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Fanfiction

Dance...Sag's mit Rumba - Summer...(Part One)

von niobe87

Soa, meine Schneggüüüüs....
Da ja die liebe Elbi den Freitag für Kidnapped Tag erklärt hat, nehm ich mir jetzt mal den Samstag für meine FF.

Also, ich hab jetzt ein fertiges Konstrukt und jeden Samstag versuche ich ein Kapitel hochzuladen.
Fangen wir heute also an.

Zu dem Kapitel muss ich sagen, dass ich es gespiltet habe, weil es sonst zu lang ist...

Dann legen wir mal los...


Aber vorher noch eure Kommiantworten:

@Dumbledoria:

Malfoy soll was für Ginny empfinden? Na mal gucken...
Ich danke dir auf alle Fälle für den lieben Kommi. Liebe Grüße.

@Elbenstein:

Pairing Draco/Ginny? Denkst du....ich könnte es dir ja verraten, aber ....murharhar....ich bin ja die Autorin...
Jetzt geht\'s auf alle Fälle los....

@fullmoon:

Ich hoffe das Warten hat sich gelohnt, denn jetzt gehts los.
Ich denke mal, dass jetzt die Richtung der Story klar wird und der Titel endlich Bedeutung findet.

@Edwinem:

Prüfungen vorbei, jetzt gehts los mit dem Schreiben. Danke, für die lieben Kommis....

@LovelyRhia:

Ich hoffe, die Handlung verdichtet sich jetzt. Danke, für den lieben Kommi....

