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Fanfiction

Süße Dunkelheit - Kapitel 17

von Jane-Do

Hey,

nachdem sich doch einige gefragt haben, was denn in diesem Zelt geschieht und wie die Nacht wird, hier die Auflösung.

@Ithilien: Lach, also zuerst einmal, ich freu mich, in dir eine neue Leserin gefunden zu haben. Und du hast Recht, wir Autoren leben von so etwas und für unserer Muse ist es ein Balsam. Die Charakter, ja, die haben es mir irgendwie angetan, aber tröste dich, da gibt es Pairings, dia würde ich mich im Leben nie dran trauen. Dieser Snape hier, verucht sich so eben wie möglich, nicht aus seiner Fassung bringen zu lasse und würde mir auch auf die Füße treten, wenn ich ihn zu einem Softie mutieren lassen würde. :-) Na ja, ich hoffe, die Geschichte bleibt für dich interessant genug.

@Inga: Lach, also ich denke nicht, dass sie verhungert, aber Snape wollte mal drauf hinweisen, dass es mehr als ungesund ist, so wenig zu essen. :-) Hermine brauchte natürlich einen Vorwand um nicht in die Höle des Löwens, äh Slytherins zu müssen, aber na ja, wirst schon sehen, was draus geworden ist.

@eule20: Ich weiß nicht, ich musste durch so etwas auch schon einmal durch und sei versichert, ein Schlafsack trennt einen nicht wirklich. :-)

@Snapes_Wife: Lach, nein, sie weiß schon, ein Zelt kann durch Dehnung nicht erweitert werden, aber in ihrer Situation sucht sie einfach einen Ausweg, und dieser war für sie offensichtlich der Einzige. Der Marsch durch den Wald wird auch so ein Ding, aber dazu wirst du bald mehr lesen können. Die Zaubererwelt sucht sie noch nicht, denn sie hatte sich ja durch einen Brief bei ihren Eltern abgemeldet. Und mit ihn in Verbindung gebracht, wird sie auch nicht. Aber was nicht ist, kann vielleicht noch kommen. :D

@Severa: Ja, da sagst du was. Ich finde, jeder sollte seinen Snape haben. :D Fürsorglich ist Snape eigentlich weniger, er kann nur nachvollziehen, wie es ihr geht. Wer von den Beiden irgendwann, wessen Charme erlegen sein wird, ist noch offen. Im Augenblick verstehen beide nicht, wie sie ihre seltsamen Gefühle, und seien es im Moment auch vielleicht nur Gefühle von harmloser Natur, nicht einordnen. Was man auch verstehen kann, wenn man bedenkt, in welcher Art und weise sie zuvor miteinander umgegangen waren.

@katie: Ehem ja, mit Komplimenten kann ein Severus Snape nicht umgehen, weil er das nicht gewohnt ist. Ich denke nicht, dass es sehr schnell gehen sollte, bis sie sich näher kommen, dass wäre doch ein wenig sehr weit hergeholt. Diese Distanz Lehrer/Schülerin, spielt noch immer eine sehr große Rolle, als dass sie übereinander herfallen.

Sodele, ich wünsche euch allen viel Spaß mit diesem Kapitel und drücke noch einmal ganz herzlich meine libe Beta StellaSnape die durch mich schon ganz schön viel Arbeit hatte.

LG, Jane

***************************************************************

Als hätte sie bereits eine gewisse Vorahnung gehabt, schlief sie erst sehr spät ein und als sie endlich in das Reich der Träume abdriftete, schlief sie so schlecht, dass sie mehrmals abrupt aus ihrem Träumen senkrecht aufschoss und sich neu orientieren musste, nachdem sie mit ihrem Kopf am Stoff des kleinen Zeltes stieß. Mühsam rutschte sie mit ihrem Schlafsack in die äußerste Position und legte sich wieder hin, mit der Gewissheit, wie nahe Snape neben ihr lag.
Der Morgen erwachte mit all seinen tierischen Bewohner zu neuem Leben, doch für Hermines Geschmack viel zu früh. Es war noch dunkel, als die ersten Vögel zwitscherten und sie mit ihrem Gesang aus dem Schlaf riss und Hermine auf weitere Geräusche etwaigere Tiere lauschte. Sie fühlte sich seltsam erdrückt, was sie darauf schob, auf dem Boden geschlafen zu haben, was nicht ihrer sonstigen Gewohnheit entsprach. Sie fror ein wenig an den Füßen und verfluchte sich dafür, nur ihre normalen Turnschuh mitgenommen zu haben, statt ihrer festen Wanderschuhe, die sie im letzten Herbst für die zweiwöchige Bergtour mit ihren Eltern gekauft hatte. Es machte ihr durchaus nichts aus, über einen längeren Zeitraum über Felder, Wiesen und Hänge zu klettern, auch vor kleineren Bergen hatte sie keinen Halt gemacht, weshalb sie sich jetzt geradezu ärgerte, nicht daran gedacht zu haben.
Aber das seltsame erdrückende Gefühl bewegte sich kurz knurrend, weshalb Hermine mit einem Mal ihre Luft anhielt und regelrecht erstarrte.
Nicht schon wieder!

