Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

He was a friend of mine - -

von Resimesdra

HE WAS A FRIEND OF MINE

By lady_aubrey
Übersetzung: Resimesdra

Original auf: www.restrictedsection.org

***
Vielen Dank an meine wundervolle Freundin lady_aubrey, die diese Geschichte geschrieben hat und mir die Erlaubnis gab, sie zu übersetzen! Thanks for writing it, hun, you know I love you! *hugs*

*~*~*~*~*

Es war in unserem siebten und letzten Jahr in Hogwarts. Harry hatte eigentlich überhaupt nicht vorgehabt, zurückzukommen, wo doch die Horkruxe noch intakt und Du-weißt-schon-wer auf freiem Fuß war. Doch die alte McGonagall konnte einen irgendwie immer dazu bringen, dass man die Dinge plötzlich von ihrem Standpunkt aus sah –und so gelang es ihr, Harry zumindest bis Weihnachten an die Schule zurück zu holen. Er sollte zumindest so lange dort bleiben, bis der Orden einen Weg gefunden hatte, ihn in dem bevorstehenden Krieg zu beschützen. Eigentlich war es lediglich Hinhaltetaktik. Sie hatte gehofft, dass der Orden einen Weg finden würde, die Horkruxe auch ohne Harrys Hilfe zu zerstören, so dass Harry gar nicht erst mit hineingezogen werden müsste. Ich schätze mal, Dumbledore hatte sich nie die Mühe gemacht, ihr von der Prophezeihung zu erzählen.

Weil er erst siebzehn war, wurden noch immer viele Angelegenheiten des Ordens vor Harry geheim gehalten. Sie behandelten ihn, als sei er irgendwie zerbrechlich. Aber wenn ich mich jetzt zurückerinnere, glaube ich, dass ich das auch tat.

Harry war seit Dumbledores Tod nicht mehr er selbst. Soviel, da bin ich sicher, war wohl jedem klar gewesen. Er schnauzte Hermine und mich nicht mehr an, wie er es früher immer getan hatte, wenn ihn etwas störte, sondern verbrachte die meiste Zeit in nachdenklichem Schweigen. Damals war ich dankbar dafür, aber wenn ich heute zurückdenke, hätte ich wohl daran schon merken müssen, dass etwas nicht stimmte. Harry zeigte seine Gefühle immer. Und diese Stille war verräterisch. Oder zumindest hätte sie es sein sollen.

Eines Tages, Ende September, spielten Harry und ich gerade eine Runde Zauberschach im Gemeinschaftsraum. Unsere Spiele waren mechanisch und steif geworden. Ich spielte nur mit ihm, damit er sich besser fühlte. Und ich glaube, bei ihm war es genau anders herum. Hermine verbrachte all ihre Zeit im Büro von McGonagall, wo sie gemeinsam vernichtende Pläne gegen die Todesser ausheckten. Sie war mittlerweile ein vollwertiges Mitglied des Ordens geworden, während ich eigentlich nur noch dazu taugte, Harry zu babysitten. Wir fühlten uns beide elend und keiner konnte etwas tun, damit es dem anderen besser ging. Alles, was wir miteinander sprachen, jedes Spiel, das wir spielten, jedes einzelne Lächeln, das wir austauschten, war falsch. Es war alles nur noch eine hoffnungslose Charade. Ich hatte mich noch nie so weit von ihm entfernt gefühlt, wie in diesen paar Monaten.

Ich werde nie den Ausdruck in seinen Augen vergessen, als er seinen Blick von dem Schachbrett hob und mich ansah. Er war an der Reihe. Er hatte bereits eine halbe Ewigkeit gebraucht, sich für seinen Zug zu entscheiden, und ich starrte ihn abwartend an. Damals wünschte ich mir, ich hätte Leglimentik gelernt.

„Ron“, sagte er. Ich nickte langsam und warf einen Blick auf die Uhr. Es war genau dreiundsiebzig Stunden und achtzehn Minuten her, seit er das letzte Mal gesprochen hatte. „Ich muss dir etwas sagen.“ Er sah so ernsthaft dabei aus, dass sich ein unangenehmes Gefühl in meiner Magengrube breitmachte. Ich wusste, dass er etwas über den Krieg sagen würde, etwas über Du-weißt-schon-wen, oder über Dumbledore. Etwas über seine Wut und Traurigkeit. Etwas, das ihn endlich zu mir zurückbringen würde, und ich hatte große Angst, diesen Moment zu verderben. Ich bemühte mich, meinen Gesichtsausdruck so offen wie nur irgend möglich zu halten und versuchte mich sogar an einem Lächeln.

„Na dann raus damit.“ Vielleicht klang ich ein wenig zu eifrig, aber ich war echt verzweifelt.

„In ein paar Monaten werde ich Hogwarts für immer verlassen. Ich weiß, dass McGonagall mich nur hier haben wollte, weil sie hofft, dass der Orden Voldemort auch ohne mich besiegen kann. Aber das werden sie nicht schaffen. Nicht ohne mich, Ron. Wir beide wissen das. An Weihnachten habe ich mein Versprechen erfüllt und dann werde ich gehen.“ Ich nickte. Ich hatte gewusst, dass Harry gehen würde und ich war entschlossen, mit ihm zu kommen, ob ihm das nun passte oder nicht. Harry holte tief und zittrig Luft. Ich wollte so sehr, dass er endlich zum Punkt kommen möge, ich wollte unsere Freundschaft zurück. Ich wollte, dass was immer auch zwischen uns stand, endlich verschwand, und ich war sicher, dass wir es gemeinsam beseitigen könnten, wenn Harry mir nur endlich sagen würde, was los war. Er beugte sich über das Schachbrett und machte den Mund auf, um die Worte zu sagen, die mein Leben ruinieren würden.

