von LiliaRose
Sooo mal ein bisschen länger! Hoffe es gefällt!
Wer Fehler findet darf sie selbstverständlich als geschenkt betrachten! ;)
Freue mich auf Kommis!
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Harry hatte gehofft, dass sich seine Freunde nach Dumbledores Beerdigung etwas angenähert hätten, doch sie zankten sich ausgiebiger denn je. Manchmal glaubte Harry den Grund für die Streitigkeiten verpasst zu haben aber irgendwann beschlich ihn ein leiser Verdacht, dass sie in Wirklichkeit selbst nicht wussten wieso sie sich gegenseitig an die Gurgel gingen.
Ginny saß oft in ihrer Nähe, beteiligte sich jedoch nicht an den Gesprächen. Harry hatte das Gefühl, sie beobachtete ihn einfach still. Wenn er zu Bett ging starrte er noch einige Minuten auf das Bild im Medallion. Manchmal konnte er eine Träne auf ihrer Wange erkennen. Es brach ihn das Herz sie so zu sehen doch er konnte ihr nicht helfen, selbst wenn er es wolte.
Vor dem Einschlafen nahm er das Tagebuch seiner Mutter zur Hand und las einige Zeilen. Sie berichtete über ihre Schwangerschaft und den Orden, für den sie die meiste Zeit Papierkram erledigte, während James wie üblich Nachtschichten schob. Harrys Herz hatte einen Hüpfer gemacht als er gelesen hatte, wie sehr sie sich gefreut hatten als sie erfuhren, dass es ein Junge werden würde.
Wir werden ihn Harry James nennen hatte sie geschrieben, wobei sie den Namen mit vielen Schnörkeln und kleinen Herzchen verziehrt hatte.
Mrs. Weasley hatte es mittlerweile geschafft, die gesamte Familie eingenommen Harry und Hermine, in die Hochzeitsvorbereitungen einzuspannen. Sie waren gerade dabei den Garten zu dekorieren, wo das Fest stattfinden sollte. Auch Bill und Fleur waren endlich gekommen. Fleur rannte wie von der Hummel gestochen im Garten umher und gab Anweisungen, womit sie Mrs. Wealey zur Weißglut trieb. Viele Hochzeitsgäste waren eingetroffen. Anscheinend hatte Fleur ihre gesamte Familie eingeladen. Doch auch einige Ordensmitlieder, darunter Remus Lupin, Tonks und Moody waren zu gegen.
Harry drapierte seit Stunden kleine weiße Blümchen, deren Name er nicht kannte, auf einem großen Bogen, als Lupin ihm deutete ihm zu folgen. Harry tat wie ihm geheißen, ließ die Blumen zu Boden fallen, worauf Fleur schreiend zu ihrer Rettung eilte, und stand schließlich allein mit Lupin im Wohnzimmer.
"Dumbledore hat mich vor seinem Tod gebeten, dir zu zeigen wie man anhand des Patronus eine Nachricht verschickt" flüsterte er. Harry hatte schon auf soetwas gewartet. "Ja, er hat in einem Brief erwähnt, dass sie Anweisungen für mich hätten" Lupin nickte. "In der Tat. Also es ist nich ganz einfach. Wenn du deinen Patrouns erzeugst konzentriere dich auf die Person oder die Personene, die du um Hilfe bitten möchtest. Aber vergiss dabei nicht, an ein schönes Erlebnis zu denken. Dann musst du nur noch den Grund für deinen Hilferuf nennen." Harry starrte ihn an. Wie sollte er soviele Dinge aufeinmal tun?
"Ich zweifle nicht daran, dass du es kannst Harry" sagte Lupin begruhigend. "Übringens, das Amulett war ebenfalls eine Idee von Dumbledore. Er sagte es würde dir von großem Nutzen sein. Ich nehme nicht an, dass du mir erzählen wirst wofür du es brauchst?" Er sah Harry durchdringend an. "Tut mir leid, ich kann es ihnen nicht sagen. Aber vielen dank, ich kann es wirklich gut gebrauchen!" Entgegnete Harry grinsend.
