von Coltrane
Das Stimmengewirr, welches über den Hof der Weasley zu hören war, wurde immer und immer lauter. Langsam begann es zu tröpfeln. Der sowieso schon matschige, braune Boden breitete sich immer weiter aus. An jedem der Umhänge der Kämpfer waren bereits Schlammflecken oder Gras. Niemand wollte aufhören, obwohl doch alle so geschafft waren. Doch keiner wollte die andere Seite gewinnen lassen. Wie sooft donnerte und blitzte es, ein Gewitter war deutlich im Anmarsch. Die Wolken färbten sich dunkelgrau und plötzlich fing es an, heftig zu regnen. An manchen Stellen des alten Zauns war bereits ein Stück Holz abgebrochen oder es hing schlaff herunter. Es war ein großes Chaos. Doch plötzlich donnerte es so laut, dass alle Personen aufhörten sich gegenseitig zu bekämpfen. Jeder ließ den anderen los und hielt sich mit zusammengekniffenen Augen die Ohren zu. Nach dem Donner sah jeder einzelne hoch in den Himmel. Dort oben blitzte es noch einmal und plötzlich schwebte jemand in einem schwarzen Umhang herunter. Erst konnte niemand erkennen, wer es war. Doch dann fielen plötzlich alle Todesser auf die Knie. Alle anderen sahen gespannt zu, was passieren sollte. Doch jeder hatte eine leise Ahnung, wer in diesen Umhang gehüllt war. „Lord Voldemort!“ schrie einer der Todesser. Er stand auf und verbeugte sich sehr tief. Harry hielt sich den Kopf und Ginny trat neben in, und rieb ruhig über seinen Rücken. „Er ist es, das spüre ich.“ sagte Harry. Wurmschwanz trat vor und neigte den Kopf. Dann holte er einen knochenähnlichen Zauberstab aus seiner rechten Tasche seines Umhangs. Endlich wurde der schwarze Stoff zurückgezogen. Harry hatte Recht gehabt. Lord Voldemort! Alle Todesser riefen wieder durcheinander, hier und da hörte man: „Mein Lord, wie können wir ihnen helfen?“ oder „Er ist es tatsächlich!“. „Schweigt!“ fauchte Voldemort. Schlagartig wurde alles still. Alle Todesser, auf den Knien und den Kopf nach unten gebeugt, wimmerten vor Angst, als ihr Herrscher an ihnen vorbei ging. Letztendlich blieb der, dessen Name nicht genannt werden darf, bei einem stehen: Severus Snape. „Severus. Ich hätte das nie von dir erwartet!“ sagte der dunkle Lord. Snape blieb aber auch ruhig und sagte: „Sie wussten es doch ganz genau!“ Ohne Voldemort dabei anzusehen, trat er einen Schritt zurück. Jetzt verstanden alle, die vorher nicht wussten warum Snape plötzlich gegen die Todesser kämpfte, was los war. „Sei ruhig! Du hast mich die ganze Zeit hintergangen!“ zischelte Lord Voldemort. Er schlug seine schlangenartigen, roten Augen zu. Dann schrie er: „Das hier ist für dich!“ Mit einem Schlenker seines Zauberstabes fiel Snape zu Boden. Er krümmte sich und schrie vor Schmerzen. Harry hörte wie Hermine hinter ihm vor Schreck kurz aufschrie. Dann war es vorbei. „Und dann noch das hier: Expelliarmus!“ schrie der dunkle Lord. Das war ja kein außergewöhnlicher Zauber, aber als Lord Voldemort ihn anwendete wurde Snape mit so einer Wucht von den Füßen gerissen, das er gegen den Zaun geschleudert wurde. Dieser fiel wegen der Wucht um, und landete mit einem dumpfen Knall auf dem Boden. Alle anwesenden, die Snape hinterher geschaut hatten, sahen jetzt zu Voldemort auf. Es war still. So still, dass niemand so eine Ruhe jemals miterlebt hatte. „Lassen sie ihn!“ unterbrach Harry plötzlich mutig das Schweigen. Voldemort sah zu ihm. „Harry Potter.“ sagte er mit einem fiesen Grinsen und einem Blick, der den Hass diesem Jungen gegenüber ausdrückte. „So trifft man sich wieder!“ Er lachte und das war in diesem Moment das einzige, was man hören konnte. Das Echo erklang immer und immer wieder. „Tretet zur Seite!“ sagte der dunkle Lord mit einer gebieterischen Handbewegung. Alle machten Platz. Alle, außer Harry Potter. Niemand wagte sich etwas zu sagen oder gar zu tun. Jeder spürte die Angst die auf dem Hof herumging. „Duellier dich mit mir. Ich nehme an, dass du wenigstens das kannst!“ sagte Voldemort. Er trat einige Schritte zurück und machte sich bereit. „Und wenn es jemand wagt sich einzumischen“ sagte er, besonders an die Gute Seite gewandt, „Werde ich ihn persönlich umbringen!“
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