Soa, dann starten wir mal....
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„Und du bist eine Heuchlerin. Ich weiß, dass du es genossen hast.“
Dann war er verschwunden.
Ginny schüttelte den Kopf. Hatte Malfoy sie gerade Heuchlerin genannt?
Eigentlich hatte sie nur nach Luna gesucht. Sie wollte mit ihr reden. Über Harry. Über ihre kaputte Beziehung. Luna war die Einzige, von der Ginny wusste, dass sie sie nicht mitleidig oder geringschätzig ansehen würde, wenn sie von ihrem Seitensprung mit Malfoy erzählen würde. Tatsächlich wusste Ginny nicht einmal, ob sie ihr überhaupt zuhören würde. Einmal hatte sie ihr von ihrem Bruder erzählt, der in Rumänien Drachen studierte, als Luna sie am Arm packte und auf die Ländereien schleppte, nur um ihr einen kleinen Käfer zu zeigen, den sie als Untergang der Welt bezeichnete.
Demnach wusste sie nicht, ob Luna ihr einen Rat hätte geben können oder ihr wieder eine von ihren eigenwilligen Geschichten über Wesen, die nicht existierten, erzählte.
Zeitweise fing Luna auch an zu philosophieren über Gott, die Welt und Muggel. Wenn sie einmal in einem solchen Monolog gelangt war, hörte sie so schnell nicht auf mit reden.
Aber eigentlich war Ginny das egal. Sie wollte nur reden. Jemandem erzählen, was sie momentan fühlte. Wie sehr ihr Herz blutete und ihr ganzer Körper von Malfoys Schlägen und harten Küssen schmerzte.
Sie führte einen inneren Kampf.
Einerseits liebte sie Harry.
Er war ihre große Liebe. Seit sie ihn das erste Mal gesehen hatte, fühlte sie etwas Besonderes zwischen ihnen. Natürlich wurde das alles durch ihr erstes Schuljahr unterstützt. Harry hatte ihr Leben gerettet und nebenbei auch noch die ganze Welt vor einer frühen Wiederkehr Voldemorts.
Es war alles ihre Schuld gewesen. Wenn sie dieses Tagebuch nur nicht benutzt hätte...
Aber hätte sie es nicht getan, hätten sie und Harry nie von Anfang an eine solche Beziehung zueinander aufbauen können. Damit hatte alles begonnen.
Danach hatte sie Abstand genommen.
Hermine hatte lange mit ihr darüber gesprochen. Auf sie eingeredet, dass es nichts bringen würde, sich ihm aufzudrängen, bis sie es eingesehen hatte.
Er interessierte sich noch nicht für Mädchen. Das hatte sie begriffen.
Kurzzeitig war sie auch sauer auf Hermine, weil sie soviel Zeit mit Harry verbrachte. Aber sie merkte schnell, dass sie damit die Freundschaft zu ihr zerstörte. Außerdem hatte Hermine ihr aufgeregt von Viktor Krum erzählt und sie konnte aufatmen.
Zu jedem Zeitpunkt empfand sie etwas für Harry. In jedem Schuljahr. Und als sie von Cho Chang erfuhr, brach auch hier ihre Zuneigung nicht, aber ihr wurde eines klar: Irgendwann würde ihre Zeit bei Harry kommen. Irgendwann.
Noch war es aber nicht so weit. Also begann sie, sich auch mit Jungs zu verabreden und die Gefühle für Harry erst einmal zu verdrängen. Hier ging sie mal mit Michael Corner, da mal mit Dean Thomas. Und als Harry sie mit Dean in einer versteckten Ecke entdeckte, kamen all ihre Gefühle für Harry wieder zum Vorschein.
Der Blick, der ihr begegnet war, während Ron auf sie einredete, zeigte ihr, das Harry sie endlich bemerkt hatte. Es lag Schock und Verzweiflung darin.
Ab da an ging es mit Dean bergab. Sie interessierte sich nicht mehr für ihn.
Sie dachte an Harry. Sie träumte von Harry. Und sie redete von Harry.
Und als er sie dann endlich das erste Mal küsste, war es als würde sie vor Glück zerspringen.
Darauf hatte sie lange gewartet. Und es hatte sich gelohnt.
Natürlich liebte sie Harry noch immer. Mehr als alles andere.
Aber da war auch noch die Schattenseite ihres inneren Kampfes.
