Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Lia und Phie Potter und die grüne Flamme - Der Überfall

von Ginny - Lia

Nach dem Mittagessen standen Harry, Ron und Hermine vor dem Fuchsbau. Ihre Rucksäcke waren voll mit Proviant, Decken, Zelten und Klamotten. Sie würden nicht apparieren können, denn es war nicht möglich, ein Foto von Dumbledores verwunschenem Haus zu machen, und man konnte nur an einen Ort apparieren, den man kennt oder schon einmal gesehen hat. Natürlich würden sie nicht bis nach Afrika laufen müssen, dort hatten sie sich in Tunesien einen Ort zum apparieren gesucht. Mrs. Weasley kam aus dem Haus gewuselt. Sie war ganz aufgeregt.
„Habt ihr auch wirklich nichts vergessen... Oh, wenn ich nur daran denke, was euch alles passieren könnte! Ron, gib mir mal deinen Rucksack, der sieht so leer aus... Ja, du hast viel zu wenig mitgenommen, willst du verhungern?“
„Aber Mum“, protestierte Ron, „das brauch ich nicht, wie soll ich denn alles tragen?“ Er schwankte wirklich schon sichtlich unter dem Gewicht seines Rucksacks.
„Oh, ja, das hab ich ja ganz vergessen... Wartet mal kurz“ sagte sie zertreut und hastete in die Küche, um gleich darauf mit einem Riesenstapel belegter Brote, Würstchen, Trinkflaschen und kaltem Hühnerfrikasse mit Kapern, Pilzen und Spargel wiederzukommen. Ihre im Innern vergrößerten Rucksäcke waren bereits zum Bersten voll, daher musste Mrs. Weasley sie noch einmal vergrößern.
„Was hast du vergessen?“, fragte Ron, während seine Mutter sich damit abmühte, Hermines merkwürdig eckigen Rucksack aufzubekommen.
„Ach so, ja“, sagte sie und richtete sich keuchend auf. Sie richtete ihren Zauberstab auf die Rucksäcke der beiden Jungen.
„Facil!“
Augenblicklich schwand die drückende Last von Harrys Schultern, während Mrs. Weasley sich wieder Hermines Rucksack zuwendete.
„Was um Himmels Willen hast du da drin, Hermine?“ Ron runzelte belustigt die Stirn.
„Das sind doch nicht etwa...“
In diesem Moment gelang es seiner Mutter, den Reißverschluss aufzubekommen. Die Hälfte des Rucksackes war mit Büchern gefüllt. Schulbüchern, soweit Harry das beurteilen konnte. Ja, das Lehrbuch der Zaubersprüche, Band 6 war dabei, ein Arithmantikbuch, dessen Buchdeckel schon furchtbar kompliziert aussah und ein Buch für alte Runen mit merkwürdig spitzzulaufenden Schriftzeichen. Aber anscheinend waren auch noch andere dabei, Harry erspähte einen Zipfel eines Buches mit der Aufschrift: Handhabung und Betreuung von Hauselfen, sowie: Kampf für ein gerechtes Leben - Organisation für magische Geschöpfe.
Hermine wurde rot und nuschelte etwas von wegen, sie wolle das siebte Schuljahr nicht verpassen.
„Und, kannst du schon alles?“, spottete Ron.
Den Sarkasmus in seiner Stimme ignorierend, antwortete sie:
„Oh, weißt du, das ist echt interessant, wir lernen, in den Spuren zu lesen, die Magie hinterlässt, Menschenverwandlung, Zubereitung von Zaubertrankzutaten und Verknüpfungszauber. Das ist total praktisch, wenn man nicht einzelnd die Tische beiseite rücken, den Boden putzen, Bilder aufhängen und Lampen einschalten muss, sondern einen Spruch sagen kann und schon ist alles, wie man es haben will. Ich verstehe nicht recht, was mit dem Garrington - System gemeint sein soll, ich vermute, es ist diese Verknüpfungsart, die nach Garrington benannt ist, aber ich habe bisher nichts darüber in meinen anderen Büchern gelesen.“
„Schon gut, Hermine“, meinte Ron grinsend.