„Ron, ich glaube, ich liebe dich. Nein, ich glaube es nicht, ich weiß es. Und wenn ich im Kampf sterben sollte… tut mir leid, das hätte ich nicht sagen sollen. Wenn ich hier weg gehe, um Voldemort zu finden, dann will ich, dass du weißt, wie ich für dich fühle. Ich werde immer an dich denken. Ich werde dich immer lieben.“

Ich starrte ihn ein paar Sekunden lang an und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Ich weiß nicht mehr, was mir in dieser Zeit durch den Kopf ging. Vielleicht dachte ich, dass er nur einen Witz machte. Nein. Ich wusste, dass er das nicht tat. Vielleicht hoffte ich, dass er nur einen Witz machte. Ich hatte noch nie besonders viel Taktgefühl besessen.

„Harry, das meinst du doch nicht ernst!“ Ich glaube, ich lachte sogar ein wenig. Jesus. Er fasste über das Schachbrett und legte seinen König vorsichtig vor meinen. Dann lächelte er traurig, stand auf und ging. Ich saß da und starrte auf den weißen König, der zu den Füßen meines siegreichen Regentenpaares lag und sich dramatisch an die Brust griff.

Harry ging mir den Rest des Tages aus dem Weg, doch abends, als ich mich in unseren Schlafsaal zurückzog, war er bereits im Bett. Ich fing seinen Blick in dem dämmrigen Licht auf und wünschte wie verrückt, dass mir etwas einfiele, was ich sagen könnte. Aber da war nichts, es gab nichts zu sagen. Auch Harry sagte kein Wort. Er sah schweigend zu, wie ich mich auszog und das war mir sehr unangenehm. Ich wurde wütend. Ich hatte mich in Harrys Gegenwart noch nie unwohl gefühlt – aber plötzlich, mit einem einzigen, dämlichen Satz hatte sich alles verändert. Ich glaube, dass ich die Schubladen zuknallte und meine Klamotten heftig in der Gegend herumwarf, ohne es wirklich zu bemerken.

„Es tut mir leid, Ron“, flüsterte Harry meinem Rücken zu.

„Dafür ist es zu spät, oder?“, knurrte ich. Gleich darauf tat es mir leid, ihn so angefahren zu haben, doch ich war trotzdem noch zu aufgebracht, um mich dafür zu entschuldigen. Ich kletterte wütend in mein Bett und verbrachte den Rest der Nacht damit, hinter zugezogenen Vorhängen ärgerlich vor mich hin zu murmeln.

Am nächsten Tag hatte ich mich wieder soweit beruhigt, dass ich es über mich brachte, Harry eine kurze Entschuldigung zuzuraunen. Er lächelte zum ersten Mal seit Monaten und dieser Anblick ließ mich denken, es könne vielleicht doch wieder alles wie früher werden. Wir spielten Explodierendes Schnipp-Schnapp, gingen am See spazieren und besuchten Hermine, um mit ihr zusammen zu Mittag zu essen. Es schien, als sei tatsächlich alles wieder normal. Doch ein paar Tage später, als wir uns gerade bettfertig machten, kam er herüber und setzte sich neben mich auf die Matratze.

„Ron? Hast du darüber nachgedacht, was ich gesagt habe?“

“Himmelherrgott, Harry! Natürlich! Ich habe an nichts anderes gedacht. Ich wünschte, du hättest es nie… Hör mal, können wir nicht einfach wieder Freunde sein? Scheiße, ich dachte, wir wären schon wieder Freunde, ich dachte, dass alles wieder so wäre wie früher.“

Harry wirkte geknickt, er erschien mir plötzlich so klein. Ich rutschte ein Stück von ihm weg.

„Ich hatte gehofft, du würdest vielleicht…“ Harry schluckte hörbar und nahm seine Brille ab, um sich mit den Fingerspitzen die Augen zu reiben. Ich hatte plötzlich eine Scheißangst.

„Nein, Harry. Das kann ich nicht… ich will nicht… Können wir nicht einfach damit aufhören? Bitte?“

„Nein. Ron! Ich kann nicht einfach damit aufhören. Kannst du das denn nicht verstehen? Ich habe nur noch drei Monate, um… na, vielleicht auch ein bisschen mehr, aber wer weiß. Ich habe keine Zeit, einfach aufzuhören. Das – du – bist alles, was ich noch habe.“

Ich weiß nicht mehr, was ich darauf sagte, denn plötzlich war Harry viel zu nahe, seine Nase berührte meine Wange und seine Lippen waren warm an meinem Unterkiefer. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und strich mit seinen Daumen sanft über meine Unterlippe.

„Harry, hör auf… hör auf!“

„Es ist okay, Ron.“ Er küsste meine Schläfe, meine Stirn, meine Wange.

„Hör auf… Harry!“ Ich glaube, ich stieß ihn sogar leicht von mir, und er stand auf, seufzte und lächelte auf diese traurige Weise, die mich irgendwie aufregte. “Tut mir leid”, formte ich mit den Lippen. Ich schaffte es nicht, es laut zu sagen. Er schüttelte den Kopf und tappte zurück zu seinem eigenen Bett.

Die nächsten Tage waren wieder normal, bis ich ihn dann in einem Kartenspiel schlug und er mir auf den Rücken klopfte, um mir zu gratulieren. Ich zuckte zurück und gleich darauf schämte ich mich. Aber der Schaden war schon angerichtet. Harry bemerkte meine Reaktion und zog sich bald darauf unter einem Vorwand zurück. In dieser Nacht sagte er kein Wort, als ich zum Schlafen kam, und als ich mich auszog, drehte er mir den Rücken zu.

