von Puttchen
Hier stand ich nun.
Ich sah, wie sie weggetragen wurden. Nie hätte ich gedacht, dass euch so etwas passieren würde. ER hat es doch geschafft, am Ende hat alles nichts genützt.
Würde ich jemals wieder solch grüne Augen sehen wie deine?
Oder solch verstrubbelten, schwarzen Haare, wie deine?
Wie kann man solch netten Menschen, so etwas antun?
Jetzt bin ich allein. Alle meine Freunde haben mich verlassen. Ihr wart tot, von IHM persönlich umgebracht. Hätte ich doch nur etwas tun können. Hätte ich euch nur irgendwie helfen können!
Aber nein. Ich musste mit anschauen, wie ihr in euren Särgen lagt. Wie der Pfarrer die grünen, leeren Augen schloß.
Was könnte ich jetzt auch ändern?
Ich habe euch abgeraten, mir euer Geheimnis anzuvertrauen. Aber was sollte ich jetzt tun?
Was würde jetzt geschehen?
Was würde ohne euch mein Leben noch bringen?
Was würde die Welt jetzt machen?
Jetzt, wo ER an der Spitze seiner Macht ist?
Würde es überhaupt noch etwas bringen, sich zu wären?
Ich erinnere mich noch an seine letzten Worte zu mir, bevor er starb.
" Keine Sorge. Wir werden uns wieder sehen. Irgendwann, wenn ER nicht mehr so mächtig ist!"
Und an ihre letzten Worte:" Mach dir bitte keine Sorgen um uns! Wir sind Freunde, das trägt uns durch dick und dünn!"
Und was jetzt?
Ihr habt mich alleine gelassen!
Nie werden wir wieder zusammen reden können!
Nie werde ich wieder mit euch albern können.
Und das, weil unser angeblicher Freund euch verraten hat!
Mir kullerten Tränen die Wangen hinunter. Ich spürte es deutlich.
Langsam bückte ich mich über eure Särge. Ich gab euch je einen Kuss auf die Stirn. Obwohl ihr tot seid.
Ich dachte ich würde sterben. Diese weiße, eiskalte Haut jagte mir einen eiskalten Schauer über den Rücken. Mit voller Wucht drang die Erkenntnis auf mich ein.
Ihr wart für immer Fort!
Ein letzter Blick auf euch und ich drehte mich um.
Nie würde ich den Anblick eurer Gesichter vergessen.
Ich sah noch einmal die schönen Tage, unserer gemeinsamen Zeit an meinem Geistigen Auge vorbeiziehen.
Euer Lachen, Angewohnheiten. Einfach alles!
Ich sah in die anderen verweinten Gesichter neben mich.
Wenn ihr das sehen könntet, wie viele Menschen zu eurer Beerdigung gekommen sind.
Ihr wart die wohl beliebtesten Menschen eurer Zeit.
"WIESO HAST DU DAS GETAN?", schrie ich wütend in die Stille hinein. Mir war egal, dass mich nun alle anstarrten. Und ich hoffte, dass er meinen Ruf gehört hatte. Mein angeblich bester Freund.
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