„Hey, was ist das denn?“ Er zog an einem Papierzipfel. Es war ein Formular. „Elfen - Rechte“, stand darauf. Ein Siegel des Zaubereiministeriums prangte daneben.
„Du hast...“ Harry machte große Augen.
„Jaah“, sagte sie stolz. „Über Professor Slughorn, weißt du. Er hat uns Mr. Town vorgestellt, der Leiter für die Abteilung zur Aufsicht magischer Geschöpfe.“ Ron verzog die Mundwinkel, er war immer noch beleidigt, weil Slughorn ihn immer übersehen hatte.
„Jedenfalls“, fuhr Hermine fort, ohne ihn zu beachten, „fand der das ganz toll, er sagte, wenn so junge Leute sich schon für so etwas arrangieren, müsse man das auch durchsetzten.“ Sie lächelte geschmeichelt.
„Der Minister schätzt sein Urteil sehr, wisst ihr, und da war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, das Formular zu unterzeichnen.“
„Er wird seine Entscheidung bald bereuen“, munkelte Ron Harry zu, „spätestens wenn die Hauselfen alle zu Göttern ernannt sind und er ihnen die Schuhe putzen muss.“ Er lachte leise. „Dann gründet sie eine Organisation zur Rettung von Staubmilben, die Scrimbour dann ja wegputzt“
„Somit“, sagte Hermine laut, um ihr Flüstern zu übertönen,
„ist der Sklavendienst nur noch freiwillig, und jeder Hauselfenhalter verpflichtet sich, bei Forderung nach Geld bis zu 9 Sickel pro Woche zu bezahlen und sie nicht zu misshandeln.“
„Also bleibt alles gleich“, murmelte Ron. Das dachte Harry auch, denn außer Dobby kannte er keinen Hauselfen, der nicht arbeiten oder Geld nehmen würde, und bestrafen würde sich jeder sowieso selbst. Aber er sagte nichts, als er den glückseligen Ausdruck in ihren Augen bemerkte. Wer wusste es schon, vielleicht gab es ja doch den ein oder anderen, der ihr Angebot annehmen würde.
„Wenn es sie glücklich macht“, hauchte er zurück.
Mrs. Weasley war inzwischen mit dem Versuch, ihre Rucksäcke zum Platzen zu bringen, fertig, also konnte es los gehen. Mit gemischten Gefühlen fasste er Hermine und Ron an den Händen. Er freute sich, dass es wieder losging, nichts zu tun, hatte ihn in den letzten Wochen ganz Kirre gemacht. Dennoch, die Reise würde dein Vergnügungsausflug werden. Sie mussten sich bedeckt halten, denn sobald Voldemort bemerkte, dass er nicht in Hogwarts erschienen war, würde er seine Todesser losschicken, um ihn in der Nähe seiner Horkruxe aufzuspüren. Somit würden sie auch keine Magie benutzen können. Niemand dürfte etwas wissen, auch Rons Eltern hatten sie mit einem Vergessenszauber belegen müssen, damit niemand etwas aus ihnen herausbekam. Harry, Ron und Hermine waren dagegen, sie sagten, wenn die Todesser sie hätten, wäre sowieso alles egal, aber sie hatten darauf bestanden.
Außerdem würden sie vielleicht nie mehr von dieser Reise zurrückkehren. Deshalb hatte er Ginny hiergelassen. Und deshalb wollte er eigentlich auch Ron und Hermine hierlassen. Das hier war sein Weg, und sie sollten nicht in alles hineingezogen werden. Schon zu viele waren wegen ihm gestorben. Aber Ron und Hermine waren sowieso schon in alles hineingezogen worden, und er sah ein, dass er ohne seine besten Freunde keine Chance hatte. Er seufzte.
„Ach es ist ja so schrecklich!“, schniefte Mrs. Weasley.
„Oh Ronnie!“ Sie umarmte ihn fest. „Pass gut auf dich auf!“ Tränen kullerten über ihre Wangen.
