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Fanfiction

Dance...Sag's mit Rumba - Summer...(Part Two)

von niobe87

Soa, nun gehts endlich weiter...
Ich weiß, ich weiß. Ich bin 2 Tage in Verzug. Aber mir kam doch so viel dazwischen.
Da war zum einen mein Praktikum (jeden Tag bis 17 uhr arbeiten ist nicht gerade feierlich), zum anderen kam mir ein unerwarteter Kinobesuch in die Quere. Ich sag nur \"Captain Jack is back.\". Halleluja kann ich da nur sagen. Ich hab 2 Tage lang nur von Johnny Depp und Orlando Bloom geträumt *schmacht*. Vielleicht sollte ich mal ne Slash-Story über die beiden schreiben. Murharhar...
Aber zurück zum Thema.
Ich musste den letzten Teil ein wenig drücken, sonst hätte es noch ne ganze Woche gedauert, bis ich durch gewesen wäre.

@Elbi
Das hättest du wohl gern, dass du Harry bekommst....haha, denkste...
Danke für den lieben Kommi.
Du hast vollkommen recht, das ist alles Absicht. Aber jetzt lichtet sich alles ein wenig.
Da ich denke, dass du das Kapitel erst in 3 Wochen lesen wirst, mach ich mir mal keinen Kopf, wenn ich keinen Kommi von dir bekomm. *guten urlaub*

@Dumbeldoria
Ja, es war hart für Harry, glaub mir. Aber das wirst du schon noch früh genug rausbekommen =). Vielen Dank für deinen Kommi. Lies schnell weiter. Ich schätze jeden deiner Komentare.

@die_Geheimnisvolle
Genau, das hat sie. Alles ihre Schuld. Soll sie selbst wieder rauskommen. Wieso muss ich mich darum kümmern, ob Ginny jemals wieder froh wird? =)...Naja, danke für deinen supi Kommi. Ich lese deine Kommis sehr gern. Liebe Grüße

@all
Ich hoffe jetzt einfach mal, dass ein paar mehr Leute, außer die drei da oben, meine story lesen.
Ihr müsst mir keine Kommentare schreiben, ich weiß, dass ich gut bin *looooooooool*
Das war ein Brüller, oder?
Soa, ich bin jedenfalls immer für konstruktive Kritik offen.

Dann legen wir mal los...