Löffelchen gleich, hatte er sich an sie heran gekuschelt, seinen Arm sorgsam über sie gelegt, der ganz sachte auf ihrer Brust lag. Sollte sie ihn einfach abschütteln oder ihn wecken, damit zur Abwechslung auch ihm mal etwas peinlich war? Sie beschloss ersteres zu versuchen, doch bei dem Versuch blieb es dann auch, denn als sie seinen Arm abschütteln wollte, griff er Schlangen gleich zu und nun hing er ihr erst recht an der Wäsche, wobei er ihre rechte Brust fest umklammert hielt. Resigniert prustete sie schwer ihren Atem aus und überlegte, was sie tun konnte. Sie würde ihn wecken, punkt um!
„Snape, wachen Sie auf.“, war ihr erster zaghafter Versuch, doch darauf hin bewegte er sich nicht einen Millimeter, ganz abgesehen davon, dass er scheinbar schlief wie ein Stein. Ein weiterer Versuch, diesmal mit etwas mehr Nachdruck.
„Snape, wachen Sie auf verdammt!“ Hermine ruckelte an seinem Arm, doch noch immer war von ihm nichts zu hören, als ein verschlafenes Schmatzen.
„Verdammt noch mal! Gehen Sie mir endlich von der Pelle!“ Ihre Stimme hallte in den Nebelbänken wieder, die sich schleichend zwischen den Bäumen wie Gespenster hin und her außerhalb des Zeltes bewegten.
Mit einem Mal riss er seine Augen auf, darauf gefasst, sich sofort auf irgendwem zu stürzen, aber scheinbar lag alles rings um sie herum in friedlicher Eintracht, wenn man davon absah, wie Hermine sich fühlte und ihn am liebsten auf dem Mond wünschte.
Ohne Rückfahrkarte.

„Was nun, haben Sie genügend gekuschelt, oder wird das nun zum morgendlichen Ritual?!“ Ihre Stimme war zwar um Welten leiser, als noch vor wenigen Sekunden, aber sie stand der Gefährlichkeit darin um nichts nach, im Gegenteil.
Ganz langsam nahm er seinen Arm zurück und war nun auf etwas mehr Abstand bedacht und legte sich wieder auf seinen Rücken.
„Tut mir Leid“, murmelte er leise und beließ es dabei, erschrocken über sich selbst, weil er im Schlaf wieder Grangers Nähe gesucht hatte, aber wahrscheinlich lag es einfach an der körperlichen Wärme, die sie ausstrahlte. Die Müdigkeit und die Schmerzen der letzten Stunden forderten seinen Tribut und der Schlaf zog ihn wieder in seine Gewalt.
Sein tiefer Atem deutete darauf hin, dass er war wieder eingeschlafen war und anscheinend belastete ihn das nicht im Geringsten. Hermines Herz jedoch raste, als hätte sie gerade einen Marathon hinter sich und nur langsam beruhigte es sich wieder. Sie wusste nicht zu sagen ob vor Wut oder ob in ihr einfach Panik ausgebrochen war. Was war denn schon so schlimm daran gewesen, es war doch nun wirklich nichts passiert, aber andererseits, wenn es so harmlos war, wie sie versuchte sich einzureden, warum machte sie sich überhaupt Gedanken darüber? Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, schlief auch sie wieder ein und driftete in weitere seltsame Träume hinab.
Sie träumte von eigenartigen Dingen und Wesen, die sie verfolgten, ihr permanent an den Fersen hafteten. Als sie schließlich ihre Verfolger abgehängt hatte und sie sich sicher fühlte, klammerte sie sich an einen, ihr Sicherheit spendenden, Baumstamm fest. Nie mehr wieder würde sie ihn los lassen, sie fühlte sich geborgen und sicher, er spendete ihr Wärme und Zuversicht.
“Halt. Moment mal“, sprach sie zu sich selbst im Traum. „Das ist ein Baum! Hermine Jane Granger, langsam spinnst du aber.“