Lupin nickte resigniert. "Nun gut, ich hatte nichts anderes von dir erwartet" sagte er glucksend. "Aber solltest du jemals Hilfe brauchen, du weißt jetzt wie man uns benachrichtigen kann!" fügte er hinzu und klopfte Harry auf die Schulter ehe er nach Draußen ging.
Der Garten der Weasleys war nicht mehr wieder zu erkennen. Der Rasen war gestutzt und jegliches Ungkraut war entfernt worden. Rund um die Stühle, die für die Gäste aufgestellt wurden, waren Weiße Lilien in kunstvollen Gestecken angebracht. Der Gang zwischen den Stühlen, war mit einem silberweißen Läufer ausgelegt worden und führte vom Seiteneingang des Hauses, bis zu dem weißen Holzbogen, der mit weißen Blumen drapiert war und unter dem das Brautpaar getraut werden sollte.
Mrs. Weasley drückte Ron und Harry ihre frischgewaschenen Festumhänge in die Hand und wuselte geschäftig davon. Nachdem sie sich umgezogen hatten, gingen sie in den Garten. Hermine saß bereits auf einem der Stühle und winkte sie herbei. "Ist es nicht wunderschön?" Seufzte sie hingerissen und sah sich mit großen, funkelnden Augen um. Ron tat so als übergebe er sich in die vordere Sitzreihe.
Langsam füllten sich die Plätze. Harry betrachtete Remus Lupin und Tonks eine Weile. Sie hielten sich an den Händen und flüsterten liebevoll miteinander. Bill stand bereist unter dem Bogen und wartete nervös auf seine Braut. Eine theatralische Melodie ertönte und hallte durch den Garten, als befänden sie sich in einem leeren Raum. Fred und George sorgten für Begeisterung, als sie einige Raketen in die Luft gehen ließen, worauf es goldene Schauer über die Hochzeitsgäste regnete. Alle Köpfe wandten sich zur Seitentür durch die Fleurs kleine Schwester Gabriell, gewandtet in einem weißgoldenen Kleid, mit einem Korb voll Rosenblätter am Arm, schritt.
Sie warf lächelnd eine Hand voll Blüten in die Luft und ging, federnden Schrittes auf das Podium zu, auf dem der Bogen stand. Ron ließ ein unterdrücktes Lachen vernehmen, worauf Hermine ihm mit dem Ellebogen in die Rippen stieß. Harry wandte sich um und sah Ginny. Auch sie hatte ein weißgoldenes Kleid an. Ihre Haare waren kunstvoll nach Oben gesteckt und sie wirkte sehr verärgert. Sicher hatte man sie dazu gezwungen. Nur mit halb soviel Freude wie Gabriell, verteilte sie die Rosenblätter auf dem Weg. Harry starrte sie fortwährend an. Sie war wirklich wunderschön, sogar mit diesem offenkundig, miesepetrigen Gesichtsausdruck.
Selbst als Fleur, in einem weißen Brautkleid, das in einer Meter langen Schleppe endete, durch den Gang auf Bill zuschritt, worauf es einigen männlichen Gästen, und auch Ron der fast zu sabbern gegann, die Sprache verschlug, wandte Harry seinen Blick nicht von Ginny, die an ihrem Kleid zupfte und die Nase rümpfte.
Die Musik erstarb und Bill nahm seine Braut an die Hand. Erst jetzt bemerkte Harry den altertümlichen Zauberer, der in einem schwarzen Umhang vor den Beiden stand. Harry überlegte kurz wie alt er wohl war. Irgendetwas zwischen 80 und verwesung. Man konnte regelrecht dabei zusehen, wie er langsam zu Staub zerfiel.
"Liebe Gäste, liebes Brautpaar. In diesen schweren Zeiten freut es mich, noch etwas so erfreuliches wie eine Hochzeit miterleben zu dürfen..."
