von FeuerflĂŒgel
Hallo erst mal an alle! Ja, ihr lest richtig, ich lebe noch! Leider hatte ich ein ziemliches Kreativ- Tief und auch kaum Zeit, mir richtig Gedanken zu machen. Aber dank meines zweiten SchĂŒleraustausches, dieses Mal mit London, hatte ich in der 20- stĂŒndigen Busfahrt genĂŒgend Zeit, mir etwas halbwegs brauchbares auszudenken.
Hier ist jetzt erst mal ein Zeitsprung. Lily und James haben schon ziemlich viele AuftrĂ€ge hinter sich und sind eigentlich fertig mit der Ausbildung. Den Rest mĂŒsst ihr selber lesen! ^^
Also viel SpaĂ!
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Viele Monate vergingen. Viele stressige Monate. Lily und James hatten in diesen Monaten so viel zu tun, dass sie immer seltener dazu kamen, sich zu streiten. Und das trotz der Tatsache, dass sie beide zusammen Einzelunterricht bekommen hatten. Ihre Ausbildung war nun so gut wie abgeschlossen und sie hatten bereits viele AuftrÀge hinter sich. Die beiden zÀhlten nun, selbst in dieser kurzen Zeit, zu einen der besten und wichtigsten Auroren des Zauberministeriums. Alleine hatten sie mindestens vierzig Todesser gefangengenommen.
âHast du meinen Tagespropheten, Potter?â fragte Lily an diesem Morgen entnervt, als die ĂŒbliche Eule, die ihr die Zeitung bringen sollte, nicht mit der tĂ€glichen Post kam. James lĂ€chelte. Wie immer. Das machte er jeden Tag. Er war augenscheinlich wieder ganz genau so, wie frĂŒher. Aber Lily verbrachte genĂŒgend Zeit mit ihm, um zu wissen, dass er, wenn er allein war, keineswegs fröhlich war. Ganz im Gegenteil. Er versank in tiefen Depressionen und lieĂ niemanden in sein Zimmer. Nicht mal Sirius oder Remus.
âDas ist wirklich blöd, Evans. Du kennst mich viel zu gut, das macht so keinen SpaĂ, ehrlich!â
âDann lass es einfach!â grummelte Lily, blickte auf das aufgetĂŒrmte FrĂŒhstĂŒck vor ihr und streckte ihre Hand aus, sodass James den Tagespropheten in ihre Hand legen konnte.
Doch was sie wenige Sekunden spĂ€ter spĂŒrte, war auf keinen Fall eine Zeitung. Es fĂŒhlte sich irgendwie schleimig an... Erschrocken blickte sie auf ihre Hand. Irgendeine glibbrige, grĂŒnlich-braune Masse waberte vor sich hin...
âPOTTER! WAS VERDAMMT NOCH MAL, IST DAS??!!â James grinste.
âDeine Zeitung, Evans- Schatz.â
âNENN MICH NICHT SO!â Er zuckte mit den Schultern.
âVon mir aus.â WĂŒtend pfefferte sie den Schleim auf den Boden.
âPOTTER, WAS IST DAS?!â
âWie schon gesagt, Evans. Das ist deine Zeitung.â Sirius, der neben ihm saĂ, spuckte vor Lachen seinen Toast in kleinen KrĂŒmeln wieder aus. Er war etwa eine Woche nach Alice, Frank, Potter und ihr zusammen mit Pettigcrew und Lupin hierher gekommen. Auch sie wĂŒrden ihre Ausbildung in diesem Internat zum Auroren machen.
âPOTTER!â schrie sie aufgebracht, was James nur noch mehr zum lachen brachte.
âHALT DIE KLAPPE!â sie sprang auf und drĂŒckte James die Hand ins Gesicht, in die er ihre âzerstörteâ Zeitung âgelegtâ hatte. Er keuchte auf.
âSpinnst du, Evans?!â
âNein, keineswegs. Wie du mir, so ich dir!â sie setzte sich mit Genugtuung wieder. James holte seinen Zauberstab hervor und sĂ€uberte sein Gesicht mit einem Schwenker wieder.