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Als Ginny am nächsten Morgen in ihrem Bett erwachte, wusste sie zunächst nicht, warum sie so ein komisches Gefühl im Bauch hatte.
Dann, ganz plötzlich, kamen alle Erinnerungen zurück.
Es war, als würde sie auf ihrem Bett einbrechen. Harry, der gegangen war und sie nun mit ihren ganzen Problemen und Gefühlen allein ließ. Malfoy, der sie für seine Befriedigung benutzt hatte und damit ihre Beziehung zu Harry zerstört hatte. Und Kevin, mit dem sie zu diesem lächerlichen Tanzkurs musste.
Ihr Leben war im Eimer. Und das mit 15 Jahren.
Sie spürte, wie schwer ihre Beine waren. Als ob sie einen Marathon gelaufen wäre.
So blieb sie noch eine geschlagene Stunde im Bett liegen und versuchte eine Lösung für all ihre Probleme zu finden. Sie wälzte sich hin und her und kam letzten Endes doch nicht darauf, was sie nun tun sollte.
Irgendwann stand sie auf und machte sich auf den Weg in die Küche.
Unten angekommen, fand sie Ron und ihre Mutter vor. Bill und Fleur waren einkaufen und ihre Brüder Fred und George arbeiteten schon in ihrem Laden.
„Morgen.“, sagte sie gedrückt.
„Morgen, Schatz.“, antwortete ihre Mutter lächelnd. In ihrer Stimme lag Mitleid.
Sie dachte wohl immer noch, dass sie zu Tode betrübt über Harrys Abgang war, was ja auch stimmte. Allerdings wusste ihre Mutter nicht, was sie ihm angetan hatte und warum er so abrupt geflüchtet war. Sie war nämlich zu dem Schluss gekommen, dass Harry nur ihretwegen so schnell gegangen war. Denn sie hatte ihn zutiefst verletzt.
Sie versuchte ihrer Mutter zu zulächeln, aber es gelang ihr nicht. So betrachtete sie ihren Bruder, der vor einem unversehrten Toast mit Marmelade saß, den Kopf in die Hände gelegt.
Er war merkwürdig blass.
„Ron? Alles in Ordnung?“, fragte sie Ron besorgt.
Dieser sah auf und antwortete ihr nicht. Er sah so verwirrt aus.
Langsam ging sie auf ihn zu und setzte sich ihm gegenüber.
„Was ist los?“, fragte sie nun etwas nachdrücklicher.
„Na, was glaubst du denn?“, fragte er niedergeschlagen. „Dumbledore ist tot, Harry ist weg, Hermine kommt erst in den letzten zwei Ferienwochen und Hogwarts wird wahrscheinlich geschlossen.“
Er seufzte.
„Ich weiß, was du meinst.“, sagte sie resigniert.
Sie frühstückte eine Kleinigkeit und dachte weiter über ihre missliche Lage nach.
„Wie geht es Bill, Mum?“, wand sie sich an ihre Mutter.
„Besser.“, antwortete diese, während sie ein Paar Teller abspülte. „Jetzt, wo er die Salbe von Remus hat, muss er sich kaum noch kratzen und sein Hunger nach Steaks hat auch nachgelassen.“
„Das ist doch gut.“, sagte Ginny und ihre Mine hellte sich ein wenig auf. Wenigstens eine gute Nachricht.
„Ja, schon, aber jetzt, wo er mit Fleur einkaufen ist, hoffe ich nur, dass er sich nicht wieder an das Bein irgendeiner Frau wirft und sie ableckt.“
„Ach, wird schon, Mum.“
Sie stand auf, um die Post zu holen.
Wieder waren Merkblätter und Flyer dabei, aber auch eine Zeitung mit neuen, erschreckenden Bildern der Todesser.
Sie setzte sich wieder und schlug die Zeitung auf.
Sie fand einen Artikel über die neusten Maßnahmen des Ministeriums, um Todesser aufzuspüren, einen über einige Todesser, die in einem Muggelkrankenhaus wahllos einige Menschen getötet hatten und eine Art Leserbrief, in dem ein Mann beschrieb, wie er einen Besen in eine Todesserabwehrmaschine umfunktioniert hatte.
Aber nichts über Harry. Weder, dass er gesichtet wurde, noch dass es ihm gut ging.
Natürlich war er noch bei sich zu Hause, aber vielleicht hatte er es sich auch anders überlegt und war schon vorher auf die Suche nach den restlichen Horkruxen gegangen.
Sie ging in den Garten und setzte sich auf einen Stuhl. Wieder saß sie lange da und überlegte hin und her.
Die ganze Stimmung, die über dem Fuchsbau lag, war erdrückt und niedergeschlagen.
Alle waren geschockt über Dumbledores Tod und Harrys Verschwinden.
Keinem war das deutlicher anzusehen als Ginny. Egal, wer die ganze Woche über vorbeikam und versuchte sie aufzumuntern oder wie sehr sich ihre Mutter bemühte, ihr gut zu zureden. Es half alles nicht.
Am Tag vor ihrer ersten Tanzstunde begab sie sich zu ihrer Mutter in die Küche.
„Mum?“
„Ja, Ginny?“
„Also, da ist so ein Junge aus meinem Jahrgang...“, fing sie an.
„Ja?“ Die Stimme ihrer Mutter klang unergründlich.
„Jedenfalls hat mich dieser Junge zu einem Tanzkurs eingeladen. Hier, in St. Catchpole. Der fängt morgen an und ich hab ihm versprochen mit ihm zu tanzen.“, sagte sie schnell, als hoffte sie, ihre Mutter würde es so besser aufnehmen.
„Und? Willst du da hin?“
„Ähm...was?“
„Willst du da wirklich hingehen?“
Ginny überlegte. Eigentlich, nein. Sie wollte nicht dahin. Aber sie hatte es versprochen.
„Ja, natürlich.“
„Na, schön. Dann geh. Aber ich werde dich bis dorthin begleiten und wieder abholen.“
„Okay, super, danke Mum.“, sagte Ginny erleichtert und stampfte hoch in ihr Zimmer.
Das war ein wenig zu leicht, dachte sie noch bei sich, während sie in ihrem Zimmer hin und her lief und überlegte, was da morgen eigentlich alles passieren würde.
Immerhin war ihre Mutter sonst nie so nachgiebig. Aber das lag wahrscheinlich daran, dass Ginny die ganze Woche ziellos durch das Haus geirrt war und mit niemandem so recht reden wollte. Wahrscheinlich dachte ihre Mutter, Ginny würde so etwas wie ein Tanzkurs sie ein wenig von ihren Problemen und Sorgen ablenken.
Aber das war ihr nur recht so. Vielleicht würde es den Schmerz wirklich ein wenig lindern.
Allerdings machte sie sich doch leichte Sorgen darüber, wie sie sich anstellen würde.
Heimlich und ohne es eigentlich selbst zu merken, übte sie ein paar Tanzschritte. Natürlich konnte sie keinen einzigen lateinamerikanischen Tanz, aber sie hüpfte in ihrem Zimmer ein wenig auf und ab und drehte sich wild durch den Raum, nur um zu sehen, wie es aussah. Während ihrer Tanzversuche schaute sie immer wieder in ihren großen Spiegel gegenüber dem Bett, verlor aber dadurch bei den Drehungen das Gleichgewicht und kam gewaltig ins Schwanken.
Sie kam zu dem Schluss, dass sie ziemlich unbeweglich war, wusste aber dennoch, dass sie ihre Hüften für lateinamerikanische Tänze brauchte. Also ließ sie ihre Hüften kreisen. Sie sah sich im Spiegel und musste gleichzeitig fluchen und lachen, so dämlich sah sie aus. Sie war so beweglich wie ein Stück Holz.
Während sie ihre Hüften bewegte, knickten ihre Beine immer wieder ein und so geriet ihr Oberkörper in eine Art Strudelbewegung, was einfach nur bescheuert aussah.
Sie ließ sich auf ihr Bett sinken und seufzte.
Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie sich eigentlich schon auf den Kurs freute, aber bezweifelte, dass Flitwick ihnen eine solche Tanzart beibringen könnte. Sie musste grinsen, als sie sich Flitwick bei einem Rumba vorstellte. Oder bei einem Mambo. Naja, im Prinzip war das für sie alles noch dasselbe, aber sich Flitwick mit kreisenden Hüften vor zustellen, war einfach nur komisch.
Aber wahrscheinlich würde sie morgen genau so komisch aussehen, weil sie steif wie ein Brett war und wahrscheinlich ewig brauchen würde, um die Schritte zu verstehen.