In der nächsten Nacht jedoch, nachdem wir einen völlig ereignislosen Tag miteinander verbracht hatten, wurde ich von Harrys Hand auf meinem Rücken überrascht, als er zu mir ins Bett kroch.

„Ron?“

„Ich will nicht darüber reden, Harry. Es kann nicht passieren. Ich bin nicht… so.“

“Ich doch auch nicht.”

Ich drehte mich um, um ihn anzusehen. Dann sagte ich finster: “Wie…?”

„Es bist nur du.“ Ich schätze mal, dass das den abweisenden Blick einfach von meinem Gesicht gewischt haben muss, weil Harry aus irgendeinem Grund annahm, es sei in Ordnung, wenn er näher heran rutschte und seinen Arm um mich legte. Ich nahm seine Hand und schob sie wieder zurück.

„Das geht nicht. Ich fühle nicht so für dich. Und du kannst auch gar nicht so für mich fühlen.“

„Und trotzdem tue ich es. Es ist ja nicht so, als wäre ich froh darüber!“ Ich hatte ihn verletzt, das war mir klar, und er wurde ärgerlich.

„Geh zurück in dein eigenes Bett, Harry. Ich weiß nicht, was ich sonst noch dazu sagen soll.“

Harry tat, um was ich ihn gebeten hatte, aber in der nächsten Nacht war er schon wieder da, in meinem Bett, wo er sich an mich kuschelte und mein Haar streichelte.
„Küss mich“, flüsterte er, und dieses Mal wusste ich, dass ich nicht lachen durfte. In meiner Erinnerung reagiere ich in solchen Situationen immer so sanft und eloquent, aber wenn man meinen Brüdern und Hermine Glauben schenken will, dann neige ich eher dazu, wild zu starren und verlegen zu stottern. Wahrscheinlich war meine Reaktion irgendwie ein Mittelding zwischen beidem. Aber geküsst habe ich ihn natürlich nicht. Das hätte ich nicht gekonnt.

„Ich hab dir doch gesagt, dass es nie so zwischen uns sein kann.“

„Nur einmal. Vielleicht findest du es ja gar nicht so…“

„Nein.“ Es sollte nicht so grob klingen, aber ich wurde immer ärgerlicher wegen seiner Annäherungsversuche. Ich hatte keine Ahnung, wie ich ihm sanft einen Korb geben sollte. Ich versuchte es, wirklich, aber er wollte ein Nein als Antwort einfach nicht akzeptieren. Heute weiß ich, dass er nur so zielstrebig und hartnäckig war, weil er mich wirklich geliebt hat, weil er dachte, dass er nur noch sehr wenig Zeit hätte. Ich weiß nicht, ob ich an seiner Stelle nicht vielleicht genauso aggressiv gewesen wäre. Es blieb einfach keine Zeit mehr für Scham. Ich wünschte bloß, dass ich das damals schon verstanden hätte.

Im Lauf der nächsten drei Monate kroch Harry jede einzelne Nacht in mein Bett und fragte mich immer wieder die selbe Frage: Warum nicht? Ich stotterte und wand mich und versuchte verzweifelt, es zu erklären. Es funktionierte einfach nicht so, begründete ich. Ich stand eben nicht auf Männer. Er schien irgendwie eine völlig andere Vorstellung von Freundschaft und Liebe und Sex zu haben, und was das alles bedeutete.

Was ihm am meisten Angst davor machte, ihm Krieg zu fallen, war die Vorstellung, mich nie wieder zu sehen, sagte er. Er sagte auch, dass er daran erst erkannt hatte, dass er mich liebte. Na ja. Ich hatte doch auch Angst, dass ich ihn nie wieder sehen würde. Mir wurde schlecht bei dem Gedanken. Ich dachte Tag und Nacht daran. Ich hatte Alpträume davon. Aber ich war trotzdem nicht in ihn verliebt. Ich hasste es, dass ich ihm das jeden Tag aufs Neue sagen musste, aber er nahm es mir nicht übel. Nichts was ich sagte, konnte ihn in dem Glauben erschüttern, dass er trotzdem das Richtige tat.

Dieses aufreizend traurige Lächeln. Jedes Mal, wenn ich ihn abwies, brach es mir das Herz, doch er antworte immer nur mit diesem aufmunternden, entschuldigenden kleinen Zucken seiner Lippen. Er vergab mir. Gott. Ich habe keine Ahnung, warum ich nicht daran dachte, die Vorhänge an meinem Bett zu verzaubern, so dass er nicht mehr zu mir herein kommen, meinen Rücken streicheln und tröstliche Dinge flüstern konnte. Ich glaube, ein Teil von mir wusste, dass es ihn brechen würde, wenn ich ihn völlig ausschloss – so wie es mich brach, ihn hereinzulassen.

Ins Bett zu gehen war entsetzlich für mich; ich lebte in ständiger Angst vor seinen warmen, federleichten Berührungen an meiner Schulter, und wenn er sich in sein eigenes Bett zurückbegab, nachdem ich ihn zum Schweigen gebracht, mit ihm gestritten oder ihn sanft aus meinem Bett geschubst hatte, hasste ich die kalte, leere Stelle hinter mir, die er zurückließ.

Ich erinnere mich an den ersten Tag der Weihnachtsferien. Ich hatte weiterhin stur seine Annäherungsversuche abgewiesen, Hermine genervt, dass sie sich mehr Zeit für mich nehmen sollte und Harry zu bedeutungslosen Partien Schach gezwungen, die keinem von uns mehr Spaß machten; kurzum, ich versuchte alles, um mich von dem abzulenken, von dem ich wusste, dass es unausweichlich bevorstand.

