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Der Dritte Krieg - Die Dunklen Lords

von Alex

„Nun sind wir also alleine“, sagte eine zitternde Stimme hinter ihnen, woraufhin beide herumfuhren. „Croaker“ keuchte Hermine. Ron hingegen warf ihm, von seiner Frau unbemerkt, einen viel sagenden Blick zu.

„Es macht nichts, ich kann euch noch ein Stück begleiten. Ich habe die Geheimnisse des Todes lange erforscht, nach meinem Wissensstand bin ich derjenige unter uns, der es am besten wissen muss. Und ihr braucht hier einen Führer, denn sonst werdet ihr, trotz aller Liebe und Phönixmagie, in den unendlichen Weiten des Totenreiches verloren gehen und nicht wieder zurückfinden.“

Hermine rümpfte die Nase. Sie mochte es nicht, wenn jemand so intelligent redete wie sonst nur sie es tat. Dennoch wusste sie, dass Croaker Recht hatte und so drehte sie sich weg und blickte stattdessen in die undurchdringliche Dunkelheit, die die drei von allen Seiten umschloss. Ein kalter Schock durchlief sie. Der Vorhang, von dem sie sich kein halbes Dutzend Schritte entfernt hatten, war nirgends mehr zu erkennen. Croaker hatte Recht, sie würden nicht mehr nach draußen finden. Die Liebe und der Phönixzauber gaben ihnen nur die Fähigkeit, diese Gefilde wieder zu verlassen, nicht die Garantie. Trotz aller Vorraussetzung war nicht gesagt, dass sie tatsächlich zurückkehren konnten, überlegte sie mit aufsteigender Panik.

„Ron“, rief sie schrill und das Echo kam unverzüglich von allen Seiten zurück, doch ihr Ehemann stand glücklicherweise immer noch hinter ihr. Sie ergriff seine Hand und drückte sie fest. „Hast du Angst?“, fragte Ron mit merkbar gespielter Lässigkeit. Hermine kannte ihn besser, sie fühlte an der Kälte seiner Hand, dass auch ihm unwohl war. Einzig Croaker schien sich immer noch wohl zu fühlen oder er konnte seine Gefühle besser verbergen.

„Also, wo geht es hin?“, fragte Ron seinen Vorgesetzten. Dieser grinste schief. „Vorerst“, antwortete er zögernd, „immer der Nase nach.“

So gelangten die drei immer tiefer ins Nichts und ließen den Vorhang weit hinter sich. Es war ein seltsames Gefühl, in einem leeren Raum zu gehen, ohne einen Boden unter den eigenen Füßen zu sehen, sondern nur endloses Schwarz. Bald begannen die drei zu zittern und ihr Atem wurde als weiße Dunstwolken sichtbar, die als Kontrast zu dem Dunkel zurückblieben und erst langsam verblassten, so als ob die Zeit hier langsamer vergehen würde. Mit einem Blick auf ihre Armbanduhr stellte Hermine fest, dass die Zeit tatsächlich nicht verging. Die Kälte wurde durch ein Gefühl verstärkt, dass mit dem Eintreten in die Leere von ihnen Besitz ergriffen hatte. Es war, als würde eine Hand aus Eis ihr Herz und ihre Seele umfassen und all ihre Gefühle zu dämmen. Ähnlich der Gegenwart eines Dementores waren Glück, Zufriedenheit und Liebe verschwunden, doch auch Hass und Eifersucht blieben nur als eine Erinnerung. Kein Lüftchen regte sich, kein Geräusch drang durch den luftleer scheinenden Raum und doch sahen sie sich unwillkürlich nach Bedrohungen um, während sie gingen.

Der Sekundenzeiger bewegte sich nicht, dabei war sie sich sicher, noch in der Vorwoche die Batterien gewechselt zu haben. Dann, nach einem schier endlosen Fußmarsch, erschien eine hohe Mauer vor ihnen. Es war eine alte, verfallene Backsteinmauer, die durchschimmernd aussah, die jedoch trotzdem kein Blick durchdringen konnte. Croaker legte seine Handfläche vorsichtig auf die Mauer. Schnell zog er sie wieder zurück, als ob er sich daran verbrannt hätte.