"Wenn er sich nicht beeilt, wird er sterben bevor er es erlebt" grummelte Ron, worauf Harry sich ein Lachen verkneifen musste.
"...Nun haben sie die Ringe?" Fragte der Zauberer mit kraziger Stimme. Ginny hielt Bill ein seidenens Kissen entgegen. "Sprechen sie mir nach, während sie sich gegenseitig die Ringe anstecken. Ich, Bill Weasley..." Harry hörte nur noch mit halbem Ohr zu. Immernoch starrte er Ginny an. Er wollte, dass sie ihn vergaß und ein neues Leben begann. In Hogwarts riss man sich förmlich um sie und so schmerzlich es auch war, hoffte er sie würde jemanden kennenlernen, der ihr das geben konnte, wozu er nicht im Stande war. Ginny erwiderte seinen Blick und runzelte die Stirn. Es schien als würsste sie, was er dachte. Stumm schüttelte sie den Kopf. Harrys Augen brannte. Villeicht war dies das letzte Mal, dass sie sich sahen. Nach der Hochzeit würde er, wie verlangt nach Hogwarts gehen und dann musster er sich auf die Suche nach den Horkruxen machen. Harry bemerkte garnicht, dass die Zeremonie vorbei war, bis Ron ihn anstupste. "Komm wir müssen die Stühle wegschaffen" sagte er und zog Harry auf die Beine. Wenig später waren die Stühle und der Bogen einer riesigen Hochzeitstafel gewichen, an der alle Gäste Platz fanden. Harry zog seine Freunde bei Seite und flüsterte: "Ich werde jetzt nach Hogwarts gehen" "Aber Harry lass uns doch wenigstens noch..." setzte Hermine an. "Nein, ich gehe jetzt. Wenn ihr mich wirklich noch begleiten wollt, ich hole euch heute Abend ab. Ich packe noch schnell meine Sachen, dann bin ich werg. Wir treffen uns vor dem Haus" sagte er entschieden.
In Rons Zimmer wies er Hedwig an hier zu bleiben, stopfte all die Geschenke in die Tasche des Weasley Pullys und zog das Tagebuch seiner Mutter unter dem Kopfkissen hervor um es in die Tasche seines Umhangs gleiten zu lassen.
"Harry, du willt jetzt schon gehen?" Ertönte eine traurige Stimme. Ginny stand am Türrahmen gelehnt und zwirbelte an ihrer Kette herum. "Ja, ich muss" entgegnete Harry leise. Er wollte nicht so klingen als halte er es in ihrer Gegenwart nicht länger aus. Ginny nickte mit zusamengepressten Lippen und schluckte schwer. "Nimm meinen Feuerblitz" sagte Harry der seinen Besen entdeckte, als er verzweifelt versucht hatte, ihren Blicken auszuweichen. Ginny schüttelte mit geweiteten Augen den Kopf. "Doch nimm ihn. Ich werde ihn mir wieder abholen, wenn ich zurückkomme. Aber du musst dafür sorgen, dass Gryffindor gewinnt" fügte er lächelnd hinzu. Ginny warf sich ihm um den Hals und schluchtzte. "Versprich mir, dass du wieder kommst" Harry nahm sie in den Arm und schloss die Augen ohne zu antworten. Dann drückte er sie bei Seite und lief die Treppen hinunter. Er griff nach einem Stück Pergament und einem Federkiel und schrieb hastig:
Mr. und Mrs. Weasley
Es tut mir leid mich nicht verabschieden zu können aber so ist es leichter für mich! Sie waren immer wie Eltern zu mir und ich konnte ihnen nie richtig dafür danken.
Ich werde nicht zurückkommen, Ron und Hermine gehören nach Hogwarts!
Harry.
Er legte den Brief auf den Küchentsich. Durch das Fenster konnte er die Hochzeitsgäste sehen. Sie lachten ausgelassen und aßen ein üppiges Festmahl.
Schweren Herzens drehte er sich um und verließ das Haus.
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