von Clarice
Andromeda warf noch einen Blick zurĂŒck und seufzte kaum hörbar.
Sie setzte ihren Weg weiter fort. Bald wĂŒrde sie bei ihm sein, sagte sie sich und trotzdem war es nicht einfach.
Sie blinzelte die TrĂ€nen fort, die ihr in die Augen traten. Es war richtig und das wusste sie. Aber es war hart. HĂ€rter als sie erwartet hatte. Nicht etwa, dass sie lieber dort geblieben wĂ€re! Oh, nein! Dort war sie ein Störfaktor, ein schwarzes Schaf, oder besser gesagt, ein weiĂes Schaf, wie ihr Cousin, der, noch im alter eines Teenagers, ausgerissen war.
Andromeda schluckte bitter. Ja, sie tat das einzig richtige. Bei ihrer Familie konnte sie einfach nicht bleiben! Nicht wenn diese ihr verbat Ted jemals wieder zu sehen.
Sie marschierte die schneebedeckte StraĂe entlang und versuchte so einen klaren Kopf zu bekommen.
Sie hatte immer gewusst, dass sie es irgendwann tun wĂŒrde, irgendwann, wenn sie all den Muggelhass und die Blutreinheitsideologie satt hatte, aber trotzdem schnĂŒrte ihr der Kummer den Hals zu und sie glaubte keine Luft mehr zu bekommen.
Sie schniefte leise und fuhr sich mit der behandschuhten Hand ĂŒber das Gesicht.
Jetzt wĂŒrde alles gut werden! Ganz sicher!
Ohne es bemerkt zuhaben, stand die junge Frau auf einmal in dem Park, in dem sie sich mit Ted treffen wollte.
Suchend blickte sie sich um. Ted stand an einem Baum gelehnt und starrte zu Boden.
Wie lange er wohl schon warten mochte?
Er hob den Kopf und lĂ€chelte sie glĂŒcklich an, als er sie erkannte.
Ted kam zu ihr und nahm ihren magischen Koffer aus der Hand. Dann legte er einen Arm um sie.
Da konnte Andromeda die TrĂ€nen nicht mehr zurĂŒck halten und begann hemmungslos zu schluchzen.
Ted stellte den Koffer ab und nahm sie in die Arme.
âSchon gutâ, flĂŒsterte er dicht an ihrem Ohr.
âIch⊠ichâŠâ, setzte Andromeda an, brach aber sofort wieder ab
âIch weiĂ.â Und das tat er. Er wusste immer was sie dachte. WĂ€re er ein Zauberer gewesen hĂ€tte sie geglaubt er wĂŒrde ihre Gedanken lesen.
ZĂ€rtlich strich er ihr ĂŒber das braune Haar. Sie klammerte sich an ihn.
âEs wird alles wieder gut.â
Come stop your crying, it will be alright
Just take my hand, hold it tied
I will protect you from all around you
I will be here, donât you cry
For one so small, you seem so strong
My arms will hold you, keep you safe and warm
This bond between us canât be broken
I will be here, donât you cry
Sie nickte, unfÀhig zusprechen.
âLass uns gehen, sonst frieren wir noch ein.â Ted kĂŒsste sie auf die Wange und sie lieĂ ihn los.
Er griff nach ihrer Hand und umschloss sie fest. âJetzt wird alles gut.â
Andromeda sah die Zuversicht in seinen Augen und brachte ein LĂ€cheln zustande. âJa, das wird es.â
Hand in Hand durchquerten sie den Park und blieben an einer Busstation stehen.
Schweigend warteten sie auf den ersten Bus an diesem Morgen.
Als dieser zwanzig Minuten spĂ€ter mit quietschenden Reifen vor ihnen stehen blieb, und die TĂŒren sich öffneten, stiegen sie ein.
Ted kaufte zwei Fahrkarten.
AnschlieĂenden setzten sie sich ganz nach hinten.
Andromeda legte den Kopf an seine Schulter und schloss die Augen. Sie war unglaublich mĂŒde, da sie die ganze Nacht kein Auge zugetan hatte. Immer und immer wieder hatte sie an den Briefen gefeilt, die sie zurĂŒck gelassen hatte.
âIch liebe dich, Andromedaâ, hörte sie Ted sagen.
Sie schlug die Augen auf und sah zu ihm hoch. âIch dich auch.â
âCause youâll be in my heart
Yes, youâll be in my heart
From this day on, now and forever more
Youâll be in my heart
No matter what they say
Youâll be here in my heart, always
Warum verstand das bloĂ ihre Familie nicht? Sie hatte sich nun einmal ein einen Muggel verliebt. Na und? Daran konnte niemand etwas Ă€ndern. Sie wĂŒrde nie aufhören können, Ted zu lieben.
Heute war sie froh, dass sie sich von ihrem Cousin Sirius und dessen Freunde James und Lily hatte ĂŒberreden lassen, mit ihnen dieses Muggeltanzcafe zugehen.
Ohne Ted war ihr Leben leer gewesen.
Als ihre Mutter nach knapp zwei Jahren von ihm erfahren hatte, war diese auĂer sich gewesen, und hatte ihr verboten ihn jemals wieder zu sehen. Die Reinheit des Blutes musste bewart werden, war damals ihr Standpunkt gewesen.