„Und ihr auch“ Sie schloss ihn und Hermine in die Arme. Harry lächelte. Er fühlte sich wieder wie ein kleiner Schuljunge.
„Wir werden unser Bestes tun“, versprach er sanft.
Rasch trat sie ins Haus und holte Mr. Weasley, Georg und Fred. Ginny war nicht aufzufinden. Nacheinander umarmten sie sich gegenseitig. Mr. Weasley war sehr ernst. Er riet ihnen, sich vor Stechmücken zu schützen, die in Amerika gefährliche Krankheiten übertragen konnten. Fred und George gaben ihm eine Tüte Instant - Finsternispulver mit , und ein paar Langziehohren.
Außerdem steckten sie ihm eine Tüte zu, in der - nichts war. „Es ist immer das darin, was du gerade brauchst“, flüsterte Fred geheimnisvoll. Harry runzelte die Stirn. „Äähh, danke“
„Sofern wir es im Sortiment haben“, fügte Georg hinzu.
„Komm schon, du schaukelst das Ding“, flüsterte er, wohl eher besorgt als überzeugt.
„Jaah“, sagte Harry. Er wandte sich an seine besten Freunde. „Kommt schon!“ Erneut fassten sie sich an den Händen. Harry konzentrierte sich auf den Ort, den sie sich ausgesucht hatten. Es war eine Lichtung in der Nähe von Tripolis, dessen Foto sie sich aus einem Urlaubskatalog gesucht hatten. Es lag nahe am Meer, man hatte es durch die Bäume hinweg glitztern gesehen. Er versuchte sich jede Einzelheit in den Sinn zu rufen, Pinienförmige Blätter und den Waldboden. Gewandt drehten sie sich herum. Er glaubte, sogar, das Moos riechen zu können. Er schlug die Augen auf. Er roch das Moos tatsächlich, denn sie waren angekommen.
Jetzt nahm er auch das Rauschen der See wahr, die Wellen an die sandigen Ufer schlug. Harry, Ron und Hermine traten auf den Strand.
Harry war überwältigt. Er hatte schon Fotos vom Meer gesehen, aber das übertraf all seine Vorstellungen. Als die Dursleys in den Urlaub fuhren, hatte er immer bei der damals für ihn noch unausstehlichen Mrs. Figg bleiben müssen. Das Meer schien einfach unendlich zu sein. Harry fühlte sich winzig klein. Was kümmerten seine kleinen Probleme in dieser unendlichen Weite?
Möwen ruften, und irgendwo kreuzte ein einsames kleines Schiff. „Okay“, brach Ron schließlich das Schweigen. „In welche Richtung müssen wir?“
Harry zog einen kleinen Globus aus dem Rucksack, auf dem er die Reiserute eingezeichnet hatte.
„Hier“, murmelte er und drehte den Globus, „Sind wir. In Tunesien, an der Grenze zu Algerien und Libyen. Da müssen wir durch“, sein Finger wanderte nach Osten.
„Wir müssen nach Ägypten. Von dort aus wandern wir den Nil hinauf bis zu seiner Quelle.“ Er zeigte nach Süden.
„Wir müssen uns durch die Büsche schlagen, am Rand, an der Straße am Nil sind zu viele Leute unterwegs. Von dort durchqueren wir Kongo und Ruanda. In Burundi gibt es nur einen großen See, den Tangajika - See. Dann müssen wir suchen. Ich denke, bis zum Nil - Delta dauert es etwa zwei Monate. Am Nil entlang dürften wir etwa vier Monate unterwegs sein, aber von der Qelle bis zum See sind es dann nur etwa 3 Wochen.“
„Und unsere Vorräte?“, fragte Hermine. „Bis nach Ägypten werden sie nicht reichen. Wir müssen in einer Stadt Halt machen.“ Sie bekam leuchtende Augen.
