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Fanfiction

Sirius Black - Nur weg hier !

von Madame Rosmerta

Ein Schrei gellte durch das Haus. Sirius , der gerade versucht hatte Kreacher , den Hauself der Familie , in einen Schrank zu sperren , zuckte zusammen.
,,Du bleibst hier.“ , knurrte er dem Elf zu und spurtete dann die Treppe hinunter , durch die Eingangshalle und in die geräumige Küche.
,,Was schreist du denn hier so herum , Mum?“ , fragte er und blickte sich neugierig um. Seine Eltern und Regulus , sein jüngerer Bruder , starrten auf ein Blatt Pergament , das vor ihnen auf dem Tisch lag. ,,Bellatrix ,Narcissa und Andromeda kommen morgen zu Besuch!“ , jubelte Mrs.Black.
Sirius verzog das Gesicht. ,,Und deswegen freut ihr euch? Mein Gott , so toll ist das doch auch wieder nicht.“ Eigentlich mochte er von seinen drei Cousinen nur Andromeda , da sie immer nett und irgendwie am normalsten war. Seine Eltern warfen ihm einen höchst giftigen Blick zu. ,,Untersteh dich , schlecht von ihnen zu reden , hörst du?“ , fauchte seine Mutter , schnappte den Brief , faltete ihn zusammen und steckte ihn in ihre Umhangtasche. ,,Wo hast du eigentlich den ganzen Tag gesteckt?“
Sirius zuckte nur die Achseln und wollte die Küche wieder verlassen. ,,Deine Mutter hat dich etwas gefragt. Antworte gefälligst.“ , sagte sein Vater scharf.
,,Überall. Ist doch nicht so wichtig.“ , murmelte Sirius und öffnete die Küchentür. ,,Also Regulus war heute mit mir in der Winkelgasse. Er ist schon so wissbegierig.“ , sagte Mrs.Black stolz und zerstrubbelte ihrem Jüngsten die Haare.
Sirius rollte die Augen nach oben und verließ die Küche. Regulus hier , Regulus da! Er war ja so toll ! Wütend kickte Sirius gegen einen Treppenpfosten. Das war immer schon so gewesen und insgeheim glaubte Sirius , dass seine Eltern ihn selbst als eher lästig empfanden.
Sirius erklomm die Treppe und entdeckte Kreacher vor dem Schrank. Er grinste. ,,So und jetzt zu dir. Du gehst da jetzt rein und kommst nicht eher raus , bis ich es dir sage , okay?“
Der Elf warf ihm einen verachtenden Blick zu und stieg in den Schrank. Sirius kicherte und verriegelte die Tür von außen. Dann ging er in sein Zimmer.
Es war nur spärlich eingerichtet. Ein Bett , ein Schrank , ein Schreibtisch , mehr stand da nicht. Mehr brauchte er auch nicht.
Sirius trat zum Fenster und blickte auf die Häuser Londons hinaus. Bald würde er nach Hogwarts kommen. In ungefähr einer Woche würde er elf Jahre alt werden. Dann war es endlich soweit und er konnte das von allen Seiten gelobte Hogwarts sehen.

Später beim Abendessen wurde der nächste Winkelgassenbesuch geplant , bei dem dann die Schulsachen für Sirius gekauft werden mussten. ,,Ich denke wir könnten Sirius allein schicken. Der Junge muss langsam mal selbstständig werden.“ , meinte Mrs.Black und schlug einem vorbeilaufenden Hauselfen auf den Kopf , weil dieser ihr zu wenig Salz in die Suppe getan hatte.
,, Weiß Sirius wie man in die Winkelgasse kommt , Mum?“ , fragte Regulus. ,,Natürlich weiß er das , nicht wahr , Junge?“ , sagte die Mutter.
Sirius zuckte wieder nur die Achseln. ,,Ich hasse diese Gleichgültigkeit. Mach endlich mal deinen Mund auf!“ , fauchte Mr. Black ungehalten.
,,Ich weiß nicht wie man dahin kommt , aber von euch kommt sowieso niemand mit , also lasst mich eben machen , ja?“ , sagte Sirius laut. ,,Na schön , das reicht. So einen Ton brauchst du bei uns gar nicht anzuschlagen. Geh auf dein Zimmer , das Abendessen fällt für dich aus.“ , schimpfte die Mutter.