Sie hatte mit Malfoy geschlafen. Und Harry hatte sie erwischt. Das alles war nur passiert, weil Harry so viel Abstand von ihr genommen hatte. Mag sein, dass er sich auf Voldemort vorbereiten wollte und dass er, um Ginny zu schützen, von ihr Abschied nahm. Aber sie wollte das nicht. In ihrem Schmerz hatte sie sich an das einzige geklammert, was in der Nähe war. Und das war Malfoy.
Nicht, dass sie es wieder tun würde. Das war eine einmalige Sache gewesen. Das Problem war, dass es ausgerechnet Malfoy war. Der Feind ihres Freundes.
Er hatte versucht Dumbledore zu töten. Er hatte Harry, Ron und Hermine (und letztendlich auch sie) oft genug beleidigt, angegriffen und verhöhnt, als dass sie nicht wissen müsste, dass es ein Todesurteil für ihre Beziehung wäre, wenn sie sich Malfoy mehr als 10m nähern würde. Aber genau das hatte sie getan.
Und das, was alles nur noch schlimmer machte, war die Tatsache, dass sie es tatsächlich genossen hatte. Es war ein so neues, erregendes Gefühl gewesen, Malfoy in sich zu spüren, der sie letzten Endes sogar bis zum Höhepunkt getrieben hatte.
Das hatte Harry noch nie.
Natürlich liebte sie es, mit Harry zu schlafen. Er war so einfühlsam, so vorsichtig und es kam schließlich nicht nur auf Orgasmen an, aber trotzdem war dieser Seitensprung mit Malfoy befriedigend für sie gewesen.
Aber war sie wirklich eine Heuchlerin, weil sie nicht zugeben wollte, dass sie es genossen, ja sogar geliebt hatte?
Ja, das war sie. Und es geschah ihr Recht, dass Harry von ihr weglief.
Als sie seinen Gesichtsausdruck gesehen hatte, nachdem sie ihn geweckt hatte, war sie geschockt ein wenig zurückgewichen. Er hatte sie so angesehen, wie er Malfoy immer ansah, wenn er wieder eine Beleidigung für ihn in Petto hatte. Ohne Erbarmen.
Tatsächlich hatte sie für einen kurzen Moment geglaubt, er wolle sie schlagen, verwarf diesen Gedanken aber gleich wieder. Dafür kannte sie ihn zu gut.
Seine Augen waren rot unterlaufen gewesen. Das hatte ihn alles sehr mitgenommen.
Sie fühlte sich schuldig und schmutzig. Und sie konnte nicht länger schweigen. Deshalb war sie in die Große Halle gegangen, in der Hoffnung auf Luna zu treffen. Aber sie war nicht dort. Statt dessen lief sie geradewegs in Malfoy hinein, der ihr wie immer einen verhöhnenden Spruch an den Kopf knallte.
Sie hasste ihn jetzt nur noch mehr. Weil er ihren kurzen Aussetzer von vorhin auch noch auskostete.
Wie konnte sie das nur tun? Wie konnte sie das nur Harry antun?
Ich habe alles auf’s Spiel gesetzt, dachte sie sich, während sie sich durch die Gänge schleppte.
Plötzlich lief sie vor etwas Hartes. Sie taumelte und fiel fast nach hinten um, als eine Hand ihren Arm packte und sie festhielt.
Sie blickte auf und sah Kevin Lambert mit einem seiner Freunde vor sich.
Kevin war ein hochgewachsener Junge aus Ravenclaw.
Sie hatte ihn einmal durch Michael Corner kennen gelernt.
Er war muskulös, braungebrannt und definitiv ein Sunnyboy. Sein Haar war schwarz und kurz und seine Augen leuchtend braun.
Er war sehr beliebt unter den Mädchen ihrer Jahrgangsstufe.
Er war charmant, intelligent und ein ausgezeichneter Quidditchspieler. Es gingen Gerüchte um, dass er der neue Kapitän des Quidditchteams im nächsten Jahr werden sollte.
Ginny hatte ihn noch nie so großartig beachtet, aber nun, da sie in ihn gelaufen war, musste sie das wohl oder übel.
„Hey! Alles okay?“, fragte er mit einer tiefen, rauhen Stimme.
„Entschuldige bitte. Heute ist einfach nicht mein Tag. Das passiert mir jetzt schon das zweite Mal.“, sagte sie gequält.
„Schon gut. Ist ja zum Glück nichts passiert. Dir geht es doch gut, oder?“
„Ja, alles in Ordnung, Kevin.“