„Ich werde gehen.“ Es war kaum mehr als ein Flüstern; seine Stimme ein seltsames, misstönendes Geräusch, dass die Stille unseres Schlafraumes zerschnitt und mich bis ins Mark traf.

„Was meinst du?“ Natürlich wusste ich, was er meinte. Ich schätze, ich hatte schon so lange darauf gewartet, es gefürchtet, dass ich jetzt, wo es tatsächlich passierte, wo es so real war wie eine aufklaffende Wunde, einfach nur wollte, dass es schnell vorbeiginge. So ungefähr, wie man ein Pflaster abreißt.

„Du weißt, was ich meine, Ron. Ich gehe. Morgen.“

“McGonagall wird dich nicht lassen.”

„McGonagall weiß es.“

„Oh.“

Harry seufzte und stieg dann zur Abwechslung gleich in sein eigenes Bett. Er zog den Vorhang zu, etwas, das er sich angewöhnt hatte, nachdem ich bei unserem Kartenspiel zurückgezuckt war. Er wusste, wie unwohl mir in seiner Gegenwart war. Gottverdammt! Aber er hörte nie damit auf, in mein Bett zu kommen. Er berührte einfach immer nur meinen Rücken und seufzte, er drängte mich nie, er verlangte nie mehr, versuchte nie, seine Finger unter den abgetragenen Stoff meines Pyjamas zu schieben.

Warum nicht? Warum nicht? Warum nicht? Immer die selbe Frage. Die selbe, bescheuerte Diskussion

Ich glaube, dass ich dann anfing, meine Sachen zu packen. Ich war ein oder zwei Augenblicke beschäftigt, doch dann fing ich Harrys Blick auf. Er schaute mich irritiert an.

„Was… was machst du da, Ron?“

„Ich packe.“ Das war doch wohl das Offensichtlichste überhaupt.

„Ron.“ Harry seufzte und setzte sich auf seine Bettkante, wobei er wieder mit den Fingern über seine Augen rieb. Ich wusste, was jetzt kommen würde. Und wieder hatte ich Angst.

„Harry“, sagte ich und packte stur weiter.

„Ich gehe morgen.“

„Ich hab’s gehört. Deswegen packe ich doch.“

“Ron. ICH gehe. Du… du und Hermine, ihr bleibt hier.” Ich nehme an, er glaubte, dass es nicht so ausschließend klingen würde, wenn er Hermine auch erwähnte. Doch das war eine lächerliche Geste, natürlich würde Hermine bleiben. Ich hätte niemals zugelassen, dass sie sich den Gefahren dieses Krieges aussetzte! Keine von uns hätte das zugelassen.

„Harry, du weißt verdammt gut, dass ich mitkommen werde. Wir planen das seit zwei Jahren.“

„Ich weiß, dass wir darüber geredet haben, Ron. Aber das war nur Gerede. Ich könnte da draußen umkommen. Ich könnte schon morgen sterben! Was glaubst du wohl, wie sich deine Eltern fühlen würden, wenn sie dich verlieren würden?“ Harry seufzte und machte eine hoffnungslose Bewegung mit der Hand. Ich konnte die Verzweiflung in seinen Augen sehen, wie sehr er sich wünschte, dass ich seinen Punkt verstehen möge. Und das regte mich auf.

„Was glaubst du denn, wie ICH mich fühlen würde, wenn ich DICH verliere, Harry?“ Ich verschluckte mich beinahe an seinem Namen. Als ich ärgerlich einen Schritt auf ihn zuging, stolperte ich über irgendwas, doch er war da, noch bevor ich auf den Boden aufkam. Er half mir, mich auf das Bett zu setzen.

„Fass mich nicht an!“, zischte ich wütend und verletzt. Ich fühlte mich betrogen.

“Bitte. Sei nicht… Versuch doch, mich zu verstehen. Ich muss es tun. Wir beide wussten, dass es so kommen würde, oder? Ron…“ Er setzte sich neben mich und ich rutschte zur Seite, ich hatte Angst vor seiner Berührung, Angst vor dem, was ich dahinter wusste. Seine Augen verdunkelten sich mit der Erkenntnis, dass es das gewesen war. Mit uns. Dass sich nichts jemals ändern würde. Dass wir niemals zusammen sein würden. Ich fühlte mich wie ein beschissener Feigling. Und dennoch…

„Fass mich verdammt noch mal nicht an, Harry. Ich bin nicht… du weißt, dass ich es nicht bin.“

„Ich habe nur versucht… Hör zu, ich kann nicht mit dir streiten. Ich werde nicht mit dir streiten. Nicht heute Nacht, Ron. Bitte. Morgen früh werde ich weg sein und ich werde nie mehr...”

Ich starrte ihn trotzig an, herausfordernd, und er korrigierte sich.

„…ich werde vielleicht nie mehr zurückkommen. Sieh mich nicht so an! Du sollst… einfach nur wissen, dass ich dich liebe, Ron. Ich liebe dich so sehr, und wenn ich nicht…“ Und dann brach Harry zusammen, er heulte in seine mageren Arme wie ein völlig erschöpftes Kind. Ich wollte ihn in den Arm nehmen und drücken, wie ich es immer mit Ginny gemacht hatte, wenn Fred und George sie geärgert hatten, als sie noch ein Kleinkind gewsen war. Aber ich konnte es nicht. Ich konnte ihn nicht anfassen. Scheiße, ich hatte Angst davor, meinen allerbesten Freund zu trösten!

„H…Harry, red nicht so! Ich hab es dir doch gesagt. Es ist einfach… es kann nicht sein.“

Harry starrte mich zwischen seinen Armen heraus an und seine smaragdgrünen Augen schienen plötzlich in Flammen zu stehen, Feuer, entzündet von einer seltenen und gefährlichen Wut.

