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Fanfiction

Der Kristall des Erben - Ewige Stille

von kleina Milkahase

Dumbledore blickte in die Runde, doch niemand erhob Einspruch.
"Und...", fuhr er weise blickend fort, "Sie wussten nicht, dass der wohlbekannte Sprechende Hut für Sie heute-" Er seufzte und stützte sich auf den langen Tisch "- die letzte Warnung gesprochen haben sollte." Immer noch herrschte Totenstille. Harry, Ron und Hermine warfen sich erschrockene Blicke zu. Dumbledore guckte selbstleidig in die Schülerschaft und wartete einige Momente lang, bis er weiter sprach.
"Die Warnung", sagte er ruhig, "ist allerhöchst und Verlust ist, was es bedeuten sollte. Nicht etwa Verlust eines Krieges, eines Freundes ist hier von Bedeutung; eine ganze Welt könnte untergehen.
Unsere überaus vertrauensvolle Professor McGonagall, die wir alle ihrer Hausleitung schätzen, ist Jahrzehnte lang für den Nachkommen Gryffindors zuständig gewesen. Nun wird sie aufgeben, was Tausend Jahr Anfang war." Er machte eine kleine Pause, die er nutzte, um Professor McGonagall aufmunternd zuzulächeln, die sich nun schon halb von den Schülern abgewandt hatte, damit niemand bemerkte, wie sie ihre Hilflosigkeit zu unterdrücken versuchte, als sie sie still ausweinte.
"Was Tausend Jahr Anfang war, ist nun für ewig gebrochen", wiederholte Dumbledore dann resignierte er, um die eigendliche Aussage seiner Rede zu verkünden. "Sie werden die Schule verlassen, sobald es möglich ist."
Dumbledore setzte sich geräuschlos, im Raum war es totenstill, selbst die Lehrer starrten Dumbledore erschrocken an.
Ein Mädchen aus der hintersten Erstklässlerreihe erhob sich zögernd.
"D-Das heißt, wir ... ich ... wir ... wir werden die Schule wieder verlassen müssen? Wieso?"
"Es ist eine alte Tradition der Schule auf den Hut zu hören und ihm zu folgen", erklärte Dumbledore lächelnd. Ginnys Stimme hallte durch den Raum, ohne dass sie es für nötig hielt aufzustehen.
"Das heißt er ... ist ... weg?"
"Sie werden mich missverstehen, Miss Weasley, wenn Sie sagen, er sei weg", erklärte Dumbledore. "Doch ich bin nicht endlicher Schulleiter um Ihre Fragen zu beantworten, denn ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen.
- Ich wünsche allerseits einen guten Appetit." Dumbledore klatschte in die Hände und setzte sich um zu Essen. Er forderte Professor McGonagall mit einer einladenden Geste zum Sitzen auf, doch sie stellte nur den Stuhl des Sprechenden Hutes ab und setzte sich wortlos darauf.
Harry schob Dean gedankenverloren die Hähnchenschenkel hin und etwas Limonade. Er hatte keinen Hunger - im Gegenteil. Ihm war sogar etwas übel zu Mute.
Wortlos sah er zu Ron und Hermine. Ihre Blicke sagten mehr als tausend Worte.
Lustlos stand Harry auf und ging mit Ron und Hermine zusammen zum Gryffindorturm. Auf dem Weg dorthin übergab er sich fast in einen Wasserspeier.

Am nächsten Morgen begleitete Harry als erstes Dean in die Krankenstadion, der sich wohl an dem Kartoffelauflauf vom Vortag etwas zu gründlich getan hatte. Als er zurück in den Schlafsaal kehrte, war Ron schon angezogen.
"Dean war übel", erklärte Harry missgelaunt und noch ein bisschen benommen vor Müdigkeit, als Ron den Mund aufmachte, um ihn zu fragen, wo er steckte. Dann verließen sie zusammen ohne ein weiteres Wort den Schlafsaal. Als Harry und Ron am Portaitloch der alten Dame ankamen, lief ihnen Lavender über den Weg, komischerweise einmal ohne ihre beste Freundin Pavati im Schlepptau.
"Die Kleinen haben sie in dem Lehrerzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste untergebracht. Dabei hätte ich zu gerne gewusst, in welches Haus meine kleine Cousine Karren eingeteilt wird..." Sie rauschte grußlos davon, als ob sie eben mit sich selbst und nicht mit Harry und Ron gesprochen hätte.
Ron zuckte mit den Schultern, dann zog er Harry mit sich durch das Loch der alten Dame.
