Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ăśber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Kein geringerer Mann (Not a lesser man) - Kein geringerer Mann I - Ron und Remus

von Resimesdra

“Gottverdammt! Wir haben diese beschissenen Bücher jetzt bestimmt schon mindestens eine Million mal durchgesehen! Ich weiß genau, dass die Antwort irgendwo vor meiner Nase schwebt, aber ich kann sie nicht greifen!“

Remus Lupin knallt das Buch, das er gerade noch gelesen hat, auf den Tisch, springt auf die Füße und beginnt, ruhelos durch den Raum zu tigern. Vor und zurück und wieder vor…Ich sehe ihm dabei zu, fühle mich stark an ein gefangenes Tier erinnert. An einen eingesperrten Wolf. Vor und zurück und vor. Eigentlich ist er ja genau das. Ich fühle, wie mir ein seltsam angenehmer Schauer über den Rücken läuft.

Mein Gesicht wird heiß und nehme stark an, dass es auch rot anläuft. Scheiße, ich sehe immer gleich aus wie eine blöde Muggel-Ampel, sobald ich nur ein bisschen nervös bin. Und nervös bin ich im Augenblick sehr. Es muss an Remus’ Anwesenheit liegen, in letzter Zeit scheint er diesen Effekt häufiger auf mich zu haben. Also senke ich meinen Blick wieder auf die Stapel von Zetteln, Notizen und was weiß ich alles, die ich bis dato durchgeblättert habe. Ich nehme meine Unterlippe zwischen die Zähne und beginne, darauf herumzukauen. Gerade so, als könnte ich dadurch die Röte aus meinem Gesicht vertreiben.

So geht das schon seit Tagen. Seit die Schule ein verfrühtes und unerwartetes Ende im Juni gefunden hat. Seit Dumbledore getötet wurde. Wir (das heißt – Harry, Remus und ich, und ab und an streckt auch mal das eine oder andere Mitglied des Ordens den Kopf zur Tür rein) sitzen im Grimmauldplatz Nummer Zwölf fest, in dem Haus, das einst Sirius gehörte und jetzt an Harry übergegangen ist. Harry hasst das Haus. Er hasst diesen Ort, weil hier alles so sehr an Sirius erinnert. Nicht dass der jemals sonderlich viel für dieses Gebäude, dieses Grab der Lebenden, übrig gehabt hätte – nein, aber es ist trotzdem, als sei das Haus erfüllt von Sirius’ Geist. Er strahlt von jedem Möbelstück ab, er schwebt in der Luft, klebt an Sauerstoff- und Kohlenstoffmolekülen, wie transparenter, unheimlicher Nebel.

Sogar ich kann das spüren, obwohl meine Beziehung zu Sirius ja nur sehr wage war, schon als er noch gelebt hat. Ich will mir gar nicht erst ausmalen, was für eine Folter es für Harry sein muss, hier zu sein, in dem Haus zu leben, das er von seinem Paten geerbt hat – wo Harry sich doch auch noch die Schuld an seinem Tod gibt. Harry sagt, dass es nicht so ist, dass er sich nicht länger schuldig fühlt – aber ich weiß, dass er lügt.

Ich teile mir ein Zimmer mit Harry, und nachts, wenn er träumt, weint er manchmal. Manchmal schreit er sogar. Manchmal spricht er auch im Schlaf. Hermine sagt, dass es dafür einen Begriff gibt, aber ich konnte ihn mir nicht merken. Es waren zu viele S’se und O’s für meinen Geschmack. Solino-irgendwas. Oder so.

Manchmal ruft Harry auch Namen. Ich bin bereits von wütendem “Malfoy!”- und „Snape!“-Gebrüll wach worden, aber auch schon von dem einem oder anderen geschluchzten „Sirius“. Ich habe allerdings noch nie mitbekommen, dass er Dumbledores Namen gesagt hätte. Vielleicht hat das eine tiefere Bedeutung. Vielleicht ist der Name aber auch einfach nur zu lang, als dass Harrys schlafendes Gehirn sich daran erinnern könnte…?

Die Stimmung in und um das gruslige Haus ist gedämpft und angespannt. Es ist, als schlichen wir alle ständig auf Zehenspitzen durch die Gegend. Harry ist gerade etwas überreizt; er geht wegen allem und jedem gleich an die Decke, und ich muss die ganze Zeit extrem aufpassen, was ich sage, damit er nicht wieder ausflippt.

Ich bedaure es sehr, dass Hermine jetzt nicht bei uns ist. Sie besucht ihre Eltern für ein, zwei Wochen, um sie ein bisschen zu beruhigen, denn die furchtbaren Ereignisse in Hogwarts haben sie doch sehr verstört und in Angst um ihre Tochter versetzt. Jedenfalls könnten wir hier wirklich ein weiteres Gehirn gebrauchen. Zum Beispiel könnte sie mal mit Harry reden. Sie hat so eine Art, zu ihm durchzudringen, die ich nie nachempfinden könnte. Harry und ich reden auch miteinander, klar, aber nie über… na ja, nie über solche Dinge eben. Nie über wirklich ernste Themen. Es ist uns beiden unangenehm, deswegen tun wir einfach so, als sei alles in Ordnung – auch wenn wir genau wissen, dass es das nicht ist. Ich weiß, dass Harry leidet, und er weiß, dass ich es weiß. Und mehr braucht es nicht.

Hermine ist da anders. Sie hört nicht auf, auf ihn einzureden, bis er irgendwann zusammenbricht und heult und ihr alles erzählt. Ich kann da nicht zusehen, ich fühle mich schrecklich dabei. Ich weiß ja, dass auch Harry ab und an mal zusammenbrechen darf, wahrscheinlich muss er das sogar – aber ich bin nicht stark genug dafür. Ich kann nicht damit umgehen, wenn es meinem besten Freund wirklich schlecht geht. Vielleicht liegt es aber auch an Harry, das ist schwer zu sagen. Es ist schließlich nicht so leicht, vor seinem besten Freund loszulassen, oder nicht? Wozu hat man schließlich weibliche beste Freunde?

Jedenfalls versuche ich deswegen, ihm auf alle erdenkliche Art anderweitig zu helfen. Deswegen hab ich auch zugestimmt, mich mit Remus in die Bücherei zu setzen, wo meine Augen mittlerweile vom Wälzen unzähliger Bücher voll antiker, verschnörkelter Schriften schmerzen. Und das will schon was heißen, schließlich lese ich normalerweise niemals freiwillig. Okay, abgesehen von der allmonatlich erscheinenden Ausgabe des Quidditch-Magazins. Ich nehme an, Alte Runen wäre im Vergleich hierzu Kinderfasching gewesen, und ich hoffe wirklich, dass Harry das Opfer zu schätzen weiß, das ich hier bringe.

Das ist übrigens ein weiterer Grund, weswegen Hermine hier sein sollte. Sie wäre uns bei der Suche nach den Horkruxen garantiert eine gewaltige Hilfe. Womöglich würde es ihr sogar Spaß machen. Wir dagegen haben uns schon durch so ziemlich jeden uralten, staubigen Wälzer gequält, den wir in die Finger kriegen konnten (ich verdächtige Remus übrigens, absichtlich die ältesten und staubigsten Exemplare aus den Regalen zu zerren, die er finden kann. Offensichtlich glaubt er auch, die Qualität das Buches steige exponential mit der Anzahl der heraus fallenden Seiten, was ich überaus lästig finde) – und trotzdem haben wir bis heute noch nichts, nicht einmal einen winzig kleinen Hinweis gefunden. Als ob jemand alle Verweise auf Horkruxe und alles, was damit zusammenhängt, fein säuberlich mit magischem Tipp-Ex überpinselt hätte. Es wird so langsam wirklich frustrierend.

