die Glieder schickte. Auf eine Auseinandersetzung mit ihm war sie nicht sonderlich begierig, aber wenn er es so wollte, bitte, er konnte es haben.
„Findest du nicht, dass dieses Wort langsam an Bedeutung verliert? Es wird langsam eintönig“, leierte sie betont gelangweilt herunter, aber ihre Sinne waren trotzdem aufs Äußerste geschärft. Sie durfte ihn auf keinen Fall unterschätzen, zumal er offensichtlich wusste, wer für den Tod seines Vaters verantwortlich war.

Aufgebracht zückte er seinen Zauberstab, erzitterte dabei regelrecht vor Wut und seine weißen Fingerknöchel stachen dabei bleich hervor, als er seinen Zauberstab fest umklammert hielt. Seine grauen Augen blickten hassentbrannt auf sie nieder und er knirschte dabei mit seinen Zähnen. Die eine verirrte Haarsträhne, die ihm ins Gesicht hing, interessierte ihn nicht.

„Du…, du elendiges…“, setzte er an, doch Hermine unterbrach ihn mitten in seiner Wuttirade.
„Ja ja, ich weiß. Bitte, wenn du mir etwas zu sagen hast, dann tu es jetzt. Für derartigen Kinderkram habe ich jetzt keine Zeit.“ Auch wenn sie sich kaum vorstellen konnte, wie weit Draco’s Wut für sie reichte, war sie nicht gewillt, es am eigenen Leib zu erfahren, oder auszureizen. Sie musste einfach schneller als er sein und dabei doch berücksichtigen, einen Streit oder Kampf aus dem Weg zu gehen. Diese Entscheidung nahm er ihr ab, indem er seinen Zauberstab schwang und sie dabei aus irre blitzenden Augen ansah.

Er wollte gerade einen Zauberspruch schreien, als ihm buchstäblich die Stimme versagte, als ihr Zauberstab einen weißlichen Strudel gasförmigen Lichts direkt auf ihn beförderte und er nun rücklings an eine der feuchten Kerkerwände taumelte. Sein erschrockenes Gesicht wich einem verwirrtem Ausdruck. Seine Wut kochte augenblicklich ins Unermessliche, aber da rannte Hermine auch schon los und gelangte umständlich und leicht schwankend mit ihren hohen Schuhen zur Kerkertreppe. Nach kurzer Zeit, hallten seine Schritte hinter ihr an den Wänden wider, weshalb sie sich kurz umsah. Er war ihr fast auf den Fersen. Oh ja…, er war schnell, nachdem er sich von seinem anfänglichen Schock, der Stimme beraubt, erholt hatte. Mit dem Denkarium in ihren Händen, gelang es ihr nur schwer den kleinen aber doch nennenswerten Vorsprung beizubehalten und als sie an der obersten Stufe stand, betrat er bereits die unterste Stufe.

Ihre braunen Augen huschten aufgeregt vor sich in die große Halle, und wieder zurück zu ihm, als sie die letzten Stufen zur Eingangshalle empor eilte. Sie erstarrte regelrecht, als sie Professor McGonagall in der großen Halle stehen sah und noch mehr, als das sie Hermine entdeckte. Ihre gerunzelte Stirn zog sich zunehmend zusammen, und ebenso Hermines Herz, welches mangels Ausweglosigkeit fast zu überschlagen drohte. Wenn sie sich nicht ganz schnell etwas einfallen ließ, dann würde binnen zwei Minuten Ärger auf sie niederprasseln, den sie schon ahnend auf sich zu kommen sah, nebenbei mit dem unberechenbaren Draco im Schlepptau. Wobei Draco mit angrenzender Sicherheit kein offenes Duell heraufbeschwören würde, ganz abgesehen ihr hinterrücks einen Fluch hinterherschicken würde. Zumindest nicht bei sovielen Augenzeugen.

Und da kam sie auch schon auf sie zu, die mangelnde Ausweglosigkeit..., Minerva McGonagall, in ihrem grünen Karokleid, mit ihrem Anhängsel in Gestalt von Professor Sinistra, der Professorin für Runenkunde. Zum einen würde ihre Lehrerin wissen wollen, was sie in den Kerkern zu suchen hatte und ziemlich direkte, unangenehme Fragen über ihren Aufenthalt der vergangenen Woche betreffend aus ihr heraus kitzeln wollen.