Dennoch nutze das ja alles nichts. Ob sie nun Panik angesichts ihrer kläglichen Versuche zu tanzen bekam oder nicht. Sie würde da morgen hingehen und sehen, was passierte.
Sie hoffte nur, sich nicht allzu sehr zu blamieren.
An diesem Abend ging sie mit gemischten Gefühlen ins Bett. Natürlich dachte sie immer noch an ihre ganzen Probleme, aber sie war auch nervös.
Lange wälzte sie sich im Bett herum, bis sie dann endlich in einen tiefen Schlaf sank.
Am nächsten Morgen, wachte sie abrupt auf und sofort zog sich ihr Magen vor Aufregung zusammen, obwohl sie noch den ganzen Tag Zeit hatte.
Den ganzen Tag über war sie nervös und redete plötzlich wie ein Wasserfall und suchte den ganzen Tag Sachen zusammen, die sie am Abend tragen konnte.
Irgendwann, nach dem Essen, während ihre Mutter eine Siesta hielt und es ganz still im Haus war, befand sich Ginny wieder in ihrem Zimmer und hatte leise Musik aufgelegt.
Sie kramte gerade in ihrem Schrank nach einem BH, Slip und Socken hatte sie ja zum Glück schon in einer 3-stündigen Suche gefunden, als Ron an den Türrahmen gelehnt leise gegen die Tür klopfte.
Ginny sah auf.
Ihr Bruder sah immer noch blass und traurig aus, obwohl er sich die Woche über schon wieder etwas gefangen hatte.
„Sag mal, Ginny, weißt du eigentlich, dass du dich schon den ganzen Tag wie ein kleines Schulmädchen aufführst?“
Gerade jetzt erinnerte er sie an den alten, nörgelnden, nervenden Ron, der er früher einmal war.
„Tu ich nicht.“, sagte sie trotzig und merkte jetzt, wie sehr ihr Bruder recht hatte.
„Ach nein? Den ganzen Tag wuselst du wie eine Irre durch das Haus, singst, lachst und redest als wären es deine letzten Worte. Und den ganzen Tag schon suchst du nach Klamotten, die du heute Abend tragen kannst.“
„Okay. Mag sein. Ich dreh vielleicht ein bisschen durch, aber doch nur, weil ich keine Ahnung vom Tanzen hab. Und ehrlich mal, ich finde ein bisschen gute Stimmung kann diesem ganzen Haus nicht schaden.“
„Das mag vielleicht sein, aber du solltest bedenken, dass vielleicht nicht jeder hier in euphorischer Stimmung ist. Immerhin sind wir mitten im Krieg.“
Daraufhin war Ginny erst einmal sprachlos. Ihr Bruder hatte sich wirklich verändert. Er hatte nicht nur noch Blödsinn im Kopf.
Einen Moment dachte sie über seine Worte nach, als er sich zum Gehen wand.
Er drehte sich noch einmal kurz um.
„Und was deinen Tanzkurs angeht: Du solltest dich beim Üben nicht im Spiegel ansehen, das lenkt dich davon ab, ein Gefühl für den Tanz zu bekommen.“
Dann drehte er sich wieder um und machte sich auf den Weg, die Treppe hinunter. Ginny warf ein Kissen nach ihm, weil sie seine Worte für einen Scherz hielt und weil sie ihn beim Üben gesehen hatte.
Es traf ihn hart am Ohr, aber er lief unbeirrt weiter und beachtete es gar nicht.
Nach einer Weile wurde Ginny allerdings klar, dass dieser Rat durchaus ernst gemeint war und ihr Bruder sich keines Wegs über sie lustig gemacht hatte.
Am Abend war es um Ginny geschehen. Sie war so nervös, dass sie erst ihr Glas mit Kürbissaft, dann einen Stuhl und letzten Endes, als sie gerade dabei war, sich ihre Schuhe anzuziehen, die komplette Garderobe im Flur umstieß. Immer wieder beteuerte sie, wie Leid ihr das tue, aber sie wäre so nervös.
Dann, als auch ihre Mutter bereit war, machten sich Ginny und sie auf den Weg zur Black Lane.
Schon nach 10 Minuten waren sie angekommen und sahen schon Kevin mit seinen Eltern da stehen und warten.
Sie lachten und schwatzten und schienen sich nicht die geringste Sorge um eventuell auftauchende Todesser zu machen.
Ihre Mutter wurde von den Lamberts fröhlich begrüßt und es wurde nach dem Wohlbefinden der Familie gefragt.
Ginny sah zu Kevin, der nun, angesichts Ginnys Auftreten, rot geworden war. Er sagte kein Wort, sondern lächelte nur verlegen.
„So, dann lassen wir euch mal allein. Viel Spaß und dass ihr uns keine Dämlichkeiten macht.“, sagte Mrs. Lambert, eine blondierte, tratschende Zeitungsverkäuferin.
Ginny umarmte ihre Mutter und ging dann mit Kevin in ein kleines Eckhaus ganz in der Nähe.
Es sah herunter gekommen aus. Um so mehr war Ginny überrascht, als sie das Innere des Hauses erblickte.
Es war fein hergerichtet mit einem nicht enden wollenden Laminatfußboden, gewaltigen Stützbalken, die den Raum in die Höhe schießen ließen und schon vielen Gästen, die scheinbar sehnsüchtig auf den Beginn des Kurses warteten. Es waren tatsächlich ein paar Auroren dabei. Einige hatte Ginny schon im Grimmauld Platz ein- und ausgehen sehen. Aber die Mehrzahl der anwesenden Leute waren Jugendliche und Jungerwachsene.
Plötzlich ging das Licht aus, das bis eben den hellen Raum erleuchtet hatte und es wurde mucksmäuschenstill im Raum. Dann setzte eine schnelle, rhythmische Musik ein.
Alle warteten gespannt, dass etwas passierte.
Unerwartet taten einige der vorderen Menschen einen Satz nach hinten und ein tanzendes Paar stürmte die Tanzfläche.
Er war ein Mittzwanziger mit dunkelblonden Haaren, die sich ein wenig kräuselten. Er war braungebrannt, hatte ein markantes Gesicht und stählerne blaue Augen, die durch den Raum funkelten. Seine Oberarme waren muskulös und unter seinem Shirt zeichneten sich auch einige Muskeln ab.
Die Frau dagegen hatte schulterlanges braunes Haar und einen wohlgeformten Körper, der sich rhythmisch zur Musik bewegte.
Sie hatte glänzende hellblaue Augen und ein gütiges Lächeln. In ein kurzes schwarzes Kleid gehüllt, sah sie aus wie eine Göttin, wie sie sich da über das Parkett bewegte.
Die Musik erinnerte Ginny an eine Mischung aus Pop und kubanischen Klängen.
Sie wurde vollkommen in den Bann des Pärchens und der Musik gezogen.
Der Mann verwickelte die Frau in eine elegante Drehung, in dem er ihre Arme nach oben führte, wie Kevin es in Hogwarts bei Ginny getan hatte.
Anschließend schlang sie ihre Arme um ihn und beide ließen ihre Hüften aneinander reiben. Blitzschnell drehte sich die Frau auf ihren Fersen um und vollzog mit ihrem Körper eine Art Welle bis sie mit ihren Knien auf dem Boden landete. Sie krauchte ein wenig von dem Mann weg.
Sie glich einer Raubkatze.
Bis plötzlich der Mann wieder vor ihr stand und sie hochhob. Er umfasste ihre Hüften und bewegte sie somit von einer Seite auf die andere.
Dann ließ eine Hand von ihr ab und strich über ihren Busen, während die andere den kompletten Körper der Frau in eine Art Schräge drückte, so dass die Frau nun ein Bein anhob.
Darauf umfassten beide Hände wieder ihre Taille und drückten den Oberkörper der Frau nach unten, so dass sie nun wie eine Art U aussah.
Mit dem Unterkörper immer noch an den Mann gepresst, fuhr die Frau wieder nach oben und strich dem Mann zärtlich über die Wange. Dann fasste sie die linke Hand des Mannes und legte die eigene linke auf seine Schulter. Der Mann hatte seine rechte Hand in der Beuge zwischen Rücken und Po der Frau.
Während der Mann einen Schritt nach vorn machte, ging die Frau einen zurück. Und umgekehrt.
Wieder verwickelte der Mann die Frau in eine Drehung, drückte sie dann an den Schultern auf den Boden, auf dem sie mit einem Spagat landete.
Das alles sah so leidenschaftlich aus, dass Ginny eine Gänsehaut bekam.