Remus’ Laune wird von Tag zu Tag schlechter. Ich weiß nicht, ob dieser momentane Anfall wütender Ungeduld tatsächlich daraus resultiert, dass soeben „Magie, älter als die Zaubererschaft“ in seinen Händen praktisch zu Staub zerbröselt ist – aber ich nehme mal an, dass Letzteres einfach nur der sprichwörtliche letzte Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Wieder einmal.

Wahrscheinlich war es seiner Laune auch nicht förderlich, dass er Tonks vor zwei Wochen den Laufpass gegeben hat. Eher im Gegenteil, vermute ich. Sie rennt seither ständig mit rotgeränderten Augen und gewöhnlichem, unspektakulärem Haar herum und wirft ihm gekränkte Blicke zu, wann immer sie sich über den Weg laufen. Und wenn das tiefe, kehlige Knurren, das ich das letzte Mal von ihm gehört habe, als sie wieder einmal ein provozierendes Schluchzen ertönen lassen hat, auch nur irgendwas aussagt, dann würde ich tippen, dass ihm das Ganze mittlerweile tierisch auf den Sack geht.

Mich macht unsere Situation ja auch fertig, aber dennoch ist es irgendwie ziemlich beängstigend, zu sehen, wie unsere letzte Bastion der Vernunft fällt. Denn genau das passiert hier im Augenblick. Remus Lupin bricht langsam aber sicher ein. Es ist ein schleichender Prozess, wie eine Krankheit, die klein und an unbedeutenden Stellen des Körpers anfängt und sich von dort weiter vorarbeitet, sich ihren Weg zu den lebenswichtigen Organen durchfrisst, schlimmer und schlimmer wird, bis man sie nicht mehr aufhalten kann. Bis sie einen innerlich aufgefressen hat. Noch niemals zuvor habe ich gesehen, dass Remus, die Inkarnation der Ruhe und Selbstbeherrschung, dermaßen aus der Haut gefahren wäre. Noch niemals zuvor habe ich erlebt, dass er die Stimme auch nur erhoben hat, ganz zu schweigen davon, dass er tatsächlich gebrüllt hätte.

Wenn ich ihn jetzt so anschaue, kann ich fast sehen, wie sich der Wolf unter der Oberfläche rührt. Ich konnte mir Remus vorher nie als Werwolf vorstellen – obwohl ich ihn ja schon mal bei Vollmond erlebt habe. Er versteckt es zu gut, sperrt den Wolf tief in ihm drin ein, so dass das Biest sich nicht bewegen kann. Aber jetzt, jetzt sehe ich es. Remus’ Selbstbeherrschung blättert ab wie alte Farbe von einem verwitterten Zaun, und die Präsenz der Bestie strahlt in Wellen von ihm aus, in Wellen des Ärgers, der Frustration, der Wut und der Ungeduld.

Ich frage mich, wo der wahre Remus Lupin wohl aufhört und der Wolf anfängt. Ob die ruhige, höfliche Fassade tatsächlich einfach nur das ist – eine Verkleidung, etwas, das er entwickelt hat, um den Wolf in ihm zu zähmen. Vielleicht ist er unter dieser surreal ruhigen Oberfläche ja genauso ängstlich, unsicher und wütend wie der Rest von uns. Vielleicht sogar mehr, denn er hält all diese Emotionen schon so lange zurück, dass sie davon noch drängender und überwältigender geworden sein müssen.

Remus hat aufgehört, durch den Raum zu schreiten. Er steht jetzt vor dem Fenster. Er steht sehr still, unbeweglich, und betrachtet den Nachthimmel. Nein, er starrt ihn an. Ich frage mich, ob er wohl zusieht, wie die silberne Sichel des Monds aufgeht. Es sind noch mindestens zwei Wochen bis zum nächsten Vollmond, aber trotzdem glaube ich, ein gewisse, verblüffende Sehnsucht in Remus’ Augen zu erkennen.

Irgendwie hat dieses Bild etwas unerklärbar Heiliges an sich. Doch trotz der übernatürlichen Ruhe birgt die Vorstellung eines Werwolfs, der den Mond, das Symbol seines Verderbens, so voll Verlangen anstarrt, eine gewisse Gefahr. Ich frage mich, ob er vielleicht sogar den nächsten Vollmond herbeisehnt; vielleicht wieder fühlen will, wie die animalische Stärke durch den Körper des Biests pulsiert. Vielleicht wartet er darauf, dass der Wolf all die unterdrückten, eingesperrten Gefühle gnadenlos an die Oberfläche bringt. Ich stelle mir vor, dass der Remus, den wir kennen, ein Gefangener seiner eigenen Gedanken ist, gefesselt von all der Verantwortung, der Vernunft, die er so verzweifelt bewahren will. Aber der Wolf kann dafür sorgen, dass er sich nicht mehr beherrschen muss. Der Wolf kann ihn befreien.

Ich habe natĂĽrlich keine Ahnung, ob an dieser Theorie was dran ist. Vielleicht bin ich ja auch komplett auf dem Holzweg, vielleicht hat Remus einfach nur groĂźe Angst vor dem Wolf, vielleicht will er ja nicht auf den Grund seiner Seele sehen, will nicht um die Dunkelheit, die Verzweiflung in den Tiefen seines Selbst wissen.

Wahrscheinlich ist die Wahrheit, wie so oft, eine Mischung aus beidem, ein unausgegorener Gefühlscocktail, der verantwortlich für das eigentliche Leiden eines Werwolfes ist. Ich weiß es nicht; wie sollte ich auch? Empathie ist nicht meine Stärke, wie könnte ich mir da anmaßen, etwas so Großes und Komplexes auch nur ansatzweise zu begreifen?

Ich ertappe mich dabei, wie ich darüber nachdenke, einfach zu ihm hinüberzugehen und meine Arme um seine Taille zu schlingen. Ich bin mittlerweile so groß wie er, vielleicht sogar ein bisschen größer, und ich könnte meine Nase und Lippen in seinem haselnussbraun-grauen Haar vergraben. Ich könnte den Geruch eines Mannes einatmen, der eine Bestie in seinem schmalen, knochigen Körper versteckt.

Als ich realisiere, was ich da denke, zucke ich erschrocken zusammen. So was sollte ich wirklich nicht denken. Es ist eine Sache, wenn man von einem Mann fasziniert ist, der so nahe an einer gefährlichen, mörderischen Kreatur dran ist, wie ein Mann nur sein kann. Es ist aber eine völlig andere, sich zu diesem Mann hingezogen zu fühlen.

Ich bemerke, dass ich Remus bereits seit Minuten anstarre. Und als ich aufsehe, treffen sich unsere Augen. Seine Augen haben die Farbe von Bernstein, von Weizen, von Honig, von Gold. Wieso gibt es so viele Worte, sie zu beschreiben? Warum fallen mir all diese Worte einfach so ein? Warum kann ich nicht wegsehen?

Ich spüre, wie die vertraute Hitze aus dem Kragen meines Hemds über meinen Hals und in mein Gesicht kriecht, wo sie das verräterische Erröten bewirkt. Trotzdem scheine ich meinen Blick nicht abwenden zu können, ich kann noch nicht mal die Augen schließen. Ich sitze in der Falle. Remus erwidert meinen Blick für eine halbe Ewigkeit, der Ausdruck in seinem Gesicht undurchschaubar und in seinen Augen fehlt das warme Lächeln, das immer dort zu sein pflegte. Früher. In letzter Zeit lächelt Remus nicht mehr. Manchmal schmunzelt er manchmal oder grinst sogar, aber es ist nicht mehr das Selbe.