Panisch suchte sie nach einem Ausweg, ihr Hals drohte mit seiner enormen Last des stark pulsierenden Herzens anzuschwellen, so dass ihr das Atmen schwer fiel und ihre Hände feucht wurden. Doch dessen völlig unbeeindruckt, kamen ihre Professorinnen weiter auf sie zu und ließen sich nicht beirren. Gerade, als sie dachte, jetzt sei es um sie geschehen, und Fragen von extrem direkter Natur würden auf sie nieder regnen, startete ein enormes, lautstarkes Theater aus der oberen Etage, welches ein enorm wildes Feuerwerk veranstaltete.

Einige Schüler schrieen und rannten die große Treppe hinunter, und ihre Professorinnen spurteten wie magisch angezogen direkt darauf zu, nachdem sie anfänglich erstarrt in die Richtung des Aufruhrs gestarrt hatten. McGonagall warf ihr noch einen - ich habe dich noch nicht entlassen- Blick zu, dann marschierten sie geradewegs auf das Infernale Feuerwerk zu. Diese Chance musste sie nutzen, selbst wenn sie nun noch mehr als Objekt der Begierde unter Professor McGonagall Argusaugen gelten würde. Schnell trugen ihre Füße sie Richtung Eingangstor und ebenso nebulös, wie sie aufgetaucht war, verschwand sie und damit aus dem unmittelbaren Gefahrenkreis, Draco Malfoys. Sie musste damit rechnen, dass er ihr folgen würde und so trugen ihre Füße sie flink wie nie zuvor hinaus.

Regendurchtränkt stand sie nun vor den Toren Hogwarts und konnte sich nicht rühren. Ihr Kleid hing schlaff an ihrem fröstelnden Körper herunter, wobei sie zitterte, wie Espenlaub. Erschöpft von dem eben erlebten Nervenkitzel, hielt sie das Denkarium unter dem Umhang versteckt, wobei sich ihre Tränen mit den kühlen Regentropfen auf ihrem Gesicht vermischten.

Leise schluchzend stand sie da und starrte vor sich hin, ohne auch nur etwas vor sich erkennen zu können. Wie hatte sie nur den Abend überstanden, ohne zu einem völligen Wrack zusammen zu brechen? War sie wirklich so stark? Oder war sie einfach nur abgestumpft, wie so viele andere an diesem Abend, in deren Gesichter sie diesen Ausdruck des vergessen Wollens entdeckt hatte? Sie fürchtete sich davor, zu einem dieser abgestumpften Monster zu werden. In ihr schrie alles nach Erlösung, nach Wiedergutmachung und dem endgültigen Ende dieser ganzen Phrase.

Das Gewicht des Denkariums holte sie wieder zurück in die Gegenwart, denn fast wäre es ihr aus der Hand gerutscht und am Boden zerschellt. Alle Anstrengung und Unannehmlichkeiten wären dann umsonst gewesen, nun, eigentlich nur fast. Immerhin war sie sich nun ihrer Gefühle, was Severus Snape anging sicher, wusste aber nicht damit umzugehen. Wieso fühlte sie sich verlassen, als sie ihn hinter sich gelassen hatte? Eine Leere, die sie zwar für kurze Zeit erfolgreich verdrängt hatte, aber mit Wucht auf sie eingedroschen war, als sie in seinem Bett gelegen hatte.
Sie wollte sich diese Gefühle nicht eingestehen, zu fremdartig und unerreichbar kamen sie ihr vor. Wie konnte sie nur so sicher sein, das ihre Gefühle ihr keinen Streich spielten? Aber wie sicher konnte man sich schon sein, wenn der „Auserwählte“ Severus Snape hieß.

Ein Geräusch direkt vor ihr, riss sie aus ihren Gedanken und als sich eine dunkle Gestalt aus der Nacht kristallisierte, hielt sie verkrampft das Denkarium in ihren Händen fest. Niemand würde es ihr wieder abnehmen, sie würde darum kämpfen, mit allen erdenklichen Mitteln. Langsam kamen die Schritte näher, die auf der aufgeweichten Erde schmatzten und ihre Nervosität stieg mit jeder Sekunde weiter an. Gerade, als sie schon ihren Zauberstab drohend vor sich halten wollte, erkannte sie dessen Ursache, welches nun direkt vor ihr stehen blieb. Als sie endlich registrierte, wer gekommen war, knickten ihr fast die Beine weg.

