von Nico Robin
Hermine schaffte es an diesem Nachmittag nicht, Ron zu besuchen, da Professor McGonagall sie darum bat, sich um einige belanglose, aber Zeitaufwendige Angelegenheiten in Sachen Schulsprecherin zu kümmern.
Während sie in ihrem Arbeitszimmer saß, durchlebte Hermine noch einmal in Gedanken ihr letztes Abenteuer mit Harry und sie kam zu dem Schluss, dass ein Junge sie niemals vorher nur durch seine Gegenwart so erregt hatte.
Am Abend machte sie sich auf den Weg zum Krankenflügel und stieß auf halben Weg auf Harry, der ebenfalls auf dem Weg zu Ron war. Sie lächelten sich zu und gingen den Rest des Weges gemeinsam, ohne jedoch miteinander zu reden. Harry hatte den Tarnumhang bei sich und Hermine fragte sich, wie er ihn wieder beschafft hatte. Aber es war zu spät, um zu fragen, da sie bereits in der Krankenstation angekommen waren.
Ron erwartete sie bereits mit einer wichtigen Mitteilung.
„Ich muss ins St. Mungo!“, erklärte er der verblüfften Hermine und Harry, der genauso fassungslos schien. „Morgen früh werde ich abgeholt. Rehabilitation nennen sie das in der Muggelwelt und das wollen sie jetzt auch mit mir machen. Madame Pomfrey meint, hier hätte ich nicht genug Ruhe. Wahrscheinlich stecken sie mich in Einzelhaft, damit ich mich gut erhole. Ich hoffe nur, die haben da ein paar Gutaussehende Heilerinnen!“
Er berichtete von einigen Maßnahmen, die angesichts seiner inneren Verletzungen unumgänglich waren, aber Hermine hörte nur mit halbem Ohr zu.
Als es schließlich Zeit war zu gehen, fuhr sie erschrocken aus ihren Gedanken hoch. Sie hatte nichts von dem Gespräch zwischen Harry und Ronmitbekommen und wusste nicht einmal, wie lange Ron im St. Mungo bleiben würde.
„Also, morgen früh fährst du?“, fragte sie und schaute Ron irritiert an.
„Genau. Mal sehen, wie viele Autogramme ich in den zwei Wochen schreiben muss!“, grinste Ron Hermine hörte nur zwei Wochen und nickte ihm zu. Harry verabschiedete sich bereits von Ron und klopfte ihm kumpelhaft auf die Schulter. Dann stand er auf und auch Hermine erhob sich.
„Werd’ wieder ganz gesund, hörst du?“, sagte sie leise zum Abschied, bevor sie aufstand und mit Harry die Krankenstation verließ.
Wortlos gingen sie den Gang entlang zum Gryffindorturm. Ihre Hände fanden sich automatisch und ihre Finger verschränkten sich ineinander. Harry strich sanft mit seinem Daumen immer wieder über Hermines Handrücken, bis sie nur noch wenige Meter vom Portrait der fetten Dame entfernt waren. Dann blieb er plötzlich stehen und hielt Hermine neben sich fest. Ihre Blicke trafen sich und Hermine blickte in seine dunkelblauen Augen, die fest in ihre braunblickten.
„Wir haben zwei Wochen!“, flüsterte Harry und sah sie dabei unverwandt an. Hermine nickte leicht und spürte ein unruhiges Flattern in ihrem Magen. Sie lächelte und Harry erwiderte ihr Lächeln erleichtert.
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