„Natürlich kann es nie sein, Ron!“, zischte er.

„Richtig“, flüsterte ich verwirrt. „Weil… weil ich nicht so bin…“

„Weil ich in spätestens zwei Monaten verdammt noch mal tot sein werde, du Vollidiot!“, fluchte er, sprang von meinem Bett auf und schlug mit der Faust gegen den Bettpfosten. Ich war zu überrumpelt, um zu antworten, zu erschüttert und elend, um auf seinen Ausbruch reagieren zu können.

„Fick dich, Ron, und scheiß auf Hermine. Scheiß auf McGonagall und den Orden. Scheiß auf Dumbledore und sein bescheuertes Vertrauen in dieses schleimige Stück Dreck! Scheiß auf diesen ganzen gottverdammten Krieg. Scheiß auf Voldemort.“

Ich muss wohl zusammengezuckt sein. Sein Gesicht verzog sich zu einer angeekelten Grimasse.

„Andererseits, streich das letzte. Voldemort macht wenigstens seinen Job.“

Ich war plötzlich so wütend, dass ich mir wünschte, ich hätte auch von Haus aus den Tötungsfluch gelernt, wie Malfoy und die anderen Slytherins. Ich wäre auch dem Cruciatus nicht abgeneigt gewesen. Harry fluchte weiterhin über Voldemort, über Schicksal und Bestimmung und warum die Dinge so waren, wie sie waren. Und das machte mich wirklich stinksauer.

„Und weißt du was, Ron? Du bist der Schlimmste von allen. Du bist schlimmer als alle anderen, weil ich dich LIEBE. Voldemort MUSS mich töten! Du dagegen… du machst das nur aus einer Art perverser…“

„GOTTVERDAMMT, HARRY!“, brüllte ich und sprang wütend auf die Füße. „Ich will dir nicht weh tun. Ich würde nie… das weißt du! Du weißt, dass ich… ich…”

“Was? Dass du mich liebst?” spottete Harry verächtlich. Es hörte sich an, als sei er jemand anderes. Für einen Moment dachte ich, dass er in Parsel gesprochen hätte, doch dann fiel mir auf, dass ich dafür allzu klar verstanden hatte, was er gesagt hatte.

„Ich…“ Verdammt, wieso fallen mir nie die Wörter ein, die ich brauche? Ich wollte ihm endlich mal richtig die Meinung sagen.

„Sicher, Ron. Du liebst mich. Hermine liebt mich. Deine Eltern lieben mich. Wir sind alle eine große, scheißglückliche Familie. Nur, dass der der Rest von euch nicht kurz davor ist, draufzugehen. Und der Rest von euch träumt auch nicht davon, dich zu küssen, dich im Arm zu halten, dich anzufassen…“

„Das reicht!“, zischte ich. „Sag das nie wieder!“

“Was? Dass ich davon träume? Von uns? Dass ich dich WILL, Ron?”

„Dass du draufgehen wirst.“ Ich flüsterte beinahe und gleichzeitig fing ich an zu heulen. Ich ging zurück zu meinem Bett und ließ mich wie betäubt auf die Matratze fallen. Harry starrte mich an, sein Mund stand geschockt offen und das wütende Rot seiner Wangen wich einer leicht grünlichen Blässe. Er kam zu mir herüber und legte sich neben mir auf mein Bett, von wo er schweigend an die Decke starrte. Ich spürte seine Handfläche an meinem Rücken, aber ich drehte mich nicht weg. Es sollte eine tröstliche, freundschaftliche Gese sein. Es war ein Friedensangebot und ich war verdammt froh darüber. Ich zweifelte nicht daran, dass er Voldemort besiegen und zu uns, zu Hermine und mir, zurückkommen würde.

Dennoch war mir klar, dass er für Monate, vielleicht sogar Jahre fort sein würde, und ich wollte unsere letzten gemeinsamen Stunden nicht mit Streiten verbringen. In diesem Augenblick hatte ich akzeptiert, dass ich nicht mit ihm gehen würde. Sein Tonfall… die Art, wie er gesagt hatte, dass nur er ginge, hatte mir klar gemacht, dass Harry nicht der Einzige war, der dafür sorgen würde, dass ich hier in Hogwarts bliebe.

„Ron?“, flüsterte er nach einer Weile.

„Was, Harry?“ fragte ich grob. Ich war trotz allem bereit für einen weiteren Streit, wenn er es so haben wollte. Doch seine Stimme klang resigniert und einsam und gar nicht streitlustig.

„Ich liebe dich wirklich. Ich weiß, dass du… Ich weiß, dass es nicht… Hör mal, die Welt ist nun mal nicht perfekt. Ich will nur, dass du das weißt. Irgendwann wirst du vielleicht… Ich weiß nicht. Irgendwann wirst du vielleicht froh sein, dass du es gewusst hast.“ Er tätschelte mir sanft den Rücken und seine warme Hand verblieb noch ein wenig auf meinem Schulterblatt, als er vom Bett rutschte. Ich bemerkte, wie drei…zwei… eins seine Fingerspitzen über den Stoff meines Shirts glitten, als er die Hand wegnahm. Dann verschwand er hinter den rotbraunen Vorhängen und ich hörte, wie er seine Decken aufschüttelte und dabei leise weinte.

Ich saß auf der Kante meines Bettes und starrte auf die rote Wand, hinter der er lag. Ich wusste, dass er sich die Augen mit den Fingerspitzen rieb und der Atem schwer in seiner schmalen Brust ging. Je mehr er weinte, desto wütender wurde ich. Es kotzte mich an, dass wir erst siebzehn waren, und schon mit einem Krieg konfrontiert wurden, den nur ein Mann – alleine – gewinnen konnte.