Schnell zog Severus sein Jackett aus und legte es vorsichtig um ihren zitternden Körper. Er umfasste sie an der Hüfte und stützte sie, wenn auch zaghaft und unsicher. Sie hatte keine Ahnung, woher er wusste, dass sie seine Hilfe mehr als nötig hatte, aber sie war ihm unendlich dankbar. Erschöpft legte sie ihren Kopf an seiner Schulter ab und hielt dabei noch immer das Denkarium fest in ihren Händen, als sie sich Beide auf den Weg machten. Wie er es geschafft hatte, sie wieder hier her zu bringen, wusste sie nicht. Ihre Füße gehorchten irgendeiner anderen Hülle, die folgsam funktionierte. Auf alle Fälle war es trocken und warm. Ein Hauch von Gemütlichkeit, vermischt mit dem Geruch von abgestandenem, modrigem Wasser lag in der Luft, ebenso ein herb würziger Geruch, der von seiner letzten warmen Mahlzeit herrührte. Sie hatte nicht einmal mitbekommen, wie sie in die Höhle zurück gekehrt waren und ebenso wenig, wie er es geschafft hatte, mit ihr als Ballast den rutschigen Hang hinauf zu gelangen. Ein kleines munteres Feuer prasselte warm vor sich hin und als er sie dort hin dirigierte, hockte sie sich dankbar daneben. Langsam legte er eine Decke um ihre Schultern und hockte sich neben ihr. Er sagte kein einziges Wort, aber seine dunklen Augen huschten fragend über ihren Körper. Er registrierte ihr knappes, aber elegantes Kleid, welches nun ihre Knie preisgab.

In ihren Händen hielt sie einen Klumpen aus schwarzen Stoff und wenn er sich nicht sehr täuschte, und das tat er äußerst selten, dann war es eines seiner Kleidungsstücke. Er erkannte die Stickerei, die seine Umhänge säumte und auch den vertraut edlen, fließenden Stoff. Sie machte keinerlei Anstalten, das Bündel abzulegen, oder gar ihm zu übergeben, also ließ er ihr einen Augenblick, damit sie wieder zu sich kommen konnte.

Knisternd barst ein Holzscheit des kleinen Lagerfeuers und goldene Funken stoben wie ein Schwarm funkelnd, leuchtender Glühwürmchen zu allen Seiten davon. Ihm war es in ihrer Gegenwart wesentlich angenehmer, nicht allein und im Ungewissen gelassen. Was geschehen war, konnte er wahrscheinlich nicht einmal ansatzweise erahnen, hoffte aber, sie hatte zumindest in einer Hinsicht Erfolg gehabt und weitere schlimme Erfahrung waren ihr erspart geblieben. Mit absoluter Sicherheit konnte er das bei ihrem Verhalten nicht ausschließen. Er hätte sich auf diesem Ball, unter diesen Umständen, nicht blicken lassen, was nichts mit seiner negativen Affinität für Bälle zutun hatte. Eine Wahl hätte er unter Albus´ Regime, was diese Sache anbelangte, sicher nicht gehabt, aber warum machte er sich überhaupt Gedanken darüber, wie er sich an diesem Abend gefühlt hätte, wäre er dort gewesen. Warum belastete er sich überhaupt mit solchen Gedanken, wo sie ihn doch eigentlich überhaupt nichts angingen. Oh er verdammte seine Gefühle und damit seine Empfindungen, die er für sie entdeckt hatte.
„Hermine…“, flüsterte er leise, während sie noch immer sprachlos und stupide in die rotgoldenen Flammen zu ihren Füßen starrte.

Ganz langsam sah sie auf und blickte ihn wie hypnotisiert an. Ihre Augen waren leicht gerötet und ihr Mund bebte ohne ein Laut von sich zu geben. Er sah zu seinen Füßen hinunter, denn auf ein sehr persönliches Gespräch war er nicht eingestellt, sah sich auch außer Stande ihr den nötigen Trost zu spenden und fürchtete sich auch ein wenig davor, sie noch näher an sich heran zu lassen und sei es auch nur in verbaler Hinsicht. Sie überbrückte allerdings die ohrenbetäubende Stille, indem sie ihm schon fast demonstrativ das dunkle Bündel reichte.
„Hier, bitte. Ich hoffe, damit kannst du deine Unschuld beweisen“, sprach sie leise und vermied es tunlichst ihn anzusehen, starrte nun statt dessen lieber auf seine Hände, was auch nicht unbedingt dazu geeignet war, ihn aus ihren Gedanken zu verdrängen.

Beklommen nahm er das kleine Bündel mit seiner noch ungewissen Zukunft entgegen und räusperte sich kurz.
„Danke“, sagte er knapp, aber dafür offensichtlich ehrlich. „Hattest du…, ich meine, verlief alles unproblematisch?“ Eine seiner Augenbrauen verzog er fragend in die Höhe, während er sie interessiert musterte.
Seufzend zog sie ihre Knie zu sich heran und senkte ihr Kinn darauf. Ihre Arme umfassten ihre Beine, sodass ihre nackten Beine in ihren hohen Schuhen dabei vom Feuer golden und blass wirkten.