So will ich auch tanzen können, dachte sie.
Ihr Körper wippte im Takt der Musik mit und sie spürte die Vibrationen, die in ihrem Körper durch eben diese ausgelöst wurden.
Ohne Neid blickte sie auf die junge hübsche Frau, die gerade über den Boden geschliffen wurde. Sie war wirklich nicht neidisch. Sie bewunderte die Frau. Genau das wollte Ginny auch. Das wurde ihr jetzt bewusst, wie sie das Pärchen gebannt anschaute. Unwillkürlich wollte sie auch Kevin an sich drücken und ihr Becken genauso erotisch und brennend an ihn drücken. Sie unterdrückte den Impuls, als der Mann die Frau hoch hob und sie mit sich drehte. Für solche Sachen war später noch Zeit. Jetzt wollte sie erst einmal zusehen.
Sie spürte ihre Wangen glühen, so sehr bestaunte sie das alles.
Ein flüchtiger Blick in die Menge zeigte ihr, dass es vielen nicht anders ging.
Nun bewegte die Frau ihre Hüften so schnell, dass Ginny vom Zusehen schwindlig wurde.
Ihr Gesicht sprühte vor Feuer und Eifer. Ein leichter Schweißfilm lag darauf, aber noch immer lächelte sie. Sie schien jeden Schritt, jede Bewegung dreifach zu spüren.
Sie genoss jede Berührung des Mannes und anscheinend auch die Blicke des Publikums.
Die Frau wusste, wie gut sie war. Das zumindest glaubte Ginny, denn sie bewegte sich so selbstsicher über das Parkett, als könne sie alles erreichen.
Beide breiteten gleichzeitig die Arme aus und die Musik verstummte.
Das Publikum mit samt Ginny und Kevin verfielen in Beifall.
„Das war fantastisch, findest du nicht?“, sagte Kevin, der sich leicht zu Ginny herüber gebeugt hatte.
„Ja, der helle Wahnsinn.“, antwortete Ginny begeistert, stieß aber sofort auf einen Gedanken, der ihrer Ekstase aprupt einen Dämpfer verpasste.
„Kevin, was, wenn die beiden Todesser sind?“, fragte sie erschrocken.
„Jetzt mal doch nicht immer gleich den Teufel an die Wand. Ich mein, sieh sie dir an. Glaubst du wirklich, dass sind Todesser? Außerdem sind hier so viele Auroren. Selbst wenn sie also Todesser wären, würden sie es nicht riskieren hier einen Aufruhr zu starten.“, sagte Kevin immer noch lächelnd.
„Stimmt.“, sagte Ginny nachdenklich. Eigentlich hatte er recht. Mit allem, was er sagte. Sie war einigermaßen beruhigt. Sie wollte sich diesen Abend auch nicht unbedingt durch übermäßige Vorsicht verderben. Sie wollte Spaß. Sie wollte so tanzen, wie die Frau.
„Vielen Dank. Danke für Ihren freundlichen Empfang. Mein Name ist Diane Taylor. Und das ist mein Partner Paul Saller. Wir werden für die nächsten fünf Wochen ihre Tanzlehrer sein...“, sagte die Frau, während Ginny stutzte.
„Was? Ich dachte Flitwick leitet den Kurs. Und ich dachte, die beiden würden ihn vielleicht unterstützen.“, sagte Ginny verwirrt.
„Hab ich auch gedacht.“, sagte Kevin schulternzuckend.
„...Wenn Sie richtig trainieren und kontinuierlich mitarbeiten, können auch Sie am Ende dieses Kurses genau so tanzen wie wir gerade...“
„Meinst du Flitwick ist was passiert?“, fragte Ginny nervös.
„Glaub ich nicht. Das wäre doch bekannt.“, sagte Kevin.
„Hast recht.“ Ginny dachte daran, dass sie heute morgen in der Zeitung nichts davon gelesen hatte.
„...Wir werden heute mit einem einfachen Mambo beginnen. Wir werden Ihnen jetzt die Schrittkombination vorführen.“
Es herrschte wieder Stille und Ginny und Kevin richteten ihre Blicke auf Diane und Paul, die nun begannen, die Mamboschritte zu zeigen.
Die Frau fasste wieder die linke Hand des Mannes und legte die eigene linke auf dessen rechte Schulter. Während der Mann die linke Hand der Frau mit seiner rechten hielt und seine linke Hand in der Beuge ihres Rückens plazierte.
„Dies ist die Grundstellung für Standardtänze sowie auch lateinamerikanische Tänze...“, erklärte Diane Taylor.
Ginny stellte sich Kevin gegenüber.
Jetzt ging es also wirklich los, dachte Ginny und atmete noch einmal tief durch, bevor sie Kevins rechte Hand ergriff und ihre eigene linke auf seine Schulter legte. Er fühlte sich muskulös an. Sie bemerkte ihre eigene Unsicherheit. Plötzlich war ihr jemand so nah wie nur Harry es sonst war.
Sie spürte seine Hand an ihrer Taille.
Es war ihr unangenehm ihn so nah an sich zu spüren und Ginny verkrampfte sich. Sie war steif wie ein Brett, dass spürte sie. Sie war zu keinem Schritt fähig. Und Kevins Gesicht verwandelte sich plötzlich in Malfoys.
Er sah wie Malfoy aufkeuchte und spürte den Schweiß an ihrer Stirn herunter tropfen. Ihr wurde schwindlig. Sie wollte das alles nicht noch einmal durchleben. Sie hatte genug davon. Warum verfolgte sie Malfoy? Sie schloss die Augen, um durchzuatmen.
„Hey Ginny! Alles ok?“, hörte sie die Stimme von Kevin.
Sie schüttelte den Kopf und vertrieb Malfoys Gesicht aus ihrem Kopf.
„Ja, alles klar.“
„Der Mann macht nun mit dem linken Fuß eine Schritt nach vorn, die Frau mit dem rechten einen zurück. Dann macht der Mann mit dem selben Fuß den Schritt wieder zurück in die Ausgangsstellung und die Frau macht mit dem rechten Fuß wieder einen Schritt nach vorn, auch wieder in die Ausgangsstellung.“, sagte Diane.
Ginny versuchte es erst gar nicht, als Diane und Paul die Schritte vorführten. Einige im Publikum aber schon, wie auch Kevin, der nun, da er einen Schritt nach vorn machte, Ginny auf die Füße trat.
„Au!“, machte Ginny.
„Entschuldige.“, sagte Kevin mitleidig.
„Beim Vorwärtsschritt des Mannes bzw. Rückwärtsschritt der Frau wird das Gewicht auf den vorderen bzw. hinteren Fuß verlagert, so dass beim Schritt in die Ausgangsstellung eine Art Wiegeschritt entsteht.“, fuhr Diane fort. „Dasselbe wird nun in die andere Richtung vollzogen. Das heißt, der Mann macht mit dem rechten Fuß einen Schritt nach hinten und verlagert das Gewicht auf diesen. Die Frau dagegen macht einen Schritt nach vorn mit ihrem linken Fuß und verlagert das Gewicht auf diesen.“
Wieder zeigten Paul und Diane diese Kombination.
„Nun sind sie an der Reihe.“, sagte sie.
Ginny atmete noch einmal tief durch. Sie redete sich ein, dass Kevin nur ein ganz normaler, netter Junge war. Und er war verdammt nochmal nicht Malfoy.
Trotzdem bekam sie ein schlechtes Gewissen. Während sie hier in Ruhe und mit viel Spaß Tanzschritte lernte, war Harry...
Wieder schüttelte sie den Kopf.
„Kann’s losgehen?“, fragte Kevin nervös.
Ginny sah sich um. Alle waren schon in ihre Schritte vertieft, während sie und Kevin als einzige noch standen, als würden sie sich nett unterhalten.
„Ja, natürlich. Tut mir leid. Legen wir los.“, sagte Ginny lächelnd.
Wie war das doch gleich mit den Füßen?
Kevin machte einen Schritt nach vorn, so dass Ginny ihm ausweichen musste. Dabei verkrampfte sie sich noch mehr und griff Kevins Hand noch fester, um nicht umzukippen.
Beide kamen ins Straucheln.
„Entschuldige. Ich hab mich nicht konzentriert. Kannst du vielleicht anzählen?“
„Ja, kann ich.“, sagte Kevin mitfühlend.
„Also, fünf, sechs, sieben, acht....“, zählte Kevin.
Mit einem Kopfnicken beider machte Ginny einen Schritt nach hinten und Kevin einen nach vorn. Der Wiegeschritt kam ihr wieder in den Sinn, aber sie verlagerte ihr Gewicht nicht auf den hinteren Fuß, sondern machte einen Art Tap mit dem hinteren Fuß, was einfach nur dämlich aussah. Das spürte sie.
