von Leia
Harmonie stand vor ihrem Spiegel und überlegte sich, was sie morgen anziehen sollte. Morgen würde sie sich mit Ron treffen und dann mit ihm gemütlich durch ganz Hogsmeade schlendern. Sie freute sich schon riesig darauf, aber gleichzeitig war sie auch aufgeregt. Sehr aufgeregt sogar! Nach einigem Überlegen legte sie ein weißes
T-Shirt heraus, darüber würde sie eine pinkfarbene Jacke anziehen. Und eine normale Jeans dabei. Wenn es morgen kalt seine würde, würde sie halt noch ihren Mantel anziehen.
Harmonie fiel plötzlich ein, dass sie ja noch in die Bibliothek musste. Immerhin hatte sie ihre Hausaufgaben für Muggelkunde noch nicht fertig. Aber das würde ganz schnell gehen. Sie musste nur eine Zeichnung von einem Fernseher machen und dazu eine Kurzbeschreibung über die verschiedenen Nutzen von diesen Geräten schreiben.
Als sie in der Bibliothek ankam sah sie Hermine einsam an einem Tisch sitzen. Zügig ging Harmonie auf diese zu, aber als ihr einfiel, wie Hermine gestern Abend an dem See reagiert hatte, zögerte Harmonie. Sie hatte Hermine ganz vergessen. Melody hatte sie Hermine einfach vergessen lassen. Aber Hermine hatte schon aufgeblickt und sagte mit einem unterdrückten Gähnen: „Hi…Harmonie!“
Harmonie setzte sich jetzt Hermine gegenüber. Sie packte ihre Muggelkunde Sachen aus und begann mit ihrer Bleistiftskizze. Zwischendurch blickte sie Hermine immer wieder forschend an. Doch diese vermied entschieden jeden Blickkontakt mit ihrer Schwester. Da kam plötzlich Ron um die Ecke. Harmonie lächelte ihn an, aber Hermine war bei seinem Anblick erschrocken aufgestanden und packte nun hastig ihre Sachen zusammen. „Ich…muss mich jetzt schlafen legen. Gute Nacht, Harmonie!“
Harmonie starrte ihr verwirrt nach. Ron ließ die Schultern hängen. „Also dann morgen, um 9. Uhr? In Hogsmeade?“
Harmonie blickte immer noch Gedankenverloren in die Richtung, in der Hermine verschwunden war. „Ja ja…“, murmelte sie geistesabwesend.
Am nächsten morgen wachte Harmonie mit einem Unguten Gefühl in der Bauchgegend auf. Sie war aufgeregt. Aber gleichzeitig freute sie sich auch schon riesig auf Ron. Schnell zog sie ihre Sachen an und wollte gerade Hermine wecken, als ihr einfiel, dass diese ja eine Strafarbeit bei Prof. Moody hatte, und nicht nach Hogsmeade durfte. Also machte sich Harmonie alleine auf den Weg zur großen Halle. Draußen begegnete sie Harry, der mit Seamus und Dean nach Hogsmeade gehen würde.
Sie sah Ron schon von weitem und er sah mal wieder so süß aus wie immer. Jedenfalls in ihren Augen.
Als sich ihre Blicke kreuzten, wedelte Ron erfreut mit der Hand rum. Sehr schüchtern ist er ja nicht, dachte Harmonie und konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. Sie lief hastig auf ihn zu und lächelte ihn an. „Hi Ron. Wollen…wir losgehen?“
Die beiden liefen nebeneinander her und redeten über alles Mögliche. Es war viel einfacher sich mit Ron zu unterhalten, wie Harmonie gedacht hatte. Und so schlenderten sie durch ganz Hogsmeade und Harmonie schwebte auf Wolke sieben.
Doch dann hielt Ron vor einem Schmuckgeschäft an. „Darein!“, sagte er nur. Harmonie starrte entgeistert das große Schild vor der Tür an.
Schmuck vom feinsten.
Handgefertigt.
Aus den berühmten Koboldmienen .
Das war ein sehr teurer Laden. Mein Gott, sie hätte ja vielleicht damit gerechnet, dass Ron ihr eine Kleinigkeit schenken würde, aber Schmuck??
„Wenn…du meinst…“
Als sie den Laden betraten, ging Ron sofort zielstrebig auf die Ringe zu. Harmonie runzelte leicht die Stirn, freute sich aber schon ein bisschen. Er meinte es wohl verdammt ernst…
„Hm…wie findest du den hier? Nee, lieber nicht…aber der hier ist schön oder? Gefällt er dir?“
Harmonie strahlte Ron an. Sie nahm den Ring und probierte ihn an.