/Unwahrscheinlich, sich auf solchen Schuhen graziös zu bewegen und dass in Schuhgröße…, schätzungsweise 38? Severus…, du entwickelst dich nun nicht zum Schuh, oder Fußfetischisten! Sie wird sich noch den Tod holen!/

„Vielleicht wäre es angebracht, wenn du dir etwas Warmes anziehst?“, schlug er bei dem Anblick ihrer nackten Füße vor und in Gedanken schrie er…, oder überhaupt irgend etwas, was weniger Haut zeigt, aber sie schüttelte kaum merklich ihren Kopf.
„Hast du vielleicht eine Ahnung, wie Draco herausgefunden hat, dass ich seinen Vater auf dem Gewissen habe?“ Ihr Blick war eben noch stur gerade in die Flammen gerichtet, und wirkte leer, aber nun sah sie ihn direkt und unverblümt an.

Er musste schlucken, als er daran dachte, wie und ob Draco die Möglichkeit genutzt hatte, ihr zu zeigen, was er von dem Mörder seines Vaters hielt.
„Er war alles andere als begeistert…“, fügte sie noch hinzu, und bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen.
„Wahrscheinlich gibt es noch immer ein dichtes Netz aus Todessern, bestehend aus denen, die beim Kampf nicht anwesend waren. Selbst ich kenne nicht alle von ihnen. Möglich, dass Draco sich ihnen nun angeschlossen hat und es dort in Erfahrung gebracht hat.“ Vorahnungen, wie sie dem wütendem Draco gegenüber stand, ließen ihm die Haare zu Berge stehen und ein kleines Etwas, schloss sich spürbar beklemmend um seinen Hals.

„Schon möglich. Glaubst du, sie werden das fortsetzen, was du weißt schon wer begonnen hat?“
Schon lange fragte er sich, ob es denen die übrig geblieben waren, möglich war, es zu Ende zu bringen, aber er konnte nur resigniert mit seinen Schultern zucken.
„Schon möglich, aber ich weiß weder um ihre finanziellen Mittel, noch um ihre Anführer.“
„Vielleicht hat Draco es aber auch einfach bei einem Besuch in Azkaban erfahren. Es gab nur wenige Tote und etliche Todesser wurden inhaftiert, nachdem man ihnen einen kurzen Prozess gemacht hatte.“
Verwirrt sah Severus auf und eine tiefe Falte zierte seine Stirn zwischen den Augenbrauen.

„Harry lebt, na ja, oder besser gesagt, es geht ihm den Umständen entsprechend.“ Ihre Lippen bebten nun mehr den je und sie vergrub ihr Gesicht nun ganz hinter den Knien. Ein rhythmisch immer wieder kehrendes erbeben ihres Körpers deutet darauf hin, wie es ihr wirklich ging und er saß da, unfähig sich zu bewegen.

Sollte er es wagen, ihr eine Schulter zum weinen anzubieten? Oder war er für derartige Gefühlsduseleien nicht geschaffen? Wollte er es auf einen Versuch ankommen lassen? Von Wollen konnte eigentlich keine Rede sein, aber na ja, er bot ihr leicht widerstrebend seine Schulter an, indem er sich direkt neben sie setzte und Hermine nahm sie dankbar entgegen. Sie schmiegte sich an seine Brust, die sie nun mit ihrem Atem erwärmte, so dass ihm ganz mulmig wurde. Er verfluchte die ganze Situation und alles andere drum herum auch. Noch nie hatte er sich in einer derart vertrackten Lage befunden, aus der er weder Ein, noch Aus wusste. Er ertappte sich dabei, wie er langsam einen Arm um sie legte und ihr beruhigend über den Rücken strich, während er sich daran erinnerte, seine eigenen, weniger jugendfreien Wünsche dabei zu ignorieren. Aber er wäre nicht Severus Snape, wenn es ihm nicht gelänge, seine Wünsche hinten an zu stellen, ganz abgesehen davon, die Situation nicht auszunutzen.

Wenn ihm diese Situation nur nicht so verdammt aus dem Ruder laufen würde...


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 4. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Hoch motivierte Angestellte vergessen morgens aus der S-Bahn auszusteigen, weil sie unbedingt das Kapitel zu Ende lesen müssen. Seit die Potter-Bücher auch in den Chef-Etagen aufgetaucht sind, häufen sich im Management die plötzlichen Krankmeldungen.
Meike Bruhns, Berliner Zeitung