"Recht hat sie ja", meinte Ron schließlich zu Harry, als sie die Treppenstufen zur Großen Halle heruntergingen. "Die Neuen wurden nicht eingeteilt, kein Sprechender Hut, der eine endlose Rede hält und gestern Abend kamen wir sogar ohne Passwort in den Gemeinschaftsraum. Das ist doch alles nicht mehr ganz normal!" Er hielt für Harry die Tür zur Großen Halle auf. Als sie an den Gryffindortisch kamen, winkte Hermine ihnen zu, die extra Plätze freigehalten hatte.
"Wo wart ihr denn? Ich dachte schon, ihr würdet nicht kommen und streiken..."
Harry und Ron sahen sich verständnislos an.
"Streiken?", fragte Harry und setzte sich.
"Ja, habt ihr es denn nicht gehört? Pavati und noch ein paar andere streiken, weil Dumbledore sie nicht genau aufgeklärt hat, was mit dem Hut passiert ist. Dabei ist es doch offensichtlich! War bei euch nichts los?"
"Macht Lavender da auch mit?", fragte Ron statt einer Antwort.
"Nein, sie findet den Hut sowieso kitschig, sagt sie."
"Deshalb war sie heut Morgen so komisch, weißt du noch, Harry, was sie zu uns gesagt hat?"
"Ja, natürlich", sagte Harry, als wäre auf einmal alles klar, "Sie meinte, sie wüsste gerne, in welches Haus ihre Cousine käme."
"Ich kenne sie", sagte Hermine. "Es war dieses Mädchen, das gestern so traurig war, Hogwarts schon wieder verlassen zu müssen."
"Meint ihr, Dumbledore hat das ernst gemeint? Dass wir gehen?"
"Nie - wenn die ganze Welt bedroht ist, gibt's mit Recht nichts Sicheres als Hogwarts." Neville hatte dem Gespräch zugehört.
"Das ist aber nicht wahr", sagte Hermine.
"Ich glaube Dumbledore." Neville beäugte sie misstrauisch.
"Nein", sagte Hermine, "das hat Dumbledore gestern doch gerade gemeint!" Alle starrten sie an. "Na", sagte sie, "Er meinte, dass selbst Hogwarts nicht mehr sicher ist, habt ihr denn nicht zugehört?"
"Wenn das stimmte, hätte Dumbledore uns sicher schon an einen sichereren Ort geschickt", protestierte Neville und ging, beleidigt, um woanders zu essen.
"Aber genau das hat er doch gesagt!" Hermine schüttelte ihren Kopf über soviel Unverstand. "Er sagte", wendete sie sich nun an Harry und Ron, als ob sie Einverständnis erwartete, "die Warnung sei allerhöchst und: ihr wusstet noch nicht, dass ihr vielleicht morgen schon wieder gehen würdet."
"Es wird Zeit für die Post", murmelte Ron und überhörte hartnäckig Hermines Bemerkungen. Er nahm sich etwas Rührei und ein Schinkentoast. Harry füllte seine Tasse mit Tee, ohne wirklich zu wollen, was er tat, und nur, damit er etwas zu tun hatte. Seine Gedanken blieben an den Sätzen hängen, die Hermine soeben ausgesprochen hatte: Hogwarts war nicht mehr sicher. Warum brauchte Harry sich nicht zu fragen, nachdem er Voldemort letztes Jahr vor Dumbledore entkommen sehen hatte.
Hogwarts war nicht mehr sicher.
Lupin hatte ihm erzählt, dass dieses Schloss mit tausenden von Abwehrflüchen belegt war. Wieso also sollte Hogwarts nicht mehr sicher sein? Wenn jemand wieder versteckt ins Schloss kommen sollte, so wie Moody, sagte eine Stimme in seinem Kopf. Dumbledore sucht doch einen neuen Verteidigungslehrer. Aber wenn Lavender Recht haben sollte und die Erstklässler gestern Abend im Lehrerzimmer für Verteidigung genächtigt haben sollten, konnte noch kein neuer Lehrer eingezogen sein...
Dumbledore klatschte in die Hände und der Lärm in der Großen Halle verstummte. Alle sahen zu ihrem Schulleiter auf; Dumbledore saß auf einem der Stühle, die Harry aus dem Gerichtssaal wieder erkannte, während die unzugeteilten Erstklässer am Lehrertisch saßen. Die Lehrer saßen neben Dumbledore auf ähnlichen Stühlen.
"Liebe Hexen und Zauberer - liebe zukünftige Hexen und Zauberer!" Dumbledore lächelte. "Willkommen zurück in Hogwarts. Da ich gestern keine Zeit aufbringen konnte, will ich weiterhin darauf aufmerksam machen, dass folgende Schulregeln schrengstens zu befolgen sind:"
"Jetzt kommt wieder die Leier!", beklagte sich Ron.