Er schenkte Ron einen aufmunternden Blick. „Versuch du es“, verlangte er, doch Ron zögerte. Stattdessen fasste sich Hermine ein Herz und tat es Croaker nach. Kaum hatte ihre Hand den kühlen Stein berührt, gab dieser nach, verblasste und verschwand schließlich ganz. Croaker nickte Ron zu. „Siehst du? Phönixmagie hilft hier immer.“

Sie standen nun in einem Labyrinth aus hohen, weißen Mauern. Der Boden bestand immer noch aus undurchdringlichem Schwarz, das wirkte, als würde es keinen Boden geben. Ron ging auf die Mauern zu und berührte eine davon. Ähnlich wie vorhin Croaker zuckte nun er zurück und starrte angeekelt auf seinen Fingerabdruck. „Knochen“, flüsterte er kaum hörbar. „Menschliche Knochen.“ Hermine versuchte, möglichst viel Abstand zwischen sich und die grässliche Mauer zu bringen, während sich Croaker neben Ron stellte und das Baumwerk betrachtete.

„Nicht nur. Es sind auch tierische Knochen dabei.“ Er deutete auf einen gigantischen, spitzen Knorpel. „Hier etwa, der Zahn eines Kelpie. Oder hier“, er zeigte auf eine kleine, weiße Kugel. „Der Schädel eines Jarveys.“ Ron schnitt eine undeutbare Grimasse, während sein Blick den angedeuteten Skelettteilen folgte. Hermine hielt sich seit geraumer Zeit die Ohren zu.

Als Croaker seine Ausführungen schließlich abgeschlossen hatte, machten sie sich auf den langen Weg durch den Irrgarten. Hinter einer Kreuzung erwartete sie schließlich etwas vollkommen Unerwartetes. Ein großer, dunstig grauer Hirsch stand vor ihnen, das Geweih gesenkt. Hermine streckte die Hand danach aus, bis –

„Halt“, schrie Croaker. Hermine zuckte zusammen und drehte sich um. „Es ist das Lebenstier eines Verstorbenen. Wenn du es berührst, kann es dich zu ihm führen und…“ Weiter kam er nicht. „Harry“, brüllte Ron, drängte sich an dem Hirsch vorbei und sprintete in den dahinter liegenden Gang davon. Vorsichtig drehte sich der Hirsch um und folgte ihm. Nach wenigen Schritten hatte er ihn überholt. So schnell sie konnte, versuchte Hermine nachzukommen. Croakers „…er könnte euch beherrschen“ verhallte im Nichts. Der Unsägliche rannte ebenfalls los, wobei bei jedem schlurfenden Schritte seine Leibesfülle in eine andere Richtung schwang.

Nach einem kurzen Ritt kamen sie am Ende des Irrgartens an und ein heller Raum, ganz ähnlich dem Raum mit dem Schleier, eröffnete sich ihrem Blick. Stufen führten nach unten in die Mitte des Raumes, der jedoch viel größer und auch tiefer war, als sein Gegenstück in der anderen Welt. Die Stufen waren vollbesetzt von grauen Körpern und ein Geschwätz stieg auf, das sich für den Ort, an dem es erklang, unglaublich fröhlich anhörte.

Hermine und Ron brauchten einen Augenblick, um sich den Überblick zu verschaffen, doch der Hirsch kam nicht zur Ruhe. Ohne anzuhalten sprang er weiter durch eine nahe liegende Türe in einen Raum, der dem letzten bis aufs Haar glich. Nun setzte das Tier zu einem Sprung an, segelte majestätisch über die Köpfe mehrerer Verstorbener und landete sicher auf einer der unteren Stufen in diesem Raum. Hermine und Ron trauten ihren Augen nicht.

Vor dem Tier auf der Stufe saßen, in eine Partie Zauberschach vertief, auf der einen Seite des Brettes Harry und Cormac. Auf der anderen Seite saßen Dumbledore und Snape.

„Harry“, kreischte Hermine und sprang kreischend auf ihren verstorbenen Freund zu, wobei sie beinahe sein Lebenstier streifte. Statt ihm um den Hals zu fallen, glitt sie jedoch durch seinen schemenhaften Körper hindurch. Es war, als würde sie durch einen Geist gehen und doch ganz anders. Während man sich in einem Geist anfühlte, als stünde man unter einem kalten Wasserstrahl, fühlte sich das hier eher an, wie eine heiße Dusche. Eine Welle von Glücksgefühlen durchströmte Hermine, wie sie sie seit Harrys Abschied in der Höhle vor beinahe einem Jahr nicht mehr durchlebt hatte. Auch Ron machte diese Erfahrung. als er versuchte, sich Hermine hinterherzuwerfen.