Sirius knallte sein Besteck auf den Tisch und stürmte aus der Küche. Das war mal wieder typisch gewesen. Oh wie er seine Familie hasste ! Sollten sie eines Tages sterben , würde er einen Freudentanz aufführen! Kreacher trommelte gegen die Schranktür , als Sirius vorbeistampfte. ,,Halt die Klappe!“ , brüllte er und schlug dann seine Zimmertür mit Wucht hinter sich zu. Sein Leben war ein einziges Fiasko. Er hasste es und alle Personen , die darin eine Rolle spielten.

Am nächsten Morgen schien die Sonne grell in Sirius’ Zimmer. Doch er war längst nicht mehr dort. Nein , er streunte durch die Straßen Londons. Besah sich alte , leerstehende Häuser , die einen vorzüglichen Spielplatz abgaben oder dunkle Gassen , die nur so nach Verborgenem rochen. Das Verborgene stellte sich zwar meistens als Müll heraus , doch das war Sirius egal. Hauptsache er kam zu Hause seinen Eltern nicht in die Quere. Irgendwann plagte ihn dann jedoch der Hunger und er ging langsam schlendernd Richtung Grimmauldplatz Nummer zwölf. Der Himmel war trüb und wolkenverhangen und Sirius beobachtete im Gehen die umherwirbelnden Wolken. Eigentlich wollte er dadurch nur die Zeit , die er für den Nachhauseweg brauchte , hinauszögern. Das klappte auch ganz gut , denn am Ende kam er eine ganze halbe Stunde später als geplant zu Hause an. Er klingelte.
Drinnen hörte er die komplizierte Sicherheitsverriegelungen der Haustüre auseinander gehen und dann stand sein Vater vor ihm.
Knall ! Sirius’ Kopf ruckte zur Seite und seine Wange brannte auf einmal höllisch. ,,Wage es nicht noch einmal einfach so wegzugehen!“ , brüllte Mr.Black , zog seinen Sohn ins Haus und warf die Haustüre schallend ins Schloss. ,,Du bist kein dahergelaufener Straßenköter , der herumstreunt , wie es ihm beliebt. DU BIST EIN BLACK ALSO BENIMM DICH GEFÄLLIGST AUCH WIE EINER !“
Sirius hielt sich seine Wange und starrte stumm vor sich auf den marmornen Boden. ,, DEINE MUTTER UND ICH FÜTTERN DICH NICHT DEIN LEBEN LANG DURCH , DAMIT DU NACHHER WIEDER ALLES ZERSTÖRST ; WAS WIR AUS DIR GEMACHT HABEN !“ , brüllte sein Vater und gestikulierte wild mit den Händen. Aus den Augenwinkeln sah Sirius , wie Regulus zwischen zwei Treppenpfosten hockte und gespannt zusah.
,, DU GEHST JETZT AUF DEIN ZIMMER UND BLEIBST DORT FÜR DEN REST DES TAGES ! UND SOLLTEST DU NOCH EINMAL ALLEINE LOSZIEHEN, BEKOMMST DU LEBENSLANGEN HAUSARREST UND WIR WERDEN HOGWARTS FÜR DICH STREICHEN , VERSTANDEN ?“
Sirius sah entsetzt zu seinem Vater auf. Nein ! Das konnte er nicht ernst meinen. Hogwarts streichen? Aber dann könnte er sich ja auf gar nichts mehr freuen. Dann war sein Leben komplett und für immer im Eimer. ,,Verschwinde aus meinen Augen ! Na los !“ , fauchte Mr. Black jetzt.
Sirius ballte seine Hände zu Fäuste. Wenn sie ihn wirklich nicht nach Hogwarts lassen sollten , würde er, dann würde er…
,,Ich hasse euch!“ , schrie er jetzt und stürmte die Treppe hoch an seinem Bruder vorbei und in sein Zimmer.