Träge öffnete sie ihre Augen und blinzelte durch kleine Schlitze in das bläuliche Licht, welches das Zelt gefiltert spendete. Seltsamer Weise fühlte sie noch immer eben dieselben Gefühle, ebenso die Vertrautheit und Geborgenheit. „Seltsam“, dachte sie, bis sie merkte, woran das lag.
Sie sah etwas auf und blickte direkt in ein dunkles Augenpaar, dass sie aus verengten Schlitzen von oben herab ansah und sie forschend musterte. In seinen schwarzen Augen lag ein eigenartiger Schimmer. Eine seiner Hände fühlte sie an ihrem Rücken und sie selbst lag in seiner Armbeuge, wohlbehütet und geborgen, ihre Arme besitzergreifend um ihn geschlungen.
Wie ein gezackter Blitz schlug bei Hermine die Erkenntnis ein.
„Nun, da sind Sie ja wieder“, stellte er lakonisch fest, was er wohl auch nur als Floskel benutzt hatte, um den peinlichen Moment zu überspringen.
Noch immer sah Hermine ihn gebannt und erschrocken an, verlor aber nach ein paar Sekunden ihren Misstrauen und blickte ihn einfach nur starr an.

Diese Augen . . . Lag es an den Lichtverhältnissen oder warum funkelten sie so intensiv, dass Hermine nicht fähig war sich seinem Blick zu entziehen. Sie fragte sich und das eigentlich schon, seit dem sie wusste, was sie mit ihm getan hatte, wieso sie so auf ihn reagiert hatte und wohl noch immer tat und sie ihn regelrecht überfallen hatte. Ob es nur am Alkohol gelegen hatte, oder war da doch mehr? Der Ausdruck seiner Augen änderte sich.
Es lag Schmerz, Erfahrung und Neugier, aber auch soviel Wärme in ihnen, die sie bei ihm nie vermutet hätte. Wenn er sie nicht, wie sonst in seiner Art zu Schlitzen verzog, oder sie durch seine schrägen Augenbrauen verzog, hatten sie durchaus etwas Freundliches an sich. Was es war, konnte sie nicht sagen, aber irgendetwas an ihnen fand sie äußerst anziehend.
Snape hielt ihrem Blick die ganze Zeit über stand. Forschend suchte er nach irgendeinem Grund, weshalb sie ihn so konzentriert musterte, blickte aber dadurch auch lange in ihre braunen Augen, die durch das gedämpft blaue Licht seltsam dunkler wirkten.
Ihre Augen hatten eine schöne Mandeläugige Form, wirkten neugierig, warm und vertraut.
Ihre Augenbrauen lagen entspannt über ihren Augenlidern und grenzten ihr wunderschönes, junges Gesicht ein, welches er nun unablässig ansah, wie sie es bei ihm tat.
“Was sollte das hier nur werden“, fragte er sich, aber sah sich nicht im Stande, diesen Moment zu zerstören. Immer mehr Spannung lag in der Luft. Er redete sich ein, es als glückliche Fügung anzusehen, als sie diesen Augenblick der vertrauten Innigkeit durchbrach, indem sie sich von ihm löste und aus dem Zelt verschwand. Weiß Merlin, was sonst noch geschehen wäre. Wahrscheinlich etwas, was er aller Wahrscheinlichkeit bereuen würde.

Einen Augenblick lang, lag er dort und spürte den schmerzlich, kühlen Verlust, der Stelle, an der sie bis eben noch gelegen hatte.
„Du bist ein alter, seniler, geiler Bock Severus Snape!“, zischte er sich zu und schloss resigniert seine Augen, um sich ebenfalls zu erheben. „Fällst du nun demnächst auch über Schülerinnen her?!“ Kopfschüttelnd schluckte er weitere hartnäckige Benennungen für sich herunter und schob den Reißverschluss auf, um sich ebenfalls aus dem kokonähnlichen Zustand zu befreien. Er klemmte sich dabei noch einen Finger, wobei er lauthals fluchte, bis er endlich aus dem kleinen Gefängnis befreit war.
Der späte Morgen zeigte sich heute von seiner schönen Seite. Die Sonne stand bereits hoch am Himmel und erleuchtete die restlichen rotgefärbten Blätter an den Bäumen zu kleine Blickfänge, doch nirgends war Granger, zwischen der üppigen Natur, zu sehen.
Misstrauisch sah er sich nach ihrem nicht ganz so unauffälligen Haarschopf um und wurde auch direkt fündig.
„Was um Merlins willen tun Sie dort?“ Leicht schmunzelnd saß er nun in der Hocke, band dabei seine Schuhe zu und blickte fragend in ihre Richtung.