Kevin und sein Kumpel sahen sich kurz an, dann blickte er wieder höchst überrascht zu Ginny.
Ihr wurde unbehaglich zumute.
„Kennen wir uns?“, fragte er neugierig.
„Oh, nur flüchtig. Michael hat uns einmal bekannt gemacht.“, antwortete Ginny erleichtert.
„Michael? Corner?“, fragte er nachdenklich. „Aah, ja, du bist doch Ginny Weasley, oder? Wie läuft es mit Michael?“, fragte er, als er erkannte, wer sie war.
„Ich bin nicht mehr mit ihm zusammen. Ich gehe mit Harry Potter.“, sagte Ginny darauf und sie fragte sich, ob das eigentlich wirklich noch der Wahrheit entsprach.
„Mit Harry Potter?“, meldete sich nun der andere Junge argwöhnisch.
„Das du mit Harry gehst wusste ich gar nicht.“, sagte Kevin. „Naja, Michael ist nicht der Beziehungsmensch.“
„Hm...das habe ich auch bemerkt.“, sprach Ginny.
Dann rempelte der Freund Kevins diesen an der Schulter, dass dieser aufkeuchte und sich zu ihm umdrehte.
„Was ist?“, fragte er zischend.
„Sie ist perfekt.“, flüsterte daraufhin der andere.
Kevin schien ein Licht aufzugehen. Ginny allerdings fragte sich nur eins: Perfekt wofür?
Wieder blickte Kevin sie an. Erst musterte er sie, dann streckte er die Hand aus.
„Gib mir deine Hand.“, sagte er plötzlich.
„Was?“, fragte Ginny empört.
„Gib mir deine Hand.“, sagte Kevin. Diesmal etwas nachdrücklicher.
„Warum?“
„Frag nicht. Tu es einfach.“
Ginny zögerte. Was sie jetzt am wenigsten gebrauchen konnte, war jemand, der ihre Hand halten wollte.
„Keine Angst, ich tu dir nichts.“, sagte er lächelnd.
Die Neugierde gewann Oberhand über Ginny und so streckte sie Kevin ihre Hand hin.
Dieser griff sie schnell und führte sie nach oben über ihre beiden Köpfe. Dann drehte er sie. Da Ginny nicht wollte, dass er ihr das Handgelenk auskugelte, musste sie sich dem Druck, der auf ihrer Hand lastete, beugen und ihr ganzer Körper vollzog eine Drehung, bis sie wieder direkt vor Kevin stand.
Dieser ließ langsam ihre Hand los und strahlte.
„Was zum Henker sollte das?“
„Du hast recht, Brian. Sie ist perfekt.“, sagte dieser zu seinem Freund.
„Perfekt? Für was?“
Wieder betrachtete Kevin Ginny. Diesmal ging er sogar einmal um sie herum und besah sie von oben bis unten.
Noch immer hatte er ihre Frage nicht beantwortet und Ginny stand da wie bedröppelt.
„Hallo?! Was ist denn nur los?“, fragte sie nach einer Welle der Ungeduld, während Kevin ganz besonders ihren Po untersucht hatte.
„Oh!“, sagte Kevin und trat nun wieder vor sie. „Tut mir Leid. Wie du siehst, bin ich Feuer und Flamme!“, antwortete er erhitzt.
„Herr Gott, stell meine Geduld nicht auf eine solche Probe. Was gibt es an mir zu gucken und wofür bin ich perfekt?“, fragte sie erneut.
„Du kommst doch aus Ottery, St. Catchpole?“
„Ja?“ Sie fragte sich nur, was in aller Welt ihr Wohnort mit all dem zu tun hatte und warum ausgerechnet Kevin Lambert wusste, dass sie dort wohnte.
Seine Augen blitzten auf und er sprach weiter.
„Also, es findet da so ein Kurs in St. Catchpole statt.“
„Was für ein Kurs?“, fragte sie argwöhnisch. Langsam wurde ihr unwohl.
„Naja, es ist ein Tanzkurs.“
„Ah ja, und ich soll da hingehen, ja?“, spottete sie. Er glaubte doch nicht im Ernst, dass sie zu einem Tanzkurs gehen würde? Und das auch noch mit ihm? Er wirkte einen Moment geknickt, angesichts ihres Sarkasmus, fing sich aber ganz schnell wieder.
„Ach, komm schon! So schlimm ist das nicht. Lateinamerikanische Tänze. Wir zwei. Das wär doch super. Und eine Abwechslung in den Sommerferien.“
Ginny schnaubte. Er meinte es tatsächlich ernst.
„Hör mal“, sagte sie, „Voldemort treibt sich da draußen rum und du willst lateinamerikanische Tänze lernen?“
Beim Klang von Voldemorts Namen zuckte Kevin unmerklich zusammen.