Dann setzten beide ihre Füße wieder in die Ausgangsstellung.
Bei Ginnys Schritt nach vorn machte sie immer noch diesen bescheuerten Tap, was nur noch dämlicher aussah. Auch das spürte sie.
Noch ein Versuch.
Sie bekam den verdammten Tap einfach nicht raus.
Kevin sah sie an, als wäre sie eine entlaufene Kuh.
„Ähm...“, sagte er zaghaft, „bist du sicher, dass du einen Tap machen sollst? Ich dachte, es wär ein Wiegeschritt.“
„Das weiß ich!“, fauchte Ginny, „zufällig hab ich das gehört.“
„So und nun mit Musik.“, rief Diane.
Oh nein, dachte Ginny.
Eine italienische Schnulze setzte ein.
Ginny war diesmal zu schnell. Noch bevor Diane überhaupt begonnen hatte zu zählen, war sie schon einen Schritt zurück gegangen.
Heut war einfach nicht ihr Tag.
„Fünf, sechs, sieben, acht...“, fing Diane an.
Ginny machte einen Schritt nach hinten, Kevin einen nach vorn.
Ginny war viel zu schnell. Diesmal hatte sie Kevin auf die Füße getreten.
„Oh, tut mir leid.“
„Ginny, was ist eigentlich los mit dir? Wieso bist du so verkrampft? Liegt es an mir?“
„Natürlich nicht. Ich kann nur...ich hab nur...ach, ist auch egal. Jedenfalls liegt es an mir....oder naja, eigentlich doch mehr...was red ich da?...“
„Das würde ich auch gern mal wissen.“, sagte Kevin verwirrt.
„Und ich auch.“ Diane stand hinter ihnen.
„Das hier ist ein Tanzkurs. Wenn sie reden wollen, gehen sie in ein Café.“, sagte sie leicht säuerlich.
„Es tut mir leid, aber immer wenn ich einen Wiegeschritt machen soll, mache ich einen Tap. Ich bekomm den nicht weg.“, sagte Ginny verzweifelt.
Plötzlich lächelte Diane.
„So ging es mir bei meiner ersten Tanzstunde auch.“
Jetzt lächelte auch Ginny.
„Echt?“
„Ja, und wie mir meine Tanzlehrerin damals geholfen hat, werde ich auch dir jetzt helfen.“, sagte sie nickend.
Ginny verstand nicht.
Diane stellte sich hinter Ginny und legte ihre Hände auf Ginnys Hüften.
„Ich werde jetzt anzählen. Dann tanzen Sie einfach.“
Ginny nickte.
„Also, fünf, sechs, sieben, acht...“
Ginny machte einen Schritt nach hinten, Kevin einen nach vorn. Aber diesmal wurde Ginny gezwungen ihre Hüfte ein wenig seitwärts zu drehen. Dabei wurde ihre rechte Hüfthälfte ein wenig nach unten gedrückt.
Dasselbe passierte auch bei Ginnys Vorwärtsschritt. Nur diesmal wurde ihre rechte Hüfthälfte ein wenig angehoben. So bekam sie einen perfekten Wiegeschritt hin.
„Konzentrieren Sie sich. Fühlen Sie die Musik, die Schritte und Ihren Partner. Sie müssen ihm vertrauen. Er führt, während Sie dem Ganzen die Würze geben. Ihr Partner ist der Rahmen, Sie sind das Gemälde. Seine Aufgabe ist es, Sie allen zur Schau zu stellen.“, flüsterte Diane.
„Ich kann es. Sehen sie, Diane, ich kann es.“, rief Ginny überglücklich.
„Sehr schön. Denken Sie daran. Ihr Partner ist die Pflicht, Sie dagegen sind die Kür.“, fuhr Diane fort.
Ihre Anspannung ließ nach. Das war ja ganz einfach. Immer noch kam sie sich etwas mulmig vor, so zwischen Diane und Kevin zu stehen, aber es ging besser.
Sie wollte sich umdrehen und Diane zulächeln, aber sie war gar nicht mehr hinter ihr.
Sie stand bereits neben ihnen und nickte lächelnd.
„Und erinnern sie sich daran, wenn sie wieder Schwierigkeiten bekommen.“, sagte sie noch, als sie wieder nach vorn ging.
„Mach ich.“, rief Ginny ihr nach.
Ginny war erleichtert, freudig, aber immer noch angespannt.
Das bemerkte sie, als Kevin sein Gesicht verzog. Sie spürte wie fest sie seine Schulter im Griff hatte. Sie grinste verlegen und nahm ihre Hand ganz von seiner Schulter. Sie tanzten weiter, aber auch der Griff ihrer rechten Hand lockerte sich und lag jetzt nur ganz leicht auf seiner linken.
Sie lächelte. Auch Kevin lächelte. Er schien zu merken, wie leicht es ihr jetzt fiel.
„Da bist du ja wieder!“, sagte er lachend.
Sie sah hinüber zu Diane. Sie zwinkerte ihr zu, während sie anderen Paaren half, die richtigen Bewegungen zu machen. Bei Ginny klappte das jetzt, nachdem sie ihr geholfen hatte, wie von selbst. Sie wusste nicht recht, was Diane getan hatte, aber sie fühlte sich jetzt viel besser. Vielleicht hatte sie nur jemanden gebraucht, der ihr den richtigen Weg zeigte, sie beruhigte und ihr half.
Diane hatte das getan. Zwar nur auf das Tanzen bezogen, aber Ginny spürte, dass es ihr jetzt im Allgemeinen besser ging.
Da, wo Diane sie berührt hatte, brannte ihre Haut und sie wusste dadurch, wie sie welchen Schritt machen musste.
Ihr Gefühl für den Tanz hatte sich bei Ginny eingebrannt.
Plötzlich nahm Kevin wieder die Grundstellung auf und führte sie in eine elegante Drehung. Sie war vollkommen überrumpelt, landete aber, wie schon in Hogwarts, wieder direkt vor ihm. Auch fand sie sofort in die Schrittkombination zurück. Sie war begeistert. Jetzt lösten sie sich ganz von einander und tanzten nur so für sich allein, bis sie wieder zur selben Zeit nach der Hand des anderen griffen und normal weiter tanzten. Einige sahen erstaunt zu ihnen hinüber.
„So,“, rief Diane und die Musik verstummte, „Schluss für heute. Und sie beide“, fuhr sie an Ginny und Kevin gewandt fort, „auf ein Wort zu mir, bitte.“
Ginny und Kevin gingen zu Diane und Paul, die alle Gäste verabschiedeten, während alle anderen Richtung Ausgang gingen.
„Wie sind ihre Namen?“
„Das ist Ginny Weasley und mein Name ist Kevin Lambert.“, sagte Kevin sofort.
„Paul, Ginny und Kevin hier haben ein unglaubliches Potential. Du musst sie sehen. Da können sie die Schritte gerade erst 5 Minuten und bauen schon eine Drehung ein.“, sagte sie lächelnd.
„Wirklich? Wow.“, sagte Paul anerkennend, „bei mir hat das ewig gedauert.“
„Da hast du recht. Aber ich muss Sie beide warnen. Überschätzen Sie sich bitte nicht. Sie haben Talent, aber noch nicht alle Grundkenntnisse. Ich würde mich also sehr freuen, wenn Sie das nächste Mal wieder dabei wären.“, sagte sie freundlich.
„Natürlich.“, sagte Kevin sofort, während Ginny heftig nickte.
„Sehr schön, dann kommen sie gut nach Hause und Üben sie noch ein wenig. Obwohl, wenn ich es bedenke...“, sagte sie grübelnd, zog eine Augenbraue hoch und lächelte dann gütig.
„Auf Wiedersehen.“, sagten Ginny und Kevin im Chor und gingen nach draußen.
„Das war der absolute Hammer. Ich wusste, dass du gut bist, aber ich hab dich unterschätzt.“, fing Kevin an.
„Danke, gleichfalls.“, erwiderte Ginny, „aber denk dran: Bleib auf dem Teppich, wir können gerade mal den Mambo. Das ist, denke ich, noch der Einfachste.“
„Schon klar. Wir machen einfach unser Ding.“, strahlte Kevin.
Seine Eltern und Ginnys Mutter standen schon an der Ecke und unterhielten sich.
„Und? Wie war es?“, fragte Kevins Mutter sofort.
„Ganz gut. Wir kommen klar.“, sagte Kevin ernst und zwinkerte Ginny zu, die sich ein Lachen verkneifen musste.
Nachdem geklärt wurde, dass alle sich wieder in einer Woche hier treffen würden, verabschiedeten sich alle und gingen getrennte Wege nach Hause.
„Und mein Schatz? Wie fandest du es?“, fragte sie ihre Mutter nach einiger Zeit des schweigenden Nebeneinanderherlaufens.
„Es war toll, Mum! Ich glaub, ich habe meine neue Leidenschaft entdeckt.“, sagte Ginny strahlend.
Sie hakte sich bei ihrer Mutter ein und beide gingen lächelnd nach Haus.

