von Thorti
Alastor, Frank und das kleine Mädchen bahnten sich einen weg durch die Höhle. Da sie aus unerklärlichen Gründen nicht apperieren konnten, mussten sie auf herkömmlicher Weise versuchen einen zweiten Ausgang zu finden.
Das Licht des Lumos Zaubers durchbrach nur ganz schwach die Wand der Dunkelheit. Überall hörten sie das tropfen von Wasser. Der gang besaß viele Wendungen und schien an Gefälle zuzunehmen.
Das Mädchen schwieg immer noch. Die beiden Auroren wussten weder ihre Namen, noch ihre Herkunft oder den Grund ihrer Entführung. Während sie rasteten, versuchten Frank und Alastor mehrmals sie anzusprechen, doch jedes mal verkroch sie sich in eine dunkle Ecke und bedeckte ihr Gesicht mit den Händen.
„Sie hat immer noch große Angst“, schlussfolgerte Frank.
„Ich mach mir eher noch um uns Sorgen. Ich habe das Gefühl, die Höhle hält uns gefangen.“
Alastor hielt seinen Zauberstab höher.
„Warum können wir nicht apperieren? Das verstehe ich einfach nicht.“
„Ich auch nicht. Aber wir müssen weiter. Komm schon!“
Unter Tage verloren die beiden das ZeitgefĂĽhl. War es Tag? War es Nacht? Wie lange waren sie schon hier unten? Sie wussten es einfach nicht. Alastor, der vorausging, stoppte abrupt.
„Was ist los?“, fragte Frank, der die Nachhut bildete.
„Der Weg endet hier an einem Wasserkanal.“
Frank stellte sich neben Alastor und betrachtete den Wasserkanal.
„Die Strömung müsste uns wieder an die Oberfläche treiben.“
„Meinst du?“
„Ich habe darüber gelesen!“
Die beiden Auroren merkten nicht, was hinter ihnen geschah. Ein Greifarm schwebte über den Höhlenboden weg und schlang sich ganz sanft um die Beine des kleinen Mädchens. Als der nächste Tentakel sich um ihre Brust schlang, begann das Mädchen zu schreien.
Alastor und Frank drehten sich erschrocken um und eilten dem Mädchen zu Hilfe. Dieses wand sich in den Fängen der Tentakel.
Alastor setzte seinen Zauberstab auf den Greifarm und murmelte einen Fluch. Im nächsten Moment spritzte dickflüssiges Blut umher und der Greifarm war durchtrennt.
Doch eine weitere Tentakel schleuderte Alastor gegen die Höhlenwand. Frank versuchte, den zweiten Greifarm zu durchtrennen, wurde aber von der Tentakel zu Boden geschleudert.
Alastor schoss gleich mehrere Flüche ab. Er hörte schmerzende Geräusche aus der Dunkelheit. Das Mädchen kämpfte panisch, um sich zu befreien.
Frank rappelte sich hoch und versuchte weiter die Beine des kleinen Mädchens zu befreien. Er verwandelte seinen Zauberstab in ein Kurzschwert und schlug auf den greifarm ein. Alastor versuchte unterdessen, die anderen Tentakeln von Frank fernzuhalten. Dabei musste er einige Schmerzen einstecken.
„Ich hab sie!“, rief Frank blutverschmiert.
„Stupor!“, rief Alastor und schleuderte einen Fluch mitten in die Dunkelheit. Doch diesmal schien er getroffen zu haben. Die Greifarme krachten starr auf den Boden.
Plötzlich durchfuhr ein heftiger Ruck durch den Boden und die beiden Auroren und das Mädchen krachten ein. Sie stürzten in die Dunkelheit. Immer tiefer, immer tiefer...
Alastor spĂĽrte Wasser um sich. Schnell verstand er und begann zu schwimmen. Er tauchte wieder auf und sah sich schnell um.
„Frank! Frank!“
Keine Antwort. Alastor schwamm weiter.
„Frank! Wo bist du?“
„Ich bin hier und ich hab das Mädchen!“
Alastor atmete auf. Er fühlte Franks Hand und war froh. Doch im nächsten Moment gefroren seine Eingeweide. Sie wurden beobachtet. Rote, tollwütige Augen beobachten sie. Ein abartiger Gestank stieg ihnen in die Nase.
„Wir sind gefangen und zwar in der Hölle!“
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