Als er endlich den Kopf senkt und mich aus seinem Blick entlässt, bin ich zu gleichen Teilen erleichtert und enttäuscht. Was habe ich erwartet?

Remus seufzt und es klingt wie ein Knurren. Er geht hinüber zum Schrank und nimmt eine Flasche Feuerwhiskey heraus. Offenbar sind überall in diesem Haus Spirituosen deponiert. Ich sehe ihm dabei zu, wie er sich ein Glas einschenkt. Die Farbe der Flüssigkeit ähnelt der seiner Augen. Ich schaue fasziniert zu, wie er das Glas an die Lippen hebt und es mit ein paar wenigen Zügen leert. Ich bewundere, wie sein Adamsapfel an seiner Kehle auf und ab hüpft, während er das brennende Getränk langsam runterschluckt.

Ich habe früher schon Feuerwhiskey getrunken, einmal, als Fred und George welchen gekauft haben, um damit die Eröffnung ihres Ladens zu feiern – und ich weiß, warum es Feuerwhiskey heißt. Die Flüssigkeit sticht und schneidet wie eine Klinge, und wenn es wie flüssiges Feuer die Speiseröhre hinunter in den Magen rinnt, fühlt es sich an, als explodiere dort eine Supernova zu mindestens einer Million Funken.

Ich mag ja noch nicht so viel Erfahrung mit Alkohol haben (Mum passt da auf wie ein SchieĂźhund), aber sogar ich weiĂź, dass man eine gewisse Routine haben muss, bevor man starkes Zeug wie das so einfach runterschĂĽtten kann.

Ich habe Remus noch nie zuvor Alkohol trinken sehen (mal abgesehen von einem Glas Wein zum Essen), aber jetzt im Moment erinnert er mich stark an Sirius. Sirius, der sich in den Wochen vor seinem Tod jede Nacht betrunken haben muss. Ich habe gesehen, wie er mehr als ein Glas auf diese Weise geleert hat. Er hat sich vor uns Kindern zwar nie wirklich betrunken, aber ich weiß, dass das lediglich daran lag, dass er zu diesem Zeitpunkt bereits so geeicht war, dass ihm ein paar Gläser nichts mehr anhaben konnten.

Und wieder merke ich, dass ich Remus schon beinahe unhöflich anstarre. Dieses Mal versuche ich aber gar nicht erst, wegzusehen. Ich hebe sogar den Kopf, leicht aber stur, zeige, dass ich mich diesmal nicht einschüchtern lasse. Remus erwidert meinen Blick für eine Weile, dann wischt ein geisterhaftes Lächeln über sein Gesicht. Wieder einmal jagt es mir einen Schauer über den Rücken. Es ist kein echtes Lächeln, es hat nichts von dem, was ein Lächeln ausmacht. Keine Wärme, keine Erheiterung, es ist überhaupt kein Gefühl darin.

Ich sehe ihm zu, wie er ein weiteres Glas aus dem Schrank nimmt und beide aufs Neue mit Whiskey fĂĽllt. Ich schlucke trocken. Remus kommt zu mir herĂĽber, ein gut gefĂĽlltes Glas in jeder Hand.

„Hier“, sagt er sachlich in seiner rauen Stimme und stellt das Glas vor mir auf den Tisch. „Prost.“

Zögerlich nehme ich das Glas und setze es an meine Lippen. Ich kann bereits fühlen, wie die ersten Tropfen auf dem wunden Fleisch meiner Lippe brennen, wo ich mich vorher gebissen habe. Remus sieht mich an.

„Was ist los, Ron? Du bist doch mittlerweile volljährig, nicht? Du solltest lernen, Whiskey wie ein Mann zu trinken.”

Und wie um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, leert Remus sein eigenes Glas mit einem einzigen, schnellen Zug. Dann sieht er mich wieder erwartungsvoll an. Ich will ihn nicht enttäuschen, und so lege ich den Kopf in den Nacken und schlucke die scharf riechende Flüssigkeit. Besser alles auf einmal als jeden einzelnen Schluck schmecken zu müssen. Es fühlt sich genau so an, wie ich es in Erinnerung habe. Ich fühle, wie die Hitze sich von meinem Magen, wo sie wie glühende Kohlen in einem Kamin brennt, in meinen ganzen Körper ausdehnt. Es dauert nur Sekunden bis mein Kopf leicht und benebelt wird, und sich eine angenehme Schwere in meinen Gliedern einfindet.

Remus nickt anerkennend und setzt sich neben mich. Wir schweigen uns einige Zeit an. Remus starrt ein Loch in die Aufzeichnungen vor ihm, und ich – plötzlich unerklärlich verlegen – versuche, die Sommersprossen auf meinem linken Arm zu zählen. Natürlich misslingt mir das kläglich, denn es sind Myriaden der karamellfarbenen Flecken und meine Sicht ist schon leicht verwischt.

„Ron“, sagt Remus schließlich langsam, und obwohl seine Stimme leise ist, zucke ich zusammen als hätte mich jemand angeschrieen.

„Du musst mir verzeihen, wenn ich in letzter Zeit… ein bisschen seltsam bin. Es geht mir im Moment nicht sehr gut.“

Ich verlagere meinen schweren Kopf in meine Handfläche, positioniere mein Kinn sicher in der Kuhle, die meine Hand formt, während mein Ellbogen den Arm gegen das dunkele Holz des Tisches stabilisiert.

“Was ist denn los?”, frage ich, und höre mir selbst beim Sprechen zu, als sei es jemand anderes. Wie ich bereits sagte, ich bin es nicht gewöhnt, solche Unterredungen zu führen. Es muss entweder am Alkohol oder an Remus’ verstörender Gegenwart liegen – aber aus irgendeinem Grund fühle ich mich momentan trotzdem bereit für mein erstes ernsthaftes Gespräch.

Remus schüttelt den Kopf und für einen Augenblick bin ich zutiefst enttäuscht. Soll es das etwa schon gewesen sein? Damit will er mich abspeisen? Hat er nicht gerade noch gesagt, ich sei ein Mann? Dann wird mir klar, dass er schlicht darüber nachdenkt, wie er meine Frage beantworten soll. Er wird tatsächlich von Mann zu Mann mit mir reden.

Ich glaube, die meisten Menschen nehmen mich insgeheim für nicht ganz voll. Vielleicht habe ich einfach zuviel Zeit in Harrys Schatten verbracht und die Leute haben sich an mich als Harrys geistig schwachen Sidekick gewöhnt. Für meine Mutter werde ich jedenfalls auf ewig ihr kleiner Junge bleiben (außer natürlich, ich stehle noch mal das Auto. Dann wird sie mich wahrscheinlich enterben. Nicht, dass es hier viel zu erben gäbe…), meine Brüder sehen in mir ihren kleinen Bruder – und aus Ginnys Sicht bin ich eben der jüngste ihrer großen Brüder und zufällig der beste Freund ihres Exfreunds.

Hermine sieht sowieso kaum jemanden als gleichwertig an (sie kriegt immer diesen „Oh mein Gott, dieser Schwamm versucht, sich geistig mit Albert Einstein zu messen“- Gesichtsausdruck, wenn wir über irgendwas diskutieren, und das ist echt ein kleines bisschen nervig), und die Lehrer – tja, entweder unterrichten sie ein Fach, in dem ich grauenhaft schlecht bin (bestimmt zweifelt Snape daran, dass ich mir selbst die Schuhe zubinden kann), oder aber sie sind so sehr mit Harry beschäftigt, der mal wieder in Lebensgefahr schwebt, dass sie meine Existenz geflissentlich übersehen.