Es kotzte mich an, dass ich monatelang – vielleicht länger – von meinem besten Freund getrennt sein würde, dass ich keine Möglichkeit hatte, ihn vor dem Grauen zu beschützen, das er vielleicht in den Klauen eines finsteren Bösewichts und seiner verdrehten Anhänger erleiden würde. Es kotzte mich an, dass Harry solche Angst hatte, dass er darüber unsere Freundschaft zerstört hatte, dass er sie mit ein paar einfachen Worten zu einer Million scharfkantiger Splitter zerschmettert hatte. Wenn er es doch nie gesagt hätte. Ich spürte, wie ein Schluchzen sich aus meiner Kehle winden wollte, doch ich schluckte es verbittert herunter. Ich weigerte mich, so wie er traurig zu sein, wenn es doch soviel Ärger und Wut gab, die ich ausdrücken konnte. Das hatte ich verdient. Ich würde alles verlieren. Ich würde Harry verlieren. Und er hatte nichts Besseres zu tun, als mir seine Liebe zu gestehen und wie ein beschissenes Baby zu heulen. Weil er wusste, dass es vorbei war. Er wusste, dass alles, was er hatte…

Nein, jetzt würde ich ihm mal die Leviten lesen! Plötzlich verspürte ich den starken Drang, ihm die Nase zu brechen. Also marschierte ich hinüber zu seinem Bett und riss die Vorhänge zur Seite. Er starrte mich an, verblüfft, voller Angst und Verlegenheit und mein Herz krampfte sich in meiner Brust zusammen, doch ich war zu aufgebracht, um dem irgendwelche Beachtung zu schenken.

„Was glaubst du eigentlich, wer zur Hölle du bist, Potter?“, fragte ich. Seine Kiefer bewegten sich wortlos, doch ich machte weiter. „Du glaubst, dass du in mich verliebt bist? Nur weil du losgehen und Du-weißt-schon-wem gegenübertreten musst? Als ich sagte, dass ich mitkommen würde, habe ich das auch ernst gemeint. Aber das war ja nicht gut genug für den berühmten Harry Potter, oder? Du wirst ja nicht zufrieden sein, bevor dich der Dunkle Lord nicht höchstpersönlich umgebracht hat. Damit man in deinem Nachruf lesen kann, was du für ein verdammter Held warst. Dass du bei der Rettung der Welt draufgegangen bist. Dass du deinen besten Freund geliebt hast, aber nicht genug, um bei ihm zu bleiben. Vielleicht wird da aber auch die Wahrheit stehen, Harry; die Wahrheit, die du dich nicht zu sagen traust. Vielleicht wird da stehen, dass du dir diese Liebe für einen Mann, der IMMER in deinem Schatten stand, der NIE gut genug für dich war, nur eingebildet hast, weil du Angst davor hattest, allein zu sterben! Und das ist nicht fair, Harry! Es ist nicht fair, dass du das getan hast! Wie konntest du?! Wie kannst es wagen, mir das anzutun?“

Dann brach ich neben seinem Bett zusammen, zu erschöpft und erschüttert, um mich noch länger aufrecht zu halten. Ich war entsetzt von dem, was ich zu ihm gesagt hatte, und angeekelt von mir selbst, dass ich ihn in unserer letzten Nacht noch angegriffen hatte. Ich wollte am liebsten alles zurückspulen – die ganzen drei Monate – und in diesen letzten paar Stunden Explodierendes Schnipp-Schnapp spielen, Witze reißen und auf Hermines Kosten lachen. Ich war so verloren in meiner Trauer, dass ich völlig vergaß, dass Harry auch noch im Raum war.

„Ron“, sagte er fest. „Es tut mir leid. Du hast Recht. Na ja, du hast beinahe Recht. Ich hätte dich niemals damit belasten dürfen. Ich dachte nur, dass… Egal, was ich dachte. Vielleicht änderst du irgendwann tatsächlich deine Meinung, aber das gibt mir immer noch nicht das Recht dazu. Hör mal, ich verstehe es, okay? Ich weiß, wie es ist, wenn man sich von seinem besten Freund verabschieden muss…“

„Harry, nicht…“

„Aber in einem Punkt hast du dich auch geirrt. Es geht mir nicht um Voldemort. Wirklich, ich…“ Ich konnte es nicht ertragen, ihn diese Worte noch einmal sagen zu hören. Ich wollte – konnte – diese Worte überhaupt niemals wieder hören. Also tat ich das Einzige, das mir einfiel, um ihn zum Schweigen zu bringen. Ich kniete mich zwischen seine Beine und presste meine Lippen fest auf seine. Harry schnappte erschrocken nach Luft und versuchte, zurückzuweichen, doch ich hielt seine Arme fest, presste meine Daumen hart in sein mageres Fleisch.