"Pssst, sei gefälligst still!", zischte Hermine.
"Komm, jetzt mal ehrlich, du weißt doch auswendig, was er da labert, oder?" Hermine drehte sich nicht einmal um, so bemühte sie sich, Ron zu ignorieren und zuzuhören.
"Vielleicht hat sich irgendetwas geändert...", murmelte sie. Ron verdrehte die Augen und ritzte mit seinem Fingernagel ein Tic-Tac-Toe-Spielfeld in seine Serviette und schob sie Harry hin. Harry besetzte erleichtert über die Ablenkung ein Kästchen. Nachdem Ron zum fünften Mal eine Serviette beritzt hatte, um wieder gegen Harry zu gewinnen, fiel Harry auf, dass Ron eines seiner Kreuze übersehen hatte und ein falsches Feld besetzte. Voller Vorfreude zog Harry die Serviette zu sich hinüber.
"... Quidditchmannschaften neu besetzt, am 3.-"
Ron zog Harry, der bei dem Wort Quidditch sofort aufgesehen hatte, am Ärmel.
"Harry! - Harry!"
"-, also am übernächsten Sonntag. Und nun wünsche ich allerseits einen guten Appetit: Schlagt zu!" Dumbledore klatschte zweimal und die Schüler antworteten mit unsicherem Beifall. Milde lächelnd und höflich klatschend drehte sich Hermine um.
"Hab' ich's doch gesagt, diese Umbridge hat endgültig versagt! Was meinst du, Harry?"
"Ja...", sagte Harry. Ron ließ von ihm ab.
"Umbridge?!", fragte er.
"Ich wette, du hast gewonnen, oder?", fragte Hermine mit einem giftigen Blick zu Rons Serviettenhaufen. "Krieg' ich meine wenigstens wieder?" Verdutzt reichte Ron ihr eine zerknitterte Serviette. Ohne ein Wort nahm Hermine sie an sich, zerknüllte sie und ließ sie achtlos unter den Tisch fallen. Dann begann sie, sich ein Toast mit Butter zu bestreichen. Harry und Ron sahen sich an und Harry nahm sich ebenfalls ein Toast.
"Aber-?", fing Ron an.
"Ich glaub, es waren vier Mal, die du gewonnen hast, oder?", feixte Hermine.
"Fünf", sagte Harry, worauf Hermine ihm einen vernichtenden Blick zuwarf.
"Ist ja auch egal", sagte sie. "Ich jedenfalls habe trotzdem zugehört."
"Ich auch!", rechtfertigte sich Harry. "Beim Quidditch. Nächste Woche Sonntag." Hermine zuckte die Achseln.
"Das heißt, du hast doch nicht ganz zugehört?", bohrte Ron.
"Das heißt, ich habe den Sinn der Rede erfasst, und es ging nicht um Quidditch!", keifte Hermine.
"Worum dann?" Hermine sah aus, wie ein kleines Kind, dass nicht verstand, dass man Nomen groß schrieb.
"Ist es mein Problem, wenn ihr nicht zuhört?"
"Ja", sagte Ron, "denn dann nerven wir dich so lange, bis du es sagst." Hermine ließ sich von einer Zweitklässlerin die Schüssel mit Rührei zuschieben.
"Filchs Rechte zu bestrafen sind aufgehoben worden", sagte sie nachgiebig. "Alle von ihr verbotenen Gruppen werden auf Bitte an den Hauslehrer wieder eingeführt."
"Die Quidditchmannschaften müssen auch neu gewählt werden", erinnerte sich Ron an das bisschen, was er mitbekommen hatte.
"Trelawney und Firenze werden zusammen unterrichten und Hagrid ebenfalls wieder." Hermine legte ihr benutztes Besteck vorschriftsgemäß auf den leer gegessenen Teller.
"Die Passwörter sind neu vergeben; die Schulsprecher wissen Bescheid. Und Umbridge ist in St. Mungo."
"HA! Ich wusste schon immer, dass sie verrückt ist!", meldete sich Ron genugtuend.
"Nein", sagte Hermine und senkte ihre Stimme, "- wegen ...Gramp... "
Ein Eulenschrei ertönte und mit lautem Flügelschlagen flog eine Eule in die Halle, gefolgt von Dutzenden von weiteren. Eine pechschwarze Eule kam im Sturzflug zum Gryffindortisch herangefegt und wischte beim Landen die Rühreischale vom Tisch. Rons sorgfältiges Chaos an Servietten wurde durch die Luft gewirbelt. Hermine kreischte erschrocken auf. Schließlich rappelte sich die Eule auf und übergab Harry einen Brief.