Und das einzige Mal, als ich mit Sirius in engeren Kontakt kam, hat er mich ins Bein gebissen und ich hab geheult wie ein kleines Mädchen. Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass er mich seither nachsichtig als kleinen Schwächling belächelt hat.

Ich habe mich schon fast dran gewöhnt, dass man mir nicht zutraut, links und rechts auseinander zu halten. Trotzdem kotzt es mich jedes Mal, wenn ich darüber nachdenke, aufs Neue an. Wahrscheinlich bin ich deswegen so begeistert davon, dass wenigstens Remus mich für fähig hält, ein anständiges Gespräch zu führen. Begeistert und begierig darauf, mich zu beweisen.

“Mir ist, als… sei ich nicht ich selbst“, fährt Remus langsam fort, wobei er mich nicht ansieht. „Ich falle auseinander. Verstehst du – all die Aufregung der letzten Wochen, die Ergebnislosigkeit unserer Recherchen, die Frustration…“ Er schüttelt den Kopf, traurig, entschuldigend.

“Ich weiß ja, dass ich härter im Nehmen bin, als ich aussehe… aber im Moment… es ist zuviel für mich. Ich hab schon viel zu viel Scheiße für ein Leben gesehen, Ron.“

Ich nicke, aber er kann meine Geste des Verständnisses nicht sehen, weil er ja auf die Tischplatte starrt. Ich beschließe, dass ich jetzt etwas sagen muss, oder unser Gespräch wird ein frühes, unbefriedigendes Ende finden. Was sagt ein echter Mann in solch einer Situation?

“Also… vielleicht solltest du es doch noch mal mit Tonks versuchen?”, schlage ich vor, bevor ich eigentlich weiß, was ich da sage.

Remus sieht auf, verwirrt, und wünschte, ich könnte meinen unbedachte Ausspruch zurücknehmen. „Was um Himmels Willen meinst du denn damit?“

„Du weiß schon“, mache ich weiter und erröte, während ich versuche, mich aus dieser blöden Situation zu winden, in die mich mein großes Mundwerk gebracht hat. „Ich meine… es würde dir gut tun. Wegen der Frustration, meine ich. Zumindest ein bisschen. Oder nicht?”

Remus hebt eine Augenbraue. Ich weiß nicht, ob er amüsiert oder verärgert ist. Ich hoffe mal, es ist nicht das Zweite.

„Du meinst sexuelle Frustration?“, sagt er schließlich, und als ich aufsehe, spielt ein winziges Grinsen um seinen Lippen.

Ich bin erleichtert. Aber nur bis er kurz heiser auflacht – ein Lachen, das nicht einen Funken Humor in sich trägt. Remus vergräbt sein Gesicht in seinen zitternden Händen und reibt sich mit den Fingerspitzen über die geschlossenen Augen.

„Du hast ja keine Ahnung“, sagt er und jetzt klingt seine Stimme müde und abgekämpft. „Du hast ja keine Ahnung, was für eine Frustration sich in einem aufbaut, wenn man zwölf Jahre auf seinen Partner wartet. Zwölf Jahre, und man kann nie sicher sein, dass man ihn überhaupt ja wieder sehen wird. Zwölf Jahre, und man versucht, nicht daran zu denken, dass er dreizehn Menschen ermordet und deine besten Freunde verraten hat. Zwölf Jahre, Ron. Weißt du eigentlich, was für eine beschissen lange Zeit das ist?“

Ich starre ihn einfach nur mit offenem Mund an. Mein Verstand rast im Kreis und in meinen Ohren tost es auf die lästigste Art und Weise, als hätte ich einen ganzen Schwarm Doxys im Schädel. Er kann doch nicht… Ich muss etwas falsch verstanden haben! Liegt bestimmt an dem blöden Alkohol. Ich will gerade etwas sagen, als Remus mir zuvorkommt, meine letzten Zweifel zerschmettert.

„Und dann, als ich ihn gerade erst wieder habe, nachdem ich erfahre, dass er unschuldig ist, dass er keines der Dinge getan hat, für die er verhaftet wurde, dass er diese ganze verdammte Zeit völlig unschuldig gelitten hat – nachdem ich gerade mal zwei erbärmliche Jahre wieder habe, verliere ich ihn schon wieder. Und dieses Mal ist es für immer. Und jetzt muss ich in diesem dämlichen Haus herumsitzen, wo mich alles auf Schritt und ihn erinnert. Gott!“

Seine Hände zittern jetzt sogar noch stärker als zuvor, als sie sich in sein vorzeitig ergrauende Haar vergraben. Ich stelle fest, dass ich gerade verblüffend realistisch einen Goldfisch imitiere: meine Kiefer bewegen sich und dennoch kommt kein Laut über meine Lippen.

„Also…also…du und Sirius…?“, bringe ich endlich, überaus intelligent, heraus und Remus sieht mich wieder an.

Seine Augen sind dunkel geworden und ich tue mein Bestes, den glasigen Ausdruck zu übersehen, der entweder Trunkenheit oder Tränen anzeigt. Ich will keins von beiden in seinen Augen sehen.

„Ja“, sagt er schlicht. „Bitte, sag Harry nichts davon. Ich will nicht, dass er es weiß, er macht sich schon so genug Vorwürfe.”

Ich nicke wieder und bekämpfe den irren Drang, den Mann für seine Worte zu umarmen. Er ist der Erste, der es je so formuliert hat: sag es Harry nicht. Normalerweise heißt es: sag es Ron nicht. Harry mag ja mein bester Freund sein, aber das hier ist eine Frage des Prinzips.

Im selben Moment schäme ich mich, dass ich in einem solchen Augenblick an so etwas denke.

Remus neben mir wirkt unglaublich klein und verletzlich. War er eigentlich schon immer so dĂĽnn und knochig? Ich weiĂź, dass sein Gesicht nicht immer so mĂĽde und verbraucht ausgesehen hat. Ich habe Fotos gesehen, aus der Zeit, als sie noch alle jung und gesund waren, Sirius, Harrys Dad und Remus. Damals war er hĂĽbsch. Blass ja, ein bisschen mĂĽde auch, aber nichtsdestotrotz hĂĽbsch. Und damals hatten seine Augen auch noch nicht vergessen, wie man lacht.

Bevor ich eigentlich weiß, was ich mache, bin ich mit meinem Stuhl näher herangerückt und habe einen Arm um seine Schultern gelegt. Ich ziehe ihn in eine einarmige Umarmung und er gibt nach, lehnt sich an mich, genau wie Hermine es tut. Es ist aufregend und seltsam, denn im selben Moment ist es so komplett anders als mit Hermine. Remus’ Schulter fühlt sich gleichzeitig stark und schwach, fest und zerbrechlich unter meiner Hand an, und ich frage mich, ob wohl alles an Remus Lupin so gegensätzlich ist.

„Sirius… hatte sich verändert, als er aus Askaban zurückkam“, spricht Remus weiter, jetzt flüstert er nur noch. Er sieht ängstlich aus, als die Worte über seine Lippen kommen, so, als wolle er all das eigentlich gar nicht sagen, könne sich aber nicht aufhalten.

Ich halte ihn weiterhin fest, auch wenn es weh tut. Es tut weh, zu sehen, wie Remus leidet.