„Ja aber glaubst du im Ernst, Du-weißt-schon-wer würde in St. Catchpole aufkreuzen und einen Tanzkurs mit allen Teilnehmern umbringen?“ Er lachte hell auf und rempelte seinen Kumpel etwas zu stark an, so dass Ginny merkte, dass er verunsichert war.
„Ja, allerdings. Voldemort handelt mit Bedacht und versteckt. Es wäre ihm durchaus zu zutrauen, dass er jemanden dort einschleust, der alle ermordet. Immerhin reden wir hier von Voldemort.“, sagte Ginny gelassen.
Während Ginny sprach, wurde Kevin immer blasser im Gesicht und griff sich immer wieder nervös in den Nacken.
„Okay, aber du weißt ja gar nicht, wer uns unterrichtet. Es ist Professor Flitwick. Meinst du, da könnte was passieren? Flitwick ist ein ausgezeichneter Duellant und zudem ein exzellenter Tänzer. Außerdem sind auch einige Auroren bei diesem Tanzkurs dabei und die werden uns sicherlich schützen können.“
Ginny überlegte.
„Jetzt hab dich nicht so. Das wird sicher lustig. Du bist die Einzige aus St. Catchpole, die mir noch keinen Korb gegeben hat.“, sagte er in einem gespielten Anfall von Mitleid.
„Du hast von allen anderen eine Abfuhr bekommen?“, fragte Ginny überrascht.
„Naja, von allen, außer dir und dieser Luna. Aber um ehrlich zu sein“, flüsterte er nun beinahe, „ich bin nicht so scharf drauf mit Luna zu tanzen, weil sie so komisch ist und du bist außerdem viel hübscher.“, sagte er ohne Umschweife und ohne auch nur rot zu werden.
„Aber ich kann gar nicht tanzen.“, sagte Ginny und ein Hoffnungsschimmer tat sich vor ihr auf. Sie hatte eigentlich keinen Grund nein zu sagen. Aber sie hatte auch keine Lust, sich den ganzen Sommer über in einem Tanzsaal die Füße blau treten zu lassen.
„Ach ja? Dann war deine Drehung wohl eben Zufall?“, fragte Kevin mit hochgezogenen Augenbrauen.
Er blickte sie mit einer Art Dackelblick an und Ginny musste nachgeben.
„Okay“, sagte sie genervt, „du hast gewonnen. Ich mach mit.“
„Ja!“, schrie Kevin und klatschte mit seinem Kumpel ab.
„Das ist echt riesig von dir Ginny. Ich danke dir.“
„Schon gut, aber wehe, du trittst mir auf die Füße.“
„Nein, das wird sicher nicht passieren.“, sagte er strahlend.
„Also, die erste Stunde beginnt in einer Woche um 19 Uhr. Treffpunkt ist Harrington, Ecke Black Lane.“
„Gut, ich werde da sein.“
„Bis dann also.“, sagte er und griff ihre Hand. Er plazierte einen weichen Kuss au ihre Handoberfläche. „Und danke!“, wisperte er. Er zwinkerte ihr zu und machte sich dann auf den Weg in den Gemeinschaftsraum.
Da hatte sie sich ja was eingebrockt. Ein Tanzkurs? Sie? Mit Kevin? Sie konnte gar nicht tanzen und sie hatte sich auch noch nie dafür interessiert. Und jetzt musste sie den halben Sommer mit einem Aufreißer in einem überhitzten Raum Salsa- und Rumbaschritte lernen.
„Spitze, Ginny! Dein Leben ist toll!“, sagte sie laut.
Im Gemeinschaftsraum angekommen, ging sie sofort in ihren Schlafsaal und fing an ihre Sachen für ihre Abreise heute Abend zu packen.
Sie hatte es eigentlich nach dem Mittag tun wollen, aber da kam ihr ja Malfoy in die Quere...
Während sie dabei war, ihre verstreuten Sachen einzusammeln und lieblos in ihren Koffer zu werfen, klapperte es am Fenster.
Sofort öffnete Ginny es und fand eine schneeweiße Eule vor sich.
„Hedwig?! Hast du einen Brief für mich?“
Schnell nahm sie der Eule den Brief ab und ließ sie aus ihrem Becher mit Wasser trinken. Sie fiepte noch einmal kurz und verschwand dann durch das geöffnete Fenster.
Schnell öffnete Ginny den versiegelten Brief. Eigentlich war es kein richtiger Brief, sondern eher ein versiegelter Zettel, aber dieser konnte nur von Harry sein. Vielleicht wollte er mit ihr reden.

