von Thorti
Jemand klopfte an die Tür. Alastor, der gerade in der Küche sein Spiegelei braten wollte, ging murrend in den Flur und öffnete die Tür.
„Was gibt's?“, fragte er missmutig.
Vor ihm stand eine junge Frau. Sie trug einen braunen Umhang, ein knappes Oberteil, eine schwarze Hose und braune Stiefel. In ihrem Gürtel hingen Holzpflöcke und sie trug einen Koffer. Ihre lockigen schwarzen Haare verdeckten ihr Gesicht.
„Mit wem habe ich das zweifelhafte Vergnügen?“, fragte Alastor.
„Bin ich hier richtig bei Alastor Moody?“, sagte die Frau nur.
Das magische Auge wirbelte umher.
„Verfluchtes Mistding!“, schimpfte er.
„Erinnerst du dich nicht mehr an mich?“, fragte die Frau.
„Wenn du erst mal deine Haare aus deinem Gesicht entfernst, kann ich vielleicht dein munteres Ratespiel fortsetzten.“
Die Frau wischte sich die Haare bei Seite. Blaue Augen blickten Alastor freudig an. Ihre Stupsnase wackelte ein wenig.
„Nun, erkennst du mich?“
„Du kommst mir irgendwie bekannt vor. Habe ich dich schon einmal bedroht?“
„Ich bin das kleine Mädchen, dass du aus den Fängen der Todesser gerettet hast.“
Alastor schien perplex.
„Du? Du bist das Mädchen, das nicht sprechen wollte oder konnte?“
„Nenn mich Elaine. Aber sag mal: Irgendetwas reicht hier verbrannt.“
Alastor schnüffelte.
„Verdammt, mein Spiegelei!“ Er stürmte in die Küche.
„Ich komm dann schon mal rein“, sagte Elaine.
Elaine trat in den Flur von Alastors Haus. Sie betrat das warme Wohnzimmer und ließ sich auf das Sofa fallen. Sofort wurde sie in eine riesige Staubwolke gehüllt. Elaine prustete. Alastor kam herein und setzte sich in den Sessel.
„Du musst mal wie Klarschiff in deiner Bude machen, Alastor.“
„Später. Jetzt erzähl: Warum bist du hier?“, fragte Alastor.
„Ich benötige deine Hilfe: Ich bin Vampirjägerin in Bulgarien. Die Granderas, eine furchtbare Vampirsippe löscht ein Dorf nach dem anderen aus. Ich habe dort alle Hände voll zu tun.“
„Und nun?“
„Die Sache beginnt zu eskalieren. Die Granderas versuchen mit Hilfe der Gefolgsleute des Dunklen Lords, den Vampirfürsten Fardret zu erwecken. Wenn ihnen dieser Auftrag gelingt, wird ganz Osteuropa in Blut versinken. Ich und mein Team müssen das um jeden Preis verhindern. Du kennst dich mit den Todessern aus. Und wie man Vampire jagt, werde ich dir auch noch zeigen.“
Alastor lächelte.
„Du hast extra den weiten Weg bis nach England gemacht? Gibt es keinen Experten in der Nähe?“
„Jeder sagt, du seiest der Beste.“
„Hör mit den Schmeicheleien auf.“
„Also wirst du mir folgen?“
„Wann soll es denn losgehen?“
„Am besten heute abend.“
„Was? Ich bin doch noch gar nicht vorbereitet.“
„Kein Problem, Alastor. Einen Crashkurs in Vampirjagen, bitte sehr.“
Elaine zückte ihren Zauberstab und tippte auf ihren Koffer. Der verwandelte sich unter klickenden Geräuschen in einen riesigen Holzschrank. Elaine öffnete die Türen. Ein großes Arsenal an Kruzifixen, Weihwasser, Holzpflöcke, Armbrust mit UV-Licht Pfeilen, Pistolen mit Silberkugeln und silbernen Pfählen ließ Alastor die Kinnlade herunterfallen.
„Kannst du mit den Waffen umgehen?“, fragte Elaine.
Alastor nickte selbstverständlich.
„Dann ist der Crashkurs beendet.“
Alastor warf seinen Umhang um. Er steckte fünf Kruzifixe in die rechte und vier Flaschen Weihwasser in die linke Umhangtasche. An seinen Gürtel befestigte er zwei Pistolen und Holzpflöcke. Sein Zauberstab steckte er in seine Jeans und zog seine Stiefel an.
„Und wie sehe ich aus?“, fragte er Elaine.
„Angsteinflößend!“
„Auf zur Jagd!“, sagte er.
„Auf zur Jagd!“, bestätigte Elaine.
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