„Er… er wollte mich nicht wieder so in sein Leben lassen, wie er es zuvor getan hatte. Er war zerbrochen, er hatte Angst, er hatte das Vertrauen in die Welt und die Menschen verloren. Er hatte das Vertrauen in mich verloren, weil ich an ihm gezweifelt hatte, weil ich tatsächlich geglaubt hatte, er sei fähig gewesen… du weißt schon. Ich habe nichts verstanden. Ich drang immer weiter auf ihn ein, drängte ihn, sich mir wieder zu öffnen. Aber… ich war nie das, was er brauchte, Ron. Ich konnte ihm nicht das geben, was er so sehr brauchte. Ich konnte ihn nicht beschützen.“

Remus’ schmaler Körper zittert heftig, und ich verstehe, dass das Schlimmste erst noch kommen wird.

„Es ist… als hätte ich ihn sterben lassen!“

Ich schlucke. Was soll ich denn darauf auch sagen? Blödsinn, Remus, Bellatrix Lestrange hat ihn getötet. Harry hat ihn versehentlich dort hingelockt. Kreacher hat das Missverständnis initiiert.

Es ist alles wahr, aber würde er sich dadurch besser fühlen? Sogar ich verstehe, dass es hier nicht um tatsächliche Schuld geht. Es geht um Liebe und Hass und Leidenschaft und Angst und kein logisches Argument der Welt könnte diesen Schmerz jemals wegdiskutieren. Der Schmerz ist irrational und keine menschliche Logik wird ihn je mildern.

Dennoch ist Remus’ Qual unerträglich und so versuche ich, ihn auf die einzige Art und Weise zu trösten, die mir einfallen will. Ich lehne meinen Kopf an seinen und mein rotes Haar mischt sich mit seinem braunen. Ich habe keine Ahnung, warum ich glaube, dass er sich dadurch getröstet fühlen sollte, aber trotzdem mache ich es. Und zu meiner Überraschung lässt Remus die Berührung zu, ja, ich spüre sogar, wie er sich entspannt und an mich lehnt.

Ich habe noch nie mit einem Mann gekuschelt. Doch ich muss zugeben, dass es nicht mal halb so schlimm ist, wie ich dachte, dass es sein wĂĽrde.

Und das ist der Moment, in dem ich eine warme, knochige Hand spüre, die meine Wange streichelt. Meine Augen weiten sich. Ich bin so überrumpelt von dieser plötzlichen Geste der Zärtlichkeit, dass ich nicht einmal daran denke, zurückzuweichen. Was macht er denn da? Und was mache ich? Warum halte ich still? Warum lasse ich zu, dass ich diese Berührung genieße? Das ist Remus, Professor Lupin, ein Werwolf, er ist betrunken und rettungslos verliebt in den toten Sirius – also warum zur Hölle lasse ich das zu?

Ich weiß wirklich, dass ich ausweichen sollte, dass ich aufstehen sollte, ihm sagen sollte, dass ich nicht so bin. Ich könnte es nett machen, ich müsste ihm noch nicht einmal weh tun. Aber warum verweigern meine Füße dann den Gehorsam? Warum sitze ich immer noch auf diesem blöden Stuhl?

Die Antwort ist so einfach wie erschreckend. Weil ich es will. Weil es sich gut anfĂĽhlt. Richtig.

Ich schließe verzweifelt meine Augen, halb hoffend, dass Remus merken wird, was er da tut, und aufhört, bevor ein echter Schaden daraus entsteht – halb hoffend, dass er weitermacht mit dem, was er da tut. Was auch immer das ist.

Als sich dann weiche Lippen auf meine legen, stockt mir der Atem. Das kann nicht wirklich sein. Ich muss träumen. Ich sollte wohl besser aufwachen, bevor all das hier verdammt peinlich wird. Aber… Seltsamerweise stelle ich fest, dass ich nicht wirklich aufwachen will. Überhaupt nicht.

Remus’ Zunge streicht über meine Lippen und ich schmecke Feuerwhiskey und einen definitiv männlichen Geruch an ihnen. Was gar nicht mal so schlecht ist. Was – offen gestanden – sogar verdammt erregend ist. Scheiße. Das hier ist falsch. Man muss kein Mastermind sind, um das zu wissen. Es ist… aber wie kann etwas denn falsch sein, wenn es sich so richtig anfühlt? Mein Verstand dreht sich im Kreis. Und als ich zögerlich den Mund für ihn öffne, explodiert eine ganze Galaxie hinter meinen Augen.

Ein Mädchen zu küssen, hat sich noch nie so intensiv angefühlt. Ich habe fast ein halbes Jahr damit zugebracht, Lavender Brown zu knutschen, meine Zunge so tief in ihrem Hals, dass ich wahrscheinlich kurz vor ihren Mandeln war. Hermine zu küssen war auch aufregend und erregend – aber Scheiße, das hier ist nichts weniger als ein Vulkan in meinem Inneren, der Hitze und flüssiges Magma ausspuckt, welches mich inwendig verbrennt.

Und irgendwo hinter all der verwirrten Erregung ist mir völlig klar, dass nicht so intensiv ist, obwohl es Remus ist, sondern weil es Remus ist. Wie krank und verdreht muss ich eigentlich sein, um so zu fühlen?

Doch Gott sei Dank geht meinem Gehirn an diesem Punkt der Sauerstoff aus, denn mein Blut wird anderweitig benötigt, und gemeinsam mit dem Hämoglobin verlassen auch Vernunft und Verstand meinen Kopf. Die Erregung, die bisher noch ziemlich abstrakt war, wird immer greifbarer. Tausend bedeutungslose Gründe für Nein werden von tausendundeinem bedeutungslosen Grund für Ja ausgebootet – und ich ergebe mich.

Ich unterwerfe mich, besiegt, betrogen von meinem eigenen Körper.

Ich wehre mich nicht, als Remus mich näher heran zieht, als er unseren Kuss unterbricht, um in mein Haar zu atmen. Ich lasse ihn an meinem Hals lecken und sanft daran knabbern. Ich glaube, ich will ihn sogar noch näher, vielleicht will ich sogar, dass er mich beißt. Aber sagen werde ich das nicht. Muss ich auch nicht. Als ob er meine Gedanken gelesen hätte, presst Remus sich fester an mich, beißt sanft in meinen Hals, saugt bleiche, sommersprossige Haut in seinen Mund, und ich drücke mich an ihn, der Gewalt entgegen, die meinem Körper angetan wird. Ich weiß, dass er ein Mal hinterlassen wird, sogar ein ziemlich auffälliges, aber in diesem Augenblick ist mir das scheißegal.

Es ist mir im Nachhinein nicht ganz klar, wie wir da hin geraten sind, aber plötzlich befinden wir uns auf dem Teppich auf dem Boden, und mein Hemd ist schon hoch gerutscht. Remus sitzt auf mir, wodurch sein Gewicht wunderbar auf meinen steifen Schwanz drückt. Seine Hände sind unter meinem T-Shirt, wo sie auf eine wenig zärtliche Weise an meinen Nippeln herumspielen, was eigentlich schmerzhaft sein müsste, es aber nicht ist. Ich will sogar mehr davon, mehr von diesen erfahrenen Händen, sie so genau zu wissen scheinen, was mein Körper will. Als ich unter halb geöffneten Lidern hervorlinse, sehe ich, dass Remus’ Augen mich mit unverhohlenem Hunger und Verlangen anstarren.