Während sich der Hirsch auf den Boden niederließ und von Cormac sofort an der Flanke gekrault wurde, warf der rothaarige Mann einen ungläubigen Blick auf die andere Seite des Schachbretts. „Professor“, sagte er leicht entgeistert, doch immer noch war die Begeisterung herauszuhören, die er zeitlebens für den Schulleiter von Hogwarts gehegt hatte. „Professor, wissen sie, neben wem Sie sitzen?“

Es sollte sich wohl so anhören, als würde er Dumbledore für verrückt erklären, doch der Satz war Ron deutlich misslungen. Es klang eher, als würde er Dumbledore bewundern. Dieser grinste.

„Severus Snape. Gekämpft, gelitten und gestorben für den Orden, hinabgestiegen in das Reich des Todes, er sitzt zu meiner Rechten, von dort wird er kommen zu richten die Bauern und die Springer.“ Ron runzelte die Stirn und dachte fieberhaft nach, woher er diese Zeilen kannte. Cormac und Harry begannen zu grinsen und auch Snapes Mundwinkel wanderten nach oben.

„Du musst verstehen, Ron“, sagte Dumbledore und legte die Fingerkuppen beider Hände aneinander. Ron dachte sofort zurück an die wenigen Male, die er mit Harry in Dumbledores Büro verbracht hatte, als Dumbledore eben diese Geste vollführte. „Hier in der Welt der Toten gibt es kein Gut und kein Böse. Ich habe nicht vergessen“, er warf Snape einen bösen Blick zu, doch seine Miene hellte sich schnell wieder auf, „dass Severus mich getötet hat. Doch er hat sich - und dies ist eine äußerst lobenswerte Tatsache - erneut gegen Lord Voldemort gestellt und hat dabei schlussendlich sein Leben verloren. Hier zählt all das nicht mehr, er ist ein Mitbewohner genauso wie Harry, Cormac und dank Harry auch Tom selbst.“

Ron nickte und überging elegant, dass Dumbledore ihn belehrt hatte. Um das Gespräch von diesem Thema wegzuführen, fragte er hastig: „Gut, dass Sie das sagen, Professor. Wir sind hier wegen ihm – Voldemort.“ Ron hatte bewusst gezögert. Er hatte kein Problem damit, den Namen zu sagen, denn Lord Voldemort war nur noch ein Schatten in der Welt der Lebenden, doch der Gedanke gefiel ihm, von Dumbledore, Harry und Cormac dafür bewundert zu werden, sich schlussendlich doch noch überwunden zu haben. Hermine warf ihm einen vernichtenden Blick zu und Harry, der dies sofort bemerkte, begann erneut zu grinsen.

„Eigentlich“, warf Hermine schnell ein, ohne auf Rons stumme Proteste zu achten, „sind wir hier wegen der Todesser. Harry, du hast damals das schlimmste Übel beseitigt, aber wir haben es nicht geschafft, auch seine Todesser zu vernichten und die sind nun zurückgekehrt und es herrscht erneut Krieg. Uns fehlt etwas, ein Stück Erinnerung. Eine Erinnerung aus der Vergangenheit des Dunklen Lords.“ Überdeutlich betonte Hermine die letzten zwei Wörter und sah dabei Dumbledore an. War es Einbildung oder wurde der geisterhafte Abdruck des größten Zauberers aller Zeiten bleich?

Doch schnell erholte sich Dumbledore von dem kurzen Schreck und lächelte Hermine freundlich an. „Oh ja, natürlich. Er ist nicht hier, er ist in einer anderen Kammer, aber ich bin sicher, Harry und Cormac werden euch nur zu gerne hinführen.“ Die Angesprochenen erhoben sich sofort und zu viert ließen sie Snape und Dumbledore alleine am Schachbrett zurück. Hermine strahlte immer noch vor Freude über das Wiedersehen mit Harry. Sie drängte ihn, zu erzählen, was seit seinem Tod vor einem Jahr passiert war.