Hinter einem Dickicht stachen ihre Wutlocken hervor, wie ein Rabe im Schnee. Ein kurzes Rascheln und blitzschnell kam sie wieder hervor, mit einigen sehr schmuckhaften Utensilien, aus dem Hause Eiche, die sich in ihrem Haar fest gehangen hatten.
Schnaubend machte sie sich an ihrer großen Umhängetasche im Zelteingang zu schaffen und ließ ihn ärgerlich links liegen. Eine Minute später tauchte sie mit der kleinen Isolierkanne wieder auf und schenkte sich einen Schluck des leider nicht mehr ganz so heißen Gebräus ein. Trotz alledem hielt sie sich an den Becher fest und ließ das süße Getränk in ihre Kehle laufen.
„Darf ich fragen, wer oder was Sie da eben im Gebüsch gebissen hat? Oder woher kommt Ihre doch beträchtlich, …gute Laune am frühen Morgen?“ Noch immer leicht vom morgendlichen Geschehen angeschlagen, rieb er mit seinen schlanken Finger durchs Gesicht und sah sie dann erwartungsvoll an. Was auch immer er getan oder nicht getan haben mochte, aber ihre Laune fiel offenbar gerade auf dem Barometer weiter im Sinkflug von einer Scala von 0-10, auf mindestens 2 hinab.
Ihr stand die Röte ins Gesicht geschrieben und er vermutete, es lag weder an Beschämung, noch daran, dass es ihr zu heiß war bei gerade mal gefühlte 12 Grad plus.
„Haben Sie sich ihre Zunge abgebissen?“, setzte er noch ironischer Weise hinterher, doch gerade eben dieses kleine Fünkchen war daran schuld, einer wütenden Hermine Granger gegenüber zu stehen, die gerade tief einatmete und dann platzte.
„Ich glaube es nicht! Ich habe in der letzten Nacht fast kein Auge zugetan!“, schnaubend blickte sie ihn an. „Das, so kann ich Ihnen sagen, ist schon mal der erste Punkt, der mich am Morgen sehr reizbar macht. Hinzu kommt, Sie mich bei meiner Morgentoilette überraschen und ich mich in Ihrer Gegenwart seltsam fühle, dieses kleine Zelt ist eine Zumutung für jeden, da hat man sicher mehr Platz in einer Hundehütte und Sie fragen mich, woher meine schlechte Laune kommt?!“
Schwer nach Atem ringend sah sie ihn herausfordernd an und wartete auf seine Reaktion. Hatte sie eben gesagt, sie fühle sich seltsam in seiner Nähe? Im Geiste strafte sie sich eine Singdrossel, warum musste sie ihm dass auch sagen?! Aber sie war einfach zu sehr in Rage gewesen, es war ihr einfach so aus dem Mund gesprudelt, noch ehe sie etwas dagegen unternehmen konnte.