„Das ist toll! Ich wollte schon immer einmal nach Ägypten. Dort gibt es so viele Bibliotheken mit alten Schriften! Und Höhlen mit historischen Funden. In Alte Runen hatten wir das, Höhlenschriften. Und im Nil, da müssen wir unbedingt mal baden. Das soll heilende Wirkungen haben.“
„Das wäre nicht sehr unauffällig“, gab Ron zu bedenken.
„Ach, Schlaumeier, ich hab ja auch nicht vor, vor aller Augen zu baden“.
„Sondern?“, fragte Ron angriffslustig. Harry schmunzelte. Ron konnte es nicht haben, wenn Hermine besserwisserisch tat und ihm nicht sagte, was sie meinte. „Ist doch wahr“, brummte Ron, der sein Lachen bemerkte, „Sie muss es mir doch nicht dauernd unter die Nase reiben.“
„Aber Ron hat Recht“, sagte Harry, „Wenn du dich unsichtbar machen würdest, würden die Todesser sofort bemerken, dass du gezaubert hast. Und außerdem müssten wir viel zu nah an die Straße herankommen.“
Hermine schien wirklich enttäuscht. Ron grinste ihm zu.
„Kommt“, sagte er und packte seinen Rucksack, „gehen wir“. Sie liefen schweigend los.

Bald erreichten sie tropenähnliche Wälder. Sie blieben nah an der Küste. Auf einem weichen Waldweg spazierten sie durch Öl und Raphiapalmen, Kautschuklianen und Mangroven. Die Luft wurde feucht und schwül. Bald schon zogen die drei Wanderer sich ihre Jacken aus. Tiere sichteten sie nicht viele, aber die Stimmen des Waldes verrieten, dass es sie gab. Unzählige Vogelarten zwitscherten in verschiedenen Tonlagen, ab und zu vernahmen sie ein Brüllen, dass sich nach einem Gorilla anhörte, und das Rascheln eines Kleintieres im Laub. Hermine, die schon unzählige Bücher über die afrikanischen Tropenwäler gelesen hatte, kannte anscheinend die ganze Pflanzen - und Tierwelt auswendig. Harry traute ihr das sogar zu. Er sah sie in ihrem Muggelzimmer sitzen und über Tabellen brüten, die alle Tierarten anzeigten. Er wischte das Bild fort und besann sich auf die näher liegenden Dinge. Bald erfuhren sie auch von den unangenehmeren Bewohnern des Urwaldes. Fiese Moskitos schwärmten blutgierig auf ihre verschwitzten Körper zu. Anfangs stießen sie sie immer wieder mit der Hand fort. Irgendwann wurden ihre Arme lahm und sie ließen die Blutsauger gewähren.
Harry hatte das Gefühl, schon Tage gewandert zu sein, als die Dämmerung einsetzte. Am Rande einer Lichtung fanden sie einen zwischen Felsen versteckten Platz, den sie mit dem langen Gras, der hier im Überfluss wuchs, auslegten. Harry und Ron sammelten Holz. Im Licht der Sterne kehrten sie zu ihrem Lagerplatz zurück.
„Ähm... Und jetzt?“, fragte Ron ratlos. „Wie sollen wir das Feuer anzünden?
Etwa wie die Muggel mit Holz an Holz reiben oder so? Dad hat mir davon erzählt“, fügte er auf ihre fragenden Gesichter hinzu.
„Die Muggel haben sich inzwischen auch weiterentwickelt“, meinte Hermine belustigt. „Kein Muggel würde heute mehr auf steinzeitart Feuer anzünden.Da gibt es so etwas“. Sie zog ein rotes Feuerzeug heraus und ließ eine Flamme herausschießen.
„Leg dein Holz mal dazu“, forderte Hermine ungeduldig. Ron setzte sich und ließ das Holz auf den Stapel gleiten, wobei er das Feuerzeug anblickte, als würde es im nächsten Moment wie eine Bombe hochgehen.