,,Weißt du wie egal mir das ist?“ , hörte er seinen Vater noch spöttisch rufen , bevor er seine Tür zuschlug. Dann begann er sein Zimmer zu zerlegen. Zuerst warf er seinen Schreibtischstuhl quer durch sein Zimmer , zerschnitt mit einem Messer , dass er vor kurzem aus der Küche stibitzt hatte seine Kissen und die Matratze seines Bettes und warf mit den Fetzen um sich. Dann kickte er gegen den Schrank und warf ihn um. Mit einem ohrenbetäubenden Krachen ging er zu Boden.
Die Zimmertür öffnete sich vorsichtig und Regulus quetschte seinen Kopf durch den entstandenen Spalt.
,,Mum und Dad sagen , dass du , wenn du dein Zimmer noch weiter demolierst , heute auch kein Essen bekommst. Und du sollst alles wieder in Ordnung bringen , bevor Narcissa ,Bellatrix und Andromeda kommen , sonst gibt es Prügel.“ , sagte er leise.
Sirius stieß einen wütenden Schrei aus und Regulus wich ein wenig zurück. ,,Hör mal , mach lieber nicht so viel Ärger. Du weißt doch wie sich dann alle immer aufregen.“ , meinte er vorsichtig und beobachtete Sirius dennoch fasziniert. ,,Ach lass mich einfach in Ruhe , ja?“ , murmelte Sirius und versuchte krampfhaft seinen Schrank wieder hinzustellen. Doch er war zu schwer und seine Versuche scheiterten kläglich. Regulus besah sich noch einen Moment das Chaos , das sein älterer Bruder angerichtet hatte und verschwand dann lieber.
,,Kreacher !“ , schrie Sirius. Der Elf würde ihm das alles hier sicher wieder aufräumen. Wozu hatten sie ihn denn? Doch Kreacher kam nicht. Sirius fluchte leise und sah aus seinem Zimmer auf den Flur. ,, Verdammt Kreacher , hier gibt es Arbeit! KREACHER !“ , rief er und seine Stimme hallte unten in der Eingangshalle wider.
Da endlich kam der Elf die Treppe hinaufgehumpelt. ,,Kreacher darf dem kleinen fiesen Black nicht helfen. Die Herrin hat es Kreacher verboten , jawohl , verboten hat sie es.“ , sagte er und grinste Sirius zu. Dieser hieb mit der Faust gegen seinen Türrahmen. ,,Sag meiner Mum , dass sie ihren hässlichen Mund nicht immer nur zu Regulus’ Wohlergehen , sondern auch mal zum meinem aufreißen könnte.“ , fauchte er.
Kreacher kicherte. ,,Soll Kreacher das wirklich ausrichten , Sir? Soll er das tun?“
Sirius zögerte. Dann wäre heute wahrscheinlich das Essen für ihn untersagt. ,,Okay. Sag ihr nichts.“ , murmelte er . Plötzlich schrillte die Klingel.

Neugierig schlich Sirius zum Treppengeländer und spähte zur Haustür , während Kreacher eilends hinunterhumpelte. Mrs. Black öffnete. Dann stieß sie einen entzückten Schrei aus und schloss drei Mädchen in die Arme. ,,Es ist toll wieder bei euch zu sein.“ , sagte Andromeda begeistert und sah sich in der Eingangshalle um. Sie war die älteste der drei und schon in ihrem sechsten Jahr in Hogwarts. Bellatrix war im vierten Jahrgang , drängte ihre Schwester ein wenig beiseite , stellte ihren Koffer ab und warf ihre glänzenden schwarzen Haare über die Schulter. Narcissa , die als einzige blondes Haar hatte , befreite sich als letzte von ihrer Tante. Sie war die jüngste und würde mit Sirius nach Hogwarts kommen. ,,Bellatrix!“ , brüllte Regulus , der auf einmal aus der Küche gerannt kam und fiel seiner Cousine um den Hals. Diese lachte. ,,Na mein Kleiner ? Bist ja ganz schön gewachsen. Schon gut , lass mich jetzt los.“
,,Wo ist denn Sirius ?“ , fragte Narcissa und zog ihren Mantel aus. Mrs. Black lächelte etwas gezwungen. ,,Er war unartig und ist in seinem Zimmer. Nur zum essen darf er raus.“
Sirius rollte die Augen nach oben und rief dann : ,,Hi Andromeda !“
Alle zuckten zusammen und sahen nach oben. ,,Oh hallo , Sirius.“ , rief Andromeda zurück und winkte ihm lächelnd. ,,Verschwinde in dein Zimmer. Sofort!“ , herrschte Mrs. Black ihn an und Sirius verschwand ziemlich verbittert.