Man sollte annehmen, dass es ziemlich Furcht einflößend ist, wenn man von einem Werwolf hungrig angestarrt wird – aber mir jagt es nur erneut angenehme Schauer den Rücken rauf und runter, die meinen Körper zittern und meinen Penis zucken lassen.

Ich werfe den Kopf zurĂĽck und schlieĂźe meine Augen, denn ich bin willens, alles geschehen zu lassen, alles zu nehmen, was immer Remus mir auch zu geben hat.

“Zieh dein Hemd aus”, befiehlt eine heisere Stimme, und ich folge. Ich werfe es achtlos hinter mich, und meine bloße Brust hebt und senkt sich heftig. Ich glaube, dass ich rot werde. Schon wieder. Remus’ Hände wandern über meinen Oberkörper, langsam, bewundernd, lenken mich von allen anderen Gedanken ab. Ich bin so nervös wie eine Jungfrau. Was ich ja, streng genommen, auch bin.

“Du bist wunderschön”, flüstert Remus. Ich halte die Luft an. Ich glaube nicht, dass mich jemals jemand schön genannt hat. Niedlich, ja. Schön, nein.

Er beugt sich runter um mich zu küssen, und mein Oberkörper kommt ihm dabei unwillkürlich ein Stück entgegen. Unsere Lippen krachen aufeinander – er wollte wahrscheinlich nicht so grob sein, ich aber schon – und unsere Zähne klicken gegeneinander, nasse Zungen berühren, streicheln sich gegenseitig. Ich spüre, wie Remus’ Schritt meinen berührt, fast wie zufällig. Ich stöhne in seinen Mund, beschließe, dass Selbstbeherrschung überbewertet wird, und stoße meine Hüften nach oben, reibe meinen Schwanz eifrig an Remus’ Becken. Gott, das fühlt sich gut an. Ich finde die Härte von Remus’ Erektion und konzentriere meine Stöße auf diesen Punkt.

Remus keucht gegen meine Lippen und wenn möglich, wird mein Glied sogar noch steifer. Mittlerweile bin ich tatsächlich so hart, dass es weh tut, und ich bin mehr als bereit, die Sache ein bisschen voranzutreiben. Ich bewege meine Hüften ein bisschen schneller, versuche, Remus meine Dringlichkeit mitzuteilen. Doch zu meinem Entsetzen und großer Verwirrung, reagiert Remus darauf, indem er zurückweicht. Meine Augen flattern irritiert auf. Was..?

Remus schaut auf mich herunter, sein Kiefer ist angespannt und seine Nasenflügel beben. Mein erster Eindruck ist, dass er wegen irgendwas wütend ist – doch dann merke ich, dass er nur versucht, den Wolf zurückzudrängen. Mein Herz setzt einen Schlag aus. Der Wolf regt sich unter der Oberfläche, will herausbrechen. Und nur wegen mir, ich habe ihn geweckt. Der Gedanke ist so aufregend, dass ich für einen Moment fürchte, ich könnte auf der Stelle in meine Unterwäsche abspritzen.

„Ron“, sagt Remus, und seine Brust hebt und senkt sich unter der enormen Anstrengung dieses inneren Kampfes. „Wir sollten das nicht tun. Ich meine, du bist doch noch so jung, so unschuldig…“

Ich grunze unwillig. Jung und unschuldig, am Arsch! Klingt wie aus einem Groschenroman zitiert.

“Und ich bin so…”

Was, alt? Verdorben? Bestialisch? Ja. Vielleicht alles davon. Deswegen will ich dich doch so sehr.

Später bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich das tatsächlich laut gesagt habe, oder ob Remus es nur in meinen Augen gelesen hat. Auf jeden Fall hilft es, seine Zweifel zu beseitigen. Ich ziehe ihn wieder auf mich herunter und diesmal wehrt er sich nicht, obwohl er noch immer ein bisschen zögerlich ist. Unsere Erektion pressen aufeinander und wir beide stöhnen, weil die Reibung, die wir generieren, so großartig ist.

“Ron”, keucht er dicht an meinem Ohr. „Gott, Ron, bist du wirklich sicher, dass du das willst?“

Ich würde ihn gerne darauf hinweisen, dass es für diese Frage, vielleicht, ein bisschen spät ist – schließlich sind wir beide schon so unglaublich geil, schließlich passen unsere Schwänze perfekt zusammen und außerdem bin ich schon so höllisch kurz davor, einfach so zu kommen… Aber ich finde die Worte nicht und so nicke ich einfach hektisch. Remus belohnt mich mit einer kreisenden Bewegung seiner Hüften gegen meine. Ich halte die Luft an und werfe den Kopf zurück.

“Sag’s mir”, flüstert er. “Sag mir, was du willst.”

Das ist leicht. „Dich. Ich will dich!”

Remus beginnt, mit feuchter Zunge mein Ohr zu kitzeln. Zähne knabbern sanft an meinem empfindlichen Ohrläppchen. Ich stöhne und genieße das Prickeln, das meinen Körper hinunterläuft.

“Sag mir, was ich tun soll.”

„Ich… weiß nicht…“ Alles.

„Willst du, dass ich dich anfasse?“

„Ja!“ Definitiv.

Remus hört nicht auf, an meinem Ohr herumzuspielen, auch als seine rechte Hand sich an meinem Reißverschluss zu schaffen macht, ihn öffnet. Die Hand gleitet in meine Boxershorts, schließt sich um meinen Penis, der absolut begeistert davon ist, von einer erfahrenen, kräftigen, männlichen Hand gestreichelt zu werden. Und Scheiße, Remus weiß, wie ich es mag. Er setzt instinktiv das richtige Tempo, den richtigen Winkel, den richtigen Druck ein, und ich stöhne hilflos in seine Schulter.

„Magst du das?“, keucht er, und alles, was ich darauf antworten kann, ist „F…Fuck!“, was nur als ersticktes, gequältes Ächzen herauskommt. Ich bin schon so verdammt kurz davor, nur noch ein paar mal auf und ab, und ich…

Remus nimmt seine Hand weg. Ich könnte heulen. Mein ganzer Körper zittert, pulsiert, Blut rauscht in meinen Ohren. Ich glaube nicht, dass es viele Dinge gibt, die so frustrierend sind, wie kurz vor dem Orgasmus gestoppt zu werden. Remus haucht sanfte, tröstliche Küsse auf meine Wange.

“Tut mir leid. Aber ich will nicht, dass es zu schnell vorbei ist.”

Als ich mich wieder beruhigt habe, setzt Remus sich auf und beginnt, sein Hemd aufzuknöpfen. Darunter kommt vernarbte Haut zum Vorschein. Mein Herz hört beinahe zu schlagen auf – das müssen mindestens Tausend Narben sein. Da sind alte weiße, aber auch frische rosige und rote. Ich schlucke, kann mich kaum davon abhalten, sie zu berühren, mit meinen Fingerspitzen über die leicht erhöhte, raue Haut zu streichen.

Dann sehe ich sie, knapp ĂĽber seinem linken HĂĽftknochen. Die sieht nicht wie ein Kratzer aus, nein, diese hier rĂĽhrt von einer sehr viel tieferen Wunde her.

“Ist das…?”, frage ich, plötzlich wieder sehr schüchtern.

Remus nickt. „Ja. Das ist die Stelle, wo Greyback mich gebissen hat. Mich infiziert hat. Komm, du kannst sie anfassen, wenn du willst.“

Ich strecke die Hand aus, lasse meine Finger das Narbengewebe berühren. Es fühlt sich seltsam an, irgendwie hart und heiß unter meiner Haut. Ich spüre Remus’ Puls darin klopfen. Er schließt seine Aungen und hält die Luft an. Ich nehme die Hand weg.