Im Laufe des Tages hatten sie unter Hermines Anleitung einige Wurzeln und Beeren gesammelt, dazu kamen ein paar Pilze. Harry schaute in den Beutel, den Fred und Georg ihm zum Abschied geschenkt hatten. Er fand ein Pulver mit der Aufschrift: Selbst aufkochende Suppe. Zutaten: 1 ml Wasser.
Misstrauisch schüttete er das Pulver in den zusammenfaltbaren Kessel. Hermine gab ein bisschen Wasser dazu. Sie wollte auch noch Ihre Kräuter hineintun, aber Harry hielt sie davon ab. Wer wusste schon, ob der Trank dann nicht explodieren würde. Ron gab Harry recht, und so ließ sie es bleiben. Skeptisch blickten sie auf das kleine Häufchen, dass langsam zu brodeln anfing.
„Ist das nicht ein bisschen Wenig?“ fragte Hermine.
„Wart´s ab”, kam es grimmig von Ron. Harry tauchte seinen Löffel als erstes in die gar nicht so unappetitliche aussehende Brühe. Er schluckte. Sofort überkam ihn ein Gefühl von vollkommener Sättigkeit. Zufrieden lehnte er sich zurück.
„Ganz gut“, schmatzte er. Argwöhnisch folgten seine beiden Freunde seinem Beispiel. Doch auch sie konnten siech mit diesem neuen Produkt anfreunden. Noch lange saßen sie am Feuer und erzählten sich Geschichten und Witze. Harry dachte an Ginny. Was sie wohl gerade tat? Dachte sie an ihn? Er seufzte und sog den Duft des Waldes ein. Er legte sich auf sein Lager. Merkwürdigerweise kamen ihm jetzt seine Schwestern in den Sinn. Die eine hatte fast so Haare wie er. Er lächelte. Ob sie auch immer solchen Ärger damit hatten? Er blickte auf seine Uhr. Sie mussten jetzt schon im Hogwarts - Express sein. Er fühlte eine seltsame Verbundenheit mit ihnen. Wie es ihnen wohl erging? Ob auch immer alle hinter ihren Rücken tuschelten und auf ihre Narben zeigten? Zufrieden kuschelte er sich tiefer in das Gras. Hermine und Ron daßen noch amFeuer. Er konnte sie nur als schwarze Schemen vor dem flackerden Feuer erkennen. Hermine beugte sich zu Ron und flüsterte im etwas ins Ohr. Er lachte. Sie schmiegten sich eng aneinander und begannen, sich zu küssen. Das Holz knackte. Harry schloss lächelnd die Augen. Kurze Zeit später war er eingeschlafen.

Die nächsten Tage verliefen nicht viel anders als der vorangegangene. Hermine achtete penibel darauf, dass sie sich mit Insektenschutz einsprühten. Die Mücken hier, so erkärte sie, würden teilweise Malaria und andere unangenehme Krankheiten übertragen, bei denen Würmer unter der Haut anfingen zu wachsen und den Körper von innen heraus zerstörten.
Das Wandern war für Harry längst zur Routine geworden. Er setzte einen Fuß vor den anderen, immer weiter, ohne anzuhalten. Sie legten regelmäßige Pausen ein, nach dem Schlafen frühstückten sie, dann liefen sie, bis die Sonne, die sie durch die Baumriesen gerade so erkennen konnten, im Zenit stand. Etwa zwei Stunden vor dem Abendessen legten sie nochmals eine Pause ein. Ebenso regelmäßig verhielt sich der kraftvolle Regenguss, der sie jedesmal bis auf die Haut durchnässte und am Abend bibbern leiß. Kurz nach dem Mittagsmahl setzte er ein un hielt sich dann mit erbarmungsloser Hartnäckigkeit bis zur Nachmittagspause. Abgesehen von diesen Regenstunden freundete sich Harry mit diesem neuen Leben an. Bald schon entwickelten sie ein Gespür für die Nähe von großen Tieren, einmal konnten sie ein Flusspferd beobachten, dass sich in einem grünen Tümpel wusch. In dem Zoo, an dem er bei jenem schicksalshaften Geburtstag seines fetten Cousins Dudley war, hatte er auch ein soches Tier betrachten können. Aber hier, in der freien Natur, wirkte das massige graue Geschöpf viel eindrucksvoller als das jämmerliche Exemlar in dem viel zu kleinen Käfig in der Großstadt.
