Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Verloren und umsonst - Verloren und umsonst

von kleina Milkahase

Harry band schon die dritte Mülltüte für heute Abend zu und warf sie in eine Ecke. Umzug… endlich würde er nicht mehr an seinen Onkel und den kläglichen Rest seiner Familie gebunden sein, immerhin war er jetzt siebzehn!
Er warf einige noch brauchbare Sachen in einen Umzugskarton. Gerade, als er eine weitere Schublade öffnen wollte, fiel sein Blick auf ein kleines, dickes Lederbuch. Es war ein Freundschaftsbuch von Tante Petunia und ihrer Schwester Lily, in dem sie alle ihre Freunde verewigt hatten. Harry schlug es vorsichtig auf. Der letzte Eintrag war „James Potter“.
Sein Vater.
Harry sah sich vorsichtig die Seite an, als würde sie bei der kleinsten Berührung in Staub zerfallen und musste schlucken. Sicher hatte seine Mum ihre Schwester Petunia regelrecht dazu erpressen müssen, dass James in dieses Buch hatte schreiben dürfen. Harry lächelte kläglich. Sein Vater besaß die gleiche Schrift wie er.

James Eintrag unterschied sich bei weitem von den anderen. Die ersten Fragen nach seinem Namen und Alter (er war damals 17) hatte er noch mit Leichtigkeit beantworten können. Doch die nächste Frage hatte ihn ins Stocken gebracht:
„Vorname: James.
Nachname: Potter.
Telefonnr.: ? ? ? … Ach, schick mir einfach ne Eule!“
Natürlich hatte Harrys Vater nicht gewusst, was eine Telefonnummer war. Er war ja auch kein Muggel. Harry seufzte. Wie oft hatte er sich schon mit der Frage beschäftigt, wie es wohl gewesen wäre, wenn seine Eltern nicht gestorben wären. Er atmete traurig ein. Sicher wäre es ein lustiges Zuhause gewesen. Er wäre bis zu seinem 11. Lebensjahr in eine nette Klasse gegangen und mit fünf hätte sein Vater ihm Quidditch beigebracht. Vielleicht wäre er dann jede Sommerferien mit Ron zusammen gewesen – und Ginny natürlich – denn ihre Eltern kannten sich ja. Aber stattdessen… Warum musste das Leben eigentlich immer das verändern, was schön und friedlich war? Und das wenige, was er liebte? Warum war er nach Hogwarts gegangen, mit einer Mission am Hals, einem Stempel, dass er Voldemort töten sollte? Plötzlich schoss Harry ein Gedanke durch den Kopf: Was wäre, wenn er sterben würde? War er tatsächlich nur auf die Welt gekommen, um Voldemort zu töten, nicht etwa, um ein normaler Junge zu sein (einschließlich Zauberkräften), der in einer stinknormalen Familie lebte, die ihn liebte und die von ihm geliebt wurde? Und jetzt machte sich ein absurder Gedanke in Harry breit: Waren seine Eltern gestorben, durch Schicksal, weil sie ihren Sold, Harry den „Retter“ in die Welt zu bringen, erfüllt hatten?

Fragen über Fragen.

Vielleicht konnte Harry ja auch gar nicht lieben, vielleicht war er nur ein Objekt? Er dachte an Ginny und schüttelte traurig den Kopf. Ein dicker Kloß im Hals versperrte seine Atemwege und stieß ihm leise Tränen in die Augen, sodass sie brannten. Wütend klappte er das Buch zu und warf es in die Ecke zu den Müllbeuteln.

Er hatte bereits eine Endscheidung getroffen.