Ginny,

hiermit verabschiede ich mich.
Ich werde nicht mit dem Zug fahren.
Mach’s gut.

Harry

PS Viel Glück mit Kevin.

Dicke Tränen tropften auf das Pergament. Ginny wollte sie wegwischen, aber sie zitterte so sehr, dass sie sich setzen musste.
Das war es also. Der Abschied. Ohne Liebe, ohne einen letzten Blick. Einfach so, war Harry aus ihrem Leben getreten. Wer weiß, ob sie ihn jemals wiedersehen würde.
Sie zerknüllte das Blatt und warf es in ihren Koffer. Sie wollte die Liebe ihres Lebens nicht aufgeben. Nicht für alles Gold in der Welt. Es tat ihr alles so furchtbar leid.
Aber das konnte sie Harry nun nicht mehr sagen, denn er war weg. Sie könnte ihn nicht mal im Zug suchen, denn er würde nicht in ihm reisen. Wahrscheinlich würde er direkt nach Hause apparieren und darauf warten, dass sein 17. Geburtstag kam. Dann würde er nach Godric’s Hollow gehen und dort nach Antworten suchen. Vielleicht würde er diese auch bekommen und vielleicht würde er auch Voldemort gegenüber treten.
Was, wenn er das alles nicht überlebte? Was, wenn sie nie wieder in seine Augen blicken konnte oder ihn küssen konnte? Und diese Art von Abschied war ihre Schuld. Nur ihretwegen stürzte er sich nun unvorsichtig in eine Gefahr nach der anderen.
Das verkraftete sie nicht. Sie musste zu ihm. Ihn beruhigen, ihn besänftigen, ihm helfen.
Sie sah noch einmal auf den Zettel und entdeckte, dass die Schrift im Licht glitzerte. Sie war frisch.
Vielleicht hatten ihre Tränen die Tinte wieder angefeuchtet, aber vielleicht war der Brief auch frisch geschrieben und Harry war noch da.
Sie rannte so schnell sie konnte die Treppen zum Gemeinschaftsraum hinunter.
Unten angekommen fand sie nur Hermine, die in Ron‘s Armen lag und schluchzte.
„Was ist los? Wo ist Harry?“, fragte Ginny aufgebracht.
„Weg!“, schrie Hermine.
Flehend und nach Hilfe suchend wand sie sich an ihren Bruder.
Dieser nickte.
„Es stimmt.“, sagte er kurz angebunden. Mühsam versuchte auch er die Tränen zu unterdrücken, die bei Ginny schon lange flossen.
Stumm weinend und fassungslos stand sie da. Er war einfach gegangen. Er hatte sie verlassen. Für immer.
Jetzt wusste sie annähernd, wie es für ihn gewesen sein musste, sie mit Malfoy zu sehen.
Sie war ein Scheusal.
Langsam schlurfte sie wieder in ihren Schlafsaal. Sie hob das Stück Pergament hoch und las die letzten Worte Harrys immer und immer wieder.
Viel Glück mit Kevin, formten ihre Lippen, als sie den Brief zum hundertsten Mal gelesen hatte. Dieser Satz traf sie erst jetzt mit voller Wucht.
Er musste sie mit ihm gesehen haben. Vielleicht hatte er sie sogar gesucht, um sich zu verabschieden, hatte sie dann aber mit Kevin reden sehen. Vermutlich hatte er sogar den Handkuss gesehen.
Ginny wurde übel.
Das durfte alles doch nicht wahr sein. Nicht nur, dass Harry gegangen war. Er war auch in dem Glauben gegangen, Ginny hätte ihn einfach ausgetauscht. Durch Kevin.
Sie versetzte ihrem Bett einen Tritt.
„Warum ich? Warum zum Teufel ich?“, schrie sie, während sie sich auf das Bett fallen ließ und begann heftig zu schluchzen. Eine Weile lag sie einfach nur mit dem Gesicht auf das Kissen gepresst auf dem Bett und versuchte nicht an den Knoten in ihrer Brust zu denken, der sie am Atmen hinderte.
Ihr blieb nur eins übrig, um nicht vollkommen in ihrem Schmerz zu ertrinken. Sie isolierte ihre Gefühle, dachte nicht mehr an das, was sie getan hatte.
Sie atmete tief durch.
Irgendwann stand sie langsam auf und packte mühselig den Rest ihrer Sachen.
Dann begab sie sich nach unten in den Gemeinschaftsraum, wo sich noch viele Gryffindors befanden, um auf jemanden zu warten oder überlegten, ob sie auch ja alles eingepackt hatten.