Er passte Perfekt. Ron Blickte dennoch kritisch drein.
„Jaah, er steht dir wirklich gut…aber ob er Hermine auch passt?
Na ja…wahrscheinlich schon. Ihr gleicht euch ja eh bis aufs Haar…“
Harmonie traute ihren Ohren nicht. Was redete Ron denn da? Hermine?
Langsam drang eine fürchterliche Erkenntnis auf sie ein. Und ihre nächste Reaktion kam völlig unkontrolliert. Sie knallte Ron einfach eine, streifte den Ring ab und rannte unter tränen aus dem Laden.
Ron seinerseits stand immer noch verwirrt in der Gegend herum und starrte Harmonie ungläubig hinterher.
Draußen vor der Tür erkannte er nun Harry der jetzt rein kam, gefolgt von Seamus und Dean.
„Hi…Harry’“, sagte Ron, wendete seinen Blick jedoch nicht von der Tür ab. Harry kam rüber zu ihm. „Was, um Himmels Willen hast du mit Harmonie gemacht? Die ist ja völlig aufgelöst!“
Ron starrte noch immer auf die Tür. In seinem Gehirn arbeitete es auf Hochtouren. Wieso war Harmonie weggerannt? Was hatte sie denn von ihm erwartet?
Harry wedelte Ron jetzt mit der Hand vorm Kopf rum. „Ron! Was ist los?“
Ron schaute Harry jetzt entgeistert an. „Ich weiß auch nicht was sie hat. Sie hatte doch versprochen, mir zu helfen! Und jetzt hatte ich diesen Ring für Hermine endlich gefunden, und Harmonie rennt weg, als ob ich sie betrogen hätte oder sonst was!“
Harry versuchte die Dinge in seinem Kopf zu ordnen.
Harmonie war in Ron verliebt. Dieser hatte das offenbar nicht bemerkt. Hermine war auch in Ron verliebt.
Seit wann war Ron eigentlich so beliebt, fragte sich Harry und schüttelte leicht mit seinem Kopf.
„Aber du…bist doch mit Harmonie zusammen!“
Ron zuckte zusammen. „Was? NEIN!! Sie hat mir versprochen, dass sie mir helfen würde, ein Geschenk für Hermine zu kaufen…aber sie muss es falsch verstanden haben…“
Nun wurde Harry alles klar. Ron und Harmonie mussten aneinander vorbeigeredet haben. Harmonie hatte geglaubt, dass Ron sie liebt, und Ron hatte geglaubt, dass diese ihm helfen würde, an ihre Schwester ran zu kommen. „Also, dann…bist du in Hermine verliebt?“
Ron wurde jetzt feuerrot. „Ähm…na ja…ja.“
Harry grinste breit. Er wusste ja, dass Hermine auch in Ron verliebt war. Aber was war nun mit Harmonie?
Harmonie rannte. Ihr wurde jetzt alles klar. Ron hatte sie vollkommen falsch verstanden!
Sie rannte in Richtung Wald, der bei der heulenden Hütte stand.
Als sie angekommen war, ließ sie sich immer noch schluchzend an einem Baum nieder.
Ron war also in Hermine verliebt. Und er hatte gedacht, dass sie ihm helfen könnte. Zweifellos, weil er dachte, dass sie ihre Schwester besser kennen müsste, als alle anderen.
Plötzlich hörte sie von hinten eine Stimme.
„-sag ihm, er muss noch warten. Ich werde es noch nicht sehr bald tun können…Melody will mir helfen.“
Harmonie erkannte Dracos Stimme. Sie stieß einen kleinen, panischen Schrei aus, als sie die Stimme erkannte, die ihm Antwortete:
„Der Herr hat nicht viel Geduld, Malfoy! Ich werde es ihm sagen, aber rechne nicht mit einer gutmütigen-“
„Leise! Da ist jemand! Verschwinde! Und…sag es ihm…und erwähne Melody nicht!“
Harmonie hörte jetzt schnelle Schritte von hinten auf sich zukommen. Dann stand Draco hinter ihr.
„Was hast du gehör – Granger! Du schon wieder!“
Langsam dreht sich Harmonie, die inzwischen aufgestanden war, um und sah Draco ins Gesicht.
Draco lies verblüfft seinen Zauberstab sinken. „Du…hast geheult?!“
Harmonie ging nicht auf seine Feststellung ein, sondern sagte sofort: „War das…Bellatrix Lenstrange??“
Hermine hatte Bellatrix noch nie gesehen, aber sie hatte ein Portrait von eben dieser Hexe im Grimauldplatz Nr. 12 gesehen – und auch gehört. Sie hatte dieses Schnarren in der Stimme sofort wieder erkannt.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