„Ach, viel ist hier nicht los. Ich hatte Glück, denn ich bin schnell auf jemanden gestoßen, den ich kenne. Snape war hier und gemeinsam haben wir uns unseren Platz gesucht, neben Dumbledore. Cormac ist dann etwas später zu uns gestoßen. Wir hatten alle vier unglaubliches Glück, denn es ist schwierig, hier jemanden zu finden, den man braucht. Ich halte Kontakt zu Voldemort, denn mit ihm gemeinsam bin ich hier hereingekommen, aber er hat sich in einem anderen Raum seine ewige Bleibe gesucht.“

„Unsere Tage verbringen wir vor allem mit Spielen, sei es Zauberschach oder Schnippschnapp. Oder wir erzählen uns Geschichten oder Witze. Es ist schön hier, aber…“ Harrys Schritte wurden langsamer, er kniff seine Augen zusammen, als ob er noch einmal über etwas nachdenken würde. Als Ron ihn drängte weiter zu sprechen, fuhr er langsam fort: „Eigentlich heißt es, wir lassen unsere Gefühle am Torbogen zurück. Aber…“ Noch einmal setze er ab, bevor er ganz leise, so dass sie ihn kaum verstanden und ihre Ohren nahe an seinen Mund halten mussten, sagte: „Ich vermisse euch sehr. Und Ginny.“

Hermine stand eine Träne in den Augen, doch sie wischte sie nicht weg. Auch Ron war das Grinsen vergangen. Sie waren stehen geblieben. Cormac war ein paar Schritte voraus und hörte das Gespräch nicht. Hermine hob eine Hand und ließ sie wieder sinken. Die Barriere des Todes stand zwischen ihnen und sie wusste, dass sie Harry nicht berühren konnte. Ron starrte verlegen in das undurchdringbare Schwarz des Bodens, auf einen Punkt zwischen Harrys Füßen und den seinen. Hermine beugte sich ganz nah an Harrys Ohr und öffnete den Mund. Nach einem kurzen Zögern hauchte sie: „Wir vermissen dich auch Harry, sehr sogar.“

Die Träne suchte sich ihren Weg über die Wange, dann tropfte sie von ihrem Gesicht und fiel in die Leere unter ihnen. Stille war eingekehrt und obwohl keiner von ihnen Legilimentik beherrschte, wusste jeder, was der andere dachte.

Auch Ron beugte sich vor und flüsterte: „Wir werden kommen, Mann. Eines Tages werden wir kommen und dich nie wieder verlassen.“ Harry nickte kurz und legte beiden eine Hand auf die Schulter. Das Gefühl des Glücks und der Wärme, dass Hermine schon vorhin gespürt hatte, durchdrang sie und Harry zwang sich zu einem Lächeln. Es war schwer, Menschen so einfach glücklich zu machen.

„Wir sollten weitergehen“, schlug er leise vor. Hermine nickte schweigend. Sie schlossen zu Cormac auf und er zeigte ihnen die Türe. „Hier geht es hinein. Sollen wir mitkommen?“ Harry sah ihn kurz an. „Oh, ich denke schon. Wann haben wir sie denn das letzte Mal besucht?“ Cormac lachte kurz auf. „Ist lange her, du hast Recht. Also, kommt“

Er stieß die Türe auf und ein Raum, der sich leicht von den anderen unterschied, öffnete sich ihnen. Er war voll von Leuten, die sie sehr gut kannten. „Narcissa Malfoy“, rief Hermine. „Fenrir Greyback! Lucius Malfoy! VOLDEMORT!“ Tatsächlich, alle waren sie hier versammelt, die in ihrem Leben Todesser waren. Auf der untersten Stufe saß Lord Voldemort, schlangengleich wie immer, auch wenn das Rot seiner Augen der diesseitigen Welt vorenthalten war, denn nun schimmerten sie tiefschwarz.

Fenrir Greyback und Cormac McLaggen fielen sich um den Hals und waren ohne Umschweife in ein Gespräch vertieft. Oh ja, dachte Ron, die beiden haben bestimmt einiges zu besprechen.

Dann schaute er sich suchend nach Hermine um. Sie war bereits auf dem Weg nach unten und ging schnurrgerade auf Lord Voldemort zu. Ron beeilte sich, ihr zu folgen. Doch zu seiner Überraschung ließ sie den Anführer der Todesser links liegen und blieb erst vor dem Mann hinter ihm stehen. Ron erschauderte, als er das Gesicht des Mannes sah. Die Augen waren zwei einzige weiße Kugeln, ähnlich dem magischen Auge Moodys, nur dass diese natürlich waren. Der Mann hatte eine Glatze und einen zerzausten grauen Bart. Sein übriges Gesicht ähnelte dem Lord Voldemorts.