âIhr seid wirklich nervtötend.â lachte Alice, die neben Lily saĂ. Die beiden hatten sich bald wieder vertragen und alles war zwischen ihnen genauso wie vorher. âAber jetzt mal etwas anderes... Wann werdet ihr beiden eigentlich zu eurem nĂ€chsten Einsatz geschickt?â Lily zuckte mit den Schultern.
âKeine Ahnung. Aber es dĂŒrfte bald so weit sein.â
âEs ist notwendig. Ich bin mir sicher, dass Dumbledore noch in den nĂ€chsten Stunden kommt.â sagte James gedankenverloren und ungewohnt ernst.
âWoher willst du das wissen, James?â âOh oh.â dachte Lily noch, âEmpfindliche Stelle. Genau ins Schwarze getroffen.â Sobald man das Thema Voldemort und ĂŒberhaupt alles, was mit dunkler Magie zutun hatte, ansprach, wurde James immer einsilbig oder wĂŒtend. Heute traf eher letzteres zu.
âDieser verdammte Bastard bringt all diese Unschuldigen um! Dieser verdammte Mistkerl! Ich kann es kaum erwarten, ihm wieder einen gehörig reinzuwĂŒrgen, diesem miesen Schwein, verdammt noch mal! Und seiner gesamten Sippschaft dazu-â
âPotter, mĂ€Ăigen Sie ihre Stimme. Sie können nicht einfach so herumfluchen. Also bitte, wĂ€ren Sie so freundlich, sich wieder zu setzen? Danke.â Mr. Harrford, der Schulleiter, starrte wĂŒtend in ihre Richtung. James verstummte augenblicklich und setzte sich wieder.
âHey, man, du musst dich ein bisschen zĂŒgeln. Das passiert immer, wenn man dich darauf anspricht.â sagte Sirius und legte eine Hand auf seine Schulter. Er machte sich von ihm los.
âIch kann nicht ruhig bleiben. Ist aber eh egal, weil heute Dumbledore kommen wird, dann kann ich endlich-â Plötzlich Lily tippte einmal mit ihrem Zauberstab auf seinen Kopf und wandte sich dann wieder dem Rest ihres Toasts zu. Und James war wieder ruhig.
âMusst du das immer machen, Evans?â fragte Sirius augenrollend.
âJa, er nervt mich.â
James sollte Recht behalten. Am Abend des selben Tages kam Dumbledore.
âLily, James, kommt bitte.â sagte er leise, packte die beiden und apparierte mit ihnen. Wenige Sekunden spĂ€ter standen sie in einem BĂŒro. Es gehörte Dumbledore nicht und war sehr steril eingerichtet. Es erinnerte Lily an ein Krankenzimmer, nur das Bett fehlte.
âEs ist sehr wichtig, was ich euch jetzt sage. Severus wurde entfĂŒhrt.â Jamesâ Gesichtsausdruck verdĂŒsterte sich.
âWas geht mich Schniefelus an?â fragte er abweisend. Lily gab ihm einen Tritt ins Schienbein.
âWas ist passiert?â fragte sie.
âNun, dass ist bis jetzt nicht ganz klar. Lucius Malfoy kam völlig aufgelöst und verletzt hierher und meinte, dass er am London Eye entfĂŒhrt wurde. Mehr kann ich noch nicht sagen. Sicher ist aber, dass er sich in einem Haus befindet, dass wir hier in London lokalisieren konnten. Ich brauche euch beide und sechs weitere Auroren. Ich werde Sirius und Remus noch nachschicken. Peter ist schon dort. Mehr durch einen Zufall als gewollt, aber dies kann ich nun nicht mehr Ă€ndern. Ich bitte euch, jetzt gleich aufzubrechen.â James sah nicht ĂŒberzeugt aus. Im Gegenteil. Er war wĂŒtend.
âSir, Schniefelus ist ein verdammter Todesser. Es wird eine Falle sein.â
âSein Name ist nicht âSchniefelusâ, James. Ich möchte, dass du eure Feindseeligkeiten beiseite legst.â
âDas erwarten Sie nicht wirklich von mir, oder?â fragte James und schĂŒttelte unglĂ€ubig den Kopf.