"Ein Heuler!", jabste eine Zweitklässlerin neben Hermine. Diese starrte erschrocken zu Harry hinüber.
"Für - mich?", stammelte Harry verwirrt.
"Au, verdammt!", zischte Ron mit zusammengebissenen Zähnen.
"Ein Heuler - für ... mich?", wiederholte Harry entsetzt.
Die schwarze Eule flatterte auf und wuselte davon.
Harry erinnerte sich daran, dass es keine Möglichkeit gab, einem Heuler zu entfliehen, wie Ron einmal bewiesen hatte.
Pochenden Herzens suchten seine Finger nach dem Briefschlitz. Plötzlich, als er den Brief gerade mit einem anschwellenden Kloß im Hals öffnen wollte, packte ihn jemand am Arm und zerrte ihn mit sich vom Stuhl.
"Schnell, Harry!" Hermine war aufgesprungen und zerrte Harry mit sich aus der Halle. Noch hatte kaum jemand bemerkt, dass ein Heuler ausgeteilt worden war, doch nun wurden einige Schüler aufmerksam auf das flüchtende Paar. Hermine zerrte stolpernd Harry durch den engen Gang zwischen zwei großen Esstischen hindurch.
"Hermine, was-?" Harry fühlte, wie der Brief in seiner Hand leicht zu vibrieren begann. Es wurde zunehmend stärker und heißer, schließlich schwoll die Hitze zu so einem unerträglichen Schmerz an, dass Harry sich notgedrungen für Sekunden Hermines Umklammerung widersetzte. Sie waren jetzt schon am Hallenausgang angekommen, doch es half alles nichts. Hermine drehte sich nach Harry um und stolperte dabei über dessen Fuß. Sie konnte sich gerade noch am Fallen hindern, doch Harry stolperte ebenfalls und fiel seinerseits hin. Der Brief sprang ihm geradezu aus den Händen. Harry streckte seinen Arm nach dem glühenden, funkenden Brief aus, doch er erreichte ihn nicht. Plötzlich stand Malfoy vor ihm.
"Potter hat einen Heuler - na, so was!", lachte er hämisch. Der Brief zitterte und vibrierte nun so heftig, dass Harry es auf dem Parkettboden fühlen konnte. Er musste jederzeit explodieren.
Hermine schnappte nach dem Brief, doch Pansi Parkinson war ihnen gefolgt und riss ihn Hermine aus der Hand. Ehe Hermine es verhindern konnte, warf Pansi ihn in die Luft. Der Brief sprühte Funken und explodierte bombenartig. Die Asche regnete auf Harry herab und blieb Millimeter vor ihm auf dem Boden kleben und verglühte. Malfoy lachte hämisch.
"POOOTTERRRRRR!!", donnerte schlagartig eine tiefe Männerstimme des Briefes durch den Raum.
"WIR HA-ABEN ES DOCH A-ALLE SCHON IMMER GEWUSST: NICHTS WIE Ä-ÄRGER MIT DIESEM HA-HALBBLÜTIGEN!!", schrie sie. "KA-AUM, DA-ASS ER 5 LÄ-ÄPPISCHE JA-AHRE IN DIESER SCHULE VERBRINGT, UND SCHON GEHT A-ALLES DEN BA-ACH RUNTER!" Die Stimme gönnte sich eine kurze Pause, in der Harry wie erstarrt die Luft anhielt.
"NICHT ER IST DURCH DU-WEIßT-SCHON-WEM A-AM MEISTEN GEFÄ-ÄHRTET: N-E-I-N!!!!
W I R A-A L L E !!!
IN NICHTS A-ALS IN SCHUTZLOSE GEFA-AHR BRINGT ER UNSERE KINDER! SOLL ER IHN DOCH HA-ABEN! BESSER IHN, ALS EINE MILLIONEN A-ANDERE, NICHT WA-AHR? - SCHMEIßT IHN RA-AUS! MA-ACHT IHN FERTIG! MA-ACHT IHM DEN GA-ARA-AUS UND NICHTS WIRD DIE ZA-AUBERERSCHA-AFT JE WIEDER DERMA-AßEN GEFÄ-ÄHRDEN...!"
Die krächzend geschrieenen letzten verweinten Worte verhallten in der totenstill gewordenen Halle. Noch nie kam Harry die Halle so stillschweigend vor, wie an diesem Tag. Schnell und aufgeregt atmend, rang Harry um mehr Luft. Malfoy drehte sich mit erhelltem Gesicht zu den vier Tischen um, dann starrte er grinsend auf Harry.