Harry gefielen die mächtigen Bäume, an denen grüne Flechten wie die abgerissenen Bärte eines Riesen hingen. Er strich über das hier allgegenwärtige Moos und ließ es auf sich wirken. Er beobachtete oft die Ameisenstraßen, die sich entlang der Wege zogen. Immer wieder faszinierte ihn dieses ausgeklügelte System der einfachen Insekten. Ron fand besonderen Gefallen an den zahlreichen Fröschen und Kröten, die sie in schlammigen Tümpel fanden. Es gab sie hier in allen Farben und Formen. Einige konnten sogar bis zu zwölf Meter weit springen. Viele hatten raffinierte Verteidigungsmechanismen. Manche spritzten einfach nur Gift, andere blähten sich auf die Größe von Hasen und weitere stießen unheimliche Rulpser aus, mit denen sie ihre Angreifer verschreckten. Auch andere Tiere offenbarten sich ihnen, einmal kreuzte eine orangerote Schlange mit schwarzen Sprenkeln ihre Weg, die bestimmt giftig war.

Drei Nächte waren vorüber, als die Dämmerung erneut einsetzte. Jetzt hatte sich der Urwald zu Steppen mit hohem Grasswuchs, Schirmakazien und Affenbrotbäumen gewandelt, die jedoch langsam der Wüste Platz machten. Am nächsten Tag würden sie die Grenze zu Libyen überschreiten. Harrys Argwohn war geweckt. Sicherlich wusste Voldemort bereits, dass er nach dem Horkrux suchte - oder zumindest würde er davon ausgehen. Er würde seinen Todessern zwar nie verraten, wo er genau war, aber Harry traute es ihm durchaus zu, seine Gefolgsleute durch ganz Afrika streifen zu lassen. Hier war gerade noch Buschwerk, der innerhalb von weniger als einem Kilometer von dem sandigen Einerlei der Wüste abgeschnitten wurde. Ein idealer Platz für einen Hinterhalt.
„Wow!“, rief Ron. “Schaut mal da“, Harrys und Hermines Blicke folgten seinem ausgestreckten Zeigefinger.
„Der Riesenpilz!“ Tatsächlich, ein Pilz mit hellbraunem Hut und weißen Röhren mit flockigem Stiel, so groß wie Ron, stand etwa 15 Meter entfernt vor ihnen.
„Wow“, staunte Hermine. “Ich habe davon gelesen, hier in Afrika regnet es ja so viel, da werden die Pilze manchmal so hoch“. Sie traten etwas näher an das Pilzungetüm heran.
„Müsste ein Steinpilz sein“, murmelte sie. „Ja, der Hut und die Röhren... Sucht weiter, hier sind bestimmt noch mehr von denen!“
Tatsächlich, nach ihrem Sammelausflug brutzelten fünf Kessel Pilze über dem munteren Feuer. Hermine langte in den dritten hinein und schob sich einen Löffel in den Mund.
„Pfui“, würgte sie und spuckte es wieder aus. „Wer hat einen Gallenpilz hieneingetan?“
„Nun ja“, verteidigte sich Ron. „Er stand nur ein bisschen abseits, und er sah so ähnlich aus...“
Hermine schüttete den Kessel ins Gestrüpp.

Harry hatte darauf bestanden, die erste Wache zu übernehmen. Er lauschte jedem geräusch. Ein Ast knackte. Harry fuhr zusammen. Ach was, sagte er sich, sollte er etwa schon unter Verfolgungswahn leiden? Ron drehte sich zitternd um. Alles blieb still...
Da ertönte eine Stimme: „Nicht bewegen!“


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 3. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Hermine hängt die Tweed-Röcke und Strickpullis von Oma in den Schrank und - darf ich es überhaupt aussprechen - trägt Jeans!
Emma Watson