âZum Teufel mit der Reinheit!â, hatte Andromeda nur geschrienen und war aus dem Zimmer gerannt.
Das war vor einem Monat gewesen. Und keiner der beiden, weder Andromeda noch Ted, waren bereit gewesen den anderen aufzugeben und so war ihnen nur eine Möglichkeit geblieben: zusammen wegzulaufen.
Wenn ihre Eltern heute den Brief fanden, der an sie gerichtet war, wÀre es sicher schon zu spÀt. Denn dann war sie wahrscheinlich schon Mrs. Ted Tonks.
Andromeda musste an Cissy denken, die fĂŒr sie immer âihre kleine Schwesterâ geblieben war.
FrĂŒher hatte sie gedacht, dass dieser Hass, der in ihrer Familie bestĂ€ndig war, nicht aus Cissy ĂŒbergreifen wĂŒrde, doch seit diese diesen Malfoy kennen gelernt hatte, war alles anders.
Aber vielleicht wĂŒrde sie sich die Worte aus Andromedas Brief zu Herzen nehmen, falls sie ihn rechtzeitig vor jemand anderem fand⊠Hoffnung bestand immer.
Why canât they understand the way we feel
They just donât trust, what they canât explain
I know weâre different, but deep inside us
Weâre not that different at all
Ted erhob sich und half ihr auf.
âWir sind gleich da.â
Sie nickte.
Kaum zehn Minuten spĂ€ter, standen sie in einem weiĂen GebĂ€ude und nach noch mal zehn Minuten, waren sie verheiratet.
Sie hatten es geschafft.
Wieder auf der StraĂe fiel Andromeda Ted um den Hals. Sie konnte es kaum glauben. Sie hatten es geschafft!
Sie spĂŒrte, dass ihr erneut die Augen feucht wurden, doch dieses Mal hielt sie die TrĂ€nen nicht zurĂŒck.
Ted kĂŒsste sie kurz auf den Mund. âKommen Sie, Mrs. Tonks. Lassen Sie uns nach hause gehen und dort den verpassten Schlaf nachholen.â
Sie hackte sich bei ihm unter und schmiegte sich an ihn. âNach hauseâ, wiederholte sie. âDas wĂ€re wunderbar.â
And youâll be in my heart
Yes, youâll be in my heart
From this day on, now and forever more
In Teds kleiner Wohnung allerdings wurde Teds Vorschlag, den verpassten Schlaf nachzuholen, nur halb umgesetzt. Zwar war der Ort des Geschehens das Bett, doch von MĂŒdigkeit war wohl kaum die Rede.
Nachdem sie sich geliebt hatten, langen sie eine Weile eng umschlugen einfach nur so da.
Andromeda hatte den Kopf an seine Brust gelegt und lĂ€chelte vertrĂ€umt. Sie hatte das absolut Richtige getan und keiner wĂŒrde sie je vom Gegenteil ĂŒberzeugen können.
UnwillkĂŒrlich verkrampfte sie sich leicht.
âWas ist los?â hĂ€tte wohl jeder gefragt. Ted hingegen sagte: âWas wissen die schon? Denk nicht mehr darĂŒber nach. Sie haben doch keine Ahnung.â
Als Antwort darauf gab ihm Andromeda bloĂ einen Kuss. Ja, er wusste wirklich immer, was sie dachte.
âWir brauchen einander. So einfach ist das. Ohne dich könnte ich nicht leben.â
Donât listen to them
âCause what do they know?
We need each other
To have, to hope
Theyâll see in time, I know
When destiny calls you,
You must be strong
I may not be with you
But youâve got to hold on
Theyâll see in time, I know
Weâll show them together
âLass sie denken, was sie wollen.â
âSo lange du da bist, Ted, ist es mir egal.â
âIch verspreche dir, ich lasse dich nie alleine. Niemals.â Er zog sie noch nĂ€her an sich.
âWirklich?â
âWenn ich das machen wĂŒrde, wĂ€re ich doch wohl dumm, oder?â Ted lachte kurz. âSo jemanden wie dich werde ich doch wohl kaum ein zweites Mal finden. Aber einen Seelenverwandten gibt es ja schlieĂlich nur einen.â
Seelenverwandte. Ja, das waren sie.
GlĂŒcklich schloss Andromeda die Augen. Sie war nun völlig erschöpft und konnte sich im Moment nichts Schöneres vorstellen, hier, neben Ted Tonks, ihrem Ehemann, einzuschlafen.
âIch liebe dichâ, sagte Ted heute schon zum zweiten Mal.
Andromeda war schon fast weggeschlummert, hörte es aber dennoch und lĂ€chelte noch zufriedener. âIch dich liebe dich auchâ, nuschelte sie und war eingeschlafen.
âCause youâll be in my heart
Believe me, youâll be in my heart
Iâll be there
From this day on, know Iâm forever yours
Youâll be in my heart
Youâll be here in my heart
No matter what they say
I be with you
Youâll be here in my heart
Iâll be there always
Always
Iâll be with you,
Iâll be there for you always
Always and Always
Just look over your shoulder
Just look over your shoulder
Just look over your shoulder
Iâll be there
Always
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