Ginny schlurfte an allen vorbei und hielt dabei ihren Koffer neben sich in der Schwebe.
Langsam und lustlos ging sie durch die Eingangshalle. Alle schwatzten und verabschiedeten sich, wenn auch nicht gerade freudig, denn Dumbledores Tod saß allen noch viel zu tief in den Knochen.
Sie stellte ihren Koffer in eine Ecke und setzte sich auf ihn.
Sie wartete darauf, dass sie endlich zum Zug durfte.
Allerdings geschah die heutige Zugfahrt unter verschärften Bedingungen. Ginny sah einige hochgewachsene Auroren an ihr vorbei gehen und sich an einer Stelle sammeln. Dann wurde alle Schüler, nachdem nun auch die letzten in der Eingangshalle eingetroffen waren, aufgefordert, sich in Gruppen zusammen zu tun und dicht bei einander zu bleiben.
Ginny wusste nicht recht, wo sie hin sollte, bis jemand nach ihr rief und sie Kevin entdeckte.
Langsam ging sie zu ihm und fügte sich in seine Gruppe, die er zweifellos anführte, ein.
„Na, freust du dich schon auf nächste Woche?“, fragte er lächelnd.
„Hm...“,machte Ginny. Sie hatte keine große Lust zu reden. Dafür war zu viel Schmerz in ihr. Sie hatte das Gefühl sofort schreien zu müssen, sobald sie auch nur den Mund aufmachen würde.
„Hey! Geht’s dir gut? Du siehst ganz blass aus!“, sagte Kevin ernst.
Ginny sah ihn an.
„Müde...“, sagte sie leise.
Kevin nickte und wand sich wieder seinen Freunden zu.
Schon war Ginny wieder allein mit ihren Gefühlen. Sie kämpfte mit sich und den Tränen.
Als ihre Gruppe nach draußen durfte, strich ihr die warme Sommerluft über das Gesicht. Normalerweise hätte sie das als angenehm empfunden, aber momentan schien ihr diese Luft die letzte Kraft zu nehmen. Es roch überall nach Abschied.
Sie spürte, wie ihre Augen feucht wurden.
Als, sie dann in den Zug einstieg, suchte sie sich ein leeres Abteil, wo sie ungestört war.
Sie verstaute ihre Sachen und sah aus dem Fenster. Ihr wurde plötzlich kalt, so dass sie die Arme um ihren Körper schlang.
Gerade als sie sich setzen wollte, lief Malfoy an ihrem Abteil vorbei. Sie schüttelte ihren Kopf.
Dann sah sie wieder zur Tür und diesmal lief Malfoy nicht vorbei, sondern stand direkt vor der Abteiltür, als wollte er sie aufmachen. Wieder hatte er einen verstörten Gesichtsausdruck und schien nur darauf zu warten, dass Ginny ihn hinein bat. Einen Moment lang sahen sie sich in die Augen. Malfoy immer noch starr und mit der einen Hand den Türgriff umschlossen.
Dann schüttelte Ginny kaum merklich den Kopf.
Langsam ließ Malfoy den Türgriff los und blickte zu Boden. Noch einmal sah er auf, dann wandte er sich zum Gehen.
Sie seufzte und setzte sich.
Ihre Augenlider wurden augenblicklich schwer. Sie schloss sie und spürte sich in eine Art Dämmerschlaf fallen.
Irgendwann, nachdem Ginny eingeschlafen war, fuhr der Zug mit einem Ruck los und rollte unaufhörlich Richtung Heimat.
Im Nachhinein war Ginny froh gewesen, dass sie eingeschlafen war und niemandem begegnete. Sie wollte mit niemandem reden oder zusammen sein. Sie war froh, dass alle, vor allem Hermine und Ron, sie in Ruhe ließen.
So stieg sie aus dem Zug und betrat Gleis 9 ¾.
Ihre Mutter hatte gerade Hermine umarmt, als sie Ginny entdeckte.
Sofort kam sie auf sie zu und umarmte ihre Tochter innig.
Ginny erwiderte diese Umarmung nur halbherzig. Ihr war nicht danach, Gefühle zu teilen. Immerhin war sie an allem Schuld.
„Schon gut, Kleines. Ron hat mir alles erzählt. Er wird wiederkommen.“, sagte ihre Mutter einfühlsam.
Ginny nickte.
Aber nicht zu mir, dachte sie.


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