In der nächsten Stunde lernten sie die Rumba. Nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten, die darauf beruhten, dass Ginny die falschen Schuhe an hatte, lernten sie und Kevin die Schritte schneller, da Ginny ihre Schuhe auszog und einfach barfuß tanzte.
„Und wenn ich dir auf die Füße trete?“, hatte Kevin argwöhnisch gefragt.
„Das wird schon nicht passieren.“
Die Rumba war eine Schrittkombination, die den Mambo um einen Seitwärtsschritt ergänzte. Nicht wie beim Mambo wurde nach einem Schritt nach hinten oder vorn der Fuß in die Ausgangsposition gesetzt, sondern danach zur rechten oder linken Seite bewegt. In der Theorie ganz einfach, mussten Ginny und Kevin aber in der Praxis feststellen, dass es gar nicht so einfach war, da nach dem Seitwärtsschritt eine Taktpause war, in denen beide sich erst gar nicht bewegten, aber recht schnell lernten, diese Pause mit den Hüften und Armen zu füllen.
Nun bewegten beide in den Pausen ihre Hüften oder berührten mit den Händen den Körper des anderen.
Dabei mussten beide immer lächeln.
Aber sie lernten auch, wie man die Rumba ausbauen konnte. Zum Beispiel konnten sie nach dieser Stunde auch eine Promenade, in der beide nebeneinander standen und den jeweils rechten oder linken Arm ausstreckten. Auch Drehungen für die Rumba kannten sie nun, so dass beide am Ende der Stunde völlig fertig, aber glücklich den Raum verließen und ihren Eltern sogar eine kleine Kostprobe auf der Straße zeigen konnten, die nicht nur deren Blicke auf sich zog.
In der darauffolgenden Stunde lernten sie den Cha-Cha-Cha, danach den Passo Doble. Beides waren im Gegensatz zur Rumba feurige, leidenschaftliche Tänze, die nicht nur Konzentration, sondern auch perfektes Taktgefühl und Rhythmus verlangten. Während bei der Rumba klar vorgegeben war, welche Schritte getan werden mussten, gab es bei diesen beiden Tänzen viele Dinge, auch aus dem modernen Tanz, die eingebaut werden konnten.
Die meisten hatten hier arge Probleme. Auch Ginny und Kevin hatte einige Schwierigkeiten, aber nicht bei den Grundschritten oder beliebigen Schritten, sondern ihre Probleme traten auf, während sie abseits mit Diane standen und schon die fortgeschrittenen Dinge lernten. Während Paul durch die Reihen ging und den Pärchen half, zeigte Diane Kevin und Ginny noch einige zusätzliche Schritte für lateinamerikanische Tänze. Zum Beispiel Hebefiguren und Schritte auf dem Boden.
Beide waren völlig außer Atem.
„So, das war es dann. Jetzt könnt ihr all das, was Paul und ich auch können. Natürlich gibt es immer wieder neue Dinge, aber das wird euch beiden ja wohl nicht allzu schwer fallen.“
Ginny strahlte. So etwas für sich zu entdecken, war das Beste, was ihr passieren konnte. Und sie hatte unglaubliches Glück gehabt, dass Kevin sie gefragt hatte. Ohne ihn wäre das alles gar nicht möglich gewesen, da sie zum einen jetzt nicht hier in diesem Tanzkurs wäre und zum anderen auch nie so viel hätte lernen können, denn Kevin war ein ausgezeichneter Tänzer. Und er war zu einem guten Freund geworden.
„Ich würde euch gern bitten, bei unserem nächsten und letzten Treffen etwas vorzuführen.“, sagte Diane.
Ginny bekam große Augen.
„Wow. Das würden wir gern machen.“, sagte Ginny mit einem Blick zu Kevin, der sie bestätigte.
„Ja, natürlich.“
„Das ist ja wunderbar. Dann zeigt einfach nächste Woche, was ihr könnt. Ihr braucht nicht zu üben. Tanzt aus dem Bauch heraus. Wie immer. Ich freu mich. Bis nächste Woche dann.“, sagte Diane, während Ginny und Kevin ihre Sachen packten und sich zum Gehen wanden.
„Okay, Diane. Wir sehen uns dann nächste Woche. Wir freuen uns auch.“, sagte Ginny und sie ging mit Kevin Richtung Ausgang.

