von Nicman
„Wo Mama?“, fragte der kleine rothaarige Junge seinen Vater.
„Die ist im Krankenhaus, Ron.“
„Will Mama!“
„Das geht nicht, Mama bekommt grad ein Kind. Ich werde gleich zu ihr reisen und Bill wird auf dich und die anderen aufpassen.“
Der kleine Junge bemerkte, dass er seine Mutter nicht zu sehen bekommen würde und fing an zu weinen. Sein Vater nahm ihn auf den Arm und versuchte ihn zu beruhigen.
„Pschscht. OK ich nehm dich mit zu Mama, aber nur, wenn du ganz lieb bist.“
Ein rothaariger Junge von etwa zehn Jahren betrat das Zimmer.
„Ah Bill, gut das du kommst“, sprach der Vater, „Ich werde Ron mit ins St. Mungus nehmen. Er vermisst eure Mutter zu sehr. Pass du bitte auf die anderen auf, vor allem auf die Zwillinge. Ich denke Charlie und Percy werden wohl keinen Ärger machen. Frag die beiden, ob sie dir helfen Fred und George zu bändigen, wenn es sein muss.“
„OK, Dad.“
„Du weißt, wo der Portschlüssel ist, wenn Todesser kommen?“
„Ja Dad, der Besen unter der Spüle.“
„Gut, ich versuche so schnell wie möglich wieder da zu sein.“
Kurz vor diesem Gespräch bekam Arthur Weasley eine Nachricht, dass die Geburt erfolgreich abgelaufen ist. Er reiste fünf Minuten später zusammen mit seinem jüngsten Sohn ins St. Mungus.
„Mama!“, schrie der kleine Junge freudig auf und ging stolpernd zu ihr ans Bett um sie zu drücken, als sie das Zimmer betraten.
„Hallo Ron. Ich hab dich auch vermisst.“, sagte Molly Weasley und nahm ihn in den Arm.
„Hallo Molly Schatz. Wie geht's dir und dem Kind?”
„Es geht uns gut, danke. Arthur, du wirst es nicht glauben, unser Kind ist ein Mädchen.“
„Das ist ja ein Wunder! Das erste geborene Weasley-Mädchen seit vielen Generationen. Wo ist sie? Kann ich sie sehen?“
„Die Heiler checken sie gerade durch, ich denke sie müssten sie gleich herbringen. Wie wollen wir sie nennen?“
„Suche du dir einen ersten Vornamen aus. Als zweiten erhält sie deinen Namen. Du hast es geschafft mir eine Tochter zu schenken. Ich bin der erste Weasley seit vielen hundert Jahren, der eine Tochter hat, sie verdient es daher, den Namen ihrer Mutter zu tragen.“
„Was hältst du vom Namen Ginevra? Ich weiß, er ist außergewöhnlich, aber irgendwie gefällt er mir.“
„Alles was du willst. Mir gefällt er übrigens auch.“
Wenig später betrat eine Heilerin den Raum. Sie hatte das kleine Mädchen im Arm und gab es seiner Mutter.
„Und? Haben Sie sich schon entschieden, wie Sie die Kleine nennen wollen?“
„Ja!“, sprach Molly, „Ginevra Molly Weasley.“
„Gut.” Die Heilerin notierte den Namen und verließ den Raum.
Molly wirkte sehr glücklich und vergaß ihre Erschöpfung, seit die Kleine in ihren Armen lag.
„Ron, das ist deine kleine Schwester Ginevra. Sag hallo zu ihr.“
„Ha'o Gine...“
„Gi-ne-vra“, versuchte Arthur die Aussprache seinem Sohn beizubringen.
„Gi-ne, Ginev, Ginne, Ginny, Ginny“, sprach der Kleine freudig.
„OK, du darfst sie Ginny nennen, das ist wohl einfacher.“, sagte seine Mutter.
„Ginny süß“, sagte Ron nun und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
Einige Minuten später schlief Molly Weasley durch die Anstrengungen der Geburt ein, ihr Mann legte das Baby in die bereitgestellte Wiege und verließ mit seinem Sohn das Zimmer.
„Du bist jetz auch ein großer Bruder Ron.“
„Toll!“
Sie reisten zurück in ihr Haus, den Fuchsbau. Dort rief Mr. Weasley seine sechs Söhne zusammen.
„Erst mal möchte ich euch sagen, dass es eurer Mutter und eurer Schwester gut geht.“ Als ihn seine beiden ältesten Söhne groß anstarrten sagte er: „Ja, ihr habt euch nicht verhört, ihr habt eine Schwester, das erste Weasley-Mädchen seit vielen Generationen. Das ist auch der Grund, warum ich mit euch sprechen wollte. Ich habe den älteren von euch ja schon immer gesagt, ihr sollt auf eure jüngeren Brüder aufpassen, aber nun muss ich noch etwas hinzufügen und nicht nur Ron ermahnen. Eure Verantwortung für eure Schwester ist noch größer als für eure Brüder. Ihr müsst sie noch stärker beschützen, vor allem später auch vor Jungs, die mit ihren Gefühlen spielen wollen. Ich spüre, dass sie noch eine große Rolle in unserer Welt spielen wird. Es kann kein Zufall sein, dass in einer solchen Zeit das erste weibliche Weasley-Baby seit Ewigkeiten geboren wird. Weil ich weiß, dass sie irgendwann noch eine ganz wichtige Rolle spielt, müsst ihr immer auf sie aufpassen, damit sie in der Lage ist, ihrer Bestimmung zu folgen.“
„OK, Dad“, sprachen die Jungen im Chor.
„Beschützt sie vor Jungs, die es nicht ehrlich mit ihr meinen und sollte jemals ein Junge es wagen, ihr Herz zu brechen...“
„Dann wird er das sehr bereuen Dad, das schwör ich dir“, sagte Bill.
„Wie heißt sie?“, fragte Charlie.
„Oh, das hab ich ja ganz vergessen, euch gleich zu sagen“, erkannte Mr. Weasley.
„Ginny süß!“, sagte Ron.
Sein Vater streichelte ihn kurz und sagte dann:
„Sie heißt Ginevra Molly Weasley. Ron hat das schon auf Ginny abgekürzt.“
Daraufhin ging er in die Küche um Mittag zu kochen, auch wenn er es bei weitem nicht zur Perfektion seiner Frau brachte. Währenddessen sprachen seine Söhne weiter über ihre Schwester.
„Wir sind jetz alle große Brüder. Wir müssen Ginny beschützen. Wir brauchen etwas, womit wir uns verständigen können, wenn sie uns braucht. Eine Abkürzung oder so. Einer sagt sie und die anderen wissen sofort bescheid“, schlug Bill vor.
„Das ist eine gute Idee“, erwiderte Charlie.
„Nur was?“, fragten die Zwillinge.
„Ich habe eine Idee“, sagte Percy.
„Was?“, fragte Charlie.
„GSP - Ginnys Schutzpatrouille.“
„Das ist eine sehr gute Idee, Perce.“, sagte Bill. Die anderen stimmten ebenfalls zu.
„Ginny Schuptrulle!“, quiekte Ron vergnügt.
Die anderen lachten.
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