"Du hast gehört, was der nette Herr gesagt hat!", hämte er halblaut. "Nieder mit dem Potter-Jungen." Und er drückte seinen Fuß andeutend auf Harrys am Boden leigenden Kopf.
"Schluss! Stopp! Sofort aufhören!" Professor Sprout kam durch die Reihen von entgeisterten Schülern auf Harry, Hermine, Pansi und Malfoy zu. Doch Malfoy ließ nicht von Harry ab, sondern hob den Fuß nur leicht an, amüsiert grinsend, ehe er von Professor Sprout von Harry losgezerrt wurde.
"Steh auf, Harry!", sagte sie forsch, und wenn sie Harry bemitleidete, so ließ sie es nicht in ihrer Stimme mitschwingen. "Ihr Handeln war ins Letzte kindisch, Malfoy! 10 Punkte Abzug von Slytherin. - Kommen Sie, Potter!" Professor Sprout zog Harry ungeduldig auf die Beine. Seine Narbe schmerzte, sein Kopf pochte von Malfoys hartem Lackschuh und seine Gedanken umnebelten sein Handeln. Ohne zu wissen, wie, schwindelte er mit weichen Knien gestützt von der Professor aus der Halle.

Als Harry aufwachte, war es finstere Nacht. Sein Kopf brummte. Impulsartig fasste sich Harry an den Kopf und bemerkte erschrocken, dass er einen Verband um die Stirn trug. Panisch setzte sich Harry auf. Wo war er? Was hatte das zu bedeuten, ein Verband? Sein Kopf protestierte lautstark, sodass Harry sich schnell wieder hinlegte. Seine Augen fielen ihm zu, doch er war überhaupt nicht müde. Neben ihm schluchzte jemand kurz auf. Mühsam drehte er den Kopf und machte die Augen auf. Neben ihm im Bett lag Hermine. Kurzfristig hatte Harry das Gefühl, allen Schmerz vergessen zu haben. Er stützte sich mit dem Ellenbogen auf und beobachtete Hermine einige Momente lang, wie sie sich etwas im Schlaf wälzte und dabei leise seufzte. Er wollte sich gerade von ihr abwenden, als sie kurz und erstickt etwas Vernuscheltes schrie und wieder verstummte. Hatte wollte sie trösten, doch in jenem Moment kehrte sein Schmerzemfinden wieder zurück. Hermine flüsterte noch einmal etwas, was Harry nicht verstand. Plötzlich fiel ein langer Schatten von hinten auf Hermine.
"Sie hat sich so um dich gesorgt, dass sie nicht gehen wollte", sagte eine Stimme. Harry drehte sich um. Madam Pomfrey legte ihre Arzneien auf Harrys Nachtschrank. "Sie wollte hier bleiben", sagte sie. "Sie sagte, sie wolle nicht, dass Sie sich von allen verlassen fühlen." Sie fasste Harry an die Stirn und prüfte den Halt seines Verbandes auf Nachlässigkeit.
"Wieso...", setzte Harry an, doch er kam nicht weiter. Wieso sollte er sich so missverstanden fühlen?
Madam Pomfrey schien ihn verstanden zu haben.
"Sie sind ohnmächtig geworden, Potter", sagte Madam Pomfrey. "Jemand hatte Ihnen etwas gegen den Kopf geschlagen, so hat man es mir erzählt." Irgendetwas Unheimliches, etwas Ungesagtes schwenkte in ihrer Stimme mit.
"Ja", sagte sie mehr zu sich selbst, als zu Harry, "So hat man es mir gesagt..." Harry nickte kurz und schaute wieder zu Hermine hinüber. Als er wieder zu Madam Pomfrey guckte, sah er, dass ihre Miene verschlossen und nachdenklich war.
"Sie war schon einmal hier...", sagte sie.
"Ja", sagte Harry beschwerlich. "Ein Basilisk hatte sie versteinert."
"Ah ja", fiel ihm Madam Pomfrey ins Wort, "ich erinnere mich." Hinter den Bergen um Hogwarts sah Harry, dass langsam die Morgenrote ins Land kehrte. Der Fensterrahmen leuchtete blassrot. Eine Weile saßen sie noch schweigend da, jeder von ihnen hing seinen eigenen Gedanken hinterher. Plötzlich hörte Harry vom Nebenzimmer her eine erstickte, raue Mädchenstimme.
"Madam Pomfrey?" Die Heilerin seufzte einmal tief und stand auf.
"Schlafen Sie jetzt, Harry!", sagte sie. "Morgen können Sie die Krankenstation wieder verlassen."
Und sie ging, ohne ein einziges weiteres Wort der Erklärung.


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