„Grindelwald“, begann Hermine und verneigte sich kurz vor ihm. Ron, der sich noch nicht an die Gepflogenheiten dieser für ihn unbekannten Welt angepasst hatte, riss erschrocken seine Augen auf. War seine Frau auf die dunkle Seite übergelaufen? Stattdessen begann Hermine, Grindelwald von den Geschehnissen in der Welt der Lebenden zu berichten. Voldemort hörte aufmerksam zu und nach und nach wurde es im Raum leiser, während sich immer mehr Todesser zu ihnen umdrehten. Lucius Malfoy grinste böse, als Hermine von der Rückkehr der Todesser berichtete. Fenrir und Cormac unterbrachen ihr Gespräch, während Hermine von dem Angriff auf die Werwölfe sprach. Grindelwald selbst schien in Erinnerungen versunken zu sein, als Hermine zu den Ereignissen im Zaubereiministerium von Griechenland kam.

„Wie Sie sehen, brauchen wir in der anderen Welt dringend ihre Hilfe. Ohne über das Schicksal zu herrschen, wie es der Gläserne Kristall verspricht, werden wir es kaum noch schaffen können, die Todesser zu besiegen.“

Ron schüttelte unwillkürlich den Kopf. So intelligent seine Frau sonst war, so dumm kam sie ihm hier vor. Grindelwald war der Urvater der Todesser, er würde niemals mit dieser Erklärung helfen, diese zu besiegen. Natürlich hatte er vergessen, das Grindelwald mit seinem Tod alle Gefühle abgelegt hatte.

Dieser nickte schwach. „Ich weiß, was ihr von mir verlangt“, begann er. Seine Stimme war tief und knarrig wie eine uralte, lang nicht mehr geölte Türe die man aufschwang. Es war schwierig, seine Worte zu verstehen, so verzerrt sprach er. „Ich kann euch nicht viel davon geben. Das Meiste müsst ihr selbst herausfinden. Alles was ich euch sagen kann, ist, wo ich starb. Jeder Mitarbeiter der Mysteriumsabteilung wird euch sagen können, was das bedeutet“

Ron warf sich in Pose und unterbrach ihn: „Natürlich wissen wir das, dort liegen die Erinnerungen Ihres Lebens.“ Grindelwald sah ihn nicht einmal an, geschweige denn antwortete er. Er fuhr einfach fort mit seiner an Hermine gerichteten Erklärung. „Dumbledore hat es nicht geschafft, mich zu töten. Alles was er getan hat, war, in den Raum der Liebe zu flüchten, der seine Kraft verstärken und mich zerstören konnte. Ich hatte die Macht unterschätzt, genau wie Tom hier, einer meiner zwölf treuesten Diener. Er war damals dabei und ich dachte nicht, dass er den gleichen Fehler begehen würde wie ich.“

Grindelwald verfiel in ein ungemütliches Schweigen, während Voldemort ihn aus irgendeinem Grund bewundernd anstarrte. „Also sind Sie dort gestorben, im Raum der Liebe?“

Der Dunkle Lord der Vergangenheit nickte. „Es ist alles, was ich für euch tun kann. Es tut mir Leid“ Hermine machte eine Geste, als wollte sie ihm ihre Hand auf die Schulter legen, hielt jedoch einige Zentimeter darüber in der Luft inne. Sie hoffte, dass er wusste, was gemeint war. „Vielen Dank. Wir werden tun, was wir können. Wie ich sehe, ist dieser Raum noch nicht ganz voll. Wir werden euch neue Gesprächspartner hierher schicken. Macht es gut!“, sagte Hermine und beide Dunklen Lords grinsten sie an. Hermine drehte sich zu Ron um und machte eine Miene, als würde ihr gerade erst auffallen, dass er da war. Hinter ihm im Eingang stand Steven Croaker. Seine Anwesenheit war bisher allen entgangen. Hermine stieg die Stufen nach oben und Ron folgte ihr. Sie verabschiedeten sich von Cormac, während Harry noch ein Stück mit ihnen kommen wollte.

Croaker ging ein paar Schritte hinter ihnen, denn sein Feingefühl sagte ihm, dass sie mit Harry allein sein wollten. Und es behielt Recht.

„Wie geht es Ginny?“, wollte Harry zuerst wissen. Ron und Hermine tauschten einen kurzen Blick aus. „Sie vermisst dich auch, Harry“, antwortete Ron dann. Keine Spur der ursprünglichen Abneigung gegen diese Tatsache lag in seiner Stimme, es klang traurig und ernst. „Sie hat sich zurückgezogen, seit … seit dem Tag in der Höhle. Ich denke, es fällt ihr schwer. Alles.“ Harry nickte schwach. „Könnt ihr ihr etwas ausrichten?“, fragte er leise. Sofort nickten beide heftig. „Ich liebe sie über den Tod hinaus. Sie soll sich Zeit lassen, bis zu unserem nächsten Treffen, so viel Zeit wie möglich und sie soll diese Zeit genießen. Doch wenn wir uns das nächste Mal sehen, wird nichts in eurer und in meiner Welt uns je wieder voneinander trennen können.“

Hermine flossen die Tränen nun ungehindert über die Wangen und auch Ron hielt die Augen geschlossen. Wäre Harrys Körper noch lebendig, Hermine hätte ihn umarmt. Stattdessen tat sie dies nun bei Ron, doch Harry wusste, was sie fühlte.

