von LiliaRose
Harrys Kopf dröhnte schmerzhaft und sein Körper fühlte sich matt und schlaff an. Nur sehr langsam nahm er wahr, dass er auf etwas Weichem lag. Er versuchte die Augen zu öffnen. Sie klebten zusammen und ließen nur wenig Licht hindurch.
Angestrengt versuchte er etwas zu erkennen. Er hob die Hand um sich den Schlaf aus den Augen zu reiben doch seine Glieder schmerzten so sehr, dass sein Arm sofort wieder nach Unten sackte. Er blinzelte einige Male und stellte fest, dass er sich im St. Mungo Hospital befand. Behutsam tastete er seinen Körper ab. Er trug ein dünnes Nachthemd unter dem viele Mullbinden seinen Wunden versteckten.
Sein erster Gedanke galt dem Horkux. Wo war er? Er musste ihn zerstören. Und plötzlich drangen die leblosen Körper seiner Freunde in seinen Geist. Ron und Hermine, die blutüberströmt am Boden lagen, deren Gesichter leichenblass waren. Hatte man sie erreichen können? Man konnte sie doch nicht einfach dort liegen lassen. Harrys Augen füllten sich mit Tränen, die den klebrigen Sand aufweichten. In seinem Kopf herrschte ein heilloses Durcheinander. Er musste die Horkruxe zerstören, doch wie sollte er die Kraft dazu aufbringen, nach allem was passiert war? Wie konnte er weiter machen, wenn seine Freunde, seine besten Freunde seinetwegen gestorben waren?
Einige Minuten lag er da, in seiner Verzweiflung versunken und wünschte sich bei ihnen sein zu können, bis ihm ein Stoß Tagespropheten auffiel, der neben seinem Bett, auf einem Nachtkästchen lag. Er streckte seinen schmerzenden Arm danach aus und zog sie zu sich auf das Bett.
Auf dem Titelblatt der ersten Zeitungen, war ein Bild von ihm abgedruckt. Darunter stand ein riesiger Artikel der fast die ganze Seite beanspruchte.
Harry Potter, der Auserwählte ist spurlos verschwunden
Nachdem sich die Gerüchte über das Verschwinden des 17 Jährigen Harry Potter verdichten, haben wir nun aus zuverlässiger Quelle erfahren, dass der Auserwählte tatsächlich seit mehreren Tagen vermisst wird. Anscheinend weiß niemand wo er sich aufhält...
Harry runzelte ungläubig die Stirn, dachte sich jedoch nichts weiter und nahm die nächste Zeitung zur Hand.
Harry Potter ist tot
Wie wir jetzt berichten können ist der Auswerwählte, Harry Potter, 17 Jahre alt, tatsächlich verstorben. Die Trauerfeier findet übermorgen statt. Leider ist uns der Austragungsort nicht bekannt. Ein Sprecher des Ministerium äußert sich bestürzt: "Es ist traurig, wirkich traurig. Zumal die ganze Zauberergemeinschaft ihr Vertrauen in diesen Jungen gesetzt hat."
Wie es jetzt weitergehen wird ist unklar. Stimmen machen sich breit, wonach der Untergang, durch Du-weißt-schon-wer kurz bevor steht...
Nun war er wirklich verwirrt. Das Datum, das am oberen Rand des Tagespropheten abgedruckt war, konnte nicht stimmen. Und was war mit seinem Tod? Wollte der Tagesprophet ihn etwa wieder schlecht machen? Aber das passte so gar nicht zu den Methoden des Ministeriums. Scrimgeor hatte doch auf Zusammenarbeit bestanden, wieso sollte er "den Auserwählten" für tot erklähren und der Zauberergemeinschaft damit ihre letzte Hoffung nehmen? Das machte alles überhaupt keinen Sinn.
...Der Zauberreiminister, Rufus Scrimgeor hielt am vergangenen Donnerstag eine Pressekonferenz ab. "Harry Potter genoss jeglichen Schutz, den das Ministerium zu bieten hatte. Er war ein gerngesehener Gast und wandte sich oftmals an mich, wenn er nicht weiter wusste... Zum Aufenthaltsort, während seines Todes kann ich ihnen nichts sagen. Sie müssen das verstehen. Er vertraute mir und ich werde auch jetzt nicht damit anfangen dieses Vertrauen zu missbrauchen!" Die gesammte Mitschrift der Konferez können sie auf den Seiten 17-19 lesen.
Harry starrte mit offenem Mund auf die letzten Zeilen des Artikels. Sein Blut Kochte und ein unglaublicher Zorn stieg in ihm auf und verdrängte alle anderen Empfindungen. Er konnte nicht fassen auf welch hinterlistige Art und Weise, Scrimgeor seinen vermeintlichen Tod ausnutzte um sich selbst in ein besseres Licht zu rücken. Aber was bezweckte er damit? Sobald Harry hier raus war, würde sich doch herausstellen dass er noch am Leben war. Er konnte sich keinen Reim daraus machen.
Völlig in rage pfefferte er die Tagespropheten auf den Boden, wo sie einige Meter entlangschlitterten - als die Tür des Krankenflügels aufschwang.
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Joar, wie immer gell... lasst mir Kommis da :D
Kiss,
LiliaRose
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