„Scheiße, hab ich dir weh getan?“

Remus schüttelt den Kopf. „Es tut immer ein bisschen weh. Keine Sorge, ich bin okay.”

Er beginnt, seine Hosen auszuziehen und sagt mir, ich solle das selbe tun. Dann lässt er mich auf alle Viere gehen, was ich mit einem verwirrten Gesichtsausdruck mache.

“Was…?”

“Ich will, dass du das hier fühlst. Entspann dich. Es wird erst ziemlich seltsam sein, aber vertrau mir – wenn du dich erst mal daran gewöhnt hast, wirst du es lieben.“

Scheiße, denke ich, er hat doch nicht etwa vor… so ganz ohne Vorbereitung? Ich weiß von den paar Malen, die ich mit Lavender geschlafen habe, dass man zumindest einen Finger nehmen muss, bevor man… ihn reinstecken kann.

Meine Sorgen stellen sich jedoch als unbegründet heraus, denn Remus versucht nicht, mich einfach so zu bespringen. Stattdessen kniet er sich hinter mich, spreizt meine Beine, was ich mit einem unangenehm berührten Zucken beantworte, und dann – oh Scheiße – spüre ich heißen Atem an… also, an einer Stelle meines Körpers, wo vorher ganz bestimmt noch nie jemand dagegen geatmet hat. Ich bin so erschrocken, dass ich beinahe wieder auf die Füße springe, doch starke Hände auf meinen Hüften halten mich fest. Ich erschaudere. Was hat er vor?

Plötzlich wird mir sehr bewusst, wie viel mehr Erfahrung Remus auf diesem Gebiet hat. Der Gedanke ist irgendwie gleichzeitig aufregend und beängstigend. Ich schlucke und schließe die Augen in Erwartung dessen, was jetzt kommen wird. Was Remus für mich geplant hat.

Ich spüre etwas Heißes und Nasses über die sensible Haut gleiten, und meine Augen öffnen sich weit. Oh. OH! Oh Shit, das kann er doch nicht ernst meinen! Ich zucke hilflos zusammen. Das ist wahrscheinlich die kränkste, seltsamste, komischste – beste – Erfahrung meines Lebens. Fuck!

Gegen meinen eigenen Willen schmelze ich unter dem Lecken von Remus’ Zunge dahin. Es ist einfach so… so…verdammt unglaublich.

Es fällt mir nicht sonderlich schwer, mich auf nichts anderes zu konzentrieren als dieses Gefühl einer kreisenden Zunge an meinem Arsch, und schon bald vergraben sich meine Finger in dem Teppich unter mir und ich wünsche mir, dass es niemals aufhören würde. Mein Schwanz zuckt nachdrücklich gegen meinen flachen Bauch, verlangt die selbe Aufmerksamkeit wie andere Regionen meines Körpers, aber als ich ihn mit dem festen Vorsatz, zu kommen, in die Hand nehme, schlägt Remus meine Hand mit einem kehligen Knurren weg.

“Bitte”, wimmere ich. “Ich muss… Bitte!”

Jetzt spüre ich zwei Dinge gleichzeitig. Erstens, Remus schüttelt den Kopf, wobei sein Haar die empfindliche Haut an meinem Hintern kitzelt. Zweitens: Etwas. Wird. In. Mich. Rein. Geschoben. Ich schnappe nach Luft, als ein Finger sich in mir bewegt, und ich verkrampfe mich unwillkürlich. Remus’ andere Hand streichelt derweilen beruhigend meinen Schenkel, während seine Lippen sanft über meinen Rücken streichen, bis ich mich entspanne. Er nutzt das schamlos aus und schiebt einen weiteren Finger rein. Er spreizt sie in mir, lockert die festen Muskeln – und erst da wird mir wirklich klar, zu welchem Zweck er das alles macht.

Verdammt. Was mach ich denn jetzt? Will ich das denn ĂĽberhaupt wirklich?

Da zieht Remus plötzlich seine Hand weg – wodurch ich mich irgendwie merkwürdig leer fühle und merke, dass ich es tatsächlich will, sehr sogar – und beugt sich nach vorne. Seine Erektion drückt dabei gegen meine Kehrseite. Scheiße, er ist so hart wie ich es bin. Er will es so sehr, wie ich es willl, will mich so sehr wie ich ihn will. Mein Penis zuckt wieder aufgeregt.

„Willst du… wirklich bis zum Letzen gehen, Ron? Willst du, dass ich dich ficke?”

Wie könnte ich so eine erregende, drängende Frage verneinen? Wie könnte ich Nein zu Remus Lupin sagen?

„Fuck, JA,“ keuche ich, zitternd vor Aufregung und Angst und Lust und Panik. Ich werde gefickt werden. Von meinem ehemaligen Lehrer. Der ein Werwolf ist, mehr als doppelt so alt wie ich, und wenn meine Mutter das jemals rauskriegt, wird sie uns beide in Stücke reißen… Es ist jetzt bestimmt schon das tausendste Mal, dass mir diese Gedanken durch den Kopf gehen, und dennoch finde ich sie noch immer genauso erregend wie zu Anfang.

Ich bin so damit beschäftigt, in präkoitaler Aufregung zu schwelgen, dass es eine Weile dauert, bis ich merke, dass Remus etwas von mir will. Ich sehe auf, versuche, durch den nervösen Nebel zu brechen, der meinen Verstand einhüllt, und finde mich von Angesicht zu Angesicht mit Remus’ Becken. Mit seinem Schwanz, um exakt zu sein.

“Mach schon”, drängt Remus mit rauer Stimme. „Nimm ihn in den Mund. Du willst doch, dass er schön nass ist, bevor ich ihn in dich reinschiebe, nicht? Ich meine, schließlich haben wir hier ja kein Gleitmittel…“

Ich nicke und schlucke. Unter Remus’ wachsamen, bersteinfarbenen Augen nehme ich ihn so tief in den Mund, wie ich kann. Ehrlich gesagt ist das nicht allzu tief, aber schließlich mache ich das ja auch zum ersten Mal. Und eigentlich bin ich schon recht beeindruckt, dass ich nicht mal einen Würgreiz verspüre. Remus scheint mit meiner Performance auch zufrieden zu sein; jedenfalls seufzt er auf und streichelt durch mein Haar.

„Gut so, ja, genau so!“

Ich fühle mich ermutigt, ihn fester zu lutschen. Er stöhnt auf. Gut. Eigentlich ist das gar nicht so übel. Ich lasse meine Zunge um die geschwollene Eichel kreisen und schmecke ein paar Tropfen einer salzigen Flüssigkeit. Seltsam, aber nicht eklig. Irgendwie interessant.

“Shh, langsam, Ron”, keucht Remus. “Du brauchst nicht versuchen, mich zum Kommen zu bringen. Mach ihn einfach nur nass.“

Nass ist er schon. Remus scheint das auch zu finden, denn er weicht zurück und dreht mich um. Ich bin noch immer auf Händen und Knien, und jetzt drückt er leicht gegen meinen Eingang.

„Das wird jetzt kurz wehtun“, sagt er schlicht und schiebt ihn rein.

Ich beiße mir auf den Handrücken, ersticke den Schrei, den ich ausstoßen will. Und ob das weh tut! Mein Körper ist für so ein rüdes Eindringen nicht geschaffen!