Während sie gesprochen hatten, waren sie immer weiter gegangen, bis sie an einen Vorhang kamen. Er ähnelte dem, der in der Mysteriumsabteilung war, nur schien er etwas dunkler und nicht ganz so alt. Harry drehte sich zu seinen beiden besten Freunden. „Es war schön, euch wieder zu sehen. Ich habe euch vermisst und ich werde euch wieder vermissen, sobald ihr durch diesen Schleier steigt. Aber ich weiß nun, dass es euch gut geht und dass ihr noch einiges zu erledigen habt. Macht es gut.“ Er umarmte sie, ohne sie wirklich zu berühren.

„Wir sehen uns“, sagte Ron mit zittriger Stimme. Hermine schwieg. „Hoffentlich nicht zu bald“, sagte Harry und versuchte es mit einem Grinsen.

Dann gesellte sich Croaker zu der Gruppe. „Nun ist es also an der Zeit, sich zu verabschieden. Ich bin zu weit mit euch gegangen, um umzukehren.“ Ron holte Luft und Hermine sah den älteren Zauberer mit aufgerissenen Augen an, doch er hob die Hand. „Es war meine Entscheidung“, sagte er, „und ihr hättet mich nicht abhalten können, das zu tun. Ich bin der erste Unsägliche, der das, was wir am intensivsten erforschen, mit eigenen Augen gesehen hat. Das macht mich glücklich. Und es gibt eine Legende, die besagt, dass Lebendige, die durch den Schleier steigen, nicht verloren sind. Sie nehmen den Platz am Eingang in diese Welt ein und sind fortan ‚Wächter des letzten Tores’. Nur ein neues lebendes Opfer kann einen Wächter erlösen und seinen Platz einnehmen. Mein Leben wird also weitergehen, vielleicht in einem Tag, vielleicht in tausend Jahren. Sehr, sehr selten besucht ein Lebendiger diese Welt.“

Ron nickte erneut und Hermine starrte Croaker immer noch an. Doch dieser war noch nicht fertig. „Auch ihr könnt nicht mehr durch den Schleier in der Mysteriumsabteilung zurück. Hier herrscht eine Einbahnstraße, man kommt dort hinein und muss hier“, er deutete auf den Bogen, vor dem sie standen, „wieder hinaus. Dadurch wird man im Normalfall zu einem Geist, was in eurem Fall jedoch ausbleiben wird.“

Harry nickte aufgeregt. „Nick hat mir das einst erzählt. Er ist ‚weitergegangen’, so hat er es genannt. Ich wusste nicht, was er meinte, aber heute weiß ich es. Wohin geht es hier?“

„Es geht in die Geburtsstadt aller Geister, soviel kann ich dir sagen. Ich weiß nicht, wie es dort aussieht, denn dieser Ort wurde noch nie – niemals von jemandem betreten, der kein Geist ist. Wenige Geister bleiben dort, aber dennoch dürftet ihr einige treffen, die euch weiterhelfen können.“ Er schritt zum Schleier und hielt ihn, wie schon damals auf der anderen Seite dieser Welt, hoch. „Ich denke, es ist Zeit für euch…“

Ein letztes Mal umarmten die beiden Harry und Ron sagte ein zweites Mal „Wir sehen uns…“

Harry winkte zum Abschied, dann machten Ron und Hermine nebeneinander den Schritt zurück in ihre Welt und verschwanden mit einem dumpfen Zischen.


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Im Buch wird sie als hässliche Kröte beschrieben. Als man mir dann sagte: ,Du wärst toll in der Rolle‘, antwortete ich: ,Herzlichen Dank!‘ Aber natürlich habe ich mich gefreut, als man mich darum bat, denn die Rolle ist ein echtes Juwel, es ist einfach traumhaft, in dieser Welt mitmischen zu dürfen … ganz abgesehen davon, dass ich in der Achtung meiner zwölfjährigen Tochter deutlich gestiegen bin.
Imelda Staunton