Er ließ einen erstickten Laut hören, eine Art Bitte, und drückte sein Knie in meine Brust, doch ich war über ihm bevor er wusste, wie ihm geschah. Ich rieb meine Hüften an seinen und stieß seine Lippen mit meiner Zunge an, so dass er sie mir öffnete. „Ron, hör auf…“, murmelte er. Ich ergriff die Gelegenheit, seinen Mund mit meiner Zunge zu erkunden und stöhnte überrascht auf, als ich die Wärme darin spürte. „Bitte…“

“Das wolltest du doch, oder, Harry?”, knurrte ich und zog ihn auf mich, wobei ich ihn noch immer fest um die Mitte hielt. Er schaute mich für einen Moment vollkommen irritiert an und ich starrte zurück, forderte ihn heraus, es zu leugnen. Und dann war sein Mund plötzlich an meiner Kehle, seine Zähne knabberten an meinem Schlüsselbein und ich stöhnte erschrocken auf. Er knöpfte mein Cannons-Nachtshirt auf, drückte sich an mich, und ich stellte erstaunt fest, dass ich vom Gefühl seines knochigen Beckens an meinem Schenkel und seiner Erektion an meiner Hüfte hart wurde. Es war überstürzt und schmerzhaft und auf Schwindel erregende Weise perfekt. Ich stieß meine Hüften nach oben gegen ihn und er schluchzte, was feuchten Atem über meinen Hals streichen ließ. Ich spürte, wie eine einzelne Träne an meiner Wange hinunter in mein Ohr lief. Ich hatte keine Zeit, herauszufinden, von wem sie gekommen war, weil Harry sie sofort hungrig aufleckte und verzweifelt an meinem Ohrläppchen knabberte.

„Harry“, flüsterte ich. „Harry. Ist das, was du wolltest?” Ich hatte Angst. Große Angst. Ich musste verrückt sein, dass ich es soweit hatte kommen lassen.

„Ich liebe dich.“ Harry zog meine Pyjamahose herunter und warf sie ebenfalls auf den Boden. Sein Körper war so vertraut, aber ich hatte ihn noch nie zuvor so berührt und ich wollte es eigentlich auch nicht. Ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte. Ich wusste nur, dass ich es ihm übel nahm, dass er mich zwang, darüber nachzudenken, was ich mit meinen Hände machen sollte; und dann war da plötzlich seine Hand, die meine fand und meine Finger um seinen Schwanz legte. Ich streichelte ihn sanft und er stöhnte meinen Namen, bewegte dabei seine Hüften gegen meine Hand. Mein Penis kam irgendwie in der Spalte zwischen seinen Pobacken zu liegen und mit jeder Bewegung, die meine Hand machte, drückte er sich auf mich, was sich absolut unglaublich anfühlte. Viel zu schnell seufzte er und keuchte meinen Namen, und ich war zugleich erleichtert und bestürzt, dass es so schnell vorüber sein sollte.

Doch dann spürte ich, wie er sich an mich presste und mich wild küsste. Dabei drückte meine Erektion gegen seinen Eingang. Ich konnte kaum glauben, dass er es tatsächlich wollte, dass er dafür bereit war. Ich hatte nie erwartet, dass es so weit gehen würde – aber ein Teil von mir schien zu hoffen, dass ich ihn auf diese Weise irgendwie bei mir halten könnte. Also hielt ich ihn ermutigend fest und drückte mich gegen seinen Körper, bis ich spürte, wie seine Muskeln um mich herum nachgaben und er sich langsam auf mich sinken ließ. Ich schauderte allein bei der Vorstellung zusammen, wie viel Schmerzen ihm das bereiten musste, doch Harry seufzte nur meinen Namen, flüsterte „Ich liebe dich.“

Danach konnte ich ihn nicht mehr ansehen. Ich schloss meine Augen, um nicht sehen zu müssen, wie er seine Unterlippe einsaugte, wie sein Gesicht rot und heiß wurde, wie sein Adamsapfel auf und ab hüpfte, als er stöhnte und sich auf meinem Penis bewegte. Er legte seine Handflächen auf meine Brust und ich starrte darauf, fasziniert davon, wie seine schlanken, gebräunten Finger meine helle Haut kneteten, an meinen Nippeln herumspielten. Ich wusste, dass er mich so berührte, wie er es immer in seinen Gedanken getan hatte, wenn er nachts in mein Bett gekommen war und meinen Rücken gestreichelt hatte. Mir wurde schlecht und leicht schwindelig von der Vorstellung.

Plötzlich schloss sich seine rechte Hand zu einer feste Faust und ich riskierte einen Blick in sein Gesicht. Er sah so unschuldig aus, so leicht, und dann trafen sich unsere Augen und diese erschütternde, smaragdfarbene Schönheit in ihnen nahm mir den Atem und brachte mich zum Orgasmus, obwohl ich dagegen ankämpfte und versuchte, ihn nicht so sehr zu wollen, wie ich es tat. Doch dann verkrampfte ich mich, mein Schwanz pulsierte und die heiße, salzige Feuchtigkeit meines eigenen Spermas umspülte mein Glied in ihm, lief aus ihm heraus und tropfte auf meine Hoden, und er rief meinen Namen, verkrampfte sich, presste seine Schenkel so fest um meine, dass ich davon Blutergüsse bekam.

Dann kam er über meine Brust, während ich seinen Schwanz drückte, und ich bewunderte die durchsichtig weißlichen Linien, die er über seine dunklen Hände und meine blasse Haut spritzte, wie die letzten Striche auf der Leinwand eines Künstlers. Ich hob seine linke Hand an meine Lippen und küsste sanft jeden einzelnen Knöchel, dann leckte ich an dem Sperma, dass zu seiner Handfläche herunter rann.

„Ich liebe dich“, flüsterte er. „Ich liebe dich, Ron. So sehr.“ Und dann war der Moment vorbei und die Wut wallte wieder in mir auf. Ich spürte, wie ich in ihm erschlaffte, setzte mich heftig auf und stieß ihn weg.

„Ich habe es dir gesagt, Harry. Ich sagte dir, dass es nie so sein würde. Du hast bekommen, was du wolltest. Und jetzt… lass mich los. Bitte, lass mich los.”

Harry sah mich verwirrt an, während er am Fuß des Bettes in die Hocke ging. Sein schlaffer Schwanz hing nass zwischen seinen Beinen und seine Augen schwammen in resigniertem Schmerz.