Sein Besen war bereit, die wichtigsten Sachen gepackt. Er würde Ginny vermissen, dachte er bei sich, aber es ging nun mal nicht anders. Harrys Kloß wurde größer. Sie würde sich Sorgen machten und er hasste das, weil sich sonst keiner Sorgen um ihn machte, und das bedeutete, dass Ginny ihn wirklich liebte. Dass Ginny das „normale Leben“ führte, dass er so gern gehabt hätte. Wenigstens einmal.
Dass Ginny weinen würde, war noch etwas, das Harry hasste: Einen Menschen traurig zu machen. Aber es hatten schon so viele Menschen diese Regel ihm gegenüber so rücksichtslos und brutal gebrochen, dass Harry nun vor lauter Verzweiflung wirklich anfing, stumm zu weinen. Er hasste das, er hasste das, er hasste das wirklich! Aber es ging nicht, er war nicht der Richtige für sie. Früher oder später würde Voldemort ihn umbringen. Dann würde sie auch weinen. Und besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Er griff nach seinem Zauberstab. Ja, sollte Voldemort ihn töten. Aber nicht, ohne zu kämpfen, oh nein – kampflos würde er nicht gehen. Er dachte an Dumbledore. Er hatte immer alles gewusst, aber nun, ausgerechnet jetzt, wo Harry nicht wusste, was er tun sollte, war er nicht da, um Harry einen Rat zu geben. Einen klugen Rat. Eine Anweisung, wie er alles, einmal in seinem Leben, wirklich richtig machen konnte.
Sein einziges Gepäckstück, der kleine Umzugskarton mit etwas Proviant und einer warmen Decke, stand schon parat. Hedwig würde er nicht mitnehmen – Ginny hatte sie so gemocht, bei ihr wäre sie in guten Händen. Sonst kam er vielleicht noch auf die Idee, sich später Hilfe zu holen. Aber das durfte er nicht. Er war die Prophezeiung – und kein anderer. Damit stieß er sich vom Boden ab und flog durch das Fenster … zu Voldemort, in den Tod, in die Niederlage, in die Erlösung, zu seinen Eltern.
Vielleicht.
Es störte ihn nicht, dass Mrs Figg gerade aufgeregt zu ihm winkend die Straße herauf kam. Sie hielt etwas in der Hand und winkte ihm damit zu als wollte sie sagen: Hier, Harry, ich hab die Lösung! Doch eine Lösung gab es nicht. Zumindest keine zweite. Das Schicksal war doch endgültig.
„Harry! Stopp, bleib hier!“, hörte Harry Mrs Figgs Stimme verzerrt durch den Wind schreien. Sie war schrill vor Aufregung und Entsetzten. „Harry! Alles wird gut, komm zurück jetzt, flieg nicht fort!“ Plötzlich appartierten einige wohlbekannte Personen auf die Straße, die Lichter gingen aus, ein Motorrad jaulte. Ginny sah sich verwirrt und immer entsetzter werdend um und sah plötzlich zum Himmel herauf. Harry war fast schon außer Sichtweite.
„Harry!“, rief sie verzweifelt, schrill, traurig, wissend, dass sie ihn so verlieren würde, dass sie ihn nie wieder sehen würde. Es war herzzerreißend und Harry flog schneller. Seine Augen schmerzen durch den Fahrtwind und Harry musste Acht geben, wohin er flog, denn seine Augen brannten vor Tränen, die der Wind ihm aus den Augen riss. Er durfte jetzt nicht aufgeben, so kurz vor Schluss, so kurz vor dem erlösenden Happyend, wenn man das so nennen konnte.
„Harry!“ Dann flog Harry in die Wolken. Er hörte nichts mehr, sah nichts mehr, fühlte nichts mehr.
Ginny brach in Tränen aus und brach auf dem asphaltierten Straßenboden zusammen.
Mrs Weasley rannte erschrocken auf sie zu.
Mrs Figg weinte ungehalten.
Nicht direkt wegen Harrys Flucht, sondern wegen der grau-silbernen Kristallkugel in ihrer Hand, die Professor Trelawney ihr gerade gebracht hatte. Schreiend ließ sie sie fallen und sie zerbarst sofort in viele tausend Stücke. Eine weiße Gestalt kam heraus, man hörte Trelawneys zitternde, stockende Stimme. Neville erschien zögernd an ihrer Seite, den Zauberstab gezückt, einen Besen bereit. Seine Augen glänzen und er schluckte kräftig, doch nicht wegen Harry. Er hatte Angst um sich selbst.
Und dann startete er in die Höhe. Er wusste, wo Voldemort war, wusste, wo Harry hinflog, wusste, dass Harry die falsche Richtung ansteuerte, wusste leider, dass Voldemort die neue Prophezeiung nicht gehört hatte.
Ginny kämpfte gegen die helfenden Hände ihrer Mutter und schrie, dass die Welt untergehen wollte. Sie wollte es auch, sterben, oder die Zeit zurückspulen, Harry warnen. Lieber sterben.
Sie hielt die Luft an und Mrs Weasley schrie verzweifelt auf. Ron nahm Ginny in den Arm, drückte fest, doch es half nicht.
Die weiße Gestalt war am Ende ihres Vortrags. Ginny hörte ihre letzten Worte, sah aus den Augenwinkeln das letzte Mal in den Nachthimmel – und sah, dass jemand plötzlich vom Himmel fiel. Vom Besen.
Neville!
Nicht der auch noch!
Die weiße Gestalt hielt dramatisch ihre Hände in die Höhe und floß durch Ginny durch, wie der eiserne Tod selbst.
„Und so wird geschehen, was keiner weiß, dass der dunkle Lord sich geirrt hat. Dass der Narbenjunge sich geirrt hat. Dass es der andere Junged es Julis war, der ihn töten sollte, dass nur der andere es tun konnte.“ Die Gestalt verblasste, die Prophezeiung war zerstört, verloren, endgültig.
Es war alles verloren.
Mrs Weasley schrie noch einmal besorgt auf, als Ginny plötzlich die Augen schloss, als Ron fester drückte, damit sie doch endlich wieder atmete.
Doch Ginny hatte längst aufgehört zu denken.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: The World of Ice & Fire: The Untold History of Westeros and the Game of Thrones
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Sie kämmt sich ihr Haar offensichtlich schon sehr, sehr lange nicht mehr.
Jamy Temime, Kostümbildnerin, über Prof. Trelawney