Die darauf folgende letze Stunde war eigentlich keine wirkliche Übung mehr. Es war eine Art Abschlusstanz. Alle Teilnehmer erschienen in ausgehtauglichen Sachen, was Ginny ein wenig überraschte, da sie es nur gewöhnt war, alle in normalen Klamotten rumlaufen zu sehen.
Die Männer kamen in piekfeinen Anzügen, die Frauen in eleganten, schwingenden Kleidern.
Ginny selbst trug ein blasstürrkises, eng anliegendes Kleid, welches an den Armen weiter geschnitten war. Tatsächlich waren die Arme so weit, dass sie fast bis auf den Boden hingen. Allerdings war der Stoff hier so dünn, dass er sich bei jeder Drehung weit ausbreitete und elegant im Wind flatterte.
Kevin trug einen schwarzen Anzug, allerdings ohne Krawatte oder Fliege. Das Hemd hatte er ein wenig aufgeknöpft. So sah er sehr edel und dennoch sexy aus. Ginny merkte wie alle Mädchen ihn ansahen.
Der Saal war festlich geschmückt worden. Überall hingen Girlanden und kleine Feen flogen durch den Raum. Diese warfen ab und zu einigen Glitzerstaub durch die Gegend. Dann sah es aus, als würde es pures Silber schneien.
Sie wurden alle herzlich von Diane und Paul begrüßt und setzten sich danach an die aufgestellten Tische.
Es wurde lateinamerikanische Musik gespielt und schon nach einigen Minuten rafften sich die ersten Pärchen auf, um zu tanzen.
Als Diane zu ihnen kam und sie bat sich fertig für ihren kleinen Auftritt zu machen, stellten sich Ginny und Kevin an den Rand und warteten auf ihre Ankündigung.
Ginny wand sich an Kevin.
„Na, bereit?“
„Naja, etwas komisch ist mir schon zu mute.“, sagte Kevin nervös.
„Was? Warum denn?“
„So viele Leute und wir sollen denen was vorführen. Das macht mich halt nervös.“
„Jetzt hör aber auf.“, sagte Ginny lächelnd. „Siehst du nicht wie dich die ganzen Mädchen hier anstarren? Sie bewundern dich. Und sie würden sicherlich gern mit dir tanzen wollen.“
„Ich will aber nur mit dir tanzen.“, sagte Kevin leise.
Ginny lächelte. War das nur Einbildung oder kam ihr sein Gesicht ein Stück näher?
„Nein, im Ernst. Ich tanze so gern mit dir. Ich mag dich, Ginny.“, flüsterte er noch leiser.
Nein, keine Einbildung. Sein Gesicht kam näher! Er schloss die Augen.
„Oha...Kevin...nein.“, sagte sie und drückte ihn von sich weg.
Kevin war erstarrt, fasste sich aber schnell wieder.
„Ach, komm schon. Hab dich nicht so.“, sagte er lächelnd und drückte sie wieder an sich.
„Kevin, lass das. Ich will das nicht.“, wehrte sie sich, aber er ließ nicht locker. Sein Griff war eisern, so wie der von Malfoy.
„Ich weiß doch, dass du das willst.“, fuhr er fort und drückte seine Lippen nun auf ihre. „Sonst wärst du nicht hier.“
Sie stemmte sich mit aller Kraft gegen ihn und schaffte es sich von ihm zu stoßen.
„Ich bin hier um zu tanzen.“, schrie sie. „Nimm deine Finger von mir. Du mieses Scheusal hast mich nur ausgenutzt.“
Sie gab ihm eine gepfefferte Ohrfeige.
Plötzlich wurden sie von einem riesigen Scheinwerfer angestrahlt. Alle klatschten und warteten, dass sie nun endlich einen Tanz von Ginny und Kevin zu sehen bekämen.
Aber Ginny wollte nicht mehr. Sie hatte genug. Und sie wollte Kevin nie wieder sehen.
Sie rannte so schnell sie konnte aus dem Saal und dann nach Hause.