Ein paar Minuten später klopfte es jedoch an seine Zimmertür und Andromeda trat ein. ,,Ich darf dir ein wenig Gesellschaft leisten. Du Ärmster , was hast du denn diesmal ausgefressen?“ , fragte sie und setzte sich neben Sirius auf sein Bett.
Sirius berichtete ihr alles und konnte den wütenden Unterton aus seiner Stimme nicht verbergen. Andromeda musterte ihn mitfühlend. ,,Ich kann verstehen , wie sauer du bist. Und ich kann mir auch vorstellen , dass das Leben für dich hier nicht ganz einfach ist.“
Sirius lachte bitter. ,,Einfach war es für mich noch nie. Vor allem seit Regulus existiert…“
Andromeda sah verwundert aus. ,,Aber Regulus ist doch ein richtig süßer , kleiner…“ Sirius nickte heftig. ,,Genau das ist es ja. Er ist immer nur süß , klein unschuldig und der perfekte Sohn. Ich bin es nicht.“
Da musste Andromeda lachen. ,,Naja du bist doch auch süß und alles.“ Sirius grinste. Andromeda legte einen Arm um ihn und zog ihn an sich.
,,Sobald du in Hogwarts bist , wird alles anders. Du wirst nur noch in den Ferien herkommen , wenn überhaupt. Und eine Menge Freunde wirst du auch finden. Ich sag dir Hogwarts ist das Beste was dir passieren kann.“ , sagte sie beruhigend. Sirius genoss diese Umarmung. Schon lange hatte ihn niemand mehr umarmt oder nett mit ihm gesprochen. Was gebe er darum , wenn Andromeda seine Schwester wäre !
Schließlich gingen sie nach unten in die Küche , wo es ein festliches Essen gab.
Bellatrix und ihre Schwestern erzählten von zu Hause , Sirius stocherte lustlos in seinem Essen herum und Regulus spielte mit Bellatrix’ Zauberstab.
,,Du wirst ja auch bald nach Hogwarts kommen , nicht wahr Narcissa?“ , sagte Mrs. Black und reichte Salat herum. Narcissa nickte. ,,Ich freu mich schon so. Endlich kann ich zaubern lernen. Oder fliegen.“
,,Ich bezweifle , dass du jemals auf einem Besen sitzen kannst , ohne vor Angst den Verstand zu verlieren.“ , meinte Bellatrix gehässig. Alle lachten. Alle außer Sirius und Andromeda. ,,Weißt du denn schon was du nach Hogwarts machen möchtest?“ , fragte Mr. Black jetzt seine älteste Nichte.
Andromeda lächelte und legte kurz sein Besteck weg. Sie strahlte. ,,Nun , vielleicht werde ich mich im Ministerium bewerben. Im Apparierstestzentrum. Das wird sicher sehr interessant.“
Bellatrix lachte. ,,Du im Ministerium? Du bist manchmal ein solcher Trampel , dass die ganz froh sind , wenn sie dich so schnell wie möglich los sind.“ , spottete sie. Andromeda sah sie finster an und begann wieder zu essen.
Doch Sirius kochte innerlich. Wie konnte Bellatrix es wagen , so mit ihrer Schwester umzugehen? ,,Weißt du was , Bella?“ , fragte er jetzt und seine Stimme bebte vor unterdrücktem Zorn. ,,Ich wäre auch ganz froh , wenn ich wüsste , wie man dich wohl so schnell wie möglich loswird.“
Plötzlich herrschte Totenstille in der Küche. Mr. und Mrs. Black starrten ihren Sohn an , als wäre er ein Muggel , Narcissa hatte vergessen zu kauen , Andromeda räusperte sich nervös , Regulus starrte seinen Bruder mit offenem Mund an und Bellatrix selbst…grinste!