„Aber hat es dir… können wir nicht…“

„Nein, Harry. Das war’s. Ich hab das nur für dich gemacht. Damit du morgen gehen kannst, und weißt, dass ich auf dich warten werde, wenn du wieder zurückkommst. Hermine und ich. Deine FREUNDE.“ Ich betonte das letzte Wort, so dass er mich nicht missverstehen konnte.

Er nickte wie betäubt und sah mir stillschweigend zu, wie ich zu meinem eigenen Bett zurück ging. Ich schaute ihn ein letztes Mal an und seine Augen glänzten mit unvergossenen Tränen. „Gute Nacht, Harry. Wir gehen zusammen frühstücken, und dann begleiten wir dich bis vor die Tore von Hogwarts, okay?“

“Ja, okay. Nacht, Ron.” Er versuchte, gefasst zu klingen, doch das misslang kläglich. Ich bekämpfte den Drang, Mitleid mit ihm zu haben. Schließlich hatte er ja mit diesem ganzen miesen, verdammten Scheiß überhaupt erst angefangen.

Am nächsten Morgen zog ich mich an, bevor Harry wach war. Ich überlegte, ob ich hinunter gehen und Hermine treffen sollte, bevor Harry zu uns stieß. Ich schätze mal, ich wollte Verstärkung. Erbärmlich. Doch dann überwog Vernunft meine Angst und ich dachte daran, wie sehr ich Harry verletzen würde, wenn ich an seinem letzten Morgen ohne ihn ging. Also ging ich rüber zu seinem Bett, um ihn wachzurütteln, wobei ich hoffte, dass er wenigstens wieder seine Pyjamahose angezogen hatte. Doch als ich die Vorhänge zurück zog, war er weg. Seine Laken waren weggeräumt worden. Ich suchte fieberhaft nach seinem Koffer, seinen Umhängen, seinem Besen, doch auch das war alles nicht mehr da. Er war weg. Er hatte Hogwarts für immer verlassen.

Ich ließ mich bestürzt auf seine Matratze fallen, und da spürte ich plötzlich, wie sich ein Stück Pergament unter meinem Kopf bewegte. Ich hob es auf: es war eine zusammengefaltete Nachricht von Harry. Garantiert war es etwas Kryptisches, etwas über seine bevorstehende Ermordung durch Du-weißt-schon-wen, dass ich mich um Hermine kümmern und meinen Eltern für alles danken sollte, auf Wiedersehen schnöde Welt und so weiter. Ich wappnete mich innerlich dagegen, indem ich leise über die übertrieben dramatischen Zeilen lachte, die ich mir ausgemalt hatte – und hoffte dabei, dass ich damit nicht tatsächlich ins Schwarze getroffen hatte.

Ich öffnete den Zettel und da stand einfach nur: „Ich liebe dich.“ Ich vergrub mein Gesicht in dem harten, leeren Stoff seiner Matratze, die nach all den Jahren, in denen er hierauf geschlafen und gelernt und herumgetobt hatte, noch immer nach ihm roch. Nach allem, was wir hier gemacht hatten… Ich fing an zu weinen. Es war ein tiefes, erschütterndes, hysterisches Weinen, das ich so noch nie zuvor erlebt hatte. Ich heulte wegen allem, das ich ihm angetan hatte, wegen allem, das er zu mir gesagt hatte und wegen allem, das nie sein konnte.

Ich weinte, weil er weggelaufen war, um den Helden zu spielen und unsere Freundschaft mitgenommen hatte. Ich war überwältigt von Scham und Reue darüber, was wir getan hatten. Und darüber, was wir nicht getan hatten. Ich hasste ihn.

„Ich liebe dich auch, Harry“, schluchzte ich in seinen verbliebenen Geruch.

***

Jede Nacht kriecht er wieder zu mir ins Bett, immer mit diesem vertrauten, traurigen Lächeln. Er streichelt meinen Rücken auf die selbe, tröstliche Art. Ich drehe mich in seine Armen um und er zieht mir meine Pyjamahosen herunter. Wir küssen uns langsam, nehmen uns die Zeit, die wir in unserer ersten Nacht nicht hatten, und er lässt sich in meine Umarmung fallen, genauso unschuldig und entwaffnend und zögerlich glücklich wie ich ihn in Erinnerung habe. Dann schläft er mit mir, und es ist gut, so gut, so perfekt, und die Art, wie er meinen Namen seufzt, lässt mich tief in ihm kommen. Und dann lehnt er sich an mich und flüstert: „Ich liebe dich, Ron.“ Und dann wache ich auf.

Es ist so schreckliche ungerecht, dass Harry mich jede Nacht in meinen Träumen besucht. Es ist nicht okay. Es ist nicht fair, dass ich jede Nacht in den Armen des Mannes verbringe, von dem ich jetzt weiß, dass ich ihn immer geliebt habe, wo ich ihm doch genau das genommen habe. Er war mein bester Freund und meine Liebe und ich habe ihm die Zeit in meinen Armen verwehrt, die doch alles hätte ändern können. Es ist nur ein Gerippe der Romantik, eine spöttische Halb-Liebe, die Nacht für Nacht seinen Geist zu mir treibt, aber es ist unendlich mal mehr, als alles, was ich ihm gab, bevor ich ihn vor all diesen Jahren in den Tod durch die Hände des Dunklen Lords geschickt habe. Und es ist unendlich viel mehr, als ich verdiene.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Der Hobbit 3
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Rita setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um die Story zu bekommen, die sie im Kopf bereits fertig geschrieben hat. Drohende Gefahren spornen sie erst an. Todesgefahr oder mögliche Unfälle ergeben prächtige Schlagzeilen: Dann legt sie richtig los.
Miranda Richardson über ihre Rolle