âJames-â
âIch hab ihm sein verdammtes Leben gerettet! Und was macht er? Er TĂTETE meine Mutter!â Zorn glitzerte in seinen Augen. Lily sah ĂŒberrascht auf. Severus Snape hatte Jamesâ Mutter getötet?! Wie KONNTE Dumbledore ihm dann nur helfen?! Das war Wahnsinn! Wenn das stimmen sollte... Es konnte doch nur eine Falle sein! Und auĂerdem... HĂ€tte sie dem Mörder ihrer Mutter geholfen und anders als James reagiert? Sie schluckte. Nein, das hĂ€tte sie nicht.
âBitte, James.â sagte Dumbledore schlicht. âIch werde das so oder so durchziehen. Aber es ist fĂŒr alle beteiligten einfacher, wenn talentierte Auroren dabei sind. Du könntest Leben retten.â
Im Zimmer herrschte Schweigen.
âOkay. Aber ich mache es verdammt noch mal nicht fĂŒr Schniefelus.â und mit diesen Worten war er auch schon aus der TĂŒr gegangen.
âLily, der PortschĂŒssel ist der alte Schuh, der neben dem Eingang liegt.â Sie nickte.
âDanke.â
âIch tue das auch nicht fĂŒr Severus Snape.â erklĂ€rte sie schlicht und folgte James. Es dauerte nicht lange und sie hatte ihn eingeholt.
Schnellen Schrittes rannten sie durch die Korridore, um nach drauĂen zu gelangen. Lily hatte MĂŒhe, James zu folgen. Er wartete auch nicht auf sie.
âPotter, warte gefĂ€lligst auf mich!â er ging ungerĂŒhrt weiter.
âHey, hörst du schwer?â
âHalt einfach deine Klappe, Evans.â er sagte dies so kalt, dass sie fast schon daran zweifelte, dass es wirklich James war, der dies sagte. Zum ersten Mal gehorchte sie.
Die Gasse war dunkel. Sehr dunkel. Sie konnte nichts sehen. Lily klammerte sich unbewusst an Jamesâ Arm.
âWer da?â hörte sie plötzlich jemanden sprechen. Sie kannte seine Stimme. Alastor Moody. Der beste Auror der Geschichte. Er war schon einmal in Hogwarts gewesen, um ĂŒber die schrecklichen Vorkommnisse zu berichten und ihnen Duellierunterricht zu geben. Seit diesem Zeitpunkt hatte sie sich zum Ziel gesetzt, Auror zu werden.
âJames Potter und Lily Evans.â sagte James mit Grabesstimme. Ihr war sofort klar, dass er am liebsten wieder gegangen wĂ€re. Sie spĂŒrte genau, dass es ihn viel Fassung kostete, dies hier durchzuziehen. Den Mörder seiner Mutter zu retten. Auch sie hĂ€tte dies bis an ihre Grenzen getrieben.
âDumbledore hat euch erwĂ€hnt. Meiner Meinung nach gehören Kinder nicht hierher. Aber mich fragt wieder keiner.â grummelte er und kam ein wenig nĂ€her. Lily erschrak gehörig, als sie die vielen neuen Narben im Gesicht des jungen Mannes erblickte. Er war völlig entstellt. Moody musterte sie abschĂ€tzend und nickte dann.
âIrgendein Peter Petticrew ist auch schon hier. Er ist ein völliger StĂŒmper, ein kleines Kind noch... Gut, kommt mit. Es kann jeden Augenblick...â er beendete seinen Satz nie, denn gerade in diesem Moment erklang ein lauter Knall. Ein paar wenige Schreie erklangen.... Lily und James hatten ĂŒberhaupt keine Chance, zu reagieren. Das einzige, das ihnen in diesen Momenten klar war, war die Tatsache, dass sie wirklich in eine Falle getappt waren.
Es folgte ein weiterer Knall, unglaubliche Hitze, Lily spĂŒrte einen stechenden Schmerz in ihrem Arm... und dann wurde alles dunkel.