,,So?“ , fragte sie leise. ,, Nun da wirst du noch ein Weilchen warten müssen. Mich wird man nämlich nicht so schnell los. Und eins kann ich dir jetzt schon sagen: Ich werde dich in Hogwarts gut im Auge behalten. Sehr gut sogar.“ Ihre Augen blitzten. Und Sirius erwiderte ihren kalten Blick ungerührt. Wollte sie ihn einschüchtern? Da konnte sie lange drauf warten.
,,Sirius , auf dein Zimmer. Kein Essen. Und keine Besuche bis du nach Hogwarts kommst.“, sagte Mrs. Black leise. Sirius wusste , dass sie ihn am liebsten angeschrieen hätte , doch sie musste sich als vorbildliche Tante beherrschen.
Sirius warf sein Besteck auf den Tisch und rauschte davon. Doch er ging nicht in sein Zimmer , sondern auf den Dachboden , wo er sich vor langer Zeit schon ein geheimes Versteck eingerichtet hatte. In einem alten , staubigen Schrank hatte er einen Geheimgang entdeckt , der durch das ganze Haus führte. In diesem Schrank hatte er sich ein paar Kissen gelegt ,einen Haufen Pergament und eine Feder.
Diese Dinge nahm er jetzt zur Hand , setzte sich auf die Kissen , schloss die Schranktüren und entzündete eine Kerze. Dann begann er zu zeichnen. Er zeichnete immer wenn er wütend war. Oder Abstand brauchte. Oder nachdenken musste.
Meistens zeichnete er düstere Dinge , wie Friedhöfe , dunkle Gemäuer und schauerliche Gestalten. Nur ein einziges Mal hatte er Andromeda gezeichnet. Die einzige Person , die er wirklich mochte.

Die restlichen Ferien vergingen wie im Flug . Für Sirius’ Geschmack eher ein wenig zu langsam und er zersprang fast vor Freude , als er schließlich endlich den Brief aus Hogwarts erhielt. Sein Geburtstag , den er vor einigen tagen gefeiert hatte , war nicht sehr glanzvoll gewesen. Nur Andromeda hatte ihm etwas wirklich Tolles geschenkt: ein Buch über alle möglichen Tiere in der Zaubererwelt.
Jetzt sah er sich jedenfalls gerade die Liste für seine neuen Schulbücher durch , die er zu besorgen hatte. Außerdem würde er noch Umhänge , einen Zauberstab , einen Kessel , einen Zaubererhut , Drachenhauthandschuhe und noch allerlei Dinge kaufen müssen. Zu seiner großen Freude hatte sich Andromeda dazu bereit erklärt ihn in die Winkelgasse zu begleiten. Das fand er ungeheuer großzügig von ihr. Die restliche Familie würde nämlich einen Ausflug aufs Land machen. Mit Picknick und allem was dazu gehörte. So etwas untypisches hatte er bei seinen Eltern schon lange nicht mehr erlebt , aber er wusste , dass sie es nur wegen Bellatrix und Narcissa taten.
Am Mittag erreichten Sirius und Andromeda also die Winkelgasse. Nach einem Besuch bei Gringotts überprüfte Sirius’ Cousine noch einmal die Liste. ,,So ich schätze wir arbeiten uns systematisch durch deine Liste durch.“ , meinte Andromeda nachdenklich. ,,Zuerst kaufen wir dir Umhänge.“
Sirius nickte. Ihm war eigentlich egal , was sie zuerst kauften. Hauptsache er kam endlich nach Hogwarts!
Die Winkelgasse war heute voll gestopft mit Eltern und ihren Kindern , die umherhasteten , sich anrempelten und Listen verglichen. Das alltägliche Chaos kurz vor Schulbeginn war wie jedes Jahr ausgebrochen.
Sirius und Andromeda betraten also Madam Malkins Anzüge für alle Gelegenheiten. Und verließen das Geschäft vollbepackt mit Tüten , in denen die neuen Umhänge steckten. So ging es weiter und nach einiger Zeit taten Sirius’ Beine vom vielen Laufen ziemlich weh. Da sie allerdings erst am Ende etwas Trinken gehen wollten , musste weitergekauft werden. Der Kauf seinen Zauberstabs war auch nicht minder anstrengend. Bis Sirius seinen Richtigen endlich in Händen hielt dauerte es eine Viertelstunde.