Drei Tage weinte sie durch.

Sie hatte ihm vertraut. Er war ihr Tanzpartner gewesen. Und er hatte das schamlos ausgenutzt.
Wieso hatte sie sich nur darauf eingelassen?
Aber es nutze ja alles nichts. Immerhin hatte sie gefunden, was sie gebraucht hatte.
Ihre Leidenschaft war nun das Tanzen.
Nie zuvor hatte sie so viel übrig gehabt für ein Hobby.
Als sie ihr sechstes Schuljahr in Hogwarts begann, versuchte sie ihren Freundinnen, die begeistert waren, als sie erzählte, dass sie einen Tanzkurs besucht hatte, einige Tanzschritte beizubringen. Doch sie verloren schnell das Interesse.
Aber Ginny störte das nur wenig. Wo sie nur konnte übte sie ihre Schritte und ließ sich von jeder Musik, die sie hörte, hinreißen.
Sie versuchte natürlich Kevin aus dem Weg zu gehen, was auch ganz gut klappte. Sie hatte keine Lust sich mit ihm zu unterhalten oder ihn noch einmal ohrfeigen zu müssen.
Auch Malfoy sah sie ein paar Mal. Er war sichtlich enttäuscht, dass Hogwarts wieder eröffnet worden war. Aber die Schulbeiräte hielten dies für das Beste. Auch wenn sie nun verschärfte Schutzmaßnahmen einsetzten mussten. Zum Beispiel gingen die Klassen nur noch mit Lehrern zum Unterricht und durften auch nicht allein nach draußen. Hogsmeade wurde den Schülern verboten.
Sie saßen nur noch drin, obwohl es noch sehr warm draußen war.
Alles in allem war Ginny das nur recht, da sie nicht wollte, dass ihr oder irgendeinem anderen Schüler oder Lehrer etwas passierte.
Malfoy allerdings schien am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Er war noch blasser als sonst und stand immer öfter in den Gängen, um zu Rauchen.
Dunkle Ringen hingen unter seinen Augen und er bewegte sich, als hätte er große Schmerzen.
Ginny sah ihn häufig, wie er seinen Unterarm hielt und die Augen zusammen kniff.
Aber irgendwie war es ihr egal, was mit Malfoy los war.
Irgendwie war ihr alles egal. Schon so lange hatte sie nicht von Harry gehört.
Hermine hatte ihr erzählt, dass sie und Ron selten mal einen Brief bekamen, in denen dann stand, dass es ihm gut ging, aber dies war nun, laut Hermine, auch schon einige Wochen her.
Ginny machte sich Sorgen, konnte aber nichts tun.
Und so vergingen die Wochen. Der Herbst wich einem stürmischen Winter und die Weihnachtsferien rückten näher.
Ginny wusste nicht, warum die Zeit so schnell voranschritt. Zahllose Angriffe von Todessern, Tote und keine Aussicht auf das Ende des Krieges zogen vor ihrem geistigen Auge vorbei.
So viel Schreckliches war passiert.
Als sie zu Hause angekommen war und das Haus schon weihnachtlich geschmückt vorfand, begab sie sich spät abends auf die Terrasse. In eine warme Decke eingehüllt und mit einem heißen Becher Kakao in der Hand saß sie in einem Schaukelstuhl und genoss den kalten Wind, der weichen Schnee mit sich brachte.
„Ist dir nicht kalt?“, fragte Ron, der soeben die Terrasse betreten hatte, während Ginny den Schneeflocken zusah, die sich langsam ihren Weg zum Boden suchten.
Ginny schüttelte den Kopf.
„Ist alles okay?“
Wie gebannt starrte sie auf die dicken Flocken, die nun immer mehr wurden.
Sie nickte.
Ron machte sich wieder auf den Weg nach drinnen.
Noch lange saß sie draußen. In ihrem Kakaobecher befand sich noch der letzte Rest ihres Getränks.
Plötzlich bewegte sich etwas auf dem Grundstück.
Ginny erstarrte und schaute wie gebannt auf die Stelle, an der sie die Bewegung vermutete.
Dann sah sie eine große, dunkle Gestalt auf dem Apparierplatz vor ihrem Haus.
Langsam erhob sie sich.
Wer war das? Ein Todesser? Ein Freund?
Die Person war in einen dicken Reisemantel gehüllt. Es sah so aus, als würde sie den Schneesturm vor sich teilen.
Dann, als Ginny erkannte, wer die Person war, ließ sie ihren Becher fallen. Er schlug auf und es klirrte laut.
Ginny achtete nicht darauf.
Als sie sah, wie sich das Licht des Hauses in ein paar Brillengläsern spiegelten, spürte sie wie sich Tränen ihren Weg aus ihren Augen bahnten...

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Ich merke erst jetzt wie verdammt lang dieses Kapitel geworden ist.
Naja, dann sag ich mal....AUFWACHEN......KOMMI SCHREIBEN.....


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