Remus hält still, gibt mir Zeit, mich an seine Größe zu gewöhnen. Seine Hand fasst um meine Hüfte und beginnt, meinen Schwanz zu streicheln, der über den Schmerz ein wenig seiner Dringlichkeit eingebüßt hat. Remus’ Bemühungen wecken ihn allerdings wieder auf, und ich merke, dass ich mich langsam trotz des fremden Körpers in mir entspanne.

„Bist du okay?“, flüstert Remus. „Kann ich anfangen, mich zu bewegen?“

Am Liebsten möchte ich schreien ‚Was? Bewegen willst du dich auch noch? Ist es so denn noch nicht schlimm genug?!’ Doch stattdessen reiße ich mich zusammen – sei kein Weichei, Weasley! – und nicke.

Remus bewegt sich langsam rein und raus, ganz vorsichtig, und nach ein paar Minuten, in denen ich glaube, dass ich abkratzen werde – ich werde einfach tot umfallen und nie wieder aufstehen – fängt es langsam, ganz langsam an, sich gut anzufühlen. Richtig gut. Ich entspanne mich noch mehr, was Remus mit einem prompten Steigern der Geschwindigkeit quittiert, und beginne, es zu genießen.

Plötzlich lässt mich etwas zusammenzucken und mein ganzer Körper erzittert. Eine heiße Welle läuft durch meinen Körper und ich spüre, wie mir der Schweiß ausbricht.

„Was… zu Hölle… war das denn?“, krächze ich mit zittriger Stimme, meine Augen weit geöffnet.

„Das hier?“ Remus stößt erneut zu und ich spüre das Ganze noch einmal.

„Uh…ja…“

„Das ist deine Prostata, Ron. Magst du das?“

„Scheiße, ja!“

Remus, nein, der Wolf, sage ich mir, es ist der Wolf, der mich nimmt, stößt wieder und wieder gegen diesen wunderbaren Punkt, von dem ich bisher gar nicht wusste, dass er existiert, und es dauert nicht lang, bis er mich soweit hat, dass ich schluchze und um mehr bettle, was eigentlich ziemlich peinlich wäre, aber das ist mir jetzt auch egal. Fuck, ich weiß ja nicht mal mehr, wo oben und unten ist, ich erinnere mich nicht mehr an meinen eigenen Namen – bis mich Remus daran erinnert, als er ihn laut ruft, während er sich in mir bewegt, hart, härter, und ich will nur noch kommen; ich will kommen während er in mir ist, während er in mir kommt, ich will es so sehr, und Scheiße, wenn er doch nur noch einmal meinen Schwanz anfassen würde bevor ich implodiere, Merlin, oh verdammt…

“Remus”, keuche ich, “jetzt! Fuck, bitte, JETZT!”

Ich bin so bereit, ich war noch nie so bereit wie jetzt, ich wollte – musste – noch nie in meinem Leben so unbedingt kommen, und als Remus meinen Schwanz endlich in die Hand nimmt, ist es eine regelrechte Explosion und ich spüre den Boden unter meinen Füßen – Knien – nicht mehr.

Mir ist wage bewusst, dass auch Remus seinen Höhepunkt hat, während dem sich seine Finger sich beinahe schmerzhaft in meine Hüften graben. Danach brechen wir auf dem Teppich zusammen, verbraucht, erschöpft, befriedigt. Unsere Herzen schlagen heftig und unser Atem grenzt schon an Hyperventilation.

“Scheiße”, ist das Erste, das ich sage, als mein Atem wieder einigermaßen ruhig geht. „Das war.. das war…“

„Ja“, sagt Remus schwer atmend und klingt dabei irgendwie neutral. „Ich weiß. Tut mir leid.“

Jetzt bin ich verwirrt. “Was? Wieso?”

Remus sieht mich an und der Wolf ist aus seinen ZĂĽgen verschwunden. Es ist bloĂź noch der vernĂĽnftige Remus Lupin in seinen Augen, der mich schuldbewusst anblickt.

„Weil es falsch war, Ron. Ich habe dich ausgenutzt. Ich hätte das nicht tun dürfen und ich bereue es zutiefst.“

„Was?“, sage ich wieder, es ist mir egal, dass ich mich wiederhole. „Das ist doch wohl totaler Bullshit. Du hast mich nicht ausgenutzt – ich wollte es doch! Und mir tut’s überhaupt nicht leid!“

„Aber Ron, du bist zu…“

Ich setze mich auf und meine Augen funkeln. „Zu was? Zu jung? Ich bin volljährig, ich kann für mich selbst entscheiden, vielen Dank auch!”

Remus sieht mich weiterhin an, seine Augen voll Sorge und Reue. Ich hasse es, ihn so zu sehen. Er sollte mich nicht so ansehen, nicht mehr.

“Aber…”

“Keine Chance“, sage ich und versuche, meinen Ärger runterschlucken. „Du wirst dich hier nicht rauswieseln, Wolf! Okay, wir haben also gefickt. Na und? Es war geil, aber deswegen musst du mich ja jetzt nicht heiraten oder so. Und glaub mir, ich hab auch keine irreparablen Schäden davongetragen. Kein Grund also, in Sack und Asche zu gehen, verstehst du?“

Remus sieht mich noch immer nachdenklich an. Und dann, langsam, quälend langsam, kann ich sehen, wie sein Gesichtsausdruck sich entspannt. Seine Mundwinkel zucken. Kann es sein…? Ja. Remus lächelt, zögerlich, aber definitiv ein Lächeln. Ein echtes Lächeln. Er lässt sich wieder zurück auf den Teppich fallen und hebt seine vernarbten Arme, um feuchte Strähnen von Haar aus seiner Stirn zu wischen.

“Sirius nannte mich auch immer Wolf, wusstest du das?”, sagt er verträumt. Ich werfe ihm einen skeptischen Blick zu. Was bitte soll das denn jetzt wieder heißen?

Remus bemerkt meinen Blick und schüttelt den Kopf. Es überrascht mich, wie jung das Lächeln ihn aussehen lässt.

„Ich weiß, dass du nicht er bist, Ron, keine Sorge. Es ist nur – du scheinst den selben Effekt auf mich zu haben, den er hatte. Auch du hast diese Fähigkeit, mich unvernünftige Dinge tun zu lassen. Und danach, wenn ich dann kalte Füße kriege, schaffst du es irgendwie, mich zu beruhigen – obwohl du eigentlich keine logischen Argumente bringst. Genau wie er. Mit ihm erschien mir alles immer so einfach. Und mit dir ist es irgendwie genauso.“

Er lacht heiser, das erste echte Lachen, das ich seit Monaten von ihm gehört habe. Ich lächle auch, als ich mich an ihn kuschle, mein Kopf an seiner Brust – obwohl ich ja eigentlich größer bin, als er. Er legt einen Arm um mich und zieht mich an sich, was ich seltsam angenehm finde.

Ich glaube, irgendwann sind wir eingeschlafen. Und wenn man bedenkt, dass wir nicht mal die TĂĽr abgeschlossen haben, ist es eigentlich ein verdammtes Wunder, dass niemand hereingeplatzt ist und uns in dieser kompromittierenden Situation vorgefunden hat.

****



Reviews? Ein ganz liebes Bitte mit ganz viel Zucker drauf…?


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: The World of Ice & Fire: The Untold History of Westeros and the Game of Thrones
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Daniel ist total nett. Er ist klasse. Er spielte mir gute Musik vor. Ich hatte immer noch Beatles gehört bis ich hierher kam. Er ist sehr leidenschaftlich. Für sein Alter hat er einen guten Geschmack.
David Thewlis ĂĽber Daniel Radcliffe