Irgendwann hörte Sirius dann die erlösenden Worte : ,,Ich glaube wir haben alles.“
Sirius stellte seine Tüten ab. ,,Kein Scherz?“ , fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen. Andromeda lachte. ,,Kein Scherz.“
Sie setzten sich in Florean Fortescues Eissalon und bestellten jeweils riesige Eisbecher , die sie genüsslich verspeisten.
,,Jetzt dauert es gar nicht mehr lange. Morgen sitzt du schon im Zug nach Hogwarts.“ , sagte Andromeda zwischen zwei Löffeln Eis. ,,Ach ja , ich bin übrigens Vertrauensschülerin bei Gryffindor. Es wäre ganz gut , wenn du in mein Haus kommen würdest.“
Sirius lächelte und nahm sich fest vor genau das zu tun. ,,In welches Haus geht denn Bellatrix?“ , fragte er dann und versuchte möglichst gleichgültig zu klingen.
Andromeda wusste was in ihm vorging. Schon immer war sie diejenige gewesen , die er von allen Cousinen am meisten gehasst hatte.
,,Sie geht nach Slytherin.“ , meinte sie knapp. Sirius hätte es wissen müssen. ,,Unsere gesamte Familie geht dorthin. Warum sollte also gerade ich woanders hinkommen?“ , fragte er verbittert.
,,Weil ich auch in einem anderen Haus bin. Und auch noch in dem , was mit Slytherin am meisten verfeindet ist.“ , sagte Andromeda und klang ein wenig trotzig.
,,Du musst die erste Gryffindor in der gesamten Black Familie sein.“ , überlegte Sirius laut. Seine Cousine nickte. ,,Das bin ich wohl , ja. Was glaubst du wie meine Eltern reagierten. Ich war erstmal abgeschrieben. Und nicht nur meine Eltern waren geschockt. Einfach alle Blacks. Sie konnten nicht verstehen warum ich nicht nach Slytherin kam.“
Sirius grinste. ,,Also ich find’s cool.“ Andromeda strich ihm kurz über den Kopf. Doch sie sah immer noch etwas traurig drein.

Als sie zurück nach Hause kamen , waren die anderen von ihrem Picknick schon wieder zurück. Nun saßen alle beim Abendessen. ,,Wir haben Schmetterlinge und Hasen gesehen.“ , kreischte Regulus immer wieder verzückt. Es war ,als ob er noch nie in der Natur gewesen war.
,,Habt ihr beiden alles bekommen , was auf der Liste stand?“ , fragte Mrs. Black. Andromeda nickte. ,,Es war heute auch wieder ziemlich überfüllt in allen Geschäften , nicht wahr Sirius?“
,,Ja , und wir haben eine riesige Menge Muggel gesehen.“ , log er. Er wusste , dass seine Eltern nichts mehr verabscheuten als Muggel. Irgendwie hatten alle Blacks etwas gegen sie. Warum wusste er nicht. Mit einem Mal herrschte Stille.
,,Was hast du eben gesagt?“ , fragte Mrs. Black mit bebenden Nasenflügeln.
,,Wir haben Muggel gesehen. Einen ganzen Haufen.“ , wiederholte Sirius und unterdrückte ein Auflachen. ,,Hast du mit ihnen gesprochen , Junge?“ , fragte Mr. Black leise. Sirius zögerte. Dann sagte er : ,,Ja hab ich. Mindestens eine halbe Stunde lang.“
Knall. Wieder spürte Sirius einen brennenden Schmerz auf seiner Wange. Diesmal hatte seine Mutter ihn geschlagen. ,,Nie mehr wirst du etwas derartiges tun , hast du mich verstanden?“ , kreischte sie. Bellatrix’ Lippen umspielte ein feines Lächeln. ,,Du meidest Muggel. Sie sind Abschaum. Wie Tiere muss man sie behandeln.“ , zeterte Mrs. Black weiter. Sirius sah mit zornigen Augen zu ihr hoch. ,,Das war nur ein Scherz , Mum. Meine Güte so wenig Humor , hätte ich dir gar nicht zugetraut.“, sagte er verächtlich und stand auf.