Langsam öffnete James seine Augen. ZunĂ€chst wusste er ĂŒberhaupt nichts mehr, doch dann sprudelte die Erinnerung wie eine Sturmflut wieder zurĂŒck. Der Einsatz.... Der Einsatz war eine Falle der Todesser gewesen. Er war mit Lily dorthin geschickt worden. Moody war auch dort gewesen. Seine Augen gewöhnten sich allmĂ€hlich an die Dunkelheit und er konnte sich umsehen. Schnell wurde ihm klar, dass er sich in einer Zelle befand. Es waren zwei Pritschen aufgebaut, eine auf jeder Seite. Das war alles. Ratten liefen ĂŒber den feuchten Boden und ĂŒberall lag dreckiges Stroh. James runzelte die Stirn und fuhr sich gedankenverloren durch das wirre, schwarze Haar. Wo hatte er sich da nur wieder reingeritten? Sein Blick blieb plötzlich an einer Gestalt hĂ€ngen, die in einer Ecke in der NĂ€he der TĂŒr hockte. Trotz der Dunkelheit sah er leicht schimmerndes rotes Haar. James Herz schlug schnell.
âEvans?â fragte er und ging zu der Frau hinĂŒber.
âBleib ja weg, Potter. Keinen Schritt weiter.â giftete sie. James blieb stehen.
âBist du verletzt?â
âGeht dich nichts an.â
âDoch, eigentlich schon. SchlieĂlich darf sich nichts entzĂŒnden. Scrimgeour wird mich sonst umbringen. Und Harrford dazu.â sagte er und kniete sich neben Lily.
âWenn du mich anfasst., dann bring ich dich auch um.â James zuckte mit den Schultern.
âVon mir aus. Wo wurdest du verletzt?â Wiederwillig streckte sie ihren rechten Arm aus, der einen tiefen Schnitt aufwies. James betrachtete die Wunde kurz und wandte sich dann ab. Ein kurzer Griff in seine Tasche verriet ihm, dass sein Zauberstab weg war. Es hĂ€tte ihn auch ĂŒberrascht, wenn es nicht so gewesen wĂ€re, schlieĂlich hĂ€tten sie dann mit Leichtigkeit ausbrechen können. Also riss er ein groĂzĂŒgiges StĂŒck seines Umhangs ab und verband damit Lilys Arm. Was er dabei nicht sehen konnte war, dass Lily ihn die ganze Zeit ĂŒber ĂŒberrascht ansah.
âWeiĂt du, wie lange wir schon hier sind?â
âNein. Dich, Potter, haben sie vor etwa einer halben Stunde hier reingeworfen.â James nickte und setzte sich neben sie.
âHau ab. Ich brauche meine PrivatsphĂ€re.â James lachte hohl.
âIn einer Zelle?â
âJa! Jede Gesellschaft wĂ€re mir lieber, als hier mit dir in der Zelle zu hocken! Wenn du nicht abhaust, dreh ich durch und ich töte dich, auch ohne Zauberstab!â
âNa schön!â schnaubte James, stand auf und ging zu seiner Pritsche und setzte sich mit dem RĂŒcken zu ihr darauf.
âSchön!â
âExzellent!â
âToll!â
âWas?!â rief Sirius entsetzt. âEr ist verschwunden?!â
âJa. WĂ€hrend des Einsatzes... Es war ein einziges Chaos und... die vielen Todesser.. Evans ist auch verschwunden.â erzĂ€hlte Peter mit zitternder Stimme. âIch hoffe, ihnen ist nichts passiert.â Eigentlich hoffte er dies nicht wirklich, denn dann wĂŒrde er ganz furchtbar bestraft werden. Und einmal vom dunklen Lord gefoltert zu werden, reichte fĂŒr das ganze Leben.
Es war falsch, seinen Freunden in den RĂŒcken zu fallen, aber was sollte er denn tun? Der dunkle Lord wĂŒrde ihn sicher umbringen. Und das waren ihm seine Freunde nicht wert.
âWas sollen wir denn jetzt machen?! Hast du schon Dumbledore informiert?!â
âN...Nein.â
âSpinnst du?! Die beiden wichtigsten und besten Auroren des ganzen Ordens sind verschwunden und das sagst du ihm nicht?! Hast du sie noch alle?!â
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