Seine Verblüffung schien entweder abhanden, oder es ließ ihn kalt, was sie ihm gerade alles vorgeworfen hatte. So ganz kalt nun doch nicht, denn seine Augen verzogen sich einen Moment später zu kleinen Schlitzen, welches Hermine ihm aber gleich tat.
„Ich befürchte, da kann ich nur herzlich wenig dran ändern, oder was bezwecken Sie mit diesem lächerlichem Auftritt?!“ Gefährlich leise war seine Stimme und sein tiefer Bariton klang ebenfalls sonderbar. Wahrscheinlich wäre es in diesem Augenblick wesentlich gesünder für Hermine gewesen, wenn sie ihren Mund gehalten hätte, aber manchmal war sie einfach nicht aufzuhalten und forderte dass ein, was ihr zustand, sei es auch noch so abwegig, mit heiler Haut davon zu kommen.
„Und wer, wenn nicht Sie?!“, funkelte sie ihn an. Ihre Stimme klang verzerrt und aufgeregt, doch in ihren Augen konnte man deutlich die Herausforderung sehen, die Severus Snape, Meister verbalen Duellen, nur zu gerne entgegen sah. Seine Arme verschränkte er gewappnet ineinander und eine Augenbraue zuckte gefährlich über seinen bedrohlich dunklen Augen.
„Bitte erklären Sie das, denn weiß Merlin warum, ich kann Ihren Äußerungen nicht folgen.“ Er musterte sie skeptisch, denn er hatte sehr wohl ihre kleine Bemerkung verstanden, was seine Person betraf. Aber was verstand sie unter „seltsam fühlen“?
Ernüchternd traf sie seine Frage, denn sie hatte doch gehofft, er hätte ihren kleinen Ausrutscher von eben nicht bemerkt, aber anscheinend war dieser Mann sehr aufmerksam und ihm entging nichts.
„Ist jetzt auch egal“, tat sie mit einer Handbewegung ab und drehte resümiert den Deckel der Thermokanne wieder zu. Was sollte sie ihm auch dazu antworten? Mister Snape, irgendwie fühle ich mich zu Ihnen hingezogen, aber erwidern Sie das bloß nicht?! Wieso war sie nur so verwirrt? Sie verfluchte sich selbst, sich überhaupt erst auf diese Expedition eingelassen zu haben. Wie einfach wäre es doch, nun daheim bei ihren Eltern zu sein und ihre verstorbenen Freunde zu beweinen. Sie fragte sich, ob es ihm ebenso erging. Trauerte er um die Toten, die zu Hauf auf dem „Schlachtfeld“ gelegen hatten? Bis jetzt hatte er in ihr nicht sonderlich den Anschein dazu erweckt, oder aber, er war ein begnadeter Schauspieler, der es unter seiner eisernen Maske verdeckt.
Geschäftig kramte sie die Dinge zusammen, die zuvor ein Zelt darstellten und rollte eben ihren eigenen Schlafsack zusammen. Als Snape sich ebenfalls damit abmühte eine kleine Rolle daraus zu formen, beobachtete sie ihn dabei. Seine schlanken Finger waren geschickt und es gelang ihm schnell das Bündel reisefertig zu verpacken.

Schon eigenartig, wie schnell er sich den Gegebenheiten angepasst hatte, dachte sie sich und beeilte sich es ihm gleich zu tun. Die Diskussion von eben hing zwar noch immer irgendwie fassbar zwischen ihnen, aber beide waren zu beschäftigt, sich damit zu befassen. Es war bereits später Vormittag und wenn sie wirklich nicht im Verbotenen Wald übernachten wollten, dann mussten sie sich sehr beeilen, bevor sie Futter für diese zum Teil, mordslüsternen Viecher wurden. Wie ein eingespieltes Team wanderten sie schweigsam nebeneinander her und halfen sich hier und da über einem umgestürzten Baumstamm, der ihnen den Weg versperrte. Der feuchte Waldboden federte leicht unter ihren Schritten, während das Laub um ihre Füße einen farbenfrohen Reigen tanzte. Eine klare Quelle diente als Erfrischung, während sie eine kurze Rast einlegten und ihre Trinkflaschen auffüllten. Kristall klar rann das kühle Nass an einem Stein herunter und versickerte irgendwo im Unterholz. Ihre Gesichter hatten eine rosige Farbe angenommen und auf ihrer Stirn glänzte ein Hauch von Schweiß.
„Werden Sie es schaffen?“ Ihre Hand deutete auf sein Bein als sie sich mit ihren Händen etwas des kühlen Wassers ins Gesicht spritzte.
Glänzende Spuren hinterließen die einzelnen Tropfen, die ihr am Hals herunter rannen, im Ausschnitt ihres Kragens verschwanden und mit ihrer Zunge leckte sie sich einen vorwitzigen Tropfen von ihrem Mund.

Sein Blick haftete kurz daran fest, bevor er wieder zu sich kam und sich leicht irritiert auf ihre Frage besann.
„Natürlich, es wird schon gehen. Dort drüben,“, er deutete auf einen unscheinbaren hohen Zaun, der mitten im Wald etwas deplatziert wirkte. „beginnt der verbotene Wald.“
Argwöhnisch bedachte Hermine den Zaun und schluckte. Nun wurde es also ernst, oder zumindest noch ernster als es in den vergangenen Tagen war. Mit vorhandenem Zauberstab war es schon alles andere als ungefährlich in diesen Wald zu gehen, aber ohne, glich es einem waghalsigen Projekt, das eigentlich nur in einer Katastrophe enden konnte.
Ihr Instinkt warnte sie deutlich, nicht dort hin zu gehen, aber es blieb ihnen nichts anderes übrig, denn auf einem anderen Weg war Hogwarts nicht zu erreichen, außer auf dem Luft, oder dem Apparationsweg.
Beides war ihnen nicht vergönnt, also blieb ihnen nichts anderes übrig, als ihren Weg durch die Höhle des Löwen zu suchen.


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