,,Ob Scherz oder nicht , über so etwas reden wir nicht. Erwähne noch einmal diese Gattung und du wirst dir wünschen nie geboren zu sein.“, keifte sie.
,,MUGGEL !“ , brüllte Sirius und rannte dann gackernd los. Seine Mutter stürzte ihm hinterher , er konnte ihre schnellen Schritte hören. An der Treppe gab sie dann aber auf. ,,Du frecher Taugenichts. Eines Tages wirst du für dein vorlautes Mundwerk büßen müssen.“, rief sie und hob drohend eine Faust.
Sirius lachte nur und verschwand dann auf dem Dachboden in seinem Schrank. Dort warf er sich in seine Kissen und schlug die Schranktüren zu.
Dann schnappte er sich Pergament und Feder und schrieb in großen , fetten Buchstaben : Muggel. Mindestens zehn Mal schrieb er dieses Wort und fühlte sich einfach großartig dabei.
Irgendwann klopfte es leise an die Schranktüren. Sirius war so erstaunt , dass er sofort öffnete. ,,Regulus! Was willst du denn hier? Woher kennst du mein Versteck?“ , fragte Sirius verdattert und rutschte etwas beiseite. Sein Bruder kletterte zu ihm herein. ,,Das war keine große Kunst. Einmal bin ich dir gefolgt. Da warst du furchtbar wütend und hast mich nicht bemerkt.“ , sagte er. ,,Das ist ein ziemlich cooles Versteck.“
Sirius schwieg. ,,Was willst du ?“ , fragte er dann. ,,Mit dir reden.“ , kam die Antwort.
,,Und warum? Hast du doch sonst nie gewollt.“
,,Naja es gibt für alles ein erstes Mal , oder?“
,,Schon gut , schieß los.“
,,Warum machst du dir eigentlich dein Leben so schwer?“
,,Wie bitte?“ , japste Sirius. Er glaubte sich verhört zu haben.
,,Ist doch wahr. Du streitest dich ständig mit unseren Eltern. Und jedes Mal wegen so Kleinigkeiten.“ , meinte Regulus.
,,Ich weiß ehrlich gesagt nicht , warum ausgerechnet dich das kümmert.“ , brummte Sirius.
,,Weil ich dein Bruder bin.“
,,Na und ?!“
,,Und weil die Stimmung bei uns ständig im Eimer ist. Ich meine: Sieh mich an.“
,,Lieber nicht.“
,,Mit mir haben unsere Eltern nie Probleme.“
,,Und weißt du auch , woran das liegt? Weil du ihnen jeden beschi…… Wunsch von den Lippen abliest und alles tust , was sie sagen.“
,,Warum machst du es nicht genauso?“
,,Weil ich unsere Eltern hasse.“
,,Und warum?“
,,Es ist einfach so und jetzt sei still.“
,,Komm schon ich bin dein Bruder.“
,,Für mich bist du einer von ihnen. Geh jetzt bitte.“
,,Sag mir zuerst , warum du Mum und Dad hasst.“
,,Geh!“
,,Sag’s.“
,,Halt die Klappe und verschwinde.“
,,Ich bleib solange hier bis du…“
,,Ich zähle bis drei.“
,,Ich bin dein Bruder , verdammt.“
,,Eins…“
,,Dann verrate ich dein Versteck.“
,,Zwei…“
,,Ich hole Bellatrix.“
,,Und drei.“
,,Dann lass mich wenigstens auch hier bleiben.“
,,Nichts da. Hau ab!“ , fauchte Sirius , stieß die Schranktüren auf , schupste seinen Bruder grob nach draußen und zog die Türen schnell wieder zu.
Regulus hämmerte zwar noch einige Zeit an den Schrank , jammerte und bettelte , doch Sirius stellte sich taub. Was war das denn für ein seltsames Gespräch gewesen? Wollte sein jüngerer Bruder ihn tatsächlich belehren , wie man hier ein friedliches Leben fristen konnte?
Das war doch lächerlich. Oder hatten ihre Eltern ihn geschickt? Das war schon realistischer. Irgendwann zog Regulus ab und ließ einen nachdenklichen Sirius zurück.


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